Die Erfindung betrifft ein Dampfsprührohr mit einer
Zuleitung für Dampf, einer Düsenanordnung und einem
Ventil, das zwischen Zuleitung und Düsenanordnung an
geordnet ist.
Aus US-PS 5 122 232 ist ein Dampfsprührohr und ein Ver
fahren zum Steuern der von dem Dampfsprührohr abgegebe
nen Dampfmenge bekannt. Das Dampfsprührohr ist hierbei
unterhalb einer Materialbahn angeordnet, die durch ei
nen Kalander läuft, bei dem mindestens eine Walze eine
hochglanzpolierte Oberfläche aufweist. Das Dampfsprüh
rohr gibt durch seine Düsenanordnung Dampf aus, der an
der Luft kondensiert und sich in Form eines Nebels auf
der vorbeilaufenden Papierbahn niederschlägt. Die da
durch bewirkte Feuchteerhöhung der Papierbahn bewirkt,
daß sich die Papierbahn im nachfolgenden Walzenspalt
besser glätten läßt und/oder einen höheren Glanz be
kommt. Glanz und/oder Glätte der Papierbahn werden am
Ende des Kalanders gemessen, wobei die Meßwerte zu ei
ner Steuervorrichtung zurückgeführt werden, die die
Ventile des Dampfsprührohres entsprechend steuert. Die
Ventile sind als Digitalventile ausgebildet, so daß nur
eine begrenzte Auflösung der abgegebenen Dampfmenge
möglich ist. Um die Auflösung zu verbessern, wird der
Druck zu allen Dampfrohren nach vorgegebenen mathemati
schen Verfahren neu eingestellt.
Problematisch bei einer derartigen Befeuchtung ist, daß
an der Materialbahn ein mehr oder weniger dicker Luft
film anhaftet, der sich mit der Materialbahn mitbewegt
und das Vordringen des Dampfes oder des durch den Dampf
gebildeten Nebels an die Materialbahn verhindert oder
zumindest beträchtlich behindert. Dieser Effekt ist
umso stärker, je schneller die Materialbahn läuft.
Gleichzeitig benötigt eine schnell laufende Material
bahn wesentlich mehr Dampfauftrag pro Zeiteinheit, um
die gleiche Feuchtigkeitsbeladung wie eine langsamer
laufende Materialbahn zu erhalten. Die Erhöhung des
Dampfdruckes, um die Austrittsgeschwindigkeit des Damp
fes zu erhöhen, ist nicht ungefährlich. Bei einem höhe
ren Dampfdruck und einer dadurch bedingten höheren
Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus der Düsenanordnung
kann es passieren, daß der Dampf Wassertröpfchen, die
sich irgendwo in der Zuleitung oder auch in dem Dampf
sprührohr selbst gebildet haben, mitreißt und mit hoher
Geschwindigkeit auf die Materialbahn schleudert. Dort
wirken diese Wassertröpfchen wie Geschosse, die die
Materialbahn perforieren und damit ihre Qualität ganz
beträchtlich herabsetzen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, auch
bei höheren Bahngeschwindigkeiten eine ausreichende
Befeuchtung sicherzustellen.
Diese Aufgabe wird bei einem Dampfsprührohr der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß in Strömungs
richtung des Dampfes hinter dem Ventil ein im wesent
lichen geradlinig verlaufender Beschleunigungskanal
angeordnet ist, aus dem an einer vorbestimmten Entfer
nung vor dem Ende des Beschleunigungskanals ein Düsen
kanal zur Düsenanordnung abzweigt.
Bei einem derartigen Dampfsprührohr kann man den Dampf
druck und damit die Dampfgeschwindigkeit beträchtlich
erhöhen, ohne befürchten zu müssen, daß Wassertröpfchen
aus der Düsenanordnung austreten und die Materialbahn
beschädigen. Wassertröpfchen, die sich praktisch un
vermeidlich irgendwo in der Zuleitung oder in dem
Dampfsprührohr bilden, werden zwar mit dem Dampf mitge
rissen. Sie werden aber in dem Beschleunigungskanal
hinter dem Ventil so beschleunigt, daß sie die
Richtungsänderung, die der Dampf durchführen muß, um in
den abzweigenden Düsenkanal einzutreten, nicht mitma
chen können. Sie gelangen vielmehr in das Ende des Be
schleunigungskanals, wo sie nicht weiter stören, son
dern entsorgt werden können. Zwischen dem Abzweig des
Düsenkanals und dem Ende des Beschleunigungskanals kann
durchaus eine Entfernung liegen, die einem Viertel oder
mehr der Länge des Beschleunigungskanals entspricht.
Die Länge des Beschleunigungskanals bis zum Abzweig muß
nur so groß sein, daß die Wassertröpfchen auf dieser
Länge auf eine Geschwindigkeit beschleunigt werden, die
so groß ist, daß sie aufgrund ihrer Trägheit der Rich
tungsänderung des Dampfes nicht mehr richtig folgen
können. Man kann also mit einem derartigen Dampfsprüh
rohr wesentlich höhere Dampfgeschwindigkeiten realisie
ren, so daß der aus der Düsenanordnung austretende
Dampf auch mit einem höheren Druck bzw. einer höheren
Geschwindigkeit an die Materialbahn gelangt. Die Ge
schwindigkeit ist dabei so hoch, daß es dem Dampf bzw.
den durch ihn gebildeten Nebel gelingt, die an der Ma
terialbahn anhaftende Luftschicht aufzureißen und bis
zur Materialbahn vorzudringen. Dort wird die Material
bahn mit der notwendigen Feuchtigkeitsmenge versehen,
so daß sie im nachfolgenden Walzenspalt die gewünschte
Glätte bzw. den gewünschten Glanz erhält.
Bevorzugterweise ist der Beschleunigungskanal in einem
Kanalgehäuse angeordnet, das sich vollständig im Innern
der Zuleitung befindet. Das Kanalgehäuse des Beschleu
nigungskanals wird also immer auf einer Temperatur ge
halten, die der Temperatur des zugeführten Dampfes ent
spricht. Wassertröpfchen, die in den Beschleunigungs
kanal eingetragen werden und dort aufgrund der fehlen
den Ausweichmöglichkeit verbleiben, können dann wieder
verdampfen und werden damit problemlos entsorgt.
Vorzugsweise ist der Beschleunigungskanal an seinem
Ende durch eine Prallplatte abgeschlossen, die im Be
reich ihrer in Schwerkraftrichtung gesehen tiefsten
Stelle eine Öffnung aufweist. Die im Beschleunigungs
kanal durch die Dampfströmung beschleunigten Wasser
tröpfchen prallen, da sie der Richtungsänderung beim
Abzweig in den Düsenkanal nicht folgen können, an der
Prallplatte auf und fließen dann nach unten, wo sie
durch die Öffnung abfließen können.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß der Beschleuni
gungskanal über die Öffnung mit einem Entsorgungskanal
in Verbindung steht. Die verschiedenen Wassertröpfchen
gelangen damit nicht mehr in die Zuleitung, sondern sie
werden abgeführt oder "entsorgt", so daß sie nicht mehr
weiter stören.
