DE4342057A1 - Verfahren zur Adaption der Regelparameter einer elektrohydraulischen Achse - Google Patents
Verfahren zur Adaption der Regelparameter einer elektrohydraulischen AchseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Adaption der Regel
parameter mittels Fuzzy-Set-Logik bei der Kraftregelung
einer elektrohydraulischen Achse gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1. Unter einer elektrohydraulischen Achse
wird ein Zylinder verstanden, der eine Probe mit Feder-
Dämpfer-Eigenschaften beaufschlagt, wobei die Strömungsmit
telwege zwischen einer Pumpe und einem Reservoir sowie dem
Zylinder von einem Regelventil einstellbar sind, das von
einem Regler mit mindestens einem P-Anteil und einem I-An
teil ansteuerbar ist.
Die Qualität einer Kraftregelung hängt sehr stark von der
Federkonstante und Dämpfung der beaufschlagten Probe ab. Be
sonders bei der Auswechslung der Proben, die andere Feder-
Dämpfer-Eigenschaften besitzen, ist eine umständliche Neu
einstellung der Regelalgorithmen erforderlich.
Um den Bedarf an Rechenleistung zu vermindern, die zur Adap
tion des Reglers, insbesondere bei der Optimierung der In
betriebnahme des Reglers erforderlich ist, hat sich der Ein
satz der sogenannten Fuzzy-Set-Logik als sinnvoll erwiesen.
So ist es aus O + P "Ölhydraulik und Pneumatik" 37 (1993)
Nr. 10, Seiten 782 und 783 bekannt, zur Wegregelung eines
hydraulischen und insbesondere pneumatischen Zylinders, dem
Zustandsregler zur eigentlichen Antriebsregelung einen Adap
tionskreis in Form einer Fuzzy-Set-Logik zuzuordnen. Das
Sprungantwortverhalten des Antriebs bei einer Änderung des
Positionssollwertes (bei der Inbetriebnahme oder auch im
laufenden Betrieb) wird durch die Fuzzy-Logik ausgewertet
und eine relative Verstellung der Regelparameter des Reglers
vorgenommen. Zum Finden des Optimums sind mehrere Schritte
erforderlich. Wie in diesem Zusammenhang aus "Ölhydraulik
und Pneumatik" 35 (1991) Nr.8, Seiten 605 bis 612 hervor
geht, handelt es sich bei dem Zustandsregler für die Posi
tionsregelung des Zylinders um einen dreischleifigen Regler
für die drei Zustandsgrößen Weg, Geschwindigkeit und Be
schleunigung. Für die Fuzzy-Set-Logik werden bestimmte Daten
aus der Sprungantwort des Antriebs extrahiert, nämlich das
maximale Überschwingen aus der Wegantwort, die Anzahl der
gefundenen, lokalen Extremwerte der Weg-, Geschwindigkeits-
und Beschleunigungsantwort sowie der mittlere Abstand zwi
schen zwei Extremwerten der Geschwindigkeit bzw. der Be
schleunigung. Aus diesen Daten werden durch Fuzzifizierung
linguistische Größen erhalten. Aus der Bewertung dieser
Daten ermittelt die Fuzzy-Set-Logik Einstellregeln für die
Regleranteile des Weges, der Geschwindigkeit und der Be
schleunigung. Insgesamt läßt sich so die Einstellung der
Regelparameter für die Wegregelung eines Zylinders verein
fachen.
Im Gegensatz hierzu handelt es sich bei der Erfindung um
eine Kraftregelstrecke, deren Verhalten in aller Regel von
den Eigenschaften der Probe bestimmt wird. Die Eigenschaften
der Probe sind meistens nicht hinreichend bekannt und ändern
sich im Laufe des Betriebs oftmals stark. Aus diesem Grunde
ist für eine Regleroptimierung Fachpersonal erforderlich,
bzw. die Reglereinstellung schwierig.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht demnach
darin, das manuelle Einstellen des Reglers bei servohydrau
lischen Kraftregelstrecken der eingangs genannten Art mit
Hilfe einer Fuzzy-Set-Logik zu automatisieren. Insbesondere
soll bei dem der Erfindung zugrunde liegenden Lösungsvor
schlag davon ausgegangen werden, daß über die Eigenschaften
der Regelstrecke nichts bekannt sein muß.
Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
und Einzelheiten ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Verfahren basiert darauf, daß die
Sprungantwort des Regelkreises hinsichtlich bestimmter geo
metrischer Eigenschaften mittels eines Fuzzy-Klassifikators
beurteilt wird und dieser Fuzzy-Klassifikator ein Regelwerk
ansteuert, in dem die Regeln abgelegt sind, und von dem in
bestimmter Weise die Regelparameter verändert werden.
