DE4406730A1 - Vorrichtung zum Unterbrechen der Stromversorgung eines Kraftfahrzeuges bei einem Unfall - Google Patents
Vorrichtung zum Unterbrechen der Stromversorgung eines Kraftfahrzeuges bei einem UnfallInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
selbsttätigen Unterbrechen der Stromversorgung eines
Kraftfahrzeuges bei einem Unfall.
Bei einer großen Anzahl von Unfällen von Kraftfahrzeugen
kommt es zu einem Brand. Ursache kann das Reißen
elektrischer Leitungen oder die Beschädigung der Isolierung
elektrischer Leitungen sein. Dadurch kann ein Kurzschluß
entstehen, der zu Schmorbränden führt und bei ausgelaufenem
Kraftstoff häufig zu einem Brand, der das gesamte Fahrzeug
erfaßt.
Aufgabe der Erfindung ist es, Brände, die bei einem Unfall
durch die Stromversorgung verursacht werden, zu verhindern.
Dies wird erfindungsgemäß mit der im Anspruch 1
gekennzeichneten Vorrichtung erreicht. In den
Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung wiedergegeben.
Nach der Erfindung ist also in der Leitung zwischen der
Kraftfahrzeugbatterie und dem Bordnetz, also in derjenigen
Leitung, die bei laufendem Motor alle elektrischen
Verbraucher des Kraftfahrzeuges mit der Batterie verbindet,
ein Schalter vorgesehen, der diese Leitung beim Aufprall
des Kraftfahrzeuges unterbricht. Die Betätigung des
Schalters erfolgt durch eine pyrotechnische Einrichtung,
also eine Einrichtung mit einer pyrotechnischen Ladung, die
beim Aufprall des Kraftfahrzeuges gezündet wird.
Die Leitung, in der der Schalter angeordnet ist, ist mit
dem einen Pol der Kraftfahrzeugbatterie, im allgemeinen dem
Pluspol verbunden, während der andere Pol, also der
Minuspol der Batterie und die Verbraucher, wie üblich, an
der Masse liegen.
Die pyrotechnische Einrichtung kann durch eine elektrische
Anzündung auslösbar sein, die von einem Aufprallsensor
angesteuert wird. Derartige Aufprallsensoren werden zur
Auslösung von pyrotechnischen Fahrzeuginsassen-Rück
halteeinrichtungen eingesetzt, also insbesondere für
Airbags oder beispielsweise Gurtstrammer. D. h., der
Aufprallsensor für die Airbags oder den Gurtstrammer eines
Kraftfahrzeuges kann zugleich mit der Anzündung der
pyrotechnischen Einrichtung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung verbunden werden.
Zur elektrischen Anzündung der pyrotechnischen Einrichtung
wird nur eine sehr geringe Energie benötigt. Selbst bei
einem Kurzschluß liefert daher die Batterie noch genügend
Strom, um die pyrotechnische Einrichtung auszulösen. D. h.,
nach der Erfindung wird ein Schalter in einer Leitung
zwischen einer Stromquelle und Verbrauchern, in der ein
hoher Strom fließt, zur Verfügung gestellt, der durch eine
pyrotechnische Einrichtung betätigt wird, die mit sehr
geringer Energie auslösbar ist.
Anstelle der elektrischen Anzündung kann die pyrotechnische
Einrichtung auch durch einen Aufschlagzünder gezündet
werden, also beispielsweise durch einen federbelasteten,
blockierten Schlagbolzen oder Zündstift, der bei einem
Aufprall freigegeben wird und auf ein Zündhütchen schlägt,
um die pyrotechnische Ladung zu zünden.
Die Blockierung des Schlagbolzens kann z. B. durch einen
Sicherungsstift oder dgl. Element erfolgen, das mit einer
Trägheitsmasse zusammenwirkt, so daß das Sicherungselement
bei einer einem Aufprall des Kraftfahrzeuges entsprechenden
Verzögerung ausrastet. Da kein Sensor mit den dazu
notwendigen elektrischen Anschlüssen installiert zu werden
braucht, eignet sich diese Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Aufschlagszünder
vor allem auch zur Nachrüstung. Auch funktioniert diese
Ausführungsform völlig unabhängig von der Stromversorgung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht im wesentlichen
nur aus dem Schalter und der pyrotechnischen Einrichtung,
also beispielsweise einem durch die pyrotechnische Ladung
betätigbaren Kolben zur Betätigung des Schalters sowie der
elektrischen Anzündung bzw. dem Aufschlagzünder. Sie
beansprucht daher nur wenig Platz. Auch zeichnet sie sich
durch Robustheit und Funktionssicherheit sowie einen
geringen Herstellungs- und Montageaufwand aus. Im Gegensatz
zu einer sich selbst zerstörenden Einrichtung kann der
Schalter nach dem Unfall wieder geschlossen werden. Auch
ist die pyrotechnische Einrichtung wiederverwendbar, wenn
sie mit einer neuen pyrotechnischen Ladung, also z. B. mit
einer zündbaren Masse, wie Kaliumbornitrat, und/oder einer
Treibladung bestückt wird. Darüberhinaus ist die
erfindungsgemäße Vorrichtung ähnlich wie der Gasgenerator
eines Airbags oder eines Rückstrammers lange Zeit
lagerfähig. Durch die kurze Reaktionszeit und die hohe
Funktionssicherheit wird die Stromversorgung der
Verbraucher bei laufendem Motor des Kraftfahrzeuges sofort
und zuverlässig unterbrochen und damit ein durch die
Autoelektrik ausgelöster Brand bei einem Unfall verhindert.
