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Die
Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für die Felle von Schlaginstrumenten,
bestehend aus mehreren am Umfang des Instrumentenmantels verteilt
angeordneten, mit Gewinden versehenen Lagerböckchen und aus darin verstellbaren
sowie an einem das Fell haltenden Spannreifen angreifenden Schrauben,
die in jeder Spannstellung relativ zu den Lagerböckchen und/oder den darin befindlichen
Gewinden mit einem die Spannschraube umgreifenden, formschlüssig in
der Spannvorrichtung angeordneten Klemmstück aus einem elastomeren Werkstoff
selbständig
festlegbar sind, wobei das Klemmstück mit einer mehrkantigen Innenausnehmung
und/oder einer mehrkantigen Außenkontur
ausgebildet ist und einen mehrkantigen Ansatz der Spannschraube übergreift
oder in eine mehrkantige Ausnehmung eingreift.
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Bei
einer solchen, durch die
DE
41 41 583 A1 bekannt gewordenen Spannvorrichtung an einer Trommel
zum Spannen eines Trommelfelles und Festlegen der Trommelfell-Spannung
an einem Trommelkörper
sind axial nahe jedem Trommelfell Ansätze angebracht, die über Befestigungsbolzen
an dem Trommelkörper
festgelegt sind. Axiale Durchgangslöcher der Ansätze nehmen
ein Mutterteil auf, das mit den Ansätzen verschraubt ist. In das
Mutterteil sind von beiden Seiten Spannschrauben eingeschraubt.
Zur Verhinderung einer Drehung der Spannschrauben sind in das Mutterteil
elastische Scheibchen eingesetzt, die in die Kämme der Schraubgewinde eingreifen.
Zur Aufnahme von Scheibchen ist das Mutterteil an einer Seite mit
radial durchgehenden Öffnungen
ausgebildet.
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Aus
der
DE 41 06 492 A1 ist
eine Spannvorrichtung mit einem Klemmstück bekannt, das einen unmittelbar
vom Gewinde der Schraube bzw. einer die Schraube aufnehmenden Gewindehülse durchgriffenen
Durchbruch aufweist, dessen kleinste Öffnungsweite unterhalb des
Gewinde-Außendurchmessers
der Schraube bzw. Gewindehülse
liegt. Als Werkstoff können
für das
Klemmstück
alle Stoffe gummiartiger Elastizität zum Einsatz gelangen, die zur
technischen Anwendung verfügbar
sind. Die Klemmstücke
lassen sich insbesondere aus natürlichem
Kautschuk, Synthesekautschuk, kautschukähnlichen Materialien oder auch
anderen Kunststoffen herstellen.
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Dadurch,
daß die
kleinste Öffnungsweite
des Durchbruchs – der
kreisförmig
oder von beliebig anderer Umrißform
sein kann – auf
keinen Fall größer als
der Gewinde-Außendurchmesser
am Schaft der Schraube ist, wird erreicht, daß die Gewindegänge des
Schraubenschaftes unter elastischer Materialverformung des Klemmstücks in die
Wandungen des Durchbruchs eindringen und dadurch einer ständigen Bremskraft
ausgesetzt werden, die eine selbständige bzw. unerwünschte Verdrehung
der Schraube relativ zur Spannvorrichtung verhindern soll. Das Klemmstück kann
dabei am Lagerböckchen
und/oder unmittelbar an dem dieses tragenden Mantelkörper oder dergleichen
des Schlaginstrumentes ein drehfestes Widerlager finden. Die Bremskraft
an der Schraube wird hierbei somit allein dadurch hervorgerufen,
daß die
Gewindegänge
der Schraube unter elastischer Verformung des Klemmstückes in
die Wandungen des Durchbruchs eingreifen.
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Bei
einer aus der
DE 28
13 883 C2 bekannten Spannvorrichtung sind die Schrauben
an ihrem Schaft mit mindestens einer Umfangsabflachung oder -einbuchtung
versehen, die innerhalb der Gewindebuchsen bzw. -hülsen mit
einem Umfangsabschnitt eines Federbügels unter radialer Vorspannung
in Eingriff bringbar ist und dabei mit der Umfangsabflachung oder
-einbuchtung eine Dreh-Rast-Vorrichtung zwischen der Schraube und der
Gewindehülse
bildet. Diese Lagesicherung der Spannvorrichtung bietet daher zwar
nicht nur eine selbsthemmende Wirkung in jeder beliebiger Drehlage
zwischen der Schraube und der Gewindehülse, sondern sie bringt in
ganz bestimmten Relativlagen zwischen Schrauben und Gewindehülsen außerdem noch
eine formschlüssige
Rastwirkung hervor. Dies bedingt jedoch eine relativ aufwendige
Ausbildung und deshalb zudem einen entsprechend hohen Kostenaufwand
beim Bau der Schlaginstrumente.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für eine Spannvorrichtung der
eingangs genannten Art die Lagesicherung mit einem elastomeren Klemmstück auf einfache
Weise zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß ein
die Spannschraube aufnehmender, den Spannreifen übergreifender Spannwinkel mit
der mehrkantigen Ausnehmung versehen ist.
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Die
Erfindung sieht hierbei in vorteilhafter Weise vor, daß sich das
Klemmstück
nach dem Entspannen der Felle mittels der Spannschraube aus der
Ausnehmung des Spannwinkels löst
und somit die Bremswirkung auf die Spannschraube verliert.
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Nach
einem Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, daß das in dem Spannwinkel angeordnete Klemmstück mit einer
stegartigen, an ihrem freien Ende einen Haken aufweisenden Verlängerung
den Spannreifen übergreift.