Die Sprungantwort des Regelkreises wird hinsichtlich der
Einregelzeit, der Ausregelzeit und der Überschwingweite aus
gewertet. Zur Erkennung von überlagerten Schwingungen in der
Einregelphase wird eine Funktion genützt, die eine Bewer
tungszahl erzeugt, abhängig davon, ob zwei aufeinanderfol
gende Werte der Sprungantwort nicht monoton sind oder wie
viele solcher nicht monotonen Bereiche die Sprungantwort
enthält. Das gemessene Monotoniemaß bis zum Zeitpunkt des
maximalen Überschwingens dient zur Grobeinstellung der Ver
stärkung des P-Anteils des Reglers. Die Überschwingweite
selbst wird durch Änderung des I-Anteils aufeinen maximal
zulässigen Wert oder auf einen Nullwert der Überschwingweite
eingestellt. Wird das Monotoniemaß bis zur Einregelzeit der
Sprungantwort gemessen, so kann hieraus eine Feineinstellung
des P-Anteils der Verstärkung vorgenommen werden. In einer
besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung erfolgt
die Änderung der Regelparameter in der vorgenannten Reihen
folge.
Zur weiteren Optimierung wird zusätzlich die Geschwindigkeit
als Störgröße dem Reglerausgang aufgeschaltet und wird die
Störgrößenaufschaltung durch Wahl eines multiplikativen Fak
tors geändert, um die Welligkeit und im Zusammenhang damit
die Überschwingweite der Sprungantwort zu optimieren. In den
Unteransprüchen ist angegeben, wie sich dieses Optimierungs
verfahren durch Auswertung weiterer geometrischer Eigen
schaften der Sprungantwort verfeinern läßt, wie durch die
maximale Amplitude des Grenzzyklus und der Differenz zwi
schen dem ersten Maximum des Überschwingens der Sprungant
wort und dem darauffolgenden Minimum.
Des weiteren wird zur Beurteilung des Optimierungserfolges
ein Operator gebildet, der eine Beziehung zwischen der Ver
besserung des Optimierungsergebnisses und der Zahl der Opti
mierungsschritte herstellt. Gibt es keine nennenswerten
Fortschritte im Optimierungsergebnis, so wird mit zunehmen
der Zahl der Optimierungsschritte die Optimierung beendet.
Schließlich läßt sich anhand meßbarer Streckeneigenschaften,
wie Federrate, trockene Reibung usw. durch Vergleich mit be
kannten Strecken beurteilen, wie weit der konkrete Fall von
der bekannten Wissensbasis entfernt ist. Dazu läßt sich eine
Variable einführen, die sich aus dem Verhältnis bekannter
Streckeneigenschaften zu konkret vorliegenden Streckeneigen
schaften ableitet. Anhand dieser Variablen kann beurteilt
werden, ob auf der verwendeten Wissensbasis eine zuverläs
sige Regleroptimierung möglich ist oder nicht.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der beigefügten Dia
gramme näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 eine Struktur eines Kraftregelkreises,
Fig. 2 ein Flußdiagramm eines Optimierungsablaufes,
Fig. 3 ein Struktogramm des Optimierungsablaufes,
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel für die Änderung des
P-Anteils pro Adaptionsschritt,
Fig. 5 die Änderung des I-Anteils pro Adaptionsschritt,
Fig. 6 die Änderung der Störgrößenaufschaltung pro
Additionsschritt und
Fig. 7 eine beispielshafte Darstellung einer Optimierung
in insgesamt 18 Schritten.
In Fig. 1 ist eine Struktur des Kraftregelkreises darge
stellt. Sie besteht aus einem Zylinder 1, einem Regelven
til 2, das die Strömungsmittelwege zwischen einer Pumpe 3
und einem Reservoir 4 und dem Zylinder 1 bestimmt und einem
P-I-Regler 5, der zusätzlich einen differenzierenden Anteil
enthalten kann. Der Zylinder 1 beaufschlagt eine Probe M,
die die eigentliche Regelstrecke bildet und eine Federrate c
aufweist. Die aufgebrachte Kraft wird von einem Kraftaufneh
mer 6 gemessen. Der Regler 5 erhält eingangsseitig den vom
Kraftaufnehmer 6 gemessenen Istwert der Kraft F sowie den
willkürlich wählbaren Sollwert der Kraft F und außerdem eine
Störgrößenaufschaltung der Geschwindigkeit des Zylinders.
