DE102004064010B4 - Verfahren zur Steuerung von Dampfmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus den Dampfaustrittsöffnungen eines Dampfblaskastens - Google Patents

Verfahren zur Steuerung von Dampfmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus den Dampfaustrittsöffnungen eines Dampfblaskastens Download PDF

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Abstract

Es wird ein Verfahren zur Steuerung von Dampfmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus Dampfaustrittsöffnungen (7, 8, 9) eines Dampfblaskastens (1) zum Aufbringen von Dampf auf eine an dem Dampfblaskasten (1) vorbeilaufende Materialbahn (4) beschrieben. Um einen luftfreien Dampfraum zu erhalten ist vorgesehen, dass in einer zwischen der vorderen Begrenzung (2) des Dampfblaskastens (1) und dem Dampfraum (6) vorgesehenen vorderen Abdichtzone (23) beim Abdichten des Dampfraums (6) gegen Luft ein bahneintrittsseitiger Luftwirbel (34) entsteht, wobei die Dampfmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus der insbesondere ersten Dampfaustrittsöffnung (7) gesteigert wird, bis eine vorzugsweise etwa der Dampftemperatur entsprechende, erhöhte Temperatur im Bereich des Luftwirbels gemessen wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung von Dampfmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus den Dampfaustrittsöffnungen eines Dampfblaskastens. Ein Dampfblaskasten dient zum Aufbringen von Dampf auf eine an dem Dampfblaskasten vorbeilaufende Materialbahn, insbesondere Papier, und weist in Bewegungsrichtung der Materialbahn eine vordere und hintere Begrenzung und einen dazwischen liegenden, zu der Materialbahn offenen Dampfraum auf. Der Dampfraum ist an seinen in Bewegungsrichtung vorderen und hinteren Enden jeweils durch eine in Richtung der Materialbahn vorstehende, insbesondere eine Begrenzungskante ausbildende Begrenzungsfläche abgeschlossen und weist zwischen den Begrenzungsflächen eine in Bezug auf diese von der Materialbahn zurückgesetzte Gehäusewand mit Dampfaustrittsöffnungen auf.
  • Bei der Papierherstellung und -weiterverarbeitung wird eine bewegte Material- bzw. Papierbahn in bestimmten Verfahrenabschnitten mit Dampf beaufschlagt. Dazu wird in der Regel aus einem in Bahnnähe angeordneten, die Bahn aber nicht berührenden Dampfblaskasten Dampf in Richtung der Materialbahn geblasen. Dafür sind in dem Dampfblaskasten auf einer der Bahn zugewandten Seite Dampfaustrittsöffnungen angeordnet, denen in geeigneter Weise steuerbare Mengen von Dampf zugeführt werden. Der ausströmende Dampf soll die bewegte Materialbahn treffen, dort kondensieren und dabei die Kondensationswärme auf die Materialbahn übertragen. Gleichzeitig lagert sich das Kondensat auf bzw. in der Materialbahn ab und führt dort zu einer Feuchteerhöhung. Durch die Bewegung der Materialbahn wird das Kondensat ständig aus der Bedampfungszone abtransportiert, so dass sich keine Kondensatschicht ausbilden kann, die aufgrund ihrer Dicke die weitere Kondensation nennenswert behindert.
  • Die bewegte Materialbahn erzeugt jedoch durch Reibung an ihrer Oberfläche einen Luftstrom, der im Nahbereich der Bahn mitgeführt und in die Bedampfungszone (Dampfraum) gefördert wird. Die Luft in der Bedampfungszone zwischen den Dampfaustrittsöffnungen des Dampfblaskastens und der Materialbahn bereitet in mehrfacher Hinsicht Schwierigkeiten.
  • Erstens tritt die in der Bedampfungszone vorhandene Luft mit dem ausströmenden Dampf in Kontakt, so dass sie im Grenzbereich zu dem Dampf auf 100° C erwärmt und mit Feuchtigkeit gesättigt wird. Beim späteren Abkühlen ist die Luft dann mit Feuchtigkeit übersättigt und scheidet Wassertröpfchen aus. Dabei entstehen sichtbare Dampfschwaden, die das Hallenklima verschlechtern und zu Tropfenbildung an den Maschinenteilen führen. Außerdem ist die für die Lufterwärmung verbrauchte Energie für die Bahnerwärmung weitestgehend verloren und der Wirkungsgrad der Anlage wird verschlechtert.
  • Ein zweiter, wesentlich bedeutenderer Nachteil der Luftanwesenheit in der Bedampfungszone besteht in der Verminderung des Wärmeübergangs auf die Materialbahn. Während sich die auf 100° C erhitzten Luftmoleküle bei Wärmeabgabe an die kältere Materialbahn selbst abkühlen, wodurch der Wärmeübergang sofort absinkt, geben Dampfmoleküle die gesamte Kondensationsenergie auf dem Temperaturniveau von 100° C an die Materialbahn ab. Dies ist die Erklärung für die bekannte Tatsache, dass die Wärmeübertragung durch Kondensation bei Anwesenheit von Inertgasen wesentlich schlechter ist als bei einer reinen Dampffüllung der Bedampfungszone.
  • Um die Luft von der Bahnoberfläche zu verdrängen und einen direkten Kontakt des Dampfes mit der Materialbahn zu erzeugen, sind seit längerem sogenannte Hochgeschwindigkeits-Dampfblaskästen bekannt, bei denen mit genügend hoher Geschwindigkeit auf die Materialbahn auftreffende Dampfstrahlen die Luftschicht im oberflächennahen Bereich der Materialbahn zerstören und so einen direkten Kontakt zwischen Dampf und Bahnmolekülen entstehen lassen. Damit wird jedoch die Luft keineswegs aus dem Bedampfungsbereich verdrängt. Durch entstehenden Unterdruck im Bereich der Dampfaustrittsöffnungen des Dampfblaskastens (Injektorwirkung) wird in den Bedampfungsbereich gelangte Luft durch die Dampfstrahlen angesaugt und mit gegen die Materialbahn geblasen. Bei diesen bekannten Hochgeschwindigkeits-Dampfblaskästen ist also auch Inertgas in der Bedampfungszone vorhanden.
  • Eine derartige Vorrichtung zum Aufbringen von Dampf auf eine Materialbahn ist beispielsweise aus der DE 37 01 406 A1 bekannt, bei der ein Bedampfungsraum durch Dampfsperren abgedichtet werden soll. Die Dampfsperren werden durch in der Eingangszone und der Ausgangszone vorgesehene Blasöffnungen erzeugt, die zu der Hauptzone der Blasöffnungen hin geneigt sind und aus denen Dampfstrahlen ausströmen. Auch durch diese Dampfsperre kann ein Lufteintritt in den Bedampfungsraum nicht zuverlässig unterbunden werden, da an den Austrittsöffnungen der Dampfstrahlen durch die Injektorwirkung Luft angesaugt wird. Die Luftanwesenheit wird sogar als Vorteil beschrieben. Es ist auch nicht ausreichend, wie teilweise bekannt, die Dampfstrahlen schräg entgegen der Bahnbewegung auszurichten. Solange an den Dampfaustrittsöffnungen Luft angesaugt wird, wird diese in den Bedampfungsbereich gefördert und verschlechtert den Wirkungsgrad der Bedampfung.
  • Dasselbe Problem besteht bei dem in der US 4,422,575 beschriebenen Dampfverteiler, der in seinem Eintrittsbereich eine Vorkammer mit einer Dampfaustrittsöffnung zur Erzeugung eines Dampfvorhangs aufweist. Die Dampfaustrittsöffnung ist allerdings in der Mitte der Vorkammer angeordnet, so dass aufgrund eines um die Dampfaustrittsöffnung herum entstehenden Unterdrucks Luft aus dem Außenbereich der Dampfblaskastens angesaugt wird, der dann zumindest teilweise mit in den Bedampfungsbereich des Dampfblaskastens eingesaugt wird.
  • Aus der DE 297 03 627 U1 ist ferner eine Vorrichtung zum Abdichten eines Dampfblaskastens bekannt, bei der der Blasraum über eine Schlitz-Doppeldüse abgedichtet werden soll, wobei aus der dem Blasraum zugewandten schlitzförmigen Düse Dampf und aus der dem Blasraum abgewandten Düse Luft ausgeströmt wird. Diese beiden Strömungen sollen sich bei dem Aufprall auf die Materialbahn derart teilen, dass die Luftströmung entgegen der Bahnlaufrichtung einer Ableitung zugeleitet wird und der Dampf in den Blasraum gelangt. Abge sehen davon, dass das Vorsehen einer Hochdruckdampf- und einer Hochdruckluftdüse aufwendig ist, kann mit zusätzlich ausströmender Luft eine Trennung von Dampf und Luft nicht erreicht werden. Je mehr Luft aus der Hochdruckluftdüse ausströmt, umso höher wird auch der Staudruck des auf die Materialbahn auftreffenden Strahles. Die Relation zwischen dem Druck im Luftbereich und dem im Dampfbereich in Bahnnähe ist aber entscheidend dafür, ob Luft in den Dampfbereich eintritt oder Dampf austritt. Daraus wird deutlich, dass eine zusätzlich Luftströmung für das Fernhalten von Luft aus der Bedampfungszone bzw. dem Dampfraum kontraproduktiv ist.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Ansteuerung eines Dampfblaskastens vorzuschlagen, bei dem der Dampfraum (Bedampfungsbereich) zwischen den Dampfaustrittsöffnungen und der bewegten Materialbahn nahezu vollständig von Luft freigehalten wird, um einen hohen Wirkungsgrad des Dampfblaskastens zu erreichen.
  • Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zur Steuerung von Dampfmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus Dampfaustrittsöffnungen eines Dampfblaskastens mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Entsprechend diesem Verfahren wird Dampf auf eine an dem Dampfblaskasten vorbeilaufende Materialbahn aufgebracht, wobei in einer zwischen der vorderen Begrenzung des Dampfblaskastens und dem Dampfraum vorgesehenen vorderen Abdichtzone beim Abdichten des Dampfraums gegen Luft ein Luftwirbel entsteht. Dazu wird erfindungsgemäß die Dampfmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus der insbesondere ersten Dampfaustrittsöffnung bzw. Gruppe von Dampfaustrittsöffnungen gesteigert, bis eine vorzugsweise etwa der Dampftemperatur entsprechende Temperatur im Bereich des Luftwirbels gemessen wird. Diese Temperatur wird zwar regelmäßig etwas unterhalb der Dampftemperatur, jedoch deutlich oberhalb der Umgebungslufttemperatur liegen. In diesem Fall kann davon ausgegangen werden, dass sich in der Abdichtzone ein Luftwirbel ausgebildet hat und eine erfolgreiche Absperrung der Luft gegenüber dem Bedampfungsbereich erfolgt.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Temperatur zusätzlich im Bereich der vorderen Begrenzung gemessen werden, wobei die Dampfaustrittsmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit so eingestellt werden, dass die Temperatur im Bereich der vorderen Begrenzung in etwa der Temperatur der Umgebungsluft entspricht. Dies ist dann der Fall, wenn wie angestrebt im Wesentlichen kein Dampf aus dem Dampfblaskasten entweicht.
  • Um dies optimal einstellen zu können, kann durch die erfindungsgemäße Steuerung zwischen der vorderen Begrenzung und dem Luftwirbel Luft abgesaugt werden, um ein Absaugen eines insbesondere bei höheren Bahngeschwindigkeiten notwendigen Dampfüberschusses zu ermöglichen. Dabei kann zur Kontrolle der Einstellungen auch die Temperatur im Absaugkanal gemessen werden.
  • Erfindungsgemäß kann auch in einer zwischen der hinteren Begrenzung des Dampfblaskastens und dem Dampfraum vorgesehenen hinteren Abdichtzone beim Abdichten des Dampfraums gegen Luft ein Luftwirbel ausgebildet und zwischen dem Luftwirbel und der hinteren Begrenzung Luft abgesaugt werden, um eine effektive Abdichtung vom bahnaustrittsseitigen Ende zu erreichen. Dabei können durch Anpassung der Absaugleistung sowie der Dampfmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus der insbesondere zweiten Dampfaustrittsöffnung im Luftwirbel eine möglichst hohe Temperatur und in der Absaugung eine möglicht geringe Erwärmung gegenüber der Umgebungsluft eingestellt werden, die eine gute Dichtwirkung anzeigen.
  • Aus den in den einzelnen Sensoren gemessenen Temperaturwerten kann auf den Bedampfungs- und Strömungszustand innerhalb des Bedampfungsbereichs zurückgeschlossen und die Steuerung entsprechend nachgeführt werden. Damit lässt sich also auch eine automatische Regelung etablieren.
  • Bevor eine konkrete Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dampfblaskastens anhand der Zeichnung näher beschrieben wird, sollen zunächst die Grundlagen der Druckverteilung und des Wärmeübergangs im Bereich zwischen einem Dampfblaskasten und der Materialbahn allgemein erklärt werden.
  • Bei dem Dampfblaskasten ist eine erste Dampfaustrittsöffnung in der Gehäusewand unmittelbar angrenzend an die vordere Begrenzungsfläche ausgebildet. Durch diese geometrische Gestaltung des Dampfblaskastens kann ein Ansau gen von Luft verhindert werden, wobei gleichzeitig an der vorderen Begrenzungsfläche des Dampfraumes bzw. Bedampfungsbereichs eine Dampfströmung gegen die Materialbahn ausgerichtet ist. Die erste Dampfaustrittsöffnung ist also in einem größeren Abstand zur Materialbahn angeordnet als die insbesondere durch die Begrenzungsflächen ausgebildeten Begrenzungskanten des Dampfraums (Bedampfungsbereich), die so nahe an die Materialbahn herangeführt werden, wie es die Sicherheit gegen Berührung der bewegten Materialbahn zulässt. Weil die erste Dampfaustrittsöffnung unmittelbar neben der vorderen Begrenzungsfläche angeordnet ist, d.h. entgegen der Bewegungsrichtung der Bahn so dicht wie möglich an die Begrenzungskante gelegt ist, an der die Abstandsvergrößerung des Dampfraums zu der Bahn beginnt, wird erreicht, dass die mit der Materialbahn anströmende Luft zu einem an bzw. hinter der ersten Dampfaustrittsöffnung in dem Dampfaustrittsbereich ausgebildeten Unterdruckbereich keinen Zugang hat. Stattdessen strömt der Dampf an dieser vorderen Begrenzungsfläche entlang und wird gegen die Materialbahn ausge richtet, so dass eine Ansaugung aus dem Bereich des Dampfraumes bzw. der Bedampfungszone selbst erfolgt, in der für eine ausreichende Dampffüllung gesorgt werden kann. Die anströmende Luft wird dagegen umgelenkt.
  • Da aufgrund des in dem Dampfraum ausgebildeten Unterdruckbereichs auch Luft von dem bahnaustrittsseitigen Ende des Dampfblaskastens an der hinteren Begrenzung einströmt, kann erfindungsgemäß auch eine zweite Dampfaustrittsöffnung in der Gehäusewand unmittelbar angrenzend an die hintere Begrenzungsfläche des Dampfraumes ausgebildet werden, die in Bewegungsrichtung der Materialbahn also unmittelbar vor der hinteren Begrenzungskante liegt. Durch diese Anordnung wird auch an der hinteren Begrenzungskante nach demselben Funktionsprinzip wie an der vorderen Begrenzungskante ein Luftzutritt in den Bedampfungsraum effektiv verhindert.
  • Die mit der Materialbahn mitbewegte Luft wird durch die Dampfstrahlen von der Bahn verdrängt und weggefördert werden, indem die an den Begrenzungsflächen entlanggeführten Dampfstrahlen die vorhandene Luft am bahneintrittsseitigen Ende des Dampfblaskastens entgegen der Bewegungsrichtung der Materialbahn befördern und aus dem Dampfblaskasten herausdrücken.
  • Zwischen der vorderen Begrenzung des Dampfblaskastens und der vorderen Begrenzungsfläche bzw. -kante des Dampfraums eine vordere Abdichtzone vorgesehen, die derart ausgebildet ist, dass sich in der Abdichtzone ein bahneintrittsseitiger Luftwirbel ausbildet, welcher auf der der Materialbahn zugewandten Seite entgegen der Bewegungsrichtung der Materialbahn und auf der dem Dampfblaskasten zugewandten Seite in Bewegungsrichtung der Materialbahn verläuft. Ein derartiger Luftwirbel, der in der Abdichtzone durch die Sogwirkung entlang der Begrenzungskante immer neu angeregt wird, kann die von der Materialbahn mitbewegte Luft besonders effektiv entgegen der Bewegungsrichtung der Materialbahn transportieren. Die vordere Abdichtzone sollte vorzugsweise insbesondere in Richtung entlang der Materialbahn so kurz wie möglich sein, damit der Beginn der Bedampfungszone im Dampfraum so nahe wie möglich an der bahneintrittsseitigen vorderen Begrenzung des Dampfblaskastens liegt, um den Rückweg für die bereits im Bereich zwischen Dampfblaskasten und Materialbahn befindliche Luft zu minimieren.
  • Entsprechend kann erfindungsgemäß zwischen der hinteren Begrenzung des Dampfblaskastens und der hinteren Begrenzungsfläche bzw. -kante des Dampfraums eine hintere Abdichtzone vorgesehen werden. Dabei wird die hintere Abdichtzone vorzugsweise derart ausgebildet, dass sich in der Abdichtzone ein bahnaustrittsseitiger Luftwirbel ausbildet, welcher auf der der Materialbahn zugewandten Seite in Bewegungsrichtung der Materialbahn und auf der dem Dampfblaskasten zugewandten Seite entgegen der Bewegungsrichtung der Materialbahn verläuft, um auch am bahnaustrittsseitigen Ende des Dampfblaskastens eine effektive Luftsperre einzurichten.
  • Eine besonders gute Abdichtwirkung wird erreicht, wenn die Abdichtzonen Abschnitte mit einem Spalt mit geringerem Abstand zwischen Dampfblaskasten und Materialbahn aufweisen als dem Abstand zwischen Dampfblaskasten und Materialbahn in dem Dampfraum. Um trotz der geringeren Spaltbreite in der Abdichtzone das Ausbilden der Luftwirbel zu fördern, können in der vorderen und/oder hinteren Abdichtzone Mulden ausgebildet sein. Zur weiteren Beeinflussung der Strömungsverhältnisse können in der vorderen und/oder hinteren Abdichtzone ein Absaugkanal (Absaugung) und/oder eine Eintrittsöffnung (Einblasung), insbesondere für Luft, vorgesehen werden. Damit fassen sich die Strömungen von Dampf und/oder Luft einfach so einstellen, dass eine optimale Abdichtwirkung erreicht wird.
  • In dem Dampfraum kann eine dritte Dampfaustrittsöffnung zwischen der ersten Dampfaustrittsöffnung und der zweiten Dampfaustrittsöffnung vorgesehen sein, wobei die ersten, zweiten und dritten Dampfaustrittsöffnungen getrennt voneinander mit Dampf beaufschlagbar sind. Durch die dritte Dampfaustrittsöffnung lässt sich insbesondere ein hoher Dampfbedarf genau einstellen. Die erste, zweite und/oder dritte Dampfaustrittsöffnung kann jeweils aus einer Gruppe mehrerer, hinter- und/oder nebeneinander angeordneter Dampfaustrittsöffnungen bestehen, die zur Ansteuerung entsprechend zu einer ersten, zweiten und/oder dritten Gruppe zusammengefasst sind. Dabei ist die erste Gruppe unmittelbar neben der vorderen und die zweite unmittelbar neben der hinteren Begrenzungsfläche des Dampfraumes angeordnet. Die Dampfaustrittsöffnungen der dritten Gruppe werden im übrigen Dampfraum (Bedampfungsbereich) entsprechend dem restlichen zu erwartenden Wärmeaufnahmevermögen der Materialbahn verteilt.
  • Um quer zur Bewegungsrichtung der Materialbahn unterschiedliche Bedampfungsintensitäten zu erreichen, können die Dampfaustrittsöffnungen bzw. die Gruppen der Dampfaustrittsöffnungen jeweils zonenweise quer zur Bewegungsrichtung separat steuerbar sein. In Abhängigkeit von dem jeweiligen Verfahrensschritt können so die erzeugte Temperaturerhöhung und/oder Feuchteerhöhung an die Erfordernisse des Herstellungsprozesses angepasst werden, und zwar in unterschiedlichem Maß quer zur Bewegungsrichtung der Bahn, um Ungleichmäßigkeiten aus vorangegangenen Prozessstufen vermindern oder beseitigen zu können.