Bevorzugterweise ist die Öffnung als Drossel ausgebil
det. Dadurch wird gewährleistet, daß der Dampfdruck im
Beschleunigungskanal wesentlich größer sein kann als im
Entsorgungskanal. Es ist damit sichergestellt, daß der
in den Beschleunigungskanal eintretende Dampf auch tat
sächlich durch die Düsenanordnung und nicht durch die
Öffnung austritt. Dies ergibt einen guten Wirkungsgrad.
Außerdem kann die Größe der Öffnung so gewählt werden,
daß sie überwiegend durch abfließendes Wasser verstopft
ist.
Mit Vorteil ist das Ventil mit seinem Ventilsitz und
Verschlußstück im Innern der Zuleitung und mit seinem
Antriebsteil außerhalb der Zuleitung angeordnet. Ven
tilsitz und Verschlußstück sind Teile des Ventils, die
dem Dampf ausgesetzt sind und an denen der Dampf kon
densieren kann. Wenn diese beiden Teile im Innern der
Zuleitung angeordnet sind, sind sie durch den in der
Zuleitung strömenden Dampf bereits vorgewärmt, so daß
eine Kondensation des Dampfes an diesen Teilen nicht
erfolgt. Andererseits ist aber der Antrieb des Ventils
außerhalb der Zuleitung angeordnet. Er kann also kühl
oder kälter gehalten werden, was für die Funktionstüch
tigkeit und Lebensdauer des Antriebs von entscheidender
Bedeutung sein kann.
Hierbei ist vorzugsweise der Antriebsteil zumindest mit
seinem Gehäuse thermisch von der Zuleitung entkoppelt.
Eine Wärmeübertragung von der Zuleitung auf den An
triebsteil findet nicht oder nur in einem sehr be
schränkten Maße statt, so daß eine übermäßige Erwärmung
des Antriebsteils einerseits und eine Wärmeabfuhr und
damit Energieverlust andererseits nicht auftreten kann.
Bevorzugterweise ist das Ventil als pneumatisch ansteu
erbares analoges und insbesondere lineares Ventil aus
gebildet. Hierdurch läßt sich eine sehr feinfühlige
Einstellung des Ventils erreichen. Man ist nicht auf
eine Abstufung angewiesen, wie sie bei einem Digital
ventil auftritt. Die Ausbildung als lineares Ventil
erleichtert die Ansteuerung. Ein lineares Ventil hat
bei ansonsten unveränderten Umgebungsbedingungen einen
linearen Zusammenhang zwischen der durchgelassenen
Dampfmenge und dem Steuersignal, beispielsweise dem
pneumatischen Druck. Eine Vergrößerung des Ansteuersi
gnals um 10% bewirkt eine Vergrößerung der durchgelas
senen Dampfmenge ebenfalls um 10%. Dies läßt sich bei
spielsweise durch bauliche Maßnahmen erreichen, bei
denen Ventilsitz und Verschlußstück entsprechend auf
einander abgestimmt sind.
Vorzugsweise ist die Düsenanordnung in Schwerkraftrich
tung nach unten gerichtet. Eine derartige Ausrichtung
hat bisher den Nachteil gehabt, daß sich Wassertröpf
chen, die im Dampf mitgetragen und nicht sofort durch
die Düsen mitgerissen worden sind, sich im Bereich der
Düsenanordnung angesammelt haben und dann früher oder
später zwangsläufig in die Düsen geflossen sind, wo sie
durch den austretenden Dampf letztendlich doch mitge
rissen wurden. Da mit dem Dampfsprührohr nun ein prak
tisch wasserfreier Dampf zur Düsenanordnung gelangt,
kann man die Düsenanordnung auch "über Kopf" betreiben
und auch, falls dies notwendig oder erwünscht sein
sollte, die Oberseite der Materialbahn mit Dampf beauf
schlagen.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß der Düsenanordnung
gegenüber einer Düsenanordnung eines zweiten Dampf
sprührohrs angeordnet ist, wobei die Richtung des aus
einer Düsenanordnung austretenden Dampfes der des aus
der anderen Düsenanordnung austretenden Dampfes im we
sentlichen entgegengerichtet ist. Es können nun prak
tisch beide Materialbahnseiten gleichzeitig beauf
schlagt werden. Beide Materialbahnseiten können jeweils
unabhängig voneinander mit der gewünschten Feuchtigkeit
beaufschlagt werden. Insbesondere können sie auch mit
der gleichen Feuchtigkeitsmenge beaufschlagt werden, so
daß im Walzenspalt eine Behandlung beider Materialbahn
seiten vorgenommen werden kann.
Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Dampf
sprührohr vor dem ersten Walzenspalt einer Walzenspalt
anordnung mit mehreren Walzenspalten, insbesondere ei
nes Superkalanders, angeordnet ist. In dem oder den
ersten Walzenspalten einer derartigen Walzenspaltanord
nung erfolgt der größte Anteil der Oberflächen-Bearbei
tung. Wenn bereits hier die Materialbahnseite oder so
gar die Materialbahnseiten mit Feuchtigkeit beauf
schlagt sind, kann sich das Glanz- oder Glätteergebnis
ganz wesentlich verbessern lassen.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vor
gesehen, daß die Düsenanordnung eine Dampfkammer auf
weist, in die der Düsenkanal auf einer Seite mündet und
die mit Düsen versehen ist. Eine derartige Dampfkammer
ermöglicht, daß sich der Dampf erst einmal gleichmäßig
ausbreitet, bevor er durch die Düsen austritt. In der
gesamten Dampfkammer herrscht im wesentlichen der glei
che Druck, so daß die Düsen, auch wenn sie räumlich
verteilt sind, alle gleichmäßig beaufschlagt werden.
Hierbei ist bevorzugt, daß der aus dem Düsenkanal aus
tretende Dampf in der Dampfkammer mindestens einmal
seine Bewegungsrichtung ändert. Hierdurch wird eine
weitere Möglichkeit zur Abscheidung von Wassertröpfchen
aus dem Dampf gegeben. Die Wassertröpfchen können ins
besondere bei mit hoher Geschwindigkeit strömendem
Dampf die Richtungsänderung in der Regel nicht mitma
chen und werden daher aus dem zu den Düsen strömenden
Dampfstrom ausgetragen. In der Regel gelangen sie dann
zu irgendeiner Wand der Dampfkammer.
