DE4401761C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Verbesserung der Papierqualität von Mehrschicht- und Mehrlagenpapieren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Verbesserung der Papierqualität von Mehrschicht- und MehrlagenpapierenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Verbesserung der Papierqualität von Mehrschicht- und
Mehrlagenpapieren, welche in einer Papiermaschine mit Hilfe
von Mehrschichten-Stoffaufläufen bzw. mehreren einzelnen
Stoffaufläufen zur Bildung von Mehrlagenpapieren
hergestellt werden.
Die Herstellung von mehrschichtigen bzw. mehrlagigen
Papieren mit Hilfe von Mehrschichten-Stoffaufläufen oder
mehreren hintereinander geschalteten einschichtigen
Stoffaufläufen ist bekannt.
Es wird beispielsweise auf DE 43 21 268 A1 verwiesen.
Bei diesen bekannten Papierherstellungsverfahren werden in
der Regel Papiere hergestellt, die eine innere
minderwertige Papierschicht bzw. Papierlage aufweisen.
Diese innere Papierlage wird nach außen hin begrenzt durch
eine hochwertige Papierschicht oder Papierlage, die im
wesentlichen die Papierqualität bestimmt. Bei diesen
Verfahren werden in den einzelnen Lagen unterschiedliche
Stoffqualitäten verarbeitet, d. h. die Stoffsuspension der
inneren Schicht bzw. Lage besteht beispielsweise aus
Altpapier, während die äußeren Schichten bzw. Lagen mit einer
Stoffsuspension bester Qualität hergestellt werden.
Es hat sich gezeigt, daß bei längerem Betrieb einer Anlage
eine schleichende Verschlechterung der Qualität der äußeren
Schichten bzw. Lagen eintritt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung darzustellen, die das Schlechterwerden der
Hochqualitätsschichten bzw. -lagen verhindert und somit zu einer
Verbesserung der Papierqualität führt.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des ersten unabhängigen
Verfahrensanspruches und des
Vorrichtungsanspruches gelöst. Demgemäß wird durch
geeignete Trennung der Siebkreisläufe dafür gesorgt, daß
eine Verschlechterung der Stoffsuspension der
hochqualitativen Schichten bzw. Lagen vermieden wird.
Die Erfinder haben folgendes erkannt:
Ein wesentliches Problem bei der Herstellung von Mehrlagen- bzw. Mehrschichtenpapieren besteht darin, daß im Laufe des Betriebes einer Anlage eine Vermischung des Siebwassers, welches einerseits aus den minderwertigen Schichten bzw. Lagen, wie z. B. Altpapierschichten, kommt und des Siebwassers, welches durch die hochqualitativen Schichten bzw. Lagen beigeführt wird, einsetzt. Aus diesem Grunde wird erfindungsgemäß bei der Herstellung des Papieres dafür gesorgt, daß ein derartiger Vermischungsprozeß stark reduziert bzw. vermieden wird, indem getrennte Siebkreisläufe für das hochwertige Siebwasser und das minderwertige Siebwasser vorgesehen werden.
Ein wesentliches Problem bei der Herstellung von Mehrlagen- bzw. Mehrschichtenpapieren besteht darin, daß im Laufe des Betriebes einer Anlage eine Vermischung des Siebwassers, welches einerseits aus den minderwertigen Schichten bzw. Lagen, wie z. B. Altpapierschichten, kommt und des Siebwassers, welches durch die hochqualitativen Schichten bzw. Lagen beigeführt wird, einsetzt. Aus diesem Grunde wird erfindungsgemäß bei der Herstellung des Papieres dafür gesorgt, daß ein derartiger Vermischungsprozeß stark reduziert bzw. vermieden wird, indem getrennte Siebkreisläufe für das hochwertige Siebwasser und das minderwertige Siebwasser vorgesehen werden.
Bei Mehrlagenpapieren, also bei Papieren, die mit Hilfe
mehrerer einfacher Stoffaufläufe erzeugt werden, wird
erfindungsgemäß dafür gesorgt, daß das in der eindeutig
einem bestimmten Stoffauflauf zuordenbaren
Entwässerungsstrecke entstandene Siebwasser auch diesem
stoffauflauf über die Stoffsuspensionsaufbereitung wieder
zugeführt wird. Das heißt, es wird den einem Stoffauflauf
folgenden Entwässerungseinheiten je stoffauflauf ein
Leitungssystem zugeordnet, welches die jeweilige
Stoffsuspension wieder in die zugehörige
Aufbereitungssektion zurückfuhrt.
