DE4403519A1 - Verfahren zur Herstellung von N-Vinylformamid-oligomeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von N-Vinylformamid-oligomerenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von N-Vinyl
formamid-oligomeren durch kationische Polymerisation von N-Vinylformamid
Solche Oligomere können in großem Umfang für verschiedenartige Anwen
dungszwecke eingesetzt werden, bei denen wasserlösliche Polymere verwendet
werden, wie für Farben, Druckfarben, Klebstoffe und Harzmodifizierungsmittel.
Es ist bekannt, daß man N-Vinylformamid in Gegenwart von freien Radikalen
polymerisieren kann. Beispielsweise beschreibt die offengelegte Japanische Pa
tentanmeldung (KOKAI) Nr. 58-23809 (1983), welche der US-Patentschrift 4421
602 entspricht, daß man N-Vinylformamid in Gegenwart eines freie Radikale
bildenden Initiators polymerisieren kann unter Bildung eines Polymers mit ei
nem Fikentscher K-Wert im Bereich von 10 bis 200, gemessen in einer 0,5-%
igen wäßrigen Natriumchloridlösung bei 25°C. Jedoch liegen die K-Werte der in
den Beispielen der veröffentlichten Beschreibung beschriebenen Polymeren im
Bereich von 80 bis 120. Fikentscher K-Werte sind in Cellulose-Chemie, Vol. 13
(1932), Seite 58 und Polymer Handbook, 2. Auflage (1975), ausgegeben von J.
Brandrup und E.H. Immergut, Seite IV- 153 beschrieben. Ein K-Wert von 10 ent
spricht einer reduzierten Viskosität (Viskositätszahl) von etwa 0,04 dl/g.
Es ist bekannt, daß man zur Verringerung der Molekulargewichte von Polyme
ren bei der Polymerisation eine große Menge eines freie Radikale bildenden Ini
tiators oder ein Kettenübertragungsmittel zu setzen kann. Jedoch ist die Reak
tion schwer unter Kontrolle zu halten und das Monomer kann dazu neigen, sich
zu zersetzen. Als Ergebnis dieser Nachteile ist es schwierig, Polymere mit einer
reduzierten Viskosität von weniger als 0,3 dl/g herzustellen.
Die offengelegte Japanische Patentanmeldung (KOKAI) Nr. 4-261412 (1992), die
der US-Patentschrift 5 155 270 entspricht, beschreibt ein Verfahren zur anioni
schen Polymerisation von N-Vinylformamid zur Herstellung eines Polymers mit
relativ niedrigem Molekulargewicht (einem sogenannten Oligomer) mit einem K-
Wert von 1 bis 50. Jedoch ist die anionische Polymerisation zur Bildung von Oli
gomeren nicht besonders wirksam, so daß die Hauptmenge des umgesetzten N-
Vinylformamids als Dimeres vorliegt. Darüber hinaus besitzen die gebildeten
Oligomere eine spezielle Struktur, indem die Kette aus Kohlenstoff- Stickstoff-
Bindungen und nicht aus Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen aufgebaut ist.
Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren anzugeben, wel
ches N-Vinylformamid-oligomere mit relativ niedrigem Molekulargewicht in
wirksamer Weise liefert, die mit Hilfe radikalischer Polymerisationsverfahren
nicht erhalten werden können.
Es hat sich nunmehr gezeigt, daß man durch kationische Polymerisation von N-
Vinylformamid ein Polymer mit relativ niedrigem Molekulargewicht, d. h. ein
Oligomer, in wirksamer Weise erhalten kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung von N-Vi
nylformamid-oligomeren, welches darin besteht, N-Vinylformamid kationisch
zu polymerisieren.
Im folgenden sei die Erfindung näher erläutert.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als Ausgangsmaterial eingesetzte N-
Vinylformamid kann mit Hilfe irgendeines Verfahrens hergestellt werden. Bei
spiele für solche Verfahren schließen ein (1) die Umsetzung von Acetaldehyd mit
Formamid unter Bildung von N-(α-Hydroxyethyl)-formamid, welches dann me
thoxyliert und anschließend thermisch zersetzt wird; (2) die Umsetzung von
Acetaldehyd mit Formamid zur Bildung von Ethylidenbisformamid, welches
dann thermisch zersetzt wird; und (3) die Umsetzung von Acetaldehyd mit Cyan
wasserstoff unter Bildung von Lactonnitril, welches weiter mit Formamid umge
setzt wird zur Bildung von Formylalaninnitril, welches dann thermisch zersetzt
wird.
