DE4402818A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum SpritzgießenInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft ein Spritzgießverfahren und eine
Spritzgießvorrichtung und insbesondere ein Spritzgießver
fahren für hohle Formteile und eine Vorrichtung dafür, bei
dem ein unter hohen Druck gesetztes Gas in ein geschmolze
nes, thermoplastisches Harz injiziert wird, so daß ein
Hohlraum oder Hohlräume in dem Teil gebildet wird bzw.
werden.
Typischerweise wird beim Spritzgießen mit thermoplastischem
Harz ein geschmolzenes Harz in ein bei einer niederen Tem
peratur gehaltenes Metallformwerkzeug mit einem vorgegebe
nen Einspritzdruck eingefüllt und dann gekühlt und aus
gehärtet. Wenn ein dickwandiges hohles Teil mit einem
erhöhten Gewicht gegossen wird, bilden sich kleine
Hohlräume oder Aufschäumungen, was zu einer Abnahme an
struktureller Steifigkeit oder Festigkeit und zu
Oberflächeneinsackstellen aufgrund von lokaler innerer Kon
traktion führt, während das Teil abgekühlt wird. Um diese
in hohle Formteilen erzeugten Fehler zu beseitigen, wird
ein unter hohen Druck gesetztes Gas, wie beispielsweise
Stickstoffgas, in das geschmolzenes Harz, welches das Me
tallwerkzeug füllt, injiziert, um ein hohles Teil oder Er
zeugnis in Form eines einstückigen Teiles mit einer hohen
strukturellen Steifigkeit zu bilden. Ein solches hohles
Formteil kann mit dünnen und leichten Wänden ausgeführt
werden und als Folge wird das Entstehen von Oberflächen
schwindungen verhindert.
Es gibt zwei Verfahren, um ein unter Druck gesetztes Gas in
ein geschmolzenes Harz einzuspritzen oder zu injizieren.
Das eine Verfahren weist zwei Angußöffnungen auf, durch die
ein geschmolzenes Harz und ein unter Druck gesetztes Gas
getrennt in das Formwerkzeug eingespritzt werden, wie bei
spielsweise in der japanischen Patentveröffentlichung Nr.
48-41264 beschrieben ist, und das andere Verfahren weist
eine einzelne Angußöffnung auf, durch die sowohl geschmol
zenes Harz als auch unter Druck gesetztes Gas in das Form
werkzeug eingespritzt werden, wie beispielsweise in der ja
panischen Patentveröffentlichung Nr. 57-14968 beschrieben
ist. Um dauerhafte Erscheinungsformen und Größen der
Hohlräume in hohlen Formteilen zu bilden, ist es wesent
lich, die Menge an zu injizierendem geschmolzenem Harz, den
Druck des zu injizierenden Gases und den Gasinjektions-
Zeitablauf zu regeln.
Jedoch enthalten in einem solchen Spritzgußverfahren gegos
sene Teile bzw. Erzeugnisse manchmal Hohlräume, die in ih
rer Größe und/oder Form unpassend sind. Falls beispiels
weise ein Hohlraum in dem Formteil kleiner ist als festge
setzt, treten in dem hohlen Teil Schwindungen aufgrund ei
ner überschüssigen Menge an geschmolzenem Material auf.
Falls andererseits ein Hohlraum in dem Formteil größer ist
als festgesetzt, ist die Dicke des hohlen Teiles lokal un
genügend, was zu einer ungenügenden Festigkeit des hohlen
Teils führt. Diese hohlen Teile können zwar visuell geprüft
werden, aber man kann aufgrund ihres äußeren Erscheinungs
bildes nicht sehen, ob es Fehler gibt.
