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Blecherner Spielzeugschiffsrumpf. Blecherne Spielzeugschiffsrümpfe
werden bisher ausschließlich durch Aneinanderlöten zweier Rumpfhälften aus Weißblech
hergestellt. Das Löten muß zur Erzielung marktfähiger Ware von geschulten Arbeitskräften
sauber ausgeführt werden und kommt deshalb sehr teuer. Nach ihrem Löten müssen die
Schiffsrümpfe von Hand bemalt werden, was sie auch sehr verteuert. Von Hand lassen
sich mit der erforderlichen Geschwindigkeit auch nur einfache Verzierungsmuster
aufmalen, die sich in der Regel auf einen ringsum laufenden, andersfarbigen Bordrandstreifen
und auf eine andersfarbige Bemalung des eintauchenden unteren Rumpfteiles beschränken.
Blech mit aufgedruckten Mustern läßt sich hierbei nicht vertuenden, weil die Muster
beim Löten Brandflecke erhalten würden.
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Die Erfindung bezweckt, blecherne Spielzeugschiffsrümpfe zu schaffen,
welche bedeutend billiger herstellbar sind. Der neue Rumpf unterscheidet sich von
dem bekannten Spielzeugschiffsrümpfen dadurch, daß eine Umbördelung des Vorstevens,
des Kieles und des Hinterstevens der einen Rumpfhälfte um den Vorsteven, den Kiel
und den Hintersteven der anderen Rumpfhälfte herumgreift und beide Rumpfhälften
wasserdicht zusammenhält. Die bedeutende Verbilligung wird einerseits durch die
Ersparung der Lötarbeit, anderseits durch die Verwendbarkeit bedruckten Weiß- oder
Schwarzbleches erzielt. Die Verwendbarkeit
von bedrucktem Schwarzblech
trägt zur Verbilligung wesentlich bei.
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Auf der Zeichnung ist die neue Anfertigung des Rumpfes veranschaulicht.
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Abb. i zeigt von_.unten und Abb. a von hinten eine vorzugsweise aus
bedrucktem Schwarzblech gestanzte und gepreßte Schale, von welcher die äußeren Ränder
der beiden Hälften eines Rumpfes nach den strichpunktierten Linien ausgestanzt werden,
worauf die Trennung der Hälften erfolgt.
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Abb. 3 ist eine Draufsicht auf eine dieser Hälften, welche zugleich
die Längsschnittform der Schale vor Augen führt.
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Abb. 4 zeigt im Längsschnitt die mit dem breiteren ebenen Vorsteven-,
Kiel- und Hinterstevenrand versehene, im folgenden als Mutterhälfte bezeichnete
Hälfte zwischen Matrize und Patrize und läßt als erste Vorbereitung zum überbördeln
ihrer Randverbreiterung ein rechtwinkliges Aufbiegen derselLen erkennen.
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Abb. 5 zeigt als zweite Vorbereitung zum Überbördeln ein schräges
Rinwärtsbiegen dieser Randverbreiterung und Abb. 6 das flache Aufquetschen derselben
auf den Rand der anderen Rumpfhälfte.
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Abb. 7 stellt die wasserdichte Einfügung einer etwaigen Triebschraubenwelle
dar. Abb. 8 ist eine Seitenansicht und Abb. 9 eine Rückansicht des fertigen Schiffsrumpfes.
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Die Schale nach den Abb. i und z wird im ersten Arbeitsgang aus Blech
derart zu den beiden zu einem Rumpfe gehörigen Hälften a und a' gezogen, daß diese
mit einer gemeinsamen, verbreiterten Bordrandleiste b zusammenhängen und überschüssig
breite Kielrandlappen c. c', Vorstevenrandlappen-d;.d' und , Hinterstevenrandlappen
f, f' erhalten.
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Im zweiten Arbeitsgang werden von der Schale die Kielränder
x, x', die Vorstevenränder i, i' und die Hinterstevenränder. h,
k'
auf verschiedene Breiten abgeschnitten. Der Kielrand z, der Vorstevenrandä
und der Hinterstevenrand-k' der Mutterhälfte a.' sind um den umzubördelnden, überall
gleich breiten Randteil l breiter als die entsprechenden Ränder c, i, h der Einsteckhälfte
a.
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Im dritten Arbeitsgang wird die Schale unter Ausschneiden der Bordränder
g, g' und der Deckanzapfungszapfen h, h' in die zwei Hälften a, a' zerlegt. -Im
vierten - Arbeitsgang wird der Bördelungsrand l der Mutterhälfte zwischen Matrize
na und Patrize iz nach der Knicklinie y rechtwinklig von dem übrigen Randteil
abgebogen, der so breit bleibt wie die Ränder c, i und h der Einsteckhälfte (Abb.
4).
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Im fünften Arbeitsgang wird der nun rechtwinklig abstehende Bördelungsrand
l durch einen Stempel o mit schräger Innenfläche p schräg einwärts gebogen. Die
Mutterhälfte a' bildet dann mit ihrem schrägen Bördelungsrande gewissermaßen eine
Einstecktasche für die Einsteckhälfte a (Abb. 5).
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Ist diese eingesteckt, so wird im sechsten Arbeitsgang der schräge
Bördelungsrand auf die in ihn eingesteckten und von ihm in richtiger Schlußlage
gehaltenen schmäleren Ränder der Einsteckhälfte a mit dem ebenen Rande
q des Stempels Y eben und so fest aufgepreßt, daß die.Bördelungskante wasserdicht
schließt (Abb.6).
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Soll nicht der Rumpf eines Ruderbootes, sondern derjenige eines Dampf-
oder Motorschiffes mit Triebschraubenwelle s hergestellt werden, so läßt sich letztere
auch ohne Löten wasserdicht in den Hintersteven einfügen, indem man dessen entsprechende
Randstellen den Abb. 7 bis 9 entsprechend zu Halbschalen t preßt und diese zugleich
im letzten Arbeitsgang auf eine aus Weichblei bestehende Rohrmuffe 2c aufpreßt,
die zuvor auf das die Triebwelle ü lagernde Messingröhrchens aufgegossen wurde.
An der so abgedichteten Durchtrittsstelle des Messingröhrchens kommt der Bördelrand
der Mutterhälfte natürlich in Fortfall. Ein eingezogener Rohrrand s' stellt in bekannter
Weise die Abdichtung zwischen Rohr und Triebwelle her.