DE4406715C2 - Verfahren zum Betreiben einer Rauchgasentschwefelungsanlage für ein braunkohlenstaubgefeuertes Kraftwerk - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer Rauchgasentschwefelungsanlage für ein braunkohlenstaubgefeuertes KraftwerkInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Rauchgasentschwefelungsanlage für ein braunkohlenstaubgefeuertes Kraftwerk. DOLLAR A Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, optimale Bedingungen für die Erhöhung der Oxidationsfähigkeit, für die Verbesserung der Gipsqualität und für die Erhöhung des Wirkungsgrades bei gleichzeitiger Reduzierung der Salzfracht zu finden. DOLLAR A Dies wird dadurch erreicht, daß DOLLAR A - in den Suspensionsstrom aus dem Sumpf des Gaswäschers für die untere Sprühebene oder unteren Sprühebenen die gesamte Branntkalk-Suspension in Abhängigkeit vom SO¶2¶-Gehalt des Rauchgases gesteuert eingebracht wird und die oberen Sprühebenen mit der Suspension aus dem Sumpf des Gaswäschers beaufschlagt werden, DOLLAR A - der pH-Wert in den unteren Sprühebenen so hoch eingestellt wird, daß ein hoher Wirkungsgrad erreichbar und die Salzfracht reduziert wird, DOLLAR A - der pH-Wert im Sumpf so niedrig eingestellt wird, daß gute Oxidationsbedingungen erreicht werden sowie eine für die Industrie geeignete Gipsqualität erzielt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer
Rauchgasentschwefelungsanlage für ein braunkohlenstaubge
feuertes Kraftwerk.
Für die Rauchgasentschwefelung eines braunkohlenstaubgefeu
erten Kraftwerkes wird eine Suspension aus Branntkalk verwen
det und in den Sumpf eines Gaswäschers mit Sprühebenen einge
bracht und diese in Abhängigkeit vom SO2-Gehalt des Rauch
gases entsprechend eingestellt (P 44 04 774.6, 44 92 773.7).
Es wurde jedoch festgestellt, daß bei Branntkalkeinsatz der
relativ hohe pH-Wert im Gaswäschersumpf die Oxidationsfähig
keit des primär entstehenden Sulfites zu Gips wesentlich ver
schlechtert, ein geringer Wirkungsgrad der Rauchgasentschwe
felung eintritt und eine hohe Salzfracht gebildet wird.
Bekannt ist ein Verfahren zur Entschwefelung von Rauchgasen
von Kraftwerkskesselfeuerungen, wobei die Suspension aus Kalk
oder Kalkstein hergestellt, diese in den Waschturm einge
führt, der entstehende Schlamm entnommen, der Chloridgehalt
im Rauchgas und in der Suspension gemessen und die Suspension
in Abhängigkeit von der gemessenen Konzentration als Steuer
parameter nach einer bestimmten Formel so eingedickt wird,
daß der Restsauerstoffgehalt des Rohgases < 4% beträgt
(DE 37 28 128).
Mit einer Kalkstein-Rauchgasentschwefelungsanlage kann die
Salzbildung (MgSO4) in der Wäschersuspension nicht verhindert
werden. Die dafür hohen pH-Werte von < 6,5 können aufgrund
der Alkalität des Kalksteins nicht erreicht werden. Die
Steuerung der Eindickung der Waschwasser-Suspension über die
Cl-Konzentration und den Restsauerstoffgehalt ist zum einen
ökonomisch nicht sinnvoll und bewirkt zum anderen keine deut
liche Erhöhung des Wirkungsgrades der Rauchgasentschwefe
lungsanlage. Der SO2-Gehalt bleibt bei dieser Steuerung unbe
rücksichtigt. Außerdem wird die Gipsqualität nicht im erfor
derlichen Maß verbessert.
Bekannt ist weiterhin ein Verfahren zur Entschwefelung von
Rauchgasen, bei dem sulfatangereichertes Kreislaufwasser ei
ner Rauchgasentschwefelungsanlage in Verbindung mit einer
Kalksuspension dem Wäscher zugesetzt wird (DE 33 35 947). Es
wird bei der sehr breit angegebenen Spannweite des pH-Wertes
von unter 7, vorzugsweise 4-6,5, nicht verhindert, daß sich
im Absorbens enthaltene Magnesium-Verbindungen mit dem Schwe
feloxid der Rauchgase zu Magnesiumsulfat umsetzen. Ein wir
kungsvoller Entschwefelungsprozeß, insbesondere bei hohem
Schwefeldioxidgehalten der Rauchgase, kann hiermit nicht er
reicht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, optimale Bedingun
gen für die Erhöhung der Oxidationsfähigkeit, für die Verbes
serung der Gipsqualität und für die Erhöhung des Wirkungsgra
des bei gleichzeitiger Reduzierung der Salzfracht zu finden.
Dies wird dadurch erreicht, daß
- - in den Suspensionsstrom aus dem Sumpf des Gaswäschers für die untere Sprühebene oder unteren Sprühebenen die gesamte Branntkalk-Suspension in Abhängigkeit vom SO2-Gehalt des Rauchgases gesteuert eingebracht wird und die oberen Sprü hebenen mit der Suspension aus dem Sumpf des Gaswäschers beaufschlagt werden,
- - der pH-Wert in den unteren Sprühebenen so hoch eingestellt wird, daß ein hoher Wirkungsgrad erreichbar und die Salz fracht reduziert wird,
- - der pH-Wert im Sumpf so niedrig eingestellt wird, daß gute Oxidationsbedingungen erreicht werden sowie eine für die Industrie geeignete Gipsqualität erzielt wird.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher
erläutert. Die dazugehörige Zeichnung zeigt schematisch den
Gaswäscher.
