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Verfahren und IVIaschine Herstellung von Betonröhren u. dgl. durch
schraubenförmiges Aufwickeln eines Betonstreifens auf einen Formkern. Für diese
Anmeldung ist gemäß dem ünionsvertrage vom 2. Juni igi i die Priorität auf Grund
der Anmeldung in der Schweiz vom z i. April 1923 beansprucht. Die Erfindung betrifft
ein Verfahren nebst zugehöriger Maschine zur Herstellung von Betonröhren, Masten
tt. dgl., insbesondere von bewehrten Betonröhren nach dem Wikkelverfahren. Das Aufpressen
eines Betonstreifens auf das Kernmodell in Fcrm von schraubenförmigen Windungen
mittels eines entsprechend geführten Wickelbandes ist zwar bereits bekannt, gemäß
der Erfindung wird aber jede Streifenwindung im gleichen
Arbeitsgange
mehrmals hintereinandergepreßt. Dieses erreicht man dadurch, daß man ein Wickelband
verwendet, dessen Breite größer ist als die Breite der auf den Kern aufzubringenden
einzelnen Betonstreifen.
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Die Zeichnung zeigt beispielsweise .eine Ausführungsform einer zur
Ausübung des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens, und zwar ist: Abb.
i eine Seitenansicht der Maschine, Abb. 2 eine Draufsicht, Abb.3 eine Vorderansicht
der Maschine, Abb. 4 eine Einzelheit im Schnitt, Abb.5 dieselbe Einzelheit in Draufsicht,
während Abb.6 bis 9 die Entstehung eines Betonrohres nach dem Verfahren gemäß der
Erfindung veranschaulichen.
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Es ist i ein Formkern veränderlichen Durchmessers. In diesen Formkern
ragen Scheiben 2, die innen fest in den Kern i hineingepreßt werden können. Diese
Scheiben sitzen drehbar auf Achsen 3 (Abb. 3), welche in Ständern 4 durch Schnecken
5 und Handrad 6 wagerecht verschiebbar gelagert sind. Die Ständer :4 sind ortsfest,
so daß sich also das Kernmodell i wohl drehen, aber nicht in Richtung seiner Längsachse
verschieben kann. Auf Schienen 7 ist mittels der Räder 8 lose ein Fahrgestell 9
parallel zum -Kern i verschiebbar. Dieses weist zwei in der Längsrichtung aneinandergereihte
Rohrstücke io und i i auf, welche in Brücken 12 des Gestelles drehbar gelagert sind.
Auf jedem Rohrstück io bzw. i i sitzt achsial verschiebbar, jedoch gegen Drehung
gesichert, ein Ständer 13. Jeder Ständer 13 trägt verstellbar und durch Handräder
schräg einstellbar je eine Preßwalze 14, welche Walzen 14 an den Kern i auf entgegengesetzten
Seiten anlegbar ist. Der Preßdruck dieser Walzen i4 erfolgt durch Federn 15, deren
Druck durch Handräder 16 je nach der Größe des Durchmessers des Kerns i geregelt
werden kann. An dem in Abb. i links gezeichneten Ständer 13 sind noch Gestelle zum
Tragen von Führungswalzen i7, 18, ferner Rollen 2o, 21, 22 finit Bewehrungsdrah.t
-23; welche Rollen zweckmäßig mit Bremsen versehen sind, um den Bewehrungsdraht
unter Spannung abzuziehen. Der in Abb. i rechts gezeichnete Ständer trägt Führungswalzen
24, 25.
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Auf dem linken Ende des Rohrstückes i.o ist eine Antriebsrolle 33
angeordnet, welche von einem nicht dargestellten :Motor angetrieben wird. Diese
Antriebsrolle dient zum Antrieb eines breiten Wickelbandes 34, welches von der Rolle
33 durch die Rohre io und i i über eine Rolle 31, eine Spannrolle 30 und
Rollen 27, 25, 24 läuft, dann das Kernmodell nur auf der unteren Seite umschlingt
und hierauf über die Rollen 18, 17 und 35 zur Antriebsrolle 33 zurückläuft. Die
Spannrolle 30 ist in einem Schlitze 28 durch ein Handrad 29 verstellbar.
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An den beiden in der Mitte benachbarten Enden der Rohrstücke io und
i i sind Hebel 36 und 37 befestigt, welche an ihren äußeren Emden mit einander entgegengerichteten
Zahnsegmenten 39 versehen sind, in welche ein Zahnkolben 40 (Abb. 2) eingreift.
Dieser ist durch eine Welle mit einem Schnekkenrad 41 verbunden, das mit einer Schnecke
42 in Eingriff steht. Diese Schnecke 42 (Abb. i) sitzt auf einer Welle 43, welche
durch ein Handrad 44 gedreht werden kann. Wird also das Handrad 44 gedreht, so drehen
sich unter Vermittlung der Teile 43, 42, 44 40, 39 sowie 36 und 37 auch die Rohrstücke
io und il gleichmäßig nach verschiedenen Seiten und mit ihnen auch die darauf befestigten
Ständer 13 aus ihrer senkrechten Stellung.