  • Zur Einstellung der Dampfmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus den verschiedenen Dampfaustrittsöffnungen ist eine Steuerung vorgesehen, in der das erfindungsgemäße Verfahren abläuft.
  • Dazu sind in dem Dampfblaskasten ein oder mehrere Temperaturfühler angeordnet, die mit der Steuerung zusammenwirken. Aufgrund der Temperaturverteilung in dem Dampfblaskasten kann die Steuerung die Dampfmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus den verschiedenen Dampfaustrittsöffnungen so einstellen, dass eine zuverlässige Abdichtung des Dampfraumes erreicht wird. Dazu werden mehrere Temperaturfühler erfindungsgemäß vorzugsweise in verschiedenen Temperaturzonen angeordnet.
  • Nachfolgend wird das theoretische Prinzip erläutert, wie die Luftzufuhr zwischen der Materialbahn und dem Dampfblaskasten an den bahneintrittsseitigen und bahnaustrittsseitigen Enden gegenüber dem Dampfraum mit dem Bedampfungsbereich abgesperrt wird.
  • Das Prinzip der Absperrung basiert darauf, dass die an der Materialbahn auftreffenden Dampfstrahlen im Grenzbereich zwischen Dampf und Luft einen höheren Druck entwickeln als der an der entsprechenden Stelle vorhandene bzw. beim Betrieb entstehende Luftdruck. Diese Druckentwicklung bedarf einer besonderen Erläuterung, da sie von mehreren Einflussgrößen abhängt.
  • Eine bewegte Materialbahn führt in ihrem Nahbereich aufgrund von Reibungskräften einen Luftstrom mit sich, der direkt an der Bahn deren Geschwindigkeit und Richtung hat und mit wachsendem Abstand von der Bahn entsprechend langsamer wird. Bringt man in diesen bahnnahen Luftstrom ein Hindernis, wie es ein in Bahnnähe angeordneter Dampfblaskasten darstellt, wird der Luftstrom gestaut. An der Vorderkante des Hindernisses entsteht ein Überdruck und an der Bahnaustrittsseite ein entsprechender Unterdruck, wie in 5a schematisch dargestellt. Durch diese Druckentwicklung wird aber die Menge der durch den Spalt zwischen der Materialbahn und dem Hindernis, also bei einem Dampfblaskasten in den Bedampfungsbereich hineinströmenden Luft nicht nennenswert vermindert, weil der sich an den Staubereich anschließende Unterdruckbereich den zunächst gebremsten Luftstrom wieder beschleunigt und in den Spalt zwischen Hindernis und Materialbahn einsaugt. Entsprechendes ergibt sich bei mehreren, in Richtung der Bahnbewegung hintereinander angeordneten Hindernissen, wie es beispielsweise in 5b dargestellt ist. Wenn der Dampfblaskasten eine Kontur aufweist, bei der mehrere hintereinanderliegende kleinere und größere Spaltbreiten zur Materialbahn entstehen, steigt zwar bei jeder neuen Verengung des Spaltes der Staudruck über den Wert der vorherigen Engstelle an, am Bahnaustritt ist aber der Druckabfall um so größer, weil dort ein entsprechender Unterdruck entsteht. Auch in diesem Fall wird also die durch den Spalt zwischen dem Dampfblaskasten und der Materialbahn strömende Luftmenge etwa gleich bleiben. Auf diesen Erkenntnissen basiert die Erfindung. Um den mit der Bahn mitgeführten Luftstrom durch ausströmenden Dampf vollständig aufhalten zu können, müssen die Dampfstrahlen beim Auftreffen auf die Materialbahn einen Überdruck erzeugen, der größer ist als der Staudruck der Luftströmung. Dieser erforderliche Druck ist um so geringer, je weniger Widerstand der aufgehaltene Luftstrom entwickeln kann.
  • In Umsetzung dieser Erkenntnis liegt der Beginn des Dampfraumes (Bedampfungsbereich bzw. -zone) bei dem Dampfblaskasten so nah wie möglich an der vorderen (bahneintrittsseitigen) Begrenzung des Dampfblaskastens, damit die mit der bewegten Materialbahn in den Spalt zwischen Materialbahn und Dampfblaskasten eintretende Luft nicht weit entgegen der Bewegungsrichtung der Materialbahn herausbefördert werden muss. Daher ist eine zwischen der äußeren Begrenzung des Dampfblaskastens und dem Beginn des Dampfraumes vorgesehene Abdichtzone insgesamt so kurz wie möglich zu halten. Ferner kann die vordere Begrenzung des Dampfblaskastens einen größeren Abstand zur Bahn aufweisen als die bahneintrittsseitige Begrenzungskante des Bedampfungsbereiches, damit die zurückgeführte Luft einfacher austreten kann. Optional kann zwischen der vorderen Begrenzung des Dampfblaskastens und der Begrenzungskante des Dampfraumes zusätzlich eine Absaugung vorgesehen sein, um die gewünschten Strömungsverhältnisse zu verbessern.
  • An dem bahnaustrittseitigen Ende des Dampfraumes sollte ebenfalls dafür gesorgt werden, dass der Druck der auf die Materialbahn auftreffenden Dampfstrahlen größer ist als der Luftdruck, da bei erfolgreicher Absperrung der Luftzufuhr an dem vorderen Ende des Dampfraumes an dessen hinterem Ende ein Unterdruck entsteht, der eine Luftströmung von der bahnaustrittsseitigen Begrenzung des Dampfblaskastens entgegen der Bahnbewegung in den Dampfraum erzeugt. Diese Luftströmung wird durch eine Sperrströmung aus Dampf an der hinteren Begrenzungsfläche des Dampfraumes aufgehalten und in Richtung der Bahn umgelegt. Im bahnnahen Bereich strömt diese Luft dann wieder mit der Bahn nach außen. Beim Auftreffen dieser Rückströmung auf die Bahn entsteht ebenfalls ein geringer Überdruck, so dass der Dampfdruck an der bahnaustrittseitigen Begrenzungskante des Dampfraumes höher sein muss. Andern falls strömt von der Bahnaustrittsseite des Dampfblaskastens Luft in den Dampfraum ein. Auch hier können die Strömungsverhältnisse durch eine zusätzliche Absaugung beeinflusst werden, wenn zwischen der bahnaustrittseitigen Begrenzung des Dampfblaskastens und der bahnaustrittseitigen (hinteren) Begrenzungskante des Dampfraumes Luft abgesaugt wird. Dadurch vermindert sich die gegen die Bahn gerichtete Rückströmung, so dass der erforderliche Dampfaufpralldruck an der hinteren Grenze des Dampfraumes kleiner wird.
  • Zum Verständnis der Strömungsverhältnisse muss noch die sich zwischen Dampfblaskasten und bewegter Materialbahn ausbildende Druckverteilung im Dampfraum selbst betrachtet werden, die entscheidend von der Wärmeaufnahmefähigkeit der Materialbahn abhängt.
  • Falls der Dampf beim Auftreffen auf die Materialbahn seine Kondensationswärme abgeben kann, wird er kondensieren und den überwiegenden Teil seines Volumens verlieren. Unter dieser Bedingung entsteht in Bahnnähe ein Unterdruck, der zu einem Ansaugen von Gas (Luft oder Dampf) aus der Umgebung führt. Ein Überdruck an der Materialbahn an den Grenzen des Dampfraumes kann also nur aufgebaut werden, wenn mehr Dampf auf die Bahn auftrifft, als an dieser Stelle kondensieren kann.
  • Wenn man einen luftfreien Dampfraum voraussetzt, geht soviel Wärme auf die Materialbahn über, wie durch Bewegung der Materialbahn bzw. innerhalb der Bahn durch Wärmeleitung abgeführt wird. Die Wärmeleitung ist proportional dem jeweiligen Temperaturgefälle und nimmt deshalb mit zunehmender Erwärmung der Materialbahn beim Durchlaufen des Bedampfungsbereiches ständig ab. Außerdem werden durch die Bewegung der Materialbahn bereits erwärmte Bahnteile ständig weiter transportiert, was im weiteren Verlauf zu einer ebenfalls verminderten Wärmeaufnahmefähigkeit führt. Der rechnerische Verlauf der Wärmeübertragung von einem vollständig mit Dampf gefüllten Raum auf eine vorbeilaufende Materialbahn mit einer Anfangstemperatur kleiner als 100° lässt sich näherungsweise durch eine Potentialfunktion der Form Q = a·x–b beschreiben, wobei x die Koordinate in Bahnrichtung mit dem Wert Null an der bahneintrittsseitigen Grenze zwischen Luft und Dampf ist.
  • Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Werte a und b der Gleichung keine Konstanten sind, sondern selbst von der Koordinate x in dem Maß abhängen, wie der Wärmefluss auf der von dem Bedampfungsbereich abgewandten Rückseite der Materialbahn angekommen ist. In ihre Größe gehen folgende prozessspezifische Parameter ein: Anfangstemperatur der Bahn, Bahngeschwindigkeit, Wärmeleitfähigkeit und spezifische Wärmekapazität der Materialbahn (beide stark von ihrem Feuchtegehalt abhängig), Dicke der Materialbahn sowie – sofern noch vorhanden – der Wirkungsgrad im Grenzbereich zur Luft.
  • Zu Beginn der Bahnerwärmung im Bedampfungsbereich (x = 0) steht die Gleichung für einen sprunghaften Temperaturanstieg von einem luftgefüllten Raum (x < 0) zu einem dampfgefüllten Raum (x > 0). In der Praxis wird jedoch die im Grenzbereich befindliche Luft durch Dampfberührung bereits vorgewärmt, so dass sie ihrerseits etwas Wärme an die Materialbahn abgeben kann. Daher trifft die vorgenannte Funktion in diesem Grenzbereich nicht zu und der unrealistische Beginn der Wärmeübertragung mit unendlich großen Werten kann durch die Annahme eines linearen Temperaturanstiegs im Bereich erwärmter Luft ersetzt werden. Trotzdem ist prinzipiell damit zu rechnen, dass an der bahneintrittsseitigen Grenze des dampfgefüllten Raumes (Beginn des Dampfraumes) ein Maximum an Wärmeübertragung und damit Dampfkondensation zu erwarten ist. Im weiteren Verlauf der Bedampfung nimmt der Wärmeübergang und damit der Dampfverbrauch entsprechend der Potentialfunktion ab.