Nachstehend ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anhand der Zeichnung näher erläutert, deren
einzige Figur schematisch eine teilweise geschnittene
Ansicht der Vorrichtung zeigt.
Danach ist ein Schalter 1 vorgesehen, dessen eines
Kontaktstück 2 mit dem Pluspol der nicht dargestellten
Kraftfahrzeugbatterie verbunden ist, während an das andere
Kontaktstück 3 eine Leitung 4 angeschlossen ist, die zum
Bordnetz des Kraftfahrzeuges führt. Das Kontaktstück 2 kann
direkt mit dem Pol der Batterie verbunden sein. Die Leitung
4 kann beispielsweise zum Sicherungskasten des
Kraftfahrzeuges führen.
Der Schalter 1 ist als Hebelschalter ausgebildet, also mit
einem einarmigen Hebel 5 als beweglichem Schaltstück. Er
kann auch in anderer Weise ausgebildet sein, beispielsweise
als Drehschalter.
In dem Gehäuse 6, das den Schalter 1 aufnimmt, ist ferner
eine pyrotechnische Einrichtung 7 angeordnet. Die
pyrotechnische Einrichtung 7 weist einen Zylinder 8 mit
einem Kolben 9 auf, der durch eine pyrotechnische Ladung
10, z. B. eine Zündkapsel, betätigbar ist. Beim Zünden der
Zündkapsel 10 schlägt der Kolben 9 mit seiner Kolbenstange
11 gegen das hebelförmige Schaltstück 5, wodurch der
Schalter 1 geöffnet und damit der Strom zwischen der
Batterie und dem Bordnetz unterbrochen wird. Das
Schaltstück 5 ist durch eine Feder 12 in Schließstellung
belastet, in der es die Kontaktstücke 2 und 3 miteinander
verbindet. Damit das Schaltstück 5 bei Betätigung durch die
Kolbenstange 11 in Offenstellung bleibt, kann z. B. eine
Sperrklinke 12 oder dgl. Arretiereinrichtung vorgesehen
sein. Damit kann der Schalter wieder in die Schließstellung
zurückgeführt werden.
Die Zündkapsel 10 ist mit einer Zündleitung 14 verbunden,
die zu einem nicht dargestellten Aufprallsensor eines
Kraftfahrzeuges führt.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum selbsttätigen Unterbrechen der
Stromversorgung eines Kraftfahrzeuges bei einem Unfall,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (4) zwischen
der Batterie und dem Bordnetz des Kraftfahrzeuges ein
Schalter (1) vorgesehen ist, mit dem die Leitung (4)
durch eine beim Aufprall des Kraftfahrzeuges zündbare
pyrotechnische Einrichtung (7) unterbrechbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die pyrotechnische Einrichtung (7) eine durch einen
Aufprallsensor auslösbare elektrische Anzündung
aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufprallsensor zugleich zur Auslösung einer
pyrotechnischen Fahrzeuginsassen-Rückhalteeinrichtung
vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die pyrotechnische Einrichtung (7) durch einen
Aufschlagzünder zündbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die pyrotechnische
Einrichtung (7) zur Betätigung des Schalters (1) einen
durch die pyrotechnische Ladung (10) betätigbaren
Kolben (9) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4406730A DE4406730A1 (de) | 1994-03-02 | 1994-03-02 | Vorrichtung zum Unterbrechen der Stromversorgung eines Kraftfahrzeuges bei einem Unfall |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4406730A DE4406730A1 (de) | 1994-03-02 | 1994-03-02 | Vorrichtung zum Unterbrechen der Stromversorgung eines Kraftfahrzeuges bei einem Unfall |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4406730A1 true DE4406730A1 (de) | 1995-09-14 |
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ID=6511563
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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