DE4403662A1 - Fahrzeugreifen und Verfahren zum Umstellen eines Reifenprofils - Google Patents
Fahrzeugreifen und Verfahren zum Umstellen eines ReifenprofilsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugreifen mit
Laufflächenprofil und ein Verfahren zum Umstellen eines
Reifenprofils mit Profilelementen und dazwischenliegenden
Drainagerillen.
Es ist bekannt, einen Fahrzeugluftreifen mit hohem möglichst
gleichmäßig über die Laufflächenbreite verteiltem
Profilelementanteil zu gestalten, um gleichmäßige
Abriebseigenschaften und gute Traktion auf trockenen Straßen
zu erhalten. Hierzu ist es bekannt, im Laufflächenprofil
Ablaufrinnen vorzusehen, durch welche das unter dem
Fahrzeugreifen befindliche Wasser bei nassen Straßen ablaufen
kann. Diese Ablaufkanäle sollen so gestaltet sein, daß sie
einen möglichst hohen Durchfluß ermöglichen, um mögliche
Aquaplaning-Gefahren zu reduzieren. Hierzu gibt es Rillen mit
einer Längsorientierung und mit einer Querorientierung und mit
hohem Gesamtdurchflußquerschnitt. Beim Abrollen der
verbleibenden Profilelemente entsteht insbesondere bei
trockener oder nur feuchter Straße, d. h. wenn die
Ablaufrillen nicht gefüllt sind, ein erhöhtes
Geräuschaufkommen. Die Geräusche entweichen unter anderem
durch die Fahrzeugrillen. Bei bekannten Profilen mit
geschlossenen Schulteranordnungen wird zwar die Abstrahlung
des Schalls quer zur Laufrichtung durch die geschlossene
Schulter abgeschottet, in Längsrichtung ist sie jedoch noch
erhalten. Solch geschlossene, bekannte Schulteranordnungen
ermöglichen jedoch nur ein reduziertes Drainagevolumen,
wodurch sich die Aquaplaninggefahr erhöht. Die reduzierten
oder sogar fehlenden Querkanten in diesem Profil mit solch
geschlossenen Schulteranordnungen führen zu schlechterem
Traktionsverhalten des Reifens, insbesondere bei nasser oder
schneebedeckter Straße. Es ist weiterhin bekannt, bei solchen
Reifen eine besonders breite Umfangsrille zu verwenden, um die
Aquaplaning-Gefahr durch ein erhöhtes Drainagevolumen zu
reduzieren. Die dadurch bedingten massiven
Materialverteilungskonzentrationen quer zur Laufrichtung
führen zu erhöhtem Abrieb und zu Aufstandsproblemen.
Somit steht der Reifenkonstrukteur bei den bekannten Profilen
bisher immer vor dem Problem sich festlegen zu müssen,
entweder ein Profil zu verwenden, das ihm ein hohes
Drainagevolumen für ein verbessertes Aquaplaningverhalten aber
unter Inkaufnahme von verschlechterten Geräusch-, Abrieb-,
Aufstands- und Traktionsverhalten ermöglicht oder ein Profil
zu verwenden, das ihm zumindest hinsichtlich der seitlichen
Abstrahlung ein verbessertes Geräuschverhalten aber unter
Inkaufnahme von verschlechtertem Naßgriff- und
Traktionsverhalten ermöglicht oder ein Profil zu verwenden,
das ihm ein verbessertes Aquaplaningverhalten jedoch mit stark
verschlechtertem Geräuschverhalten, insbesondere bei feuchter
und trockener Straße, ermöglicht.
Somit steht der Konstrukteur bei der Konstruktion eines
Reifenprofils bisher vor der Wahl, sich zur eindeutigen
Bevorzugung der Erfüllung der individuellen Anforderungen
eines bestimmten Straßenzustands zu entscheiden. Das Profil
bietet genau bei dem gewählten straßenzustand die dort
gewünschten Vorteile. Wird der Reifen, wie im täglichen
Straßeneinsatz üblich, bei anderem straßenzustand eingesetzt,
überwiegen eher die durch die einmal getroffene Profilwahl
bedingten Nachteile.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Fahrzeugreifen
und ein Verfahren zu schaffen, die es ermöglichen, individuell
sich unterscheidenden Anforderungen unterschiedlicher
Straßenzustände besser gerecht zu werden.
