DE4405156C1 - Verfahren zur Herstellung beschichteter polymerer Mikropartikel - Google Patents
Verfahren zur Herstellung beschichteter polymerer MikropartikelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung beschichteter polymerer
Mikropartikel, insbesondere metallbeschichteter polymerer Mikropartikel, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß zuerst polymere Mikropartikel mit elektrisch
geladener Oberfläche, bevorzugt mit positiv geladener Oberfläche, synthetisiert
werden und diese polymeren Mikropartikel mit elektrisch geladener Oberfläche
anschließend mit gegensinnig geladenen Partikeln, bevorzugt mit negativ geladenen
Metall-Sol-Partikeln, zur Reaktion gebracht werden.
Die Herstellung beschichteter polymerer Mikropartikel mit Durchmessern zwischen
1 µm und 100 µm stellt aufgrund der technisch vielfältigen
Anwendungsmöglichkeiten solcher Partikel eine wichtige Aufgabe dar. Es ist somit
sehr wünschenswert, wenn solche beschichteten polymeren Mikropartikel in
definierten Partikelgrößen mittels einer möglichst einfachen Methode ohne großen
Aufwand gezielt hergestellt werden können.
Für die Herstellung von metallbeschichteten Mikropartikeln existiert eine Vielzahl
von Verfahren. Hier sind zunächst allgemein übliche Metallbeschichtungsverfahren
wie Bedampfungs- und Sputterungs-Techniken zu nennen, die aber zum einen mit
hohem Aufwand bzw. Energiekosten verbunden und zum anderen nicht auf die
speziellen Verhältnisse bei polymeren Mikropartikeln angepaßt und damit in der
Praxis unakzeptabel sind.
Die bisher bekannten Verfahren zur Beschichtung von Mikropartikeln beziehen
sich alle auf die Beschichtung mit Metallen und arbeiten meist nach dem Prinzip
der Reduktion von Metallionen aus einer entsprechenden Metallsalzlösung. Hierzu
werden polymere Mikropartikel zunächst konditioniert, d. h. die Partikeloberfläche
wird für die Beschichtung vorbereitet, indem sie mittels chemischer Methoden
entfettet, geätzt und/oder aufgerauht wird. Nach einem Reinigungsschritt erfolgt
eine Aktivierung der Partikeloberfläche, üblicherweise durch Einbringung von
Palladium, das als Katalysator für die Abscheidung des als Beschichtungsmaterial
gewünschten Metalls fungiert. Für diesen Zweck werden meist PdCl₂-Lösungen mit
oder ohne Reduktionsmittel verwendet. Die eigentliche Metallbeschichtung der
polymeren Mikropartikel erfolgt nach diesen vielfältigen Arbeitsschritten durch
direkte Reduktion eines Metalles oder durch die sogenannte "elektroless plating"
Methode unter Verwendung von entsprechender Salzlösung.
In der Patentschrift EP 0242025 B1 ist ein solches Verfahren beschrieben.
Polymere Mikropartikel werden hier zunächst in dem organischen Lösungsmittel
Methanol vorbehandelt, um die Oberflächen der Partikel zu entfetten und zu
verrauhen. Nach dem Waschen und der Filtration der Partikel werden diese durch
die Behandlung mit Circuit Prep 3316® (Handelsname der Katalysatorlösung von
PdCl₂/HCl/SnCl₂ der Firma Japan Electroplating Engineers Co. Ltd.) aktiviert
und die Partikel anschließend filtriert. Danach werden die Mikropartikel in einem
"elektroless nickel plating" Bad entsprechender Metallsalzlösungen beschichtet.
Nach dem Auswaschen und der Filtration wird dann auf diese nickelbeschichtete
Mikropartikeloberfläche eine Goldschicht in einem entsprechenden "electroless
gold plating" Bad aufgebracht, um leitfähige polymere Mikropartikel mit dünner
Goldmetalloberflächenschicht, beispielsweise der Schichtdicke von 0,1 µm zu
erzeugen. Danach werden die Partikel wieder ausgewaschen und filtriert. Diese
Vielzahl von Arbeitsstufen verursacht einen hohen Zeit- bzw. Energieaufwand und
es entstehen dabei größere Mengen an Abwasser.
In der japanischen Patentschrift JP 55075426 wird ein ähnliches Verfahren der
Metallbeschichtung an polymeren Latexteilchen beschrieben. Bei diesem Verfahren
werden die Latexteilchen zunächst mit PdCl₂-Lösung zusammengemischt und dann
in einem Bad entsprechender Metallsalzlösung durch direkte Reduktion des
Metallions, welche z. B. durch Einwirkung von Formalin bewirkt wird, beschichtet.
Diese Methode weist die gleichen Nachteile, die im Zusammenhang mit der
Patentschrift EP 0242025 B1 beschrieben wurden, auf.
Beiden Patentschriften gemeinsam ist der weitere Nachteil, daß es in der Regel fast
unmöglich ist, eine homogene und gut definierte Katalysatorschicht auf der zu
beschichtenden Partikeloberfläche mittels solcher einfacher Zusammenmischung
der Partikel mit der Katalysator-Lösung, L B. PdCl₂-Lösung, zu erzeugen.
Dadurch wird auch die gewünschte Metallschicht inhomogen und schlecht
definierbar.
In der japanischen Offenlegungsschrift JP 04228503 A2 wird beschrieben, daß die
Sensitivität der Mikropartikeloberflächen bei der Metallbeschichtung mittels der
"elektroless plating" Methode durch Adsorption von feinen anorganischen Partikeln,
z. B. Aluminiumoxid- oder Siliziumoxid-Partikeln auf die Partikeloberfläche erhöht
werden kann. Nach diesem Verfahren werden die Mikropartikel zunächst mit
diesen anorganischen Partikeln bedeckt. Diese mit anorganischen Partikeln
bedeckten polymeren Mikropartikel werden dann mit PdCl₂-Lösung behandelt und
anschließend in einem "elektroless plating" Bad beschichtet. Bei diesem Verfahren
mag zwar die gleichmäßigere Beschichtung der polymeren Mikropartikel mit dem
gewünschten Metall durch die erhöhte Sensitivierung der Partikeloberfläche
erreicht werden, jedoch bleiben die für die Sensitivierung adsorbierten
anorganischen Partikel auf der Oberfläche der Mikropartikel zurück, was für
weitere Anwendungen nachteilig ist. Darüber hinaus erhöhen die anorganischen
Bestandteile beträchtlich das spezifische Gewicht der beschichteten polymeren
Mikropartikel.
In der japanischen Offenlegungsschrift JP 63318004 A2 wird ein Verfahren zur
Metallbeschichtung von polymeren Partikeln beschrieben, das ohne das Prinzip der
chemischen Reduktion arbeitet. Bei diesem Verfahren werden relativ große
Polymerpartikel (im Millimeterbereich) zunächst bei relativ hoher Temperatur
(100-150°C) unter Schutzgas - z. B. Stickstoffgas N₂ - in einem Drehteller
erweicht. Danach wird feines Metallpulver in den sich drehenden Drehteller
zugegeben, wobei eine Adsorption des Metalles an die Polymerpartikel erfolgt. Um
die Adsorption der Metallpulver zu erhöhen, wird bei diesem Verfahren ein
gewisser Anteil von Lösungsmittel oder Klebstoff beigemischt. Abgesehen von der
aufwendigen Apparatur ist dieses Verfahren für die Beschichtung polymerer
Mikropartikel, die kleiner als etwa 100 µm sind, völlig ungeeignet. Außerdem ist
die Verwendung von Lösungsmittel und Klebstoff nachteilig, da hierdurch keine
reinen polymeren Mikropartikel erzielbar sind. Bei Polymeren mit hoher
Glastemperatur ist dieses Verfahren ungeeignet.