  • Je nach den gegebenen Parametern (Bahneigenschaft, Bahntemperatur, Bahngeschwindigkeit) kann bei einem angenommenen Wirkungsgrad der Wärmeübertragung von 100 % der Dampfbedarf der ersten etwa 20 mm im Dampfraum zwischen 60 % und 99 % des insgesamt benötigten Dampfbedarfs liegen.
  • Dagegen geht gegen Ende des Dampfraumes die Wärmeaufnahmefähigkeit der Materialbahn gegen Null. Trotzdem muss an diesem Ende noch ein genügend hoher Druck der auftreffenden Dampfstrahlen auf die Bahn erzeugt werden, um die oben geschilderte rückwärtige Lufteinströmung entgegen der Bahnbewegung zu verhindern und den Dampfraum gegen einströmende Luft abzudichten. An den bahneintrittsseitigen und bahnaustrittsseitigen Grenzen des Dampfraumes ist daher eine größere Dampfmenge auszubringen als an den entsprechenden Aufprallstellen der Bahn kondensieren kann. Es muss erfindungsgemäß also mit einem gewissen Dampfüberschuss gegenüber einer der Wärmeaufnahmefähigkeit der Materialbahn entsprechenden Menge gearbeitet werden, um einen vollständig dampfgefüllten Dampfraum erreichen zu können. Um den Überschuss möglichst gering zu halten, wird im Inneren des Bedampfungsbereichs ein Unterdruck zugelassen.
  • In der praktischen Umsetzung heißt das, dass primär die erste Dampfaustrittsöffnung an der vorderen Begrenzungsfläche mit ausreichend Dampf versorgt werden muss. Um eine Abdichtung auch am hinteren Ende des Dampfraumes zu erreichen, sollte auch eine zweite Dampfaustrittsöffnung unmittelbar vor der hinteren Begrenzungsfläche mit ausreichend Dampf beaufschlagt werden. Die erste und die zweite Dampfaustrittsöffnung können dabei aus einer ersten bzw. zweiten Gruppe von mehreren Dampfaustrittsöffnungen bestehen. Zwischen diesen können optional noch weitere Dampfaustrittsöffnungen einer dritten Gruppe vorgesehen werden, deren ausströmende Dampfmenge die Randdrücke stützen soll.
  • Durch Kondensation des Dampfes in jeweils dem Maße, in dem die Bahn noch wärmeaufnahmefähig ist, entstehen im Inneren des Dampfraumes Druckunterschiede und entsprechende Strömungen, die die aus der Vielzahl von Einflussgrößen entstehenden Unsicherheiten der Vorherberechnung der Wärmeaufnahmefähigkeit der Bahn ausgleichen. Trotzdem können erfindungsgemäß die Dampfaustrittsöffnungen der dritten Gruppe in Bahnrichtung etwa analog der zuvor aufgeführten Wärmeübergangsfunktion (Potentialfunktion) verteilt werden. Dadurch werden insbesondere bei in Bahnrichtung großen Dampfblaskästen innerhalb des Bedampfungsbereiches zu große Druckunterschiede verhindert, die zu einer Luftströmung von den seitlichen Begrenzungskanten führen könnten.
  • Nachfolgend wird beschrieben, wie die ausströmenden Dampfstrahlen und die optional vorgesehen Absaugungen so eingestellt werden können, dass die gewünschte Wirkung eintritt. Dazu sollen nochmals die Grenzbereiche zwischen Dampf und Luft betrachtet werden. Wenn die Dampfstrahlen aus den Dampfaustrittsöffnungen der ersten Gruppe entlang der Begrenzungsfläche in Richtung der Materialbahn strömen und am Ende der Begrenzungsfläche mit Luft in Berührung kommen, haben sie eine gegenüber der Luft sehr hohe Geschwindigkeit, da sie andernfalls den erforderlichen Staudruck auf die Materialbahn nicht erzeugen könnten. Damit entsteht an der Außenseite der vorderen Begrenzungskante des Dampfraumes eine Injektorwirkung, d.h. es wird Luft angesaugt.
  • Grundsätzlich ist dieser Kontakt zwischen Luft und Dampf unerwünscht, weil einerseits Wärme an die Luft abgegeben wird und andererseits die Beschleunigung der Luft in Richtung der Materialbahn zu einer Druckerhöhung auf der Luftseite beiträgt. Dies ist jedoch unvermeidlich. Durch die Gestaltung der Begrenzungskante zwischen dem Luftbereich und dem Dampfbereich kann die angesaugte Luftmenge aber klein gehalten werden. Dazu bildet die Begren zungsfläche des Bedampfungsraumes mit der Grenzfläche des Luftbereiches einen stumpfen Winkel zwischen 60° und 90°. Die entstehende Begrenzungskante ist möglichst schart ausgeführt. Dadurch wird der Dampfstrahl wenig abgelenkt. Außerdem wird erreicht, dass im Wesentlichen solche Luft von dem Dampfstrahlen angesaugt wird, die zuvor bereits an der Bahnoberfläche durch die auftreffenden Dampfstrahlen zur Umkehr gezwungen wurde. Dadurch entsteht ein Luftwirbel, der durch den wiederholten Dampfkontakt eine deutliche Temperaturerhöhung erfährt. Durch eine muldenförmige Gestaltung der Dampfblaskastenkontur im Bereich dieser vorderen Abdichtzone in Bahnrichtung vor dem Dampfraum kann diese Wirbelbildung weiter unterstützt werden.
  • Zur Steuerung der Dampfmenge und Geschwindigkeit wird erfindungsgemäß in diesen Luftwirbel ein Temperatursensor eingebracht und dadurch ein Kriterium geschaffen, ob die gewünschte Sperrwirkung an der Bahneintrittsseite erreicht wurde. Solange der Aufpralldruck auf der Dampfseite kleiner ist als der Staudruck auf der Luftseite, gelangt ständig Frischluft zu der Messstelle und eine nennenswerte Temperaturerhöhung ist nicht feststellbar. Eine deutliche Temperaturerhöhung in die Nähe der Dampftemperatur an der Messstelle signalisiert dagegen eine erfolgreiche Absperrung der Luft gegenüber dem Dampfraum. Es ist möglich, einen zweiten Temperatursensor in dem Spalt zwischen Dampfblaskasten und Materialbahn in der Nähe der vorderen Begrenzung des Dampfblaskastens (Vorderkante) anzuordnen. An dieser Stelle strömt die an der Grenze des Bedampfungsbereichs abgesperrte Luft zurück nach außen. Diese Luft soll bei optimaler Einstellung nur eine geringfügige Erwärmung aufweisen.
  • Mit steigender Geschwindigkeit der Materialbahn steigt die Schwierigkeit, die beschriebene Einstellung anhand der beiden gemessenen Temperaturen vorzunehmen, weil der für den angestrebten Druckaufbau an der Bahn erforderliche Dampfüberschuss ansteigt und damit die beiden gemessenen Temperaturen dicht beieinander liegen können. Erfindungsgemäß kann deshalb zwischen den Temperaturmessstellen ein Absaugkanal angeordnet werden, in den vorteilhafter Weise eine weitere Temperaturmessstelle eingebaut ist. Mit einem derartigen Absaugkanal kann die Einstellung erfindungsgemäß in folgender Weise sehr empfindlich vorgenommen werden:
    Zunächst wird die Dampfströmung aus den Dampfaustrittsöffnungen der ersten Gruppe ohne Absaugung solange gesteigert, bis eine deutliche Temperaturerhöhung am ersten Messpunkt im Luftwirbel eintritt. Anschließend wird die Absaugleistung solange gesteigert, bis an der Messstelle an der vorderen Begrenzung des Dampfblaskastens keine Temperaturerhöhung gegenüber der Umgebung mehr feststellbar ist, so dass kein Dampf aus dem Dampfblaskasten austritt. Falls dadurch die Temperatur an der Messstelle im Luftwirbel abfällt, kann die Dampfmenge entsprechend gesteigert werden. Die Messstelle im Absaugkanal dient der Kontrolle beider Einstellungen und lässt eine Einschätzung des Wirkungsgrades zu, da die Erwärmung der abgesaugten Luftmenge als Verlustleistung zu betrachten ist.
  • An dem bahnaustrittseitigen Ende des Dampfraumes gelten hinsichtlich der Injektorwirkung der Dampfstrahlen die gleichen Betrachtungen wie an der Bahneintrittsseite. Allerdings herrschen andere Strömungsverhältnisse.
  • Am hinteren Ende des Dampfraumes ist die Wärmeaufnahmefähigkeit der Materialbahn nahezu Null. Der Dampf aus den Dampfaustrittsöffnungen der zweiten Gruppe strömt ins Innere des Bedampfungsbereiches, falls dort entsprechend dem Wärmeaufnahmevermögen der Bahn und der aus den Dampfaustrittsöffnungen der dritten Gruppe ausgebrachten Dampfmenge noch ein Unterdruck vorhanden ist. Die auch an der bahnaustrittseitigen Begrenzungskante des Dampfraumes entstehende Injektorwirkung lässt die entgegen der Bahnbewegung von der Rückseite einströmende Luft mit in den Bedampfungsbereich einströmen, falls nicht ebenso wie an der Bahneintrittsseite ein Überdruck im Dampfbereich beim Auftreffen der Dampfstrahlen auf die Materialbahn entsteht.
  • Durch einen ausreichenden Dampfüberschuss aus den Dampfaustrittsöffnungen der zweiten Gruppe vor der hinteren Begrenzungsfläche entsteht eine Strömung, bei der keine Luft in den Dampfraum eindringen kann. Allerdings wird stets erwärmte und angefeuchtete Luft in Bahnnähe in Bewegungsrichtung der Materialbahn strömen. Durch eine einfache Temperaturmessung wie auf der Bahneintrittsseite lässt sich deshalb eine Unterscheidung zwischen einer rückwärtigen Einströmung von Luft in den Dampfraum und einer erfolgreichen Absperrung nicht treffen. Man kann lediglich durch eine Messung der Bedampfungswirkung selbst, also beispielsweise durch die Messung der Bahntemperatur nach der Bedampfung oder der durch sie beeinflussten Eigenschaften, wie Glätte bei der Bedampfung in einem Kalender, die Grenze ermitteln, bis zu der eine Steigerung der ausströmenden Dampfmengen aus den Öffnung der zweiten Gruppe noch eine entsprechende Wirkung hervorruft. Auch eine solche Messung kann erfindungsgemäß vorgenommen und in die Steuerung integriert werden.