Hierbei ist bevorzugt, daß in Verlängerung des Düsenka
nals in der Dampfkammer eine Prallplatte angeordnet
ist. Die im Düsenkanal erneut beschleunigten Wasser
tröpfchen, sofern sie überhaupt noch vorhanden sind,
werden dann an diese Prallplatte geschleudert. Der
Dampf hingegen strömt außen um die Prallplatte herum.
Bevorzugterweise ist die Normale der Prallplatte gegen
über der Achse des Düsenkanals geneigt. Der Dampf ge
langt also, wenn er aus dem Düsenkanal ausströmt, auf
eine schiefe Ebene und kann damit gezielt zu einer
Dampfkammerwand hingelenkt werden. Bei einer Überkopf-
Anordnung des Dampfsprührohres können Wassertropfen,
die sich wider Erwarten bilden, von der Prallplatte
ablaufen und in einen Bereich außerhalb der dann unten
liegenden Düsen gelenkt werden, wo sie, ohne zu stören,
abgeführt werden können.
Auch ist bevorzugt, daß die Prallplatte über Seitenwän
de mit der Umgebung der Mündung des Düsenkanals verbun
den ist, wobei sich die Seitenwände in Richtung zu ei
ner Dampfkammerwand hin öffnen. Hiermit wird der aus
dem Düsenkanal austretende Dampf noch stärker gerichtet
auf die entsprechende Dampfkammerwand gelenkt. Der
Dampf hat einen längeren Weg zurückzulegen, bis er in
einen Bereich der Dampfkammer kommt, wo er sich weiter
entspannen kann. Auch dies trägt zur Vermeidung einer
Tröpfchenbildung bei.
Alternativ oder zusätzlich dazu kann der Düsenkanal
außermittig in die Dampfkammer münden, und die Düsen
sind außerhalb der Projektion der Mündung des Düsenka
nals auf die Außenwand der Dampfkammer angeordnet. Der
durch den Düsenkanal strömende Dampf beschleunigt also
die möglicherweise noch vorhandenen Wassertröpfchen in
Richtung auf eine Dampfkammerwand, wo sie sich nieder
schlagen können. Die Wassertröpfchen können jedoch
nicht direkt durch die Düsen austreten.
Hierbei ist bevorzugt, daß die Dampfkammer einen im
wesentlichen kreisförmigen Querschnitt aufweist und der
Düsenkanal im wesentlichen tangential darin mündet. Der
Dampf wird also zunächst einmal entlang der Wand der
Dampfkammer geleitet, bevor er aus den Düsen austreten
kann. Dies ergibt eine Dampfverwirbelung, bei der sich
möglicherweise noch im Dampf enthaltene Wassertröpfchen
an der Wand der Düsenkammer niederschlagen können.
Mit Vorteil ist die Dampfkammer in einem beheizten Ge
häuse angeordnet. Auch wenn sich Tröpfchen an der Wand
der Dampfkammer niederschlagen, werden sie sehr schnell
wieder verdampft, so daß keine störenden Wasser- oder
Flüssigkeitsansammlungen entstehen. Diese Ausführung
hat aber darüber hinaus noch den Vorteil, daß das An
fahren eines derartigen Dampfrohres erleichtert wird.
Wenn nämlich in ein kaltes Dampfrohr Dampf eingelassen
wird, wird der Dampf zunächst einmal an den Wänden kon
densieren und dort Wassertröpfchen bilden, die später
zusammen mit dem Dampf durch die Düsen austreten kön
nen. Wenn aber die Dampfkammer in einem bereits beheiz
ten Gehäuse angeordnet ist, hat sie die notwendige Tem
peratur, um ein Kondensieren des Dampfes zu verhindern.
Auch nach einem Stillstand kann das Dampfrohr praktisch
unmittelbar wieder in Betrieb genommen werden. Dadurch,
daß das Gehäuse der Dampfkammer beheizt ist, herrscht
aber auch in der Dampfkammer eine Temperatur oberhalb
der Verdampfungstemperatur des Wassers, so daß mögli
cherweise in die Dampfkammer eintretende Wassertröpf
chen ohnehin verdampfen.
Bevorzugterweise ist das Gehäuse zumindest teilweise
durch einen Teil der Begrenzungswand der Zuleitung ge
bildet, der in Richtung auf das Innere der Zuleitung
hin ausgeformt ist. Die Dampfkammer ist also zumindest
auf einem Teil ihres Außenumfanges von der Zuleitung
umgeben und wird dementsprechend von dem in der Zulei
tung strömenden Dampf beheizt. Damit ergibt sich eine
sehr gute und genaue Abstimmung der Temperatur des zu
strömenden Dampfes zu der Temperatur der Dampfkammer,
so daß es nicht durch plötzliche Temperaturänderungen
zu einer Kondensation des Wassers kommen kann.
Auch ist bevorzugt, daß die Düsen in einer Diffusor
platte angeordnet sind, die die Dampfkammer nach außen
abschließt. Eine derartige Diffusorplatte läßt sich
leicht mit der notwendigen Genauigkeit fertigen. Ins
besondere im Zusammenhang mit der durch die Zuleitung
begrenzten Dampfkammer hat die Ausgestaltung den Vor
teil einer leichten Fertigbarkeit.
Bevorzugterweise ist die Diffusorplatte wärmeleitend
mit der Begrenzungswand der Zuleitung verbunden. Die
Difforsorplatte wird also auch durch die Zuleitung,
genauer gesagt, durch den in der Zuleitung strömenden
Dampf, beheizt. Wassertröpfchen, die dennoch auf die
Diffusorplatte auftreffen, werden dann sehr schnell
verdampft. Man erreicht hierdurch, daß die Dampfkammer
allseitig oder zumindest auf vier Seiten von der Zulei
tung her beheizt wird. Dadurch läßt sich eine relativ
gleichförmige Temperaturverteilung im Innern der Dampf
kammer herstellen.
Mit Vorteil ist die Diffusorplatte und/oder die Prall
platte aus einem Material gebildet, das in bezug auf
das Material der Begrenzungswand der Zuleitung etwa den
gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten, aber eine we
sentlich bessere Wärmeleitfähigkeit aufweist. Die Wär
meleitfähigkeit kann durchaus um den Faktor 10 oder
mehr über der Wärmeleitfähigkeit des Materials der Be
grenzungswand der Zuleitung liegen. Diese Konstruktion
hat den Vorteil, daß einerseits durch thermische Bean
spruchungen die Verbindungen zwischen der Diffusorplat
te bzw. der Prallplatte und der Begrenzungswand der
Zuleitung gering gehalten werden. Andererseits wird
durch die hohe Wärmeleitfähigkeit aber sichergestellt,
daß die Diffusorplatte bzw. die Prallplatte immer auf
einer relativ hohen Temperatur, insbesondere über
100°C, gehalten werden, die praktisch gleich der Tempe
ratur des in der Zuleitung strömenden Dampfes ist. Ei
nerseits strahlt nämlich die Diffusorplatte Wärme nach
außen ab. Andererseits wird hier Wärme von der Zulei
tung her zugeführt. Je besser die Wärmeleitfähigkeit
der Diffusorplatte ist, desto schneller läßt sich hier
die abgestrahlte Wärme wieder nachführen, so daß keine
oder nur eine geringe Temperaturabsenkung der Diffusor
platte eintritt. Aufgrund der Entspannung des Dampfes
in der Dampfkammer, die hinter dem Ventil liegt, können
die Diffusorplatte und die Prallplatte sogar heißer als
der Dampf in der Dampfkammer werden.
