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Schlitzabdeckung für Absaugemaschinen. Bei den Absaugemaschinen, die
aus nassen Geweben Feuchtigkeit entfernen sollen, wird das Gewebe über den Schlitz
eines Saugkörpers geführt, aus welchem eine Vakuumpumpe die Luft absaugt. Je nach
der Breite der Ware bleibt an beiden Seiten ein Teil des Saugschlitzes frei, der
abgedeckt werden muß, damit nicht ein zu großer Teil der Luft nutzlos durch diese
Schlitzteile hindurchtritt und dabei die Absaugewirkung an der Ware verschlechtert.
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Es sind schon verschiedenartige Vorschläge zur Abdeckung dieser seitlichen
Schlitzteile gemacht worden. Man hat einen Tuchstreifen, der sich über die ganze
Länge des Saugschlitzes erstreckt, an einer dem Saugschlitz parallel gelagerten
Holzwalze befestigt, wobei dann die Ware unter dein so festgehaltenen Tuchstreifen
hindurchbewegt wurde. Der Tuchstreifen wurde dann durch die strömende Luft auf den
Schlitz gepreßt, der deckte die von der `rare freien Schlitzteile dabei nicht luftdicht
ab, sondern vergrößerte hier nur den Strömungswiderstand; gleichzeitig wurde aber
auch der Strömungswiderstand dort, wo die Luft wirken soll, nämlich an der den Schlitz
überdeckenden Ware selbst, entsprechend vergrößert, und es kam als weiterer Nachteil
hinzu, daß die Ware an den an ihr mit gewissem Druck anliegenden Tuchstreifen unter
Reibung und Verschleiß vorbeibewegt werden mußte. Um (las letztere zu vermeiden,
hat man diesem Tuchstreifen sclicn die Form eines endlosen Bandes gegeben, das tun
zwei Leitwalzen herumlief, so daß er sich mit der Warengeschwindigkeit am Schlitz
vorbeibewegte. Der nicht ausreichende Abschluß der von der 'Ware freien Schlitzenden
und die Behinderung der eigentlichen Absaugewirkung blieb natürlich bestehen. Diese
Einrichtungen sind seinerzeit auf Grund der unzutreffenden Annahme entstanden, daß
eine gute Absaugewirkung sich erzielen ließe, wenn nur ein verhältnismäßig hohes
Vakuum im Absaugekörper erzielt wurde; dabei war verkannt, daß es für eine gute
Wirkung in der Hauptsache auf das Durchströmen einer möglichst großen Luftmenge
nur durch die zu entfeuchtende Ware ankommt. Aus gleichartigen unzutreffenden Erwägungen
ist auch die Abdeckung entstanden, die aus einer zwangläufig angetriebenen, finit
Warengeschwindigkeit umlaufenden Walze besieht, auf deren Umfang hiftdurchlässige
Stoffstreifen befestigt sind, die sich nacheinander über den Saugschlitz legen.
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Ein weiterer Vorschlag ging dahin, Hartguminiringe lose auf eine Welle
derart aufzureihen, daß sie in 1 ebeneinanderanordnung die ganze Länge des Saugschlitzes
überdecken. Die Ringe waren dabei so lose aufgereiht, claß die über der Ware liegenden
von dieser entsprechend angehoben wurden. Zwischen diesen Ringen konnten aber erhebliche
Luftmengen ohne wesentlichen Widerstand durch die von der Ware nicht bedeckten Schlitzteile
in den Saugkörper gelangen.
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Während bei all diesen Vorschlägen der Eintritt der Luft an den von
der Ware nicht
bedeckten Schlitzteilen nur erschwert, aber nicht
verhindert wurde, ist ein Vorschlag bekannt geworden, der das letztere ermöglicht.
An jedem Ende des Schlitzes war je ein Weichgummiband befestigt; jedes Band war
dabei auf eine Rolle gewickelt, und die beiden Rollen wurden durch eine selbsttätige
Einrichtung der Warenleiste nach geführt. Beim Verlaufen der Ware folgten ihr die
Rollen, so daß die Gummibänder an beiden Seiten entsprechend auf- oder abgewickelt
wurden. Ein Abschluß der unbedeckten Schlitzteile wurde so erzielt, und es mußte
die gesamte Luftmenge durch die Ware hindurchströmen. Diese Einrichtung war aber
sehr verwickelt und besonders durch die Notwendigkeit der Anwendung einer selbsttätigen
Steuerung kostspielig und auch nicht unbedingt zuverlässig in der Wirkung.
