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Spielzeugpuppe. Die Erfindung bezieht sich auf eine Spielzeugpuppe
mit wahlweise veränderlichem Gesichtsausdruck. Es wird in bekannter Weise eine durch
Pendelgewicht und Verzahnung wirkende Hemmung benutzt. Gemäß der Erfindung lagern
im Köpfe der Puppe auf einer einsetzbaren Grundplatte zwei in den Brustkorbraum
hineinhängende doppelarmige Pendel. Das eine Pendel dient zur Verschiebung einer
Zahnstange in der einen Richtung, wobei die Zahnstange durch Federungsschnüre mit
beweglichen Teilen der Gesichtsfläche zwecks Änderung des Gesichtsausdruckes in
Verbindung steht. Das andere Pendel ist mit weiteren beweglichen Teilen der Gesichtsfläche
ebenfalls durch Federungsschnüre verbunden und wird durch ein Sperrwerk gehemmt
und durch den Hub der Zahnstange ausgelöst. Das die Zahnstange bewegende Pendel
kann auf seinem Lagerstift eine allseitige Schwingbewegung ausführen. - Ferner beeinflußt
das Pendel in einer Bewegungsrichtung parallel zum Lagerstift eine die Rückwärtsbewegung
der Zahnstange hemmende, unter Federwirkung stehende Klinke. Auf diese Weise wird
erreicht, daß die Zahnstange durch Wirkung einer Feder in ihre Anfangsstellung zurückgeschoben
wird, wodurch gleichzeitig das Sperrwerk zum Festhalten des zweiten Pendels in Tätigkeit
tritt. Zwecks willkürlicher Freigabe der Zahn-
stange durch das erste Pendel
ist am oberen Ende desselben ein Zugorgan vorgesehen, welches mittels eines Armes
mit dem Gelenk eines Körpergliedes der Puppe in Verbindung steht. Auf diese Weise
erfolgt durch Bewegung des Körpergliedes ein Ausschwingen des Pendels. Im Puppenkörper
selbst ist außerdem ein unter Wirkung einer Feder stehender Knopf angeordnet, der
durch ein Hebelgestänge mit dem- Zugorgan zur willkürlichen Bewegung des Pendels
verbunden ist, um auf dieseWeise durch Drücken des Knopfes die Zahnstange freizugeben.
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Die Erfindung ist auf den Zeichnungen beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i den Kopf der Puppe in teilweisem Schnitt mit der Bewegungseinrichtung
in Ansicht. Abb. 2 ist eine Aufsicht auf die Bewegungseinrichtung ohne die die Bewegungen
übertragenden Schnüre. Abb. 3 ist ein Schnitt durch die Grundplatte rechtwinklig
zur Ebene der Abb. i geführt. Abb. q. und 5 sind Endansichten und eine Seitenansicht
der Tragstangen und Führungen zur Betätigung der Schnüre mit der Anordnung der Federn.
Abb.6 und 7 sind eine Aufsicht und eine Schnittansicht der Einrichtung zur Bewegung
der Augenbrauen. Abb. 8 ist eine Schnittansicht durch die Bewegungseinrichtung für
die
Grübchen. Abb. 9 und io sind Ansichten der aufgehängten Pendelstangen. Abb. i i
und 12 sind Ansichten der Einrichtung, um der Gesichtsoberfläche wieder den normalen
Gesichtsausdruck zu verleihen. Abb. 13 ist eine Ansicht der Einrichtung zur Bewegung
der Augen. Abb. 14 ist eine Ansicht zur Bewegung der Lippen: wobei diese Einrichtung
auch zur Bewegung der Augenbrauen verwendet werden kann.
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Die Bewegungseinrichtung wird mit Ausnahme der beweglichen Teile der
Gesichtsfläche, wie Augen, Wimpern, Tränen, Augenbrauen, Lippen und Grübchen, von
einer Grundplatte i getragen. Die Grundplatte besteht aus einem gestanzten Blech,
das mit einem zur Versteifung dienenden Rand 2 versehen ist und eine mittlere Öffnung
3 besitzt. An der Grundplatte sitzen ferner zwei nach unten ragende Flansche 4 und
5, von denen der Flansch 4 mit einem gelochten Ansatzauge 6 versehen ist, außerdem
trägt die Grundplatte eine rinnenförmige Ausnehmung 7. Sie legt sich auf einen Sitz
8 auf und wird beispielsweise durch einen Sprengring 9 festgehalten, der sich in
eine Ringnut io einlegt.
