Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen von
Glanz und/oder Glätte einer durch eine Walzenspaltan
ordnung geführten Materialbahn mit Hilfe derartiger
Dampfsprührohre, bei dem ein Istwert von Glanz und/oder
Glätte der Materialbahn in Laufrichtung hinter der Wal
zenspaltanordnung erfaßt und mit einem Sollwert vergli
chen wird und die durch die Dampfsprührohre abgegebene
Dampfmenge in Abhängigkeit von der Differenz zwischen
Soll- und Istwert zonenweise verändert wird.
Aus US-PS 5 122 232 ist ein Dampfsprührohr und ein Ver
fahren zum Steuern der von dem Dampfsprührohr abgegebe
nen Dampfmenge bekannt. Das Dampfsprührohr ist hierbei
unterhalb einer Materialbahn angeordnet, die durch ei
nen Kalander läuft, bei dem mindestens eine Walze eine
hochglanzpolierte Oberfläche aufweist. Das Dampfsprüh
rohr gibt durch seine Düsenanordnung Dampf aus, der an
der Luft kondensiert und sich in Form eines Nebels auf
der vorbeilaufenden Papierbahn niederschlägt. Die da
durch bewirkte Feuchteerhöhung der Papierbahn bewirkt,
daß sich die Papierbahn im nachfolgenden Walzenspalt
besser glätten läßt und/oder einen höheren Glanz be
kommt. Glanz und/oder Glätte der Papierbahn werden am
Ende des Kalanders gemessen, wobei die Meßwerte zu ei
ner Steuervorrichtung zurückgeführt werden, die die
Ventile des Dampfsprührohres entsprechend steuert. Die
Ventile sind als Digitalventile ausgebildet, so daß nur
eine begrenzte Auflösung der abgegebenen Dampfmenge
möglich ist. Um die Auflösung zu verbessern, wird der
Druck zu allen Dampfrohren nach vorgegebenen mathemati
schen Verfahren neu eingestellt.
Problematisch bei einer derartigen Befeuchtung ist, daß
an der Materialbahn ein mehr oder weniger dicker Luft
film anhaftet, der sich mit der Materialbahn mitbewegt
und das Vordringen des Dampfes oder des durch den Dampf
gebildeten Nebels an die Materialbahn verhindert oder
zumindest beträchtlich behindert. Dieser Effekt ist
umso stärker, je schneller die Materialbahn läuft.
Gleichzeitig benötigt eine schnell laufende Material
bahn wesentlich mehr Dampfauftrag pro Zeiteinheit, um
die gleiche Feuchtigkeitsbeladung wie eine langsamer
laufende Materialbahn zu erhalten. Die Erhöhung des
Dampfdruckes, um die Austrittsgeschwindigkeit des Damp
fes zu erhöhen, ist nicht ungefährlich. Bei einem höhe
ren Dampfdruck und einer dadurch bedingten höheren
Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus der Düsenanordnung
kann es passieren, daß der Dampf Wassertröpfchen, die
sich irgendwo in der Zuleitung oder auch in dem Dampf
sprührohr selbst gebildet haben, mitreißt und mit hoher
Geschwindigkeit auf die Materialbahn schleudert. Dort
wirken diese Wassertröpfchen wie Geschosse, die die
Materialbahn perforieren und damit ihre Qualität ganz
beträchtlich herabsetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren
zum Einstellen des Dampfauftrags zu vereinfachen.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß für alle Zonen zumin
dest einer Materialbahnseite gemeinsam ein konstanter
Dampfdruck eingestellt wird und bei einer Differenz
zwischen Soll- und Ist-Wert in Maschinenrichtung der
Öffnungsgrad der Ventile aller Zonen um den gleichen
Wert verändert wird, wobei die Ventile als analoge und
linear ansteuerbare, insbesondere lineare Ventile aus
gebildet sind.
Der Dampfdruck wird einmal in Abhängigkeit von dem zu
bearbeitenden Material und von sonstigen Maschinenpara
metern eingestellt. Er kann danach praktisch unverän
dert belassen werden. Er wird so eingestellt, daß bei
einer mittleren Öffnung der Ventile ein normalerweise
zufriedenstellendes Ergebnis erzielt wird. Lediglich
bei Abweichungen von Glanz bzw. Glätte in Maschinen
richtung werden alle Ventile gleichmäßig geöffnet oder
geschlossen, wobei durch die Linearität des Ventilver
haltens eine sehr einfache Steuerung realisiert werden
kann. Durch die lineare Abhängigkeit müssen bei der
Ventilansteuerung keine komplizierten Umrechnungen im
Hinblick auf den vor der Betätigung des Ventils einge
nommenen Öffnungsgrad getätigt werden. Vielmehr ist bei
der Verringerung oder Vergrößerung des Steuersignals
für die einzelnen Ventile davon auszugehen, daß auch
die abgegebene Dampfmenge entsprechend, d. h. proportio
nal, verringert oder vergrößert wird. Besonders einfach
läßt sich das lineare Ventilverhalten durch lineare
Ventile realisieren, d. h. mit analogen Ventilen, deren
Durchlaßmenge direkt proportional zum Stellsignal ist.