Hierzu wird die Zylinderposition x gemessen und in einem
Differenzierer 7 die Zylindergeschwindigkeit gebildet. Dem
Regler 5 ist ein Fuzzy-Klassifikator 10 zugeordnet, dem die
Sprungantwort in Form des Kraft-Istwertes und die Zylinder
position bzw. die Zylindergeschwindigkeit für die Störgrö
ßenaufschaltung sowie der Wert für den die Sprungantwort
auslösenden Kraft-Sollwert zugeführt werden.
Von dem Fuzzy-Klassifikator 10 werden zu folgenden Funktio
nen Zugehörigkeitsfunktionen definiert: Einregelzeit, Über
schwingweite, Steifigkeit der Probe, Monotonie der Sprung
antwort, Grenzzyklen und Optimierungsfortschritt.
Dazu im einzelnen folgende Erläuterungen:
Als Maß für die Dynamik kann die Einregelzeit der Sprungant
wort dienen, als Maß für die Stabilität die Überschwing
weite. Hierbei werden die Zugehörigkeitsfunktionen nicht aus
diesen Größen direkt gebildet, sondern aus Verhältnisgrößen
zu einem bekannten Standardregelkreis (die Identifikation
der Sprungantwort des geschlossenen Regelkreises als PT₂-
Glied führt, wie Versuche bei SR2.2 zeigten, zu keinen
brauchbaren Ergebnissen).
Aus dem Abfahren der Federkennlinie im zulässigen Arbeitsbe
reich können Informationen über die Federrate gewonnen wer
den. Auf die oben beschriebene Weise kann damit eine nor
mierte Steifigkeit der Probe ermittelt werden.
Das Schwingverhalten während des Flankenanstiegs der Sprung
antwort kann mit Hilfe einer Monotoniefunktion beurteilt
werden. Diese könnte man wie folgt definieren:
Eine Bewertungszahl 9 wird zu Beginn der Sprungantwort auf
Null gesetzt.
Ist während der Sprungantwort ein nachfolgender Istwert
kleiner als ein vorhergehender, so wird 9 um "Eins" erhöht.
Ist auch der auf einen nicht monotonen Istwert folgende
nächste Istwert nicht monoton, so erhöht sich 9 um einen
progressiven Wert. Darüber hinaus kann man auch die Anzahl
der nichtmonotonen Bereiche des Istwertes zur Eskalierung
der Bewertungszahl berücksichtigen.
Zur Beurteilung von Grenzzyklen kann man die relative
Schwingungsamplitude des Istwertes bei stationärem Antrieb
nutzen.
Die prozentuale Verbesserung der Einregelzeit pro Adaptions
schritt kann zur Beurteilung des Optimierungsfortschrittes
genutzt werden.
Zu den Funktionen relative Steifigkeit der Probe, Monotonie
funktion, relative Schwingungsamplitude und Optimierungs
fortschritt lassen sich ebenfalls Zugehörigkeitsfunktionen
definieren.
Die so beschriebenen Zugehörigkeitsfunktionen werden mit aus
der Simulation folgenden Regeln einer Inferenzmaschine ver
knüpft. Dabei kann das Wissen über Reihenfolge der zu opti
mierenden Parameter ein wichtiges Hilfsmittel sein, indem
ein Parameter nach dem anderen wie oben beschrieben opti
miert wird (Vr, rx, Tn) bis der Optimierungsschritt entspre
chend klein wird.
Die Inferenzmaschine verändert dabei in entsprechender Weise
nicht die Reglerparameter selber, sondern ihre relativen
Zuwächse, bis der letzte Reglerparameter optimiert ist und
meldet dann den Antrieb antriebsbereit.
Die vorstehend beschriebene Vorgehensweise des Verfahrens
führt zu folgender Ablauffolge:
Ausgehend von einer bestimmten (im allgemeinen nicht optima
len) Reglereinstellung und einer bestimmten Probe (Feder
steifigkeit, Haftreibung) wird auf die Regelstrecke ein
Sollwertsprung gegeben (hier: 1000N) und die zugehörige
Sprungantwort gemessen,
die gemessene Sprungantwort wird ausgewertet und die rele vanten Größen auf die Fuzzy-Bewertung gegeben (Fuzzifi zierung),
diese gibt Änderungen für die Parameteroptimierung des Reg lers vor (Defuzzifizierung),
mit den neuen Reglerwerten erfolgt erneut eine Sprungant wortsimulation.
die gemessene Sprungantwort wird ausgewertet und die rele vanten Größen auf die Fuzzy-Bewertung gegeben (Fuzzifi zierung),
diese gibt Änderungen für die Parameteroptimierung des Reg lers vor (Defuzzifizierung),
mit den neuen Reglerwerten erfolgt erneut eine Sprungant wortsimulation.
