DE43648C

DE43648C - Stiefelverschlufs

Info

Publication number: DE43648C
Application number: DENDAT43648D
Authority: DE
Original assignee: H. WlTZEL in Neustadt bei Grofsbodungen

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

PATENTSCHRIFT

KLASSE 71: Schuhwerk.

Stiefelverschlufs.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. December 1887 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Stiefelverschlufs, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dafs nach dem Einführen des Fufses in den Stiefel das Umlegen einer Klappe bezw. ein einziger Druck genügt, um den Stiefel festsitzend zu machen.

Auf der Zeichnung ist ein mit einem derartigen Verschlufs versehener Stiefel dargestellt. Fig. ι und 2 zeigen Seitenansicht und Grundrifs des geöffneten, die Fig. 3 und 4 dieselben Ansichten des geschlossenen Stiefels, die übrigen Figuren stellen Einzelheiten dar.

Das Oberleder des Stiefels ist gerade über dem Spann vom oberen Ende χ (Fig. 4) bis zum Punkt y aufgeschnitten und an jeden der so entstandenen Ränder ist je eine Klappe α b c d e von der in Fig. 3 dargestellten Form mit der Kante α e angenäht. Die freien Kanten bed beider Klappen sind mit einander verbunden, während die Kanten di an dem Oberleder festgemacht sind. Auf diese Art ist an dem Spann des Stiefels eine Falte gebildet, welche geöffnet (Fig. 2) ein bequemes Einführen des Fufses in den Stiefel gestattet.

Um nach dem Anziehen des Stiefels ein leichtes Zusammenlegen der Falte bezw. das Schliefsen des Stiefels zu erzielen, ist an der inneren oder unteren Klappe α b c d e ein gekrümmter Hebel/ (Fig. 1, 5 und 6) so angebracht, dafs durch einfaches Niederdrücken bezw. Umlegen des Hebels der gewünschte Zweck erreicht wird. Das untere, mit Oeffnung /' versehene Ende des Hebels f ist am Punkt ^ der Kante ae an die untere Klappe α b c d e angenäht, während das obere Ende I oder die Spitze des Hebels f einfach in die von beiden Klappen α b c d e gebildete Ecke c oder in eine dort durch Absteppen gebildete Scheide c¹ hineingesteckt ist.

Die Gestalt des Hebels f ist der Form des Fufstheiles, an welchen der Hebel zu liegen kommt, entsprechend gewählt, so dafs nach dem Umlegen der Falte bezw. des Hebels ein selbstthätiges Oeffnen des Verschlusses für gewöhnlich nicht eintreten kann. Bei Benutzung der Stiefel im Felde oder Walde könnte es jedoch vorkommen, dafs sich irgend ein Hindernifs hinter die Klappe oder Falte setzt und das Oeffnen des Verschlusses bewirkt. Um dies sicher zu verhindern, werden an der Kante b c der Klappen zwei Strippen b° c" angebracht, welche mit Löchern versehen sind und an Knöpfe b~ c¹ angeknöpft werden, die den geschlossenen Klappen entsprechend an dem Stiefel befestigt sind.

Sollte ein mit einem derartigen Verschlufs versehener Stiefel nicht genügend fest schliefsen, so läfst sich diesem Uebelstande leicht dadurch abhelfen, dafs man die Scheide c¹ für das vordere Ende des Hebels f derart absteppt, dafs die Spitze des Hebels f von der Ecke c um einen gröfseren Betrag absteht. Hierdurch wird beim Umlegen des Hebels f bezw. Schliefsen der Falte die obere Klappe mehr nach aufsen gezogen und die innere mehr nach innen gedrückt, so dafs der Stiefel über

dem Spann enger wird. In umgekehrter Weise kann man den Stiefel weiter machen.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Stiefel- oder Schuhverschlufs, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dafs das Oberleder über dem Spann in der Weise zu einer aus zwei Klappen α b c d e bestehenden Falte erweitert ist, dafs nach dem Zusammenlegen der Falte, welches mit Hülfe eines an der unteren oder der oberen Klappe angebrachten, in der Falte liegenden Hebels f geschieht, der Stiefel durch Vermittelung des Hebels f fest an den Fufs anliegt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

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