Eine Feststellung von inneren Fehlern bei Formteilen ist
herkömmlicherweise durch Wiegen der Formteile, durch Über
wachen des in einen Werkzeughohlraum während des Gießens
injizierten Gasdruckes oder durch ähnliche Maßnahmen durch
geführt worden. Diese Prüfungen können für hohle Teile
wirksam sein, von denen jedes einzelne einen einzigen
kontinuierlichen Hohlraum aufweist. Sie können jedoch für
hohle Teile nicht akzeptiert werden, welche eine Vielzahl
voneinander unabhängiger Hohlräume aufweist. In einem sol
chen Fall, wo unabhängige Hohlräume durch Injizieren von
Hochdruckgas in den Werkzeughohlraum gleichzeitig durch ei
ne Vielzahl von Gasinjektionsöffnungen gebildet werden,
werden einige der beabsichtigten Hohlräume nicht wie fest
gesetzt gebildet, falls das Gas nicht gleichzeitig durch
alle der Gasinjektionsöffnungen injiziert wird. Falls das
Gas beispielsweise nur durch eine von mehreren Injek
tionsöffnung injiziert wird, ist das Volumen des Hohlrau
mes, der durch die Gasinjektion durch diese Injek
tionsöffnung gebildet wird, so groß wie die volumetrische
Summe von Hohlräumen, die aufgrund des Fehlens von Gasin
jektion nicht ausgebildet wurden. Da dies keine Änderung in
dem Gesamtgewicht des Teiles oder keine Änderung in dem
Gasdruck, bei dem das Gas zum Bilden der Hohlräume inji
ziert wird, zur Folge hat, führt ein Wiegen der Formteile
oder ein Überwachen des Druckes des Injektionsgases nicht
dazu, die sich ergebenden inneren Fehler der Spritzgußteile
zu entdecken.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, ein Spritzgießverfahren zum Herstellen eines hohlen
Teiles mit einer Vielzahl von unabhängigen inneren
Hohlräumen und eine Vorrichtung dafür bereitzustellen, mit
welcher die Entwicklung innerer Hohlräume während des
Spritzgießens mit hoher Zuverlässigkeit festgestellt werden
kann.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst, indem
ein neues Spritzgießverfahren zum Herstellen eines Formtei
les mit einer Vielzahl von inneren Hohlräumen in einer ge
schmolzenen Harzmassen in einem Werkzeughohlraum bereitge
stellt wird. Nachdem zuerst eine geschmolzene Harzmasse in
den Werkzeughohlraum eingespritzt worden ist, wird ein
Edelgas, das nachfolgend als Inertgas bezeichnet wird, mit
einem allmählich zunehmenden Gasdruck in die Harzmasse
durch eine Vielzahl von Gasinjektionsdüsen injiziert, die
jeweils mit der Harzmasse in Kontakt ist, so daß jeder in
nere Hohlraum innerhalb der geschmolzenen Harzmasse gebil
det wird. Dann wird nach dem Verstreichen einer Zeitdauer,
die für das Abkühlen und Aushärten der Harzmasse vorgegeben
ist, jede der Gasinjektionsdüsen von der Harzmasse ent
fernt, so daß das Inertgas direkt von der Harzmasse abge
lassen wird. Während der Injektion des Inertgases, insbe
sondere bei einem Spitzendruckniveau des Gasdruckes, wird
die Temperatur der Gasinjektionsdüse erfaßt. Wenn die Tem
peratur der Gasinjektionsdüse niedriger als ein vorgegebe
nes erstes Temperaturniveau ist, wird angenommen, daß ein
Formteil ordnungsgemäß mit einer zuvor festgelegten Qua
lität hergestellt worden ist.
Weiterhin wird die Gasinjektionsdüse an eine Stelle im
Strömungsweg des abfließenden Inertgases nach ihrem Entfer
nen von der Harzmasse versetzt. Auf diese Weise bläst das
abfließende Inertgas über die versetzte Düse und gleichzei
tig wird die Temperatur der Gasinjektionsdüse erfaßt. Wenn
die erfaßte Temperatur der Gasinjektionsdüse zwischen dem
vorgegebenen ersten Temperaturniveau und einem anderen
zweiten vorgegebenen Temperaturniveau, das niedriger als
das vorgegebene erste Temperaturniveau ist, liegt, wird an
genommen, daß ein Formteil ordnungsgemäß mit einer vorher
festgelegten Qualität hergestellt worden ist.
