DE3712039C2 - - Google Patents
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- F23L9/02—Passages or apertures for delivering secondary air for completing combustion of fuel by discharging the air above the fire
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verbrennungskessel,
insbesondere für die Müllverbrennung, bestehend aus
einem Feuerraum mit einem Feuerrost, und mit einer oberhalb
des Feuerrostes angeordneten Aufgabe, wobei der Feuerraum
in seinem oberen, dem Feuerrost gegenüberliegenden, in
Richtung eines Rauchgasabzuges weisenden Bereich eine symmetrisch
zur Achse des Rauchgasabzuges angeordnete Drosselung
aufweist und wobei im Bereich der Drosselung eine
Lufteindüsvorrichtung angeordnet ist, die mehrere Düsenöffnungen
besitzt.
Ein derartiger Verbrennungskessel ist aus der Zeitschrift
"Müll und Abfall" 7/78, Seite 222 bekannt. Die hierbei
vorgesehene Drosselung stellt eine symmetrische Einschnürung
dar, durch die eine starke Verwirbelung der aufsteigenden
Rauchgase ausgelöst werden soll. Durch diese starke
Wirbelbildung wird eine gleichmäßige Strömung der Rauchgase
verhindert, so daß es zu Anbackungen an den schrägen Wandflächen
des Rauchgasabzuges kommen kann, da aufgrund der
ungleichmäßigen Strömungsstruktur keine gleichmäßige, vollständige
Nachverbrennung erfolgen kann. Die im Bereich der
Drosselung vorgesehenen Lochöffnungen in der Feuerraumwandung
dienen dazu, sogenannte Schleierluft zuzuführen. Diese
Schleierluft, die auch als Schleich- oder Falschluft bezeichnet
wird, soll an den Innenseiten der Feuerraumwandungen
entlangströmen, um die Wandungen vor aggressiven Stoffen
zu schützen. Diese Schleierluft nimmt aber nicht an
der Verbrennung teil, da sie aufgrund ihrer Strömung längs
der Wandungen nicht alle CO-Moleküle im Rauchgasstrom zur
Bildung von CO₂ kontaktieren kann. Zudem senkt diese Schleierluft
aufgrund der Nicht-Teilnahme an der Verbrennung die
Temperatur im Feuerraum, was insofern zu Problemen führt,
als gemäß der gesetzlichen "TA-Luft" eine Feuerraumtemperatur
von 850°C keinesfalls unterschritten werden darf.
Zwar soll durch die Einschnürung in Verbindung mit der
Eindüsung von Sekundärluft die Bildung von aggressiven CO-Strähnen
verhindert werden, was jedoch offensichtlich nur
sehr unvollständig gelingt, da die eingedüste Zeitluft
nicht alle in dem Rauchgasstrom vorhandenen CO-Moleküle
kontaktieren und damit CO₂ bilden kann.
Weiterhin ist aus der DE-PS 30 38 875 ein Verbrennungskessel
bekannt, bei dem der Übergang vom Feuerraum zum Rauchgasabzug
durch nasenförmige Vorsprünge der Wandungen des
Feuerraums eingeschnürt ist. Diese unsymmetrische Einschnürung
ist aber insofern nachteilig, als hierdurch eine
gleichmäßige Strömung der Rauchgase im Feuerraum verhindert
wird und es ebenfalls zu Anbackungen an den schrägen
Wandflächen kommen kann, da aufgrund der ungleichmäßigen
Strömungsstruktur keine gleichmäßige Verbrennung auftritt.