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Um die Ständer 13 entsprechend dem Durchmesser des Kernmodells i näher
aneinander oder weiter voneinander zu bringen, ist an je einem Lagerauge jedes Ständers
drehbar j e eine Zahnstange 45 bzw. 46 angeordnet, welche, die eine mit oberen,
die andere rnit unteren Zähnen, mit einem Zahnrad 47 kämmen. Dieses ist mit einem
Schnekkenrad 48 starr verbunden, in welches eine an einer Stange 49 sitzende Schnecke
eingreift, die durch ein Handrad 5o gedreht werden kann. Bei Drehung des Handrades
5o gehen die Ständer 13 entweder näher aneinander oder entfernen sich voneinander.
51 ist der Kasten, aus welchem der Beton auf das Wikkelbänd 34 gebracht wird. Die
Zuführungsöffnung des Kastens zur Zuführung des 1XTaterials zum Wickelband ist in
seiner Größe veränderbar.
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Da mit der Maschine Betonstreifen gerngerer Breite . als das Wickelband
schraubenförmig aufgegeben werden sollen, so sind noch Mittel angeordnet, damit
der Beton, welcher durch das Wickelband und die Walzen 14 gegen das Kernmodell-
i gepreßt wird, auf der j.enigen Seite, wo sich derselbe nicht an vorher aufgepreßtes
Material anschmiegen kann, nicht unter dem Preßband hervorgepreßt wird. Das Wickelband
kann z. B. ein Gurt sein mit einem geschmeidigen Rand, welcher durch zwei "kleine
Rollen 52 (Abb. i) herumgebör Belt wird, oder es können zu beiden Seiten der Rollen
14 Segmente 53 (Abb. 4 und 5) angeordnet sein. Die kleinen Rollen .oder die Segmente
sind zweckmäßig gegen das Kernmodell i verschiebbar angeordnet. Die Segmente 53
stehen z. B, in Verbindung mit einem zweiarmigen Hebel 54, welcher auf einer Achse
55 sitzt. Diese
kann durch ein Schneckengetriebe 56 von einem Handrad
57 aus etwas gedreht werden, wodurch entweder das eine Segment oder das andere dem
Kern i angelegt wird. Dieser Abschluß ist immer nur auf einer Seite des Bandes 34
notwendig, und zwar je nach der Bewegungsrichtung der Maschine auf der einen oder
auf der anderen Seite.
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Die Ausübung des Verfahrens mit Hilfe dieser Maschine ist beispielsweise
folgende: Das Kernmodell i wird.mit vorstehenden Randringen 58 versehen und auf
den Tragscheiben 2 in-- der Lage festgelegt, in welcher es in Abb. 3 dargestellt
ist. Die Ständer 13 werden senkrecht gestellt, in welchem Falle das Materialband
34 rechtwinklig auf den Kern i auf- und von demselben abläuft. Die Einstellung erfolgt
so, daß das Materialband auf der einen Seite den Rand 58 berührt. Nun wird der Motor,
welcher das Band 34 antreibt, eingeschaltet und dieses Band durch das Handrad 29
angespannt. Die Ständer 13 werden nunmehr mittels des Handrades -5o dem Kern i so
genähert, daß die Preßrollen 14 auf das Wickelband 34 drücken. Dieser Druck wird
durch die Handräder 16 geregelt. Dann gibt man von dem Behälter 51 aus Beton auf
das Wickelband 34, welches das Material nach links über die Rolle 24 befördert.
Hier fällt der Beton auf den Kern und wird durch das Band und die Preßrollen gegen
den Mantel des drehbaren Formkerns i gepreßt. Dabei ist zuerst, um einen Anfang
des Betonmantels zu erzielen; die Materialzufuhr so eingestellt, daß das Material
in der ganzen Breite des Wickelbandes 34 aufgebracht wird, wobei an der einen Seite
die Rolle 52 oder der Schieber 53 ein Herausquetschen des Materials verhindert.
Es wird so ein konzentrisches Mantelstück 59 aus Beton gebildet (Abb. 6). Nun werden
durch Drehen des Handrades 44 die Ständer 13 nach verschiedenen Seiten hin
etwas schräg gestellt und werden auch die Preßrollen 14 dementsprechend schräg gestellt,
so daß sie nun der Betonschicht wieder glatt anliegen. Dann wird die Materialzufuhr
so geregelt, daß ein keilförmiger Windungsstreifen 6o (Abb.7) aufgelegt wird, der
bis zu einer bestimmten Breite x (Abb. 8), die z. B. gleich der Breite des Wickelbandes
34 ist, ansteigt. Von nun an wird die Materialzufuhr so gehalten, daß fortlaufend
Streifen von der Breite x schraubenförmig nebeneinander aufgetragen und festgepreßt
werden. Während also das Wickelband 34 (Abb. 9) eine neue Streifenwindung amFormkernumschlingtund
festhält und die Preßwalzen 14 diese anpressen und verdichten, üben Band und Walzen
gleichzeitig auf die dahinterliegenden, vorher schon gelegten Streifenwindungen
b und c einen wiederholten Druck aus. Die Bewehrungsdrähte 23 werden unter Spannung
bei der Streifenwindung b oder der Streifenwindung c, unter dein Arbeitsbande 34
oder hinter demselben aufgewickelt. Das geschilderte Verfahren wird fortgesetzt,
bis der ganze Kern mit Streifenwindungen bewickelt ist.