DE4404230A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Säubern von Bodenflächen, insbesondere von Fugen zwischen Pflastersteinen und Bodenplatten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Säubern von Bodenflächen, insbesondere von Fugen zwischen Pflastersteinen und BodenplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Säubern von Bodenflächen, insbesondere von Fugen zwischen
Pflastersteinen oder Bodenplatten.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist bekannt aus dem deutschen
Gebrauchsmuster G 93 08 463. Dieses Gebrauchsmuster beschreibt
eine Vorrichtung, die mit rotierenden Druckluftdüsen einen
Teil des Mörtels zwischen Pflastersteinen oder Bodenplatten
entfernt. Die Druckluft aus den Düsen löst größere und kleine
re Partikel aus den Fugen und wirbelt sie nach oben. Eine
Abdeckhaube verhindert, daß größere Partikel in die Umgebung
fliegen und beispielsweise das Bedienpersonal der Vorrichtung
verletzen. Die Haube ist jedoch nicht geeignet, zu verhindern,
daß kleinere Partikel, insbesondere Staub, zwischen Haube und
Bodenfläche mit der Druckluft entweichen. Da der Staub mit der
Druckluft entweicht, können auch Gummiprofile oder Bürsten am
Übergangsbereich zwischen Haube und Bodenfläche das Entweichen
von Staub nicht verhindern. Insbesondere bei Bodenunebenheiten
ist mit dieser Vorrichtung nicht zu verhindern, daß Staub und
kleinere Partikel das Bedienpersonal und Passanten beeinträch
tigen und sogar verletzen können.
Außerdem hat sich gezeigt, daß die Vorrichtung nicht geeignet
ist, feuchte oder zähflüssige Substanzen aus den Fugen zu
entfernen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Säubern von Bodenflächen und insbesondere
von Fugen zwischen Pflastersteinen und Bodenplatten zu finden,
die eine wirksame Reinigung auch von feuchten Flächen erzielen
und eine Staubbildung verhindern.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß Wasser gegen die Boden
fläche gespritzt wird und das Wasser mit einer Saugvorrichtung
von der Bodenfläche wieder entfernt wird. Das Verfahren kann
mit einer Vorrichtung durchgeführt werden, bei der ein oder
mehrere Spritzköpfe und eine Absaugvorrichtung unter einer
Haube angeordnet sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen von Verfahren und Vorrichtung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Staubbildung von
Anfang an unterbunden, da sich die aus der Fuge entfernten
Partikel sofort mit dem Wasser vermengen. Vorteilhaft ist
außerdem, daß mit dem Wasser eine Waschwirkung erzielt werden
kann, die durch die Zugabe von Reinigungsflüssigkeit noch zu
steigern ist. Dadurch ist es möglich, auch fest anhaftenden
Schmutz von den Platten und aus den Fugen zu entfernen. Das
Verfahren ermöglicht es außerdem, mit der Saugvorrichtung
einen Großteil der herausgelösten Partikel vom Boden zu ent
fernen.
Neben dem Reinigen von Fugen zwischen Pflastersteinen und
Bodenplatten können das Verfahren und die Vorrichtung auch zum
Entfernen von ausgelaufenem Öl oder anderen, insbesondere auch
umweltgefährdenden Stoffen eingesetzt werden.
Die Vorrichtung kann vorteilhafterweise so ausgebildet sein,
daß als Düsen ausgebildete Spritzkopfpaare jeweils um eine
Achse rotieren und in entgegengesetzten Richtungen schräg zur
Rotationsachse stehen. Dadurch kann der Wasserstrahl aus ver
schiedenen Richtungen auf die Bodenfläche gelangen und in die
Fuge eindringen.
Der Antrieb der rotierenden Spritzköpfe kann über schrägge
stellte Düsen erfolgen. Dabei können die mit einer Antriebs
kette verbundenen rotierenden Spritzarme durch Schrägstellung
einzelner Düsen einen Eigenantrieb erzeugen, der durch eine
Bremsvorrichtung auf einer konstanten Umdrehung zu halten ist.