Falls angenommen oder entschieden wird, daß ein Formteil
nicht ordnungsgemäß hergestellt worden ist, weil die festge
stellten Temperaturen der Düse nicht innerhalb der vorgege
benen Grenzwerte liegen, wird ein unter Druck gesetztes Gas
in die Gasinjektionsdüse zugeführt, nachdem sie von der
Harzmasse entfernt worden ist, um sie zu reinigen. Danach
wird die Gasinjektionsdüse mit der Harzmasse in Kontakt ge
bracht und ein Inertgas wird durch die Gasinjektionsdüse
wieder in die Harzmasse injiziert, um den inneren Hohlraum
zu bilden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung
erläutert, in denen
Fig. 1 eine Querschnittsansicht einer Spitzgießvorrich
tung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist;
Fig. 2 eine vergrößerte, detaillierte Ansicht eines
wesentlichen Teils der Spritzgießvorrichtung der
Fig. 1 ist;
Fig. 3 eine Vorderansicht ist, die beispielhaft eine
Fahrzeugstoßstange zeigt, die mit der Spritzgieß
vorrichtung der Fig. 1 gegossen worden ist;
Fig. 4 ein Zeitdiagramm ist, das die Beziehung zwischen
Gasdruck und Düsentemperatur darstellt; und
Fig. 5 ein Ablaufdiagramm ist, das die Beurteilung eines
Formteiles illustriert.
In den Figuren und insbesondere in Fig. 1 ist eine Spritz
gießvorrichtung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Vorrichtung ist
für eine Anwendung zum Herstellen von Fahrzeugstoßstangen
aus thermoplastischem Harz als Beispiel ausgelegt ist. In
diesem Beispiel, wie es im einzelnen in Fig. 3 dargestellt
ist, weist eine Fahrzeugstoßstange 30 aus thermoplastischem
Harz eine Vielzahl von dickwandigen länglichen Abschnitten
30a, in diese Fall beispielsweise vier, auf, die sich in
der Längsrichtung der Stoßstange 30 oder in der Querrich
tung einer Fahrzeugkarosserie erstrecken. Jeder dickwandige
längliche Abschnitt 30a ist mit einem länglichen geschlos
senen Raum oder Hohlraum 31 darin ausgebildet. Die Fahr
zeugstoßstange 30 wird mit einer zentrischen Gasinjek
tionsöffnung 32 in Verbindung mit jedem Hohlraum 31 in ih
rer Mitte gebildet.
Die neue Spritzgießvorrichtung weist ein oberes stationäres
Metallformwerkzeug 1 und ein unteres bewegbares Metallform
werkzeug 2 auf. Wenn das obere und das untere Metallform
werkzeug 1 und 2 zusammengelegt werden, wird ein geschlos
sener Werkzeughohlraum 3 zwischen einer oberen und unteren
Werkzeugoberfläche gebildet, der eine Form aufweist, die
mit der äußeren Form der Fahrzeugstoßstange 30 überein
stimmt. Das untere Formwerkzeug 2 ist mit einer An
gußöffnung 4 versehen, durch die ein geschmolzenes thermo
plastisches Harz direkt in den Werkzeughohlraum 3 injiziert
wird. Das geschmolzene thermoplastische Harz wird von einem
Heizkanal 41, der vertikal in dem oberen Metallformwerkzeug
1 ausgebildet ist, welches mit der Angußöffung 4 in Verbin
dung steht, in den Werkzeughohlraum 3 zugeführt und inji
ziert.
Das untere Metallformwerkzeug 2, das bewegbar ist, ist mit
vier sich vertikal erstreckenden Düsenkammern 21 ausgebil
det, die entsprechend an den Stellen angeordnet sind, wo
die jeweiligen Gasinjektionsöffnungen 32 der Fahrzeug
stoßstange 30 in dem Werkzeughohlraum 3 liegen. Gasinjek
tionsdüsen 5, die jeweils am oberen Ende einer sich in je
der Düsenkammer 21 vertikal erstreckenden Haltestange ge
halten werden, werden gegenläufig vertikal mittels einer
hydraulischen Kolbenzylinderanordnung 6 in der Düsenkammer
21 bewegt. Diese Gasinjektionsdüsen 5 sind getrennt mit
Gasleitungen 7 verbunden, von denen jede mit einem Ventil 8
versehen ist und mit einer Hauptgasleitung 9 in Verbindung
ist, die sich von einer Gaszufuhr-Injektionseinheit 10 er
streckt.
Die Düsenkammer 21 (siehe Fig. 2) weist eine obere Öffnung
22 auf. In die Öffnung 22 ist ein zylindrischer Wärmeiso
lierring 23 eingepaßt. Die Gasinjektionsdüse 5 wird während
des Spritzgießens in die Öffnung 24 des Wärmeisolierringes
23 eingepaßt, wenn sie vertikal aufwärts hin- und herbewegt
wird, und wird nach dem Spritzgießen aus der Öffnung 24
vertikal abwärts versetzt, und zwar in die in Fig. 2 ge
zeigte Stellung, wo sie mit geringem Abstand unterhalb des
Ringes 23 zu liegen kommt.