Bei der erfindungsgemäßen kationischen Polymerisation wird ein Initiator, wie
eine Lewis-Säure oder eine Protonensäure verwendet. Die hierin zu verwenden
de Lewis-Säure schließt, ohne daß die Erfindung darauf eingeschränkt sein soll,
BF3·O(C2H5)2, MgF2, TiCl4, AlCl3, AlEt3, MnF2, FeCl3, ZnCl3 und SnF2 ein.
Besonders bevorzugt ist BF3·O(C2H5)2.
Als Protonensäure kann man erfindungsgemäß eine anorganische oder eine or
ganische Säure verwenden. Sie kann in Form einer Flüssigkeit oder eines Fest
stoffs vorliegen. Beispiele hierfür sind anorganische Säuren, wie Schwefelsäu
re, Phosphorsäure und Sulfamidsäure; aliphatische gesättigte Monocarbon
säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Heptansäure, Hexan
säure, Octansäure, Buttersäure, Isobuttersäure, Valerlansäure, Isovalerian
säure, Citronensäure, Adipinsäure, α-Brompropionsäure und β-Mercaptopro
pionsäure; Dicarbonsäuren, wie Weinsäure und Malonsäure; ungesättigte Mo
no- und Dicarbonsäuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure und Itaconsäure;
Phenole, wie Phenol und Pikrinsäure; Sulfonsäuren, wie Methansulfonsäure, p-
Toluolsulfonsäure, Pyridin-3-sulfonsäure und Trifluormethansulfonsäure; ha
logensubstituierte organische Säuren, wie Trichloressigsäure und Monochlor
essigsäure; und saure Ionenaustauscherharze. Von diesen Protonensäuren
sind anorganische Säuren, aliphatische gesättigte Monocarbonsäuren und Sul
fonsäuren bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Schwefelsäure, Ameisensäure
und Methansulfonsäure.
Der Initiator kann dem Reaktionssystem zugesetzt werden, indem man ihn bei
spielsweise direkt zu dem monomeren N-Vinylformamid zugibt oder indem man
ihn in Form einer Lösung in das Reaktionslösungsmittel einbringt. Der Initiator
kann vollständig in einer Portion zugesetzt werden oder er kann alternativ por
tionsweise zugegeben werden, um die bei der Polymerisation erzeugte Wärme
unter Kontrolle zu halten.
Die zugesetzte Initiatormenge beträgt im allgemeinen 0,5 bis 20 Mol-%, vorzugs
weise 3 bis 15 Mol-% im Fall der Lewis-Säure; oder ganz allgemein 0,01 bis 5
Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 3 Gew.-% im Fall der Protonensäuren. Diese
Menge sind auf die Menge des N-Vinylformamids bezogen. Geringere Initiator
mengen können zu einer Verringerung der Ausbeute führen. Wenn andererseits
der Initiator in einer größeren Menge oberhalb der Obergrenze eingesetzt wird,
kann das gebildete Polymer als Folge von Nebenprodukten verfärbt sein.
Die Polymerisationstemperatur liegt im allgemeinen im Bereich von -50 bis
80°C, vorzugsweise im Bereich von -20 bis 60°C. Niedrigere Temperaturen kön
nen eine Verringerung der Polymerausbeute verursachen. Wenn die Temperatur
oberhalb der Obergrenze liegt, kann die Verfärbung und/oder die Menge der Ne
benprodukte zunehmen und es können größere Mengen des Dimeren gebildet
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann durch Polymerisation in der Masse,
durch Fällungspolymerisation und durch Dispersionspolymerisation durchge
führt werden. Die Polymerisation in der Masse besitzt den Vorteil der Anwen
dung einfacher Vorrichtungen und der Nichtnotwendigkeit eines Reaktionslö
sungsmittels; In Abhängigkeit von der Menge und der Art der Zugabe des Initia
tors kann jedoch eine abrupte Reaktion erfolgen, welche es schwierig macht, die
Reaktion unter Kontrolle zu halten.