Erfindungsgemäß wird das Problem durch einen Fahrzeugreifen
gemäß den Merkmalen von Anspruch 1 und durch das Verfahren
gemäß den Merkmalen von Anspruch 15 gelöst. Die
Einstellbarkeit des Fahrzeugreifenprofils in Abhängigkeit vom
Straßenzustand und die Einstellung des Profils in Abhängigkeit
vom Straßenzustand mit Mitteln zum Einstellen des Profils
ermöglichen die individuelle Einstellung des Fahrzeugreifens
auch nach Fertigstellung des Reifens entsprechend einem
vorliegenden straßenzustand. Somit ist es auch möglich, den
Fahrzeugreifen im Laufe der Lebenszeit des Reifens
vorherrschenden Straßenzuständen anzupassen und diesen somit
gerecht zu werden. Der Reifen muß in seiner Konstruktionsphase
nicht eindeutig genau einem bestimmten straßenzustand
zugeschrieben worden sein.
Die Ausbildung eines Fahrzeugreifens mit Abflußrinnen zwischen
den Profilelementen und mit Mitteln zum zumindest teilweise
Schließen und Öffnen von Abflußrinnen ermöglicht dabei ein
Verstellen des Drainagequerschnitts und somit ein optimales
Anpassen des Fahrzeugprofils für den Einsatz auf nassen
Straßen oder auch auf nicht nassen Straßen.
Fahrzeugreifen mit Steuermitteln als Mittel zum Einstellen des
Profils ermöglichen eine gesteuerte, genaue Einstellung des
gewünschten Profils.
Bevorzugt weisen die Mittel zum Einstellen des Profils
Regelmittel auf, nach denen das Profil durch wiederholten
Vergleich des Ist-Zustands des Profils mit dem Sollzustand des
Profils für den vorliegenden Straßenzustand immer wieder
nachgestellt werden kann.
Bevorzugt ist ein Fahrzeugreifen mit Mitteln zum Einstellen,
die auf bestimmte, für den Straßenzustand maßgebliche
Parameter die Einstellung veranlassen. Bei einem derartigen
Fahrzeugreifen wird der Istzustand, der zur Einstellung
herangezogen wird, zunächst beispielsweise durch Messung im
Bereich der Straßenoberfläche ermittelt und dann wird
entsprechend dieses ermittelten Wertes das Profil eingestellt.
Besonders vorteilhaft ist ein Fahrzeugreifen mit selbsttätiger
Einstellung des Fahrzeugreifenprofils. Ein derartiger
Fahrzeugreifen ermöglicht ein direktes Einstellen des
Fahrzeugprofils auf den Sollzustand ohne Umwege über
zusätzliche, möglicherweise aufwendige zusätzliche Mittel zum
Einstellen. Hierdurch ist eine besonders einfache Einstellung
und eine besonders einfache Herstellung eines solchen
Fahrzeugreifens möglich.
Bevorzugt ist die Einstellung des Fahrzeugprofils in
Abhängigkeit von dem im Profilbereich herrschenden Luft- bzw.