Jede Gasinjektionsdüse 5 weist einen Temperatursensor 11
auf, beispielsweise ein Thermoelement, zum Erfassen der
Düsentemperatur und insbesondere der Temperatur an der
Spitze der Gasinjektionsdüse 5. Diese Feststellung führt zu
einem für die Düsentemperatur repräsentativen Signal, wel
ches zu einem Regler oder zu einer Regeleinheit 13 über ei
nen Temperaturwandler 12 gesendet wird. Der Regler 13 re
gelt gemäß der Düsentemperatur einerseits das Öffnen und
das Schließen des der Gasinjektionsdüse 5 zugehörigen Ven
tils und andererseits die Gaszufuhr-Injektionseinheit 10,
um den Druck eines in die Hauptgasleitung 9 eingeführten
Gases zu regeln.
Vor Beginn des Spritzgießens wird das untere Metallform
werkzeug 2 aufwärts bewegt und in engen Kontakt mit dem
oberen Metallformwerkzeug 1 gebracht, um die Formhälften
miteinander zu verschließen und dazwischen den Werkzeug
hohlraum 3 zu bilden. Zu diesem Zeitpunkt werden die Gasin
jektionsdüsen 5, die auf eine vorgegebene Temperatur
erwärmt worden sind, beispielsweise auf etwa 200°C,
aufwärts bewegt und in die Wärmeisolierringe 23 der jewei
ligen Düsenkammern 21 eingepaßt, so daß die oberen Enden
der Düsen 5 und des Ringes 23 bündig sind. Dann wird eine
geschmolzene Harzmasse in den Werkzeughohlraum 3 durch den
Heizkanal 41 und über die Anguß- oder Injektionsöffnung 4
eingegossen und injiziert. Während die geschmolzene Harz
masse in den Werkzeughohlraum 3 gegossen und injiziert
wird, sind das obere und das untere Metallformwerkzeug 2
kalt und bleiben auf einer Temperatur im Bereich von etwa
40 bis etwa 50°C. Danach liefert die Gasinjektionseinheit
10 ein Inertgas, wie beispielsweise ein Stickstoffgas, zu
den jeweiligen Gasinjektionsdüsen 5 durch die separaten
Gasleitungen 7 über die Hauptgasleitung 9. Das unter Druck
stehende Inertgas wird in die geschmolzene Harzmasse in dem
Werkzeughohlraum 3 injiziert, um die Hohlräume 31 zu bil
den.
Wie in dem in Fig. 4 dargestellten Zeitdiagramm angegeben
ist, wurde bei der Zeit t1 die Gasinjektionsdüse 5 in den
Wärmeisolierring 23 eingefügt. Zu dieser Zeit beginnt die
Temperatur (Tn) der Gasinjektionsdüse 5 etwas abzufallen.
Gleichzeitig mit dem Beginn der Injektion des Inertgases in
die geschmolzene Harzmasse in den Werkzeughohlraum 3 zur
Zeit t2 bringt dann die Gaszufuhr-Regeleinheit 13 das
Inertgas dazu, seinen Injektionsdruck (P) zu erhöhen, wobei
die Geschwindigkeit der Inertgasströmung in der Gasinjek
tionsdüse 5 erhöht wird. Dies hat zur Folge, daß die Gasin
jektionsdüse 5 gekühlt wird und ihre Düsentemperatur Tn
schnell auf eine unterste Temperatur Tns (die im nachfol
genden als die unterste Injektionstemperatur bezeichnet
wird) abfällt, bis der Injektionsdruck P den maximalen In
jektionsdruck Pmax zu einem Zeitpunkt t3 erreicht. Wenn die
unterste Injektionstemperatur Tns mit einer vorgegebenen
höheren Injektionsschwellentemperatur T1 übereinstimmt oder
darunter liegt, wird angenommen, daß das unter Druck ge
setzte Inertgas in ausreichender und geeigneter Menge in
die geschmolzene Harzmasse injiziert worden ist.