Die Fällungspolymerisation wird in einem mit dem monomeren N-Vinylform
amid verträglichen Lösungsmittel durchgeführt. Dieses Verfahren ist vorteil
haft, da es sehr einfach ist, die erzeugte Wärme abzuführen und Nebenreaktio
nen zu unterdrücken. In der Anfangsstufe der Fällungspolymerisation wird das
Monomer homogen in einem Lösungsmittel gelöst. Im Verlaufe der Polymerisa
tion wird das Polymer aus dem Lösungsmittel ausgefällt. Daher erhält man das
gebildete Polymer in Form von Teilchen, die in dem Lösungsmittel dispergiert
sind. Man kann einen üblichen Dispersionsstabilisator verwenden, um ein Zu
sammenhaften der dispergierten Teilchen zu verhindern.
Die Dispersionspolymerisation wird in der Weise durchgeführt, daß man das
Monomer in einem damit unverträglichen organischen Lösungsmittel, gegebe
nenfalls in Gegenwart eines Dispersionsstabilisators zur Stabilisierung der di
spergierten Teilchen, dispergiert. Die Ausbeute der Polymerisation ist im allge
meinen hoch und man erhält das Produkt in Form von dispergierten Teilchen.
Da das bei der Dispersionspolymerisation verwendete organische Lösungsmit
tel mit Wasser unverträglich ist, kann man das Produkt ohne weiteres durch Zu
gabe von Wasser von dem Reaktionslösungsmittel abtrennen. Demzufolge wird
dieses Verfahren mit Vorteil selbst dann angewandt, wenn die Formylgruppen
des gebildeten Polymers kontinuierlich weiter modifiziert werden.
Das bei der Fällungspolymerisation verwendete Reaktionslösungsmittel kann
ein polares organisches Lösungsmittel sein, welches das N-Vinylformamid löst,
wie Acetonitril, Toluol, Xylol oder Methylpyrrolidon. Bevorzugt verwendet man
Acetonitril. Die Konzentration des Polymeren in dem Lösungsmittel während
der Polymerisation beträgt im allgemeinen 5 bis 50 Gew.- % und vorzugsweise 20
bis 40 Gew.-%. Die Anwesenheit einer geringen Menge Wasser in dem Lösungs
mittel beeinträchtigt die Polymerisation nicht, wenngleich die Menge des Was
sers im allgemeinen 3 Vol.-% oder weniger und vorzugsweise 0,5 Vol.-% oder we
niger beträgt. Größere Mengen Wasser können eine Verminderung der Polymer
ausbeute verursachen.
Das bei der Dispersionspolymerisation verwendete Reaktionslösungsmittel
kann irgendein im wesentlichen nichtpolares organisches Kohlenwasserstofflö
sungsmittel sein, wie Cyclohexan, n-Hexan, Heptan oder Octan. Bevorzugt ver
wendet man Cyclohexan oder n-Hexan. Die Konzentration des Polymers in dem
Lösungsmittel während der Polymerisation beträgt im allgemeinen 5 bis 50
Gew.-% und bevorzugter 20 bis 40 Gew.-%.
Das mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltene Oligomer ist ein Po
lymer mit niedrigem Molekulargewicht, welches im allgemeinen eine reduzierte
Viskosität im Bereich von 0,005 bis 0,1 dl/g, vorzugsweise 0,01 bis 0,05 dl/g
aufweist, gemessen in einer 1,0 g/dl-Lösung des Polymers in einer 1N wäßrigen
Natriumchloridlösung bei 25°C. Bei der Analyse durch Gelpermeationschroma
tographie zeigt das Polymer, im Vergleich zu Polyethylenglykol, im allgemeinen
ein gewichtsmittleres Molekulargewicht im Bereich von 200 bis 3000. Das erfin
dungsgemäße Polymer besitzt eine hohe Hygroskopizität und ist in Wasser gut
löslich. Darüber hinaus ist das Polymer durch eine geringe Flüssigkeitsviskosi
tät gekennzeichnet. Daher kann es ohne weiteres in Form einer wäßrigen Lö
sung mit hohen Konzentrationen von 20 bis 60 Gew.- % gehandhabt werden.