Wasserdruck. Da der Druck aufgrund der vom Fahrzeugrad auf die
Straße ausgeübten Kräfte und von dem von der Straßenoberfläche
auf das Profil des Fahrzeugreifens ausgeübten Widerstands
beeinflußt wird, stellt er eine den Straßenzustand
charakterisierende und somit für die Einstellung besonders
günstige Größe dar. Insbesondere ist es besonders günstig, den
in den Profilrinnen herrschenden Druck als Einstellparameter
heranzuziehen, da er eine besonders sichere Unterscheidung
zwischen nasser und trockener Straße ermöglicht. Der in den
Abflußrinnen, vorhandene Druck ist bei trockener Straße im
wesentlichen der Umgebungsdruck. Bei nasser Straße, mit Wasser
gefüllten Abflußrinnen, entspricht er nahezu dem
Reifeninnendruck. Gerade für die Einstellbarkeit des Profils
von Antiaquaplaningeignung zur Normallaufeignung stellt der
Druck in den Abflußrinnen einen besonders zuverlässigen, die
Einstellung bewirkenden Parameter dar. Die Ausbildung eines
Fahrzeugreifens, bei dem der die Einstellung bewirkende
Parameter den in der Vertiefungen im Abflußbereich zumindest
im Bereich der Mittel zum zumindest teilweisen Schließen und
Öffnen der Abflußbereiche herrschende Druck ist, ermöglicht
bei unmittelbarer Aquaplaninggefahr aufgrund des hohen im
Abflußbereich herrschenden Drucks die Abflußrinnen mehr zu
öffnen, wodurch das Drainagevolumen erhöht und die
Aquaplaninggefahr reduziert wird. Bei trockener
Straße und somit reduziertem Druck im Abflußrinnenbereich sind
die Rinnen wieder weiter geschlossen. Hierdurch sind
verbesserte Traktions-, Abrieb-, Aufstandsverhalten
ermöglicht. Durch Schließen der Abflußbereiche wird außerdem
die Geräuschemission durch diese Abflußrinnen reduziert.
Bevorzugt weisen die Mittel zur Einstellung mechanische
Sperren zum zumindest teilweise Versperren der Abflußrinnen
auf, die sich im Sperrzustand in den Profilelementen
abstützen. Die mechanischen Sperren ermöglichen eine einfache
Gestaltung des einstellbaren Profils und ein zuverlässiges
Öffnen und schließen der Abflußrinnen. Elastisch biegbare
Sperren, die in einem Profilelement befestigt sind,
ermöglichen eine besonders einfache Herstellung der Sperren im
herkömmlichen Vulkanisationsprozeß. Die elastische Biegbarkeit
ermöglicht außerdem eine besonders einfache selbsttätige
Regulierung der Sperren im Profilelement. Bei Erhöhung des
Druckes über einen bestimmten vorgegebenen Grenzwert, der
durch die konstruktive Auslegung der Sperre vorgegeben wird,
öffnet sich die Sperre selbsttätig, wodurch das
Durchflußvolumen erhöht wird. Nach Abfallen des Druckes wird
die Sperre aufgrund ihrer elastischen Gestaltung selbsttätig
in ihren Schließzustand zurückgestellt.
Eine derartige Sperre ermöglicht auch während eines
Reifenumlaufs im Bereich der Straßenoberfläche auf nasser
Straße zunächst aufgrund des hohen Druckes in der Abflußrinne
das Öffnen der Sperre und somit ein erhöhtes Durchflußvolumen
und nach Verlassen des Nässebereichs der Straßenoberfläche
aufgrund des abfallenden Druckes ein selbsttätiges Schließen
der Sperre und somit insbesondere im unmittelbaren Bereich
oberhalb der Nässezone noch eine Geräuschabschottung.
Solche einstellbaren Sperren sind in Quer- und Längsrinnen
möglich, wodurch eine Abschottung sowohl in
Fahrzeugradlaufrichtung als auch quer zur Laufrichtung
ermöglicht wird.
Vorteilhaft ist die Ausbildung des Fahrzeugreifens mit zwei
Sperren im gegenüberliegenden Profilelementen, die zueinander
in Wechselwirkung treten. Derartige Profilelemente gemäß
Anspruch 12 ermöglichen eine kurze, steife und somit von
unerwünschten Schwingungen weitgehend freie Ausbildung der
Sperren und somit eine hohe Reaktionsfähigkeit, hohe Effizienz
in der Geräuschabschottung und eine reduzierte Anfälligkeit
gegen Beschädigung der Sperren aufgrund der kürzeren
Ausbildung.
Dies wird insbesondere durch Sperren erreicht, die auf einer
quer zur Abflußrichtung verlaufenden Linie gegenüberliegend
angeordnet sind gemäß den Merkmalen von Anspruch 16.