Hierbei ist bevorzugt, daß die Diffusorplatte und/oder
die Prallplatte aus Kupfer gebildet ist, während die
Begrenzungswand der Zuleitung im wesentlichen aus Edel
stahl besteht. Kupfer und Edelstahl haben im wesentli
chen den gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten, der
auch als lineare Ausdehnungszahl α bezeichnet wird.
Andererseits hat Kupfer eine Wärmeleitzahl λ, die 10-
bis 37mal größer wie die von Edelstahl, beispielsweise
Chromnickelstahl oder Chromstahl 5% Cr ist. Mit dieser
Werkstoffkombination läßt sich also einerseits die me
chanische Haltbarkeit sicherstellen, andererseits aber
auch die gewünschte Temperaturverteilung.
Das Gehäuse der Dampfkammer kann auch mit Heizkanälen
versehen sein, die mit dem Inneren der Zuleitung ver
bunden und mit Dampf durchströmbar sind. Durch diese
Ausgestaltung sind zwar zusätzliche Heizkanäle erfor
derlich. Es läßt sich aber eine sehr gezielte Beheizung
von bestimmten Teilen der Dampfkammer realisieren.
Bevorzugterweise sind die Düsen durch Bohrungen gebil
det, die in mindestens zwei Reihen angeordnet sind, die
gegeneinander so versetzt sind, daß sich in Laufrich
tung einer zu befeuchtenden Materialbahn eine Bohrung
der einen Reihe vor bzw. hinter einem Bohrungszwischen
raum einer anderen Reihe befindet. Hierdurch lassen
sich die Bohrungen, in Laufrichtung der Materialbahn
gesehen, dicht an dicht nebeneinander anordnen, ohne
daß durch diese dichte Anordnung die mechanische
Festigkeit nachteilig vermindert wird.
In einer alternativen Ausgestaltung können die Düsen
als Schlitzdüsen ausgebildet sein. Auch hierdurch wird
gewährleistet, daß über die gesamte Materialbahnbreite
eine gleichmäßige Dampfbeaufschlagung erfolgt.
Vorteilhafterweise sind die Düsen zonenweise zusammen
gefaßt, wobei Düsen einer Zone von einer gemeinsamen
Dampfkammer, die von Dampfkammern anderer Zonen ge
trennt und getrennt ansteuerbar ist, gespeist werden.
Man muß also lediglich den Dampfdruck bzw. die Dampf
menge in einzelnen Dampfkammern steuern, was zweckmäßi
gerweise über das der Dampfkammer zugeordnete Ventil
erfolgt, um den Dampfauftrag aus einer Düsenzone zu
verändern. Durch das zonenweise Verändern des Dampfauf
trags läßt sich eine Regelung oder Steuerung der Glätte
bzw. des Glanzes in Querrichtung der Materialbahn
durchführen.
Hierbei ist bevorzugt, daß Düsenanordnungen benachbar
ter Zonen einander überlappend angeordnet sind. Aus
konstruktiven Gründen lassen sich die Düsen einer jeden
Zone in der Regel nicht bis unmittelbar an den Rand
bringen, so daß bei einer einfachen Anordnung der Zonen
nebeneinander zwischen einzelnen Zonen Lücken entstehen
würden, die beim Glanz oder der Glätte durch Streifen
bemerkbar wären. Dadurch, daß nun einzelne Düsenanord
nungen überlappend angeordnet sind, läßt sich dieser
negative Effekt vermeiden.
Die Überlappung läßt sich insbesondere dadurch reali
sieren, daß die Reihen gegenüber Richtung der Längser
streckung der Zuleitung einen spitzen Winkel einschlie
ßen. Die einzelnen Düsenanordnungen sind also nicht
komplett in Laufrichtung nach vorne oder nach hinten
versetzt. Sie stehen in bezug auf die Laufrichtung der
Materialbahn nicht rechtwinklig, sondern schräg, so daß
hierdurch eine sehr gleichmäßige Befeuchtung der Mate
rialbahn erfolgen kann. Die Befeuchtung erfolgt im we
sentlichen in gleichen Abständen zum Walzenspalt, bezo
gen auf die Breite der Materialbahn.
Vorzugsweise ist der Winkel einstellbar. Hierdurch läßt
sich die Breite der Überlappung zwischen benachbarten
Zonen verändern und auf einen gewünschten Wert einstel
len.
Bevorzugterweise weisen die Düsen einen Durchmesser
auf, der kleiner als ihre Länge ist. Damit läßt sich
eine aus den Düsen austretende Dampfströmung erzeugen,
die eine relativ hohe Geschwindigkeit hat und außerdem
noch gerichtet ist. Man erreicht hierdurch, daß die an
der Materialbahn anhaftende Luftschicht noch besser
aufgerissen und die Materialbahn dementsprechend be
feuchtet werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 einen Kalander mit Dampfrohren,
Fig. 2 eine erste Ausgestaltung eines Dampfrohrs,
Fig. 3 einen Schnitt III-III nach Fig. 2,
Fig. 4 eine zweite Ausgestaltung eines Dampfrohres.
Fig. 5 eine Draufsicht auf ein Dampfrohr,
Fig. 6 eine dritte Ausgestaltung eines Dampfrohres,
Fig. 7 eine Draufsicht auf das Dampfrohr nach Fig. 6
und
Fig. 8 eine schematische Darstellung der aufgegebenen
Dampfmenge.
Ein Kalander 1 weist mehrere Arbeitswalzen 2 auf, zwi
schen denen Walzenspalte 3 gebildet sind. Durch die
Walzenspalte 3 ist eine Materialbahn 4 geführt, bei
spielsweise eine Papierbahn, die nach dem Durchlaufen
jeweils eines Walzenspaltes über Umlenkrollen 5 geführt
ist. Zwischen einer Umlenkrolle 5 und einem in Bahn
laufrichtung 6 folgenden Walzenspalt 3 entsteht dadurch
ein im wesentlichen geradlinig verlaufender Abschnitt 7
der Materialbahn 4, an dessen Unterseite ein Dampf
sprührohr 10 angeordnet ist. Ein weiteres Dampfsprüh
rohr 10′ ist für die andere Seite der Materialbahn vor
gesehen. Beide Dampfsprührohre 10, 10′ können gleich
ausgebildet sein.