Der bei dieser Druckschrift vorhandene Düsenkasten besitzt
Düsenöffnungen, die so angeordnet bzw. ausgerichtet sind,
daß ein Nachverbrennen der Rauchgase erst oberhalb der
nasenförmigen Vorsprünge erfolgt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Verbrennungskessel der eingangs beschriebenen Art
derart zu verbessern, daß eine optimale Verwirbelung und
Durchmischung der Rauchgassträhnen mit der Sekundärluft im
Feuerraum vor der Drosselung erfolgt und wobei in der Nachverbrennungszone
des Rauchgasabzuges Anbackungen an den
Wandungen vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Drosselung
venturirohrartig ausgebildet ist und daß in Strömungsrichtung
der Rauchgase unmittelbar vor der Drosselung in
deren freiem Querschnitt mindestens ein Düsenbalken angeordnet
ist, der mehrere, derart in Richtung des Feuerraums
weisende Düsenöffnungen besitzt, daß aus den Düsenöffnungen
austretende Luftstrahlen vor der Drosselung ein
sich lückenlos über den Rauchgasquerschnitt erstreckendes
Gitter bilden.
Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung wird am Übergang
vom Feuerraum zum Rauchgasabzug dort praktisch eine Nachverbrennungskammer
gebildet, und zwar bedingt durch die
durch die Drosselung bewirkte Durchmischung der Rauchgase
in diesem Bereich. Diese Durchmischung wird dadurch erzielt,
daß vor der Drosselung ein Rauchgasstau, in der
Drosselung eine Rauchgasbeschleunigung und hinter der Drosselung
eine Rauchgasabbremsung auftritt. Hierbei ist der
Druckabfall durch die Drosselung zwischen Feuerraum und
Rauchgasabzug gering, da Ablösewirbel bei der Strömungsverzögerung
im Diffuserbereich des venturirohrartigen Abschnittes
vermieden werden. Hierdurch ist der freie Abzug
der Rauchgase ohne Anbackungen an den Seitenwänden gewährleistet.
Erfindungsgemäß ist es weiterhin vorteilhaft, wenn im Bereich
des engsten Querschnittes der Drosselung eine Strömungsgeschwindigkeit
von 8 bis 10 m/s und im in Strömungsrichtung
dahinterliegenden, auf den Querschnitt des Rauchgasabzugs
erweiterten Bereich eine Strömungsgeschwindigkeit
von 4 bis 5 m/s vorhanden ist. Weiterhin bewirkt die
Drosselung, durch die erhöhte Verweilzeit der Rauchgase im
Feuerraum, einen vollständigeren Abbau der halogenierten
Kohlenwasserstoffe, da hierdurch eine vollständigere Verbrennung
der Rauchgase in einem Temperaturbereich von
900°C bis 1100°C erfolgt.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen enthalten und werden anhand der in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsge
mäßen Verbrennungskessel in Prinzipdar
stellung,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungs
form eines erfindungsgemäßen Verbrennungs
kessels.
Ein erfindungsgemäßer Verbrennungskessel 1, insbesondere ein
Müllverbrennungskessel, wie in Fig. 1 dargestellt, besteht
aus einem Feuerraum 2, in dessen Boden ein Verbrennungsrost
3 angeordnet ist. Hierbei handelt es sich im dargestellten
Ausführungsbeispiel um einen Walzenrost, der schräg zur
Horizontalen nach unten geneigt verläuft. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel besteht der Walzenrost aus sechs
hintereinander angeordneten, parallel zueinander verlaufen
den Walzen. Unterhalb des Verbrennungsrostes 3 befinden sich
Zuführungen 4 zum Zuführen kalter Verbrennungsluft, soge