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Die von der Grundplatt.. getragene Einrichtung zur Betätigung der
beweglichen Teile der Gesichtsfläche besteht aus einem Pendel i i, dessen Pendelstange
12 bei.13 abgeflacht und gelocht ist. Die Pendelstange kann auch an der Gelenkstelle
als Schleife ausgebildet sein und wird von einem Drahtstift 14 getragen, der wagerecht
zwischen den Flanschen 4 und 5 angeordnet ist. Die Enden des Stiftes sind bei 15
rechtwinklig abgebogen. Eine Zahnstange 16 ist verschiebbar innerhalb der Ausnehmung
7 gelagert. Die Zähne 17 der Zahnstange kommen mit dem oberen Teil der Pendelstange
1a in Eingriff. Die Zahnstange besitzt einen Schlitz 18 und einen Ansatz oder ein
Auge i9. Sie wird innerhalb des Schlitzes 7 durch Platten ao gehalten, die auf die
Grundplatte aufgelötet oder in anderer Weise befestigt werden. Eine Klinke 21 ist
mit einem Vorsprung 22 versehen und greift in die Verzahnung 17 der Zahnstange ein.
Die Klinke lagert in einem Gehäuse 23, das durch Lötung o. dgl. auf der Grundplatte
befestigt ist. Die Klinke wird in der normalen Lage durch eine Feder 24 aus dem
Gehäuse nach außen gedrückt. Ein Schlitz 25 ist in dem Gehäuse vorgesehen, damit
die Klinke sich mit ihrem Vorsprung 22 bewegen kann. Ein wagerecht angeordneter
Drahtstift 26 sitzt in derselben Weise in den Flanschen 4 und 5 wie der Drahtstift
14. Der Stift 26 trägt ein Pendel 27. Die Pendelstange 28 ist unterhalb ihres Endes
3o als Schleife 29 ausgebildet. Die Stange 28 ebenso wie die Stange 12 werden auf
den Stiften 26 und 14 durch Scheiben 31 und 32 festgehalten, die durch Lötung 33
oder in einer anderen geeigneten Weise befestigt sind (Abb.9 und io). Die Scheiben
32 sind schalenförmig gestaltet, damit die Stange 12 sich in einer Ebene bewegen
kann, die parallel zur Ebene des Stiftes 14 liegt. Gleichzeitig kann jedoch auch
eine Bewegung rechtwinklig zu dieser Ebene stattfinden. Das in der Pendelstange
vorgesehene Loch ist in seinem Durchmesser so groß, daß die zuvor beschriebenen
Bewegungen möglich sind. Konsole 34, aus gebogenen Drähten bestehend, sind an den
Flanschen 4 und 5 angelötet. Jedes Konsol ist als Schleife 35 ausgebildet und umfaßt
die Stangen 28 bzw. 12, um die Schwingbewegung der Pendel zu begrenzen. Diese Schleifen
können mit Gummi abgedeckt werden, um das durch die Berührung zwischen den Stangen
und den Konsolen entstehende Geräusch beim Ausschwingen der Pendel aufzuheben. Eine
Klinke oder ein Hebel 36 lagert auf einem Stift 37, der zwischen den Flanschen 4
und 5 in derselben Weise wie die Stifte 14 und 26 befestigt sind. Der Hebel 26 ragt
durch den Schlitz 18 der Zahnstange 16 hindurch und ist so gebogen, daß er oberhalb
der Pendelstange 28 endigt. Der Hebel 36 trägt einen Ansatz 38, der mit dem Ende
3o der Pendelstange 28 in Eingriff kommt. Der Hebel oder die Klinke 36 wird in einer
nach vorn gerichteten Stellung durch eine Feder 39 gehalten, die einerseits im Ansatzauge
6 des Flansches 4 und anderseits an der Klinke 36 befestigt ist. Außerdem ist ein
Anschlagstift 4o an dem Flansch 4 vorgesehen, um die Vorwärtsbewegung der Klinke
zu begrenzen.
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Die Gesichtsfläche besteht aus Gummi oder einem ähnlichen elastischen
Stoff. Die Gummifläche 41 bedeckt eine Unterlage von hartem Stoff 42. In letzterer
sind Öffnungen 43, 44, 45, 46 vorgesehen, um die zum Verändern des Gesichtsausdruckes
erforderlicher. Teile aufzunehmen. Die Augenlider 47, 48 haben innere und äußere
kurvenförmige Flächen, uni sich der Öffnung 44 und den Augäpfeln anzuschmiegen.
Die Augenlider besitzen an ihren inneren Enden Ösen 5o. Jeder Augapfel trägt einen
Drahtstift 51, welcher durch einen Schlitz 52 eines jeden oberen Augenlids hindurchgeht.