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Erfindungsgemäß wird die gewünschte Wirkung in einfacher zuverlässiger
Weise bei billiger Ausführung erreicht. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis,
daß die verschiedenen Widerstände, welche die Luft an dem Saugschlitz erfährt, je
nachdem, ob er. von der Ware bedeckt ist oder nicht, sich für den Erfindungszweck
ausnutzen lassen. Statt des oben erwähnten, bei einem älteren Vorschlage benutzten,
an einer parallel zum Saugschlitz angeordneten Holzwalze oder Holzleiste befestigten
Tuchstreifens wird ein Streifen aus Gummituch benutzt, der undurchlässig, aber biegsam
und elastisch ist. Ein solches Gummituch verhält sich verschieden, je nach der Wirkung
des auf ihm lastenden Luftdruckes. Wird das Gummituch in einem gewissen Winkel an
den Saugschlitz herangeführt, so wird es dort, wo der Schlitz von der Ware überdeckt
ist und dadurch die äußereLuftströmung behindertwird, nicht oder nur wenig aus seiner
Lage abgelenkt, es wird dagegen dort, wo der Schlitz von der Ware nicht bedeckt
wird, durch den äußeren Luftdruck auf die Schlitzenden so aufgedrückt, daß diese
luftdicht abgeschlossen werden. Da das Gummituch auf der Ware nicht aufliegt, so
verhindert es dort auch nicht das Durchströmen der Luft durch die Ware.
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Zweckmäßig wird die Leiste, von welcher das Gummituch zum Saugschlitz
läuft, derart verstellbar eingerichtet,- daß der Anlaufwinkel verändert werden kann.
Je nach der Warendicke oder nach der Dichtigkeit der Ware kommen nach den Versuchen
der Erfinderin Anlaufwinkel zwischen 40 und 50° in Betracht. Die ständige Fortbewegung
der Ware unter dem Gummituch hindurch wirkt selbst daraufhin, daß das letztere durch
den Luftdruck nicht oberhalb der Ware auf den Schlitz gedrückt wird, selbst wenn
bei einer weitmaschigen bzw. porösen Ware die Luft das Bestreben haben sollte, das
Gummituch anzudrücken, so wirkt diesem Bestreben die ständige Zugwirkung auf das
letztere, verursacht durch die ständig sich bewegende Ware, entgegen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in einer Ansicht dargestellt.
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Der Saugkörper a bekannter Anordnung weist oben den gebräuchlichen
Saugschlitz b auf. Eine walzenförmige Holzleiste c, an welcher das Gummituch d befestigt
ist, wird von zwei Tragarmen e gehalten, die ihrerseits so zu dem Saugschlitz b
gelagert sind, daß bei einer Schwenkung der Arme e der Anlaufwinkel des Gummituches
etwa zwischen 40 und 50° zur Wagerechten veränderlich ist. Die Abbildung deutet
an der gestrichelten Linie bei dl an, daß auf mittlerer Länge, d. h. dort, wo die
Ware den Schlitz überdeckt, das Gummituch in natürlichem Verlauf oberhalb des Schlitzes
liegt, so daß die Ware w von ihm frei bleibt, daß es aber an den von der Ware freien
Schlitzenden nach der strichpunktierten Linie dz verläuft, d. h. sich nach unten
ausbiegt und hier die betreffenden Schlitzteile luftdicht abdeckt.
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Das Verstellen oder Einstellen der Arme e oder anderer Halte- oder
Führungsteile für das Gummituch kann mit beliebigen für die Erfindung unerheblichen
Mitteln erfolgen. Als Gummituch im Sinne der Erfindung gilt natürlich jedes Tuch,
z. B. auch sogenanntes Kunstleder, welches die erforderliche Dichtig keit und Elastizität
aufweist.