nannter Primärluft, in die den Rost 3 umgebende Verbren
nungszone 5. Die über die Zuführungen 4 zugeführte Verbren
nungsluft wird von einem Unterwindventilator aus dem
Müllbunker angesaugt. Dabei wird diese Ansaugung so durchge
führt, daß die Staubfracht der angesaugten Luft möglichst
gering ist. Durch große Ansaugquerschnitte, d. h. geringe
Strömungsgeschwindigkeiten, wird die Luft vorzugsweise
direkt an der kesselhausseitigen Bunkerwand entnommen. Durch
geeignete Maßnahmen ist dabei sichergestellt, daß die
Ansauggeräusche den Schallpegel im Bunker nur unwesentlich
erhöhen. Die Primärluftansaugkanäle sind an den Staubanfall
punkten mit ausreichend großen und leicht zugänglichen
Reinigungsöffnungen versehen. In den Feuerraum 2 mündet
oberhalb des oberen Endes des Verbrennungsrostes 3, gesehen
in Transportrichtung des Mülls, siehe Pfeil X, eine Müllauf
gabe 6. Die Austrittsöffnung 7 der Müllaufgabe 6 erweitert
sich über Schrägflächen 8, 9 in den Feuerraum 2. Der
Feuerraum 2 oberhalb des Verbrennungsrostes 3 besteht aus
einem unteren Abschnitt 2 a, der oberhalb des unteren Endes
des Rostes im Bereich einer den Kesselausgang bildenden
Öffnung 10 und den beiden unteren Walzen des Walzenrostes
ausgebildet ist, so daß dieser Abschnitt sich etwa im
unteren Drittel des Verbrennungsrostes 3 befindet und von
einer Deckenwandung 11, die parallel zum Rost 3 verläuft,
nach oben begrenzt wird. Die Höhe des Abschnitts 2 a oberhalb
des Verbrennungsrostes 3, d. h. oberhalb der Walzen,
entspricht etwa dem Durchmesser der Walzen. Die Zone
entspricht etwa der Abkühlzone der Verbrennungsschlacke. Im
Anschluß an den Abschnitt 2 a erweitert sich der Feuerraum 2
noch oben und mündet in einen Rauchgasabzug 12, wobei die
Breite des Rauchgasabzuges 12 etwa der halben Länge des
Rostes 3 entspricht und im dargestellten Ausführungsbeispiel
beispielsweise ca. 5 m beträgt, und zwar in Anpassung an die
gewünschte Verbrennungsleistung des erfindungsgemäßen
Verbrennungskessels 1. Die etwa horizontale Verbindungs
öffnung 13 zwischen dem Feuerraum 2 und dem Rauchgasabzug 12
liegt unmittelbar oberhalb der Einmündung der Müllaufgabe 6.
Der Feuerraum 2 weist eine Rückwand 14 auf, die sich von der
Deckenwandung 11 aus vertikal nach oben erstreckt und sich
unmittelbar in die Rückwand 15 des Rauchgasabzuges 12
verlängert. Die Vorderwand 16 des Rauchgasabzuges 12
verläuft parallel zu dessen Rückwand 15 und erstreckt sich
vom Ende der Schrägfläche 9, die sich an die Müllaufgabe 6
anschließt, nach oben. Der Bereich des Rauchgasabzuges 12
unmittelbar in Strömungsrichtung der Rauchgase gesehen
hinter der Verbindungsöffnung 13 weist eine Drosselung 17
auf, die im dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiel
als Venturirohr ausgebildet ist. Dieses Venturirohr 17
stellt eine Nachbrennkammer dar, in dem das Rauchgasgemisch
zunächst eine Beschleunigung auf ca. 8 bis 10 m/s erhält und
dann eine Geschwindigkeitsverringerung auf etwa 4 bis 5 m/s.
Hierdurch ergeben sich Relativbewegungen innerhalb des
Rauchgasstromes, so daß eine intensive Mischung der Rauch
gas- und Temperatursträhnen erfolgt. Dies bewirkt eine
verbesserte Verbrennung des Rauchgasgemisches und damit
einen erhöhten Abbau der darin enthaltenen Schadstoffe,
insbesondere der darin enthaltenen halogenierten Kohlenwas
serstoffe (z. B. Dioxine).