Bei dem mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Oligomer ist
die Anwesenheit von dimerem N-Vinylformamid nicht ausgeschlossen; Jedoch
ist die Menge des Dimeren in dem gebildeten Oligomer im allgemeinen gering
und beträgt beispielsweise 10 Gew.-% oder weniger, bezogen auf das gesamte
Oligomer.
Man kann weiterhin das Oligomer mit einer Säure oder einer Base behandeln,
um die in dem Oligomer vorhandenen Formylgruppen zu modifizieren, so daß
man ein modifiziertes Oligomer mit Vinylamin-Einheiten erhält. Diese Modifi
zierung kann im allgemeinen in einer wäßrigen Lösung durchgeführt werden,
die Chlorwasserstoffsäure oder Natriumhydroxid in einer Menge von 0,1 bis 5
Äquivalenten pro Äquivalent Formylgruppen enthält, und zwar bei einer Tempe
ratur von 40 bis 120°C. Die Reaktionsbedingungen können in Abhängigkeit von
der zu erreichenden Umwandlungsgeschwindigkeit variiert werden.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Die in diesen Beispielen angewandten Analysenmethoden sind die folgenden:
Man löst eine Probe des Oligomers in einer wäßrigen 1N Natriumchloridlösung
unter Bildung einer Lösung mit einer Konzentration von 1,0 g/dl. Dann mißt
man die reduzierte Viskosität der Lösung in einem Ostwald-Viskosimeter bei
25°C.
Man analysiert eine Probe des Oligomers durch Gelpermeationschromatogra
phie unter Anwendung der folgenden Bedingungen:
Verwendete Vorrichtung: | |
Shimazu LC-5A, hergestellt von der Firma Shimazu Corporation, Kyoto, Japan; | |
Verwendete Säule: | TSK-GEL 2500 PWXL (0,78×300 mm, doppelt, in Reihe geschaltet); |
Temperatur: | 40°C; |
Mobile Phase: | 0,1M wäßrige Natriumnitratlösung/Acetonitril (Volumenverhältnis 4/1); |
Durchflußgeschwindigkeit: | 0,5 ml/min; |
Detektor: | Differential-Brechungsindexmeßgerät; |
Probenkonzentration: | 0,1 Gew.-%; |
Injizierte Menge: | 200 µl. |
Der Wert wird im Vergleich zu Polyethylenglykol-Standardwerten abgeschätzt.
Man beschickt ein 20-ml-Teströhrchen mit N-Vinylformamid mit einer Reinheit
von 99,8% und kühlt unter Argon auf 0°C. Dann gibt man BF3·O(C2H5)2 als Ini
tiator in der in der Tabelle 1 angegebenen Menge zu und läßt die Reaktionsmi
schung stehen. Nachdem die kationische Polymerisation während 2 Stunden
abgelaufen ist, bringt man die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur und
gibt zur Beendigung der Reaktion eine geringe Menge Wasser zu. Dann setzt man
eine überschüssige Menge Dioxan zu der Reaktionsmischung zu, filtriert das
ausgefällte Oligomer und trocknet im Vakuum. Die Ausbeute, die reduzierte Vi
skosität und das gewichtsmittlere Molekulargewicht der in dieser Weise erhalte
nen Produkt-Oligomeren sind in der Tabelle 1 angegeben.
Es wird angenommen, daß die gewonnene Menge von dimerem N-Vinylformamid
bei Anwendung der oben beschriebenen Aufarbeitungsmethode gering ist, da
das Dimere in Aceton oder Dioxan löslich ist. In jedem Beispiel bestimmt man
das in Aceton lösliche Material durch Flüssigkeitschromatographie, wobei sich
Jedoch keine in Aceton löslichen Materialien in dem Produkt zeigen. Es wird da
her angenommen, daß in keinem der Beispiele Dimeres gebildet worden ist.