Die Ausbildung gemäß den Merkmalen von Anspruch 13 ermöglicht
eine besonders einfache Formgebung der Gummiklappe. Mit einem
diese umgebenden Gummitor ist es außerdem denkbar, eine
besonders zuverlässige Abdichtung zu erzielen. Die Ausbildung
gemäß den Merkmalen von Anspruch 15 ermöglicht eine einfache
Entformbarkeit der Sperren aufgrund fehlender
Hinterschneidungen sowie eine besonders strömungsgünstige
Formgebung.
Der Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen von Anspruch 17
ermöglicht eine besonders zuverlässige Abschottung der
Fahrzeugrinnen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von mehreren in den
Fig. 1-25 dargestellten Ausführungsbeispielen, näher
erläutert.
Hierin zeigen:
Fig. 1 Fahrzeugluftreifen mit Laufflächenprofil
in Negativdarstellung,
Fig. 2 Profilausschnitt mit öffen- und schließbaren
Gummiklappen in perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 Profilausschnitt von Fig. 2 in Draufsicht,
Fig. 4 Schnittdarstellung, Profilausschnitt gemäß Schnitt IV-IV
von Fig. 3,
Fig. 5 bis 25 weitere Ausführungsbeispiele.
In Fig. 1 ist beispielhaft in Negativdarstellung ein
Laufflächenprofil eines Fahrzeugluftreifens dargestellt mit
erhobenen Profilelementen 1 und zwischen diesen befindlich
Vertiefungen bildenden Abflußrinnen 2, durch welche das Wasser
zunächst in Umfangsrichtung und dann unter Abwinklung nach
außen aus dem Reifenbereich abgeleitet wird.
Dabei sind sowohl in Umfangsrinnenbereichen als auch in quer
zur Umfangsrichtung verlaufenden Bereichen zwischen
benachbarten Profilelementen 1 schleusentorartig Gummiklappen
4 einer Klappenanordnung 3, die in die zwischen den beiden
Profilelementen 1 befindliche Abflußrinne 2 eindringen,
befestigt.
Wie in den Fig. 2, 3 und 4 dargestellt ist, besteht die
Klappenanordnung 3 beispielsweise aus zwei Gummiklappen 4, von
denen jeweils eine in einen der beiden Profilelemente 1
beispielsweise durch Mitvulkanisation mit der Lauffläche
befestigt ist. Die beiden Profilelemente berühren sich mit
ihrem anderen, der Befestigungsstelle gegenüberliegenden Ende
in der Mitte der Abflußrinne.
Die beiden Klappen 4 sind durch Krafteinwirkung in Richtung
der Abflußrinne im Bereich der Klappen 4 entgegen der
elastischen Rückstellkraft des Gummimaterials aus ihrem
Normalzustand 4′, in dem sie sich berühren, herausbiegbar in
eine Position 4′′, in der sie sich nicht mehr berühren.
Zwischen den beiden Klappen befindet sich nun eine
Durchflußöffnung. Nach Aufhebung der die Klappen in die
Position 4′′ betätigenden Kraft werden die Klappen aufgrund
der rückstellenden Federkraft der elastischen Klappen in ihre
Position 4′, in der sie sich wieder berühren, zurückgestellt.
Der Öffnungsquerschnitt der Klappen 4′′ hängt dabei von der die
zur Öffnung erforderlichen Biegung verursachenden Kraftwirkung
ab.
Bei normal trockenem Straßenzustand wirken auf die Klappen 4
nur geringe Kräfte, verursacht durch den Umgebungsluftdruck
und möglichen Schalldruck. Der von den Klappen 4 diesen
Kräften entgegenwirkende Widerstand ist durch die Konstruktion
der Klappenquerschnitte so groß, daß diese Kräfte kein Öffnen
der Klappen verursachen. Erst nach Überschreiten der durch die
Konstruktion voreingestellten Kraftschwelle setzt ein Öffnen
der Klappen ein. Bei nasser Straße füllen sich die
Abflußrinnen 2 mit Wasser. Der vom Reifen auf das Wasser
übertragene Druck wird bei einem bestimmten Füllungsgrad der
Rinne so hoch, daß er ausreicht, die Klappen 4 sicher zu
öffnen. Nach Öffnen der Klappe 4′′ kann das in der Rinne
befindliche Wasser abfließen. In Abhängigkeit von der Höhe des
von dem Wasser auf die Klappen 4 ausgeübten Druckes erhöht
sich der Öffnungsquerschnitt zwischen den Klappen 4′′. Bei
Absenkung des vom Wasser in der Rinne auf die Klappen 4
ausgeübten Druckes schließt die Klappe 4.