  • Ansonsten entspricht die Gestaltung der bahnaustrittseitigen Begrenzungskante zwischen dem Bedampfungsbereich und dem Luftbereich dem auf der Bahneintrittsseite und weist einen stumpfen Winkel, eine möglichst scharfkantige Ausbildung und eine muldenförmige Gestaltung der sich in Bahnrichtung anschließenden Abdichtzone auf.
  • Die Erzeugung eines Wirbels, bei dem möglichst immer wieder bereits mit Dampf in Berührung gekommene und daher erwärmte Luft angesaugt wird, ist jedoch nur möglich, wenn entweder nach dem Dampfblaskasten in Bahnrichtung ein freies Abströmen der Luft nicht möglich ist, weil beispielsweise die Bahn durch einen Nipp zwischen zwei Walzen geführt wird, oder wenn eine weitere Absaugung vorgesehen wird. Ohne eine solche Absaugung (oder eine Begrenzung der Strömung durch den Nipp) fällt der Druck an der Bahnoberfläche von dem durch die auftreffenden Dampfstrahlen aus den Dampfaustrittsöffnungen der zweiten Gruppe erzeugten Staudruck in Bahnrichtung auf Null ab. Die mit dem Dampf in Berührung gekommene Luft strömt also mit der Bahn ungehindert ab und entgegen der Bahnbewegung strömt ständig Frischluft in den Spalt der Abdichtzone. In der Mulde bildet sich zwar ein Luftwirbel infolge der Druckabsenkung durch die Spalterweiterung aus, er hat aber die entgegengesetzte Richtung des Luftwirbels auf der Bahneintrittsseite. Dadurch erfährt dieser Luftwirbel eine ständige Frischluftzufuhr an der bahnfernen Begrenzung und gibt andererseits ständig überhitzte Luft in Bahnnähe ab. Demgegenüber erzeugt eine Absaugung zwischen dem Dampfraum und der hinteren Begrenzung des Dampfblaskastens einen Unterdruck, zu dem Luft von beiden Seiten hinströmt. Dadurch lässt sich der Luftwirbel verstärken, so dass der Großteil der bereits mit Dampf in Berührung gekommenen, also erwärmten, Luft in kreisende Bewegung versetzt wird. Je nach verfügbarem Bauraum sollte der Abstand zwischen dem Ende des Dampfraumes und der Absaugung, also der Raum für den zweiten, bahnaustrittseitigen Luftwirbel, möglichst groß gehalten werden. Im Bereich dieses bahnaustrittsseitigen Luftwirbels und in dem Absaugkanal kann erfindungsgemäß je eine Temperaturmessstelle vorgesehen werden. Beide Messstellen dienen der Kontrolle der Absaugleistung an der Bahnaustrittsseite.
  • Während an der Messstelle im Luftwirbel durch Steigerung der Absaugleistung eine möglichst hohe Temperatur angestrebt wird, sollte an der Messstelle im Absaugkanal eine möglichst geringe Erwärmung gegenüber Frischluft festgestellt werden. Eine stark erwärmte Luft am Absaugkanal deutet auf Absaugung von Dampf aus dem Dampfraum hin, d.h. die Absaugleistung müsste gesenkt werden. Mit den genannten Messmöglichkeiten, die in Abhängigkeit von den Ausmaßen der Materialbahn quer zur Bewegungsrichtung vorteilhafter Weise jeweils mehrfach vorhanden sein können, lässt sich die erfindungsgemäße Trennung eines nahezu luftfreien Dampfbereichs und des angrenzenden Luftbereichs gut kontrollieren. Ferner kann die an den Absaugkanälen in der vorderen und hinteren Abdichtzone abgesaugte, erwärmte Luft gegebenenfalls nach Entwässerung am bahnaustrittseitigen Ende des Dampfblaskastens gegen die Materialbahn geblasen werden. Damit lässt sich eine weitere Verminderung der in Bahnnähe austretenden Luftmenge erreichen und die Ausbildung des bahnaustrittseitigen Luftwirbels wird unterstützt.
  • Die bisher beschriebene optimierte Bedampfung führt dazu, dass die Bahn auf ihrer gesamten Breite auf nahezu 100° C erwärmt und entsprechend mit Feuchtigkeit angereichert wird. Wenn quer zur Bewegungsrichtung der Bahn eine unterschiedliche Bedampfung erreicht werden soll, werden die ausgebrachten Dampfmengen erfindungsgemäß in Zonen mit niedrigerer erwünschter Bedampfungsrate vorzugsweise bei den Dampfaustrittsöffnungen der ersten Gruppe gegenüber der Grundeinstellung reduziert. Dadurch sinkt in diesen Zonen der Staudruck an der Bahn an der bahneintrittsseitigen Begrenzungskante des Dampfraumes, so dass dort teilweise und gezielt Luft einströmen kann. Die daraus folgende örtliche Reduzierung des Bedampfungswirkungsgrades gestattet eine sehr feine Profilierung der Bedampfung quer zur Materialbahn.
  • Nachfolgend werden ein konkreter Dampfblaslasten sowie die darin ablaufende Steuerung anhand der Zeichnung näher beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1a einen Querschnitt durch einen Dampfblaskasten;
  • 1b eine Begrenzungskante des Dampfraums mit den sie bildenden Flächen des Dampfblaskastens gemäß 1a im Detail;
  • 2a schematisch das Strömungsbild im Spalt zwischen einem Dampfblaskasten gemäß 1a und der Materialbahn an seinem bahneintrittsseitigen Ende;
  • 2b schematisch das Strömungsbild im Spalt zwischen einem Dampfblaskasten gemäß 1a und der Materialbahn an seinem bahnaustrittsseitigen Ende;
  • 3 schematisch die Temperaturverteilung im Spalt zwischen einem Dampfblaskasten gemäß 1a und der Materialbahn sowie die Anordnung der Temperatursensoren;
  • 4 schematisch den Druckverlauf an der Materialbahn beim Bedampfen mit dem Dampfblaskasten gemäß 1a und
  • 5a, b schematisch die Druckentwicklung an der bewegten Materialbahn bei bahnnahen Hindernissen für den mitgeführten Luftstrom in Abhängigkeit von der Form des Hindernisses.
  • Der in 1 im Querschnitt dargestellte Dampfblaskasten 1 ist in einem durch einen minimalen Spalt 5 gebildeten Abstand von einer Papier- bzw. Materialbahn 4 angeordnet, die in der durch den Pfeil angedeuteten Bewegungsrichtung B an dem Dampfblaskasten vorbei geführt wird. Der Dampfblaskasten 1 ist durch eine in Bewegungsrichtung B der Materialbahn 4 vorn liegende vordere Begrenzung 2 und eine in Bewegungsrichtung B der Materialbahn 4 hinten liegende hintere Begrenzung 3 begrenzt, zwischen denen sich ein zu der Materialbahn 4 offener Dampfraum 6 befindet, der nachfolgend auch als Bedampfungsbereich bezeichnet wird.
  • Der Bedampfungsbereich 6 nimmt nur einen Teil des Abstands zwischen den Begrenzungen 2, 3 des Dampfblaskastens 1 ein. Vor und hinter dem Dampfraum 6 sind entsprechend eine vordere Abdichtzone 23 und eine hintere Abdichtzone 24 ausgebildet, die sich bis zu den Begrenzungen 2, 3 des Dampfblaskasten 1 erstrecken. Der eigentliche Bedampfungsbereich 6 wird in Bewegungsrichtung B der Materialbahn 4 durch vordere und hintere Begrenzungsflächen 6a, 6b und quer zur Bewegungsrichtung B durch entsprechende, nicht dargestellte Flächen gebildet, die genauso wie die Begrenzungsflächen 6a, 6b bis auf den minimalen Spalt 5 (Spaltweite) an die Materialbahn 4 heranreichen. Die Gehäusewand 6c des Dampfraumes 6 zwischen den Begrenzungsflächen 6a, 6b ist in Bezug auf diese von der Materialbahn 4 zurückgesetzt, so dass der Abstand 5b von der der Materialbahn zugewandten Gehäusewand 6c des Dampfblaskastens 1 zur Materialbahn 4 größer ist als im minimalen Spalt 5. Der Abstand 5b kann dabei etwa 5 bis 40 mm, vorzugsweise etwa 20 mm mehr als die Spaltweite des minimalen Spalts 5 betragen.
  • In der Gehäusewand 6c des Dampfblaskastens 1 innerhalb des Dampfraumes 6 sind Dampfaustrittsöffnungen 7, 8, 9 angeordnet. Die Dampfaustrittsöffnungen 7, 8, 9 können als quer zur Bewegungsrichtung B der Materialbahn 4 verlaufende Schlitze oder analog angeordnete Bohrungsreihen ausgebildet sein. Die Dampfaustrittsöffnungen 7, 8, 9 werden gruppenweise angesteuert, d.h. sie sind mit jeweils separaten (nicht dargestellten) Dampfkammern verbunden, über die die Dampfmenge und/oder die Dampfaustrittsgeschwindigkeit festgelegt werden können.
  • Die erste Gruppe von Dampfaustrittsöffnungen 7 befindet sich unmittelbar hinter der bahneintrittsseitigen, vorderen Begrenzungsfläche 6a. Quer zur Bewegungsrichtung B der Materialbahn 4 sind die Dampfaustrittsöffnungen 7 vorzugsweise in verschiedene Zonen aufgeteilt und mit entsprechenden separaten Dampfkammern verbunden. Sie sind daher zonenweise ansteuerbar.
  • Die zweite Gruppe von Dampfaustrittsöffnungen 8 ist entsprechend der ersten Gruppe von Dampfaustrittsöffnungen 7 ausgebildet und so dicht wie möglich vor der bahnaustrittseitigen Begrenzungsfläche 6b des Dampfraumes 6 angeordnet. Abweichend von dem in 1 dargestellten Beispiel können beide Gruppen von Dampfaustrittsöffnungen 7, 8 auch aus mehreren Öffnungen, Schlitzen oder Bohrungsreihen bestehen, die sich aber in unmittelbarer Nähe zueinander befinden sollen.