Die Drahtstif te 53 durchdringen den Stoff 44 und tragen Tränentropfen 54 aus Glas
oder ähnlichem Material, die in die Ausnehmungen 55 hineingezogen werden können
(Abb. 13). Die Augenbrauen 56 sind an der Gummibedeckung 41 befestigt, an welcher
ebenfalls die Lippen 57 angeformt sind. Gummikissen 58, 59 und 6o sind auf die Bedeckung
41 aufgekittet und umschließen metallische Scheiben 61 (Abb. 8), an welchen
die
zur Bewegung dienenden Schnüre ai1-greifen.
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Auf der Grundplatte i sind ein Paar Ständer befestigt. Diese Ständer
sind mit Flanschen 63 versehen, die auf die Grundplatte aufgelötet oder in anderer
Weise befestigt werden. "Zwischen den Ständern sind Schnurführungen 63a, 636, 63c
und 63d angeordnet. an- welchen Winkelstücke 6q. aufgelötet werden. Jedes Winkelstück
besitzt einen Schlitz 65 zur Führung der Schnüre. Diese Winkelstücke bilden Anschläge
für die Federn 66, die die Schnüre umgeben und an den Stiften 67, 158, 51 und 53
durch Scheiben 69 gehalten werden. Der Stift 68 ist an dem Stift 51 befestigt, während
der Stift 67 an der Öse ;,o des unteren Augenlides angreift (4bb.:.l und 5).
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Die beweglichen Teile der Gesichtsfläche werden durch Schnüre 70,
71, 72, 73, 74, /75 und 76 bewegt. Die Schnüre 7o bis 74 sind an der Öse
i 9 der Zahnstange befestigt, während die Schnüre 75 und 76 an der Öse 29 der Pendelstange
28 sitzen. Die Schnur 70 läuft über eine Brücke 77, die auf der Grundplatte i befestigt
ist. Das Ende der Schnur ist an der Unterlippe 57 bei 59 angebracht. Die Schnur
71 läuft unter der Brücke hinweg und ist an den Teilen 6o und 61 in der Ausnehmung
46 befestigt. Die Schnur 72 wird unter der Brücke hinweggeführt und führt zu den
Augenstiften 51. Vorher läuft die Schnur unter der Führungsstange 63d hindurch und
durch eine Feder 66. Die Schnur 73 läuft über die oberste Führungsstange 63a und
ist mit den Augenbrauen 56 verbunden. Die Schnur 74 läuft über die Führungsstange
636 und ist an den Stiften 53 der Tränentropfen festgelegt. Die Schnur 75 ist an
der Schleife 29 der Pendelstange 28 befestigt und läuft unter einer Führungsstange
63c durch eine Feder 66 hindurch und endigt an dem oberen Augenlid 47. Die Schnur
76 ist gleichfalls an der Schleife 29 befestigt und läuft über die Führungsstange
63d ebenfalls durch eine Feder 66 hindurch. Diese Schnur endigt an dem Stift 67,
der mit dem unteren Augenlid verbunden ist. Die Schnüre, «-elche mit den Augen,
Augenlidern und Augenbrauen in Verbindung stehen, werden doppelt geführt. Wenn notwendig,
können in die Schnüre 70, 71, 72, 73 und 74 Federn 78 eingeschaltet werden.
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Das obere Ende der Pendelstange 12 ist mit einer Schnur 79 verbunden,
welche durch eine Öse 8o in einem an der Grundplatte sitzenden Führungsrahmen 81
und durch ein Loch 82 in der Grundplatte zu einem Arm 83 (Abb. i i ), der an dem
Gelenkzapfen eines Beines 84 'sitzt, läuft. Die Schnur 79 kann auch an einem Ende
85 eines Hebels 86 hefestigt werden, der bei 87 an einem Ständer 88 angelenkt ist
und an dessen anderem Arm ein Stift 9o -mit Druckknopf 89 angreift (Abb. r2). Der
Knopf sitzt innerhalb eines Gehäuses 9i, das in dem unteren Teil der Puppe befestigt
wird. Eine Feder 95 sucht den Knopf nach außen zu drücken.
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In der Ahb. 13 sind die Augen nach innen gedreht. Die Bewegung
der Auen wir,l durch Drähte 92, Federn 66 und Schnüre 95 bewirkt. Diese Bewegung
der Augen kann auch so erfolgen, dab die Augen gleichzeitig nach unten gedreht werden.
In der Abb. 14 ist eine besondere Ausführungsform zur Bewegung der Lippen dargestellt.
