DE4341707C3 - Hydraulische Gewindebolzenspannvorrichtung - Google Patents
Hydraulische GewindebolzenspannvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gewindebolzenspannvor
richtung, mit einem sich auf einem mittels eines Gewin
debolzens und einer Mutter zu verspannenden Maschi
nenteil abstützenden Zylinder, einem darin abgedichtet
geführten, sich an einer auf ein Gewindeende des Ge
windebolzens aufgeschraubten Gewindebuchse abstüt
zenden Kolben.
Bekannte hydraulische Gewindebolzenspannvorrich
tungen bestehen aus einem sich auf einem mittels eines
Gewindebolzen und einer Mutter zu verspannenden
Maschinenteil abstützenden Zylinder, in dem ein Kol
ben abgedichtet geführt ist. Dieser Kolben stützt sich an
einer auf ein Gewindeende des Bolzens aufgeschraub
ten Gewindebuchse ab. Um den Bolzen zu dehnen, wird
Hydrauliköl unter hohem Druck in den Raum zwischen
dem Kolben und dem Zylinder eingebracht, so daß sich
der Kolben verschiebt und dabei die auf das Gewinde
ende des Gewindebolzens aufgeschraubte Gewinde
buchse mitnimmt. Abhängig vom Druck und der Kol
benfläche sowie vom Durchmesser des Gewindebolzens
erfolgt eine Dehnung des Gewindebolzens, und eine
zwischen dem Maschinenteil und der Gewindebuchse
aufgeschraubte Mutter läßt sich torsionsmomentfrei bis
zur Anlage am Maschinenteil von außen anziehen. Dies
kann entweder dadurch erfolgen, daß eine mit einem
Innensechskant versehene, über die Mutter gesteckte
Buchse von außen über ein Zahnrad in Drehung ver
setzt wird, das durch eine Öffnung im Zylinder eingreift
oder dadurch, daß durch eine Öffnung im Zylinder mit
tels eines Stiftes eine Drehung der Mutter bewirkt wird.
Diese bekannten hydraulischen Gewindebolzen
spannvorrichtungen haben sich bewährt und lassen sich
ein- oder mehrstufig gestalten, um die Kräfte aufzubrin
gen, die für Gewindebolzen aller gängigen Größen er
forderlich sind, um eine vorbestimmte Dehnung hervor
zurufen.
Bei einer derartigen, aus der deutschen Gebrauchs
musterschrift DE-GM 76 00 965 bekannten hydrauli
schen Gewindebolzenspannvorrichtung ist eine Siche
rung gegen Überlasten des Gewindebolzens vorgese
hen, die darin besteht, daß ein Begrenzerring den Hub
weg des Kolbens so beschränkt, daß der Gewindebol
zen bei Anlage des Kolbens an den Begrenzerring kei
nen weiteren Zuganstieg erfährt, so daß ein Reißen des
Bolzens infolge Oberdehnens vermieden wird.
Bei diesen hydraulischen Gewindebolzenspannvor
richtungen ist jedoch die Gewindebuchse ein hoch be
anspruchter Teil, der nach einer gewissen Anzahl von
Gewindebolzendehnungen im Bereich des Bolzenge
windeendes abreißen kann. Da sich in einem solchen
Fall das gesamte System schlagartig entspannt, kann der
abgerissene Teil der Gewindebuchse, zusammen mit
dem Kolben und dem Zylinder mit erheblicher Energie
weggeschleudert werden und bedeutende Beschädigun
gen an benachbarten Maschinenteilen sowie Verletzun
gen der Bedienpersonen hervorrufen.
Bei der vorerwähnten bekannten hydraulischen Ge
windebolzenspannvorrichtung ist eine Sicherung gegen
Wegschleudern von Teilen der hydraulischen Gewinde
bolzenspannvorrichtung, wenn die Gewindebuchse
reißt, nicht vorhanden.
Demgegenüber zeigt eine in der deutschen Patent
schrift DE-AS 12 97 557 beschriebene hydraulische Ge
windebolzenspannvorrichtung eine Vorrichtung zum
Schutz der Umgebung einer Hydraulikeinrichtung, die
über ein Ende einer Schraube, z. B. Dampfturbinenge
häuseschraube oder Kupplungsschraube gesetzt ist und
mittels der die Schraube axial gedehnt werden soll, die
aus einer über die Hydraulikeinrichtung gesetzte, in der
Umgebung der Gewindebolzenspannvorrichtung befe
stigten Schutzeinrichtung in Form einer von Haltestüt
zen getragenen Schutzplatte besteht.
