DE4402172A1 - Verfahren zur Verbrennung von Brennstoff und Anlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Verbrennung von Brennstoff und Anlage zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbrennung von
Brennstoff, insbesondere Müll, in einem Feuerraum mit
Rostfeuerung, bei dem der Brennstoff am Anfang eines Rostes
aufgegeben wird, längs des Rostes durch eine
Trocknungs-/Zündzone, eine Abbrandzone und eine
Nachbrennzone geführt wird und Asche am Ende des Rostes
abgeführt wird, bei dem den Zonen zumindest durch den Rost
Verbrennungsluft zugeführt wird und zumindest in der
Trocknungs-/Zündzone aufsteigendes Rauchgas der Abbrandzone
zugeführt wird und bei dem Rauchgas über einen Rauchgaszug
aus dem Feuerraum abgeführt wird.
Unter nach diesem Verfahren verbrennbarer Brennstoff sind
feste fossile Brennstoffe, wie Kohle, Torf und Holz und
Müll zu verstehen. Der Begriff Müll umfaßt häusliche und
industrielle Abfallstoffe und Schlämme wie Klärschlamm.
Bei dieser Verfahrensführung ist der aus der in der
Trocknungs-/Zündzone aus dem Müllbett aufsteigende
sogenannte kalte Rauchgasstrom, insbesondere aufgrund
seines Gehaltes an organischen Schadstoffen, wie z. B.
halogenierte Kohlenwasserstoffe als äußerst kritisch
anzusehen, wenn dieser zumindest teilweise in Strähnenform
aus dem Feuerraum in den Rauchgaszug entweicht und
letztlich in die Umgebung emittiert wird.
Bei den bekannten Rauchgasableitungen aus dem Feuerraum wie
Gleichstrom-, Gegenstrom- und Mittelstromführung ist es
mehr oder weniger möglich, dieses kritische Rauchgas durch
die in der Abbrandzone aufsteigenden sogenannten heißen
Rauchgase hindurchzuführen, um die mitgeführten Schadstoffe
thermisch zu zerstören.
Aufgrund der in TA-Luft festgelegten extrem niedrigen
Emissionsgrenzwerte besteht der Bedarf, bekannte
Verbrennungsverfahren zu verbessern.
Aus der DE-Z. "Die Industriefeuerung" 38, Aufsatz
"Verfahrenstechnik der Müllverbrennung" von D. O. Reimann,
Vulkan Verlag, Dr. W. Classen, Essen, ist ein
gattungsgemäßes Verfahren zur Verbrennung von Müll bekannt,
vgl. insbesondere S. 26, Bild 5: "Mittelstromfeuerung". Die
Literaturstelle beschäftigt sich mit
Müllverbrennungsanlagen, bei denen der Rost als Walzenrost
ausgebildet ist. Die Varianten der Feuerräume, wie sie auf
S. 25, Bild 4 der Literaturstelle dargestellt sind, können
auch bei Rostkonfigurationen mit Roststäben zum Einsatz
kommen.
Wie insbesondere aus Bild 5 "Mittelstromfeuerung"
ersichtlich ist, weist der Rauchgaszug oberhalb der
Abbrandzone eine beidseitige Einschnürung auf. Im Bereich
der Einschnürung sind auf beiden Seiten des Rauchgaszuges
in der Decke des Feuerraumes eine Vielzahl von in Reihe
angeordneter auf die Abbrandzone gerichteter
Sekundärluftdüsen vorgesehen. Ebenso ist oberhalb der
Nachbrennzone eine Reihe Sekundärluftdüsen angeordnet. Der
Abstand zwischen den Düsen beträgt z. B. 0,5-0,7 m.
Durch gezielte unterteilte Sekundärluftzugabe in
Einzelstrahlen sollen die Rauchgasströme aus der
Trocknungs-/Zündzone und der Nachbrennzone, die in Bild 5
mit 1 bzw. 3 bezeichnet sind, durch den heißesten
Feuerraumbereich, die Abbrandzone zwischen
1000 und 1300°C, geführt werden.
Ein Ziel dieser Maßnahme ist, insbesondere die im Rauchgas
aus der Trocknungs-/Zündzone mitgeführten Schadstoffe bei
hoher Temperatur thermisch zu zerstören, bevor sie in den
Rauchgaszug gelangen. Des weiteren sollen die Rauchgase
durch einen hohen Turbulenzgrad im Feuerraum oberhalb des
Müllbettes in der Abbrandzone auch hinsichtlich des
Temperaturprofiles im Bereich der Einschnürung
homogenisiert werden. Weiterhin ist vorgesehen, aus dem
Feuerraum abgeführtes Rauchgas im Rauchgaszug
nachzuverbrennen.
Das bekannte gattungsgemäße Verfahren läßt jedoch nur eine
sehr starre Feuerungsführung zu, da der Zustand des
Rauchgases beim Austritt aus dem Feuerraum in den
Rauchgaszug im wesentlichen vom Impuls der
Sekundärluftstrahlen bzw. von dem Impulsstromverhältnis des
Impulses des Sekundärluftstromes zum Impuls des in der
Ausbrandzone aufsteigenden Rauchgasstromes vor Austritt aus
dem Feuerraum abhängt. Wird aus Gründen der
Feuerungsführung der Anteil der Sekundärluftmenge an der
gesamten Verbrennungsluftmenge verringert, verkleinert sich
das Impulsstromverhältnis bzw. verringert sich die
Eindringtiefe der Sekundärluftstrahlen in den Feuerraum,
wodurch zum einen die Gefahr gegeben ist, daß eine für die
thermische Zerstörung der im Rauchgas aus der
Trocknungs-/Zündzone mitgeführten Schadstoffe nötige
Führung durch die Abbrandzone seitens der
Sekundärluftstrahlen nicht oder nur bei unzureichenden
Verweilzeiten gegeben ist, so daß schadstoffbeladenes
Rauchgas in den Rauchgaszug gelangt. Zum anderen verringert
sich bei verkleinertem Impulsstromverhältnis der die
Mischgüte der Rauchgase bestimmende Turbulenzgrad.
Des weiteren besteht die Gefahr, daß aus der
Trocknungs-/Zündzone und/oder Nachbrennzone aufsteigende
kalte Rauchgase als Schleichströmung zwischen den aus den
Sekundärluftdüsen austretenden Luftstrahlen aufsteigen und
so an dem Verbrennungsvorgang oberhalb des Müllbettes nicht
teilnehmen. So wurden bei einer Müllverbrennungsanlage
CO-Strähnen im Bereich der Kesselfrontwand oberhalb der
Sekundärluftdüsen gefunden.
