DE437549C - Elektrische Entladungsroehre, die eine Gluehkathode und eine oder mehrere kalte Elektroden und eine verdampfbare elektropositive Substanz besitzt - Google Patents
Elektrische Entladungsroehre, die eine Gluehkathode und eine oder mehrere kalte Elektroden und eine verdampfbare elektropositive Substanz besitztInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J19/00—Details of vacuum tubes of the types covered by group H01J21/00
- H01J19/68—Specified gas introduced into the tube at low pressure, e.g. for reducing or influencing space charge
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 24. NOVEMBER 1926
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- JV£ 437549 -KLASSE
21 g GRUPPE 13
(124098
Elektrische Entladungsröhre, die eine Glühkathode und eine oder mehrere
kalte Elektroden und eine verdampfbare elektropositive Substanz besitzt.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Oktober 1923 ab.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund der
Anmeldungen in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 11. November und 2g. November 1922
beansprucht.
Man kennt bereits elektrische Entladevor- Die Entladevorrichtung gemäß der Erfin-
richtungen mit einer Glühkathode und einer 1 dung ist dadurch neu und eigentümlich, daß
oder mehreren Elektroden, in welche eine i die verdampfbare Substanz aus Caesium be-
verdampfbare elektropositive Substanz einge- steht, das in diese Vorrichtung nach weit-
führt wird, deren Dampfdruck durch Heiz- getriebener Entlüftung eingeführt wird,
vorrichtungen geregelt werden kann. i Die Vorrichtung wird auf einer solchen
Temperatur gehalten, daß der derselben entsprechende Dampfdruck genügend hoch ist,
um eine merkliche Ionisation hervorzurufen und dadurch die Raumladung in eier Vorrichtung
herabzusetzen.
Es hat sich herausgestellt, daß unter gewissen Bedingungen das Alkalimetall Caesium
die Elektronenemission aus einer Glühkathode enorm erhöht. Ferner hat man gefunden, daß
ίο Elektronenentladevorrichtungen, dieCaesiumdampf
enthalten, gegenüber den bisher bekannten, Metalldämpfe enthaltenden Vorrichtungen
erheblich günstigere Betriebseigenschaften zeigen. Das Caesium bildet ein gasförmiges
Medium, das imstande ist, erhebliche Ströme bei einem außerordentlich niedrigen Spannungsabfall zu leiten. Man
nimmt an, daß dies eine Folge einer niedrigen Ionisationsspannung und der Geschwindigkeit
ist, mit der sich der Caesiumdampf mit den schädlichen Gasen verbindet, die von den
Teilen derartiger Vorrichtungen während el es Betriebes abgegeben werden. Es können auch
andere bisher nicht erkannte Ursachen mitwirken.
Der Erfindungsgegenstand ist in den Abbildungen in mehreren Ausführungsformen
dargestellt. Es zeigt
Abb. ι und 2 verschiedene Ausführungsformen eines Gleichrichters, der gemäß vorliegender
Erfindung ausgeführt ist,
Abb. 3 eine Röhre, in welcher das Alkalimetall hergestellt wird,
Abb. 4 eine weitere Ausführungsform, die eine indirekt durch Strahlung beheizte Kathode
enthält, und
Abb. 5 eine in einem magnetischen Feld arbeitende Ausführungsform.
Die in Abb. 1 dargestellte Vorrichtung besteht aus einem allseitig geschlossenen Ballon 1
aus Glas, Quarz oder anderem geeigneten Metall, in welchem eine Glühfadenkathode 2
und eine zylindrische Anode 3 angeordnet sind. Die Kathode wird durch Einführungsleiter
4, 5 gehalten, die in die Umhüllungen ' an entgegengesetzten Enden eingeschmolzen'
sind. Eine leichte Wolframfeder 6 ist vorgesehen, um den Glühfaden zu spannen. Die
Kathode kann aus Wolfram, Molybdän, Nickel oder anderem geeigneten widerstandsfähigen
Metall bestehen. Die Anode 3 kann auch aus Wolfram, Molybdän, Nickel oder anderem geeigneten leitenden Material bestehen.
Sie wird durch einen steifen Wolframdraht 7 gehalten, der in die Umhüllung eingeschmolzen
ist und gleichzeitig als Stromzuführung· dient. Der Ballon 1 enthält gemäß
der Erfindung eine Menge Caesium, die bei 8 dargestellt ist, ist aber im übrigen hoch evakuiert.
An .Stelle des Caesiums, von welchem im weiteren allein gesprochen wird, kann auch
Rubidium verwendet werden, welches in gleicher Weise wie Caesium den Entladungsvorgang günstig beeinflußt.
