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Verfahren zur Herstellung von Reklamebuchstaben, Gebrauchs- und Ziergegenständen
' aus plastischer Masse. Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren betrifft
die Herstellung von Reklamebuchstaben, Gebrauch- und Ziergegenständen o. dgl. aus
plastischer Nasse. Das neue Kennzeichen des Verfahrens liegt darin, daß die Nasse,
aus der die Gegenstände ganz oder zum Teil geformt werden, aus Leim, Harz, 0I, Wasser
und Kreide finit Zusatz von Glycerin und Farbstoff besteht. Die Gegenstände «-erden
nach dein Setzen, Schwinden und Trocknen der Masse mit ebenen, glatten Flächen versehen
und nach dein Befeuchten dieser Flächen" finit einem Träger durch bloßes Gegenpressen
verbunden. In die beim Formen der Gegenstände entstehenden Aussparungen, öffnungen
o. dgl. werden Schmuck-und Zierkörper, z. B. Spiegel, Reflektoren, farbige Scheiben
o. dgl., oder Schauträger, z. B Haken, oder Schmuck- und Zierkörper zusammen mit
Schauträgern eingebettet, die durch das Schwinden der Masse darin befestigt werden.
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Eine geeignete Zusaininensetzung der Masse liefern: 8 Teile Leim,
.I Teile Harz, 2 Teile ()1 und i Teil Wasser finit so viel Schlämmkreide oder ähnlichen
Stoffen, als nötig ist, um die gewünschte Dichte zu erreichen.
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Dieser Masse kann noch et«#as Glycerin -etwa i Teil - und eine geeignete
'Menge von Farbstoffen, wie Pech, Ruß oder Anstrichfärben, zugesetzt werden. Für
gewöhnlich wird die Masse im warmen, plastischen Zustand in die jeweils gewünschte
Form übergeführt, dem Abkühlen und Erhärten überlassen, bis sie sich für die weitere
Behandlung genügend gesetzt hat. Die Bildung der Widerlagsfläche der geformten Nasse
geschieht nach deren Setzen durch Schleifen, Schaben oder Bearbeiten mit Glaspapier,
um auf diese Weise eine ebene glatte Fläche zu schaffen. Die Bearbeitung der Widerlagsfläche
ist für das Wesen der Erfindung von besonderer Bedeutung, als dadurch jede Unebenheit
und Unregelmäßigkeit, wie sie durch das Schwinden oder Werfen der Masse entstehen
kann, beseitigt wird, selbst wenn diese Veränderung der Masse . auch nur in schwachem
Grade auftreten würde, die aber schon eine innige Berührung mit der Tragfläche verhindern
könnte.
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Zur näheren Erläuterung des Verfahrens sind in der Zeichnung einige
Gegenstände beispielsweise veranschaulicht, die damit hergestellt werden können.
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Abb. i zeigt eine Vorderansicht eines lichtzerstreuenden Zeichens
oder Geräts.
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Abb. :2, 3 und .4 sind Schnitte durch das Gerät nach Abb. i in verschiedenen
Zeitabschnitten seiner Herstellung.
Abb. 5 und 6 sind Vorderansicht
und Querschnitt einer anderen Ausführungsform, eines Ankündib ings- oder Schaugegenstandes.
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Abb. 7 und 8 sind entsprechende Darstellungen einer weiteren Ausführungsform
eines Ankündigungszeichens.
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Abb. 9 und io zeigen die Zusammenstellung mehrerer zu einem Buchstaben
zusammengefügten Zeichen auf einer Rückwand oder einer Tragtafel in Vorderansicht.
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Abb: i i ist eine Seitenansicht hierzu. Abb. 12 veranschaulicht einen
nach dem neuen Verfahren hergestellten Aufhängehaken zur Befestigung an einer ebenen
Oberfläche im Fertigzustand.
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,#"bb. 13 ist eine entsprechende Darstellung des in seine Bestandteile
zerlegten Aufhängehakens, bevor er in seine Fertigform gemäß Abb. 1z übergeführt
ist.
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Abb. 1d. bis i9 zeigen Schmuck- und Ziergegenstände im zerlegten und
Fertigzustand, wie sie mit dem Verfahren erzeugt werden.