Derartige Ventile werden auch als gleichprozentige Ven
tile bezeichnet. Die lineare Ventilfunktion läßt sich
aber auch durch Vorschalten einer Umrechnungseinheit
realisieren, die die Ventilkennlinie, d. h. die Abhän
gigkeit der Durchlaßmenge vom Öffnungsgrad, berücksich
tigt. Diese Abhängigkeit folgt in vielen Fällen dem
natürlichen Logarithmus. Durch das lineare Ventilver
halten kann man einzelne Parameter, etwa Glanz- und/oder
Glättewerte in Maschinenrichtung oder in Quer
maschinenrichtung relativ gut voneinander entkoppeln,
weil sich die den einzelnen Parametern zugeordneten
Dampfmengen linear überlagern. Dies erleichtert auch
die Berücksichtigung der Abhängigkeit von anderen Zo
nen.
Bevorzugterweise werden bei einer Abweichung von Soll- und
Istwert in Quermaschinenrichtung die Ventile der
einzelnen Zonen unabhängig voneinander und nur in Ab
hängigkeit von der der eigenen Zone zugeordneten Diffe
renz verstellt. Hierdurch läßt sich auch eine Regelung
oder Steuerung von Glanz bzw. Glätte in Quermaschinen
richtung, also quer zur Laufrichtung der Materialbahn,
erreichen. Auch hier ist wieder das lineare Verhalten
der Ventile von Vorteil, wenn aufgrund einer Abweichung
beispielsweise 5% mehr Dampf benötigt wird, wird eben
das Ventil entsprechend weiter aufgesteuert, ohne daß
eine Abhängigkeit von der zuvor eingenommenen Stellung
berücksichtigt werden muß.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung wird beim
Beschleunigen oder Abbremsen der Bahn die abgegebene
Dampfmenge im wesentlichen unabhängig von den ermittel
ten Istwerten entsprechend einer vorgegebenen Funktion
erhöht oder erniedrigt. Beim Beschleunigen oder Abbrem
sen der Bahn, was beispielsweise immer dann zwangsläu
fig erfolgt, wenn Materialbahnrollen kalandriert wer
den, weil der Kalander am Anfang der Bahn beschleunigt
werden muß, bis er auf voller Arbeitsgeschwindigkeit
ist, und am Ende wieder abgebremst werden muß, ergibt
sich bei einer gleichbleibenden Dampfbeaufschlagung
eine Erhöhung der Glanz- oder Glättewerte über ein ge
wünschtes Maß hinaus. Diese Erhöhung kann jedoch durch
die üblichen Sensoren, die sich quer über die Material
bahnbreite bewegen, nicht oder nur sehr unzureichend
erfaßt werden. Da der Effekt aber bekannt ist, kann man
sich in diesem Betriebszustand unabhängig von den vom
Sensor ermittelten Werten machen und einfach mit einer
festen Funktion die pro Zeiteinheit abgegebene Dampf
menge erhöhen oder erniedrigen. Hierbei kann man natür
lich den derzeitigen Wert, der abhängig von dem derzei
tigen Ist-Zustand eingestellt worden ist, als Ausgangs
punkt nehmen.
Bevorzugterweise beschreibt die vorgegebene Funktion
eine von der Zeit oder der Geschwindigkeit der Bahn
lineare Abhängigkeit. Die einfachste Ausführungsform
ist die lineare Abhängigkeit von der Zeit. Dies gibt
zwar nicht ganz so gute Ergebnisse, weil die Geschwin
digkeitszunahme der Bahn in den wenigsten Fällen streng
linear ist, der Steuerungsaufwand ist jedoch relativ
niedrig. Bessere Ergebnisse erzielt man, wenn die
Dampfmenge von der Geschwindigkeit der Bahn abhängig
gemacht wird. In diesem Fall ist aber die Verarbeitung
eines Geschwindigkeitssignals zusätzlich erforderlich.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Veränderung
der Dampfmenge in Abhängigkeit von einem die Geschwin
digkeitsänderung der Bahn einleitenden Signal eingelei
tet wird. Ein derartiges Signal läßt sich aus der Ka
landersteuerung gewinnen. Dieses Signal gibt beispiels
weise den Antriebsmotoren des Kalanders Anweisung, den
Kalander oder die Walzenspaltanordnung zu beschleunigen
oder abzubremsen. Da das Verhalten der Walzenspaltan
ordnung bekannt ist, also bekannt ist, nach welcher
Zeit nach diesem Signal eine Veränderung der Geschwin
digkeit erfolgt, kann man dieses Signal auch zur Dampf
steuerung, genauer gesagt, zum Einleiten der Verände
rung der abgegebenen Dampfmenge, verwenden.
Vorteilhafterweise wird zumindest ein Teil des Dampfes
vor dem ersten Walzenspalt, insbesondere von beiden
Seiten der Materialbahn gleichzeitig, aufgebracht. Im
ersten Walzenspalt bzw. in den ersten Walzenspalten
erfolgt die größte Veränderung der Oberfläche. Die auf
gebrachte Feuchtigkeit unterstützt diese Veränderung im
Hinblick auf verbesserte Glanz- und/oder Glättewerte,
so daß durch ein Aufbringen der Feuchtigkeit vor dem
ersten Walzenspalt insgesamt bessere Ergebnisse erzielt
werden können.
Auch ist bevorzugt, daß die Dampfbeaufschlagung einer
Materialbahnseite durch mindestens zwei Dampfsprührohre
vorgenommen wird. In diesem Fall hat man größere Frei
heiten, die aufgebrachte Dampfmenge zu steuern.