Polymere Mikropartikel mit elektrisch geladener Oberfläche sind bekannt aus
DE 34 38 291 A1 und aus US 4948 739. In beiden Dokumenten werden allerdings
gänzlich andere Ziele verfolgt als in der vorliegenden Anmeldung. So werden in der DE
34 38 291 A1 polymere Mikropartikel im Größenbereich zwischen 20 µm und 200 µm
verwendet, um dünne, wasserlösliche Überzüge über Arzneimittel herzustellen. In der US
49 48 739 sind Mikropartikel aus einer Polymer/Metallmischung beschrieben, wobei
allerdings das Metall keine Oberflächenschicht auf den Partikeln bildet, sondern
gleichmäßig in diesen verteilt ist. Je nach Art des Polymers können diese Partikel
Oberflächenladungen tragen, wenn sie in einem geeigneten Dispersionsmedium dispergiert
sind. Allerdings ist auch in diesem Dokument die Ladung völlig nebensächlich.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung
beschichteter polymerer Mikropartikel, insbesondere metallbeschichteter polymerer
Mikropartikel, zur Verfügung zu stellen, das mit wenigen Arbeitsschritten auskommt und dadurch
einfach und preiswert ist, das weniger Abwasser als konventionelle Verfahren
erzeugt und das zu einer definierten, gleichmäßigen und stabilen Beschichtung
führt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Verfahren zur Herstellung beschichteter
polymerer Mikropartikel, insbesondere metallbeschichteter polymerer Mikropartikel, zur
Verfügung gestellt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zuerst polymere
Mikropartikel mit elektrisch geladener Oberfläche, bevorzugt mit positiv geladener
Oberfläche in einem Lösungsmittel synthetisiert werden durch
- - Copolymerisation von ungeladenen Hauptmonomeren und polaren Comonomeren und/oder
- - Polymerisation des Monomers unter Einsatz von kationischem Emulgator als Costabilisator, insbesondere Dodecyltrimethylammoniumbromid und/oder Hexyldodecylpyridiniumchlorid und/oder
- - Polymerisation des Monomers unter Einsatz von wasserlöslichem Initiator, insbesondere 2,2′-Azobis-(2-Amidinopropan)-dihydrochlorid
und diese polymeren Mikropartikel mit elektrisch geladener Oberfläche anschließend mit
gegensinnig geladenen Partikeln, bevorzugt mit negativ geladenen Metall-Sol-Partikeln,
in wäßrigem Dispersionsmedium zur Reaktion gebracht werden (Anspruch 1).
Kern der Erfindung ist die Idee, die für verschiedene technische Anwendungen sehr
interessanten polymeren Mikropartikel mit Durchmessern zwischen 1 µm und
100 µm schon bei deren Synthese mit einer elektrisch geladenen, bevorzugt positiv
geladenen, Oberfläche zu versehen und sie anschließend mit gegensinnig geladenen
Partikeln zusammenzubringen, wodurch sich diese Partikel in einer gleichmäßigen
Schicht auf der Oberfläche der polymeren Mikropartikel ablagern.
Zur Metallbeschichtung polymerer Mikropartikel werden elektrisch geladene,
bevorzugt negativ geladene, Metall-Sol-Partikel eingesetzt, die auf der positiv
geladenen Oberfläche der polymeren Mikropartikel adsorbieren und eine
gleichmäßige Schicht bilden. Diese auf der Oberfläche der polymeren Mikropartikel
adsorbierte MetaIl-Sol-Partikelschicht hat eine Dicke, die dem Durchmesser eines
oder einiger weniger Metall-Sol-Partikeln entspricht. Da dieser nur einige
Nanometer beträgt, ist die Metall-Sol-Partikelschicht relativ dünn, was in den
meisten Fällen auch erwünscht ist.
Werden für bestimmte Zwecke dickere Metallbeschichtungen gewünscht, werden
die erfindungsgemäß hergestellten metallbeschichteten Mikropartikel einem oder
mehreren weiteren Beschichtungsschritten unterzogen. Dieser Beschichtungsschritt
arbeitet nach dem Prinzip der Metallabscheidung eines Metallions aus einer
entsprechenden Metallsalzlösung, wobei die bereits vorhandene Metall-Sol-
Partikelschicht als Metallsubstrat und Katalysator für die Beschichtung durch
Reduktion des gewünschten Metallions dient.
Die Synthese von polymeren Mikropartikeln erfolgt durch ein
Polymerisationsverfahren. Hierbei ist von Bedeutung, daß die polymeren
Mikropartikel in dispergiertem Zustand stabil und daß sie monodispers sind.
Außerdem muß das Verfahren dazu geeignet sein, gezielt derartige Partikel mit
Durchmessern zwischen 1 und 100 µm herzustellen.
Mit dem Ziel, diese Probleme zu lösen, wurden in den letzten Jahren unter
Anwendung der Emulsionspolymerisation verschiedene Methoden ausgearbeitet.
Beispielsweise wurden monodisperse Polystyrol (PS)-Mikropartikel verschiedener
Durchmesser zwischen 1 und 30 µm in der Schwerelosigkeit, z. B. im Space-Shuttle
im Weltall mittels Saat-Emulsionspolymerisationstechnik hergestellt. Derartige
Versuche sind aber mit sehr hohem Aufwand und Kosten verbunden, so daß sie
kaum eine praktische Bedeutung besitzen.
In der Patentschrift EP 0091453 B1 wird eine Methode, die sog. "Two-Step Swelling
Method" vorgeschlagen, um monodisperse Mikropartikel mit Durchmessern bis 50
µm herzustellen. Bei dieser Methode wird die extrem lange Polymerisationszeit, die
im Falle der Saat-Emulsionspolymerisation nötig ist, mit einer einfachen
Quellungsmethode umgangen. Jedoch ist diese Methode in der Praxis sehr mühsam
und schwierig durchführbar. Bei Anwendung dieser Methode für die Herstellung
von Mikropartikeln sind die Notwendigkeit der Zugabe von niedermolekularen
Verbindungen und das Vorhandensein der Oligomeren-Verbindungen in den als
Saat vorgelegten Partikeln nachteilig, da diese anschließend durch zusätzliche
aufwendige Reinigungsschritte entfernt werden müssen.
Um polymere Mikropartikel mit guter Monodispersität in den gewünschten
Partikelgrößen zwischen etwa 1 und 100 µm, insbesondere zwischen 2 und 30 µm,
herzustellen, wurden daher in der vorliegenden Erfindung bevorzugt
die Dispersionspolimerisation (Anspruch 2) des Monomers, insbesondere des
Styrols (Anspruch 4), in einem organischen Dispersionsmedium wie Ethanol,
Ethanol/Alkoxy-Ethanol-Mischung oder Isopropanol (Anspruch 3) oder deren
homogenen Mischung oder mit Wasser als Dispersionsmedium durchgeführt.