Dies ist beispielsweise durch einen mechanischen Geschwindig
keitsregler zu erreichen. Es hat sich jedoch als vorteilhaft
herausgestellt, mehrere rotierende Düsenpaare miteinander zu
verbinden und beispielsweise über einen Elektromotor anzutrei
ben.
Vorteilhaft ist es außerdem, zwischen dem Umfang der Haube und
dem Boden Bürsten an der Haube anzubringen, da diese am besten
geeignet sind, Bodenunebenheiten auszugleichen. Ein doppelter
Bürstenkranz hat sich in der Praxis als sehr effektiv heraus
gestellt.
Nachfolgend werden anhand der beiliegenden Zeichnung ein Aus
führungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrich
tung und das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 eine Ansicht eines ersten Anordnungsbei
spiels der Spritzköpfe;
Fig. 3 eine Ansicht eines zweiten Anordnungsbei
spiels der Spritzköpfe;
Fig. 4 eine Ansicht eines dritten Anordnungsbei
spiels der Spritzköpfe;
Fig. 5 ein Schema zur Erläuterung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 10 zum Säubern von
Bodenflächen 11, insbesondere von Fugen zwischen Pflasterstei
nen und Bodenplatten besteht aus einer nach unten geöffneten
Haube 12, an der mehrere nach unten weisende Spritzköpfe 13
und eine Absaugvorrichtung 14 befestigt sind. Die Haube 12 ist
an einem Fahrgestell 15 höhenverstellbar aufgehängt und so am
Fahrgestell 15 befestigt, daß im unteren Bereich ihres äußeren
Umfangs angebrachte Bürsten 16 gerade auf die Bodenfläche 11
aufstoßen. Innerhalb der kreisförmigen Haube 12 sind die au
ßenliegende Absaugvorrichtung 14 und die innenliegenden
Spritzköpfe 13 durch eine Trennwand 17 voneinander getrennt.
Die Trennwand 17 erstreckt sich parallel zum äußeren Hauben
rand von der oberen Fläche der Haube 12 etwa bis zur Höhe der
Haubenunterkante. Dadurch entsteht ein Ringkanal 18 im äußeren
Bereich der Haube 12, an den mehrere Schläuche (nicht gezeigt)
angeschlossen werden können. Auf einem Kreisring um die Mit
telachse der Haube führen mehrere Rohrstücke 19 in den Spritz
raum, wo sie sich gabelförmig verzweigen, um jeweils in zwei
Spritzköpfen 13.1, 13.2 zu enden. Auf der Mittelachse 20 führt
ein weiteres Rohrstück 19 in den Spritzbereich und endet un
verzweigt in einem weiteren Spritzkopf 13.
Die auf der Kreislinie angeordneten Rohrstücke 19 mit den
Spritzkopfpaaren 13.1, 13.2 sind drehbar an der oberen Fläche
der Haube 12 gelagert. Das zentrale Rohrstück 19 ist fest mit
der Haube 12 verbunden.
Den Antrieb und mögliche Anordnungsvarianten der Spritzköpfe
zeigen die Fig. 2, 3 und 4.
Fig. 2 zeigt eine Ansicht der Haube 12 von unten. An die Haube
12 schließt eine Wasserabführung 21 an, und innerhalb der
Haube 12 ist die Trennfläche 17 zu sehen, die sich kreisförmig
um die Spritzköpfe 13 erstreckt. Die Zuführrohre 19 zu den
Spritzköpfen 13 sind auf einer Kreislinie 22 angeordnet, er
strecken sich durch die Haube 12 hindurch, verzweigen sich
innerhalb der Haube 12 und tragen je zwei Spritzköpfe 13.1 und
13.2. Die Verbindungsachsen jedes zweiten Spritzkopfes sind
radial ausgerichtet und die Verbindungsachsen der dazwischen
liegenden Spritzköpfe erstrecken sich tangential zu der Kreis
linie 22, auf der die Zuführungen angeordnet sind. Außerhalb
der Haube 12 ist auf jede Zuführung 19 ein Zahnrad 23 aufge
schweißt. Eine Kette 24 läuft so um die Zahnräder 23 herum,
daß alle Zahnräder 23 miteinander verbunden sind und sich mit
gleicher Geschwindigkeit in der gleichen Richtung drehen. Die
Kette 24 kann mit einem Motor angetrieben werden (nicht ge
zeigt). Um ein Berühren der Spritzköpfe 13 zu verhindern,
können die Zuführungen 19 zu den Spritzköpfen 13 verschieden
lang ausgeführt sein.