So kann zum Beispiel eines der Dampfsprührohre so ge
steuert sein, daß es Differenzen zwischen Soll- und
Istwerten in Maschinenrichtung ausgleicht, während ein
anderes so gesteuert ist, daß es Differenzen in Querma
schinenrichtung ausgleicht. Dies vereinfacht, insbeson
dere bei linear arbeitenden Ventilen, die Steuerung
ganz erheblich, weil sich die Dampfmengen linear super
ponieren.
In einer alternativen oder zusätzlichen Ausgestaltung
kann eines der Dampfsprührohre für eine Grobeinstellung
und ein anderes für eine Feineinstellung der abgegebe
nen Dampfmenge verwendet werden. Hierdurch läßt sich
eine sehr genaue Einstellung der Dampfmenge erreichen.
In einer weiteren Alternative kann ein Dampfsprührohr
nach dem Erreichen der Kapazitätsgrenze eines anderen
Rohres zugeschaltet werden. Die Kapazität eines Dampf
rohres, also die maximal abgebbare Dampfmenge, kann
damit in relativ engen Grenzen gehalten werden, was die
Dimensionierung erleichtert.
Schließlich können auch alle Dampfsprührohre parallel
gesteuert werden. In diesem Fall ist lediglich die Auf
teilung der Dampfmenge auf verschiedene Bearbeitungs
abschnitte zu beachten.
Mit Vorteil wird bei einer ermittelten Differenz zwi
schen Soll- und Istwert zunächst ein Quotient aus der
Differenz und dem Maximalwert von Glätte und/oder Glanz
gebildet, und die abgegebene Dampfmenge wird um einen
Betrag vergrößert oder verkleinert, der sich aus der
Multiplikation des Quotienten mit der maximal abgebba
ren Dampfmenge ergibt. Die Dampfmenge wird also sozusa
gen linear dem Glanz und oder der Glätte nachgeführt.
Bevorzugterweise wird bei Veränderung der Dampfmenge in
einer Zone zum Ausgleich einer Differenz zwischen Soll- und
Istwert in Quermaschinenrichtung die Dampfmenge in
mindestens einer anderen Zone mit entsprechend umge
kehrtem Vorzeichen verändert, um die insgesamt abgege
bene Dampfmenge konstant zu halten. Der Begriff "Dampf
menge" bezieht sich natürlich auf die pro Zeiteinheit
abgegebene Dampfmenge. Durch den Ausgleich wird die
Glätte und/oder der Glanz insgesamt gleichgehalten.
Ansonsten könnte durch eine Erhöhung oder Verringerung
der Dampfmenge in einer Zone eine Anhebung oder Absen
kung des Durchschnittswerts von Glanz und/oder Glätte
eintreten.
Hierbei ist bevorzugt, daß die mit umgekehrtem Vorzei
chen veränderte Dampfmenge auf mehrere Zonen verteilt
wird. Man vermeidet hierdurch eine Extremwertbildung.
Die auf mehrere Zonen verteilte Änderung der Dampfmenge
ist nicht so leicht merkbar.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorge
sehen, daß für alle Zonen in Abhängigkeit vom Material
der Materialbahn eine vorbestimmte Mindestdampfmenge
und/oder Maximaldampfmenge eingestellt wird. Diese
Dampfmengen können beispielsweise zusammen mit dem für
die Materialbahn vorgegebenen Sollwert abgespeichert
werden. Die Mindestdampfmenge verkürzt die Anfahrzeit
und damit den Ausschuß an Material. Die Dampfmenge wird
gleich in die Nähe des Wertes gebracht, der für den
gewünschten Glanz- und/oder Glättewert sorgt. Durch
Begrenzung der Dampfmenge auf einen Maximalwert wird
das Material geschont. Insbesondere bei gestrichenen
Papieren kann eine zu große Dampfmenge zu einer Ablö
sung des Strichs führen.
Besonders Vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der
die Differenz der abgegebenen Dampfmengen von benach
barten Zonen auf einen vorbestellten Maximalwert be
grenzt wird. Hierdurch wird einerseits die Belastung
der Walzen der Walzenspaltvorrichtung verringert. An
derseits werden Glanz- und oder Glättestreifen vermie
den. Die Materialbahn bekommt ein einheitlicheres Aus
sehen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 einen Kalander mit Dampfrohren,
Fig. 2 eine erste Ausgestaltung eines Dampfrohrs,
Fig. 3 einen Schnitt III-III nach Fig. 2,
Fig. 4 eine zweite Ausgestaltung eines Dampfrohres.
Fig. 5 eine Draufsicht auf ein Dampfrohr,
Fig. 6 eine dritte Ausgestaltung eines Dampfrohres,
Fig. 7 eine Draufsicht auf das Dampfrohr nach Fig. 6
und
Fig. 8 eine schematische Darstellung der aufgegebenen
Dampfmenge.
Ein Kalander 1 weist mehrere Arbeitswalzen 2 auf, zwi
schen denen Walzenspalte 3 gebildet sind. Durch die
Walzenspalte 3 ist eine Materialbahn 4 geführt, bei
spielsweise eine Papierbahn, die nach dem Durchlaufen
jeweils eines Walzenspaltes über Umlenkrollen 5 geführt
ist. Zwischen einer Umlenkrolle 5 und einem in Bahn
laufrichtung 6 folgenden Walzenspalt 3 entsteht dadurch
ein im wesentlichen geradlinig verlaufender Abschnitt 7
der Materialbahn 4, an dessen Unterseite ein Dampf
sprührohr 10 angeordnet ist. Ein weiteres Dampfsprüh
rohr 10′ ist für die andere Seite der Materialbahn vor
gesehen. Beide Dampfsprührohre 10, 10′ können gleich
ausgebildet sein.