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Bei dem in Abb. i bis 4 dargestellten Beispiel ist A eine aus der
obenerwähnten Masse hergestellte Rückwand und B ein- gewölbter Spiegel, der von
der Rückrand getragen wird. Die Herstellung dieser Rückwand geschieht in der Weise,
daß die Masse zu einer Scheibe mit einem am Rand überstehenden Ring A' geformt wird,
der auf der Scheibe eine vordere Fassung für den Spiegel liefert (Abb. -2). Der
Spiegel B wird, noch während die Masse plastisch ist, in den Rand A eingeklemmt
und dadurch auf die Scheibe A aufgebracht, worauf diese dem Setzen und Erhärten
bzw. Zusammenziehen überlassen wird. Die Scheibe nimmt dabei eine gewölbte oder
gekrümmte Gestalt entsprechend der Formgebung des Spiegels B an, der dadurch infolge
des Schwindens der Randfassung A' der Tragscheibe festgehalten wird (Abb.3). Da
die Rückseite der Tragscheibe eine nach innen gewölbte Form infolge des Schwindens
der Masse angenommen hat, so wird sie, etwa mittels Glaspapiers, derart bearbeitet,
daß eine ebene, glatte Oberfläche A2 von Ringform entsteht (Abb. q.), die, wenn
sie befeuchtet wird, an jede geeignete Tragfläche angepreßt werden kann, wodurch
der gerahmte Spiegel an der Tragfläche von selbst haftet. Aus dem zuvor beschriebenen
Gerät von beliebiger Abmessung können Buchstaben, Worte o. dgl. zu Schau- und Ankündigungszwecken
dadurch gebildet «-erden, daß mehrere solcher Spiegel auf einer Tragfläche C in
entsprechender Gegenseit5anordnung zusammengesetzt werden. Infolge der zerstreuenden
Wirkung der gewölbten Spiegel erweckt deren Fläche zur Schaustellung den Anschein
einer beleuchteten Ankündigung, namentlich wenn die Einzelbuchstaben oder Buchstabengruppen
in geeignete Stellungen zu einer natürlichen oder künstlichen Lichtquelle gebracht
werden.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.5 und 6 besteht der eigentliche Träger
aus einem aus der Masse geformten Ring D mit einem vorspringenden Rand DI- auf seiner
Vorderseite, so daß in dem Träger eine Aussparung zur Aufnahme einer halbdurchsichtigen
oder durchscheinenden, zweckmäßig farbigen Scheibe E entsteht. In diesem Falle ist
die Außenseite der Fassuhg DI- durch Beschleifen mit Glaspapier o. dgl. eben und
glatt gemacht und dadurch eine sorgfältig anliegende Oberfläche geschaffen, die,
wenn sie befeuchtet und gegen eine Glastafel C (beispielsweise ein Schaufenster
oder die Abschlußwand einer Ladenauslage) angepreßt wird, daran sicher haftet, wobei
sich die lichtdurchlässige Platte E zwischen dem Fenster und dem ringförmigen Träger
D befindet. Infolge der in dem Ausstellraum befindlichen Beleuchtung wird die Scheibe
oder der Teil derselben, der durch die Öffnung D2 im Träger unbedeckt ist, erleuchtet
erscheinen, insbesondere wenn die Lichtquelle unmittelbar hinter dem Gerät angeordnet
ist. Solcher Geräte können eine Anzahl auf einer Tragfläche vorgesehen sein, um
einen Einzelbuchstaben, Worte o. dgl. zu bilden, wie Abb. 9 und io erkennen lassen.
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Eine weitere Ausführungsform, die sich ebenfalls auf farbige; durchscheinende
Scheiben o. dgl. bezieht, ist aus den Abb. 7 und 8 ersichtlich. Hiernach werden
durchscheinende Scheiben F in Verbindung mit Buchstaben G, die aus der selbsthaftenden
Masse geformt und deren Vorder- und Rückseiten in der zuvor erwähnten Weise geebnet
und geglättet sind, verwendet. Eine der beiden Oberflächen der Buchstaben wird befeuchtet
und gegen die Scheibe F gedrückt, an der sie dann haftet, während die andere, ebenfalls
befeuchtete Oberfläche gegen ein - Fenster oder einen Schaukastenabschluß angedrückt
wird. 'Mehrere solcher Scheiben können zu Buchstaben und diese wiederum zu Worten
zusammengesetzt werden. Befindet sich hierbei das Tageslicht oder die künstliche
Lichtquelle hinter dem Zeichen, dann erscheint die Scheibe hell und der auf ihr
befindliche Buchstabe in ihrer Mitte dunkel. Eine Anzahl von Buchstaben kann auf
einer Scheibe gemeinsam angeordnet oder statt dessen auf einer lichtdurchlässigen
Scheibe aufgebracht sein. Buchstaben oder andere Zeichen können aus der Masse geformt
und mit den ebenen Haftflächen versehen sein. In manchen Fällen können derartige
Buchstaben lichtzerstreuende Oberflächen oder statt deren Öffnungen haben, die durch
lichtdurchlässige oder durchscheinende Platten abgedeckt sind. So zeigt
beispielsweise
Abb. io die Umrisse eines Buchstabens »C«, der aus einer Anzahl von Spiegeln B zusammenbesetzt
ist, deren Rückseite die Befestigung auf einem Träger C gestattet. Anstatt die Spiegel
in der Art zusammenzusetzen, daß sie den Buchstaben »C« liefern, kann die Anordnung
so getroffen werden, daß diese eine Anzahl von Öffnungen aufweist, die mit farbigem,
lichtdurchlässigem Material abgedeckt sind. In jedem Fall ist es immer die selbsthaftende
Masse, welche den Körper hierfür Hergibt.