Das Dampfsprührohr 10 ist über eine Dampftransportlei
tung 11 mit einer Dampfquelle 12 verbunden. Ferner ist
das Dampfsprührohr 10 über eine Signalleitung 13 mit
einer Steuereinrichtung 14 verbunden. Die Steuerein
richtung 14 wiederum ist mit einer Meßeinrichtung 15
verbunden, die hinter der letzten Walze des Kalanders 1
den Glanz bzw. die Glätte der Oberfläche der Material
bahn 4 ermittelt und an die Steuereinrichtung 14 zu
rückmeldet. Die Steuereinrichtung 14 vergleicht nun den
ermittelten Istwert von Glanz bzw. Glätte der Material
bahn 4 mit einem vorgegebenen Sollwert und ändert in
Abhängigkeit von der Differenz zwischen Ist- und Soll
wert die über das Dampfsprührohr 10 abgegebene Dampf
menge.
Die gleichen Teile, die mit gestrichenen Bezugsgrößen
versehen sind, sind auch für die andere Materialbahn
seite vorgesehen, wobei die Dampfquellen 12, 12′ und
die Steuereinrichtungen 14, 14′ jeweils auch für beide
Dampfsprührohre 10, 10′ gemeinsam vorgesehen sein kön
nen.
Ferner können weitere Dampfsprührohre 10A, 10A′ und
10B, 10B′ vorgesehen sein. Die Dampfsprührohre mit den
gestrichen Größen sind für die Oberseite der Material
bahn 4 zuständig, während die anderen die Unterseite
der Materialbahn beaufschlagen. Alle Dampfsprührohre
10, 10A, 10B bzw. 10′, 10A′, 10B′ können von den jewei
ligen Steuervorrichtungen 14, 14′ bzw. von den jeweili
gen Dampfquellen 12, 12′ gespeist werden.
Zu beachten ist insbesondere, daß die Dampfsprührohre
10B, 10B′ einander gegenüberliegend angeordnet sind, so
daß das Dampfsprührohr 10B′ "über Kopf" angeordnet ist.
Dies läßt sich nur dann realisieren, wenn, wie in den
dargestellten Ausführungsbeispielen der Dampfsprühroh
re, der Transport von Wassertröpfchen auf die Material
bahn 4 zuverlässig vermieden werden kann.
Die Beaufschlagung der Materialbahn 4 mit Feuchtigkeit
vor dem ersten Walzenspalt 3 des Kalanders 1 bewirkt,
daß bereits im ersten Walzenspalt 3 die notwendige Ver
formungsarbeit in der Oberfläche der Materialbahn 4 mit
Unterstützung der Feuchtigkeit, die die Oberfläche oder
die gesamte Materialbahn gegebenenfalls in gewissem
Umfang plastifiziert, unterstützt werden kann.
Durch die Aufteilung der Dampfbeaufschlagung auf mehre
re Dampfsprührohre 10, 10A, 10B bzw. 10′, 10A′, 10B′
lassen sich nun verschiedene Steuerverfahren realisie
ren. Als ein Beispiel sei genannt, daß eines der Dampf
sprührohre für die Dampf- und/oder Glätteeinstellung in
Maschinenrichtung, d. h. in Laufrichtung 6 der Material
bahn, zuständig ist, während ein anderes für die Quer
maschinenrichtung verantwortlich ist. In einer anderen
Ausgestaltung kann ein Dampfsprührohr für die Grobein
stellung und ein anderes Dampfsprührohr für die Fein
einstellung der Glanz und/oder Glättewerte verantwort
lich gemacht werden. Schließlich kann ein Dampfsprüh
rohr zugeschaltet werden, wenn ein anderes seine Kapa
zitätsgrenze erreicht. Es können aber auch alle Dampf
sprührohre parallel angesteuert werden.
Fig. 2 zeigt den näheren Aufbau einer ersten Ausfüh
rungsform eines derartigen Dampfsprührohres 10, bei dem
die Dampftransportleitung 11 in eine Zuleitung 16 mün
det. Die Zuleitung 16 ist in einem Gehäuse 17 vorgese
hen, das zumindest teilweise von einer Wärmeschutzab
deckung 18 umgeben ist.
Im Innern des Gehäuses 17 ist ein Ventil 19 angeordnet,
genauer gesagt, dessen Ventilsitz 20 und dessen Ver
schlußstück 21. Das Ventil 19 weist einen Antriebsteil
22 auf, der außerhalb des Gehäuses 17 angeordnet ist.
Der Antriebsteil ist unter Zwischenschaltung einer Wär
meisolation 23, beispielsweise in Form einer Scheibe
aus nicht oder sehr schlecht wärmeleitfähigem Kunst
stoff, mit dem Gehäuse 17 verbunden, so daß keine oder
nur eine sehr geringe Wärmeübertragung vom Gehäuse 17
auf den Antriebsteil 22 erfolgt.
Das Ventil 19 ist pneumatisch betätigbar. Es weist
hierzu eine Druckkammer 24 auf, die vom Antriebsgehäuse
25 und einer Membran 26 umschlossen ist. Die Membran
ist auf der der Druckkammer 24 abgewandten Seite von
einer Feder 27 belastet. Das Verschlußstück 21 ist über
eine Antriebsstange 28, die mit Hilfe von Dichtungen 29
abgedichtet im Antriebsgehäuse 25 geführt ist, mit der
Membran 26 verbunden, so daß bei einer Bewegung der
Membran 26 auch das Verschlußstück 21 bewegt wird. Der
Druck in der Druckkammer 24 wird mit Hilfe einer nur
schematisch dargestellten pneumatischen Ventilanordnung
30 eingestellt.
Das Ventil 19 ist als sogenanntes lineares Ventil aus
gebildet. Dies bedeutet, daß die vom Ventil 19 durch
gelassene Dampfmenge linear abhängig ist von einem dem
Antriebsteil 22 zugeführten Signal, beispielsweise dem
dem Antriebsteil 22 zugeführten Luftdruck. Wird das für
die Betätigung des Ventils verantwortliche Signal um
10% im Wert erhöht, läßt das Ventil 19 auch 10% mehr
Dampf durch, und zwar unabhängig davon, welche Stellung
das Ventil 19 zuvor innegehabt hatte. Ausgenommen davon
sind natürlich Grenzwertsituationen, bei denen das Ven
til 19 nicht mehr weiter öffnen oder schließen kann.