Das Dampfsprührohr 10 ist über eine Dampftransportlei
tung 11 mit einer Dampfquelle 12 verbunden. Ferner ist
das Dampfsprührohr 10 über eine Signalleitung 13 mit
einer Steuereinrichtung 14 verbunden. Die Steuerein
richtung 14 wiederum ist mit einer Meßeinrichtung 15
verbunden, die hinter der letzten Walze des Kalanders 1
den Glanz bzw. die Glätte der Oberfläche der Material
bahn 4 ermittelt und an die Steuereinrichtung 14 zu
rückmeldet. Die Steuereinrichtung 14 vergleicht nun den
ermittelten Istwert von Glanz bzw. Glätte der Material
bahn 4 mit einem vorgegebenen Sollwert und ändert in
Abhängigkeit von der Differenz zwischen Ist- und Soll
wert die über das Dampfsprührohr 10 abgegebene Dampf
menge.
Die gleichen Teile, die mit gestrichenen Bezugsgrößen
versehen sind, sind auch für die andere Materialbahn
seite vorgesehen, wobei die Dampfquellen 12, 12′ und
die Steuereinrichtungen 14, 14′ jeweils auch für beide
Dampfsprührohre 10, 10′ gemeinsam vorgesehen sein kön
nen.
Ferner können weitere Dampfsprührohre 10A, 10A′ und
10B, 10B′ vorgesehen sein. Die Dampfsprührohre mit den
gestrichen Größen sind für die Oberseite der Material
bahn 4 zuständig, während die anderen die Unterseite
der Materialbahn beaufschlagen. Alle Dampfsprührohre
10, 10A, 10B bzw. 10′, 10A′, 10B′ können von den jewei
ligen Steuervorrichtungen 14, 14′ bzw. von den jeweili
gen Dampfquellen 12, 12′ gespeist werden.
Zu beachten ist insbesondere, daß die Dampfsprührohre
10B, 10B′ einander gegenüberliegend angeordnet sind, so
daß das Dampfsprührohr 10B′ "über Kopf" angeordnet ist.
Dies läßt sich nur dann realisieren, wenn, wie in den
dargestellten Ausführungsbeispielen der Dampfsprühroh
re, der Transport von Wassertröpfchen auf die Material
bahn 4 zuverlässig vermieden werden kann.
Die Beaufschlagung der Materialbahn 4 mit Feuchtigkeit
vor dem ersten Walzenspalt 3 des Kalanders 1 bewirkt,
daß bereits im ersten Walzenspalt 3 die notwendige Ver
formungsarbeit in der Oberfläche der Materialbahn 4 mit
Unterstützung der Feuchtigkeit, die die Oberfläche oder
die gesamte Materialbahn gegebenenfalls in gewissem
Umfang plastifiziert, unterstützt werden kann.
Durch die Aufteilung der Dampfbeaufschlagung auf mehre
re Dampfsprührohre 10, 10A, 10B bzw. 10′, 10A′, 10B′
lassen sich nun verschiedene Steuerverfahren realisie
ren. Als ein Beispiel sei genannt, daß eines der Dampf
sprührohre für die Dampf- und/oder Glätteeinstellung in
Maschinenrichtung, d. h. in Laufrichtung 6 der Material
bahn, zuständig ist, während ein anderes für die Quer
maschinenrichtung verantwortlich ist. In einer anderen
Ausgestaltung kann ein Dampfsprührohr für die Grobein
stellung und ein anderes Dampfsprührohr für die Fein
einstellung der Glanz und/oder Glättewerte verantwort
lich gemacht werden. Schließlich kann ein Dampfsprüh
rohr zugeschaltet werden, wenn ein anderes seine Kapa
zitätsgrenze erreicht. Es können aber auch alle Dampf
sprührohre parallel angesteuert werden.
Fig. 2 zeigt den näheren Aufbau einer ersten Ausfüh
rungsform eines derartigen Dampfsprührohres 10, bei dem
die Dampftransportleitung 11 in eine Zuleitung 16 mün
det. Die Zuleitung 16 ist in einem Gehäuse 17 vorgese
hen, das zumindest teilweise von einer Wärmeschutzab
deckung 18 umgeben ist.
Im Innern des Gehäuses 17 ist ein Ventil 19 angeordnet,
genauer gesagt, dessen Ventilsitz 20 und dessen Ver
schlußstück 21. Das Ventil 19 weist einen Antriebsteil
22 auf, der außerhalb des Gehäuses 17 angeordnet ist.
Der Antriebsteil ist unter Zwischenschaltung einer Wär
meisolation 23, beispielsweise in Form einer Scheibe
aus nicht oder sehr schlecht wärmeleitfähigem Kunst
stoff, mit dem Gehäuse 17 verbunden, so daß keine oder
nur eine sehr geringe Wärmeübertragung vom Gehäuse 17
auf den Antriebsteil 22 erfolgt.