Fig. 2 zeigt den Programmablauf mittels eines Flußdiagramms.
Im folgenden werden nun die Begriffe Überschwingweite, Mono
toniemaß usw. der Sprungantwort näher erläutert. In diesem
Zusammenhang wird auch auf das Verzeichnis der Abkürzungen
verwiesen, das der Anmeldung beigefügt ist.
Eine wesentliche Eigenschaft der Sprungantwort ist die Über
schwingweite. Um für diese einen normierten Wert zu erhal
ten, wird die in der Sprungantwort gemessene Überschwing
weite durch den Sollwert dividiert (Formel 1).
max = Fmax ÷ Fsoll
Formel 1: Berechnung von ueber.
Formel 1: Berechnung von ueber.
Des weiteren kann es von Nutzen sein, auch den Zeitpunkt des
maximalen Istwertes zu kennen, da sich die Kurve im Zeitraum
vor Erreichen des Höchstwertes im Anstiegsbereich befindet.
Dieser Anstiegsbereich zeigt markante Eigenschaften auf,
nämlich Monotoniemaß und Welligkeit.
Eine weitere wesentliche Eigenschaft der Sprungantwort ist
das Verhalten im Anstiegsbereich. Es ist möglich, daß die
Funktion hier nicht streng monoton steigend ist. Dies läßt
sich durch ein Monotoniemaß charakterisieren. Dazu wird beim
Abfahren der vorliegenden Meßwerte jeweils der aktuelle Wert
mit dem vorhergehenden Wert verglichen. Ist der aktuelle
Wert kleiner, so wird das Monotoniemaß um Eins erhöht (For
mel 2).
Fn < Fn-1 ⇒ q + 1
Formel 2: Berechnung von q.
Formel 2: Berechnung von q.
Darüber hinaus kann auch die Dauer dieser Unstetigkeit be
rücksichtigt werden. Wenn nun der auf den aktuellen Wert
folgende wiederum kleiner ist, erhöht sich ein Bewertungs
faktor um Eins. Das Monotoniemaß wiederum erhöht sich nun
nicht um Eins, sondern um den Bewertungsfaktor, d. h. pro
gressiv (Formel 3).
Fn+1 < Fn ⇒ (bew + 1) & (q+bew)
Formel 3: Berechnung von 9 mit zusätzlicher Bewertung
Formel 3: Berechnung von 9 mit zusätzlicher Bewertung
Im Anstiegsbereich der Sprungantwort läßt sich eine Wellig
keit beobachten, die jedoch nichts mit der vorher beschrie
benen Monotonie zu tun hat. Diese Welligkeit kann man am
einfachsten aus der zweiten Ableitung der Kraft ermitteln,
weil sie hier eine Schwingung um die Nullinie darstellt.
Dabei addiert man die Anzahl der Nulldurchgänge als Wellig
keitsmaß auf (Formel 4).
F = O ⇒ well + 1
Formel 4: Berechnung des Welligkeitsmaßes
Formel 4: Berechnung des Welligkeitsmaßes
Wie in der Aufgabenstellung beschrieben, stellt die Einre
gelzeit ein Maß für die Dynamik der Strecke dar. Zur Ermitt
lung dieser Größe wird der Zeitpunkt tein bestimmt, zu dem
der Istwert in ein Toleranzband um den Sollwert herum "ein
taucht" und dieses Band nicht mehr verläßt. Weiterhin läßt
sich auch der Zeitpunkt tein1 berechnen, zu dem der Istwert
zum ersten Mal die untere Grenze dieses Toleranzbandes über
schreitet.
Wie schon bei der Bestimmung der Welligkeit beschrieben,
lassen sich mit Hilfe der ersten und zweiten Ableitung der
Kraft bestimmte Größen (z. B. das Welligkeitsmaß) einfacher
berechnen.
Bei einigen Betriebsweisen spielt die Berücksichtigung von
Grenzzyklen eine wichtige Rolle. Als Grenzzyklen bezeichnet
man stabile Dauerschwingungen (geschlossene Trajektorie im
Zustandsraum) des Kraftistwertes im stationären Zustand um
den Kraftsollwert. Diese Erscheinung ist auf die Haftreibung
zurückzuführen.
