DE4341431C2

DE4341431C2 - Vorrichtung zum Klemmen und Spannen von biegsamen Druckplatten

Info

Publication number: DE4341431C2
Application number: DE19934341431
Authority: DE
Inventors: Arndt Jentzsch; Arnfried Jehring
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1993-12-04
Filing date: 1993-12-04
Publication date: 2002-11-07
Anticipated expiration: 2013-12-05
Also published as: DE4341431A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Klemmen und Spannen von biegsamen Druck platten auf dem Plattenzylinder von Bogenrotationsmaschinen mit einer im Zylinderkanal an geordneten vorderen, aus einer oberen und einer unteren Klemmschiene bestehenden Klemmeinrichtung und einer hinteren, aus einer oberen und einer unteren Klemmschiene bestehenden Klemmeinrichtung, die zum Spannen tangential verschiebbar ausgeführt ist.

Nach der DD 269 586 B3 ist eine derartige Vorrichtung zum Klemmen und Spannen von biegsamen Druckplatten bekannt. Das Klemmen der Druckplatte erfolgt durch ein in der un teren Klemmschiene der vorderen Klemmeinrichtung sowie durch ein in der unteren Klemm schiene der hinteren Klemmeinrichtung vorgesehenes Ziehkeilgetriebe. Das Spannen der Druckplatte erfolgt, indem in der hinteren Kanalwand eine axial bewegliche Ziehschiene vor gesehen ist, mit deren Hilfe Rollen geführt werden, gegen welche sich Ziehkeile abstützen, die gefedert an der tangential verschiebbaren hinteren Klemmeinrichtung anliegen.

Es ist nachteilig bei dieser Vorrichtung zum Klemmen und Spannen, dass sie einen hohen Raumbedarf bedingt und aus den unterschiedlichen konstruktiven Ausführungen der Klemmeinrichtungen sowie der Spanneinrichtung eine Teilevielzahl resultiert, die den Fer tigungsaufwand erhöht. Außerdem ist ein hoher Fertigungs- und Justieraufwand erforderlich, um eine gleichmäßige Kräfteverteilung beim Spannen und Klemmen realisieren zu können.

Aus der DE 78 21 397 U1 ist eine weitere Vorrichtung zu Befestigen von biegsamen Druck platten bekannt, bei der hydraulisch oder pneumatisch klemmbare Spannschienen verwen det werden. Dabei ist eine der Spannschienen als mehrfach unterteilte Klemmleiste ausge führt. Jedem Abschnitt dieser Klemmleiste ist mindestens ein hydraulisch oder pneumatisch betätigbarer Druckkolben zugeordnet.

Bei der DE 69 30 610 U wird ein zum Aufspannen von Druckplatten vorgesehener Zylinder mit Spannschienen versehen, von denen eine verschiebbar ausgeführt ist. Dieser verschieb baren Spannschiene sind Hydraulikkolben zugeordnet, die über eine Verteilerleitung mit ei nem zentralen Druckmittelzylinder in Verbindung stehen.

Die beiden oben genannten Lösungen erfordern ebenfalls einen hohen Fertigungsaufwand, verbunden mit einem hohen Raumbedarf infolge der Verwendung von hydraulischen und pneumatischen Stellelementen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Klemmen und Spannen von biegsamen Druckplatten zu schaffen, deren Realisierung mit minimiertem Aufwand möglich ist.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch gelöst.

Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, eine Vorrichtung zu schaffen, die zum Klemmen und Spannen der Druckplatte Verwendung finden kann, wobei ein geringer Bau raum beansprucht wird. Durch die Verwendung von einfachen und gleichen Bauelementen zum Klemmen des Druckplattenanfangs, des Druckplattenendes sowie zum Spannen der Druckplatte ist eine rationelle Fertigung und Lagerhaltung möglich. Außerdem wird durch die erfindungsgemäße Lösung eine gleichmäßige Kraftverteilung beim Klemmen und Spannen der Druckplatte ohne aufwändige Justierung der Einrichtung realisiert, wobei die Höhe der Klemm- und Spannkraft frei wählbar ist durch eine Variation der Anzahl der zur Verwen dung gelangenden Stützbolzen.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigen

Fig. 1 einen Schnitt durch die schematische Darstellung einer Klemm- und Spannvorrich tung

Fig. 2 eine Darstellung gem. Schnitt A-A in Fig. 1

Fig. 3 einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform der Klemm- und Spannvorrich tung