Das Ventil 19 ist pneumatisch betätigbar. Es weist
hierzu eine Druckkammer 24 auf, die vom Antriebsgehäuse
25 und einer Membran 26 umschlossen ist. Die Membran
ist auf der der Druckkammer 24 abgewandten Seite von
einer Feder 27 belastet. Das Verschlußstück 21 ist über
eine Antriebsstange 28, die mit Hilfe von Dichtungen 29
abgedichtet im Antriebsgehäuse 25 geführt ist, mit der
Membran 26 verbunden, so daß bei einer Bewegung der
Membran 26 auch das Verschlußstück 21 bewegt wird. Der
Druck in der Druckkammer 24 wird mit Hilfe einer nur
schematisch dargestellten pneumatischen Ventilanordnung
30 eingestellt.
Das Ventil 19 ist als sogenanntes lineares Ventil aus
gebildet. Dies bedeutet, daß die vom Ventil 19 durch
gelassene Dampfmenge linear abhängig ist von einem dem
Antriebsteil 22 zugeführten Signal, beispielsweise dem
dem Antriebsteil 22 zugeführten Luftdruck. Wird das für
die Betätigung des Ventils verantwortliche Signal um
10% im Wert erhöht, läßt das Ventil 19 auch 10% mehr
Dampf durch, und zwar unabhängig davon, welche Stellung
das Ventil 19 zuvor innegehabt hatte. Ausgenommen davon
sind natürlich Grenzwertsituationen, bei denen das Ven
til 19 nicht mehr weiter öffnen oder schließen kann.
Das Gehäuse 17 ist an seiner der Materialbahn 4 zuge
wandten Seite einwärts gebogen und weist eine mit ihrem
offenen Ende der Materialbahn zugewandte U-förmige Aus
nehmung 31 auf, die von einer Diffusorplatte 32 ver
schlossen ist. In der Diffusorplatte sind Düsen 33 vor
gesehen, die in zwei Reihen angeordnet sind, wobei die
beiden Düsenreihen in Querrichtung der Materialbahn so
zueinander versetzt sind, daß die Düsen 33 einer Reihe
in Laufrichtung 6 der Materialbahn 4 sich vor oder hin
ter einer Lücke zwischen Düsen 33 der anderen Reihe
befinden. Das Gehäuse 17 und die Diffusorplatte 32
schließen zusammen eine Dampfkammer 34 ein. Die Düsen
33 und die Dampfkammer 34 bilden zusammen eine Düsen
anordnung. Die Dampfkammer 34 wird über das Ventil 19
mit Dampf aus der Zuleitung 16 versorgt. In Strömungs
richtung des Dampfes hinter dem Ventil 19 und vor der
Dampfkammer 34 ist ein im wesentlichen geradlinig ver
laufender Beschleunigungskanal vorgesehen, in dem aus
einer vorbestimmten Entfernung zu seinem Ende 37 hin
ein Düsenkanal 36 abzweigt. Das Ende 37 des Beschleuni
gungskanals 35 ist durch eine Prallplatte 38 abge
schlossen, an deren in Schwerkraftrichtung tiefster
Stelle eine als Drossel ausgebildete Öffnung 39 vorge
sehen ist, über die der Beschleunigungskanal 35 mit
einem Entsorgungskanal 40 in Verbindung steht.
Ferner ist in der Dampfkammer 34 eine Prallplatte 41
angeordnet, und zwar in Verlängerung des Düsenkanals
36, so daß der direkte Weg vom Düsenkanal 36 zu den
Düsen 33 versperrt ist. Der aus dem Düsenkanal 36 aus
tretende Dampf muß also, bevor er die Düsen 33 er
reicht, wenigstens einmal seine Bewegungsrichtung än
dern.
Die Düsen 33 haben eine Länge, die größer als ihr
Durchmesser ist. Dadurch läßt sich ein gerichteter
Dampfstrahl erzeugen.
Die Diffusorplatte 32 und die Prallplatte 41 sind mit
dem Gehäuse 17 verschweißt oder auf andere Weise wärme
leitend miteinander verbunden. Insbesondere die Diffu
sorplatte 33, aber auch die Prallplatte 41, haben den
gleichen linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten wie das
Gehäuse 17. Dieser kann beispielsweise für die Diffu
sorplatte 32 und die Prallplatte 41 bei 17×10⁻6 m/(mK)
und beim Gehäuse 17 bei 16×10⁻6 m/(mK) liegen. Die
Wärmeleitfähigkeit der Diffusorplatte 32 ist jedoch
wesentlich größer als die des Gehäuses 17. Beispiels
weise liegt sie bei der Diffusorplatte 32 und bei der
Prallplatte 41 bei etwa 380 W/(mK), während sie beim
Gehäuse bei 10 . . . 15 W/(mK) liegt. Eine derartige
Werkstoffpaarung ist beispielsweise durch die Verwen
dung von Kupfer für die Diffusorplatte 32 und die
Prallplatte 41 und die Verwendung von Chromnickelstahl
oder einem anderen Edelstahl für das Gehäuse 17 zu rea
lisieren.