Bei dieser Schutzeinrichtung handelt es sich um einen
Fangkorb, der die hydraulische Gewindebolzenspann
vorrichtung übergreift und an zu dem zu spannenden
Gewindebolzen benachbarten Gewindebolzen befestigt
wird. Diese bekannte Schutzeinrichtung ist daher um
ständlich in der Handhabung und weist einen erhebli
chen Raumbedarf auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hy
draulische Gewindebolzenspannvorrichtung der Ein
gangs erwähnten Art so zu verbessern, daß bei einem
Reißen der Gewindebuchse ein sicheres Abfangen des
abgerissenen Teils sowie der davon mitgerissenen Teile
der Gewindebolzenspannvorrichtung gewährleistet ist.
Ausgehend von dieser Aufgabenstellung wird eine
hydraulische Gewindebolzenspannvorrichtung der ein
gangs erwähnten Art mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 2 vorgeschlagen.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß die
Gewindebuchse erfahrungsgemäß am äußersten Ende
des über die Mutter vorstehenden Gewindeteils abreißt
und somit ein Teil der Gewindebuchse sowie die Mutter
aufgeschraubt auf dem Gewindeende verbleiben. Die
ser auf dem Gewindeende verbleibende Teil der Gewin
debuchse oder die Mutter wird nun dazu benutzt, die
wegfliegenden Teile abzufangen, indem das Fangele
ment am Zylinder oder am Kolben an dem dem Maschi
nenteil zugewandten Ende der Gewindebuchse an der
Mutter oder an einer Unterlegscheibe unter der Mutter
zur Anlage kommt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeich
nung dargestellter Ausführungsbeispiels des näheren
erläutert.
Die Fig. 1 zeigt eine hydraulische Gewindebolzenspannvor
richtung mit einer eine Kegelfläche an der Gewinde
buchse hintergreifenden Kegelfläche am Kolben.
Ein Maschinenteil 1, das z. B. ein Flansch eines Ma
schinengehäuses sein kann, soll mittels eines Gewinde
bolzens 2 und einer darauf geschraubten Mutter 3 ver
spannt werden. Um auf den Gewindebolzen 2 eine ge
nau kontrollierbare Vorspannung aufzubringen und um
Torsionsmomente von dem Gewindebolzen 2, die eine
zusätzliche Belastung des Gewindebolzens 2 darstellen,
fernzuhalten, wird die Mutter 3 zunächst nur von Hand
bis zur Anlage an dem Maschinenteil 1 auf den Gewin
debolzen 2 aufgeschraubt. Die Länge des Gewindebol
zens 2 ist so bemessen, daß über die Mutter 3 ein freies
Gewindeende 4 hervorsteht.
Die Gewindebolzenspannvorrichtung besteht aus ei
nem Zylinder 7 mit einem darin mittels Dichtungen 9, 10
abgedichtet geführten Kolben 8, der einen Bund 6 an
einer Gewindebuchse 5 untergreift. Diese Gewinde
buchse 5 wird auf das freie Gewindeende 4 aufge
schraubt bis der Zylinder 7 zur Anlage an dem Maschi
nenteil 1 kommt. Auf das entgegengesetzte Ende des
Zylinders 7 ist eine Kappe 16 aufgeschraubt.
Wird nun der Zylinderraum zwischen dem Zylinder 7
und dem Kolben 8 über einen Druckölkanal 11 mit Hy
drauliköl beaufschlagt, wird der Gewindebolzen 2 mit
einer Dehnkraft beaufschlagt, die durch die Axialbewe
gung des Kolbens 8 über den Bund 6 auf die Gewinde
buchse 5 und von dort auf das freie Gewindeende 4
aufgebracht wird. Die erforderliche Dehnung läßt sich
vorherbestimmen und z. B. anhand des Abstandes zwi
schen dem oberen Ende der Gewindebuchse 5 und der
Kappe 16 messen. Wenn die erforderliche Dehnung er
reicht ist, wird die Mutter 3 gegen den Maschinenteil 1
gedreht. Dies kann dadurch erfolgen, daß durch eine
nicht dargestellte Öffnung im Zylinder 7 ein Stift einge
bracht wird, mit dem sich die Mutter 3 drehen läßt.
Ebenso ist es möglich, im Zwischenraum zwischen dem
Zylinder 7 und der Mutter 3 einen Ring mit einem über
die Mutter 3 gesteckten Innensechskant und mit einer
Außenverzahnung anzuordnen, in den ein Zahnrad von
außen durch eine Öffnung im Zylinder 7 eingreift, wo
durch sich die Mutter 3 in Drehung versetzen läßt.