  • Eine dritte Gruppe von Dampfaustrittsöffnungen 9 ist insbesondere für Fälle hoher Dampfaufnahmefähigkeit der Materialbahn vorgesehen, die im dargestellten Beispiel aus mehreren Schlitzen oder Bohrungsreihen besteht. Diese sind nicht unmittelbar nebeneinander angeordnet, sondern entsprechend dem etwa zu erwartenden Wärmeaufnahmevermögen der Materialbahn 4 in Bewegungsrichtung B verteilt. Auch die Dampfaustrittsöffnungen 8, 9 können optional quer zur Bewegungsrichtung der Materialbahn 4 zonenweise angesteuert werden.
  • Um den ausströmenden Dampfstrahlen aus den Dampfaustrittsöffnungen 7 der ersten Gruppe eine Richtungskomponente entgegen der Bewegungsrichtung B der Materialbahn 4 zu geben, ist die bahneintrittsseitige Begrenzungsfläche 6a um einen Winkel 10 gegenüber der Senkrechten der Materialbahn 4 von dem Dampfraum 6 weg geneigt. Die Größe des Winkels 10 hängt von der Geschwindigkeit der Materialbahn 4 einerseits und von der Weite des minimalen Spalts 5 andererseits ab und kann Werte zwischen 0° und 30°, vorzugsweise 10°, annehmen. Der Winkel zwischen der Gehäusewand 6c und der Begrenzungsfläche 6a beträgt also zwischen 90° und 120°, vorzugsweise 100°.
  • In analoger Weise ist die bahnaustrittseitige Begrenzungsfläche 6b des Dampfraumes 6 um einen Winkel 11 von der Senkrechten auf die Materialbahn 4 nach außen geneigt, um den Dampfstrahlen aus den Dampfaustrittsöffnungen 8 der zweiten Gruppe eine Richtungskomponente in Bewegungsrichtung B der Materialbahn 4 zu geben und damit der von der bahnaustrittseitigen Begrenzung 3 des Dampfblaskastens 1 her einströmenden Luft entgegen zu wirken. Die Größe des Winkels 11 hängt von dem Verhältnis der insgesamt ausgebrachten Dampfmenge zu der aus den Dampfaustrittsöffnungen 8 der zweiten Gruppe ausströmenden Dampfmenge sowie der Weite des Spaltes 5 und der Geschwindigkeit der Materialbahn 4 ab. Die Größe des Winkels 11 kann etwa zwischen 0° und 20° bis 30° liegen, vorzugsweise bei 5°.
  • Die zwischen der vorderen Begrenzung 2 des Dampfblaskastens 1 und der vorderen Begrenzungsfläche 6a des Dampfraumes 6 ausgebildete vordere Abdichtzone 23 und die zwischen der hinteren Begrenzungsfläche 6b des Dampfraumes 6 und der hinteren Begrenzung 3 des Dampfblaskastens ausgebildete hintere Abdichtzone 24 dienen der Abdichtung gegen das Eindringen von Luft in den Dampfraum 6 und gegen das Austreten von erhitzter und übersättigter Luft in die Umgebung des Dampfblaskastens 1. In diesen Bereichen sind, wie in den 2a und b dargestellt, Temperatursensoren 18 bis 22 angeordnet, mit deren Hilfe die erforderlichen Erkenntnisse zum Ansteuern der einzelnen Komponenten des Dampfblaskastens gewonnen werden. Dies wird später ausführlich beschrieben.
  • In und entgegen der Bewegungsrichtung B sind unmittelbar anschließend an den Dampfraum 6 in den Abdichtzonen 23, 24 Mulden 12, 13 vorgesehen, die in der der Materialbahn 4 zugewandten Gehäusewand des Dampfblaskastens 1 ausgebildet sind. Das heißt, dass von den Begrenzungsflächen 6a und 6b des Bedampfungsbereichs 6 mit der minimalen Spaltweite 5 der Abstand der Materialbahn 4 zunächst zunimmt, um dann wieder auf den zulässigen Minimalwert des Spaltes 5 abzufallen. Diese Tiefe 5c der Mulden 12, 13 beträgt etwa ein Viertel bis ein Achtel der Weite des Spaltes 5. Ihre Länge entspricht in Bewegungsrichtung B der Materialbahn 4 auf der Bahneintrittsseite etwa der Weite des Spaltes 5, auf der Bahnaustrittsseite kann die Mulde 13 dagegen je nach verfügbarem Bauraum so lang wie möglich ausgebildet sein. Innerhalb der Mulden 12, 13 bilden sich im Betrieb Luftwirbel 34, 35 aus. Dabei ist es vorteilhaft, den Abstand zwischen der vorderen Begrenzung 2 des Dampfblaskastens 1 und der Begrenzungsfläche 6a des Dampfraumes 6 möglichst klein zu halten, während der entsprechende Abstand zwischen der Begrenzungsfläche 6b und der hinteren Begrenzung 3 des Dampfblaskastens 1 möglichst groß ausgebildet werden sollte.
  • Die Form der Mulden 12, 13 ist gemäß den Fertigungsmöglichkeiten wählbar, jedoch sollten die Begrenzungsflächen 6a, 6b des Dampfraumes 6 mit den an sie anschließenden Grenzflächen 12a, 13a der Mulden 12, 13 einen stumpfen Winkel 14 zwischen 60° und 90°, vorzugsweise 75°, bilden, und die entstehende Kante sollte möglichst scharfkantig ausgebildet sein. Damit bilden die Begrenzungsflächen 6a, 6b im Wesentlichen die Begrunzungskanten des Dampfraumes 6. Dies ist in 1b beispielhaft für die bahneintrittsseitige Mulde 12 dargestellt.
  • In Bewegungsrichtung B vor der Mulde 12 hat die Dampfblaskastenkontur in der vorderen Abdichtzone 23 einen größeren Abstand 5a zur Materialbahn 4 als im Bereich der Begrenzungsfläche 6a. Dieser Abstand entspricht vorzugsweise dem Abstand 5b zwischen der Gehäusewand 6c im Dampfraum 6 und der Materialbahn 4. Die Dampfblaskastenkontur verläuft beim Übergang von dem größeren Abstand 5b zu dem minimalen Spalt 5 etwa senkrecht zur Materialbahn 4. Diese senkrecht zur Materialbahn 4 angeordnete Fläche 1a soll den mit der Bahn mitgeführten Luftstrom schon vor der Mulde 12 teilweise aufhalten und so den Staudruck an der Grenze zwischen dem Luftbereich in der Abdichtzone 23 und dem Dampfbereich in dem Dampfraum 6 senken. Dies wird durch einen vor dieser Fläche 1a vorgesehenen Absaugkanal 15 verstärkt, mit dem der Stau druck noch weiter gesenkt und ein Austritt von mit Dampf in Berührung gekommener Luft aus dem Dampfblaskasten 1 mit Sicherheit verhindert werden kann.
  • Auf der Bahnaustrittsseite hat die Begrenzung 3 des Dampfblaskastens 1 einen Abstand in der Größe des minimalen Spaltes 5 zur Materialbahn 4. Durch die Verwendung des zulässigen Minimalabstandes des Spaltes 5 soll der Luftaustausch durch Ausströmung in der Nähe der Materialbahn 4 und Einströmung in der Nähe der der Materialbahn 4 zugewandten Wand des Dampfblaskastens 1 minimiert werden.
  • Zwischen der Mulde 13 und der hinteren Begrenzung 3 des Dampfblaskastens 1 ist ein Absaugkanal 16 vorgesehen. Durch eine Luftabsaugung an dieser Stelle wird die Bildung eines bahnaustrittseitigen Luftwirbels 35 im Bereich der Mulde 13 unterstützt, in dem sich bereits mit Dampf in Berührung gekommene Luft in weitgehend kreisender Bewegung befindet. Dies wird nachfolgend anhand der 2a und 2b näher erläutert. Ferner ist zwischen dem Absaugkanal 16 und der hinteren Begrenzung 3 eine Lufteintrittsöffnung 17 vorgesehen, aus der die in den Absaugkanälen 15 und/oder 16 abgesaugte Luft teilweise wieder ausgeblasen wird. Diese Lufteintrittsöffnung 17 ist jedoch optional und für die Funktion des erfindungsgemäßen Dampfblaskastens 1 nicht unbedingt notwendig.
  • In den 2a und 2b sind die Strömungsverhältnisse im Bereich des erfindungsgemäßen Dampfblaskastens 1 im Betrieb dargestellt. 2a zeigt den bahneintrittsseitig vorderen Bereich des Dampfblaskastens 1 mit der vorderen Begrenzung 2, der sich anschließenden vorderen Abdichtzone 23 mit dem bahneintrittsseitigen Absaugkanal 15 und der vorderen Mulde 12 sowie dem Beginn des Bedampfungsbereichs in dem Dampfraum 6 mit den Dampfaustrittsöffnungen 7 und 9. 2b ergänzt das bahnaustrittseitige Ende des Dampfblaskastens 1 mit dem Ende des Bedampfungsbereichs in dem Dampfraum 6, den darin angeordneten Austrittsöffnungen 8 und 9, sowie der hinteren Abdichtzone 24 mit der Mulde 13, dem bahnaustrittseitigen Absaugkanal 16, der Lufteintrittsöffnung 17, die im Strömungsbild von 2b nicht im Betrieb dargestellt ist, bis hin zu der hinteren Begrenzung 3 des Dampfblaskastens 1. Außerdem sind in den 2a und 2b die Temperatursensoren 18, 19, 20, 21 und 22 an ihren entsprechenden Einbaupositionen an der vorderen Begrenzung 2, in der vorderen Mulde 12, in dem Absaugkanal 15, in der hinteren Mulde 13 und in dem Absaugkanal 16 eingezeichnet.