Das Dampfsprührohr 10 arbeitet wie folgt: Die Zuleitung
16 ist permanent von Dampf unter einem vorbestimmten
Druck durchströmt. Man versucht zwar, diesen Dampf so
trocken wie möglich zu halten. Es läßt sich aber in der
Praxis kaum verhindern, daß hin und wieder kleine Was
sertröpfchen entstehen, die mit dem Dampf mitgetragen
werden. Das Ventil 19 wird auf einen von der Steuerein
richtung 14 vorgegebenen Wert geöffnet. Der Dampf kann
nun von der Zuleitung 16 in den Beschleunigungskanal 35
strömen. Möglicherweise vorhandene Wassertröpfchen im
Dampf strömen hierbei natürlich ebenfalls durch das
Ventil 19. Die durch die Richtungsänderung beim Durch
tritt durch das Ventil relativ langsam (bezogen auf die
Bewegungsrichtung des Dampfes) gewordenen Wassertröpf
chen werden nun im Beschleunigungskanal 35 beschleu
nigt. Der Dampf wird nun rechtwinklig in den Düsenkanal
36 geleitet oder abgelenkt, der in einer beträchtlichen
Entfernung, im vorliegenden Fall knapp der Hälfte der
Länge des Beschleunigungskanals, vor dem Ende 37 des
Beschleunigungskanals 35 angeordnet ist. Die nunmehr
eine beträchtliche Geschwindigkeit aufweisenden Wasser
tröpfchen können diese schnelle Richtungsänderung nicht
mitmachen. Sie fliegen geradeaus weiter und schlagen
entweder an der Prallplatte 38 auf oder schlagen sich
vorher an der in Schwerkraftrichtung tiefsten Stelle am
Ende 37 des Beschleunigungskanals 35 nieder. Die hier
durch entstehende Wasseransammlung kann durch die Öff
nung 39 in den Entsorgungskanal 40 abfließen. Hierbei
verstopft das abfließende Wasser die Öffnung 39 so, daß
hier keine nennenswerten Dampfverluste auftreten. Auch
wenn die Öffnung 39 nicht gerade zur Abfuhr von Wasser
in den Entsorgungskanal 40 dient, ist sie als Drossel
ausgebildet, d. h. sie setzt dem Dampf einen gewissen
Strömungswiderstand entgegen, so daß der überwiegende
Teil des durch das Ventil 19 strömende Dampfes bis auf
einen vernachlässigbaren Rest auch durch die Düsen 33
austreten kann.
Der Beschleunigungskanal 35 ist in einem Gehäuse 42
angeordnet, daß sich vollständig im Innern des Gehäuses
17, d. h. in der Zuleitung 16, befindet. Das Gehäuse 42
hat also die Temperatur des in der Zuleitung 16 strö
menden Dampfes. Es ist damit heiß genug, um auftreffen
de Wassertropfen auch verdampfen zu können.
Sofern der durch den Düsenkanal 36 strömende Dampf noch
mit Wassertröpfchen beladen ist, treffen diese auf die
Prallplatte 41 auf, weil sie die Richtungsänderung des
Dampfes, die zum Umströmen der Prallplatte 41 erforder
lich ist, nicht mitmachen können. Damit ist der Dampf,
der schließlich durch die Düsen 33 austreten soll,
praktisch wasserfrei. Sollten wider Erwarten noch ein
zelne Wassertröpfchen vorhanden sein, treffen sie mit
einer relativ großen Wahrscheinlichkeit nicht auf die
Düsen 33, sondern auf die beheizten Wände der Dampfkam
mer 34, wo sie verdampft werden. Die Wände der Dampf
kammer 34 einschließlich der Diffusorplatte 32 haben
nämlich die Temperatur des in der Zuleitung 16 strömen
den Dampfes, während der Dampf in der Dampfkammer 34
aufgrund des durch das Ventil 19 verursachten Druckab
falls in der Regel eine etwas geringere Temperatur ha
ben wird.
Aufgrund des Beschleunigungskanals, gegebenenfalls un
terstützt durch die Prallplatte 41 und die beheizte
Dampfkammer 34, kann der Dampf mit einem relativ großen
Druck in die Dampfkammer 34 eingespeist werden, wo er
sich gleichmäßig ausbreitet und mit gleichförmigen
Druck durch alle Düsen 33 einer Düsenanordnung, die
dieser Dampfkammer 34 zugeordnet ist, ausströmen kann.
Durch den relativ hohen Druck in der Dampfkammer 34
kann der Dampf beim Ausströmen durch die Düsen 33 eine
relativ große Geschwindigkeit entwickeln, so daß er
bzw. der durch ihn in der Umgebungsluft entwickelte
Nebel auch mit hoher Geschwindigkeit bzw. mit hohem
Druck auf die Materialbahn 4 auftrifft. Dadurch wird
die an der Materialbahn anhaftende Luftschicht aufge
rissen, und das im Nebel befindliche Wasser kann sich
auf der Materialbahn 4 niederschlagen, so daß die Mate
rialbahn 4 ausreichend mit Feuchtigkeit versehen wird,
um die gewünschte Glätte bzw. den gewünschten Glanz im
nachfolgenden Walzenspalt 3 zu erhalten. Die Gefahr,
daß durch die Düsen 33 Wassertröpfchen austreten und zu
einer Beschädigung der Materialbahn 4 führen, ist so
außerordentlich gering, daß sie praktisch vernachläs
sigbar ist. Die Dampfgeschwindigkeit kann daher gegen
über herkömmlichen Rohren erheblich gesteigert werden,
so daß auch größere Materialbahngeschwindigkeiten zu
gelassen werden können.
Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf ein Dampfsprührohr 10,
aus dem ersichtlich ist, daß jedes Dampfsprührohr 10
mehrere in Zonen angeordnete Düsenanordnungen 33 auf
weist. Hierdurch ist es möglich, die Materialbahn 4
über ihre Breite mit unterschiedlichen Dampfmengen zu
beaufschlagen. Die Düsen 33 sind in Reihen 43 angeord
net, die mit der Quermaschinenrichtung, also einer
Richtung quer zur Materiallaufrichtung, einen spitzen
Winkel einschließen. Hierdurch wird es möglich, daß
sich Düsenanordnungen 33 benachbarter Zonen einander
überlappen. Auch an der Grenze zwischen zwei Zonen wird
hierdurch gewährleistet, daß die vorbeilaufende Materi
albahn in ausreichendem Maße mit Dampf beaufschlagt
wird.
Wie aus Fig. 5 ebenfalls ersichtlich ist, kann die
Transportleitung 11 für Dampf ringförmig geführt sein,
so daß der durch das Dampfsprührohr 10 strömende Dampf,
der nicht gebraucht wird, oder kondensiertes Wasser
wieder zur Dampfquelle 12 zurückgeführt wird. Auf diese
Weise wird sichergestellt, daß der Dampf immer die not
wendige Temperatur aufweist. Man kann hierdurch auch
vor dem eigentlichen Betriebsbeginn das Dampfsprührohr
einschließlich aller in ihm enthaltenen und vom Dampf
umströmten Teile aufheizen, so daß sich auch am Be
triebsbeginn keine störenden Wassertröpfchen, die sich
etwa an abgekühlten Teilen des Dampfsprührohrs 10 nie
dergeschlagen haben, stören.
Wie aus Fig. 5 ebenfalls ersichtlich ist, hat jede Zone
ihr eigenes Ventil, von dem lediglich die Antriebsteile
22 und die Ventilanordnungen 30 zu sehen sind.
Zum Betrieb wird ein Dampfdruck eingestellt, der dann
im der Zuleitung 16 herrscht. Dieser Dampfdruck wird
während des Betriebs in der Regel nicht verändert. Er
ist abhängig von dem Kalander 1 bzw. von der zu behan
delnden Warenbahn 4. Durch die Meßeinrichtungen 15, 15′
werden die Glanz- bzw. Glättewerte ermittelt und an die
Steuereinrichtungen 14, 14′ zurückgemeldet. Diese stel
len dann den Öffnungsgrad der Ventile 19 so ein, daß
der gewünschte Glanz- bzw. Glättewert der Materialbahn
erreicht wird. Weichen die erzielten Ergebnisse von den
vorgegebenen Werten ab, so werden die Ventile 19 ent
sprechend verändert, wobei diese Veränderung zonenweise
erfolgen kann, wenn sich eine Abweichung quer zur Mate
rialbahnlaufrichtung ergibt, oder für alle Ventile 19
gemeinsam, wenn sich eine Abweichung in Laufrichtung
der Maschine ergibt. Beispielsweise können im letzten
Fall alle Ventile gleichmäßig um 10% geöffnet werden,
um eine 10% größere Dampfmenge auszugeben. Dies ist
durch die Verwendung von linearen analogen Ventilen in
der Steuerung besonders einfach.
Fig. 4 zeigt eine zweite Ausgestaltung eines Dampf
sprührohres, bei der gleiche Teile mit gleichen Bezugs
zeichen und entsprechende Teile mit um 100 erhöhten
Bezugszeichen versehen sind.
Die U-förmige Ausnehmung 131 des Gehäuses 117 ist bei
dieser Ausgestaltung breiter, so daß sie die Dampfkam
mer 134 nicht mehr unmittelbar einschließt. Die Dampf
kammer 134 ist vielmehr in einem separaten Block 44
angeordnet, der auf das Gehäuse 117 bzw. einen mit ihm
fest verbundenen Teil, wie beispielsweise das Gehäuse
42 des Beschleunigungskanals 35, aufgeschraubt ist.
Im Block 44 sind Dampfkanäle 45, 46 vorgesehen, die
über einen Hilfskanal 47 mit der Zuleitung 16 in Ver
bindung stehen und von dort mit heißem Dampf versorgt
werden. Mit Hilfe der Dampfkanäle 45, 46 wird der Block
44 so aufgeheizt, daß auch die Dampfkammer 134 allseits
von beheizten Wänden umgeben ist. Die Dampfkanäle 45,
46 sind permanent vom Dampf durchströmt, d. h. sie wei
sen an ihrem Ende nicht dargestellte Dampfaustritte
auf, von denen der Dampf gegebenenfalls wieder der
Dampfquelle 12 zugeführt werden kann.
Der Düsenkanal 36 mündet tangential in die Dampfkammer
134. Die Düsen 133 sind seitlich so versetzt, daß sie
außerhalb der Projektion der Mündung des Düsenkanals 36
auf die Wand der Dampfkammer 134 liegen. Auch in diesem
Fall kann also kein Dampf gerichtet von dem Düsenkanal
36 zu den Düsen 133 gelangen. Vielmehr ist es notwen
dig, daß sich der Dampf zunächst in der Dampfkammer 134
ausbreitet, bevor er durch die Düsen 133 treten kann.
In beiden Ausführungsbeispielen sind an den in Schwer
kraftrichtung jeweils tiefsten Stellen noch Siphons 48,
49, 50 vorgesehen, mit deren Hilfe in bekannter Art und
Weise sich ansammelndes Wasser entsorgt werden kann.
Fig. 6 zeigt einen Querschnitt durch ein weiteres
Dampfsprührohr 210, bei dem Teile, die denen aus Fig. 2
entsprechen, mit gleichen Bezugszeichen und entspre
chende Teile mit um 200 erhöhten Bezugszeichen versehen
sind.