Das Gehäuse 17 ist an seiner der Materialbahn 4 zuge
wandten Seite einwärts gebogen und weist eine mit ihrem
offenen Ende der Materialbahn zugewandte U-förmige Aus
nehmung 31 auf, die von einer Diffusorplatte 32 ver
schlossen ist. In der Diffusorplatte sind Düsen 33 vor
gesehen, die in zwei Reihen angeordnet sind, wobei die
beiden Düsenreihen in Querrichtung der Materialbahn so
zueinander versetzt sind, daß die Düsen 33 einer Reihe
in Laufrichtung 6 der Materialbahn 4 sich vor oder hin
ter einer Lücke zwischen Düsen 33 der anderen Reihe
befinden. Das Gehäuse 17 und die Diffusorplatte 32
schließen zusammen eine Dampfkammer 34 ein. Die Düsen
33 und die Dampfkammer 34 bilden zusammen eine Düsen
anordnung. Die Dampfkammer 34 wird über das Ventil 19
mit Dampf aus der Zuleitung 16 versorgt. In Strömungs
richtung des Dampfes hinter dem Ventil 19 und vor der
Dampfkammer 34 ist ein im wesentlichen geradlinig ver
laufender Beschleunigungskanal vorgesehen, in dem aus
einer vorbestimmten Entfernung zu seinem Ende 37 hin
ein Düsenkanal 36 abzweigt. Das Ende 37 des Beschleuni
gungskanals 35 ist durch eine Prallplatte 38 abge
schlossen, an deren in Schwerkraftrichtung tiefster
Stelle eine als Drossel ausgebildete Öffnung 39 vorge
sehen ist, über die der Beschleunigungskanal 35 mit
einem Entsorgungskanal 40 in Verbindung steht.
Ferner ist in der Dampfkammer 34 eine Prallplatte 41
angeordnet, und zwar in Verlängerung des Düsenkanals
36, so daß der direkte Weg vom Düsenkanal 36 zu den
Düsen 33 versperrt ist. Der aus dem Düsenkanal 36 aus
tretende Dampf muß also, bevor er die Düsen 33 er
reicht, wenigstens einmal seine Bewegungsrichtung än
dern.
Die Düsen 33 haben eine Länge, die größer als ihr
Durchmesser ist. Dadurch läßt sich ein gerichteter
Dampfstrahl erzeugen.
Die Diffusorplatte 32 und die Prallplatte 41 sind mit
dem Gehäuse 17 verschweißt oder auf andere Weise wärme
leitend miteinander verbunden. Insbesondere die Diffu
sorplatte 32, aber auch die Prallplatte 41, haben den
gleichen linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten wie das
Gehäuse 17. Dieser kann beispielsweise für die Diffu
sorplatte 32 und die Prallplatte 41 bei 17×10-6 m/(mK)
und beim Gehäuse 17 bei 16×10-6 m/(mK) liegen. Die
Wärmeleitfähigkeit der Diffusorplatte 32 ist jedoch
wesentlich größer als die des Gehäuses 17. Beispiels
weise liegt sie bei der Diffusorplatte 32 und bei der
Prallplatte 41 bei etwa 380 W/(mK), während sie beim
Gehäuse bei 10 . . . 15 W/(mK) liegt. Eine derartige
Werkstoffpaarung ist beispielsweise durch die Verwen
dung von Kupfer für die Diffusorplatte 32 und die
Prallplatte 41 und die Verwendung von Chromnickelstahl
oder einem anderen Edelstahl für das Gehäuse 17 zu rea
lisieren.
Das Dampfsprührohr 10 arbeitet wie folgt: Die Zuleitung
16 ist permanent von Dampf unter einem vorbestimmten
Druck durchströmt. Man versucht zwar, diesen Dampf so
trocken wie möglich zu halten. Es läßt sich aber in der
Praxis kaum verhindern, daß hin und wieder kleine Was
sertröpfchen entstehen, die mit dem Dampf mitgetragen
werden. Das Ventil 19 wird auf einen von der Steuerein
richtung 14 vorgegebenen Wert geöffnet. Der Dampf kann
nun von der Zuleitung 16 in den Beschleunigungskanal 35
strömen. Möglicherweise vorhandene Wassertröpfchen im
Dampf strömen hierbei natürlich ebenfalls durch das
Ventil 19. Die durch die Richtungsänderung beim Durch
tritt durch das Ventil relativ langsam (bezogen auf die
Bewegungsrichtung des Dampfes) gewordenen Wassertröpf
chen werden nun im Beschleunigungskanal 35 beschleu
nigt. Der Dampf wird nun rechtwinklig in den Düsenkanal
36 geleitet oder abgelenkt, der in einer beträchtlichen
Entfernung, im vorliegenden Fall knapp der Hälfte der
Länge des Beschleunigungskanals, vor dem Ende 37 des
Beschleunigungskanals 35 angeordnet ist. Die nunmehr
eine beträchtliche Geschwindigkeit aufweisenden Wasser
tröpfchen können diese schnelle Richtungsänderung nicht
mitmachen. Sie fliegen geradeaus weiter und schlagen
entweder an der Prallplatte 38 auf oder schlagen sich
vorher an der in Schwerkraftrichtung tiefsten Stelle am
Ende 37 des Beschleunigungskanals 35 nieder. Die hier
durch entstehende Wasseransammlung kann durch die Öff
nung 39 in den Entsorgungskanal 40 abfließen. Hierbei
verstopft das abfließende Wasser die Öffnung 39 so, daß
hier keine nennenswerten Dampfverluste auftreten. Auch
wenn die Öffnung 39 nicht gerade zur Abfuhr von Wasser
in den Entsorgungskanal 40 dient, ist sie als Drossel
ausgebildet, d. h. sie setzt dem Dampf einen gewissen
Strömungswiderstand entgegen, so daß der überwiegende
Teil des durch das Ventil 19 strömende Dampfes bis auf
einen vernachlässigbaren Rest auch durch die Düsen 33
austreten kann.
Der Beschleunigungskanal 35 ist in einem Gehäuse 42
angeordnet, das sich vollständig im Innern des Gehäuses
17, d. h. in der Zuleitung 16, befindet. Das Gehäuse 42
hat also die Temperatur des in der Zuleitung 16 strö
menden Dampfes. Es ist damit heiß genug, um auftreffen
de Wassertropfen auch verdampfen zu können.