  • Eine mit der Materialbahn 4 aufgrund von Reibung an der Bahnoberfläche mitbewegte Luftströmung 30, welche durch einen Doppelpfeil dargestellt ist, wird zu einem Teil in den Spalt 5a der vorderen Abdichtzone 23 zwischen Dampfblaskastenkontur und Materialbahn 4 eingeführt und zu einem anderen Teil an der vorderen Begrenzung 2 des Dampfblaskastens 1 gestaut und von dieser abgeleitet. Die Luftströmung 30 trifft im Bereich der Begrenzungskante 6a auf einen mit hoher Geschwindigkeit aus der ersten Gruppe von Dampfaustrittsöffnungen 7 ausströmenden Dampfstrahl 31, welcher durch einfach Pfeile dargestellt ist. Am vorderen Ende der Begrenzungsfläche 6a des Dampfraums 6, an dem Dampf zuerst auf die Luftströmung 30 trifft, entsteht durch Injektorwirkung ein Unterdruckbereich 32 und der Luftstrom wird zusammen mit dem Dampf in Richtung der Materialbahn 4 gelenkt. Je nach Neigung der Begrenzungsfläche 6a des Dampfraumes 6 kann diese Strömung leicht entgegen der Bewegungsrichtung B der Materialbahn ausgerichtet werden.
  • In unmittelbarer Bahnnähe treffen der mit der Materialbahn 4 mitgeführte Teil der Luftströmung 30 und der Dampfstrahl 31 zusammen mit dem angesaugten Teil der Luftströmung 30 aufeinander und es entsteht ein Staudruck. Sobald an der Grenze zwischen Dampf und Luft trotz Volumenverlusts des Dampfes infolge von Kondensation an der an dieser Stelle noch weitgehend kalten Materialbahn 4 sowie der angesaugten Luft der Staudruck im Dampfbereich höher wird als im Luftbereich, wird die Luftströmung 30 vollständig zur Umkehr gezwungen.
  • Dieser Zustand ist in 2a dargestellt. Durch die beschriebene Injektorwirkung im Unterdruckbereich 32 wird ein Teil der Luftströmung 30 von dem Dampfstrahl 31 erneut angesaugt. Es entsteht ein bahneintrittsseitiger Luftwirbel 34, innerhalb dessen sich teilweise bereits mit Dampf in Berührung gekommene und deshalb vorgewärmte Luft in kreisender Bewegung befindet.
  • In Bewegungsrichtung B vor dem Luftwirbel 34 muss die umgelenkte Luftströmung 30 an der vorderen Begrenzung 2 vorbei wieder aus dem Spalt 5 zwischen der vorderen Begrenzung 2 und der Materialbahn 4 herausgedrückt werden. Dafür muss der an der Grenze zwischen Abdichtzone 23 und Dampfbereich 6 an der Materialbahn 4 erzeugte Staudruck hoch genug sein. Um den Dampfüberschuss, der für diesen Druckaufbau erforderlich ist, in vertretbaren Grenzen zu halten, wird an der vorderen Begrenzung 2 des Dampfblaskastens 1 ein möglichst niedriger Staudruck angestrebt. Diesem dient der größere Abstand 5b zur Materialbahn 4 im Vergleich zu der Breite des minimalen Spalts 5 im Bereich der Begrenzungsfläche 6a. Eine weitere Möglichkeit zur Einstellung des Staudrucks auf möglichst niedrigem Niveau bietet der Absaugkanal 15, mit dem ein Teil oder die gesamte Luftströmung 30 abgesaugt werden kann. Eine Kontrolle für eine erfolgreiche Absperrung der Luftströmung 30 von dem Dampfraum 6 bieten der in der vorderen Mulde 12 eingebaute Temperatursensor 19 und der in der Nähe der vorderen Begrenzung 2 des Dampfblaskastens 1 angebrachte Temperatursensor 18. Falls der Aufpralldruck des Dampfstrahles 31 nicht ausreicht, um die Luftströmung 30 aufzuhalten, gelangt ständig frische, noch nicht erwärmte Luft an den Sensor 19, an dem eine nennenswerte Temperaturerhöhung nicht feststellbar ist. Bei erfolgreicher Absperrung der Luftströmung 30 bildet sich dagegen der Luftwirbel 34 aus und an dem Temperatursensor 19 ist eine deutliche Temperaturerhöhung messbar. Falls zu viel Dampf aus den Dampfaustrittsöffnungen 7 ausgebracht wird, erwärmt sich die gesamte ausgebrachte Luftströmung 30, so dass auch der Temperatursensor 18 eine deutliche Temperaturerhöhung anzeigt.
  • Durch den Absaugkanal 15 kann das Strömungsbild im Bereich des Temperatursensors 18 beeinflusst werden. Während bei ausgeschalteter Absaugung der gesamte Rückstrom der Luftströmung 30 am Temperatursensor 18 vorbei nach außen strömt, kann in Abhängigkeit von der Absaugleistung des Absaugkanals 15 ein Teil oder der gesamte Rückstrom abgesaugt werden. Es tritt dann an der Bahneintrittseite des Dampfblaskastens 1 keine erwärmte und angefeuchtete Luft aus. Am Temperatursensor 18 ist keine Temperaturerhöhung feststellbar.
  • Um durch eine zu starke Absaugung nicht unnötige Dampfmengen abzusaugen, ist in dem Absaugkanal 15 ein weiterer Temperatursensor 20 vorgesehen. Bei zu starkem Anstieg der Temperatur des Temperatursensors 20 wird die Absaugleistung entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren gesenkt.
  • Durch die Anordnung der Dampfaustrittsöffnungen 7 in unmittelbarer Nähe der Begrenzungsfläche 6a des Dampfraumes 6 und in einem größeren Abstand 5b zu der Materialbahn 4 als die bahnnahe Kante der Begrenzungsfläche 6a wird verhindert, dass die Luftströmung 30 aus dem bahneintrittsseitigen Bereich des Dampfblaskastens 1 in einen im Dampfraum 6 in der Nähe der Dampfaustrittsöffnungen 7 durch den Dampfstrahl 3i gebildeten Unterdruckbereich 33 einströmt. Der dort herrschende Unterdruck saugt viel mehr Dampf aus dem Dampfraum 6 an, der über die Dampfaustrittsöffnungen 9 der dritten Gruppe und/oder die Dampfaustrittsöffnungen 8 der zweiten Gruppe in den Dampfraum ausgebracht werden. Aufgrund der zuvor beschriebenen Funktionsweise der vorderen Abdichtzone 23 wird der Dampfraum 6 also erfindungsgemäß vollständig mit Dampf gefüllt, solange nicht von dem bahnaustrittseitigen Ende des Dampfblaskastens 1 Luft einströmt.
  • Dies kann geschehen, wenn aus den Dampfaustrittsöffnungen 8 der zweiten Gruppe und gegebenenfalls aus den Dampfaustrittsöffnungen 9 der dritten Gruppe nicht genügend Dampf ausgebracht wird. Obwohl die Materialbahn 4 an der hinteren Begrenzungsfläche 6b des Dampfraumes 6 keine oder fast keine Wärme mehr aufnimmt, kann der für eine Luftabsperrung erforderliche Pralldruck an der Materialbahn 4 in diesem Fall nicht aufgebaut werden, weil die Dampfstrahlen 31 infolge des Unterdrucks innerhalb des Dampfraumes 6 abgelenkt werden. Die vom bahnaustrittseitigen Ende des Dampfblaskastens 1 einströmende Luftströmung 30 gelangt deshalb teilweise mit in den Dampfbereich 6 und senkt damit den Wirkungsgrad der Wärmeübertragung. Durch Steigerung der aus den Dampfaustrittsöffnungen 8 ausgebrachten Dampfmenge geht das Strömungsbild dann in die erfindungsgemäße Strömung gemäß 2a und 2b über.
  • Eine Unterscheidung zwischen den beiden zuvor beschriebenen Zuständen mit Hilfe von Temperatursensoren ist nicht einfach möglich, da in beiden Fällen kältere Luft am Temperatursensor 21 in der bahnaustrittseitigen Mulde 13 in Richtung des Dampfraumes 6 strömt und nach Dampfkontakt und entsprechender Erwärmung und Feuchteanreicherung in unmittelbarer Nähe der Materialbahn 4 wieder zurückströmt. Die Einstellung des Dampfstrahls 31 aus den Dampfaustrittsöffnungen 8 geschieht deshalb anhand der Bewertung der Bedampfungswirkung auf die Materialbahn 4. Kriterien sind beispielsweise Temperatur, Feuchte, Glätte u.a..
  • Mit Hilfe der Absaugung in dem Absaugkanal 16 und optional mit einer zusätzlichen Lufteinströmung in der Lufteintrittsöffnung 17 wird der größte Teil der erwärmten und angefeuchteten Luft daran gehindert, in die Umgebung des Dampfblaskastens 1 zu strömen. Die Wirksamkeit dieser Absperrung lässt sich mit Hilfe der Temperatursensoren 21 in der Mulde 13 und 22 in dem Absaugkanal 16 beurteilen. Dabei wird als Optimum eine möglichst hohe Temperatur an dem Temperatursensor 21 in der Mulde 13 angestrebt, wodurch die erfindungsgemäße Ausbildung des bahnaustrittseitigen Luftwirbels 35 angezeigt wird, und eine möglichst niedrige Temperatur an dem Temperatursensor 22, weil dann nicht unnötig Dampfüberschuss aus dem Dampfbereich 6 abgesaugt wird.
  • Alle Temperatursensoren 18, 19, 20, 21, 22 können über die Breite der Materialbahn 4 gegebenenfalls auch mehrfach, beispielsweise je einmal pro ansteuerbarer Zone, vorgesehen werden. Die Überlegungen zu den Temperaturmessungen lassen sich anhand von 3 nachvollziehen. Dabei stellen die Temperaturzonen T1 die Luftbereiche dar, die von dem Dampf des Dampfblaskastens 1 nicht oder fast nicht beeinflusst werden, während in der Temperaturzone T3 erfindungsgemäß Dampftemperatur (ca. 100° C) herrscht. Die Übergangsbereiche T2 dazwischen enthalten mit Dampf in Berührung gekommene, also mehr oder weniger erwärmte Luft, wobei der Temperaturverlauf von den jeweiligen Strömungsverhältnissen abhängt, deren Zustand deshalb indirekt in der beschriebenen Weise beurteilt werden kann.
