DE4343315A1 - Verfahren zum Ausbilden eines oder mehrerer Hohlräume in oder unter einer Beschichtung eines Grundkörpers - Google Patents
Verfahren zum Ausbilden eines oder mehrerer Hohlräume in oder unter einer Beschichtung eines GrundkörpersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbilden eines oder
mehrerer Hohlräume in oder unter einer Beschichtung eines
Grundkörpers nach der Gattung des Hauptanspruchs. Derartige
Verfahren sind grundsätzlich bekannt, beispielsweise zur Herstellung
einer freitragenden Struktur für einen Blasendrucksensor, wie er in
ISHM-Proceedings, Bournemouth 1987, Seite 421ff beschrieben ist. Als
Hohlraumbildner ist bei diesem bekannten Verfahren Picein-Paste
verwendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß Glaskohle erst bei relativ hohen
Temperaturen im Bereich ab ca. 600°C ausbrennt. Bei dieser
Temperatur hat sich aus der Paste bereits eine freitragende
Keramikstruktur, beziehungsweise ein freitragender Körper gebildet
und soweit verfestigt, daß keine Verschiebungen mehr erfolgen. Man
erhält somit eine definierte Porosität oder eine definierte
Blasenform.
Besonders bewährt hat sich das erfindungsgemäße Verfahren bei der
Verwendung zur Bildung von Poren in einer Beschichtung aus einer
keramischen Paste, insbesondere für die Herstellung planarer Sonden
zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Gasgemischen. Der
Korndurchmesser der Glaskohlepartikel bestimmt hierbei in besonders
einfacher Weise die Größe der Poren, wobei die maximale Korngröße
der Glaskohle sich nach der gewünschten Porengröße, beziehungsweise
der Dicke der aufgebrachten Schicht richtet. Zur Vermeidung
durchgehender Poren muß dabei der Korndurchmesser kleiner gewählt
werden als die Schichtdicke.
Eine weitere vorteilhafte Verwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens liegt bei der Ausbildung blasenförmiger Hohlräume unter
einer freitragenden Struktur, zum Beispiel für die Herstellung
sogenannter Blasen-Drucksensoren, wobei ein einzelner größerer
Hohlraum unter der Beschichtung erzeugt wird. Für diese Anwendung
wird zweckmäßigerweise Glaskohle mit einem Korndurchmesser im
Bereich zwischen 1 und 150 µm, vorzugsweise im Bereich zwischen 1
und 100 µm benutzt. Eine besonders einfache und vorteilhafte
Verarbeitungsweise bei der Herstellung des Hohlraumes für einen
derartigen Blasen-Drucksensor ergibt sich dadurch, daß die
Glaskohlepartikel in einem organischen Träger dispergiert sind und
mit diesem eine druckfähige Paste bilden, welche in Form der
auszubildenden Blase aufgedruckt werden kann.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel mit einer porösen
Beschichtung eines Grundkörpers und Fig. 2 eine Anordnung mit einem
blasenförmigen Hohlraum zwischen einer Beschichtung und einem
Grundkörper.
In Fig. 1 ist mit 10 eine Beschichtung auf einem Grundkörper 11
bezeichnet, welche Poren 12 aufweist. Diese entstehen beim Erhitzen
der Glaskohle-Partikel enthaltenden, schichtförmig aufgetragenen
Paste auf eine Temperatur von ca. 600°C, bei welcher die Glaskohle
sich nahezu rückstandslos verflüchtigt und die Poren 12 in der
Beschichtung 10 hinterläßt.
Fig. 2 zeigt eine Anordnung, bei der eine Glaskohle-Partikel
enthaltende, sich insgesamt bei Erhitzung verflüchtigende Paste auf
den Grundkörper 11 unterhalb einer Beschichtung 10 aufgetragen
wurde. Nach dem Erhitzen auf eine Temperatur von ca. 600°C hat sich
hier die die Glaskohle enthaltende Unterlage praktisch rückstandslos
verflüchtigt und einen Hohlraum 13 unter einer frei tragenden Schicht
14 hinterlassen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, in besonders
einfacher und wirtschaftlicher Weise einen oder mehrere Hohlräume in
oder unter einer Beschichtung eines Grundkörpers zu erzeugen durch
den Zusatz von Glaskohle-Partikeln zu Dickschichtpasten,
beziehungsweise keramischen Formmassen, die in bekannter Weise auf
einen Grundkörper aufgebracht werden. Während eines Sintervorgangs
bei ca. 600°C brennt die Glaskohle aus und hinterläßt definierte
Hohlräume. Derartige Hohlraumbildner werden zum Beispiel vorteilhaft
angewendet für die Herstellung von Abgassensoren, dort zum Beispiel
für die Ausbildung des Diffusionskanals, des Luftreferenzkanals oder
einer porösen Abdeckung, oder alternativ zum Beispiel für die
Herstellung von Drucksensoren in Blasentechnologie. Das beanspruchte
Verfahren kann demzufolge sowohl benutzt werden zur Herstellung von
freitragenden Dickschichtstrukturen wie auch zur Herstellung poröser
Dickschichten und keramischer Formteile. Auch die Herstellung
metallischer, poröser Sinterkörper erscheint mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren möglich. Die verwendete Glaskohle ist
grundsätzlich bekannt, zum Beispiel aus dem Artikel von R. Dübgen in
"Plastverarbeiter" 41 (1990) 6, Seite 16 bis 21. Bei der verwendeten
Glaskohle handelt es sich um eine durch Pyrolyse von Harzen
gewonnene besondere Modifikation des Kohlenstoffes.
Bei der Ausbildung von Poren ist zu berücksichtigen, daß sich die
endgültige Größe der Poren ergibt durch den Korndurchmesser der
Glaskohle abzüglich der Schwindung während des Sinterprozesses. Die
Partikelgröße der Glaskohle muß also entsprechend der Schwindung
größer gewählt werden als die erwünschte Porengröße. Man erhält so
eine definierte und reproduzierbare Porosität, welche sich besonders
vorteilhaft herstellen läßt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Ausbilden eines oder mehrerer Hohlräume in oder
unter einer Beschichtung eines Grundkörpers, insbesondere zum
Ausbilden von Poren in einer Beschichtung oder eines blasenartigen
Hohlraumes unter einer Beschichtung, vorzugsweise auf Keramikteilen,
wobei der Beschichtungsmasse Teilchen beigemengt oder unterlegt
werden, welche sich bei Erhitzung vorzugsweise rückstandsfrei
verflüchtigen und die gewünschten Hohlräume hinterlassen, dadurch
gekennzeichnet, daß als hohlraumbildende Substanz Glaskohle
verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verflüchtigung der hohlraumbildenden Substanz durch Erhitzen auf
eine Temperatur bei oder oberhalb von 600°C erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die
Verwendung zur Bildung von Poren (12) in einer Beschichtung (10) aus
einer keramischen Paste (Fig. 1), insbesondere für die Herstellung
planarer Sonden zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in
Gasgemischen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
maximale Korndurchmesser der Glaskohlepartikel kleiner als die
Schichtdicke der aufgebrachten Schicht (10) ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die
Verwendung zur Ausbildung eines blasenförmigen Hohlraumes (13) unter
einer freitragenden Schicht (14).
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Glaskohle einen Korndurchmesser von 1 bis 150 µm, vorzugsweise von
1 bis 100 µm aufweist.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Glaskohlepartikel in einem organischen Träger dispergiert sind und
mit diesem eine druckfähige Paste bilden.
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