Die Gaszufuhr-Regeleinheit 13 senkt daraufhin den Injek
tionsdruck P von dem maximalen Injektionsdruck Pmax herab
auf einen vorgegebenen Aushärtedruck Po und hält ihn auf
dem Aushärtedruck Po für eine vorgegebene Zeitdauer, bei
spielsweise etwa für 20 Sekunden. In dem Zeitraum vom Be
ginn (t3) der Absenkung des Injektionsdruckes Po bis zum
Ende (t4) der Aushärtezeitdauer unter dem Aushärtedruck Po
erzeugt das unter Druck gesetzte Inertgas einen Hohlraum 31
innerhalb der geschmolzenen Harzmasse und drückt die ge
schmolzene Harzmasse gegen die Innenflächen des oberen und
unteren Metallformwerkzeuges 1 und 2, bis die Harzmasse ab
gekühlt und ausgehärtet ist, so daß sie eine ausreichende
Festigkeit für die Beibehaltung der spritzgegossenen Konfi
guration aufweist. Zu Beginn der Aushärtezeitdauer steigt
die Düsentemperatur Tn etwa auf die Temperatur vor der
Inertgasinjektion an, da der Inertgasstrom beendet ist.
Zum Ende der Aushärtezeitdauer, d. h. zum Zeitpunkt t4,
schließt der Regler 13 jedes Ventil 8 und der Hydraulikzy
linder 6 läßt die Gasinjektionsdüse 5 aus der Öffnung 24
des Wärmeisolierringes 23 der Düsenkammer 21 entfernen. Als
Folge davon wird das Gas in jedem Hohlraum 31 in die Düsen
kammer 21 abgezogen und es kühlt die Spitze der Gasinjek
tionsdüse 5 ab, wodurch die Düsentemperatur Tn der Gasin
jektionsdüse 5 auf eine Temperatur Tno (die im folgenden
als eine unterste Rückzugstemperatur bezeichnet wird) zu
einem Zeitpunkt t5 abgesenkt wird, wenn das Gas in dem
Hohlraum 31 vollständig abgezogen ist. Wenn die unterste
Rückzugstemperatur Tno unter die obere Injektionsschwellen
temperatur T1 fällt, wird angenommen, daß das Spritzgießen
bei einem ausreichend hohen Gasdruck ausgeführt worden ist.
Wenn jedoch die unterste Rückzugstemperatur Tno nicht unter
die obere Injektionsschwellentemperatur T1 fällt, wie in
Fig. 4 dargestellt ist, wird angenommen, daß das Spritz
gießen bei einem ungenügenden Gasdruck ausgeführt worden
ist, und daß folglich das Formteil fehlerhaft oder mangel
haft ist. Diese Beurteilung wird durch Überwachung der
Düsentemperatur vorgenommen. Falls die unterste Rückzugs
temperatur Tno irgendeiner der Gasinjektionsdüsen 5 nicht
unter die höhere Injektionsschwellentemperatur T1 fällt, so
wird angenommen, daß das Formteil in diesem Stadium des
Gasrückzuges fehlerhaft ist.
Falls tatsächlich eine der Gasinjektionsdüsen 5 über ihre
Fühler 11 anzeigt, daß entweder eine unterste Injektions
temperatur Tns oder eine unterste Rückzugstemperatur Tno
oder beide Temperaturen nicht unter die höhere Injektions
schwellentemperatur T1, wie durch eine strichpunktierte Li
nie in Fig. 4 dargestellt, gefallen ist bzw. sind, zeigt
dies, wie durch ein in Fig. 5 dargestelltes Ablaufdiagramm
illustriert ist, daß das unter Druck gesetzte Gas nicht
durch die spezifische Gasinjektionsdüse 5 injiziert worden
ist und daß folglich das Formteil fehlerhaft ist.