Zur Ermittlung verwendet man wiederum die Anzahl der Null
durchgänge der zweiten Ableitung des Kraftistwertes, jedoch
erst nach Erreichen des stationären Endwertes (Formel 6).
= O ⇒ grenz+1
Formel 6: Berechnung des Maßes für Grenzzyklen
Formel 6: Berechnung des Maßes für Grenzzyklen
Zusätzlich wird auch die maximale Amplitude der Schwingung
in Bezug auf den Kraftsollwert bestimmt (Formel 7). Grenz
zyklen treten immer auf, jedoch sind sie akzeptabel, wenn
die maximale Amplitude einen Grenzwert nicht überschreitet.
Grenzmax = FGrenzmax ÷ Fsoll
Formel 7: Berechnung von gr_max
Formel 7: Berechnung von gr_max
Im Folgenden wir die Fuzzyadaption der Reglerparameter
erläutert.
Aus den vorliegenden Sprungantworten ergeben sich Zusammen
hänge zwischen der Kurvenform und den Reglerparametern:
schwingt die Sprungantwort über, so muß die Nachstellzeit des I-Anteils vergrößert werden,
ergibt sich ein großes Monotoniemaß, so ist die Verstärkung des P-Anteils zu hoch,
Welligkeiten im Anstiegsbereich lassen sich durch Störgrö ßenaufschaltung der Geschwindigkeit mit dem richtigen Vor zeichen glätten (bei zu großem Faktor kann es zum Über schwingen kommen),
entstehen Grenzzyklen, so können diese durch Verkleinern der P-Verstärkung in ihrer Amplitude vermindert werden.
schwingt die Sprungantwort über, so muß die Nachstellzeit des I-Anteils vergrößert werden,
ergibt sich ein großes Monotoniemaß, so ist die Verstärkung des P-Anteils zu hoch,
Welligkeiten im Anstiegsbereich lassen sich durch Störgrö ßenaufschaltung der Geschwindigkeit mit dem richtigen Vor zeichen glätten (bei zu großem Faktor kann es zum Über schwingen kommen),
entstehen Grenzzyklen, so können diese durch Verkleinern der P-Verstärkung in ihrer Amplitude vermindert werden.
Hieraus ergeben sich folgende Einstellungen:
Einstellung des P- und I-Anteils ohne Störgrößenaufschal tung:
ein Überschwingen läßt sich durch einen geeigneten I-Anteil kompensieren und verändert sich auch nicht mehr mit größer werdendem P-Anteil (ebenso gilt dies bei späterem Zuschalten der Störgröße),
die Grenzzyklen und das Monotoniemaß lassen sich nur durch den P-Anteil beeinflussen.
Einstellung des P- und I-Anteils ohne Störgrößenaufschal tung:
ein Überschwingen läßt sich durch einen geeigneten I-Anteil kompensieren und verändert sich auch nicht mehr mit größer werdendem P-Anteil (ebenso gilt dies bei späterem Zuschalten der Störgröße),
die Grenzzyklen und das Monotoniemaß lassen sich nur durch den P-Anteil beeinflussen.
Hinzunahme der Störgrößenaufschaltung:
es kann bei einer Verbesserung der Welligkeit erneut zu einem Überschwingen kommen, was sich aber nur durch Variation des Geschwindigkeitsfaktors beeinflussen läßt, diese Art von Überschwingen ist demnach unabhängig vom I-Anteil, erhöht sich die Welligkeit bei Aufschaltung der Geschwindig keit, wurde das falsche Vorzeichen für den Faktor gewählt.
es kann bei einer Verbesserung der Welligkeit erneut zu einem Überschwingen kommen, was sich aber nur durch Variation des Geschwindigkeitsfaktors beeinflussen läßt, diese Art von Überschwingen ist demnach unabhängig vom I-Anteil, erhöht sich die Welligkeit bei Aufschaltung der Geschwindig keit, wurde das falsche Vorzeichen für den Faktor gewählt.
Es ist sinnvoll, den Optimierungsfortschritt pro Einstellung
zu berücksichtigen. Man kann also anhand der Verbesserung
der relevanten Meßgrößen Rückschlüsse auf die benötigte
"Stärke" der Einstellung ziehen.
Erfindungsgemäß hat sich folgende Einstellreihenfolge als
besonders zweckmäßig ergeben:
- 1. Schritt: Messen eines Monotoniemaßes bis zum Zeitpunkt des maximalen Überschwingens mit anschließendem Einstellen der P-Verstärkung, um den ermittelten Wert auf Null zu bringen (Grobeinstellung der P-Verstärkung).