Prinzipiell sind für das Verfahren alle polymerisationsfähigen Vinylmonomere
geeignet, beispielsweise α-Methylstyrol, Fluorostyrol, Vinylpyridin, Vinylpyrrolidon,
Acrylnitril, Methacrylnitril, Butylacrylat, 2-Etylhexylethylacrylat,
Dimethylaminoethylacrylat, Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylethylmethacrylat,
Methylmethacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, Glycidylmethacrylat,
Dimethylaminoethylmethacrylat, Acrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Acrylamide,
Methacrylamide, Isopropylamide, Vinylacetat, Vinylalkohol, Butadien, Isopren
sowie auch Mischungen der genannten Monomeren.
Prinzipiell sind für das Verfahren neben den genannten Dispersionsmedien
verschiedene andere organische Dispersionsmedien geeignet, wie beispielsweise
Methanol, Butanol, Amylalkohol, Octanol, Benzylalkohol, Cyclohexanol,
Ethylenglykol, Toluol, Cellosolve®, Butylcellosolve®, Eylenglykolmonoethylether,
Hexan, Octan, Petroleumether, Tetrachlorkohlenstoff, Ethylether, Tetrahydrofuran,
Dimethylglykol, Aceton, Methylethylketon, Cyclohexan, Ethylacetat, Butylacetat,
Propionsäure, Dimethylamin, Monoethanolamin, Pyridin, Dimethylsulfoxid,
Dimethylformamid sowie deren Isomere und Mischungen.
Durch Wahl geeigneter Verfahrensparameter können während des
Herstellungsprozesses gewünschte Eigenschaften der polymeren Mikropartikel
gezielt eingestellt werden, wodurch die stabilen polymeren Mikropartikel ohne
großen technischen Aufwand mit dem gewünschten Metall beschichtet werden
können. Diese Eigenschaften umfassen im wesentlichen die
- - Größe der Mikropartikel
- - Mikropartikelmorphologie, z. B. Kern/Schale-Morphologie,
- - polymeren Eigenschaften der Partikel, z. B. hart/weich, polar/unpolar, beständig/unbeständig gegenüber organischen/anorganischen Lösungsmitteln, vernetztes/unvernetztes Partikelsystem, Partikeldichte, Partikel brechungsindex und Glastemperaturen Tg, Elektronendichte,
- - funktionellen Gruppen auf der Mikropartikeloberfläche,
- - Stabilität der polymeren Mikropartikel im Dispersionsmedium, z. B. Wasser, bei unterschiedlichen pH-Werten, hohen Ionenstärken und relativ hohen Temperaturen z. B. bis ca. 95°C.
Die Partikelgröße wird im wesentlichen durch die Einstellung der Konzentration
von Monomer und Comonomer (d. h. dem Feststoffgehalt (FG)) in der
Reaktionsmischung, der Kombination von Dispersionsmedien sowie Temperatur und
Rührgeschwindigkeit der Reaktionsmischung kontrolliert. Größere mittlere
Durchmesser der resultierenden Mikropartikel werden mit zunehmendem FG in
der Reaktionsmischung erzielt.
Die Form der Partikel wird im wesentlichen durch die Vorgabe der Konzentration an
Vernetzungsreagentien, z. B. Divinylbenzol (DVB), und der Konzentration an
verwendetem Comonomeren bestimmt. Die Partikel nehmen die meist gewünschte
Kugelform an, wenn die verwendete Konzentration an DVB unterhalb 0,5 Gew.-% liegt
(Anspruch 8). Oberhalb 0,5 Gew.-% DVB ergibt sich eine mehr oder weniger stark
irreguläre Partikelmorphologie. Bei einer DVB-Konzentration von 0,1 Gew.-% sind die
hergestellten Mikropartikel unlöslich in den für die Monomeren typischen
Lösungsmitteln, wie beispielsweise Toluol. Diese relativ geringe Konzentration an
Vernetzungsreagenz ist daher ausreichend, einerseits die resultierenden Mikropartikel
in Kugelform zu erhalten und andererseits dennoch in einem typischen Lösungsmittel
unlöslich zu halten Prinzipiell sind als Vernetzungsreagenzien für das Verfahren alle
Divinylverbindungen, Diacrylate und/oder Triacrylate geeignet, insbesondere 1,3-
Butylenglykoldiacrylat, 1,6-Hexanglykoldiacrylat, Trimethylolpropantriacrylat,
Ethylenglykoldimethacrylat, Diethylenglykoldimethacrylat,
Triethylenglykoldimethacrylat und/oder Trimethylolpropantriacrylat.
Als Initiator wird bevorzugt 2,2′-Azobisisobutyronitril verwendet. Prinzipiell sind für
das Verfahren andere öl-lösliche Initiatoren verwendbar, insbesondere 4,4′-Azobis(4-
cyanopentansäure), 2,2′-Azobis(2-methylbutyronitril), 2,2′-Azobis(2,4-
dimethylvaleronitril), Benzoylperoxid, Lauroylperoxid, Octanoylperoxid.
Die erfindungsgemäßen polaren Eigenschaften der Mikropartikel können auf
verschiedene Art und Weise erhalten werden. Eine Möglichkeit ist die
Copolymerisation des Haupt-Monomers mit einem polaren Comonomer. Hierzu
können beispielsweise die verwendeten Monomeren als homogene Monomeren-
Mischung in einem Batchprozeß polymerisiert werden. In einem polaren
Dispersionsmedium wird die bevorzugte Anreicherung des verwendeten Comonomers
bzw. der verwendeten Comonomeren auf der Partikeloberfläche, d. h. der
Grenzfläche zwischen Partikel und Dispersionsmedium dadurch erreicht, daß
zusammen mit einem wenig polaren oder unpolaren Haupt-Monomer bzw. dessen
Polymer ein hydrophiles, polares Comonomer eingesetzt wird. Die resultierenden
Mikropartikel weisen eine Kern/Schale-Struktur mit einer sehr
dünnen Schalendicke auf, wobei die Mikropartikel hauptsächlich aus einer
hydrophoberen Inner-Polymerphase (Kern-Polymerphase) und einer dünnen
polareren und hydrophileren Oberflächenpolymerenphase (Schale-Polymerphase)
aufgebaut sind. Die Dicke der letzteren kann durch Variation der Menge an
verwendetem polaren Comonomeren gezielt eingestellt werden. Der sehr geringe
Gewichtsanteil des Comonomeren im Vergleich zu der den Kern bildenden
Polymerphase bewirkt, daß keine nennenswerte Veränderung der polymeren
Materialeigenschaften auftritt.
Die polymeren Mikropartikel lassen sich als Hohlkugeln ausgestalten, wenn nach
erfolgter Synthese der Kern-Schale-Struktur der Kern mit einem Lösungsmittel, in
dem die Schale unlöslich ist, herausgelöst wird (Anspruch 7).
Die gezielte Herstellung derartiger Mikropartikel mit dünner polarer
Oberflächenpolymerphase zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß trotz der
geringen Gewichtsanteile des Comonomeren im Partikel verschiedene
Modifikationsmöglichkeiten der Mikropartikeloberfläche eröffnet werden,
beispielsweise der Einbau von funktionellen Oberflächengruppen, die gezielte
Erhöhung der Oberflächenladungsdichte, die gezielte Veränderung des
Mikropartikelbrechungsindex, die gezielte Veränderung der Oberflächenpolarität
etc. Die die Schale bildenden Polymerphasen sind bevorzugt hydrophilere
Polymere im Vergleich zu der den Kern bildenden Polymerphase,
beispielsweise Polystyrol, Acrylate, verzweigte/unverzweigte Alkylacrylate,
Alkylmethacrylate, Acrylsäurederivate, Vinylpyrrolidon, Vinylalkohole,
Vinylacetate, Acrylamide, Alkylacrylamide.