In der Unterlippe 57 ist eine Blattfeder 93 eingebettet, die an zwei Stellen 94
an dem festen Teil der Gesichtsfläche angebracht ist, so daß, wenn die Enden 97
der Feder durch die Schnüre angehoben werden, die Lippen sich teilen. Dieselbe Vorrichtung
kann zur Bewegung der Augenbrauen Verwendung finden.
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In der normalen Lage befinden sich die Teile der Bewegungseinrichtung
in der in den Zeichnungen dargestellten Stellung, und das Gesicht zeigt einen mürrischen
Ausdruck. Eine geringe Vorwärts- und Rückwärtsbewegung der Puppe bewirkt ein Ausschwingen
des Pendels i i und damit eine Bewegung der Zahnstange. Wenn sich die Stange in
der einen Richtung bewegt, gleitet der obere Teil der Stange 12 über die Zähne hinweg,
während sie in der anderen Richtung mit der Verzahnung in Eingriff kommt. Hierbei
wird, da der Zwischenraum zwischen der Pendelstange und dem Vorsprung 22 der Klinke
genügend groß ist, letztere nicht bewegt. Die Bewegung der Zahnstange bewirkt ein
allmähliches Anheben der Augenbrauen und der Augen, wobei gleichzeitig die Tränen
zurückgezogen werden, die Lippen sich spalten und das in der Gesichtsfläche vorgesehene
Grübchen in Erscheinung tritt. Wenn die Zahnstange das Ende ihres Hubes erreicht
hat, wird der Hebel 36 von dem Schlitz 18 der Zahnstange zurückgedrückt und gibt
das Pendel 27 frei, welches nun zu schwingen anfängt, die Augenlider abwechselnd
öffnet und schließt, so daß der Gesichtsausdruck des Blinzelns hervorgerufen wird.
Diese Bewegung wird so lange beibehalten, bis die Puppe auf die rechte Seite gelegt
wird, wodurch das Pendel i i eine nach unten gerichtete Bewegung ausführt. Dadurch
läuft der obere Teil der Pendelstange frei von der Verzahnung, kommt aber mit dem
Vorsprung 22 der Klinke 21 in Berührung, löst diese aus, so daß die Zahnstange unter
Einwirkung der Federn 66 in ihre ursprüngliche Lage zurückkehrt. Das Gesicht hat
dann wieder den normalen mürrischen Ausdruck. Die Rückwärtsbewegung
bewirkt
die Freigabe des Hebels 36, der durch seine Feder 39 nach vorn gezogen wird und
wieder mit dem Ende 3o der Pendelstange 28 in Eingriff kommt. Wird jedoch die Puppe
auf die linke Seite gelegt, nachdem die Zahnstange auf die beweglichen Teile der
Gesichtsfläche eingewirkt hat, dann wird der obere Teil der Pendelstange 28 in Berührung
mit der Verzahnung der Zahnstange bleiben, und die Puppe behält den freudigen Gesichtsausdruck.
Die Zahnstange kann auch durch die Puppe in sitzender Stellung freigegeben werden.
In diesem Falle wird das Bein 84 nach oben be-,vegt, so daß der Arm 83 einen Zug
auf die Schnur 79 ausübt, welche den oberen Teil der Pendelstange 12 nach der Seite
der Klinke zieht, so daß die Pendelstange außer Eingriff mit der Verzahnung der
Zahnstange kommt. Dieselbe Wirkung kann durch die in der Abb. 12 dargestellte Einrichtung
erreicht werden, indem durch das Gewicht der Puppe der Knopf 89 in das Gehäuse hineingeschoben
wird, wodurch ein Zug auf die Schnur 79 ausgeübt wird.
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Wie oben beschrieben, können in die Schnüre 70, 74 72, 73 und
74 und, wenn notwendig, auch in den anderen Schnüren Federn 78 eingeschaltet werden,
so daß im Falle die beweglichen Teile der Gesichtsfläche, an welchem die Schnüre
befestigt sind, die Grenze ihrer Bewegung erreicht haben, bevor die Zahnstange an
ihrem Hubende angelenht ist, sich dann die Federn ausziehen, um nicht zu verhindern,
daß die Zahnstange ihren Hub vollenden kann.
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Es sei noch erwähnt, daß diejenigen Schnüre, welche an den beweglichen
Teilen der Gesichtsfläche befestigt sind, die kleinen Bewegungen auszuführen haben,
wie Augenbrauen und Tränen auch unmittelbar an der Öse i9 der Zahnstange angreifen
können, damit der nach unten gerichtete Zug der Schnüre nicht so stark wird, als
wenn die Schnüre unter der Brücke 7o hindurchlaufen würden.