Somit werden bei nasser Straße bei Überschreitung des in der
Abflußrinne über eine bestimmte durch die Dimensionierung der
Klappen vorgegebene Druckschwelle die Klappen 4 geöffnet und
somit eine gute Drainagemöglichkeit geschaffen. Das Aufstauen
von Wasser, das zum Aquaplaningeffekt führt, wird somit
weitgehend verhindert. Umgekehrt werden nach Abfallen des vom
Wasser auf die Klappen ausgeübten Druckes und bei nicht
vorhandener Aquaplaninggefahr die Klappen 4 geschlossen. Die
sich berührenden Klappen 4 versteifen dabei das Profil in
Querrichtung zur Abflußrinnenrichtung. Die Versteifung bewirkt
eine Reduzierung der Gefahr von Auftreten von Schwingungen
und somit von Schall. Das Austreten von Schall aus der
Abflußrille wird durch die Dämpf- und Abschottwirkung der
Klappen weitgehend verhindert.
Es ist dabei denkbar, derartige Klappen 4 in Umfangsrillen
vorzusehen, so daß das Austreten von Schall in Umfangsrichtung
verhindert wird, ebenso ist es denkbar, derartige Klappen 4 in
Querrillen vorzusehen, so daß das Austreten von Schall quer zur
Ablaufrichtung des Reifens verhindert wird. Ebenso ist es
denkbar wie in Fig. 1 dargestellt ist, derartige Klappen 4
sowohl in Umfangsrinnen als auch in Querrinnen vorzusehen. Auf
diese Weise läßt sich das Austreten von Schall auf ein Minimum
reduzieren.
Weitere denkbare Ausführungsformen der Abflußrinnen sind in
den Fig. 5 bis 25 dargestellt.
Es ist denkbar, die Gummiklappen 4 in vielfältiger Weise zu
gestalten. Ihre Form im Bereich des Rinnenbodens der
Abflußrinne 2 ist dabei beispielsweise, wie in Fig. 2 und 4
dargestellt ist, von den Rinnenseitenwänden zur Mitte der
Abflußrinne 2 hin radial weg von der Reifenachse zur besseren
Ausformung aus der Heizmulde bei der Herstellung ansteigend
oder zur Reifenachse hin abfallend oder aber, wie in Fig. 5
dargestellt ist, radial gleichbleibend oder auch, wie in Fig.
6 dargestellt ist, mit einer Krümmung versehen, ausführbar. Im
Bereich des unterhalb der Gummi klappen befindlichen Bodens der
Abflußrinne ist dabei denkbar, eine zusätzliche dritte Klappe
vorzusehen, die jedoch nicht dargestellt ist. Anstelle einer
solchen dritten Klappe kann, wie in Fig. 13 beispielhaft
dargestellt ist, vor oder hinter den Gummiklappen oder auch
direkt unterhalb der Gummiklappen ein Steg 13 fest verankert
sein. Soweit der Steg im schwenkbereich der Klappen angeordnet
ist, muß er so dimensioniert sein, daß er die gewünschte
Schwenkbewegung nicht behindert.