Dann wird das Spritzgießen zum Regulieren des Gasdruckes,
der der spezifischen Gasinjektionsdüse 5 zugeführt wird,
unterbrochen. Die Regulierung erfolgt im Hinblick auf einen
höheren Druck, beispielsweise auf etwa 200 kg/qcm. Danach
wird das Ventil 8 für die spezifische Gasinjektionsdüse 5
geöffnet, so daß der erhöhte höhere Gasdruck nur der spezi
fischen Gasinjektionsdüse 5 zugeführt wird, wodurch die
spezifische Gasinjektionsdüse 5 mit dem angehobenen Gas
druck ausgeblasen und gereinigt wird. Dieser Schritt wird
deshalb für wesentlich erachtet, weil der Hauptgrund für
einen ungenügenden Spritzgußdruck im allgemeinen auf das
Blockieren der Gasinjektionsdüse 5 mit dem geschmolzenen
Harz und ähnlichem zurückzuführen ist. Nach dem Ausblasen
oder Reinigen der spezifischen Gasinjektionsdüse 5 indem
der angehobene Gasdruck mehrere Male der spezifischen Gas
injektionsdüse 5 zugeführt worden ist, wird der Gasdruck
wieder auf den normalen Gasdruck eingestellt und das
Spritzgießen fortgesetzt.
Zusätzlich zu der Überprüfung und zum Vergleich der unter
sten Injektionstemperatur Tns und der untersten Rückzugs
temperatur Tno in Beziehung zu der oberen Injektionsschwel
lentemperatur T1 können eine zusätzliche Prüfung und Ver
gleich dieser untersten Temperaturen Tns und Tno durch
geführt werden. Das heißt, die unterste Injektionstempera
tur Tns und die unterste Rückzugstemperatur Tno werden in
dividuell mit einer zweiten vorgegebenen unteren Injek
tionsschwellentemperatur T2 verglichen, die unter der ober
en Injektionsschwellentemperatur T1 festgelegt ist. Wenn
entweder die unterste Injektionstemperatur Tns oder die un
terste Rückzugstemperatur Tno oder beide Temperaturen un
terhalb der unteren Injektionsschwellentemperatur T2 ist
bzw. sind, so wird angenommen, daß das Spritzgießen bei ei
nem übermäßig hohen Gasdruck ausgeführt worden ist.
Claims (15)
1. Spritzgießverfahren zum Herstellen eines Formteils, das
eine Vielzahl innerer Hohlräume enthält, aus einer ge
schmolzenen Harzmasse in einem Werkzeughohlraum, wobei
das Spritzgießverfahren folgende Schritte umfaßt:
Injizieren eines Inertgases mit einem allmählich erhöhten Gasdruck in eine geschmolzene Harzmasse in ei nem Werkzeughohlraum durch eine Gasinjektionsdüse für jeden der Hohlräume, um jeden inneren Hohlraum inner halb der geschmolzenen Harzmasse zu bilden, wobei die Gasinjektionsdüse mit der Harzmasse in Kontakt gebracht worden ist;
Entfernen der Gasinjektionsdüse aus der Harzmasse nach einer vorgegebenen Zeit, um das Inertgas direkt aus der Harzmasse abzulassen;
Bestimmen einer Temperatur der Gasinjektionsdüsen während des Spritzgießvorgangs; und
Bewertung eines Formteiles als korrekt hergestellt mit einer festgelegten Qualität, wenn die Temperatur der Gasinjektionsdüsen niedriger als ein vorgegebenes Tem peraturniveau ist.
Injizieren eines Inertgases mit einem allmählich erhöhten Gasdruck in eine geschmolzene Harzmasse in ei nem Werkzeughohlraum durch eine Gasinjektionsdüse für jeden der Hohlräume, um jeden inneren Hohlraum inner halb der geschmolzenen Harzmasse zu bilden, wobei die Gasinjektionsdüse mit der Harzmasse in Kontakt gebracht worden ist;
Entfernen der Gasinjektionsdüse aus der Harzmasse nach einer vorgegebenen Zeit, um das Inertgas direkt aus der Harzmasse abzulassen;
Bestimmen einer Temperatur der Gasinjektionsdüsen während des Spritzgießvorgangs; und
Bewertung eines Formteiles als korrekt hergestellt mit einer festgelegten Qualität, wenn die Temperatur der Gasinjektionsdüsen niedriger als ein vorgegebenes Tem peraturniveau ist.
2. Spritzgießverfahren nach Anspruch 1,
bei dem die Harzmasse bei einem vorgegebenen Gasdruck
für die vorgegebene Zeit ausgehärtet wird, während das
Inertgas auf einem vorgegebenen Druckniveau gehalten
wird.
3. Spritzgießverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch die folgenden
Schritte:
Zuführen eines unter Druck gesetzten Gases durch die Gasinjektionsdüse, nachdem sie von der Harzmasse ent fernt worden ist, wenn für die Temperatur der Düse festgestellt wird, daß sie über dem vorgegebenen Tempe raturniveau liegt;
erneutes Inkontaktbringen der Gasinjektionsdüse mit der Harzmasse in dem Werkzeughohlraum; und
Injizieren von Inertgas in die Harzmasse, um einen in neren Hohlraum in der Harzmasse zu bilden.
Zuführen eines unter Druck gesetzten Gases durch die Gasinjektionsdüse, nachdem sie von der Harzmasse ent fernt worden ist, wenn für die Temperatur der Düse festgestellt wird, daß sie über dem vorgegebenen Tempe raturniveau liegt;
erneutes Inkontaktbringen der Gasinjektionsdüse mit der Harzmasse in dem Werkzeughohlraum; und
Injizieren von Inertgas in die Harzmasse, um einen in neren Hohlraum in der Harzmasse zu bilden.
4. Spritzgießverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der Gasinjektionsdüse während der
Injektion des Inertgases erfaßt wird.
5. Spritzgießverfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der Gasinjektionsdüse bei einem
Spitzendruckniveau des Gasdruckes erfaßt wird.
6. Spritzgießverfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Formteil als korrekt mit einer festgelegten
Qualität erzeugt bewertet wird, wenn die Temperatur der
Gasinjektionsdüse niedriger als das vorgegebene Tempe
raturniveau und höher als ein anderes vorgegebenes
niedrigeres Temperaturniveau ist.
7. Spritzgießverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasinjektionsdüse nach dem Entfernen in einem
Strömungsweg des abströmenden Inertgases angeordnet
ist.
8. Spritzgießverfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der Gasinjektionsdüse während des
Abströmens des Inertgases erfaßt wird.
9. Spritzgießverfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der Gasinjektionsdüse am Ende des
Abströmens des Inertgases erfaßt wird.
10. Spritzgießverfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vielzahl von Temperaturen der Gasinjek
tionsdüse während der Injektion des Inertgases bzw.
während des Ablassens des Inertgases bestimmt wird und
bei dem ein Formteil als korrekt mit einer festgelegten
Qualität hergestellt bewertet wird, wenn die Temperatu
ren der Gasinjektionsdüse niedriger als das vorgegebene
Temperaturniveau sind.
11. Spritzgießverfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der Gasinjektionsdüse während der
Injektion des Inertgases bzw. während des Ablassens des
Inertgases erfaßt wird, und bei dem ein Formteil als
korrekt mit einer festgelegten Qualität erzeugt bewert
et wird, wenn beide Temperaturen der Gasinjektionsdüse
zwischen den vorgegebenen Temperaturniveaus liegen.
12. Spritzgießverfahren zum Herstellen eines Erzeugnisses
mit einer Vielzahl innerer Hohlräume, wobei das Spritz
gießverfahren folgende Schritte umfaßt:
Injizieren einer geschmolzenen Harzmasse in einen Werk zeughohlraum;
Injizieren eines Inertgases mit einem schrittweise er höhten Gasdruck in die Harzmasse durch eine Gasinjek tionsdüse, die mit der Harzmasse in Kontakt gebracht worden ist, um jeden inneren Hohlraum in der Harzmasse zu bilden;
Halten des Inertgases auf einem vorgegebenen Druckni veau;
Bestimmen einer Temperatur der Gasinjektionsdüse wäh rend des Injizierens des Inertgases;
Bewerten eines Formteiles als mit einer festgelegten Qualität korrekt hergestellt, wenn die Temperatur der Gasinjektionsdüse niedriger als ein vorgegebenes Tempe raturniveau ist;
Entfernen der Gasinjektionsdüse von der Harzmasse und Reinigen der Gasinjektionsdüse, wenn das Erzeugnis als ungeeignet bewertet worden ist;
erneutes Inkontaktbringen der Gasinjektionsdüse mit der Harzmasse und nochmaliges Injizieren eines Inertgases mit einem allmählich erhöhten Gasdruck in die Harzmasse durch die Gasinjektionsdüse.