- 2. Schritt: Einstellen des I-Anteils so, daß bei einem maxi mal zulässigen Überschwingen eine hohe Dynamik erreicht wird.
- 3. Schritt: Nachoptimieren der P-Verstärkung durch Messen des Monotoniemaßes bis zur Einregelzeit und nachträglichem Einstellen (Feineinstellung der P-Verstärkung)
- 4. Schritt: Zuschalten und Optimieren der Störgrößenauf schaltung.
In Abb. 3 ist die Reihenfolge dieser Einstellung als Fluß
diagramm dargestellt. Das in Abb. 3 dargestellte Strukto
gramm für die Auswertung der Sprungantwort enthält im ersten
Schritt sowie im dritten Schritt und im vierten Schritt für
das Optimieren der Störgrößenaufschaltung noch jeweils eine
weitere Abfrage, die die Einstellung des P-Anteils und des
multiplikativen Faktors für die Geschwindigkeit des Zylin
derantriebes zusätzlich ändert und optimiert.
Damit ergeben sich insgesamt folgende Bedingungen für das
Optimierungsende:
- 1. Schritt: Eine Beendigung kann dann erfolgen, wenn das Monotoniemaß q = O ist. Dies führt zu einer Groboptimierung der P-Verstärkung. Es erfolgt eine zusätzliche Abfrage auf gr_max < UEBER_MAX
- 2. Schritt: Die Nachstellzeit für den I-Anteil des Reglers ist dann optimal, wenn gilt: UEBER_MIN ueber UEBER_MAXDabei sind UEBER_MIn = 1,0 und UEBER_MAX = 1,01.
- 3. Schritt: Bei der Feinoptimierung der P-Verstärkung
erfolgt die Abfrage wieder auf
q=0Zusätzlich kommt noch eine Betrachtung der Verstärkungs
änderung dvr hinzu:DVR_MINMIN dvr DVR_MAXMINDabei sind DVR_MINMIN = 0,9 und DVR_MAXMIN = 1,15.
Zur weiteren Feinoptimierung der P-Verstärkung erfolgt eine zusätzliche Abfrage aufgr_max < GRENZ_MAXmit GRENZ_MAX = 1,005 (muß kleiner als UEBER_MAX sein). - 4. Schritt: Die Störgrößenaufschaltung wird hinsichtlich
Überschwingen beurteilt. Es muß gelten:
UEBER-MIN ueber UEBER_MAXAußerdem wird noch die Verstärkungsänderung drx hinzugenom
men:DRX_MINMIN drx DRX_MAXMINDabei sind DRX_MINMIN = 0,9 und DRX_MAXMIN = 1,15.
Zur weiteren Optimierung der Störgrößenaufschaltung erfolgt die Abfrage auf:ueber <= UEBER_MIN_RX, ueber <= UEBER_MAX und minmax <= GRENZ_MAXMINmit UEBER_MIN_RX = 0,99 und GRENZ_MAXMIN = 0,005.
Der Fuzzy-Klassifikator berechnet nun in bekannter Weise aus
diesen aus der Sprungantwort gewonnenen Eingangsgrößen mit
Hilfe der linguistischen Variablen die entsprechenden Ände
rungen der Werte für den P-Anteil, den I-Anteil und die
Störgrößenaufschaltung. Hierzu bedient sich der Klassifika
tor der bekannten Fuzzy-Inferenz, d. h. der Regelparameter
wird entweder verkleinert, vergrößert oder bleibt unverän
dert.
In den Fig. 4 bis 6 ist dargestellt, wie in den einzelnen
aufeinanderfolgenden Optimierungsschritten die Reglerein
stellung verändert wird, bis sie sich dem Optimum annähert.
Wie schon aus der vorstehenden Einstellreihenfolge ersicht
lich ist, erfolgt in den Adaptionsschritten 1 bis 3 die
Grobeinstellung des P-Anteils Vr anschließend die Einstel
lung des I-Anteils in den Schritten 3 bis 11, anschließend
die Feineinstellung des P-Anteils während der Schritte 11
bis 13 und schließlich die Berücksichtigung der Störgrö
ßenaufschaltung, die in den Schritten 13 bis 19 geändert
wird.
