DE43979C - Verfahren zur Darstellung von Essigsäure unter gleichzeitiger Gewinnung von Kohle - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Essigsäure unter gleichzeitiger Gewinnung von Kohle

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DE43979C
DE43979C DE188743797D DE43797DD DE43979C DE 43979 C DE43979 C DE 43979C DE 188743797 D DE188743797 D DE 188743797D DE 43797D D DE43797D D DE 43797DD DE 43979 C DE43979 C DE 43979C
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Dr. R. WEISS in Zossen
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C5/00Production of pyroligneous acid distillation of wood, dry distillation of organic waste
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02EREDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
    • Y02E50/00Technologies for the production of fuel of non-fossil origin
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von organischen Stoffen aller Art, z. B. Holz, Torf, Braunkohle etc., behufs Gewinnung von Säuren, als Essigsäure, von Methylalkohol, Theerproducten, Kohle oder Koks etc., wie solche bei der Verkohlung oben genannter kohlenstoffhaltiger Materialien entstehen.
Diese Verkohlung wurde bisher entweder einfach durch Erhitzung in einem geschlossenen Raum, welcher mit einer geeigneten Ableitung für die flüchtigen Producte versehen war, oder aber durch Erhitzung in einer Retorte unter Einleitung von überhitztem Wasserdampf ausgeführt. Die erstere Art der Verkohlung ergab schon deswegen einen verhähnifsmäfsig geringen Ertrag an flüchtigen, condensirbaren Producten, weil letztere unter anderem durch die lange Berührung mit der erhitzten, oft glühenden Kohlensubstanz Zersetzungen erlitten. Die Erhitzung der zu verkohlenden Materialien vermittelst überhitzten Wasserdampfes weist schon bedeutend bessere Resultate auf; aber einestheils erzeugt die Einwirkung des Wasserdampfes auf erhitzten Kohlenstoff einen Verlust an fester Kohle, andererseits ist Wasserdampf ein condensirbares Gas, welches vermöge Flächenanziehung von der Kohle oder dem Kohlenstoff festgehalten wird und in seiner Bewegung eine Verlangsamung erfährt. Hierdurch wird bewirkt, dafs auch z. B. die entstandene Essigsäure einige Zeit mit der Kohle in Berührung bleibt, wodurch bei der in der Retorte herrschenden Temperatur wenigstens theilweise Zersetzung und somit eine Minderausbeute der Essigsäure bewirkt wird. Ferner ist es unvermeidlich, dafs mit dem Dampf etwas, wenn auch nur geringe Mengen, Luft und somit auch freier Sauerstoff in die Retorte gelangt, wodurch wiederum die Ausbeute verringernde Zersetzungen stattfinden müssen. Dann bietet die Ueberhitzung des Wasserdampfes Schwierigkeiten und bringt Unzuträglichkeiten mit sich, welche schon die Veranlassung zu den verschiedensten Vorschlägen für neue Verfahren bezw. Apparate zur Ueberhitzung geworden sind, durch welche mit den verschiedensten Mitteln eine gröfsere Haltbarkeit und Wirksamkeit der Ueberhitzer bewirkt werden sollte.
Allen diesen Uebelständen soll durch vorliegende Erfindung wirksam begegnet und eine gröfsere Ausbeute nicht nur an festen, sondern auch an flüchtigen Producten, z. B. an Essigsäure, bewirkt werden. Da ein schnelles Hinwegführen der entstandenen Destillationsproducte, z. B. der Essigsäure, welche als Beispiel beibehalten werden soll, von der Kohle geboten erscheint, um eine Zersetzung der Essigsäure durch die heifse Kohle zu verhindern, so mufste ein Gas gesucht werden, welches nicht so leicht wie der Wasserdampf condensirbar ist und auf welches selbst bei höheren Temperaturen der Kohlenstoff keine so grofse Flächenanziehung ausübt wie auf Wasserdampf. Auf dieses Gas darf Kohle nicht zersetzend einwirken, damit eine Minderausbeute verhindert wird. Als ein solches Gas mufste ein Zersetzungsproduct aus Wasserdampf und Kohle, das Wassergas (Kohlenoxyd und Wasserstoff), erfolgversprechend erscheinen, um so mehr, als z. B. bei der Erhitzung von Holz
die Entwickelung von Essigsäure und Kohlenoxyd ziemlich gleichzeitig vor sich geht.
Angestellte Versuche bestätigten nun, dafs vor allen Dingen die Abwesenheit von freiem Sauerstoff und die Anwesenheit von Kohlenoxyd geeignet sind, die Production an Essigsäure, überhaupt an werthvollen flüchtigen, condensirbaren Producten und Kohlenstoff, wesentlich zu erhöhen. Auf diesen Beobachtungen ist dann mit bestem Erfolge folgendes Verfahren aufgebaut worden.
Eine mit nach Condensationsvorrichtungen führendem Ableitungsrohr ausgestattete Retorte, in welche ein Rohr hineinführt, wird mit dem zu verarbeitenden Material, als Holz, Torf oder dergleichen, in nicht zu grofsen Stücken angefüllt.
Darauf wird dieselbe schwach angeheizt und heifses Wassergas oder auch Generatorgas, welches letztere wesentlich aus Kohlenoxyd und Stickstoff besteht, durch das Rohr in das Innere der Retorte geleitet. Es ist zweckmäfsig, das Wassergas oder Generatorgas, welche in heifsem Zustande gewonnen wurden, so weit abzukühlen, dafs ihre Temperatur nicht über 4000 C. (etwa 300 bis 4000 C.) beträgt. Diese Abkühlung kann dadurch hervorgerufen werden, dafs man die zu heifsen Gase zur Heizung der Abdampf- und Destillirapparate benutzt. Dann erhält man die Retorte bezw. den Retorteninhalt auf einer Temperatur von ca. 3000 C. so lange, bis keine Essigsäure mehr entweicht, worauf man langsam die Temperatur zweckmäfsig bis auf ca. 4000 C. steigert, bis sich keine theerigen Producte mehr entwickeln. Damit ist die Operation beendet und die Retorte kann von dem Kohleninhalt befreit und von neuem beschickt werden. Die flüchtigen Producte werden conderisirt, die nicht condensirbaren können durch Verbrennen zur Heizung benutzt werden oder anderweitig Verwendung finden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Essigsäure unter gleichzeitiger Gewinnung von Kohle und anderen bei der Verkohlung von kohlenstoffhaltigen Materialien, als Holz, Torf, Braunkohlen etc., entstehenden flüchtigen Producten, darin bestehend, dafs man diese Materialien in einer erwärmten Retorte direct durch heifses Kohlenoxydgas, Wassergas, Generatorgas oder ein anderes sauerstofffreies kohlenoxydgashaltiges Gas erhitzt.
DE188743797D 1887-09-22 1887-09-22 Verfahren zur Darstellung von Essigsäure unter gleichzeitiger Gewinnung von Kohle Expired DE43979C (de)

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