Injizieren einer geschmolzenen Harzmasse in einen Werk zeughohlraum;
Injizieren eines Inertgases mit einem schrittweise er höhten Gasdruck in die Harzmasse durch eine Gasinjek tionsdüse, die mit der Harzmasse in Kontakt gebracht worden ist, um jeden inneren Hohlraum in der Harzmasse zu bilden;
Halten des Inertgases auf einem vorgegebenen Druckni veau;
Bestimmen einer Temperatur der Gasinjektionsdüse wäh rend des Injizierens des Inertgases;
Bewerten eines Formteiles als mit einer festgelegten Qualität korrekt hergestellt, wenn die Temperatur der Gasinjektionsdüse niedriger als ein vorgegebenes Tempe raturniveau ist;
Entfernen der Gasinjektionsdüse von der Harzmasse und Reinigen der Gasinjektionsdüse, wenn das Erzeugnis als ungeeignet bewertet worden ist;
erneutes Inkontaktbringen der Gasinjektionsdüse mit der Harzmasse und nochmaliges Injizieren eines Inertgases mit einem allmählich erhöhten Gasdruck in die Harzmasse durch die Gasinjektionsdüse.
13. Spritzgießverfahren nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Erfassen einer Temperatur der Gasinjektionsdüse während des Abströmens des Inertgases, und
Bewerten eines Formteiles als korrekt mit einer festge legten Qualität erzeugt, wenn die Temperatur der Gasin jektionsdüse niedriger ist als das vorgegebene Tempera turniveau und höher ist als ein weiteres vorgegebenes Temperaturniveau, das niedriger ist als das zuerst ge nannte vorgegebene Temperaturniveau.
Erfassen einer Temperatur der Gasinjektionsdüse während des Abströmens des Inertgases, und
Bewerten eines Formteiles als korrekt mit einer festge legten Qualität erzeugt, wenn die Temperatur der Gasin jektionsdüse niedriger ist als das vorgegebene Tempera turniveau und höher ist als ein weiteres vorgegebenes Temperaturniveau, das niedriger ist als das zuerst ge nannte vorgegebene Temperaturniveau.
14. Spritzgießvorrichtung zum Herstellen eines Formteiles,
mit einer Vielzahl innerer Hohlräume, wobei die Vor
richtung zur Ausbildung der jeweiligen inneren
Hohlräume eine Vielzahl von Gasinjektionsdüsen auf
weist, durch welche ein Inertgas in eine geschmolzene
Harzmasse in einen Werkzeughohlraum injiziert wird, um
die inneren Hohlräume zu bilden,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
eine Temperaturerfassungseinrichtung zum Erfassen einer Temperatur der Gasinjektionsdüse;
eine Vorrichtung zum Hin- und Herbewegen der Düsen, um jede dieser Düsen in eine erste Stellung bündig mit dem Werkzeughohlraum und in eine zweite Stellung entfernt vom Werkzeughohlraum zu bewegen;
eine Düsen-Reinigungseinrichtung, die betätigt wird als Antwort auf eine Düse, und die zur Reinigung der Gasin jektionsdüse in ihre zweite Stellung bewegt wird, wenn die während der Gasinjektion festgestellte Temperatur höher ist als ein vorgegebenes Temperaturniveau; und
eine Steuereinrichtung zur Rückführung der gereinigten Gasinjektionsdüse in ihre erste Stellung und zum erneu ten Injizieren von Inertgas mit einem allmählich erhöhten Gasdruck.
eine Temperaturerfassungseinrichtung zum Erfassen einer Temperatur der Gasinjektionsdüse;
eine Vorrichtung zum Hin- und Herbewegen der Düsen, um jede dieser Düsen in eine erste Stellung bündig mit dem Werkzeughohlraum und in eine zweite Stellung entfernt vom Werkzeughohlraum zu bewegen;
eine Düsen-Reinigungseinrichtung, die betätigt wird als Antwort auf eine Düse, und die zur Reinigung der Gasin jektionsdüse in ihre zweite Stellung bewegt wird, wenn die während der Gasinjektion festgestellte Temperatur höher ist als ein vorgegebenes Temperaturniveau; und
eine Steuereinrichtung zur Rückführung der gereinigten Gasinjektionsdüse in ihre erste Stellung und zum erneu ten Injizieren von Inertgas mit einem allmählich erhöhten Gasdruck.
15. Spritzgießvorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturerfassungsvorrichtung einen Sensor
aufweist, welcher an jeder der Gasinjektionsdüsen ange
bracht ist.
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