Die erfindungsgemäße glattflächige Ausgestaltung des
Feuerraums 2 oberhalb der Trocknungs- und Verbrennungszone
des Verbrennungsrostes 3 ohne Vorsprünge und Nasen verhin
dert das Auftreten von Anbackungen. Darüber hinaus ermög
licht die erfindungsgemäße Ausgestaltung eine gleichmäßige
Strömung der Rauchgase, wodurch das Verbrennungsverhalten im
Sinne einer gleichmäßigen Verbrennung verbessert wird. Dies
wird noch dadurch unterstützt, daß bedingt durch die am
Ausgang des Feuerraums angeordnete Drosselung zunächst ein
Stau erzeugt wird, der die Verweilzeit der Rauchgase im
Feuerraum verlängert, wobei dies auch deshalb besonders
vorteilhaft ist, da gerade im Bereich vor der Drosselung
eine Temperaturzone vorhanden ist, die einen Temperaturbe
reich von etwa 900° bis 1050°C aufweist, und gerade dieser
Temperaturbereich für die Verbrennung der in den Rauchgasen
enthaltenen halogenierten Kohlenwasserstoffe maßgeblich ist.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn innerhalb der Verbin
dungsöffnung 13 zwischen dem Feuerraum 2 und dem Rauchgasab
zug 12, d. h. vor dem Eintritt in das Venturirohr 17, eine
Eindüsvorrichtung 18 für weitere Zuluft vorgesehen ist.
Diese über die Eindüsvorrichtung 18 zugeführte Zuluft wird
im folgenden als Sekundärluft bezeichnet. Die Eindüsvorrich
tung 18 ist derart ausgestaltet, daß die aus dieser austre
tenden Luftstrahlen ein quasi lückenloses Gitter bilden, so
daß keine Rauchgassträhne diesen Bereich durchdringen kann,
ohne intensiv mit der eingedüsten Sekundärluft in Berührung
zu kommen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht
diese Eindüsvorrichtung 18 aus einem Düsenbalken, welcher
sich quer zur Richtung des Rauchgasstromes von der Vorder-
zur Rückseite des Rauchgasabzuges 12 erstreckt und in den
Wandungen gelagert ist. Je nach Größe des Querschnitts der
Verbindungsöffnung 13 können aber auch zwei oder mehr
beabstandete, parallele Düsenbalken 18 vorgesehen sein. Ein
derartiger erfindungsgemäßer Düsenbalken 18 besteht aus
einem druckfesten, hitzebeständigen Material und weist
vorzugsweise einen etwa quadratischen Querschnitt auf, wobei
in zwei benachbarten Seiten Düsenöffnungen 19 ausgebildet
sind, die in Zeilenanordnung in den Kastenseiten 20, 21
angeordnet sind. Ein derartiger Düsenbalken ist an sich aus
der DE-PS 30 38 875 bekannt, jedoch wirkt er bei der
vorliegenden Erfindung gerade entgegengesetzt zu der
Wirkungsrichtung gemäß der DE-PS 30 38 875. Der Düsenbalken
18 ist derart angeordnet, daß die die Düsenöffnung 19
aufweisenden Kastenseiten 20, 21 schräg zur Rauchgasabzug
längsachse, vorzugsweise unter einem Innenwinkel von 45°,
dem Feuerraum 2 zugekehrt verlaufen. Infolge der zeilenar
tigen Anordnung der Düsenöffnungen 19 bilden die austreten
den Luftstrahlen ein lückenloses Gitter, so daß keine
Rauchgassträhne diesen Bereich durchdringen kann, ohne
intensiv mit der eingedüsten Luft in Berührung zu kommen.
Dabei ist die Eindüsrichtung der Sekundärluft der Abzugs
richtung des Rauchgases entgegengesetzt, so daß hierdurch
Turbulenzen im Bereich vor der Drosselung 17 erzeugt werden,
wodurch die Verweilzeit der Rauchgase in diesem Bereich, der
ein Temperaturniveau von 900°C bis 1050°C aufweist,
zusätzlich erhöht wird und eine Verweildauer der Rauchgase
in diesem Bereich von ca. 8 Sekunden erreicht wird. Hier
durch wird der Abbau der halogenierten Kohlenwasserstoffe
gewährleistet. Die Sekundärluft kann aus den Düsenöffnungen
19 mit einer Geschwindigkeit von über 50 m/s austreten.