Aus DE 31 12 966 A1 ist eine Papiermaschine bekannt geworden, bei der zwar
auch eine Trennung des Siebwassers durch Auffangen in einer zweiteiligen
Siebwasser-Auffangwanne erfolgt. Hierbei wird jedoch das Siebwasser keineswegs
bereits an der Quelle getrennt. Vielmehr stellt das Siebwasser bei jener Anlage
bereits eine Mischung dar, und zwar aus den Siebwässern sämtlicher Lagen, nicht
aber Jagenweise getrennt. Die Anlage gemäß dieser Druckschrift vermag somit die
hier gestellte Aufgabe nicht zu lösen.
Bei einem Mehrschichten-Stoffauflauf, d. h. bei einem
Stoffauflauf, der in einer Einheit zwei oder drei Schichten
unterschiedlicher Qualität abgibt, ist ebenfalls eine
Trennung der Siebwasserkreisläufe möglich.
Werden beispielsweise zwei Schichten mit unterschiedlicher
Stoffsuspensionsqualität zwischen ein Doppelsieb gegeben,
so ist davon auszugehen, daß zumindest im Anfangsbereich
der Entwässerung relativ reines Siebwasser der
entsprechenden Stoffsuspension aus den Sieben austritt. Das
heißt, im Anfangsbereich der Entwässerung ist davon
auszugehen, daß durch das Obersieb auch nur Siebwasser der
entsprechenden auf der Obersiebseite liegenden
Stoffsuspensionsschicht führt, während das durch das
Untersieb dringende Siebwasser nur Siebwasser der
entsprechenden Suspensionsschicht führt. Es besteht hier
dann die Möglichkeit der hochwertigen Schicht, nur das auf
der entsprechenden Seite und anfangs austretende Siebwasser
wieder zuzuführen, während das Restsiebwasser der
minderwertigen Schicht wieder zugeführt wird.
Betrachtet man beispielsweise eine dreischichtige
Blattbildung, bei der die innere Schicht aus Altpapier und
die beiden äußeren Schichten aus hochwertigem Papier
bestehen, so ist davon auszugehen, daß in einem
anfänglichen Bereich der Entwässerung nur bzw.
hauptsächlich Siebwasser der besseren Qualität aus den
beiden sandwichartig liegenden Sieben austritt, während ab
einem bestimmten Fortschritt der Entwässerung im
wesentlichen nur das Siebwasser der Altpapierschicht
austritt. Auch hierbei ist eine entsprechende Trennung der
Siebwasserführung durchführbar, wodurch eine Reinhaltung
des Siebkreislaufes der höherwertigen Schichten erreicht
wird.
Zusätzlich zu der oben dargestellten Sektionierung des
Siebkreislaufes besteht die Möglichkeit, eine Sektionierung
vorzunehmen, wie sie in der Patentschrift DE 42 39 647 A1
dargestellt ist, d. h. zusätzlich zu der Trennung des
Siebkreislaufes, in Maschinenrichtung gesehen, auch eine
Trennung des Siebkreislaufes quer zur Maschinenrichtung
vorzunehmen, wodurch eine Vergleichmäßigung der Papierbahn
entsteht, wie es in der oben genannten Patentschrift
beschrieben ist.
Beispielhafte Ausführungen sind in den Figuren dargestellt.
Fig. 1 getrennte Siebwasserführung bei einer Dreilagen-
Blattbildung
Fig. 2 Siebwasserführung bei Zweischichten-Blattbildung
Fig. 3 Siebwasserführung bei Dreischichten-Blattbildung.
Die Figuren zeigen lediglich schematisierte Darstellungen
der Blattbildung und Entwässerungseinheiten. Es wird davon
ausgegangen, daß die detaillierte Ausgestaltung
entsprechend dem Stand der Technik durch den einschlägigen
Fachmann vorgenommen wird.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer
Mehrlagen-Blattbildung. Es sind drei Blattbildungszonen der
Lagen L1-L3 gezeigt, wobei jede Blattbildungszone über
ein Sieb S1-S3 mit einem zugehörigen Stoffauflauf STA1-STA3
und einer Entwässerungszone E1-E3 verfügt. Das Sieb
S1, welches die erste Lage aufnimmt, wird an den Sieben S2
und S3 vorbeigeführt, wobei die Papierlagen von diesen
Sieben übernommen werden. Die Entwässerung durch die
Entwässerungseinheiten E1-E3 sind voneinander getrennt,
so daß sich jeweils geschlossene Siebkreisläufe ergeben,
lediglich eine anschließende Entwässerung E4, bei der das
Restwasser aus der Summe der Papierlagen entzogen wird,
gibt ihr Siebwasser letztendlich an den Stoffauflauf STA2,
d. h. den Stoffauflauf der mittleren Lage, ab, wobei davon
ausgegangen wird, daß in dem dargestellten Fall die
mittlere Lage die minderwertige Papierlage darstellt, so
daß bestenfalls eine Verbesserung der Siebwasserqualität
hierdurch stattfindet.