Anstelle der quer zur Rinnenrichtung geradlinigen Ausbildung
der Klappen 4, wie sie in Fig. 2 und 3 dargestellt ist, ist es
auch denkbar, zur Erzielung eines besseren Öffnungs- und
Schließverhaltens, zur Erhöhung der Dichtwirkung oder zur
Verringerung der Strömungsverluste die Klappen, wie in Fig. 10
dargestellt ist, von den Seitenwänden der Profilrinne zunächst
querverlaufend und unter eine Krümmung in Richtung zur
Abflußrinnenmitte in Abflußrichtung, die in den Figuren durch
Pfeile dargestellt ist, oder zur Erhöhung der Festigkeit der
Klappenanbindung im Profilseitenwandbereich zunächst
tangential zur Abflußrichtung und unter einer Krümmung zur
Abflußrinnenmitte hin quer zur Abflußrichtung verlaufend
auszubilden, wie es in Fig. 11 dargestellt ist. Zur
Verbesserung des Öffnungsverhaltens ist es auch denkbar die
geraden Klappen von Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 3, beispielsweise
wie in Fig. 13 dargestellt ist, ebenfalls unter einer
Richtungskomponente in Abflußrichtung auszubilden. Dabei ist
es auch denkbar, die Berührungsfläche der beiden Klappen 4 mit
einer Richtungskomponente zu versehen, die nicht parallel zur
Abflußrichtung des Wassers liegt, wie beispielhaft
in den Fig. 14 und 15 dargestellt ist. Der
Berührungsbereich der Gummiklappen kann dabei, wie in den
Fig. 2, 3, 13, 14, 15 dargestellt ist, eine regelrechte
Flächenberührung darstellen, es ist aber auch denkbar, wie in
den Fig. 19, 10, 11, 21, 22 dargestellt ist, den
Berührungsbereich durch günstige Formgestaltung fast
linienförmig zu gestalten. Im Bereich der Achsmitte ist es zur
Erreichung einer schnelleren Reaktionsfähigkeit der
Gummiklappen denkbar, den Mittenbereich dicker als den weiter
zur Rinnenseitenwand hin weisenden Bereich der Klappe
auszubilden, wie in den Fig. 18, 20, 17b, 21 und 12
beispielhaft dargestellt ist. Hierdurch ist es möglich, daß
der Berührungsbereich, der den größeren Kräften ausgesetzt
ist, durch eine höhere Biegefestigkeit ungewünschten Öffnungen
gegenüber sicher Stand hält, während der äußere Bereich
durch eine geringere Biegefestigkeit besonders reaktionsfähig
und leicht aufbiegbar ausgebildet ist, wodurch das sichere
Öffnen ab einer bestimmten Kraftwirkung gewährleistet ist.
Ebenso ist es denkbar, die Klappen 4 in Abflußrichtung leicht
versetzt zueinander anzuordnen, wie in Fig. 12 beispielhaft
dargestellt ist. Dabei muß die Lage und die Dimensionierung
der Klappen jedoch so gewählt werden, daß zwischen den
versetzten Klappen die gewünschten Abflußbedingungen noch er
möglicht werden und daß die Sicherstellung des Öffnens der
Klappen und somit der Erweiterung des Abflußkanals bei Er
reichen eines vorbestimmten Drucks hin gewährleistet wird.
Durch Ausbildung der Klappenenden jeweils bis über den
Achsmittenbereich hinweg und mit geringfügigem Abstand
zwischen den Klappen wird eine Art Labyrinth aufgebaut, das
die Schallabstrahlung reduziert und bereits bei geringem
Wasserdrücken einen Abfluß ermöglicht. Eine derartige
Ausgestaltung mit gut einzustellender Schließkennlinie ist in
Fig. 12 dargestellt. Ebenso ist es denkbar zur Verbesserung
der Schallabdichtung beispielsweise auf einer Seite zwei
solche Gummiklappen 9 und auf der anderen Seite eine
Gummiklappe 9 vorzusehen, die in Abflußrichtung zwischen den
beiden anderen Gummiklappen 9 angeordnet ist, wie es in Fig.
16 beispielhaft dargestellt ist.
Ebenso ist denkbar anstelle einer Gummiklappe 4 eine
Gummiklappe 12 aus zwei dicht hintereinander angeordneten
Gummiklappen vorzusehen, wie in Fig. 17a dargestellt ist. Wie
in Fig. 17b dargestellt ist, können diese Gummiklappen dabei
auch in ihrer Form von der geraden Form beispielsweise
entsprechend der bereits beschriebenen Ausführungsformen
abweichen.