Weiterhin wird durch die Lufteindüsung bewirkt, daß die in
den Rauchgasen mitgeführten brennbaren Bestandteile infolge
der intensiven Versorgung mit Sauerstoff schon in der oberen
Feuerraumzone vollständig ausbrennen. Die Sicherstellung des
Ausbrandes bei allen Betriebszuständen innerhalb des
Feuerungsleistungsdiagrammes wird durch die neuentwickelte
Gestaltung des Feuerraums ebenso gewährleistet, wie insbe
sondere auch die Verhinderung der Entstehung von halogenier
ten Kohlenwasserstoffen. Eindeutig positive Resultate
bezüglich der PCDD/F-Verminderung zeigen Untersuchungen bei
Erhöhung der Turbulenz und Verweilzeit der Verbrennungsgase
in heißen Temperaturzonen, wie dies erfindungsgmäß bewirkt
wird. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist es möglich, bei den
Verbrennungstemperaturen, die eine Müllfeuerung bietet, bei
einer homogenen Erwärmung der Rauchgase auf 1000°C über
eine Dauer von 2 Sekunden, die unerwünschten entstandenen
Produkte, wie insbesondere halogenierte Kohlenwasserstoffe,
abzubauen.
Weiterhin können vorteilhafterweise, wie in Fig. 2 darge
stellt ist, in der Vorderwand im Bereich der Schrägfläche 9
kurz vor dem Übergang zum Venturirohr 17 sowie in der
Rückwand 14 kurz oberhalb des Endes der Deckenwandung 11
Tertiärluftdüsen 22 angeordnet sein. Durch diese wird
Tertiärluft in den Rauchgasstrom eingeblasen, und zwar mit
einer Geschwindigkeit vorzugsweise von mehr als 60 m/s.
Hierdurch soll eine gute Durchmischung erreicht werden,
wobei die Eindringtiefe der Luftstrahlen und die Verteilung
der Düsen derart bemessen sind, daß der Rauchgasstrom,
insbesondere im Wandungsbereich vollständig erfaßt wird.
Diese Düsen sind als Ergänzung zu den Düsenbalken 18
vorteilhaft, da mit ihnen insbesondere die Bereiche in Nähe
der Wandungen hinreichend mit Luft durchdrungen werden, um
eine vollständige Verbrennung auch in diesem Bereich zu
bewirken.
Das Sekundär- und Tertiärluftsystem sind völlig getrennt vom
Primärluftsystem ausgebildet. Die Ansaugung erfolgt durch
separate Luftgebläse unterhalb der Kesseldecke. Mit Rück
sicht auf Geräuschentwicklung sind sämtliche Ansaugkanäle
und druckseitige Luftkanäle so dimensioniert, daß die
Strömungsgeschwindigkeit von 15 m/s nicht überschritten
wird. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Luftkanäle
ausreichend ausgesteift sind, und die Verbindungen der
Kanäle und der Aufhängungen an Gebäudeteilen, Kessel- und
Feuerungsgerüst elastisch und körperschalldämmend ausgeführt
sind.
Die Zufuhr von Sekundärluft und vorzugsweise auch von
Tertiärluft gemäß der Erfindung ermöglicht eine Verminderung
der zugeführten Primärluftmenge auf etwa g = 1 bis 1,2
(λ = Luftüberschußzahl), so daß in der Verbrennungszone 5
eine unvollständige Verbrennung erfolgt und der Verbren
nungsvorgang verzögert wird. Hierdurch reduziert sich die
NO x -Gasbildung im Feuerraum. Die erfindungsgemäße Zufuhr der
Sekundärluft mit der Vermischung im Venturirohr 17 sichert
die abschließende vollkommene Verbrennung und die Einhaltung
einer Luftüberschußzahl von ca. λ = 1,5-1,8 im Rauchgasab
zug. Somit kann durch die Erfindung der NO x -Anteil im
Rauchgas insgesamt bei vollständiger Verbrennung verringert
werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann es zweckmäßig
sein, wenn wie in Fig. 1 dargestellt ist, mit dem Sekundär
luftsystem eine Ammoniak-Anlage 24 verbunden ist. Hierdurch
ist es erfindungsgemäß möglich, über die Düsenbalken 18 in