Zur Verringerung des Temperaturgradienten im Feuerraum ist
in der Literaturstelle (vgl. insbesondere S. 26, Bild 6)
auch vorgesehen, Zusatzbrennstoff wie Erdgas mittels in der
Feuerraumdecke angeordneter Brenner zu verfeuern. Diese
Maßnahme führt jedoch zu einem erheblich vergrößerten
Rauchgasvolumen, wodurch der Feuerung nachgeschaltete
Anlagenteile wie Rauchgaszug, E-Filter und REA entsprechend
größer dimensioniert werden müssen, was zur Verteuerung der
Gesamtanlage bzw. der Betriebskosten führt.
In der Patentanmeldung P 42 43 187.5-13 ist ein Verfahren
zur Verbrennung von Müll in einer Mittelstromfeuerung
vorgeschlagen, bei dem zur Vermeidung von Schleichströmen
von Rauchgas zwischen den Sekundärlufteinzelstrahlen
vorgesehen ist, das Rauchgas in der Trocknungs-/Zündzone zu
sammeln und mittels zusätzlicher Luftstrahlen zwangsweise
mit dem heißen Rauchgas aus der Abbrandzone zu vermischen.
Dieses Verfahren weist ebenfalls, wie zuvor beschrieben,
den Nachteil auf, daß seine Effektivität unmittelbar mit
dem Verbrennungslufthaushalt verbunden ist.
Bei dem aus der EP 445 070 B1 bekannten Verfahren zur
Abfallverbrennung findet innerhalb des Feuerraumes eine
zweistufige Vorverbrennung unter Zugabe von Primärluft
durch den Rost und rezirkuliertem Rauchgas und
Zusatzbrennstoff mittels in der Decke des Feuerraumes
angeordneter Düsen und einer Endverbrennung von in den
Verbrennungsprodukten des Abfalls enthaltenen Produkten in
einer dritten Verbrennungszone im Rauchgaszug statt. Die
zum Ausbrand in der Endverbrennungszone erforderliche
Verbrennungsluft wird oberhalb der Nachbrennzone aus dem
Feuerraum angesaugt und ggf. mit Luft aus der Umgebung
vermischt, derart in den Rauchgaszug eingetragen, daß sich
vorgegebene Wirbelstrukturen einstellen, die den Ausbrand
der im Rauchgas mitgeführten Schadstoffe begünstigen.
Dieses Verfahren verlangt einen hohen anlagentechnischen
Aufwand, der insbesondere in der Ausgestaltung des
Feuerraumes mit zusätzlichen Eintragsorganen für das
Rezirkulationsrauchgas und den Zusatzbrennstoff und in der
Ausgestaltung des Rauchgaszuges mit Eintragsorganen für
Verbrennungsluft zu sehen ist. Aufgrund der zusätzlichen
Mengen an Rauchgas, die zum einen bei der Verbrennung des
Zusatzbrennstoffes und zum anderen durch die Rezirkulation
von Rauchgasen aus den der Feuerung nachgeschalteten
Anlagenteilen im Feuerraum anfallen, fällt die
Dimensionierung der nach diesem Verfahren betreibbaren
Anlage sehr groß aus, was ebenfalls zusätzliche Anlagen-
und Betriebskosten verursacht.
Aus der DE 39 00 977 C2 ist ein Verfahren zum Verbrennen
von Brennstoffen, insbesondere Abfällen, bekannt, bei dem
der Brennstoff in einem Schachtofen unter Zufuhr von
Primärluft getrocknet und entgast wird. Der
Brennstoffrückstand wird sodann zur vollständigen
Verbrennung einer Rostfeuerung aufgegeben. Das Produktgas
aus dem Schachtofen wird im Rauchgaszug der
nachgeschalteten Verbrennungsanlage mit in den Rauchgaszug
aufgegebenen Sekundärluft verbrannt.
Schließlich ist aus der DE 42 26 632 C1 eine Kesselfeuerung
zur Verbrennung von insbesondere feuchtem Müll bekannt, bei
der der Müll über ein Müllaufgaberost dem Verbrennungsrost
zugeführt wird. Der Müll auf dem Verbrennungsrost wird über
Unterwindzonen mit Verbrennungsluft beaufschlagt. Zur
Trocknung des aufgegebenen Mülls wird eine Teilmenge der
heißen Verbrennungsgase aus der Abbrandzone durch die
Müllschicht und den Müllaufgaberost in der Trocknungszone
mittels eines Rauchgasgebläses gesaugt und über die
Unterwindzonen in den Feuerraum rezirkuliert. Bei einer
derartigen Verfahrensführung besteht die Gefahr der
thermischen Überanspruchung des Müllaufgaberostes durch das
auch nach dem Trocknungsvorgang noch heiße
Rezirkulationsrauchgas. Zudem besteht die Gefahr, daß beim
Absaugen durch den Müllaufgaberost grobstückige Müllteile
durch das Rost durchfallen und dann das Rauchgasgebläse
beschädigen und/oder sich innerhalb der Förderleitungen
ansammeln und in Brand geraten.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes
Verfahren anzugeben, bei dem die Homogenität des Rauchgases
unter Gewährleistung eines vorgegebenen Ausbrandgrades vor
dessen Eintritt in den Rauchgaszug weiter verbessert ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in der
Trocknungs-/Zündzone aufsteigendes Rauchgas mittels
mindestens einer Rauchgasfördereinrichtung angesaugt wird
und dann der Abbrandzone zugeführt wird.
Anders als beim bekannten gattungsgemäßen Verfahren, bei
dem der in der Trocknungs-/Zündzone aufsteigende kalte
Rauchgasstrom durch die von den Sekundärluftstrahlen
ausgehende Energie in den heißesten Bereich des Feuerraumes
gedrückt werden, wobei die kalten Rauchgasströme selbst
passiv bleiben, sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor,
die sogenannten kalten Rauchgasströme selbst zu aktivieren,
d. h. dessen Energiegehalt derart zu erhöhen, daß diese
sich unter Abbau ihrer kinetischen Energie in der
Abbrandzone auflösen. Durch die Separierung des kalten
schadstoffbeladenen Rauchgases der Trocknungs-/Zündzone vom
heißen Rauchgas der Abbrandzone vor dessen Eintritt in den
Rauchgaszug wird dessen Entweichen als kalte
schadstofführende Strähnen neben dem heißen Rauchgas in den
Rauchgaszug weitgehendst vermieden.