Man beschickt einen 300-ml-Kolben, der mit einem abtrennbaren Mantel verse
hen und mit einem Rührer, einem Kühler, einem Stickstoffeinlaß und einem
Thermometer ausgerüstet ist, mit N-Vinylformamid mit einer Reinheit von 99,8%
und einem Reaktionslösungsmittel, wie es in der Tabelle 2 angegeben ist, und
kühlt unter einer Stickstoffumgebung auf 0°C. Dann gibt man den in der Tabelle
2 angegebenen Initiator zu und bewirkt die kationische Polymerisation unter
den oben angegebenen Bedingungen. Das Produkt wird mit Hilfe von Aceton
ausgefällt, mit einer überschüssigen Menge Aceton gewaschen und im Vakuum
getrocknet. Die Ausbeute, die reduzierte Viskosität und das gewichtsmittlere
Molekulargewicht des in dieser Weise erhaltenen Produkt-Oligomeren sind in
der Tabelle 2 angegeben.
Die bei diesen Beispielen verwendeten Reaktionslösungsmittel waren destilliert
und wasserfrei. In Beispiel 12 wurde eine Mischung aus 97,5 Gew.-Teilen destil
liertem Acetonitril und 2,5 Gew.-Teilen Wasser als Reaktionslösungsmittel ver
wendet.
Darüber hinaus wurden die Produkte der Beispiele 5 und 6 bezüglich der Anwe
senheit von acetonlöslichen Materialien durch Flüssigkeitschromatographie
untersucht, wobei jedoch bei allen Beispielen die in Aceton löslichen Materia
lien 0% ausmachten. Somit ist die Bildung von Dimeren nicht zu beobachten.
Man wiegt in einen 300-ml-Kolben, der mit einem abtrennbaren Mantel ausgerü
stet und mit einem Rührer, einem Kühler und einem Thermometer versehen ist,
36 g des in Beispiel 5 beschriebenen Oligomerenprodukts ein und gibt 91,2 g
Wasser und 52,8 g einer 35 gew.-%igen wäßrigen Chlorwasserstoffsäurelösung
zu. Man bewirkt die Hydrolysereaktion unter Rühren während 5 Stunden bei
70°C. Man fällt das Produkt in Aceton aus, wäscht mit einem Überschuß von
Aceton und trocknet im Vakuum. Das modifizierte Oligomer wird durch das
13C-NMR-Spektrum analysiert, wobei sich zeigt, daß es sich um ein Vinylamin
oligomer mit einer Umwandlungsrate von etwa 100% handelt.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können Oligomere von N-Vinyl
formamid mit variierenden Molekulargewichten, einschließlich Dimere, in wirk
samer Weise hergestellt werden. Die Oligomere können in vielfältiger Weise ver
wendet werden, und zwar dort, wo wasserlösliche Polymere angewandt werden,
wie Farben, Druckfarben, Klebstoffe und Harzmodifizierungsmittel. Darüber
hinaus können die modifizierten Oligomere, die durch Modifizieren der Formyl
gruppen des Oligomers gebildete Vinylamin-Einheiten aufweisen, auch in gro
ßem Umfang als Papierbehandlungsmittel, Fasermodifizierungsmittel, Kleb
stoffe, antistatische Mittel und Kesselsteininhibitoren eingesetzt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von N-Vinylformamid-Oligomeren, gekenn
zeichnet durch eine kationische Polymerisation von N-Vinylformamid.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man N-Vin
ylformamid in Gegenwart einer Lewis-Säure kationisch polymerisiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man N-Vin
ylformamid in Gegenwart einer Protonensäure kationisch polymerisiert.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein N-
Vinylformamid-oligomer mit einer reduzierten Viskosität von 0,005 bis 0, 1 dl/g,
gemessen in einer 1,0 g/dl Lösung in einer wäßrigen 1N-Natriumchloridlösung
bei 25°C, herstellt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1892093A JPH06228232A (ja) | 1993-02-05 | 1993-02-05 | N−ビニルホルムアミドオリゴマーの製造方法 |
JP2418693A JPH06239939A (ja) | 1993-02-12 | 1993-02-12 | N−ビニルホルムアミドオリゴマーの製造方法 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4403519A1 true DE4403519A1 (de) | 1994-08-11 |
Family
ID=26355675
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944403519 Withdrawn DE4403519A1 (de) | 1993-02-05 | 1994-02-04 | Verfahren zur Herstellung von N-Vinylformamid-oligomeren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4403519A1 (de) |
-
1994
- 1994-02-04 DE DE19944403519 patent/DE4403519A1/de not_active Withdrawn
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