Für bestimmte Anwendungen werden Mikropartikel mit weicher, deformierbarer
Oberfläche gewünscht. Dies wird erzielt durch Herstellung von Mikropartikeln unter
Einsatz von polaren und eine niedrige Glastemperatur (Anspruch 6) aufweisenden
Comonomeren. Eine weiche Mikropartikeloberflächenpolymerphase erlaubt auch eine
gewisse Deformation der Partikel unter äußerem Druck, wenn diese mit Metall
beschichtet sind. Dadurch kann auch eine bessere Haftung der
Oberflächenpolymerphase mit anderen sehr feinen Partikeln, z. B. anorganischen,
keramischen Partikeln von submikroskopischen Größen erzielt werden.
Die Stabilität der Mikropartikel in Dispersion stellt eine der wichtigsten
Voraussetzungen für deren Metallbeschichtung dar. Erfindungsgemäß wird die
Stabilität der Mikropartikel durch Maßnahmen verbessert, die direkt oder indirekt
die elektrostatischen und/oder sterischen Wechselwirkungen der Mikropartikel
untereinander in der Dispersion beeinflussen. Als sterischer Stabilisator wird
bevorzugt ein Polyvinylpyrrolidon-Polymerisat verwendet. Prinzipiell sind für das
Verfahren auch andere Polymere als Stabilisator geeignet, insbesondere
Polyvinylmethylether, Polyethylenimin, Polyacrylsäure, Polyvinylalkol,
Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Polyvinylacetat,
Sorbitanstearinsäuremonoester.
Weiterhin können funktionelle polare Oberflächengruppen durch Copolymerisation
von polarem Comonomer, bevorzugt Dimethylaminoethylmethacrylat oder
Dimethylaminoethylacrylat (Anspruch 5), auf der Partikeloberfläche eingebaut
werden. Diese sich bevorzugt auf der Oberflächenpolymerphase anlagernden
polaren Oberflächengruppen gewahrleisten, insbesondere bei niedrigen pH-Werten
des Dispersionsmediums, z. B. des Wassers, die elektrostatische und/oder sterische
Stabilisierung der Partikel.
Eine weitere erfindungsgemäße Möglichkeit der Einbringung geladener, polarer
Oberflächengruppen in polymere Mikropartikel stellt die Verwendung von
kationischem Emulgator als Costabilisator bei der Polymerisation dar. Als
kationischer Costabilisator eignet sich insbesondere
Dodecyltrimethylammoniumbromid oder Hexyldodecylpyridiniumchlorid
(Anspruch 1).
Eine dritte erfindungsgemäße Möglichkeit der Einbringung geladener, polarer
Oberflächengruppen in polymere Mikropartikel ist die Verwendung von wasser
löslichem Initiator, bevorzugt 2,2′-Azobis-(2-amidinopropan)-dihydrochlorid bei
der Polymerisation (Anspruch 1). Bei Einsatz dieses Initiators erhält man je nach
dem pH-Wert unterschiedlich starke elektrische Oberflächenladungen der
polymeren Mikropartikel.
Weitere, für das Verfahren geeignete wasserlösliche Initiatoren sind beispielsweise 2,
2′-Azobis-(N-Phenylamidinopropan)-dihydrochlorid, 2,2′-Azobis-(N,N-dimethylen-
amidinopropan)-dihydrochlorid, 2,2′-Azobis-[N-(2-hydroxyethyl)-amidinopropan]
dihydrochlorid oder deren Dinitratsalze.
Die genannten Möglichkeiten der Einbringung geladener Oberflächengruppen in
polymere Mikropartikel können entweder einzeln oder kombiniert angewendet werden.
Die erfindungsgemäßen polymeren Mikropartikel, die eine sehr gute
Monodispersität bezüglich der Partikelmorphologie und -größe aufweisen,
sind in Fig. 1 abgebildet.
Ausgehend von diesen polymeren Mikropartikeln mit geladener Oberfläche wird
der Beschichtungsprozeß durchgeführt. Zu diesem Zweck werden die
Mikropartikel unter Verwendung von Destillations-, Filtrations- oder
Zentrifugationstechniken aus dem organischen Dispersionsmedium zunächst in eine
wäßrige Dispersion überführt (Anspruch 3). Bei diesem Schritt kann ein
Reinigungsprozeß der Mikropartikel mittels verschiedener Methoden, z. B. Zyklus
von Zentrifugation/Redispergierung, Filtration, Dialyse oder Serum-Replacement
oder Kombination der genannten Methoden durchgeführt werden.
Zu den in Wasser dispergierten polymeren Mikropartikeln wird eine Dispersion
oder kolloidale Lösung von gegensinnig geladenen Partikeln gegeben, die im
wesentlichen aufgrund ihrer Ladung an die polymeren Mikropartikel adsorbieren
und eine dünne gleichmäßige Schicht um diese bilden.
Für eine Metallbeschichtung polymerer Mikropartikel kommen prinzipiell alle
Edelmetalle, Schwermetalle und Übergangsmetalle wie Au, Pd, Pt, Ag, Cu, Fe, Ni,
Co, Cd, W, Rh, As, Al, Zr, Mn, Pb, Cr, und Kombination dieser Metalle sowie
Legierungen dieser Metalle in Betracht. Zum Einsatz kommen sie in Form von
elektrisch geladenen, bevorzugt negativ geladenen Metall-Solen.
Die Metall-Solen der verschiedenen Metallarten werden mittels Reduktion des
Metallions in wäßriger Lösung hergestellt. Hierzu werden zunächst die Metallsalze,
beispielsweise HAuCl₄ · aq, PdCl₂, in Wasser gelöst. Dazu wird unter Rühren
entweder ein anionischer Emulgator, z. B. Natriumdodecylbenzolsulfonat oder ein
kationischer Emulgator, z. B. Dodecyitrimethylammoniumbromid, zugesetzt. Nach
weiterem Rühren wird dieser Lösung ein Reduktionsmittel, z. B. Hydrazin, NaBH₄-
oder NaHPO₂-Lösung, zugegeben. Die Metall-Sole entstehen in sehr kurzer Zeit, in
der Regel innerhalb von 10 Minuten.
Durch Zugabe von Emulgatoren unterschiedlicher Typen, z. B. anionischen und
kationischen Emulgatoren, werden die entstandenen kolloidalen Metall-Sol-Partikel
einerseits stabilisiert und andererseits erhalten sie geladene Oberflächengruppen
entsprechend den eingesetzten Emulgatortypen; z. B. positiv beim Einsatz
kationischer und negativ beim Einsatz anionischer Emulgatoren. Nicht-ionische
Emulgatoren sind prinzipiell auch möglich, wirksam werden dann aber nur die
Ladungen der Metallionen. All diese Reaktionen erfolgen bei Zimmertemperatur
ohne aufwendige Schutzmaßnahmen. Die so hergestellten Metall-Sole besitzen je
nach der Metallart sehr charakteristische Farben. Bei Gold (Au)-Solen, die mit
anionischen bzw. kationischen Emulgatoren behandelt wurden, resultieren weinrote
Gold-Solen.
Untersuchungen der hergestellten Metall-Solen mittels Transmissions
elektronenmikroskopie (TEM) zeigten, daß die Metall-Sol-Partikel in der Regel
Durchmesser von 5-20 µm aufweisen. Die Metall-Sol-Partikelgrößen bzw.
