DE4343565C1 - Verfahren zur Herstellung von Schienenrädern und Schienenradteilen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schienenrädern und SchienenradteilenInfo
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- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/18—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schie
nenrädern und Schienenradteilen aus Stahlblöcken, die bei etwa
1300°C geschmiedete und nach dem Schmieden warm durch Stauchen
und Lochen zu Ringkörper umgeformt werden, worauf die Ringkör
per in der gleichen Hitze durch Warmwalzen zu Rohlingen mit
vorgegebenen Walzmaßen umgeformt und abschließend durch eine
mechanische Kaltbearbeitung auf die Endabmessungen der Schie
nenräder beziehungsweise Schienenradteile gebracht werden.
Die Erfindung befaßt sich also mit der Herstellung von Schie
nenrädern, die insgesamt einteilig, aber auch aus Radscheibe,
der auch die Radnabe zugeordnet ist, und aus Radreifen zusam
mengesetzt sein können. Radscheibe und Radreifen können unmit
telbar aufeinandersitzen, wie auch über gummielastische Elemen
te miteinander verbunden sein.
Schienenräder unterliegen im Interesse hoher Gebrauchssicher
heit und hoher Laufleistung entsprechend hohen Anforderung be
züglich ihrer Festigkeitseigenschaften, deren Einhaltung regel
mäßig aufwendige Wärmebehandlungen mit sorgfältiger Temperatur
führung im Anschluß an das Warmwalzen verlangt. Bei der Schie
nenradherstellung finden derzeit Stähle Verwendung, die bei
spielsweise unter den deutschen Werkstoffnummern 1.1206, 1.1210
und 1.2824 erfaßt sind und Kohlenstoffgehalte über 0,41%
haben.
Entsprechende Forderungen, aber auch hohe Härte der Lauffläche,
sind auch aus der Schienenherstellung bekannt, für die nach der
DE PS 34 46 794 Stähle mit 0,55 bis 0,82% C, 0,25 bis 0,50% Si,
0,8 bis 1,3% Mn, 0,010 bis 0,070% Al, 0,010 bis 0,025% N,
0,05 bis 0,2% V und 0,02 bis 0,1% Nb eingesetzt werden, die
auch geringe Anteile an Cr, Ni und Mo enthalten können und üb
liche P- und S-Gehalte haben. Aufgrund unterschiedlicher Bean
spruchung von Schiene einerseits und Schienenrad andererseits,
auch aufgrund des tatsächlichen Verschleißverhaltens läßt sich
das nach DE PS 34 46 794 nicht in ein wirtschaftliches Herstel
lungsverfahren für Schienenräder übertragen. Der Wirtschaft
lichkeit steht auch im Gegensatz zu Durchlaufverfahren bei
Langprodukten die Einzelstückbehandlung bei der Schienenradher
stellung entgegen.
Aus der DE-OS 14 58 420 ist ein Verfahren zum Warmwalzen
hochfester und gleichzeitig kaltzäher Baustähle, vornehmlich
für Bauelemente, unter Nitridausscheidung bekannt, nach dem
ein Stahl mit 0,08 bis 0,3% C, 0,02 bis 0,6% Si, 0,5 bis
2,5% Mn, weniger als 0,045% N und wenigstens 0,01% an
Aluminium in Form von AlN sowie einem Karbidbildner und
jeweils bis 1% Ni, Cr, Mo, Cu im Temperaturbereich von 1200
bis 700°C warmbearbeitet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Wirtschaftlichkeit des gat
tungsgemäßen Verfahrens zu verbessern, ohne Nachteile bezüglich
der Eigenschaften der Schienenräder und Schienenradteile hin
nehmen zu müssen.
Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, ausscheidungshärtbare
ferritisch-perlitische Stähle einzusetzen, bestehend aus (in
Masse %)
C|0,25 bis 0,40 | |
Si | 0,40 bis 0,90 |
Mn | 1,2 bis 1,6 |
P | maximal 0,015 |
S | maximal 0,015 |
Al | maximal 0,03 |
N | 0,01 bis 0,03 |
Cr | 0,10 bis 0,50 |
Ni | maximal 0,15 |
Mo | 0 bis 0,1 |
V | 0,06 bis 0,15 |
Ti | 0 bis 0,04 |
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Beimengungen
eingesetzt werden,
- - wobei das Warmwalzen der Ringkörper beginnt, nachdem die Temperatur der Ringkörper auf 1050 bis 940°C gebracht worden ist und nach Abschluß des Walzvorganges der Radreifenrohling so abgekühlt wird, daß der Temperaturrückgang von 800 auf 600°C in 7 bis 15 Minuten eintritt und schließlich ohne weitere Wärmebehandlung die Kaltbearbeitung durchgeführt wird. Vorzugsweise erfolgt die gesteuerte Abkühlung von 800 auf 600°C innerhalb eines Zeitintervalls von etwa 10 Minuten.
Mit dem Einsatz der genannten Stähle, in die auch die sog. AFP
Stähle mit der Bezeichnung "27 MnSiV6+Ti" und "36 MnSiV6+Ti"
fallen, und der vorgeschlagenen Verfahrensführung wird eine
Wiedererwärmung der warmgewalzten Rohlinge vermieden und Ener
gie eingespart, der Aufwand zur Temperaturführung beim Warmwal
zen fällt demgegenüber nicht ins Gewicht. Eine geringfügige
Verlängerung der Taktzeit zur Realisierung der erfindungs
gemäßen Temperaturführung wird durch die eingesparte Wärmenach
behandlung deutlich überkompensiert.
Die Erfindung ermöglicht es auch, Differenzierungen in den
Schienenradteilen gerecht zu werden, und schlägt insbesondere
zur Herstellung von Radscheiben mit integrierter Radnabe, die
meist etwas zäher sein sollen, vor, daß Stähle eingesetzt wer
den mit (in Masse %)
C|0,26 bis 0,32 | |
Si | 0,60 bis 0,80 |
Mn | 1,40 bis 1,60 |
P | maximal 0,01 |
S | maximal 0,01 |
Al | maximal 0,025 |
N | 0,015 bis 0,025 |
Cr | 0,15 bis 0,20 |
Ni | maximal 0,1 |
Mo | 0 bis 0,05 |
V | 0,08 bis 0,12 |
Ti | 0,018 bis 0,03 |
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Beimengungen.
Radreifen können demgegenüber etwas spröder eingestellt werden,
indem nach einer Ausgestaltung des Verfahrens, also insbeson
dere zur Herstellung von Schienenradteilen, die beim bestim
mungsgemäßen Gebrauch Schienenkontakt haben, Stähle eingesetzt
werden mit (in Masse %)
C|0,33 bis 0,37 | |
Si | 0,60 bis 0,70 |
Mn | 1,30 bis 1,50 |
P | maximal 0,01 |
S | maximal 0,01 |
Al | maximal 0,025 |
N | 0,015 bis 0,025 |
Cr | 0,15 bis 0,20 |
Ni | maximal 0,1 |
Mo | 0 bis 0,02 |
V | 0,08 bis 0,12 |
Ti | 0 bis 0,03 |
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Beimengungen.
Bei der konventionellen Reifenfertigung erfolgt das Warmwalzen
regelmäßig bei Temperaturen um 1050°C, bei der Erfindung vor
teilhafterweise auch bei abgesenkten Temperaturen, wobei mit
dem Warmwalzen der Ringkörper erst begonnen werden soll, nach
dem die Temperatur der Ringkörper auf etwa 950°C reduziert
worden ist, wobei das Warmwalzen dann derart mit negativer
Energiebilanz aus Umformwärme und Wärmeentzug durchgeführt
wird, daß sich zum Ende des Warmwalzens eine im Bereich von
900°C liegende Endwalztemperatur im erzeugten Rohling einge
stellt hat.
Der wirtschaftliche Effekt der Erfindung ist bedeutend, insbe
sondere bei Radreifen mit Durchmessern über 1000 mm; die Quali
tät der Schienenräder und Schienenradteile kann auf einem hohen
Niveau gehalten werden.