Die Spritzköpfe 13 sind als Düsen ausgebildet, die entweder
gerade auf die Bodenfläche 11 gerichtet sind oder in einem
Winkel zur Bodenfläche 11 stehen. Abgewinkelte Düsen werden
zweckmäßigerweise so angeordnet, daß jeweils zwei gegensätz
lich abgewinkelte Düsen von einer Zuführung 19 gespeist wer
den. Dadurch heben sich die Drehimpulse, die gegenläufig auf
das Zuführrohr 19 wirken, gegeneinander auf. Eine Schrägstel
lung einzelner Düsen kann aber auch gezielt dazu genutzt wer
den, einen Drehimpuls auf die Zuführung 19 auszuüben, um über
die Kette 24 die gesamten Düsenpaare in Drehung zu versetzen.
Fig. 3 zeigt eine alternative Anordnung der Spritzköpfe. Sechs
Spritzkopfpaare 13.1, 13.2 sind wie in Fig. 2 auf einer Kreis
linie 22 angeordnet und mit einer Kette 24 verbunden. Zusätz
lich sind fünf feststehende Spritzköpfe 13 auf einer Linie
angeordnet, die radial zur Kreislinie 22 liegt. Diese fest
stehenden Spritzköpfe 13 können auch als Luftdüsen ausgebildet
sein. Dadurch kann sowohl mit Wasserdruck als auch mit Druck
luft gereinigt werden.
In Fig. 2 und Fig. 3 ist jeweils der Kreis, auf dem die Zufüh
rungen 19 liegen, exzentrisch zum Umfang der Haube 12 angeord
net, um zu erreichen, daß der zwischen Haubenumfang und Trenn
wand 17 liegende Kanal 18 auf der der Wasserabführung 21 ge
genüberliegenden Seite schmaler ist als in der Nähe der Ab
führung. Dadurch wird eine gleichmäßige Strömungsgeschwindig
keit des Wassers innerhalb des Kanals 18 erreicht.
Fig. 4 zeigt eine dritte Anordnungsmöglichkeit der Spritzköpfe
13. Auch hier sind die Zuführungen 19 auf einer Kreislinie 22
angeordnet. Die Kette 24 läuft aber derart um die Zahnräder
23, daß sich nebeneinanderliegende Spritzkopfpaare 13.1, 13.2
gegenläufig drehen. Innerhalb des Kreises 22 können 12 starre
Spritzköpfe 13 sternförmig angeordnet sein. Es kann aber auch
eine zweite ringförmige Trennwand als weitere Absaugvorrich
tung vorgesehen werden. Dann kann entweder innen und außen
abgesaugt werden oder es wird nur mit einer Absaugvorrichtung
abgesaugt, während die andere Absaugvorrichtung als Luftzufüh
rung dient.
Bei dieser Ausführungsform sind drei Ableitungen 21.1, 21.2,
21.3 an der Haube 12 angebracht, um von mehreren Seiten das
Wasser abzuziehen.