Die Änderungen, die in diesen Adaptionsschritten bis zum
Optimum vorgenommen werden, sind im einzelnen aufeinan
derfolgend in den Diagrammen der Fig. 7 dargestellt. Dies
ist ein Ausführungsbeispiel einer Optimierung mit einem
reinen P-I-Regler, der anfangs mit Vr = 0,001 eine zu hohe
P-Verstärkung besitzt, was zu einem nichtmonotonen Anstieg
führt, sowie mit Tmax = 0,05 ms eine zu kleine Nachstellzeit
für den I-Anteil, was dazu führt, daß die Sprungantwort
überschwingt. Es ist zu jedem Schritt angegeben, in welcher
Weise der P-Anteil und der I-Anteil verändert werden. Im
elften Schritt wird die Sprungantwort hinsichtlich der
Störgrößenaufschaltung untersucht und der Faktor rx geän
dert. Anschließend folgen bis zum Optimum im achtzehnten
Schritt weitere Änderungen der Störgrößenaufschaltung, wie
dies aus Fig. 7 im einzelnen ersichtlich ist.
Verzeichnis der Abkürzungen
, F′′ zweite Ableitung der Kraft
, F′ erste Ableitung der Kraft
arithmetischer Mittelwert
FGrenzmax maximale Amplitude des Grenzzyklus
Grenzmax normierte, maximale Amplitude des Grenzzykl.
max normierter, maximaler Kraftistwert
bew Bewertungsfaktor für den progressiven Anstieg des Monotoniemaßes
c Federkonstante
drx endgültiger Regelausgang für die Änderung von rx (multiplikativer Faktor)
DRX_MAXMIN obere Toleranzbandgrenze für drx
DRX_MINMIN untere Toleranzbandgrenze für drx
dtn endgültiger Regelausgang für die Änderung des I-Anteils (multiplikativer Faktor)
dvr endgültiger Regelausgang für die Änderung des P-Anteils (multiplikativer Faktor)
DVR_MAXMIN obere Toleranzbandgrenze für dvr
DVR_MINMIN untere Toleranzbandgrenze für dvr
F Kraft
gr_max normierte, maximale Amplitude des Grenzzykl.
gr_zyk Maß für Grenzzyklen
grenz Maß für Grenzzyklen
GRENZ_MAX Toleranzgrenze für die Amplitude des Grenz zykluses
GRENZ_MAXMIN maximal zulässiger Wert für minmax
minmax relative Differenz des ersten Maximums des Kraftistwerts zum nachfolgenden Minimum
g, qf Maß für das Monotonieverhalten im Anstiegs bereich des Kraftistwertes
qp Monotoniemaß im Schritt vorher
s Weg
t_stat Zeitpunkt, wann der stationäre Endwert erreicht wird
t_ueber Zeitpunkt des maximalen Istwerts
tein Einregelzeit (Kraftistwert "taucht" in das Toleranzband ein
tein1 Einregelzeit (Kraftistwert überschreitet untere Toleranzbandgrenze
tintervall Zeitdauer eines Intervalls
ueber auf Sollwert normiertes Maß für das Über schwingen bzw. Term einer linguistischen Variablen
UEBER_MAX obere Grenze des Toleranzbandes für das Überschwingen
UEBER_MIN untere Grenze des Toleranzbandes für das Überschwingen
UEBER_MIN_RX untere Toleranzgrenze für das Überschwingen bei der Optimierung von rx
ueberp Überschwingen im Schritt zuvor
well Maß für die Welligkeit im Anstiegsbereich des Kraftistwerts
x Kraft
, F′ erste Ableitung der Kraft
arithmetischer Mittelwert
FGrenzmax maximale Amplitude des Grenzzyklus
Grenzmax normierte, maximale Amplitude des Grenzzykl.
max normierter, maximaler Kraftistwert
bew Bewertungsfaktor für den progressiven Anstieg des Monotoniemaßes
c Federkonstante
drx endgültiger Regelausgang für die Änderung von rx (multiplikativer Faktor)
DRX_MAXMIN obere Toleranzbandgrenze für drx
DRX_MINMIN untere Toleranzbandgrenze für drx
dtn endgültiger Regelausgang für die Änderung des I-Anteils (multiplikativer Faktor)
dvr endgültiger Regelausgang für die Änderung des P-Anteils (multiplikativer Faktor)
DVR_MAXMIN obere Toleranzbandgrenze für dvr
DVR_MINMIN untere Toleranzbandgrenze für dvr
F Kraft
gr_max normierte, maximale Amplitude des Grenzzykl.