Eine Versuchsreihe mit insgesamt 10 t Vormaterialeinsatz, bei
der von Rundstäben mit 406 mm Durchmesser des Werkstoffes "36
MnSiV6" ausgegangen wurde, führte bei einer Profilhöhe von
140 mm zu Fertigreifenabmessungen von 1385 mm Außendurchmesser,
1200 mm Innendurchmesser und 92,5 mm Wandstärke. Von den Rund
stäben wurden Blockabschnitte von 450 kg Trenngewicht abge
sägt, diese bei 1300°C geschmiedet und anschließend gestaucht
und gelocht. Die Warmwalzanfangstemperatur wurde auf 950°C
festgelegt und ebenso pyrometrisch gemessen wie die Einhaltung
der Walztemperaturabsenkung auf 900°C während des Warmwalzens.
Die Ablage erfolgte an ruhender Luft. Die Qualitätsprüfung der
fertigen Radreifen zeigte die Erfüllung geforderter Eigenschaf
ten.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Schienenrädern und Schienen
radteilen aus Stahlblöcken, die bei etwa 1300°C geschmiedete
und nach dem Schmieden warm durch Stauchen und Lochen zu Ring
körper umgeformt werden, worauf die Ringkörper in der gleichen
Hitze durch Warmwalzen zu Rohlingen mit vorgegebenen Walzmaßen
umgeformt und abschließend durch eine mechanische Kaltbearbei
tung auf die Endabmessungen der Schienenräder beziehungsweise
Schienenradteile gebracht werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß ausscheidungshärtbare ferritisch-perlitische Stähle beste
hend aus (in Masse %)
C|0,25 bis 0,40
Si 0,40 bis 0,90
Mn 1,2 bis 1,6
P maximal 0,015
S maximal 0,015
Al maximal 0,03
N 0,01 bis 0,03
Cr 0,10 bis 0,50
Ni maximal 0,15
Mo 0 bis 0,10
V 0,06 bis 0,15
Ti 0 bis 0,04
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Beimengungen
eingesetzt werden,
- - wobei das Warmwalzen der Ringkörper beginnt, nachdem die Temperatur der Ringkörper auf 1050 bis 940°C gebracht worden ist und nach Abschluß des Walzvorganges der Radreifenrohling so abgekühlt wird, daß der Temperaturabfall von 800°C auf 600°C in 7 bis 15 Minuten eintritt und schließlich ohne weitere Wärmebehandlung die Kaltbearbeitung durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere zur Herstellung
von Radscheiben mit integrierter Radnabe,
dadurch gekennzeichnet,
daß Stähle eingesetzt werden mit (in Masse %)
C|0,26 bis 0,32
Si 0,60 bis 0,80
Mn 1,40 bis 1,6
P maximal 0,01
S maximal 0,01
Al maximal 0,025
N 0,015 bis 0,025
Cr 0,15 bis 0,20
Ni maximal 0,10
Mo 0 bis 0,05
V 0,08 bis 0,12
Ti 0,018 bis 0,03
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Beimengungen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere zur Herstellung
von Schienenradteilen, die beim bestimmungsgemäßen Gebrauch
Schienenkontakt haben,
dadurch gekennzeichnet,
daß Stähle eingesetzt werden mit (in Masse %)
C|0,33 bis 0,37
Si 0,60 bis 0,70
Mn 1,30 bis 1,5
P maximal 0,01
S maximal 0,01
Al maximal 0,025
N 0,015 bis 0,025
Cr 0,15 bis 0,20
Ni maximal 0,10
Mo 0 bis 0,02
V 0,08 bis 0,12
Ti 0 bis 0,03
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Beimengungen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Warmwalzen der Ringkörper beginnt, nachdem die Tempera
tur der Ringkörper auf etwa 950°C gebracht worden ist, wobei
das Warmwalzen mit negativer Energiebilanz aus Umformwärme und
Wärmeentzug derart durchgeführt wird, daß sich eine im Bereich
von 900°C liegende Endwalztemperatur einstellt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934343565 DE4343565C1 (de) | 1993-12-21 | 1993-12-21 | Verfahren zur Herstellung von Schienenrädern und Schienenradteilen |
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DE19934343565 DE4343565C1 (de) | 1993-12-21 | 1993-12-21 | Verfahren zur Herstellung von Schienenrädern und Schienenradteilen |
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