Fig. 2 zeigt eine Blattbildung mit Hilfe eines
Zweischichten-Stoffauflaufes, durch den die Stoffsuspension
S1 und S2 zwischen ein Obersieb OS und ein Untersieb US
eingeführt wird. Auf der Seite des Obersiebes ist eine
erste Obersiebentwässerung OE1 und auf der Seite des
Untersiebes eine erste Entwässerung des Untersiebes UE1
vorgesehen, wobei beide Entwässerungen in einen getrennten
Siebwasserkreislauf führen, so daß das durch das Obersieb
austretende Wasser wieder der oberen Schicht zugeführt wird
und das durch das untere Sieb austretende Siebwasser der
unteren Schicht zugeführt wird. Weiterhin ist (gestrichelt
dargestellt) eine weitere Entwässerungszone mit zwei
Entwässerungseinheiten OE2 und UE2 dargestellt, wobei davon
ausgegangen wird, daß in diesem Bereich bereits eine
Durchmischung der Suspensionen möglich geworden ist, so daß
eine eindeutige Trennung zwischen dem Siebwasser der
Suspension 1 und der Suspension 2 nicht mehr möglich ist.
Die Siebwasserführung aus den beiden Einheiten OE1 und UE2
wird daher optional zusammengelegt und in die in diesem
Fall beispielhaft dargestellt schlechtere Suspension S2
eingeleitet.
Fig. 3 zeigt ebenfalls eine schematische Darstellung des
Siebwasserkreislaufes einer Blattbildungseinheit mit einem
Dreischichten-Stoffauflauf, wobei hier davon ausgegangen
wird, daß die beiden äußeren Schichten S1 gleichwertig sind
und diese Schichten eine innere, minderwertige Schicht S2
umhüllen. Es ist ein Dreischichten-Stoffauflauf STA
dargestellt, der die geschichteten Stoffsuspension zwischen
ein Obersieb OS und ein Untersieb US einleitet, wobei dem
Stoffauflauf folgend schematisch eine erste Entwässerung
des Obersiebes und des Untersiebes OE1 und UE1 dargestellt
ist. Erfindungsgemäß wird diese erste Entwässerung, die im
wesentlichen aus dem Siebwasser der Stoffsuspension S1
besteht, gesammelt und getrennt über einen Mischer den
beiden äußeren Schichten über die Stoffsuspension S1 und
den Stoffauflauf STA wieder zugeführt. Im weiteren Verlauf
der Entwässerung, welche durch die Stoffsuspension S2
dominiert wird, sind für die dort vorhandenen
Entwässerungseinheiten OE2 und UE2 ein getrennter
Siebkreislauf vorgesehen, der die dort aufgefangene
Stoffsuspension in den Kreislauf der Stoffsuspension S2
einleitet.
Claims (5)
1. Verfahren zur Verbesserung der Papierqualität von Mehrschicht- und Mehrlagenpapieren
in der Naßpartie einer Papiermaschine mit folgenden Merkmalen:
- 1.1 es werden zur Herstellung einer Papierbahn mindestens zwei Stoffsuspensionen unterschiedlicher Qualität benutzt
- 1.2 das durch die Papiermaschinensiebe entwässerte Siebwasser wird in voneinander getrennten Behältern aufgefangen und wieder in den Kreislauf zurückgeführt,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- 1.3 eine erste Stoffsuspension wird zumindest zum überwiegenden Teil durch ein erstes Sieb hindurch entwässert, während eine zweite Stoffsuspension zumindest zum überwiegenden Teil durch ein zweites Sieb hindurch entwässert wird;
- 1.4 das durch das erste bzw. zweite Sieb abgeführte Siebwasser wird getrennt vom jeweils anderen Siebwasser gesammelt und der ersten bzw. zweiten Stoffsuspension wieder zugeführt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
dreischichtigen Blattbildung das in einem ersten frühen Bereich
abgezogene Siebwasser, das im wesentlichen aus den äußeren
Schichten stammt, diesen wieder zugeführt wird, während das später
entzogene Siebwasser der Stoffsuspension für die mittlere Schicht
wieder zugeführt wird.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zusätzliche sektionsweise Trennung der
Entwässerung und der Siebwasserführung über die Maschinenbreite
erfolgt und daß das zurückgeführte sektionale Siebwasser der
jeweiligen Sektion wieder zugeführt wird.
4. Naßpartie einer Papiermaschine einschließlich der die Stoffsuspension
aufbereitenden Sektion zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 3, mit folgenden Merkmalen:
- 4.1 es sind Auffangvorrichtungen und Leitungen vorgesehen, die das Siebwasser maschinenbreit getrennt und in Abhängigkeit von seiner Qualität sammeln, und
- 4.2 es ist ein Leitungssystem vorgesehen, welches das qualitativ korrespondierende und somit gleichwertige Siebwasser den entsprechenden Stoffsuspensionen und damit den entsprechenden Papierschichten wieder zuführt.
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