  • In 4 ist schematisch der Druckverlauf an der Oberfläche der Materialbahn 4 im Bereich des Dampfblaskastens 1 dargestellt, wobei die angegebenen Bezugszeichen die jeweilige Position in Bewegungsrichtung B der Materialbahn (X-Achse) anzeigt. Die auf der Y-Achse aufgetragenen Druckwerte hängen im Einzelfall ab von Ausströmmenge und Ausströmgeschwindigkeit des Dampfes aus den jeweiligen Dampfaustrittsöffnungen 7, 8, 9 des Dampfblaskastens 1 einerseits und dem durch Dampfkondensation infolge Wärmeübergang entstehenden Volumenverlust andererseits, der Geschwindigkeit der Materialbahn 4, den Absaugkanälen 15, 16 und der Lufteintrittsöffnung 17 sowie gegebenenfalls bahnnahen Strömungshindernissen vor und/oder hinter dem Dampfblaskasten (beispielsweise Walzen). Wegen der Vielzahl der Einflüsse wurde deshalb in 4 auf eine Skalierung der Y-Achse verzichtet. Die Druckwerte an der Materialbahn 4 bewegen sich im Normalfall im Bereich von +/– wenigen 100 Pa.
  • Auf der X-Achse sind in 4 die entsprechenden Positionen eines erfindungsgemäßen Dampfblaskastens 1 dargestellt. Genügend weit außerhalb des Dampfblaskastens herrscht an der Materialbahn 4 der Druckwert 0, bei dem die Kurve in 4 beginnt und endet.
  • Bereits vor der Begrenzung 2 steigt der Druck an, weil der mit der Materialbahn 4 mitgeführte Luftstrom nicht ungehindert in den Spalt zwischen Materialbahn 4 und Dampfblaskasten 1 eintreten kann. Dies ist in 4 jedoch nicht dargestellt, weil dort nur der bahnnahe Staudruck eingezeichnet ist, der an dieser Position in der Nähe der Materialbahn 4 noch nicht entsteht. Durch den Absaugkanal 15 und/oder eine Spalterweiterung durch die erfindungsgemäße Mulde 12 entsteht ein Druckabfall, der mit Absaugung sogar negative Wert annimmt. An der Grenze zum Dampfraum 6 entwickelt der auf die Materialbahn 4 treffende Dampfstrahl 31 eine Druckspitze an der Oberfläche der Materialbahn 4, die ausreicht, die Luftströmung 30 vollständig abzusperren und in Richtung der Begrenzung 2 bzw. Absaugkanal 15 umzulenken. Dies geschieht im Bereich der vorderen Begrenzungsfläche 6a und der ersten Dampfaustrittsöffnung 7.
  • Wie 4 zu entnehmen, fällt rechts von dieser Druckspitze der Druck wieder sehr steil ab, in der Regel auf negative Werte. Die Ursache dafür ist der hohe Wärmeübergang von Dampf auf die Materialbahn 4 an dieser Stelle. Einerseits ist die Materialbahn 4 hier noch am kältesten, weil die Bedampfung gerade erst begonnen hat. Andererseits hat aber Luft zu diesem Unterdruckbereich 33 keinen Zugang. Damit ist der Wärmeübergang optimal hoch. Eine hohe Kondensationsrate des Dampfes beim Eintritt der Materialbahn 4 in den Dampfraum 6 erklärt also den steilen Druckabfall. Je nach Anordnung und Ansteuerung der Öffnungen 8, 9 strömt von dort Dampf in den Unterdruckbereich ein und es entsteht mit der ständig sinkenden Kondensationsrate in Bewegungsrichtung B der Materialbahn 4 etwa der in 4 dargestellte Druckverlauf. Dabei ist erkennbar, dass es zur Vermeidung zu starker Unterdruckbereiche und damit unnötiger Querströmungen und Verwirbelungen vorteilhaft sein kann, die Dampfaustrittsöffnungen 9 der dritten Gruppe etwa entsprechend der zu erwartenden Wärmeaufnahme der Materialbahn 4 anzuordnen.
  • Direkt im Bereich der Austrittsöffnungen 8 muss der Druck aber wieder eine Spitze in etwa der gleichen Größenordnung wie zu Beginn des Dampfraumes 6 bilden, um eine rückseitige Lufteinströmung 30 zu unterbinden. Erreicht wird die zweite Druckspitze durch entsprechende Ansteuerung der Dampfaustrittsöffnungen 8.
  • In Bewegungsrichtung B der Materialbahn 4 hinter dem Dampfraum 6 entsteht etwa im Bereich der Mulde 13 zwangsläufig ein Unterdruck in Bahnnähe, weil die Materialbahn 4 durch Reibung Luft nach außen fördert, aus dem Dampfbereich 6 aber keine Luft nachströmen kann. Dieser Unterdruck saugt entgegen der Bewegungsrichtung B Luft in den Spalt zwischen der Materialbahn 4 und dem Dampfblaskasten 1. Er lässt sich durch den Absaugkanal 16 verstärken. Dies führt dazu, dass auch der Druck an der hinteren Begrenzungsfläche 6b zum Dampfraum 6 gesenkt wird. Die dort erforderliche Druckspitze im Dampfraum 6 wird kleiner, so dass dort ein geringerer Dampfüberschuss notwendig ist.
  • Ausgehend von der Analyse der Druckverteilung an der Materialbahn 4 im Bereich des Dampfblaskastens 1 gemäß 4 und der dadurch erzeugten Strömungsverteilung konnten Grundsätze für den Aufbau und die Gestaltung von Dampfblaskästen ermittelt und eine Messmethode vorgeschlagen werden, mit deren Hilfe die erforderlichen Einstellwerte der Strömung kontrolliert werden können, um einen von Luft weitestgehend freien Bedampfungsbereich zu sichern. Trotz der Vielzahl der unterschiedlichen technologischen Parameter beim Bedampfen von Materialbahnen 4, wie Bahnabstand, Bahngeschwindigkeit und die für die Wärmeaufnahme relevanten Bahneigenschaften (Bahndicke, Ausgangstemperatur, Feuchtegehalt, spezifische Wärmekapazität) lässt sich dem nach durch gezielte Einstellung der Dampfströme aus mindestens zwei Gruppen von Austrittsöffnungen 7, 8 stets eine optimale Wärmeübertragung bzw. Befeuchtung sichern, wobei optional eine dritte Gruppe von Austrittsöffnungen 9 und kontrollierte Absaugkanäle 15, 16 vorgesehen sind. Durch Optimierung von gruppenweise und mindestens teilweise quer zur Materialbahn zonenweise unterschiedlich ansteuerbare Dampfaustrittsöffnungen 7, 8, 9 und durch Anordnung der Dampfaustrittsöffnungen 7, 8, 9 in einem größeren Abstand 5b zur Materialbahn 4 als alle Grenzen des Dampfraumes 6 wird ein nahezu vollständiges Fernhalten von Luft von der Materialbahn 4 im Dampfraum 6 und damit ein hoher Bedampfungswirkungsgrad erreicht. Dieser Optimalzustand lässt sich durch Absaugkanäle 15, 16 stabilisieren und durch Temperatursensoren kontrollieren und steuern.
  • 1
    Dampfblaskasten
    1a
    Fläche
    2
    vordere Begrenzung
    3
    hintere Begrenzung
    4
    Materialbahn, Papierbahn
    5
    Spalt
    5a
    Abstand zur Materialbahn
    5b
    Abstand zur Materialbahn
    5c
    Tiefe der Mulde
    6
    Dampfraum, Bedampfungsbereich
    6a
    vordere Begrenzungsfläche
    6b
    hintere Begrenzungsfläche
    6c
    Gehäusewand
    7
    erste Dampfaustrittsöffnungen
    8
    zweite Dampfaustrittsöffnungen
    9
    dritte Dampfaustrittsöffnungen
    10
    Winkel
    11
    Winkel
    12
    Mulde
    12a
    Grenzfläche
    13
    Mulde
    13a
    Grenzfläche
    14
    stumpfer Winkel
    15
    Absaugkanal
    16
    Absaugkanal
    17
    Lufteintrittsöffnung
    18
    Temperatursensor
    19
    Temperatursensor
    20
    Temperatursensor
    21
    Temperatursensor
    22
    Temperatursensor
    23
    vordere Abdichtzone
    24
    hintere Abdichtzone
    30
    Luftströmung
    31
    Dampfstrahl
    32
    Unterdruckbereich
    33
    Unterdruckbereich
    34
    bahneintrittsseitiger Luftwirbel
    35
    bahnaustrittsseitiger Luftwirbel
    B
    Bewegungsrichtung
    T1
    Temperaturzone ohne nennenswerte Erwärmung
    T2
    Temperaturzone mit erwärmter Luft
    T3
    Temperaturzone mit Dampf

Claims (5)

  1. Verfahren zur Steuerung von Dampfmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus Dampfaustrittsöffnungen (7, 8, 9) eines Dampfblaskastens (1) zum Aufbringen von Dampf auf eine an dem Dampfblaskasten (1) vorbeilaufende Materialbahn (4), dadurch gekennzeichnet, dass in einer zwischen der vorderen Begrenzung (2) des Dampfblaskastens (1) und dem Dampfraum (6) vorgesehenen vorderen Abdichtzone (23) beim Abdichten des Dampfraums (6) gegen Luft ein bahneintrittsseitiger Luftwirbel (34) entsteht, wobei die Dampfmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus der ersten Dampfaustrittsöffnung (7) gesteigert wird, bis eine erhöhte Temperatur im Bereich des Luftwirbels (34) gemessen wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erhöhte Temperatur im Bereich des Luftwirbels (34) in etwa der Dampftemperatur entspricht.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich die Temperatur im Bereich der vorderen Begrenzung (2) gemessen wird, wobei die Dampfaustrittsmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit so eingestellt werden, dass die Temperatur im Bereich der vorderen Begrenzung (2) in etwa der Temperatur der Umgebungsluft entspricht.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der vorderen Begrenzung (2) und dem Luftwirbel (34) Luft abgesaugt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer zwischen der hinteren Begrenzung (3) des Dampfblaskastens (1) und dem Dampfraum (6) vorgesehenen hinteren Abdichtzone (24) beim Abdichten des Dampfraums (6) gegen Luft ein bahnaustrittsseitiger Luftwirbel (35) gebildet und zwischen dem Luftwirbel (35) und der hinteren Begrenzung (3) Luft abgesaugt wird, wobei durch Anpassung der Absaugleistung und/oder der Dampfmenge und/oder Dampfaustrittsgeschwindigkeit aus der insbesondere zweiten Dampfaustrittsöffnung (8) im Luftwirbel (35) eine möglichst hohe Temperatur und in der Absaugung (16) eine möglicht geringe Erwärmung gegenüber der Umgebungsluft erreicht wird.
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