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Diese Masse kann auch zur Herstellung von Haken oder sonstigen Aufhängegeräten
dienen derart, daß diese ohne weiteres an Tragflächen befestigt «-erden können.
Ein solcher Traghaken ist beispielsweise in den Abb. 1z und i3 dargestellt. Der
Fuß H ist aus der selbsthaftenden Masse leergestellt, solange diese noch in plastischem
Zustand sich hefinclet * ttiid hat dabei eine Einbohrung oder Höhlung Hl erhalten,
die zur Aufnahme des Hakenschaftes 1 dient. Noch während die Masse plastisch ist,
wird, der Schaft I in die Höhlung Hl ein-eführt und sitzt darin infolge des Schwindens
und Zusammenziehens der sich setzenden und verfestigenden. Masse innig umschlossen.
Die Rückseite des Fußes erhält eine ebene glatte Fläche H=, so daß sie, wenn sie
gegen eine Wand oder eine andere Trage# flä che, nach Befeuchtung, angepreßt wird,
von s,-lbst daran festhaftet. Infolg°dessen kann die Herstellung des Aufhängehaltens
aus der elbstliaftenden 'Tasse gleich auch in einem erfolgen.
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Handelt es sich darum, Muster oder Dekorationsstücke oder sonstige
Ziergegenstände, wie beispielsweise Bilderrahmen, Spiegel, \lauer- oder Wandleisten,
Borde für Teller ti. dgl., Kaniiiie, Gehäuse, 'löbel, aus der nach dein Verfahren
hergestellten 'Tasse zu forinen, die, ,wenn sie sich gesetzt hat, tiiit einer ebenen
Berührung:- oder Widerla-sfläche versehen wird, uni die daraus gebildeten Erzeugnisse
an einer Wand, 'Mauer, Füllung nach Befeuchten der Andruckfläche zu befestigen,
so können die Teile dieser Zier- oder Schintickgegenstände derart gestaltet sein;
claß sie nach ihrer Zusammensetzung ein einheitliches Gebilde, also ein fortlaufendes
Muster darstellen.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 14 bestehen die Teile KI, 1i2, Ii°,
h4, 1i' aus selbsthaftender -Masse, die in die geeignete Gestalt durch Formung gebracht
und nach dein Erhärten durch Behandeln mit Sandpapier eine ebene, glatte Rückfläche
erhalten haben, so daß sie nach Befeuchten auf ihrer Tragfl<:che haften. In dem
dargestellten Beispiel bilden die so zusammengesetzten Teile ein zu einer Schleife
geschlungenes Band (Abb. i5).
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Die in Abb. 16 und 17 getrennt und in ihrer Zusammensetzung dargestellten
Teile veranschaulichen die Herstellung der Wiedergabe einer Vase oder Urne auf einer
geeigneten Unterlage, auf der sie aneinandergefügt dadurch befestigt «-erden, daß
die glatten Bestandteile befeuchtet und unter gegenseitiger Aneinanderfügung auf
der Platte befestigt werden.
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Entsprechend dem zuvor erläuterten Beispiel bringen Abb. 18 und i9
ein Blumendekorationsstück zur Veranschaulichung, das aus den Teilen 1h bis ?l7'
zusammengesetzt ist. wobei die Teile in beliebiger Anzahl fortlaufend aneinandergefügt
werden können, um ein beliebig langes durchlaufendes -Muster zu bilden.
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Die verschiedenen Darstellungen sollen es verständlich machen, daß
die Erfindung einer großen Anzahl von Anwendungsfällen zugeführt werden kann, und
es können daher die besprochenen und gezeichneten Ausführungen lediglich als Beispiele
gelten.