Reißt nun aufgrund von Ermüdung die Gewindebuch
se 5 im Bereich des Endes des herausstehenden Gewin
deteils 4, würden die Gewindebuchse 5 sowie ggf. auch
der Kolben 8 gegen die Innenseite der Kappe 16 ge
schleudert und aufgrund der großen Wucht auch noch
den Zylinder 7 wegschleudern, wenn diese Elemente
daran nicht durch eine radial nach innen vorspringende Kegelfläche 14,
die eine entsprechende Kegelfläche 15 am Ende der
Gewindebuchse 5 hintergreift, die am Gewinde
ende 4 verbleibt,
gehindert würden.
Durch diese Kegelfläche 14 in Verbindung mit dem auf dem
Gewindeende 4 verbleibenden Teil der Gewindebuchse
5 wird somit mit Sicherheit ein Wegfliegen des abgeris
senen Teils der Gewindebuchse 5, des Kolbens 8 und
des Zylinders 7 verhindert.
In
diesem Fall werden bereits der abgerissene Teil der
Gewindebuchse 5 und der Kolben 8 abgefangen, wenn
die Kegelfläche 14 am Kolben 8 zur Anlage an der
Kegelfläche 15 am Ende der Gewindebuchse 5 gelangt.
Bei dieser Ausführungsform ergibt sich durch Reibung
an den Kegelflächen 14, 15 sowie aufgrund einer elasti
schen und/oder plastischen Ausweitung des Kolbenbe
reiches bei der Kegelfläche 14 ein Energieverzehr, der
eine erhebliche Stoßdämpfung bewirkt. Gegebenenfalls
kann die Außenfläche des Kolbenbereiches bei der Ke
gelfläche 14 ebenfalls kegelig gestaltet sein, um ein kon
trolliertes Ausweiten und leichtes Ausbauen des Kol
bens nach einer Verformung zu erreichen.
Selbstverständlich läßt sich der Zylinder 7 statt
wie in Fig. 1 dargestellt der Kolben 8, in analoger
Weise mit einer radial nach innen vorspringenden Ke
gelfläche
versehen, ohne daß damit von
dem der Erfindung zugrundeliegenden Prinzip abgewi
chen wird.
Die Einzelheiten der hydraulischen Gewindebolzen
spannvorrichtung sind nur schematisch dargestellt, da
diese an sich bekannt sind. Insbesondere ist jedoch noch
darauf zu verweisen, daß für hohe aufzubringende Kräf
te mehrere Kolben axial hintereinander angeordnet sein
können, von denen sich einer oder mehrere mit Drucköl
beaufschlagen lassen, um eine Anpassung an die gefor
derten Kräfte vorzunehmen.
Claims (2)
1. Hydraulische Gewindebolzenspannvorrichtung mit einem sich auf
einem mittels eines Gewindebolzens (2) und einer Mutter (3)
zu verspannenden Maschinenteil (1) abstützenden Zylinder (7)
und mit einem darin abgedichtet geführten, sich an einer auf
ein Gewindeende (4) des Gewindebolzens (2) aufgeschraubten
Gewindebuchse (5) abstützenden Kolben (8),
dadurch gekennzeichnet,
daß eine ein Wegschleudern von Teilen (5, 6, 8) der
Vorrichtung bei einem Abreißen der Gewindebuchse (5) unter
Last verhindernde Kappe (16) und ein das Wegschleudern dieser
Teile (5, 6, 8) und des Zylinders (7) mit der Kappe (16)
verhinderndes, als umlaufende, radial nach innen
vorspringende Kegelfläche ausgebildetes Fangelement am
Zylinder (7) angebracht sind und das Fangelement mit einer am
Gewindebolzen (2) verbleibenden, entsprechenden Kegelfläche
(15) am dem Maschinenteil (9) zugewandten Ende der
Gewindebuchse (5) zusammenwirkt.
2. Hydraulische Gewindebolzenspannvorrichtung mit einem sich auf
einem mittels eines Gewindebolzens (2) und einer Mutter (3)
zu verspannenden Maschinenteil (1) abstützenden Zylinder (7)
und mit einem darin abgedichtet geführten, sich an einer auf
ein Gewindeende (4) des Gewindebolzens (2) aufgeschraubten
Gewindebuchse (5) abstützenden Kolben (8),
dadurch gekennzeichnet,
daß eine ein Wegschleudern von Teilen (5, 6, 8) der
Vorrichtung bei einem Abreißen der Gewindebuchse (5) unter
Last verhindernde Kappe (16) am Zylinder (7) und ein das
Wegschleudern dieser Teile (5, 6, 8) und des Zylinders (7)
mit der Kappe (16) verhinderndes, als umlaufende, radial nach
innen vorspringende Kegelfläche ausgebildetes Fangelement
(14) am Kolben (8) angebracht ist und das Fangelement (14)
mit einer am Gewindebolzen (2) verbleibenden, entsprechenden
Kegelfläche (15) am dem Maschinenteil (9) zugewandten Ende
der Gewindebuchse (5) zusammenwirkt.
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