gr_zyk Maß für Grenzzyklen
grenz Maß für Grenzzyklen
GRENZ_MAX Toleranzgrenze für die Amplitude des Grenz zykluses
GRENZ_MAXMIN maximal zulässiger Wert für minmax
minmax relative Differenz des ersten Maximums des Kraftistwerts zum nachfolgenden Minimum
g, qf Maß für das Monotonieverhalten im Anstiegs bereich des Kraftistwertes
qp Monotoniemaß im Schritt vorher
s Weg
t_stat Zeitpunkt, wann der stationäre Endwert erreicht wird
t_ueber Zeitpunkt des maximalen Istwerts
tein Einregelzeit (Kraftistwert "taucht" in das Toleranzband ein
tein1 Einregelzeit (Kraftistwert überschreitet untere Toleranzbandgrenze
tintervall Zeitdauer eines Intervalls
ueber auf Sollwert normiertes Maß für das Über schwingen bzw. Term einer linguistischen Variablen
UEBER_MAX obere Grenze des Toleranzbandes für das Überschwingen
UEBER_MIN untere Grenze des Toleranzbandes für das Überschwingen
UEBER_MIN_RX untere Toleranzgrenze für das Überschwingen bei der Optimierung von rx
ueberp Überschwingen im Schritt zuvor
well Maß für die Welligkeit im Anstiegsbereich des Kraftistwerts
x Kraft
Claims (10)
1. Verfahren zur Adaption der Regelparameter mittels
Fuzzy-Set-Logik bei der Kraftregelung einer elektrohy
draulischen Achse, mit einem Regler mit proportionalem und
integralem Anteil, wobei die sich bei Sollwertänderungen
ergebende Sprungantwort jeweils hinsichtlich geometrischer
Eigenschaften mittels eines Fuzzy-Klassifikators beurteilt
und in einem Fuzzy-Regelwerk bewertet wird, von dem die
Regelparameter des Reglers so lange verändert werden, bis
eine optimierte Sprungantwort erzielt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Überschwingen, das Monoto
niemaß und der Grenzzyklus der Sprungantwort als geometri
sche Eigenschaften beurteilt werden und daß das Über
schwingen durch eine geeignete Änderung des I-Anteils und
der Grenzzyklus und das Monotoniemaß durch eine geeignete
Änderung des P-Anteils kompensiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Welligkeit der Sprungantwort beurteilt wird und durch
eine die Geschwindigkeit der Regelstrecke darstellende Stör
größenaufschaltung kompensiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß folgende Einstellreihenfolge für die Änderung der
Regelparameter gewählt wird:
- a) Meßen des Monotoniemaßes bis zum Zeitpunkt des maxi malen Überschwingens mit anschließendem Einstellen der P-Verstärkung, um den ermittelten Wert auf Null zu bringen (Groboptimierung)
- b) Einstellen des I-Anteils derart, daß bei hoher Dynamik ein maximal zulässiges Überschwingen erreicht wird,
- c) Messen des Monotoniemaßes bis zur Einregelzeit und nachträgliches Einstellen der P-Verstärker (Feinopti mierung).
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Maximalwert für das zulässige Überschwingen der Wert
Null gewählt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch
den weiteren Schritt
- d) Zuschalten und Optimieren der Störgrößenaufschaltung als letzter Schritt in der Einstellreihenfolge.
6. Verfahren nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch Messen
der Welligkeit und des Übeschwingens und Änderung der Stör
größenaufschaltung durch Wahl eines multiplikativen Faktors
(rx).
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß in Ergänzung des Schrittes a) im Anspruch
3 die Optimierung des P-Anteils zusätzlich abhängig von der
maximalen Amplitude des Grenzzyklus vorgenommen wird, die
von einer oberen Grenze des Toleranzbandes für das Über
schwingen bestimmt ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6 und 7, da
durch gekennzeichnet, daß in Ergänzung des Schrittes c) im
Anspruch 3 die zusätzliche Optimierung des P-Anteils ab
hängig von der maximalen Amplitude des Grenzzyklus vorge
nommen wird, die von einer Toleranzgrenze für die Amplitude
des Grenzzyklus bestimmt ist, und die kleiner als die obere
Grenze des Toleranzbandes für das Überschwingen ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß zusätzlich der Unterschied zwischen dem
ermittelten, ersten Maximum des Übeschwingens der Sprung
antwort und dem darauf folgenden Minimum ermittelt und der
multiplikative Faktor für die Störgrößenaufschaltung der Ge
schwindigkeit auf einen maximal zulässigen Wert der Tole
ranzgrenze für die Amplitude des Grenzzyklus eingestellt
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Beurteilung des Optimierungserfolges
ein Operator gebildet wird, der eine Beziehung zwischen der
Verbesserung des Optimierungsergebnisses und der Zahl der
Optimierungsschritte herstellt, um mit zunehmender Zahl der
Optimierungsschritte die Optimierung zu beenden.
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