Vorzugsweise wird das in der Trocknungs-/Zündzone
aufsteigende Rauchgas einem mindestens 900°C heißen der
Abbrandzone zugeordneten Feuerraumbereich zugeführt.
Hierdurch sind die Bedingungen für die thermische
Zerstörung der im Rauchgas der Trocknungs-/Zündzone
mitgeführten Schadstoffe, wie beispielsweise Dioxine und
Furane, weiter verbessert.
Bevorzugt wird das angesaugte Rauchgas der
Trocknungs-/Zündzone der Abbrandzone durch den Rost
zugeführt. Bei der Zuführung des separierten
Rauchgasstromes in die Abbrandzone durch den Rost wird
aufgrund des dabei von dem Rauchgasstrom zu überwindenden
vom Rost und vom Müllbett ausgehenden Druckverlustes eine
gleichmäßige Verteilung des Rauchgases in Längs- und
Querrichtung des Rostes erreicht. Das kritische Rauchgas
durchströmt so zwangsläufig den heißesten Feuerraumbereich
bei einer größtmöglichen Verweilzeit.
Von besonderem Vorteil ist es, angesaugtes Rauchgas der
Trocknungs-/Zündzone dem in der Abbrandzone aufsteigenden
Rauchgas in mindestens einem Einzelstrahl zuzuführen. Der
Einzelstrahl zerfällt unter Abbau seiner kinetischen
Energie, wobei ein die Mischgüte bestimmender
hochturbulenter Bereich geschaffen ist.
Vorzugsweise ist der Einzelstrahl auf das der Abbrandzone
zugeordnete Müllbett gerichtet. Der Impuls des Strahles ist
dabei so eingestellt, daß dieser bis nahe an die
Mülloberfläche reicht, auf diese aber nicht auftrifft, um
Ascheaufwirbelungen zu vermeiden.
Wird eine Teilmenge der zur Verbrennung vorgesehenen
Verbrennungsluft als Sekundärluft dem in der Abbrandzone
aufsteigenden Rauchgas in Einzelstrahlen zugeführt, ist es
vorteilhaft, das Rauchgas der Trocknungs-/Zündzone mit der
Sekundärluft vermischt der Abbrandzone zuzuführen. Durch
das zusätzlich mit der Sekundärluft zugeführte Rauchgas ist
der Impuls der Einzelstrahlen und somit der Turbulenzgrad
erheblich erhöht. Andererseits ist es möglich, bei
entsprechender Feuerungsführung Sekundärluft durch Rauchgas
zu ersetzen, um die zur Vermischung der Rauchgase bzw. der
Verbrennung von brennbaren Rauchgasbestandteilen
erforderliche Mischgüte aufrechtzuerhalten. Durch die
Temperaturanhebung der Einzelstrahlen wird die Verbrennung
weiter verbessert.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die Ansaugung
und die Vermischung nach dem Saugstrahlprinzip erfolgt,
wobei bevorzugt Sekundärluft als Treibgas eingesetzt wird
und Rauchgas angesaugt wird. Der Einsatz eines an sich
bekannten Strahlapparates ist im vorliegenden Fall von
Vorteil, da so mit geringem apparativem Aufwand die
Ansaugung des Rauchgases, die Vermischung des Rauchgases
mit Verbrennungsluft und die Förderung des Mischgases zum
Feuerraum erfolgen kann. Der Strahlapparat ist
werkstofftechnisch so ausgeführt, daß er den hohen
Rauchgas- bzw. Mischgastemperaturen und den
Erosionsangriffen des in den Gasen mitgeführten Staubes
standhält.
Es ist aber auch von Vorteil, angesaugtes Rauchgas als
Treibgas einzusetzen, wobei Verbrennungsluft angesaugt
wird. Bei einem vorgegebenen Mindestimpuls der
Einzelstrahlen, der durch die Menge des abgesaugten
Rauchgases bestimmt ist, wird entsprechend der
Feuerungsführung nach Bedarf dem angesaugten Rauchgas
Sekundärluft zugemischt. Dadurch wird der
Verbrennungslufthaushalt unter Gewährleistung einer
Mindestmischgüte der Rauchgase im Feuerraum verbessert.
Ein besonderer Vorteil wird darin gesehen, daß die
Ansaugung, Vermischung und die Zuführung mittels einer
Vielzahl im Feuerraum angeordneter Injektordüsen erfolgt,
wodurch der anlagentechnische Aufwand durch Wegfall von
Förderleitungen weiter verringert ist.
Es ist weiterhin von Vorteil, das Rauchgas nach dessen
Aufsteigen in der Trocknungs-/Zündzone vor dessen
Vermischen mit Sekundärluft anzustauen. Durch das Anstauen
des kritischen Rauchgasstromes vor dem Vermischen wird die
Separierung des kritischen Rauchgases vom heißen Rauchgas
der Abbrandzone weiter verbessert.
Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, daß zusätzlich zu
dem Rauchgas der Trocknungs-/Zündzone Rauchgas der
Nachbrennzone angesaugt und dann der Abbrandzone zugeführt
wird, wodurch die Homogenität des Rauchgasstromes vor
dessen Eintritt in den Rauchgaszug weiter verbessert wird.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren mit
Gegenstromfeuerung und Mittelstromfeuerung betrieben. Aber
auch bei der Gleichstromfeuerung läßt sich mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren eine Verringerung der
Schadstoffemission erreichen, insbesondere dann, wenn eine
Verschärfung der Emissionsgrenzwerte dies erforderlich
macht.
Die Erfindung richtet sich auch auf eine Anlage zur
Verbrennung von Brennstoff,insbesondere Müll, mit einer
Brennstoffaufgabe am Anfang eines sich in einem von einer
Decke und Wänden begrenzten Feuerraum längs erstreckenden
Rostes, mit einer Trocknungs-/Zündzone, einer Abbrandzone
und einer Nachbrennzone, mit den Zonen zugeordneten
Luftzufuhreinrichtungen zumindest unterhalb des Rostes, mit
zumindest einem Mittel zur Führung von zumindest aus der
Trocknungs-/Zündzone aufsteigendem Rauchgas in die
Abbrandzone, und mit einem Rauchgaszug oberhalb des Rostes,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens.