den Bereich der Verbindungsöffnung 13 Ammoniak einzudüsen,
das sich dort innig mit dem Rauchgasstrom vermischt, wobei
die Eindüsung in einem Feuerraumbereich erfolgt, in dem ein
effektives Temperaturniveau von ca. 1000°C herrscht. Bei
diesem Temperaturniveau ist der Stickoxidanteil wie folgt,
5 bis 10% NO2 und 90 bis 95% NO. Indem nun gemäß der
Erfindung im Bereich der Verbindungsöffnung vor dem Venturi
rohr 17 Ammoniak eingedüst wird, erfolgt eine selektive
Reduktion der Stickoxide, so daß durch die Zugabe von
Ammoniak Stickstoff und Wasser entstehen, und zwar ohne daß
hierzu Katalysatoren erforderlich sind. Auch hier gewähr
leistet die Erfindung eine gleichmäßige Durchdringung des
Rauchgases mit Ammoniak, und zwar sowohl im Feuerraum als
auch im Anschluß an den Feuerraum im Nachbrennbereich des
Venturirohrs. Zwar ist aus der DE-PS 24 11 672 an sich ein
Verfahren zum Entfernen von Stickstoffmonoxid aus sauer
stoffhaltigen Verbrennungsabgasen durch selektive Reduktion
mit Ammoniak bekannt, jedoch ergibt sich die Anwendbarkeit
dieses Verfahrensprinzips bei der Müllverbrennung erst in
Verbindung mit der erfindungsgemäßen Anordnung und dem
erfindungsgemäßen Prinzip der Eindüsung des Ammoniaks mit
dem erfindungsgemäßen Sekundärluftsystem, wobei eine
Mischung aus Sekundärluft und Ammoniak ebenfalls eingedüst
werden kann.
Claims (5)
1. Verbrennungskessel, insbesondere für die Müllverbren
nung, bestehend aus einem Feuerraum mit einem Feuer
rost, einer oberhalb des Feuerrostes angeordneten
Aufgabe, wobei der Feuerraum in seinem oberen, dem
Feuerrost gegenüberliegenden, in Richtung eines Rauchgasabzuges
weisenden Bereich eine symmetrisch zur
Achse des Rauchgasabzuges angeordnete Drosselung aufweist
und wobei im Bereich der Drosselung eine Luft-Eindüsvorrichtung
angeordnet ist, die mehrere Düsenöffnungen
besitzt,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Drosselung (17) venturirohrartig ausgebildet ist, und
daß in Strömungsrichtung der Rauchgase unmittelbar vor
der Drosselung in deren freiem Querschnitt mindestens
ein Düsenbalken (18) angeordnet ist, der mehrere, derart
in Richtung des Feuerraumes weisende Düsenöffnungen
besitzt, daß aus den Düsenöffnungen austretende
Luftstrahlen vor der Drosselung (17) ein sich lückenlos
über den Rauchgasquerschnitt erstreckendes Gitter
bilden.
2. Verbrennungskessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Düsenbalken (18) einen quadratischen Querschnitt
besitzt, wobei in zwei benachbarten, dem Feuerraum (2)
zugekehrten, zur Strömungsrichtung geneigt verlaufenden
Kastenseiten (20, 21) die Düsenöffnungen (19) in
Zeilenanordnung ausgebildet sind.
3. Verbrennungskessel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des engsten Querschnitts der Drosselung
eine Strömungsgeschwindigkeit von 8 bis 10 m/s und im
in Strömungsrichtung dahinterliegenden, auf den Querschnitt
des Rauchgasabzugs (12) erweiterten Bereich
eine Strömungsgeschwindigkeit von 4 bis 5 m/s vorhanden
ist.
4. Verbrennungskessel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Düsenbalken (18) zusätzlich mit einer Ammoniakgas-Anlage
(24) verbunden ist.
5. Verbrennungskessel nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Düsenbalken (18) parallel zueinander derart
angeordnet sind, daß zwischen ihnen und den jeweils
benachbarten Wänden (15, 16) des Rauchgasabzuges (12)
dieselben Abstände gegeben sind.
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