Die Formschlußverbindung stellt
sich hierbei aufgrund des sich über
den Spannreifen legenden Hakens der Klemmstück-Verlängerung ein. Als zusätzlicher
Vorteil läßt sich
dabei ein Schutz für
den Spannreifen erreichen, da sich nämlich die stegartige Klemmstück-Verlängerung
an den Spannreifen anlegt.
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Weitere
Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
der Erfindung näher
erläutert
sind. Es zeigen:
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1 in
der Draufsicht eine mit Spannvorrichtungen für das bzw. die Felle ausgestattete
Trommel bzw. Bass-Drum;
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2 als
Einzelheit eine Ausführung
einer Spannvorrichtung unter Einbeziehung eines Spannwinkels, im
gespannten Zustand des Felles dargestellt;
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3 die
Spannvorrichtung gemäß 2 im gelösten Zustand
dargestellt;
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4 als
Einzelheit das in 3 mit "Y" gekennzeichnete
Klemmstück,
im Längsschnitt
dargestellt;
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5 einen
Schnitt durch das Klemmstück entlang
der Linie X-X von 4 geschnitten; und
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6 als
Einzelheit eine andere Ausführung einer
Spannvorrichtung mit einem Klemmstück unter Einbeziehung eines
Spannwinkels.
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In 1 ist
als Anwendungsbeispiel der Erfindung eine Trommel 1 gezeigt,
die einen ringförmigen
Mantel 2 aufweist, über
dessen eines Ende das Fell 3 gelegt ist. Mit seinen Rändern ist
das Fell 3 in einem Reifen 4 befestigt, der das
obere Ende des Mantels 2 mit konzentrischem Spiel umgibt.
Der Reifen besitzt einen radialen Flansch 5, an den gemäß 1 acht
Spannvorrichtungen 6 angreifen, die gleichmäßig über den
Umfang der Trommel 1 verteilt angeordnet sind. Jede Spannvorrichtung 6 weist
ein starr an der Außenseite
des Trommelmantels 2 angeordnetes Lager- bzw. Stückböckchen 7 auf
(vgl. 2). Entweder ist das La gerböckchen 7 unmittelbar
mit einem Muttergewinde versehen oder weist eine Gewindehülse mit
entsprechendem Muttergewinde auf. Das mit Schrauben 8 und
zwischengeschalteten elastischen Manschetten 9 im Trommelmantel 2 befestigte
Lagerböcken 7 nimmt
eine Gewindehülse 10 auf,
mit deren Muttergewinde 11 der Schaft 12 einer
Spannschraube 113 in Eingriff steht.
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Bei
der in den 2 und 3 dargestellten Ausführung einer
Spannvorrichtung 106 wird das Fell 3 mit Hilfe
eines Spannwinkels 20 gespannt oder gelockert. Der Spannwinkel übergreift
dabei den Reifen 4 und wirkt beim Anziehen der mit ihrem
Schaft 12 durch den Spannwinkel 20 hindurch geführten, in
das Lagerböckchen 7 eingeschraubten
Spannschraube 113 über
den Reifen 4 entsprechend auf das Fell 3 ein.
Das elastomere Klemmstück 115 besitzt
einen zentrischen Durchbruch 16 (vgl. die 4 und 5),
dessen kleinster Durchmesser kleiner als der Außendurchmesser des gewindefreien
Ansatzes 21 der Spannschraube 113 ist. Das Klemmstück 115 umschließt in diesem
Fall einen gewindefreien Abschnitt 21, der als Nut im Schaft 12 der
Spannschraube 113 ausgebildet ist. Hierdurch ist eine Lagesicherung
des Klemmstückes 115 in
axialer Richtung gewährleistet.
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Damit
sich zur Lagesicherung mittels des elastomeren Klemmstückes 115 eine
zusätzliche
verdrehsichere Formschlußverbindung
erreichen läßt, weist
das Klemmstück 115 eine
vierkantige Außenkontur
auf (vgl. 5), der eine entsprechende vierkantige
Ausnehmung 23 im Spannwinkel 20 zugeordnet ist.
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Sollen
zum Fellwechsel der Spannwinkel 20 und die Spannschraube 113 schnell
demontiert werden, braucht lediglich die Spannschraube 113 aus
ihrer in 2 dargestellten Spannposition
aus der Gewindehülse 10 des
Lagerböckchens 7 herausgeschraubt
zu werden. Dabei wird das Klemmstück 115 dank seiner
Lagesicherung in der Nut der Spannschraube (gewindefreier Abschnitt 21)
aus dem verdrehsicheren Sitz der Ausnehmung 23 des Spannwinkels 20 gelöst, um somit
eine schnellere Demontage der Trommelfelle zu ermöglichen.
Die Bremswirkung des Klemmstücks 115 ist
in dieser Phase ausgeschaltet.
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Die
in 6 unter Verwendung eines Spannwinkels 20 dargestellte
Ausführung
der Spannvorrichtung 106 unterscheidet sich von der zuvor
im Zusammenhang mit den 2 bis 5 beschriebenen
Vorrichtung durch eine abweichende Formgebung des Klemmstückes 215,
das nämlich
das Gewinde 17 des Schaftes 12 der Spannschraube 113 umschließend im
Spannwinkel 20 angeordnet ist. Darüber hinaus besitzt es eine
stegartige, an ihrem freien Ende einen Haken 24 aufweisende
Verlängerung 25.
Die der Lagesicherung dienende, zusätzliche und verdrehsichere
Formschlußverbindung
wird in diesem Fall durch den den Reifen 4 übergreifenden
Haken 24 der Verlängerung 25 des
Klemmstückes 215 erreicht.
Gleichzeitig trägt
die Formgebung des Klemmstückes 215 dazu
bei, als Schutz für
den Reifen 4 zu dienen.