Erfindungsgemäß ist bei der Anlage vorgesehen, daß als
Mittel zur Rauchgasführung mindestens eine
Rauchgasfördereinrichtung zur Ansaugung des Rauchgases der
Trocknungs-/Zündzone und zur Zuführung des Rauchgases in
die Abbrandzone vorgesehen ist.
Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anlage sind
durch die Ansprüche 12 bis 24 gekennzeichnet.
Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Figuren näher
erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Müllverbrennungsanlage im Längsschnitt mit
Rauchgasabsaugung aus dem Feuerraum oberhalb der
Trocknungs-/Zündzone,
Fig. 2 die Decke der Müllverbrennungsanlage gemäß Fig. 1
mit einem Strahlapparat,
mit einem Strahlapparat,
Fig. 3 die Decke der Müllverbrennungsanlage gemäß Fig. 1
im Detail mit einer Vielzahl von Rauchgasabzugsöffnungen und einer Vielzahl von Injektordüsen,
im Detail mit einer Vielzahl von Rauchgasabzugsöffnungen und einer Vielzahl von Injektordüsen,
Fig. 4 die Decke der Müllverbrennungsanlage gemäß Fig. 1
im Detail mit einer Vielzahl mit abgesaugtem Rauchgas als Treibgas betreibbaren Injektordüsen,
im Detail mit einer Vielzahl mit abgesaugtem Rauchgas als Treibgas betreibbaren Injektordüsen,
Fig. 5 eine Müllverbrennungsanlage (Mittelstromfeuerung)
mit im Feuerraum angeordneten Injektordüsen im
Längs schnitt,
Fig. 6 eine Ansicht in den Rauchgaszug der
Müllverbrennungsanlage gemäß Fig. 4,
Fig. 7 einen Abschnitt einer Müllverbrennungsanlage im
Längs schnitt mit einem quer zum Rost im Feuerraum
angeordneten Düsenbalken und
Fig. 8, 9, 10 Ausführungsformen des in der
Müllverbrennungsanlage gemäß Fig. 7 angeordneten
Düsenbalkens in jeweils zwei Schnitten.
Fig. 1 zeigt eine Müllverbrennungsanlage 1 mit einem
Feuerraum 2, an dessen Boden sich ein mehrteiliger
Vorschubrost 3 erstreckt. Der Rost 3 ist über einzelne
Luftzuführeinrichtungen 4a-4e, die jeweils über
Luftkanäle 5a-5e mit einem Primärluftgebläse 6 verbunden
sind, mit Primärluft PL von unten beaufschlagbar.
Über eine Müllaufgabeeinrichtung 7 mit einer
Vorschubeinrichtung 8 und einem Aufgabeschacht 9 wird
Müll M am Anfang des Rostes 3 in eine Trocknungs-/
Zündzone TZ aufgegeben. Der gezündete Müll M wird vom Rost
3 in eine Abbrandzone AZ geschoben, über der sich ein
Flammenbereich ausbreitet. Der im wesentlichen verbrannte
Müll M wird weiter durch eine Nachbrennzone NZ geschoben,
in der er ausglüht und erheblich abgekühlt am Ende des
Rostes 3 mittels einer Abführvorrichtung 10 mit einem
Ascheschacht 11 und einem nicht dargestellten Naßentascher
abgeführt wird. Die Zonen TZ, AZ, NZ sind in der Figur rein
schematisch dargestellt und sind in etwa den einzelnen
Rostteilgruppen zuzuordnen. Die jeweiligen Längen der Zonen
TZ, AZ, NZ sind im wesentlichen durch den jeweiligen
Rosttyp, die Vorschubgeschwindigkeit, die Betthöhe und
durch den Heizwert des Mülls festgelegt.
Die Seitenwände 12 des Feuerraumes 2 sind zumindest
teilweise als Wandheizflächen 13 ausgebildet.
Oberhalb der Abbrandzone AZ mündet durch eine den
Feuerraum 2 abschließende Decke 14 ein aufsteigender
Rauchgaszug 15 zur Abfuhr von Rauchgas R aus dem
Feuerraum 2.
Die in den einzelnen Zonen TZ, AZ, NZ aufsteigenden
Rauchgase RTZ, RAZ, RNZ sind hinsichtlich ihres
Massenstromes, ihrer Temperatur und ihrer Zusammensetzung
unterschiedlich.
In der Trocknungs-/Zündzone TZ steigen 10 bis 25% der
gesamten Menge an Rauchgas R als Wasserdampf und Schwelgas
mit einer Temperatur von ca. 600-800°C auf und stellen
aufgrund ihrer Schadstofffracht, wie z. B. halogenierte
Kohlenwasserstoffe (Dioxine und Furane) und anderer
brennbarer Bestandteile ein Problemgas dar.
Der in der Abbrandzone AZ ca. 900-1300°C heiße
Rauchgasstrom beträgt ca. 45-90% des gesamten
Rauchgasstromes und weist bei unterstöchiometrischer
Fahrweise einen erheblichen CO-Anteil auf.
Der aus der Nachbrennzone NZ mit ca. 600-1000°C
aufsteigende Rauchgasstromanteil beträgt ca. 3-10% und
weist bei entsprechender Betriebsweise einen erhöhten
O₂-Gehalt auf.
Die Temperaturgrenzen zwischen der Trocknungs-/Zündzone TZ
und der Abbrandzone AZ sind in der Fig. durch gestrichelte
Linien 16 markiert.
In der- Decke 14 des Feuerraumes 2 und im Bereich der
Umlenkung in den Rauchgaszug 15 oberhalb der
Nachbrennzone NZ sind auf das in der Abbrandzone AZ
aufsteigende Rauchgas RAZ gerichtete Sekundärluftdüsen 17
in Reihen 18a, 18b, 18c für die Zugabe von zumindest
Sekundärluft SL mittels eines mit den Reihen 18a, 18b, 18c
verbundenen Sekundärluftgebläses 29 angeordnet. Es ist auch
vorgesehen, eine oder mehrere Düsenreihen 18d längs des
Rostes 3 in den Seitenwänden 12 anzuordnen.
Der Anteil der Sekundärluft SL beträgt 20-50%, bezogen
auf die gesamte Verbrennungsluftmenge PL, SL.