Größenverteilung können durch Variation der Konzentration des zu reduzierenden
Metallions, durch die Menge des eingesetzten Reduktionsmittels und der
eingesetzten Stabilisatoren, z. B. Emulgatoren verschiedener Typen, gesteuert
werden. Die Metall-Sole sind sehr stabil. Beispielsweise zeigen Gold
(Au)/Natriumdodecylbenzolsulfonat-Sole sehr gute Lagerungsfähigkeit bei
Zimmertemperatur und können problemlos einige Wochen ohne Qualitätsverlust
gelagert werdend.
Die Menge an Metall-Sole, die für die Bildung einer Quasi-Monoschicht aus Metall-
Sol-Partikeln auf den Mikropartikeln notwendig ist, wird aus der spezifischen
Oberfläche der vorgelegten Mikropartikel und der spezifischen Oberfläche der
Metallsole berechnet, wobei ein Überschuß an Metall-Sole keine negativen
Auswirkungen hat.
Der Beschichtungsprozeß ist bereits nach kurzer Zeit abgeschlossen. Die
beschichteten polymeren Mikropartikel werden anschließend gereinigt und
getrocknet.
Diese mit Metall-Sol-Partikeln sehr gleichmäßig beschichteten Mikropartikel
können sowohl als Endprodukt direkt oder auch als Ausgangsmaterial für die
weitere Metallbeschichtung verwendet werden. Die auf der
Mikropartikeloberfläche adsorbierte Metall-Sol-Partikelschicht dient dabei als
Metallsubstrat, welches für eine gleichmäßige Beschichtung mittels Reduktion des
erwünschten Metallions notwendig ist.
Die weitere Metallbeschichtung der Mikropartikel wird durch einfache Reduktion
des gewünschten Metall-Ions oder durch Anwendung von kommerziellen
"electroless plating" Lösungen der verschiedenen Metall-Lösungen durchgeführt.
Zum Beispiel kann die polymere Mikropartikel-Dispersion im Wasserbad bis zur
gewünschten Temperatur erwärmt und nach dem Erreichen der "elektroless
plating"-Temperatur die vorberechnete Menge an "elektroless plating" Lösungen in
die Mischung zugetropft werden. Auf diese Art können beliebig dicke
Metallbeschichtungen realisiert werden.
Hinsichtlich dickerer Metallschichten hat das erfindungsgemäße Verfahren
gegenüber konventionellen Beschichtungsverfahren auch den Vorteil, daß eine
direkte Metallbeschichtung mit einer einzigen Metallsorte auf den
Mikropartikeloberflächen durchgeführt werden kann, wenn zuvor die
entsprechenden Metall-Sol-Partikel auf den Mikropartikeloberflächen adsorbiert
wurden.
Unter Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich also auf einfache
Weise, bei niedrigem Arbeits- und Energieaufwand, mit hoher Ausbeute und
niedriger Abwasserbelastung monodisperse polymere Mikropartikel herstellen mit
- - definierter Form, insbesondere Kugelform und
- - gut haftender Deckschicht, insbesondere glatter Metallschicht definierter Dicke.
Durch Comonomere auf die Oberfläche von polymeren Mikropartikeln
aufgebrachte funktionelle Gruppen können nicht nur als Ladungsträger dienen,
sondern auch chemische Bindungen eingehen. Dadurch lassen sich beispielsweise
Proteine an funktionelle Gruppen wie beispielsweise Aminogruppen binden.
Neben der Beschichtung polymerer Mikropartikel mit Metallen ist das
erfindungsgemäße Verfahren auch auf den Gebieten der Biologie und Medizin von
großem Interesse. An die geladenen polymeren Mikropartikel lassen sich prinzipiell
alle gegensinnig geladene Teilchen adsorbieren, beispielsweise entsprechend
modifizierte, d. h. mit Ladungen versehene Antikörper, Antigene, oder andere
biologisch aktive Substanzen (Anspruch 9). Bei Verwendung innen hohler
polymerer Mikropartikel kann man auf diese Weise neuartige Drug-Carrier-
Systeme bzw. Drug-Delivery-Systeme, also Transportsysteme für Therapeutika
(Anspruch 10) erhalten.
Monodisperse, metallbeschichtete polymere Mikropartikel können in verschiedenen
Bereichen angewandt werden, und zwar als:
- - Katalysatoren (Anspruch 11),
- - Intrinsisch leitende Kunststoffmaterialien beliebiger Formen (Anspruch 12),
- - anisotrop leitende Abstandshalter zwischen zwei Platten für beliebige Abstände im µm-Bereich, insbesondere in der Mikroelektronik, beispielsweise bei der Herstellung von Flüssigkristallanzeigen (Anspruch 13),
- - Material für Bauteile in Mikrostruktursystemen (Anspruch 16),
- - Composite Material zwischen Polymeren und keramischen Oxiden,
- - magnetische Mikropartikel z. B. für die Immunologie (Anspruch 14),
- - Pigment- oder Tonträgermaterialien (Anspruch 15),
- - Standard-Proben für Eichzwecke, z. B. in der Licht- und Elektronenmikroskopie, bei Zentrifugationsanalysen, Lichtstreuungsanalysen oder Filtrations- oder Chromatographietechniken.
In den folgenden Ausführungsbeispielen ist das Verfahren zur Herstellung
polymerer Mikropartikel mit elektrisch geladener Oberfläche sowie deren
Beschichtung mit Metall-Sol-Partikeln im einzelnen erläutert. Es werden zunächst
allgemeine Verfahrensmerkmale beschrieben.
Die folgenden Materialien wurden zur Synthese von polymeren Mikropartikeln bzw. zu
deren Beschichtung verwendet: Monomere, Styrol [Fluka, p.a.] z. B. als Haupt-
Monomer und Dimethylaminoethylmethacrylat [Fluka, p.a.] z. B. als Comonomer; Das
verwendete Monomer Styrol wurde durch dreimaliges Ausschütteln mit 10gew.-%iger
NaOH-Lösung von Inhibitoren befreit, dreimal mit bidestilliertem Wasser gewaschen,
und dann über CaCl₂ [Fluka, p.a.] getrocknet. Das so gereinigte Monomer wurde bei
vermindertem Druck unter N₂-Atmosphäre (99,99% rein) destilliert. Entstabilisierung
und Destillation des Monomers wurde vor jedem Versuch frisch durchgeführt. Bei der
Destillation wurde nur die mittlere Fraktion zur Synthese weiterverwendet. Das als
Comonomer verwendete Dimethylaminoethyl-methacrylat und das als
Vernetzungsreagenz verwendete Divinylbenzol (DVB) [Fluka, 55 Gew.-%] wurden ohne
weitere Reinigung zur Synthese verwendet. Das als Dispersionsmedium verwendete
absolute Ethanol [Firma Fluka, p.a], 2-Methoxyethanol [Fluka, p.a.] und Isopropanol
[Fluka, p.a.] wurden ohne weitere Reinigung zur Synthese verwendet.
Das durch Ionenaustauscher entionisierte Wasser wurde mittels einer Quarzdestilla
tionsanlage vom Typ Bi.4 [Firma Heraeus] destilliert. Das Wasser wurde anschließend
mit D-5 Porzellanfiltern (Porendurchmesser 1,5 µm) zur Entstaubung filtriert. Es wurde
stets dieses bidestillierte und entstaubte Wasser zur Synthese bzw. Reaktion verwendet.