Es ist auch denkbar, die Gummitoranordnung 3 nicht wie in den
vorangegangenen Beispielen aus einer zwei- oder mehrteiligen
Gummitoranordnung 3, sondern aus einer einteiligen
Gummitoranordnung 3, wie in den Fig. 7, 8 und 9 dargestellt
ist, auszubilden.
Dabei ist es denkbar, eine einteilige Gummiklappe 5 in einer
Seitenwand der Abflußrinne 1, wie in der Fig. 7 dargestellt
ist, zu befestigen. Dabei kann die einteilige Klappe ebenso
wie in den bereits vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen in
verschiedener Form ausgebildet sein. Im Ausführungsbeispiel
von Fig. 8 ist die Gummiklappe 5 mit einfacher Formgeometrie
in ihrem oberen Bereich in beiden Seitenteilen befestigt und
kann mit ihrem nach unten hinreichenden Bereich, in dem sie in
den Seitenteilen und im Grund der Abflußrinne nicht befestigt
ist, in Abflußrichtung durch Wasserdruck aus ihrer Ebene
herausgebogen und bei Abfall des Wasserdrucks wieder
zurückgebogen werden. Eine solche Ausbildung ist auch bei der
Gummiklappe von Fig. 7 denkbar. Ebenso ist es denkbar zur
besseren Geräusabdichtung zur Straße quer zur Abflußrinne ein
Gummitor 10, wie in Fig. 9a dargestellt ist, in den
Seitenteilen zu befestigen. Im Grund der Abflußrinne ist eine
Gummiklappe 11 befestigt, die mit ihrem oberen Bereich in
Abflußrichtung schwenkbar, aus ihrer Position heraus biegbar
und zurückbiegbar ausgebildet ist. Die Gummiklappe 11, dichtet
dabei in ihrer Schließposition mit dem Tor 10, wie in Fig. 9b
dargestellt ist, die Abflußrinne ab. Bei entsprechend hoch
anliegendem Druck aufgrund von in der Abflußrinne befindlichen
Wasser schwenkt die Klappe 11 aus dem sie umgebenden Tor 10
heraus, um nach Druckabfall wieder in ihre Dichtposition
zurückzuschwenken.
Ebenso ist es denkbar, wie in Fig. 25 dargestellt ist,
beiderseits der Abflußrinne 2 je ein Membrankissen 6,
bestehend aus einer Membran 7 und dem durch diese
eingeschlossenen Hohlraum 8, vorzusehen. Sobald die auf
die Membran 7 von außen aus der Abflußrinne aufgebrachte
Kraft, die durch den Wasserdruck auf sie ausgeübt wird, die
Kräfte übersteigt, die die Membran in der in Fig. 25
dargestellten Schließposition halten - das sind im
wesentlichen die Kräfte, die sich durch den Innendruck im
Hohlraum 8 und durch die membraneigenen Kräfte zusammensetzen
- wird die Membran in ihrem Hohlraum entgegen dem Innendruck
eingedrückt, so daß zwischen den beiden Membranen 7 der beiden
Membrankissen ein Abflußkanal für das Wasser geschaffen wird.
Nach Abfallen des Wasserdrucks werden die Membranen 7 in ihre
Stellung gemäß Fig. 25, in der sie sich berühren und den
Abflußbereich somit versperren aufgrund der rückstellenden
Kräfte zurückgedrückt.
Bezugszeichenliste
1. Profilelement
2. Abflußrinne
3. Klappenanordnung
4. Gummiklappe
5. Gummiklappe
6. Membrankissen
7. Gummimembran
8. Hohlraum
9. Gummiklappe
10. Tor
11. Gummiklappe
12. Steg
2. Abflußrinne
3. Klappenanordnung
4. Gummiklappe
5. Gummiklappe
6. Membrankissen
7. Gummimembran
8. Hohlraum
9. Gummiklappe
10. Tor
11. Gummiklappe
12. Steg
Claims (18)
1. Fahrzeugreifen
- - mit in Abhängigkeit vom Straßenzustand einstellbarem Laufflächenprofil und
- - mit Mitteln zum Einstellen des Laufflächenprofils in Abhängigkeit vom Straßenzustand.