Für den Betrieb von Müllverbrennungsanlagen sind übliche,
beispielsweise aus der die gattungsgemäße
Müllerverbrennungsanlage beschreibende DE-Z. "Die
Industriefeuerung" S. 31, bekannte meß-, regel- und
steuertechnische Einrichtungen vorgesehen, die jedoch
aufgrund der Übersichtlichkeit in den Figuren nicht
dargestellt sind. Derartige Einrichtungen erlauben einen
automatischen Feuerungsbetrieb unter Berücksichtigung der
in der TA-Luft festgelegten Emissionsgrenzwerte.
In der Trocknungs-/Zündzone TZ aufsteigendes Rauchgas RTZ
wird zumindest teilweise über eine quer zum Rost 3 in der
Decke 14 des Feuerraumes 2 vorgesehene
Rauchgasabzugsöffnung 20 abgesaugt und dann der
Abbrandzone AZ über dem Rost 3 mit Primärluft PL vermischt
und/oder über die Sekundärluftdüsen 17 mit Sekundärluft SL
vermischt zugeführt.
Der über die Sekundärluftdüsen SL zuzuführende
Rauchgasstrom RTZ wird von einem zwischen dem
Sekundärluftgebläse 19 und den Düsen 17 eingebundenen und
saugseitig über die Rauchgasabzugsöffnung 20 mit dem
Feuerraum 2 verbundenen Strahlapparat 21 als
Gasfördereinrichtung abgesaugt. Dabei wird der von dem
Sekundärluftgebläse 19 geförderte Sekundärluftstrom SL als
Treibgasstrom im Strahlapparat 21 eingesetzt. Sekundärluft
SL und angesaugtes Rauchgas RTZ werden im Strahlapparat 21
vermischt und mit hoher Geschwindigkeit, ca. 60-120 m/s
in das in der Ausbrandzone AZ aufsteigende Rauchgas RAZ
eingedüst. Der Impuls der Einzelstrahlen ist so gewählt,
daß der Strahl maximal bis nahe an die Mülloberfläche
reicht, auf diese aber nicht auftrifft, um
Ascheaufwirbelungen zu vermeiden.
Es ist jedoch auch vorgesehen, wie die gestrichelt
markierte Verfahrensführung zeigt, die Saugseite des
Sekundärluftgebläses 19 zusätzlich über die
Rauchgasöffnung 20 mit dem Feuerraum 2 zu verbinden.
Aufgrund der hohen Mischtemperatur des Mischgases MG
(Rauchgas plus Sekundärluft) ist dann das
Sekundärluftgebläse als Heißgasgebläse ausgeführt.
Zwischen dem Feuerraum 2 und dem Sekundärluftgebläse 19 ist
ein Staubabscheider 22 mit zugeordnetem Wärmetauscher,
beispielsweise einem gekühlten Heißgaszyklon, der in den
Wasserdampfkreislauf der Müllverbrennungsanlage 1
eingebunden ist, geschaltet. Der im Staubabscheider 22
abgeschiedene Feststoff F wird mit dem Müll M dem Rost 3
aufgegeben, so daß im weiteren Verlauf die
mitabgeschiedenen Schadstoffe in der Abbrandzone AZ
thermisch zerstört werden.
Auf diese Weise können aus den Zonen TZ, AZ, NZ
aufsteigende Rauchgase innerhalb des Feuerraumes 2 bei
einem hohen Turbulenzgrad, hoher Temperatur und
größtmöglicher Verweilzeit inniglich vermischt werden,
wobei die Schadstoffe des Rauchgases aus der Trocknungs-
/Zündzone TZ thermisch zerstört werden.
Das durch das Rost 3 zuzuführende im Staubabscheider 22
entstaubte Rauchgas RTZ wird mittels eines weiteren
Heißluftgebläses 23 abgesaugt und über die
Luftzufuhreinrichtungen 4c, 5c; 4d, 5d und/oder 4e, 5e mit
Primärluft PL vermischt und der Abbrandzone AZ zugeführt.
Die Mischtemperatur des Luftrauchgasgemisches MG wird durch
indirekten Wärmetausch mit der der Trocknungs-/Zündzone TZ
zuzuführenden Primärluft PL in einen Luftvorwärmer 24 so
eingestellt, daß eine thermische Überbeanspruchung des
Rostes 3 ausgeschlossen ist ebenso temperaturbegrenzt wird
die auf der Kaltseite des Luftvorwärmers 24 aufgeheizte
Primärluft PL über die Luftzuführeinrichtungen 4a, 5a; 4b,
5b der Trocknungs-/Zündzone TZ zugeführt.
Weitere Regelgrößen für die mengenbegrenzte Zuführung des
Rauchgases bzw. des Rauchgas-Luft-Gemisches durch den Rost
sind mit der rosttypspezifischen
Gasdurchströmgeschwindigkeit, dem Verbrennungsfortschritt
des Mülls längs des Rostes und der verbrennungsspezifischen
Betriebsweise, wie beispielsweise gestufte
Verbrennungsluftzufuhr zur NOx-Minimierung gegeben und sind
in die meß-, regel- und steuerungstechnischen Einrichtungen
eingebunden.
Fig. 2 zeigt im Detail einen Ausschnitt des
Deckenbereiches, bei dem in der Decke 14 eine einzige
schlitzartige sich quer zum Rost 3 erstreckende
Rauchgasabzugsöffnung 20 oberhalb der Trocknungs-/Zündzone
TZ vorgesehen ist, an die sich ein Abzugsschacht 25
anschließt. In der Vorderwand 26 des Abzugsschachtes 25 ist
eine vom Sekundärluftgebläses 19 mit Sekundärluft SL als
Treibgas beaufschlagbare Treibstrahldüse 27 angeordnet.
Fluchtend zur Treibstrahldüse 27 ist in der Rückwand 28 des
Abzugsschachtes 25 ein Mischgasrohr 29 mit venturiartigem
Übergang auf eine Förderleitung 30 vorgesehen. Die
Treibstrahldüse 27 und das Mischgasrohr 29 bilden den
Strahlapparat 21. Die Förderleitung 30 mündet in einen
Verteiler 31, von dem die in Reihen 18a, 18b, 18c, 18d
angeordneten Düsen 17 beaufschlagt werden. Durch den bei
der Förderung der Sekundärluft SL im Abzugsschacht 25
erzeugten Unterdruck wird das Rauchgas RTZ aus der
Trocknungs-/Zündzone TZ angesaugt, im Mischrohr 29 mit der
Sekundärluft SL vermischt und über die Sekundärluftdüsen 17
in das in der Abbrandzone AZ aufsteigende heiße Rauchgas
eingedüst. Zur Begrenzung der Menge des abzusaugenden
Rauchgasstromes und zur Variation der Abzugsrichtung ist in
der Öffnung 20 eine Schwenkklappe 32 vorgesehen.