Der verwendete öl-lösliche Initiator, Azobisisobutyronitril (AIBN) [Fluka] wurde
dreimal in abs. Ethanol [Fluka, p.a.] bei Zimmertemperatur umkristallisiert und dann
im Exsikkator über CaCl₂ unter Vakuum getrocknet und bei 4°C aufbewahrt. Der
verwendete wasserlösliche Initiator, 2,2′-Azobis-(2-amidinopropan)-hydrochlorid
[Firma Polyscience] wurde dreimal in Wasser/Aceton-Mischung umkristallisiert.
Als Inhibitor wurde eine 1gew.-%ige Lösung von Hydrochinon [Fluka, p.a.] verwendet,
um bei der gravimetrischen Feststoffgehaltsbestimmung oder nach der Beendigung der
Synthese die weitere Polymerisation zu verhindern. Die Menge an Inhibitorlösung zum
Abstoppen der Polymerisation entsprach 1 Gew.-% (Hydrochinonlösung) bezogen auf
die eingesetzte Monomermenge.
Das als Stabilisator verwendete Polyvinyl[pyrrolidon]-Polymerisat (PVP-30 K) [Fluka;
Molekulargewicht MN=40 000 g/mol] wurde ohne weitere Reinigung zur Synthese
eingesetzt. Als Costabilisatoren wurden Emulgatoren wie Natrium
dodecylbenzolsu1fonat [Fluka, Techn.], Natrium-dodecylsulfat [Firma Lancaster, p.a.],
Dodecyltrimethylammoniumbromid [Fluka, p.a.] und Hexadecylpyridiniumchlorid
[Fluka, p.a.] verwendet. Die in technischem Natrium-dodecylbenzolsulfonat enthaltenen
undefinierten organischen und anorganischen Verunreinigungen wurden durch
wiederholte Fraktionierung z. B. durch wiederholtes Ausethern entfernt. Die anderen
verwendeten Emulgatoren waren von analytischem Grad (p.a.) und wurden ohne
weitere Reinigung verwendet. Die verwendeten Emulgatoren wurden wegen ihrer
hygroskopischen Eigenschaften stets im Exsikkator über CaCl₂ aufbewahrt.
Die zur Metall-Sol-Herstellung eingesetzten Metall-Salze, z. B. HAuCl₄ · H₂O und
PdCl₂ waren p.a. und wurden ohne weitere Reinigung verwendet. Die verwendeten
Reduktionsmittel NaBH₄ [Fluka], NaHPO₂ und Hydrazin wurden ohne weitere
Reinigung zur Reaktion verwendet.
Bei der Herstellung von polymeren Mikropartikeln wurde ein Reaktor verwendet,
bestehend aus 2 Liter-Vierhalsrundkolben mit KPG-Rührer, Teflonrührblatt,
Rückflußkühler, Stickstoffanschluß und Probenentnahmerohr und im Wasserbad durch
ein Kontakt-Thermometer auf ±5°C temperiert. Die Rührgeschwindigkeit betrug 60
U/min. Die gewählte Rührgeschwindigkeit war ausreichend, um eine Sedimentation der
wachsenden Partikel zu verhindern. Unkontrolliertes Partikelwachstum wurde damit
vermieden.
Zunächst wurden die Reaktionskomponenten, zum Beispiel Haupt-Monomer,
Comonomer, Stabilisator, Dispersionsmedium und/oder Vernetzungsreagenz und/oder
Costabilisator in den Reaktor zusammengebracht und bei Zimmertemperatur unter N₂-
Unterleitung (eingeleitet über eine getrocknete CaCl₂-Säule) für 2 Std. langsam
gerührt. Danach wurde die Reaktionsmischung in einem Wasserbad, das ± 0,5°C genau
kontrolliert wurde, auf die gewünschte Temperatur (z. B. 70°C) erwärmt.
Nach dem Erreichen der gewünschten Polymerisationstemperatur wurde die
Polymerisation durch Einspritzen der Initiatorlösung gestartet. Die Polymerisation trat
schon wenige Minuten (ca. 5-6 Min.) nach der Initiierung ein.
In der Regel betrug der Umsatz ca. 24 Std. nach dem Initiierungsvorgang über 80%.
Um einen möglichst vollständigen Umsatz der eingesetzten Monomeren zu
gewährleisten, wurde die Polymerisation für weitere 48 Std. durchgeführt. Die
Polymerisationstemperatur von 70°C wurde nach 24 Std. auf 75°C erhöht. Dies hat
jedoch keinen Einfluß auf die resultierenden Partikelgrößen und Partikelmorphologien.
Nach der Beendigung der Polymerisation wurde die Inhibitorlösung zur Dispersion
zugegeben (1 Gew.-% bewegen auf die Monomeren-Teile), und die Reaktionsmischung
wurde schnell mit einer Eis/Wasser-Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt. Die
fertige Mikropartikel-Dispersion wurde dann durch gereinigte Glaswolle direkt in eine
Polyethylenflasche filtriert und aufbewahrt.
Die Mikropartikelgrößenanalyse wurde mittels Elektronenmikroskopie durchgeführt.
Die Adsorption der Metall-Sol-Partikel auf die Mikropartikeloberfläche wurde durch
einfaches Mischen und Rühren beider Komponenten erzielt. Zunächst wurde die
Mikropartikel-Dispersion in einen einfachen Gefäß vorgelegt. Die Metall-Sole wurden
dann entweder langsam zugetropft oder portionsweise beim Rühren zugegeben. Dieser
Vorbehandlungsschritt zeigte keinen Einfluß auf die Stabilität der polymeren
Mikropartikel. Die Adsorptionszeit betrug 6 Stunden.
Nach diesem Arbeitsschritt wurden die mit Metall-Sol-Teilchen gleichmäßig bedeckten
polymeren Mikropartikel gereinigt und getrocknet.
Die folgenden konkreten Beispiele beziehen sich jeweils auf die allgemeine
Verfahrensbeschreibung. Kennzeichnend für alle folgenden Beispiele ist, daß keinerlei
Koagulation der polymeren Mikropartikel eintrat.
Die Reaktionskomponenten (110 g Styrol, 0,22 g Divinylbenzol, 22,2 g
Polyvinylpyrrolidon (PVP-30 K), 5,5 g Dodecyltrimethylammoniumbromid, 1,1 g
Azobisisobutyronitril, 1 kg Ethanol) wurden unter den obengenannten
Reaktionsbedingungen bei der Polymerisationstemperatur von 70°C für 24 Std. und
weitere 48 Std. bei 75°C, in einem Reaktor mit 2 Liter Reaktionsvolumen, bei der
Rührgeschwindigkeit von 60 Umdrehungen pro Minute (Upm) durchgeführt. Der
Umsatz betrug 97%.
Es trat keine Koagulation der polymeren Mikropartikel, die sehr stabil waren, auf. Die
rasterelektronenmikroskopische (REM) Analyse ergab, daß die resultierenden
Mikropartikel sehr regulär kugelförmig und monodispers sind. Die resultierenden
Mikropartikel besitzen einen mittleren Durchmesser von 1,45 µm mit einer
Standardabweichung von 1,9%.
Die Reaktionskomponenten (250 g Styrol, 0,5 g Divinylbenzol, 25 g Polyvinylpyrrolidon
(PVP-30 K), 6,25 g Dodecyltrimethylammoniumbromid, 2,5 g Azobisisobutyronitril, 1 kg
Ethanol) wurden wie im Beispiel 1 behandelt. Der Umsatz betrug 98%. Es resultierten
sehr stabile, regulär kugelförmige Mikropartikel mit einen mittleren Durchmesser von
1,82 µm mit einer Standardabweichung von 1,6%.