Fig. 5 zeigt ein Schema, das die Durchführung des Verfahrens
erläutert. Die Haube 12 ist mit zwei Leitungen 26, 28 verbun
den. Die Leitung 26 leitet Wasser, das unter einem Druck von
300 bar steht, von einem Kanalwagen 27 zu den Spritzköpfen 13,
und die Leitung 28 leitet das Wasser von der Absaugvorrichtung
14 zu einem Wasserabscheider 29, in dem mittels eines Kompres
sors 30 ein Unterdruck aufgebaut wird. Im Wasserabscheider 29
werden mitgezogene Luft und Schmutzwasser voneinander ge
trennt. Das Schmutzwasser wird in den Kanalwagen 27 zurückge
fördert und die Luft gelangt ins Freie.
Wenn die Vorrichtung derart angeschlossen ist, kann über die
Leitung 26 zugeführtes Wasser durch die Spritzköpfe 13 auf den
Boden 11 und insbesondere in die Fugen zwischen Pflasterstei
nen oder Bodenplatten gespritzt werden. Dadurch werden die
Pflastersteine oder Platten gereinigt und aus den Fugen wird
bis zu einer Tiefe von etwa 2 bis 3 cm der Mörtel entfernt.
Der Mörtel gelangt mit dem Wasser in die Absaugvorrichtung 14
und von dort über die Leitung 28 zum Wasserabscheider 29 und
weiter in den Kanalwagen 27. Zweckmäßig ist es, einen Kanalwa
gen mit Wasserrückgewinnung zu verwenden, der es gestattet,
das zurückgeförderte Wasser zu reinigen und wieder zu verwenden.
Claims (16)
1. Verfahren zum Säubern von Bodenflächen (11), insbesondere
von Fugen zwischen Pflastersteinen oder Bodenplatten,
dadurch gekennzeichnet, daß Wasser gegen die Bodenfläche
(11) gespritzt wird und das Wasser mit einer Absaugvor
richtung (14) von der Bodenfläche (11) wieder entfernt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Wasser eine Reinigungsflüssigkeit zugegeben wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Wasser mit einem Druck von etwa
300 bar auf den Boden gespritzt wird.
4. Vorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach Anspruch
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere
Spritzköpfe (13) und die Absaugvorrichtung (14) unter
einer Haube (12) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spritzköpfe (13) auf einer mittleren Fläche angeordnet
sind und die Absaugvorrichtung (14) um sie herum angeord
net ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß mehrere Spritzköpfe (13) um einen Punkt drehbar
angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß jeweils mehrere Spritzköpfe (13) um mehrere Punk
te drehbar angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß rotierende und starre Spritzköpfe (13) unter der Haube
(12) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Spritzköpfe (13) zur Bodenflä
che (11) geneigt angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführrohre (19) der rotierenden Spritzköpfe (13)
durch die Haube (12) hindurchgehen und über Zahnräder (23)
direkt oder mittels einer Kette oder Riemens (24) mitein
ander verbunden sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindung der Zuführrohre (19) außerhalb der Haube
(12) liegt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Zuführrohre (13) derart verbunden sind, daß
benachbarte Zuführrohre (19) sich in gegenläufigen Lauf
richtungen drehen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß am Umfang der Haube (12) Bürsten (16)
angebracht sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen der Absaugvorrichtung (14) und
den Spritzköpfen (13) eine Trennwand (17) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein Fahrgestell (15) aufweist, an
dem die Haube (12) höhenverstellbar befestigt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb des Fahrgestells (15) mit dem Antrieb der
Spritzköpfe (13) gekoppelt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4404230A DE4404230A1 (de) | 1994-02-10 | 1994-02-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Säubern von Bodenflächen, insbesondere von Fugen zwischen Pflastersteinen und Bodenplatten |
Applications Claiming Priority (1)
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DE4404230A DE4404230A1 (de) | 1994-02-10 | 1994-02-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Säubern von Bodenflächen, insbesondere von Fugen zwischen Pflastersteinen und Bodenplatten |
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DE4404230A1 true DE4404230A1 (de) | 1995-08-17 |
Family
ID=6509951
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4404230A Ceased DE4404230A1 (de) | 1994-02-10 | 1994-02-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Säubern von Bodenflächen, insbesondere von Fugen zwischen Pflastersteinen und Bodenplatten |
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