Die Fig. 3 zeigt eine Vielzahl von quer zum Rost 3 in der
Decke 14 des Feuerraumes 2 in einer Reihe angeordneten
Rauchgasabzugsöffnungen 20, von denen Ansaugleitungen 33
ausgehen, die in einem gemeinsamen auf die Decke 14 des
Feuerraumes 2 direkt an der Eindüsstelle angeordneten
Injektordüsengehäuse 34 münden. Im Injektordüsengehäuse 34
sind eine Vielzahl von in einer Reihe angeordneten
Injektordüsen 35 vorgesehen, die direkt in den Feuerraum 2
münden. Die Injektordüsen 35 werden seitens des
Sekundärluftgebläses 19 über die Sekundärluftdüsen 17 mit
Sekundärluft SL als Treibgas beaufschlagt.
Fig. 4 zeigt die Eindüsung des Mischgases MG mittels
Injektordüsen 35, bei der das mittels eines
Heißgasgebläses 36 abgesaugte Rauchgas RTZ als Treibgas
eingesetzt wird und bei der Sekundärluft SL aus der
Umgebung in das Injektorgehäuse eingesaugt wird.
Die in Fig. 5 dargestellte Müllverbrennungsanlage 1 mit
Mittelstromfeuerung und einer beidseitigen Einschnürung 37
des Rauchgaszuges 15 oberhalb der Abbrandzone AZ und mit
den auf die Abbrandzone gerichteten in Reihen 18a, 18b, 18c
angeordneten Sekundärluftdüsen 17 weist in der Wandung des
Feuerraumes 2 angeordnete Injektordüsen 35 auf, bei denen
die einzelnen Sekundärluftdüsen 17 die Treibgasdüsen
bilden.
Die Einschnürung 37 des Rauchgaszuges 15 wird durch zwei
gegenüberliegende und sich quer zum Rost 3 erstreckende
Lenkwände 38a; 38b gebildet, die in Richtung des
Feuerraumes 2 den Rauchgaszug 15 stetig einschnüren. Die
vom Rauchgaszug 15 abgewandten Seiten 39a; 39b der
Lenkwände 38a; 38b bilden jeweils mit der Decke 14 einen
giebelartigen Stauraum 40a; 40b, in dem die einzelnen
Injektordüsen 35 angeordnet sind. Die Injektordüsen 35 sind
jeweils mit ihrem stromabgelegenen Ende an die vom
Rauchgaszug 15 abgewandten Seiten 39a; 39b der
Lenkwände 38a; 38b geschweißt.
Als im wesentlichen baugleich ist die über der
Nachbrennzone NZ angeordnete Reihe 18c mit
Injektordüsen 35, Lenkwand 38c und Stauraum 40c ausgeführt.
Die vorteilhafte Wirkung der erfindungsgemäßen Anordnung
gemäß Fig. 5 ist bei Zusammensicht mit Fig. 6 ersichtlich,
die dieselbe Anordnung aus der Sicht des Rostes 3 zeigt.
Die aus den Zonen TZ, AZ, NZ aufsteigenden Rauchgase RTZ,
RAZ, RNZ sind bestrebt, über den Rauchgaszug 15 abzuziehen.
Aufgrund der durch die Einschnürung des Rauchgaszuges 15
zusätzlich hervorgerufenen Drosselung des Rauchgas es an
beiden Seiten der Einschnürung 37 ergeben sich
Rauchgasstauungen mit überwiegendem Anteil von Rauchgas RTZ
der Trocknungs-/Zündzone TZ bzw. Rauchgas RNZ
Nachbrennzone NZ. Die Anstauungen des Rauchgases RTZ der
der Trocknungs-/Zündzone TZ bzw. des Rauchgases RNZ der
Nachbrennzone NZ und die Separierung dieser Rauchgase von
dem heißen Rauchgas RAZ aus der Abbrandzone TZ werden durch
die Ausbildung von Stauräumen 40a; 40b neben dem
Rauchgasabzug 15 begünstigt.
Der Sog, der jeweils von den im jeweiligen
Stauraum 40a; 40b; 40c in Reihen 18a; 18b; 18c angeordneten
Injektordüsen 35 sowohl aus vertikaler Richtung y als auch
aus horizontaler Richtung z ausgeht, bewirkt vorerst eine
Separierung der Rauchgase RTZ, RNZ von dem Rauchgas RAZ aus
der Abbrandzone TZ. Das angestaute bzw. separierte Rauchgas
RTZ, RNZ wird dann unter Vermischung mit Sekundärluft SL in
das in der Abbrandzone AZ aufsteigende heiße Rauchgas RAZ
eingedüst.
Die Injektordüsen 35 einer jeweiligen
Reihe 18a; 18b; 18c; 18d sind so zueinander beabstandet,
daß der horizontal gerichtete Sog z von benachbarten
Injektordüsen 35 ausreicht, die zwischen ihnen angestauten
Rauchgase RTZ, RNZ einzusaugen, so daß ein Entweichen
dieses Rauchgases RTZ, RNZ als unerwünschter Schleichstrom
über die Staukante 41a, 41b der Lenkwände 41a, 41b in den
Rauchgaszug 15 weitgehend vermieden wird.
Gegenüber dem bekannten Verfahren, bei dem eine vorgegebene
Menge Verbrennungsluft als Sekundärluft über
Sekundärluftdüsen in den Feuerraum gedüst wird, kann beim
erfindungsgemäßen Verfahren eine wesentlich größere Menge
Mischgas (Rauchgas plus Sekundärluft) bei gleicher
Sekundärluftmenge mit im wesentlichen gleichem Impuls bzw.
gleichem Impulsstromverhältnis des Impulses des aus dem
Feuerraum in den Rauchgaszug aus strömenden Rauchgasstromes
zum Impuls des über die Sekundärluftdüsen zugeführten
Sekundärluftstromes bzw. des über die Injektordüsen
zugeführten Mischgases an gleicher Stelle in das heiße
Rauchgas eingedüst werden, wobei der Injektordüsenstrahl
aufgrund seines größeren Strahlquerschnittes tiefer in den
Feuerraum eindringt als der vergleichbare
Sekundärluftdüsenstrahl. Hieraus resultieren verbesserte
Mischbedingungen und damit verbesserte Ausbrandbedingungen
oberhalb der Ausbrandzone, so daß beim Eintritt in den
Rauchgaszug ein weitgehend homogener und ausgebrannter
Rauchgasstrom vorliegt.