Sofern der durch den Düsenkanal 36 strömende Dampf noch
mit Wassertröpfchen beladen ist, treffen diese auf die
Prallplatte 41 auf, weil sie die Richtungsänderung des
Dampfes, die zum Umströmen der Prallplatte 41 erforder
lich ist, nicht mitmachen können. Damit ist der Dampf,
der schließlich durch die Düsen 33 austreten soll,
praktisch wasserfrei. Sollten wider Erwarten noch ein
zelne Wassertröpfchen vorhanden sein, treffen sie mit
einer relativ großen Wahrscheinlichkeit nicht auf die
Düsen 33, sondern auf die beheizten Wände der Dampfkam
mer 34, wo sie verdampft werden. Die Wände der Dampf
kammer 34 einschließlich der Diffusorplatte 32 haben
nämlich die Temperatur des in der Zuleitung 16 strömen
den Dampfes, während der Dampf in der Dampfkammer 34
aufgrund des durch das Ventil 19 verursachten Druckab
falls in der Regel eine etwas geringere Temperatur ha
ben wird.
Aufgrund des Beschleunigungskanals, gegebenenfalls un
terstützt durch die Prallplatte 41 und die beheizte
Dampfkammer 34, kann der Dampf mit einem relativ großen
Druck in die Dampfkammer 34 eingespeist werden, wo er
sich gleichmäßig ausbreitet und mit gleichförmigen
Druck durch alle Düsen 33 einer Düsenanordnung, die
dieser Dampfkammer 34 zugeordnet ist, ausströmen kann.
Durch den relativ hohen Druck in der Dampfkammer 34
kann der Dampf beim Ausströmen durch die Düsen 33 eine
relativ große Geschwindigkeit entwickeln, so daß er
bzw. der durch ihn in der Umgebungsluft entwickelte
Nebel auch mit hoher Geschwindigkeit bzw. mit hohem
Druck auf die Materialbahn 4 auftrifft. Dadurch wird
die an der Materialbahn anhaftende Luftschicht aufge
rissen, und das im Nebel befindliche Wasser kann sich
auf der Materialbahn 4 niederschlagen, so daß die Mate
rialbahn 4 ausreichend mit Feuchtigkeit versehen wird,
um die gewünschte Glätte bzw. den gewünschten Glanz im
nachfolgenden Walzenspalt 3 zu erhalten. Die Gefahr,
daß durch die Düsen 33 Wassertröpfchen austreten und zu
einer Beschädigung der Materialbahn 4 führen, ist so
außerordentlich gering, daß sie praktisch vernachläs
sigbar ist. Die Dampfgeschwindigkeit kann daher gegen
über herkömmlichen Rohren erheblich gesteigert werden,
so daß auch größere Materialbahngeschwindigkeiten zu
gelassen werden können.
Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf ein Dampfsprührohr 10,
aus dem ersichtlich ist, daß jedes Dampfsprührohr 10
mehrere in Zonen angeordnete Düsenanordnungen 33 auf
weist. Hierdurch ist es möglich, die Materialbahn 4
über ihre Breite mit unterschiedlichen Dampfmengen zu
beaufschlagen. Die Düsen 33 sind in Reihen 43 angeord
net, die mit der Quermaschinenrichtung, also einer
Richtung quer zur Materiallaufrichtung, einen spitzen
Winkel einschließen. Hierdurch wird es möglich, daß
sich Düsenanordnungen 33 benachbarter Zonen einander
überlappen. Auch an der Grenze zwischen zwei Zonen wird
hierdurch gewährleistet, daß die vorbeilaufende Materi
albahn in ausreichendem Maße mit Dampf beaufschlagt
wird.
Wie aus Fig. 5 ebenfalls ersichtlich ist, kann die
Transportleitung 11 für Dampf ringförmig geführt sein,
so daß der durch das Dampfsprührohr 10 strömende Dampf,
der nicht gebraucht wird, oder kondensiertes Wasser
wieder zur Dampfquelle 12 zurückgeführt wird. Auf diese
Weise wird sichergestellt, daß der Dampf immer die not
wendige Temperatur aufweist. Man kann hierdurch auch
vor dem eigentlichen Betriebsbeginn das Dampfsprührohr
einschließlich aller in ihm enthaltenen und vom Dampf
umströmten Teile aufheizen, so daß sich auch am Be
triebsbeginn keine störenden Wassertröpfchen, die sich
etwa an abgekühlten Teilen des Dampfsprührohrs 10 nie
dergeschlagen haben, stören.
Wie aus Fig. 5 ebenfalls ersichtlich ist, hat jede Zone
ihr eigenes Ventil, von dem lediglich die Antriebsteile
22 und die Ventilanordnungen 30 zu sehen sind.
Zum Betrieb wird ein Dampfdruck eingestellt, der dann
in der Zuleitung 16 herrscht. Dieser Dampfdruck wird
während des Betriebs in der Regel nicht verändert. Er
ist abhängig von dem Kalander 1 bzw. von der zu behan
delnden Warenbahn 4. Durch die Meßeinrichtungen 15, 15′
werden die Glanz- bzw. Glättewerte ermittelt und an die
Steuereinrichtungen 14, 14′ zurückgemeldet. Diese stel
len dann den Öffnungsgrad der Ventile 19 so ein, daß
der gewünschte Glanz- bzw. Glättewert der Materialbahn
erreicht wird. Weichen die erzielten Ergebnisse von den
vorgegebenen Werten ab, so werden die Ventile 19 ent
sprechend verändert, wobei diese Veränderung zonenweise
erfolgen kann, wenn sich eine Abweichung quer zur Mate
rialbahnlaufrichtung ergibt, oder für alle Ventile 19
gemeinsam, wenn sich eine Abweichung in Laufrichtung
der Maschine ergibt. Beispielsweise können im letzten
Fall alle Ventile gleichmäßig um 10% geöffnet werden,
um eine 10% größere Dampfmenge auszugeben. Dies ist
durch die Verwendung von linearen analogen Ventilen in
der Steuerung besonders einfach.
Fig. 4 zeigt eine zweite Ausgestaltung eines Dampf
sprührohres, bei der gleiche Teile mit gleichen Bezugs
zeichen und entsprechende Teile mit um 100 erhöhten
Bezugszeichen versehen sind.
Die U-förmige Ausnehmung 131 des Gehäuses 117 ist bei
dieser Ausgestaltung breiter, so daß sie die Dampfkam
mer 134 nicht mehr unmittelbar einschließt. Die Dampf
kammer 134 ist vielmehr in einem separaten Block 44
angeordnet, der auf das Gehäuse 117 bzw. einen mit ihm
fest verbundenen Teil, wie beispielsweise das Gehäuse
42 des Beschleunigungskanals 35, aufgeschraubt ist.
Im Block 44 sind Dampfkanäle 45, 46 vorgesehen, die
über einen Hilfskanal 47 mit der Zuleitung 16 in Ver
bindung stehen und von dort mit heißem Dampf versorgt
werden. Mit Hilfe der Dampfkanäle 45, 46 wird der Block
44 so aufgeheizt, daß auch die Dampfkammer 134 allseits
von beheizten Wänden umgeben ist. Die Dampfkanäle 45,
46 sind permanent vom Dampf durchströmt, d. h. sie wei
sen an ihrem Ende nicht dargestellte Dampfaustritte
auf, von denen der Dampf gegebenenfalls wieder der
Dampfquelle 12 zugeführt werden kann.