Der Gaswäscher 1 weist den Eintritt 2 für das Rauchgas 3 und
den Austritt 4 für das Reingas 5 auf. Der Sumpf 6 des Gas
wäschers 1 ist über die Leitung 7 für die Wäschersuspension 8
mit den die Wäschersuspensionspumpen 17 aufweisenden Leitun
gen 9; 10; 11; 12 der Sprühebenen 13; 14; 15; 16 verbunden.
Die Leitung 18 für die Branntkalksuspension 19 ist über die
Teilleitungen 20; 21 mit den Leitungen 9; 10, die die unteren
Sprühebenen 13; 14 versorgen, verbunden.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Die gesamte Branntkalksuspension 19 wird über die Leitung 18
und den Leitungen 20; 21 in die Leitungen 9; 10, die die un
teren 13; 14 versorgen, dosiert. Die Wäschersuspension 8 aus
dem Sumpf 6 des Gaswäschers 1 wird über die Leitung 7, die
Wäschersuspensionspumpen 17 und die Leitungen 9; 10; 11; 12
in die Sprühebenen 13; 14; 15; 16 eingebracht und reagiert
dort mit dem Rauchgas 3.
Dadurch wird erreicht, daß der
- - pH-Wert im Sumpf so niedrig eingestellt wird, daß gute Oxi dationsbedingungen erreicht werden sowie eine für die Indu strie geeignet Gipsqualität erzielt wird,
- - pH-Wert in den unteren Sprühebenen so hoch eingestellt wird daß ein hoher Wirkungsgrad erreichbar und die Salzfracht reduziert wird.
Durch die Erfindung werden folgende Vorteile erreicht:
- 1. Die Salzfracht im Wäscherkreislauf wird verringert.
- 2. Der Wirkungsgrad der Entschwefelungsanlage wird erhöht.
- 3. Die Gipsbildung wird verbessert.
- 4. Die Oxidationsbedingungen werden durch den resultierenden vergleichsweise niedrig eingestellten pH-Wert im Wäscher sumpf verbessert.
- 5. Das Rauchgasentschwefelungs-Abwasser ist zur Stabilisat herstellung aus Aschen mit hohem Freikalkgehalt verwend bar.
1
Gaswäscher
2
Eintritt
3
Rauchgas
4
Austritt
5
Reingas
6
Sumpf
7
Leitung
8
Wäschersuspension
9
Leitung
10
Leitung
11
Leitung
12
Leitung
13
Sprühebene
14
Sprühebene
15
Sprühebene
16
Sprühebene
17
Suspensionspumpe
18
Leitung
19
Kalksuspension
20
Leitung
21
Leitung
Claims (1)
1. Verfahren zum Betreiben einer Rauchgasentschwefelungsanlage
für ein braunkohlenstaubgefeuertes Kraftwerk, wobei eine
Suspension aus Branntkalk verwendet und als Suspensionsstrom
in einen Gaswäscher mit Sprühebenen eingebracht wird,
gekennzeichnet dadurch,
daß
- 1. in den Suspensionsstrom aus dem Sumpf des Gaswäschers für die untere Sprühebene oder unteren Sprühebenen die gesamte Branntkalk-Suspension in Abhängigkeit vom SO2-Gehalt des Rauchgases gesteuert eingebracht wird und die oberen Sprü hebenen mit der Suspension aus dem Sumpf des Gaswäschers beaufschlagt werden,
- 2. der pH-Wert in den unteren Sprühebenen so hoch eingestellt wird, daß ein hoher Wirkungsgrad erreichbar und die Salz fracht reduziert wird,
- 3. der pH-Wert im Sumpf so niedrig eingestellt wird, daß gute Oxidationsbedingungen erreicht werden sowie eine für die Industrie geeignete Gipsqualität erzielt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944406715 DE4406715C2 (de) | 1994-02-25 | 1994-02-25 | Verfahren zum Betreiben einer Rauchgasentschwefelungsanlage für ein braunkohlenstaubgefeuertes Kraftwerk |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944406715 DE4406715C2 (de) | 1994-02-25 | 1994-02-25 | Verfahren zum Betreiben einer Rauchgasentschwefelungsanlage für ein braunkohlenstaubgefeuertes Kraftwerk |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4406715A1 DE4406715A1 (de) | 1995-08-31 |
DE4406715C2 true DE4406715C2 (de) | 2000-02-17 |
Family
ID=6511552
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944406715 Expired - Fee Related DE4406715C2 (de) | 1994-02-25 | 1994-02-25 | Verfahren zum Betreiben einer Rauchgasentschwefelungsanlage für ein braunkohlenstaubgefeuertes Kraftwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4406715C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3335947A1 (de) * | 1983-10-04 | 1985-04-11 | Gottfried Bischoff Bau kompl. Gasreinigungs- und Wasserrückkühlanlagen GmbH & Co KG, 4300 Essen | Anlage zur entschwefelung von rauchgas |
DE3728128C1 (de) * | 1987-08-22 | 1989-03-02 | Rhein Westfael Elect Werk Ag | Verfahren zur Entschwefelung von Rauchgasen von Kraftwerkskesselfeuerungen |
-
1994
- 1994-02-25 DE DE19944406715 patent/DE4406715C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3335947A1 (de) * | 1983-10-04 | 1985-04-11 | Gottfried Bischoff Bau kompl. Gasreinigungs- und Wasserrückkühlanlagen GmbH & Co KG, 4300 Essen | Anlage zur entschwefelung von rauchgas |
DE3728128C1 (de) * | 1987-08-22 | 1989-03-02 | Rhein Westfael Elect Werk Ag | Verfahren zur Entschwefelung von Rauchgasen von Kraftwerkskesselfeuerungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4406715A1 (de) | 1995-08-31 |
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