Es ist des weiteren von Vorteil, gegenüberliegende
Reihen 18a, 18b Injektordüsen 35 und in
Rauchgasstromrichtung folgende Reihen 18c, 18b so
anzuordnen, daß sich ihre Strahlen kämmen.
Im Stauraum 40a oberhalb der Trocknungs-/Zündzone ist ein
die Injektordüsen 35 vor möglicherweise explodierenden
Müllbestandteilen, wie beispielsweise Sprühdosen,
abschirmendes Schutzgitter 42 vorgesehen, dessen
Maschenweite so bemessen ist, daß der bei der Absaugung des
Rauchgases RTZ durch das Gitter 42 hervorgerufene
Druckverlust unwesentlich ist.
Die in Fig. 7 ausschnittsweise dargestellte
Müllverbrennungsanlage 1 zeigt andeutungsweise einen auf
der Grenze zwischen der Trocknungs-/Zündzone TZ und
Ausbrandzone AZ angeordneten sich quer zum Rost 3 durch den
Feuerraum 2 erstreckenden Düsenbalken 43 mit einer Vielzahl
von in einer Reihe angeordneten parallel geschalteten
Injektordüsen 35. Die Ausströmseite 44 des Düsenbalkens 43
ist mit leichter Neigung zum Rost so auf die Abbrandzone AZ
gerichtet, daß die von ihm ausgehenden Einzelstrahlen dicht
oberhalb des Müllbettes M etwa in der Mitte der sich längs
erstreckenden Abbrandzone AZ enden. Die Ansaugseite 45 des
Düsenbalkens 43 ragt in den aus der Trocknungs-/Zündzone TZ
aufsteigenden Rauchgasstrom RTZ, der zumindest teilweise
von den Injektordüsen 35 angesaugt wird.
Die Fig. 8, 9, 10 zeigen Ausführungsbeispiele aus
geometrisch unterschiedlichen Einzelinjektoren 35
aufgebaute Düsenbalken 43. Der Einfachheit halber sind die
unterschiedlichen Ausführungsbeispiele an einem einzigen in
den Seitenwänden 12 des Feuerraumes 2 schwenkbar gelagerten
Düsenstock 46 mit Sekundärluftdüsen 17 als Treibstrahldüsen
für die Zufuhr von Sekundärluft SL dargestellt.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 zeigt eine
Injektordüse 35 in runder Querschnittsform mit einem
venturiartig ausgebildeten Strömungsraum 47a, einer
Ansaugöffnung 48 zum Ansaugen von Rauchgas RTZ aus der
Trocknungs-/Zündzone TZ und einer Abströmöffnung 49 für die
Abfuhr von Mischgas MG in das heiße Rauchgas RAZ aus der
Abbrandzone AZ. Eine solche Anordnung ist insbesondere in
einer Feuerraumatmosphäre mit geringem und/oder
feinteiligem Feststoffgehalt einsetzbar.
Der Strömungsraum 47b der Injektordüse 35 gemäß dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 9 ist zum Rost 2 und zur
Decke 14 hin offen und seitlich von zwei senkrecht zum
Rost 2 ausgerichteten profilierten Strömungsleitwänden 50
begrenzt. Die Wände 50 sind so profiliert, daß benachbarte
Strömungsräume 47 im Längsschnitt jeweils ein
venturiartiges Profil aufweisen. Dem Strömungsraum 47b sind
mehrere senkrecht untereinander und auf Abstand gehaltene
Treibstrahldüsen 17 zugeordnet, die Bestandteile eines oder
entsprechend der Anzahl von untereinander angeordneten
Treibstrahldüsen 17 mehrerer Düsenstöcke 46 sind.
Der ebenfalls von profilierten Strömungsleitwänden 50
begrenzte Strömungsraum 47c gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 10 ist längs im wesentlichen im divergenten
Bereich durch eine entsprechend verkürzte
Strömungsleitwand 50′ in gleich große Teilräume 47c′
geteilt. Jedem Teilraum 47c′ ist eine oder mehrere
untereinander angeordnete Treibstrahldüsen 17 zugeordnet,
die nebeneinander und/oder untereinander in dem
verbleibenden Teilraum 47c′′ angeordnet sind.
Die Düsenbalken 43 gemäß der Ausführungsbeispiele der
Fig. 9, 10 eignen sich insbesondere für den Einsatz in
große Staubmengen und/oder grobstückige Feststoffe
aufweisender Feuerraumatmosphäre, da die Gefahr der
Zusetzung der Injektordüsen 35 durch Feststoffe aufgrund
ihrer oben und unten offenen und senkrecht gesehen
geradwandigen Bauart weitgehendst vermieden ist.
Es ist auch vorgesehen, wie Fig. 7 zeigt, den
Düsenbalken 43 im wesentlichen senkrecht zum Rost mit
Ankern 51 gehalten von der Decke 12 des Feuerraumes 2
abzuhängen, so daß sich Düsenregister ergeben.