Der Düsenkanal 36 mündet tangential in die Dampfkammer
134. Die Düsen 133 sind seitlich so versetzt, daß sie
außerhalb der Projektion der Mündung des Düsenkanals 36
auf die Wand der Dampfkammer 134 liegen. Auch in diesem
Fall kann also kein Dampf gerichtet von dem Düsenkanal
36 zu den Düsen 133 gelangen. Vielmehr ist es notwen
dig, daß sich der Dampf zunächst in der Dampfkammer 134
ausbreitet, bevor er durch die Düsen 133 treten kann.
In beiden Ausführungsbeispielen sind an den in Schwer
kraftrichtung jeweils tiefsten Stellen noch Siphons 48,
49, 50 vorgesehen, mit deren Hilfe in bekannter Art und
Weise sich ansammelndes Wasser entsorgt werden kann.
Fig. 6 zeigt einen Querschnitt durch ein weiteres
Dampfsprührohr 210, bei dem Teile, die denen aus Fig. 2
entsprechen, mit gleichen Bezugszeichen und entspre
chende Teile mit um 200 erhöhten Bezugszeichen versehen
sind.
Geändert hat sich lediglich die Prallplatte 241, die
nun nicht mehr senkrecht zur Richtung des Zwischenka
nals 36, sondern geneigt dazu angeordnet ist. Die
Prallplatte 241 bildet also gegenüber dem einströmenden
Dampf aus dem Düsenkanal 36 eine schiefe Ebene, so daß
der Dampf praktisch zwangsläufig auf die in Fig. 6 dar
gestellte rechte Wand der Dampfkammer 234 gelenkt wird.
Dies ist die Wand, die dem Ventil 19 zugewandt ist, so
daß gewährleistet ist, daß hier immer eine gewisse
Dampfströmung durch die Zuleitung 16 besteht. Diese
Wand wird also immer heiß sein. Nur ein verschwindend
geringer Teil des Dampfes wird an die gegenüberliegende
Wand gelangen.
Die Prallplatte 241 ist auch nicht mehr, wie in Fig.
20, mit den Seitenwänden der Dampfkammer 234 verbunden,
sondern über eigene Seitenwände 48 mit dem Boden der
Dampfkammer 234, also mit der Umgebung der Mündung des
Düsenkanals 36. Aus Fig. 7 ist ersichtlich, daß die
Seitenwände 48 zu der besagten Dampfkammerwand hin öff
nen, so daß hier eine noch weitere Ausrichtung des Damp
fes auf die Seitenwand hin gegeben ist.
Wenn nun das in Fig. 6 dargestellte Dampfsprührohr 210
"über Kopf" verwendet wird, so daß also die Düsen 33
nach unten weisen, wird durch die Neigung der Prall
platte sichergestellt, daß das Wasser, das sich möglicher
weise doch noch bilden kann, auf einen Bereich der Dif
fusorplatte 32 tropft, der außerhalb der Düsen 33
liegt. Da die aus Kupfer gebildete Diffusorplatte immer
die Temperatur des in der Zuleitung 16 strömenden Damp
fes hat, also heißer als 100°C ist, wird das auf die
Diffusorplatte 32 tropfende Wasser sofort verdampfen
und kann daher nicht mehr durch die Düsen 33 austreten.
Aus Fig. 7 ist auch ersichtlich, daß einzelne Zonen
durch Trennwände 49 voneinander getrennt sind. Die
rechte der beiden dargestellten Zonen weist die Düsen
33 in zwei Reihen auf. Die linke der beiden dargestell
ten Zonen hat eine Schlitzdüse 233, aus der der Dampf
ebenfalls relativ gleichmäßig austreten kann. Die
Schlitzbreite ist kleiner als die Dicke der Diffusor
platte 32.
Anhand von Fig. 8 soll nun erläutert werden, wie die
Dampfmenge gesteuert wird. In Fig. 8 ist nach rechts
die Länge der zu behandelnden Materialbahn auftragen
und nach oben Glanz- bzw. Glätte G, die Geschwindigkeit
v und die abgegebene Dampfmenge . Der Anfang der Mate
rialbahn wird zunächst durch einen Kalander hindurch
gefädelt. Der Kalander wird dann beschleunigt, so daß
die Geschwindigkeit der Materialbahn entsprechend der
Kurve v zunimmt. Nach einer gewissen Zeit, die in Fig.
8 durch den Punkt A gekennzeichnet ist, erreicht die
Materialbahn ihre Arbeitsgeschwindigkeit, die dann mög
lichst konstant beibehalten wird. Kurz vor dem Ende der
Bahn, nämlich am Punkt B, muß die Geschwindigkeit wie
der verringert werden, damit die Behandlung ordnungs
gemäß abgeschlossen werden kann und keine gefährlichen
Situationen entstehen.
Würde man nun mit einer im wesentlichen konstanten
Dampfmenge fahren, würde sich, wie das durch gestri
chelte Linie GA dargestellt ist, am Anfang und am Ende
der Bahn ein unzulässig hoher Glanz- bzw. Glättewert
ergeben. Zwischen dem Anfang der Bahn und dem Punkt A
bzw. dem Punkt B und dem Ende der Bahn wird dann Aus
schluß produziert, weil Glanz und/oder Glätte außerhalb
eines Toleranzbereiches TB liegen.
Verändert man hingegen die abgegebene Dampfmenge un
ter Berücksichtigung dieses Effekts entsprechend der
dargestellten Kurve , die am Anfang und am Ende Ab
schnitte mit einer linearen positiven oder negativen
Steigung aufweist, wird sich der Glanz bzw. die Glätte
nur entsprechend der Kurve GN verändern, so daß wesent
lich größere Teile der Bahn noch im Toleranzbereich TB
im Hinblick auf Glanz oder Glätte sind. Die Punkte, vor
bzw. hinter denen Ausschuß produziert wird, verschieben
sich dann auf A′ bzw. B′.
Die Beeinflussung der Dampfmenge erfolgt hierbei un
abhängig von den Signalen der Sensoren 15, 15′, weil
diese in der Regel über die Materialbahnbreite traver
sieren und damit zu langsam sind, um die Glanz-
und/oder Glätte-Veränderungen aufgrund einer Verände
rung der Materialbahngeschwindigkeit erfassen zu kön
nen. Die Dampfmenge kann auch in Abhängigkeit von der
Zeit oder der Geschwindigkeit der Bahn eingestellt wer
den.