Geändert hat sich lediglich die Prallplatte 241, die
nun nicht mehr senkrecht zur Richtung des Zwischenka
nals 36, sondern geneigt dazu angeordnet ist. Die
Prallplatte 241 bildet also gegenüber dem einströmenden
Dampf aus dem Düsenkanal 36 eine schiefe Ebene, so daß
der Dampf praktisch zwangsläufig auf die in Fig. 6 dar
gestellte rechte Wand der Dampfkammer 234 gelenkt wird.
Dies ist die Wand, die dem Ventil 19 zugewandt ist, so
daß gewährleistet ist, daß hier immer eine gewisse
Dampfströmung durch die Zuleitung 16 besteht. Diese
Wand wird also immer heiß sein. Nur ein verschwindend
geringer Teil des Dampfes wird an die gegenüberliegende
Wand gelangen.
Die Prallplatte 241 ist auch nicht mehr, wie in Fig.
20, mit den Seitenwänden der Dampfkammer 234 verbunden,
sondern über eigene Seitenwände 48 mit dem Boden der
Dampfkammer 234, also mit der Umgebung der Mündung des
Düsenkanals 36. Aus Fig. 7 ist ersichtlich, daß die
Seitenwände 48 zu der besagten Dampfkammerwand hin öff
nen, so daß hier eine noch weiter Ausrichtung des Damp
fes auf die Seitenwand hin gegeben ist.
Wenn nun das in Fig. 6 dargestellte Dampfsprührohr 210
"über Kopf" verwendet wird, so daß also die Düsen 33
nach unten weisen, wird durch die Neigung der Prall
platte sichergestellt, das Wasser, das sich möglicher
weise doch noch bilden kann, auf einen Bereich der Dif
fusorplatte 32 tropft, der außerhalb der Düsen 33
liegt. Da die aus Kupfer gebildete Diffusorplatte immer
die Temperatur des in der Zuleitung 16 strömenden Damp
fes hat, also heißer als 100°C ist, wird das auf die
Diffusorplatte 32 tropfende Wasser sofort verdampfen
und kann daher nicht mehr durch die Düsen 33 austreten.
Aus Fig. 7 ist auch ersichtlich, daß einzelne Zonen
durch Trennwände 49 voneinander getrennt sind. Die
rechte der beiden dargestellten Zonen weist die Düsen
33 in zwei Reihen auf. Die linke der beiden dargestell
ten Zonen hat eine Schlitzdüse 233, aus der der Dampf
ebenfalls relativ gleichmäßig austreten kann. Die
Schlitzbreite ist kleiner als die Dicke der Diffusor
platte 32.
Anhand von Fig. 8 soll nun erläutert werden, wie die
Dampfmenge gesteuert wird. In Fig. 8 ist nach rechts
die Länge der zu behandelnden Materialbahn auftragen
und nach oben Glanz- bzw. Glätte G, die Geschwindigkeit
v und die abgegebene Dampfmenge . Der Anfang der Mate
rialbahn wird zunächst durch einen Kalander hindurch
gefädelt. Der Kalander wird dann beschleunigt, so daß
die Geschwindigkeit der Materialbahn entsprechend der
Kurve v zunimmt. Nach einer gewissen Zeit, die in Fig.
8 durch den Punkt A gekennzeichnet ist, erreicht die
Materialbahn ihre Arbeitsgeschwindigkeit, die dann mög
lichst konstant beibehalten wird. Kurz vor dem Ende der
Bahn, nämlich am Punkt B, muß die Geschwindigkeit wie
der verringert werden, damit die Behandlung ordnungs
gemäß abgeschlossen werden kann und keine gefährlichen
Situationen entstehen.
Würde man nun mit einer im wesentlichen konstanten
Dampfmenge fahren, würde sich, wie das durch gestri
chelte Linie GA dargestellt ist, am Anfang und am Ende
der Bahn ein unzulässig hoher Glanz- bzw. Glättewert
ergeben. Zwischen dem Anfang der Bahn und dem Punkt A
bzw. dem Punkt B und dem Ende der Bahn wird dann Aus
schluß produziert, weil Glanz und/oder Glätte außerhalb
eines Toleranzbereiches TB liegen.
Verändert man hingegen die abgegebene Dampfmenge un
ter Berücksichtigung dieses Effekts entsprechend der
dargestellten Kurve , die am Anfang und am Ende Ab
schnitte mit einer linearen positiven oder negativen
Steigung aufweist, wird sich der Glanz bzw. die Glätte
nur entsprechend der Kurve GN verändern, so daß wesent
lich größere Teile der Bahn noch im Toleranzbereich TB
im Hinblick auf Glanz oder Glätte sind. Die Punkte, vor
bzw. hinter denen Ausschuß produziert wird, verschieben
sich dann auf A′ bzw. B′.
Die Beeinflussung der Dampfmenge erfolgt hierbei un
abhängig von den Signalen der Sensoren 15, 15′, weil
diese in der Regel über die Materialbahnbreite traver
sieren und damit zu langsam sind, um die Glanz- und/oder
Glätte-Veränderungen aufgrund einer Verände
rung der Materialbahngeschwindigkeit erfassen zu kön
nen. Die Dampfmenge kann auch in Abhängigkeit von der
Zeit oder der Geschwindigkeit der Bahn eingestellt wer
den.