Das Caesium wird vorteilhaft auf folgende Weise eingeführt: Das Gefäß 1 wird zunächst
durch Abschmelzen mit einem Behälter gemäß Abb. 3 verbunden, in welchem das Caesium
vorteilhaft durch Reduktion aus einer Caesiumverbindung gewonnen wird. Röhre und Ansatz werden bei einer so hohen Temperatur
ausgetrocknet, als das Glas aushält, z. B. bei 4500 C, während die sich hierbei entwickelnden
Gase und Dämpfe abgepumpt werden. Besondere Sorgfalt muß auf die Entfernung von Wasserdampf verwendet werden.
Die Kammer 10 wird dann geöffnet und eine Mischung einer Caesiumverbindung, z. B. das
Chlorid, und ein Reduktionsmittel, z. B. CaI-cium, eingeführt. Hierauf wird die Kammer
10 wieder geschlossen, und beide Gefäße werden nochmals unter Anschluß an eine Vakuumpumpe
erhitzt, bis sie frei von Feuchtigkeit sind. Hierauf wird die Kammer 10 ge- 8g
nügend erhitzt, um die Reduktion der Caesiumverbindung und die Destillation des metallischen
Caesiums aus der Kammer 10 allmählich in die Gefäße 11 und 12 und von hier
in den Hauptbehälter zu veranlassen. Man muß genügend Caesium einführen, so daß in
der Röhre 1 bei der Betriebstemperatur ein Überschuß von nicht verdampftem Caesium
vorhanden ist. Der Behälter für die Reduktion des Caesiums wird schließlich bei 9 von
der Röhre abgeschmolzen.
WTenn die Betriebstemperatur über der Zimmertemperatur gehalten werden soll, so
ist die Röhre 1 von einem Wärmeschutzmantel oder von einem Ofen umgeben, der
durch die gestrichelten Linien 18 dargestellt ist.
Abb. ι zeigt die Kathode und Anode durch Leiter 14 und 17 mit der Sekundärwicklung
eines Transformators 15 verbunden, der mit einem Verbraucher, z. B. der zu ladenden
Batterie 16, in Reihe geschaltet ist. Die Kathode 2 wird gemäß der Abbildung durch
Verbindung mit einem Teil der Sekundärwicklung durch die Leitungen 13 und 17 erhitzt.
Man kann unter diesen Verhältnissen mit einer gewöhnlichen Wolframkathode eine gleiche Elektronenemission bei einer tieferen
Temperatur erzielen, als erforderlich wäre, um dieselbe Emission bei Abwesenheit von
Caesium zu erzeugen.
Für das Gleichrichten von Wechselstrom von erheblicher Stärke für technische Zwecke,
z. B. für die Ladung einer Akkumulatorenbatterie, wird es vorgezogen, die Vorrichtung
bei einer Temperatur zu betreiben, die genügend hoch ist, um den Druck des Caesium-
dampfes bis auf eine Größe zu steigern, bei welcher Stoßionisation eintreten wird. Bei
einer Röhrentemperatur von ungefähr 150° C wird der Caesiumdampf beispielsweise einen
Druck von ungefähr 0,02 mm Quecksilbersäule haben, und er wird bei Durchgang des
Stromes ionisiert. In manchen Fällen ist es vorteilhaft, die Röhren zunächst bei einer
höheren Temperatur arbeiten zu lassen, z. B. bei 200° C, und mit der Zeit die Temperatur
auf 1500 C allmählich herabzusetzen.
Die unter diesen Verhältnissen erzeugten positiven Ionen bombardieren die Kathode
und erzeugen dabei eine genügende Elektronenemission, so daß eine äußere Vorrichtung
zum Erhitzen der Kathode nicht notwendig wird. Der Schalter 19 im Heizstromkreis
kann daher geöffnet werden.
Unter diesen Verhältnissen kann die Kaao thode bei einer Temperatur von 1127 bis
14270 C betrieben und ein Strom von ungefähr
ι bis 2 Amp. bei einem Spannungsabfall von ungefähr 5 Volt in der Röhre durchgeleitet
werden, die einen Wolframglühfaden von etwa 5 cm Länge und 0,1 mm Durchmesser
enthält. Die Anode kann aus einem Metallzylinder von Nickel oder anderem geeigneten
Metall bestehen. Der Stromdurchgang wird von einem Glimmen begleitet, das eine Gasionisation anzeigt.
Wenn die Kathode auf einer höheren Temperatur als beispielsweise 20000 C gehalten
wird, wird ein Strom von ungefähr 3IO Amp.
je Quadratzentimeter Kathodenquerschnitt bei einem Spannungsabfall von etwa 1 bis
2 Volt oder weniger in der Röhre erhalten.
Bei einer Röhre gemäß Abb. 1 wird nur die eine Halbwelle des Wechselstromes verwertet.