2. Fahrzeugreifen nach dem Merkmal von Anspruch 1,
- - mit Profilelementen (1) und mit dazwischen liegenden, Abflußrinnen bildenden Vertiefungen (2) des Laufflächenprofils,
- - bei dem die Mittel zum Einstellen des Profils Mittel zum zumindest teilweisen Schließen und Öffnen von Abflußrinnen aufweisen.
3. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen der Ansprüche 1 oder 2,
- - bei dem die Mittel zum Einstellen des Laufflächenprofils Mittel zum Steuern der Einstellung aufweisen.
4. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen der Ansprüche 1 oder 2,
- - bei dem die Mittel zum Einstellen des Laufflächenprofils Mittel zum Regeln der Einstellung aufweisen.
5. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen von einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 4,
- - bei dem die Mittel zur Einstellung des Laufflächenprofils parameterabhängig betätigt werden.
6. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen von einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 5
mit einer selbsttätigen Einstellung des
Laufflächenprofils.
7. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen der Ansprüche 5 oder 6,
- - wobei der die Veränderung bewirkende Parameter der im Profilbereich des Fahrzeugreifens in der Aufstandsfläche wirkende Druck ist.
8. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen der Ansprüche 2 und 7,
- - wobei der die Einstellung bewirkende Parameter der in den Vertiefungen (2) im Abflußbereich zumindest im Nachbarbereich der Mittel zum teilweisen Schließen und Öffnen der Abflußbereiche herrschende Druck ist.
9. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen der Ansprüche 2, 7 oder
8,
- - wobei die Mittel zum zumindest teilweisen Schließen und Öffnen von Abflußrinnen (2) mechanische Sperren zum zumindest teilweisen Versperren der Abflußrinne (2) aufweisen, die sich im Sperrzustand in den Profilelementen (1) abstützen.
10. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen von Anspruch 9,
- - wobei mechanische Sperren gelenkig im Profilelement (2) gelagert sind.
11. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen von Anspruch 9,
- - wobei mechanische Sperren elastisch biegbar und in Profilelementen (2) fest gelagert sind.
12. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen der Ansprüche 10 oder
11,
- - wobei jeweils zwei Sperren (4) in zwei eine Abflußrinne (2) begrenzenden Profilelementen (1) gelagert sind, und
- - diese zwei Sperren (4) zum Schließen der Abflußrinne (2) miteinander in Wechselwirkung treten.
13. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen der Ansprüche 10 oder
11,
- - wobei je eine Sperre (5, 11) zum Öffnen und Schließen der Abflußrinne (2) einseitig gelagert ist.
14. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen der Ansprüche 10 oder
11,
- - wobei mehrere Sperren (9,12) in zwei eine Abflußrinne (2) begrenzenden Profilelementen (1) in Abflußrichtung hintereinander gelagert sind,
- - wobei sie eine Wirkverbindung zum Öffnen und Schließen der Abflußrinne miteinander eingehen.
15. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen der Ansprüche 2, 7, 8,
9, 10 oder 11,
- - wobei Sperren elastisch dehnbare Kissen (6) aus einer Membran (8) aufweisen, die jeweils unter Einschluß eines Hohlraumes (7) zwischen der Membran und dem Profilbereich in dem Profil befestigt sind,
- - wobei das Kissen in die Abflußrinne (2) reicht.
16. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen von Anspruch 12,
- - wobei die zwei Sperren auf einer quer zur Abflußrichtung verlaufenden Linie sich gegenüberliegend angeordnet sind.
17. Fahrzeugreifen gemäß den Merkmalen von Anspruch 12,
- - wobei die Gesamtlänge der Sperren geringfügig größer als die Abflußrinnenbreite in der Aufstandsfläche beträgt.
18. Verfahren zum Verstellen eines Reifenprofils mit
Profilelementen und dazwischen liegenden Drainagerillen
von Normallaufeignungsposition auf
Antiaquaplaningseignungsposition durch gesteuertes
Erweitern des Drainagequerschnitts während des Laufs und
umgekehrt zum Rückstellen auf Normallaufeignungsposition
durch gesteuertes oder geregeltes Verengen des
Drainagequerschnitts während des Laufs.
Priority Applications (3)
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