Die Reaktionskomponenten (110 g Styrol, 2,2 g Divinylbenzol, 22,2 g
Polyvinylpyrrolidon (PVP-30 K), 5,5 g Dodecyltrimethylammoniumbromid, 1,1 g
Azobisisobutyronitril, 1 kg Ethanol) wurden wie im Beispiel 1 behandelt. Auch hier
betrug der Umsatz 98%. Es resultierten sehr stabile polymere Mikropartikel mit einem
mittleren Durchmesser von 1,75 µm mit einer Standardabweichung von 4,7%. Diese
Mikropartikel besaßen keine exakte Kugelgeometrie, sondern waren etwas irregulär
geformt. Damit ist es möglich, relativ hoch vernetzte und stabile nichtkugelförmige
polymere Mikropartikel gezielt herzustellen.
In den folgenden Beispielen wurde Dimethylaminoethylmethacrylat als Comonomer
verwendet. Als Initiator wurde entweder der öllösliche Initiator, Azobisisobutyronitril
(AIBN) oder der wasserlösliche kationische Initiator, 2,2′-Azobis-(2-amidinopropan)
dihydrochlorid verwendet Der letztere wurde als wäßrige Lösung in die
Reaktionsmischung zugegeben. Als Dispersionsmedium wurden
Ethanol, 2-Methoxy-Ethanol oder Isopropanol oder deren Mischung
verwendet.
Reaktionskomponenten: 110 g Styrol, 2,20 g Dimethylaminoethylmethacrylat, 2,2 g
Divinylbenzol, 22,2 g Polyvinylpyrrolidon (PVP-30 K), 5,55 g
Dodecyltrimethylammoniumbromid, 1,15 g 2,2 -Azobis-(2-amidinopropan)
dihydrochlorid gelöst in 20 g Wasser, 1 kg Ethanol. Reaktionsbedingungen wie im
Beispiel 1 mit Ausnahme der Temperatur, die 70°C für 24 h und weitere 72 h 75°C
betrug. Der Umsatz betrug 97%.
Es resultierten sehr stabile, nicht regulär kugelförmige Mikropartikel mit einem
mittleren Durchmesser von 2,47 µm mit einer Standardabweichung von 6,0%.
Reaktionskomponenten: 250 g Styrol, 5 g Dimethylaminoethylmethacrylat, 0,5 g
Divinylbenzol, 25,1 g Polyvinylpyrrolidon (PVP-30 K), 6,27 g
Dodecyltrimethylammoniumbromid, 2,55 g Azobisisobutyronitril, 1 kg Ethanol.
Durchführung wie in Beispiel 4. Der Umsatz betrug 98%. Es resultierten sehr stabile,
sehr regulär kugelförmige Mikropartikel mit einen mittleren Durchmesser von 2,29 µm
mit einer Standardabweichung von 3,4%.
Reaktionskomponenten: 380 g Styrol, 7,6 g Dimethylaminoethylmethacrylat, 0,76 g
Divinylbenzol, 23,8 g Polyvinylpyrrolidon (PVP-30 K), 5,95 g
Dodecyltrimethylammoniumbromid, 3,87 g Azobisisobutyronitril, 800 g Ethanol.
Durchführung wie in Beispiel 1. Der Umsatz betrug 97%. Es resultierten sehr stabile,
sehr regulär kugelförmige Mikropartikel mit einer bimodalen Partikelgrößenverteilung,
wobei der eine Teil einen mittleren Durchmesser von 12,54 µm mit einer
Standardabweichung von 14,4% und der andere Teil einen mittleren Durchmesser von
5,09 µm mit einer Standardabweichung von 26% aufwies.
Bei den folgenden Beispielen wurden die polymeren Mikropartikel in einem
Dispersionsmedium aus einer homogenen Mischung aus Ethanol/2-Methoxyethanol
(1/1) oder reinen Isopropanol hergestellt. Die verwendeten organischen Dispersionsmedien
beeinflußten die resultierenden polymeren Mikropartikelgrößen bzw. Größenverteilung.
Als Dispersionsmedium wurde eine homogene Mischung von Ethanol/2-Methoxy-
Ethanol (1/1) zur Synthese von polymeren Mikropartikeln eingesetzt. Die Reaktion
wurden unter den gleichen Reaktionsbedingungen wie beim Beispiel 1 durchgeführt.
Der Umsatz betrug 97%.
Reaktionskomponenten: 240 g Styrol, 4,8 g Dimethylaminoethylmethacrylat, 0,48 g
Divinylbenzol, 20,9 g Polyvinylpyrrolidon (PVP-30 K), 5,23 g
Dodecyltrimethylammoniumbromid, 2,4 g Azobisisobutyronitril, 400 g Ethanol, 400 g 2-
Methoxy-Ethanol. Auch hier resultierten sehr stabile, sehr regulär kugelförmige
Mikropartikel mit einer bimodalen Partikelgrößenverteilung, wobei der eine Teil einen
mittleren Durchmesser von 12,47 µm mit einer Standardabweichung von 14,4% und
der andere Teil einen mittleren Durchmesser von 4,94 µm mit einer
Standardabweichung von 25,1% aufwies.
Durchführung wie Beispiel 7. Reaktionskomponenten: 200 g Styrol, 4,0 g
Dimethylaminoethylmethacrylat, 0,4 g Divinylbenzol, 20,1 g Polyvinylpyrrolidon (PVP-
30 K), 5,0 g Dodecyltrimethylammoniumbromid, 2,04 g Azobisisobutyronitril, 800 g
Isopropanol. Der Umsatz betrug 97,4%. Es resultierten sehr stabile, sehr regulär
kugelförmige Mikropartikel mit einen mittleren Durchmesser von 4,89 µm mit einer
Standardabweichung von 28,0%.
Die polymeren Mikropartikel, deren Synthese in den Beispielen 1 bis 8 dargestellt ist,
wurden direkt anschließend an die Synthese einem Beschichtungsverfahren unterzogen.
Die Beschichtung mit Metall wird in den folgenden Beispielen näher erläutert. Die zur
Beschichtung der polymeren Mikropartikel verwendeten Metall-Sole, z. B. Gold-Sole,
Palladium-Sole, wurden bei Zimmertemperatur wie folgt hergestellt:
0,1 g HAuCl4 · 4H₂O bzw. 0,1 g PdCl₂ wurden in 470 g bidestilliertem und entstaubtem
Wasser gelöst. Zu dieser Gold- bzw. Palladium-Lösung wurde dann unter Rühren 5 g
1gew.-%iger Natrium-dodecylbenzolsulfonat- oder Natrium-dodecylsulfat-Lösung
zugegeben. Nach 20 Min. wurden dann zu dieser Natrium
dodecylbenzolsulfonathaltigen Gold- oder Palladium-Lösung 25 ml NaBH₄-Lösung
(0,125 g gelöst in 25 g Wasser) langsam innerhalb 15 Min. zugetropft. Nach ca. 15 Min.
gehen die anfangs schwach gelblichen Metallsalz-Lösungen vollständig in ein sehr
intensiv weinrotes Gold Sol bzw. ein intensiv dunkelbraunes Palladium Sol über.