Claims (24)
1. Verfahren zur Verbrennung von Brennstoff,
insbesondere Müll,
in einem Feuerraum mit Rostfeuerung,
bei dem der Brennstoff am Anfang eines Rostes
aufgegeben wird,
längs des Rostes durch eine Trocknungs-/Zündzone, eine
Abbrandzone und eine Nachbrennzone geführt wird
und Asche am Ende des Rostes abgeführt wird,
bei dem den Zonen zumindest durch den Rost
Verbrennungsluft zugeführt wird
und zumindest in der Trocknungs-/Zündzone aufsteigendes
Rauchgas der Abbrandzone zugeführt wird
und bei dem Rauchgas über einen Rauchgaszug aus dem
Feuerraum abgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Trocknungs-/Zündzone aufsteigendes Rauchgas
mittels mindestens einer Rauchgasfördereinrichtung
angesaugt wird und dann der Abbrandzone zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das angesaugte Rauchgas der Trocknungs-/Zündzone
der Abbrandzone durch das Rost zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das angesaugte Rauchgas der Trocknungs-/Zündzone
dem in der Abbrandzone aufsteigenden Rauchgas in
mindestens einem Einzelstrahl zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem eine Teilmenge der zur Verbrennung vorgesehenen
Verbrennungsluft als Sekundärluft dem in der
Abbrandzone aufsteigenden Rauchgas in Einzelstrahlen
zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß Rauchgas der Trocknungs-/Zündzone mit der
Sekundärluft vermischt der Abbrandzone zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansaugung und die Vermischung nach dem
Saugstrahlprinzip erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß Sekundärluft als Treibgas eingesetzt wird und
Rauchgas angesaugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet ,
daß angesaugtes Rauchgas als Treibgas eingesetzt wird
und Verbrennungsluft angesaugt wird.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 4-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansaugung, Vermischung und die Zuführung
mittels einer Vielzahl Injektordüsen erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 4 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß Rauchgas nach dem Aufsteigen in der Trocknungs-/
Zündzone vor dem Vermischen mit Sekundärluft angestaut
wird.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu dem Rauchgas der Trocknungs-/Zündzone
Rauchgas der Nachbrennzone angesaugt und dann der
Abbrandzone zugeführt wird.
11. Anlage zur Verbrennung von Brennstoff,
insbesondere Müll,
mit einer Brennstoffaufgabe am Anfang eines sich in
einem von einer Decke und Wänden begrenzten Feuerraum
längs erstreckenden Rostes,
mit einer Trocknungs-/Zündzone, einer Abbrandzone und
einer Nachbrennzone,
mit den Zonen zugeordneten Luftzufuhreinrichtungen
zumindest unterhalb des Rostes,
mit zumindest einem Mittel zur Führung von zumindest
aus der Trocknungs-/Zündzone aufsteigendem Rauchgas in
die Abbrandzone,
und mit einem Rauchgaszug oberhalb des Rostes,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach
mindestens einem der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet
daß als Mittel zur Rauchgasführung mindestens eine
Rauchgasfördereinrichtung (19; 21; 23; 35; 36; 43) zur
Ansaugung des Rauchgases (RTZ) der Trocknungs-/
Zündzone (TZ) und zur Zuführung des Rauchgases (RTZ)
in die Abbrandzone (AZ) vorgesehen ist.
12. Anlage nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rauchgasfördereinrichtung (19; 21; 23; 36)
außerhalb des Feuerraumes (2) angeordnet ist und
saugseitig über mindestens eine oberhalb der
Trocknungs-/Zündzone (TZ) in der Decke (14) des
Feuerraumes (2) vorgesehene Rauchgasabzugsöffnung (20)
mit dem Feuerraum (2) verbunden ist.
13. Anlage nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rauchgasfördereinrichtung (19; 21; 23; 36)
druckseitig über die der Ausbrandzone (AZ) zugeordneten
Luftzufuhreinrichtungen (4c, 5c; 4d, 5d) mit dem
Feuerraum (2) verbunden ist.
14. Anlage nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rauchgasfördereinrichtung (19; 21; 23; 36)
druckseitig mit mindestens einem auf die
Abbrandzone (AZ) gerichteten düsenartigen
Zuführorgan (17) verbunden ist.
15. Anlage nach Anspruch 11
mit mindestens einer auf die Ausbrandzone gerichteten
und mit einer Sekundärluftfördereinrichtung verbundenen
Sekundärluftdüse,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sekundärluftfördereinrichtung (19) saugseitig
zusätzlich mit dem Feuerraum (2) verbunden ist.
16. Anlage nach Anspruch 11
mit mindestens einer auf die Ausbrandzone gerichteten
und mit einer Sekundärluftfördereinrichtung verbundenen
Sekundärluftdüse,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Sekundärluftfördereinrichtung (19) und
der Sekundärluftdüse (17) ein saugseitig mit dem
Feuerraum (2) verbundener Strahlapparat (21) vorgesehen
ist.
17. Anlage nach Anspruch 11
mit mindestens einer auf die Ausbrandzone gerichteten
und mit einer Sekundärluftfördereinrichtung verbundenen
Sekundärluftdüse,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Rauchgasfördereinrichtung und Zuführorgan
mindestens eine mit der Sekundärluftdüse (17) als
Treibstrahldüse einsetztbare Injektordüse (35)
vorgesehen ist.
18. Anlage nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vielzahl in mindestens einer
Reihe (18a; 18b; 18c; 18d) angeordneter
Injektorendüsen (35) ein außerhalb des Feuerraumes (2)
angeordnetes gemeinsames Gehäuse (34) aufweisen, das
über mindestens einen Einlaß und über die
Rauchgasabzugsöffnung (20) mit dem Feuerraum (2)
verbunden ist.
19. Anlage nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vielzahl in einer Reihe (18a; 18b; 18c)
angeordneter Injektordüsen (35) in einem in der
Decke (14) angeordneten Stauraum (40a; 40b; 40c)
angeordnet sind.
20. Anlage nach Anspruch 19,
mit einer Einschnürung des Rauchgaszuges oberhalb der
Abbrandzone,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschnürung (37) durch mindestens eine quer
zum Rost (3) verlaufende Lenkwand (38a, 38b) vorgesehen
ist, die auf der dem Rauchgaszug (15) abgewandten
Seite (39a, 39b) mit der Decke (14) den
Stauraum (40a; 40b) bildet.
21. Anlage nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vielzahl in einer Reihe geschalteter
Injektordüsen (35) einen quer zum Rost (3) zwischen der
Trocknungs-/Zündzone (TZ) und der Abbrandzone (AZ)
angeordneten Düsenbalken (43) bilden.
22. Anlage nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß benachbarte Injektordüsen (35) durch eine im
wesentlichen senkrecht zum Rost (3) ausgerichtete und
parallel zueinander verlaufende Strömungsleitwand (50)
begrenzt sind.
23. Anlage nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Strömungsleitwänden (50) mehrere auf
Abstand gehaltene Treibstrahldüsen (17) untereinander
angeordnet sind.
24. Anlage nach mindestens einen der Ansprüche 11-23,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zum Rauchgas (RTZ) der
Trocknungs-/Zündzone (RZ) Rauchgas (RNZ) der
Nachverbrennungszone (NZ) ansaugbar ist.
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