Um ein vollständiges Gleichrichten zu erzielen, sieht man eine Mehrzahl von
Anoden vor, wie in Abb. 2 dargestellt ist. Die in dieser Abbildung dargestellte Röhre besitzt
zwei zylindrische Atioden 28 und 29, die in der bekannten Weise mit einer Wechselstromquelle
verbunden werden.
In Abb. 4 ist eine Röhre gemäß der Erfindung gezeigt, bei welcher die Kathode 20 von
einem kleinen Zylinder aus Molybdän, Wolfram oder Nickel gebildet wird. Dieser Zylinder
ist mit einem eingeschmolzenen Leiter 21 verbunden und durch einen Heizwiderstand 22
auf die Betriebstemperatur erwärmt. Der Heizwiderstand 22 wird durch den mittels
der Leitungen 23 und 24 zugeführten Strom erhitzt. Die Anode 25 besteht aus einem Zy- :
linder aus Wolfram, Molybdän, Nickel oder i anderem geeigneten Material, der von dem
eingeschmolzenen Leiter 26 gehalten wird. Die Röhre 27 wird in geeigneter Weise evakuiert
und mit einer Menge Caesium oder gleichwertigem Material versehen.
In manchen Fällen kann eine A'orrichtung
gemäß der Erfindung, z. B. die in Abb. 1 dargestellte, vorteilhaft mit einer Kathode versehen
werden, die einen Stoff von hoher Elektronenemission in reduziertem Zustand enthält,
z. B. eine Wolframkathode, die mit etwa ι bis ι i-o Prozent Thorium versehen ist. Das
Caesium hat dann die weitere Wirkung, die aktive Schicht von Thorium auf der Kathodenfläche
in einem reduzierten und aktiven Zustand zu halten; es wird aber gewöhnlich vorgezogen, einen Glühfaden von wesentlich
reinem Wolfram in Vorrichtungen gemäß der Erfmdung zu verwenden.
Es hat sich herausgestellt, daß ein magnetisches Feld, das derart in bezug auf die
Röhre angeordnet ist, daß es die Länge des Weges der Elektronen vergrößert, ermöglicht,
eine gegebene Stromstärke unter denselben Verhältnissen bei einem wesentlich geringeren
Druck des Caesiumdampf es o. dgl. zu erzielen. Iu der in Abb. 5 dargestellten Anordnung ist
die Entladeröhre 30 von einer magnetischen Wicklung 31 umgeben, die ein in der Hauptsache
zur Kathode 32 paralleles Feld erzeugt. Die zur Anode 33 gehenden Elektronen werden
in spiralförmige Bahnen um die Kathode abgelenkt. In einer Röhre dieser Bauweise
wurde ein Strom bei einer Gefäßtemperatur go
von 8o° C mit einem magnetischen Feld erhalten, der gleich war dem Strome, der bei
einer Gefäßtemperatur von 1500 C ohne magnetisches Feld erzielt wurde.
v, ··
Claims (2)
- Patentansprüche:ι . Elektrische Entladungsröhre, die eine Glühkathode und eine oder mehrere kalte Elektroden und ' eine verdampf bare elektropositive Substanz besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß diese verdampfbare Substanz aus Caesium besteht, das in diese Vorrichtung nach weitgetriebener Entleerung eingeführt wird.
- 2. Entladungsröhre nach Anspruch 1, deren Temperatur regelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Röhre auf einer solchen Temperatur gehalten wird, daß der Dampfdruck des Caesiums so hoch ist, daß eine merkliche Ionisation hervorgerufen und dadurch die Raumladung in der Röhre herabgesetzt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US437549XA | 1922-11-11 | 1922-11-11 | |
US100114XA | 1922-11-29 | 1922-11-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE437549C true DE437549C (de) | 1926-11-24 |
Family
ID=26680632
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI24098D Expired DE437549C (de) | 1922-11-11 | 1923-10-17 | Elektrische Entladungsroehre, die eine Gluehkathode und eine oder mehrere kalte Elektroden und eine verdampfbare elektropositive Substanz besitzt |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT100114B (de) |
CH (1) | CH108806A (de) |
DE (1) | DE437549C (de) |
-
1923
- 1923-10-17 DE DEI24098D patent/DE437549C/de not_active Expired
- 1923-10-18 AT AT100114D patent/AT100114B/de active
- 1923-11-09 CH CH108806D patent/CH108806A/fr unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT100114B (de) | 1925-06-10 |
CH108806A (fr) | 1925-02-16 |
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