Die Metall-Sol-Partikelgrößen wurden mittels der Transmissionselektronenmikroskopie
(TEM) bei hoher Vergrößerung analysiert. Die hergestellten Gold Sole bestanden aus
sehr fernen Gold-Partikeln mit einem Durchmesser von ca. 10 nm mit sehr guter
Monodispersitat. Bei der Anwendung von kationischen Emulgatoren wurden in der
Regel etwas größere und polydispersere Partikel erhalten. Beispielsweise zeigten die mit
den kationischen Emulgatoren Dodecyltrimethylammoniumbromid oder
Hexadecylpyridiniumchlorid hergestellten Gold-Sol-Partikel Durchmesser zwischen ca.
10 und 40 nm. Bei Einsatz von Palladiumsalz zur Herstellung von Palladium-Sol wiesen
die resultierenden Partikel in der Regel kleinere Durchmesser als bei Einsatz von
Goldsalz auf. Die hergestellten Metall-Sole werden im Dunkeln aufbewahrt.
0,1 g (Trockengewicht) der aus Beispiel 2 erhaltenen polymeren Mikropartikeln
wurde in etwa 10 g wäßriger HCl-Lösung redispergiert. Zu dieser
Mikropartikeldispersion wurden dann 100 ml Gold-Sol zugegeben. Anschließend wurde
für ca. 6 Stunden geschüttelt. Die Mikropartikel wurden danach durch Filtration oder
Zentrifugation isoliert und mit Wasser gereinigt und getrocknet. Die anfangs weißen
Polystyrolpartikel sind nun sehr intensiv weinrot. Die REM-Analyse ergab, daß diese
kugelförmigen Polystyrolpartikel mit feinen Gold-Sol-Partikeln gleichmäßig bedeckt
worden sind. Die Elementanalyse mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskops ergab
ebenfalls, daß die Partikeloberfläche mit metallischem Gold beschichtet war.
0,1 g (Trockengewicht) von den aus Beispiel 4 erhaltenen polymeren Mikropartikeln
wurde in 10 g wäßriger HCl-Lösung mit saurem pH-Wert redispergiert. Zu dieser
polymeren Mikropartikeldispersion wurden dann 100 ml Gold-Sol zugegeben.
Anschließend wurde für ca. 6 Stunden geschüttelt und dann die Mikropartikel gereinigt
und getrocknet. Die REM-Analyse ergab, daß diese nicht-regulär kugelförmigen
Polystyrolpartikel mit feinen Gold-Sol-Partikeln sehr gleichmäßig bedeckt worden sind.
Zur Herstellung von Mikropartikeln mit dickerer Goldschicht wurden 0,1 g von den mit
Gold beschichteten Polystyrolmikropartikeln aus Beispiel 10 in 20 g HCl-Lösung
(pH = 4) redispergiert. Diese Dispersion wurde dann in einem Wasserbad unter
Rühren auf 88°C erhitzt. Nach Erreichen dieser Temperatur wurden 250 ml
Auroelektroless SMT-G-Lösung® Handelsname der "elektroless-Gold-plating" Lösung
der Firma LeaRonal, USA) langsam innerhalb von 30 min. zugetropft. Anschließend
wurde die Dispersion für weitere 20 min gerührt und danach abgekühlt. Die
resultierenden goldbeschichteten polymeren Mikropartikel wurden durch Filtration
getrennt und mittels eines Rasterelektronenmikroskops untersucht. Sie wiesen eine sehr
gleichmäßige, glatte Goldschicht mit einer Dicke von 0,1 µm auf.
Unter den gleich Reaktionsbedingungen wie in Beispiel 11 aber bei Verwendung von
50 ml RonamaxSMT®-Lösung (Handelsname der "elektroless-Nickel-plating"-Lösung der
Firma LeaRonal, USA) anstatt 125 ml Auroelektroless SMT-G-Lösung® wurden
Mikropartikel erhalten, die auf der dünnen Goldschicht eine Nickelschicht von ca. 0,1
µm Dicke aufweisen.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung beschichteter polymerer Mikropartikel, insbesondere
metallbeschichteter polymerer Mikropartikel,
dadurch gekennzeichnet, daß
zuerst polymere Mikropartikel mit elektrisch geladener Oberfläche, bevorzugt mit
positiv geladener Oberfläche in einem Dispersionsmedium synthetisiert werden durch
- - Copolymerisation von ungeladenen Hauptmonomeren und polaren Comonomeren und/oder
- - Polymerisation des Monomers unter Einsatz von kationischem Emulgator als Costabilisator, insbesondere Dodecyltrimethylammoniumbromid und/oder Hexyldodecylpyridiniumchlorid und/oder
- - Polymerisation des Monomers unter Einsatz von wasserlöslichem Initiator, insbesondere 2,2′-Azobis-(2-Amidinopropan)-dihydrochlorid und diese polymeren Mikropartikel mit elektrisch geladener Oberfläche anschließend mit gegensinnig geladenen Partikeln, bevorzugt mit negativ geladenen Metall-Sol-Partikeln, in wäßrigem Dispersionsmedium zur Reaktion gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Synthese der polymeren Mikropartikel mittels Dispersionspolymerisation
erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Polymerisation in einem organischen Dispersionsmedium, insbesondere
Ethanol, einer Ethanol/Alkoxyethanol-Mischung oder Isopropanol und die
Beschichtung der polymeren Mikropartikel in wäßrigem Dispersionsmedium erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Monomere Styrol Verwendung finden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Comonomeren Dimethylaminoethylmethacrylat und/oder
Dimethylaminoethylacrylat Verwendung findet.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Comonomer niedrige Glastemperatur besitzt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Polymer des Kerns herausgelöst wird, so daß eine Hohlkugel erhalten
wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, wobei dem
Dispersionsmedium in dem die Polymerisationsreaktion stattfindet, ein
Vernetzungsreagenz, insbesondere Divinylbenzol, zugesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Konzentration des Vernetzungsreagenzes zwischen 0,05 und 0,5
Gewichtsprozent liegt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
als gegensinnig geladene Partikel organische Verbindungen und/oder
biologisch aktive Substanzen, insbesondere Antikörper oder Enzyme
verwendet werden.
10. Verwendung von nach einem der Ansprüche 1 bis 9 hergestellten
beschichteten polymeren Mikropartikeln als Transportsysteme, insbesondere
als Transportsysteme für Therapeutika im menschlichen oder tierischen
Körper.
11. Verwendung von nach einem der Ansprüche 1 bis 9 hergestellten
beschichteten polymeren Mikropartikeln als Katalysatoren.
12. Verwendung von nach einem der Ansprüche 1 bis 9 hergestellten
beschichteten polymeren Mikropartikeln als intrinsisch leitendes
Kunststoffmaterial.
13. Verwendung von nach einem der Ansprüche 1 bis 9 hergestellten
beschichteten polymeren Mikropartikeln als elektrisch anisotropleitende
Abstandshalter zwischen zwei Platten, insbesondere in Flüssigkristallanzeigen.
14. Verwendung von nach einem der Ansprüche 1 bis 9 hergestellten
beschichteten polymeren Mikropartikeln als magnetische Mikropartikel,
insbesondere auf dem Gebiet der Immunologie.
15. Verwendung von nach einem der Ansprüche 1 bis 9 hergestellten
beschichteten polymeren Mikropartikeln als Pigmentpartikel und/oder
Tonträgermaterialien.
16. Verwendung von nach einem der Ansprüche 1 bis 9 hergestellten
beschichteten polymeren Mikropartikeln als Material für Bauteile in der
Mikrostrukturtechnik.
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WO1995022639A2 (de) | 1995-08-24 |
WO1995022639A3 (de) | 1995-10-12 |
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