Fig. 4 eine Darstellung gem. Schnitt B-B in Fig. 3

Fig. 5 eine Einzelheit einer weiteren Ausführungsform der Klemm- und Spannvorrichtung

In der Fig. 1 ist schematisch eine Zylindergrube 2 eines Plattenzylinders 1 mit einer vorderen Klemmeinrichtung 5, einer hinteren Klemmeinrichtung 6, einer Spanneinrichtung 17 sowie einer Druckplatte 3 dargestellt. Die vordere Klemmeinrichtung 5 besteht aus einer in der Zylindergrube 2 geführten unteren Klemmschiene 5.1, die sich über Stellschrauben 4 an der vorderen Kanalwand 2.1 abstützt und aus einer mehrere Teile aufweisenden oberen Klemm schiene 5.2, die über Kugelkopfschrauben 7 mit der unteren Klemmschiene 5.1 verbunden ist. In der unteren Klemmschiene 5.1 sind über die Länge der Klemmschiene 5.1 Stützbolzen 8 vorgesehen. Die Stützbolzen 8 sind in der unteren Klemmschiene 5.1 verschiebbar geführt, werden mit dem oberen Ende, initiiert durch ebenfalls in der unteren Klemmschiene 5.1 ge führte und sich gegen die obere Klemmschiene 5.2 abstützende Druckfedern 9, in Kontakt gehalten mit der oberen Klemmschiene 5.2 und stützen sich mit dem unteren Ende gegen ein Zugmittel 10 ab. Das Zugmittel 10 kann als Seil, Kette oder Band ausgebildet sein und ist in den Fig. 1 und 2 als Seil dargestellt. Das Zugmittel 10 ist, wie in Fig. 2 dargestellt, an dem einen Ende der unteren Klemmschiene 5.1 beispielsweise mit Hilfe einer Seilklemme 11 arretiert und wird über die obere Seite der unteren Klemmschiene 5.1 sowie eine geneigt zum Stützbolzen 8 verlaufende erste Bohrung 12 zum frei in eine an der unteren Seite der unteren Klemmschiene 5.1 angeordnete Aussparung 13 ragenden Ende des Stützbolzens 8 geführt. Das untere Ende des Stützbolzens 8 weist eine konkave Aussparung auf, in welche das als Seil ausgebildete Zugmittel 10 eingreift. Durch eine zweite geneigt zum Stützbolzen 8 verlaufende Bohrung 12 wird das Zugmittel 10 zurück zur oberen Seite der unteren Klemmschiene 5.1 geleitet. Nachfolgend wird das Zugmittel 10 zum unteren Ende des be nachbarten Stützbolzens 8 geführt. Am anderen Ende der Klemmschiene 5.1 ist das Zugmit tel 10 an einem Spannmittel 14 angelenkt. Im Ausführungsbeispiel ist das Spannmittel 14 als um einen Gestellpunkt 15 schwenkbarer Exzenterhebel 16 ausgebildet, an dem das Ende des Zugmittels 10 fixiert ist und der durch Drehung in Pfeilrichtung in eine Übertotlage ver bracht werden kann.

Entsprechend der vorderen Klemmeinrichtung 5 ist die hintere Klemmeinrichtung 6 ausgebil det. Über Kugelkopfschrauben 7 ist der unteren Klemmschiene 6.1 eine obere Klemmschie ne 6.2 zugeordnet, die durch Druckfedern 9 in Wirkverbindung mit in der unteren Klemm schiene 6.1 verschiebbar gelagerten Stützbolzen 8 in Kontakt gehalten wird und die dadurch in Wirkverbindung mit dem Zugmittel 10 steht. Das Zugmittel 10 ist mit dem einen Ende in der unteren Klemmschiene 6.1 arretiert und mit dem anderen Ende an einem in der Klemm schiene vorgesehenen Spannmittel 14 angelenkt. In der unteren Klemmschiene 6.1 ist dar über hinaus eine Spanneinrichtung 17 vorgesehen. Die Spanneinrichtung 17 weist ebenfalls in der unteren Klemmschiene 6.1 verschiebbar gelagerte Stützbolzen 8 auf, die sich auf der einen Seite gegen die hintere Kanalwand 2.2 abstützen und auf der Gegenseite in Wirkverbindung mit einem Zugmittel 10 entsprechend der vorderen Klemmeinrichtung 5 stehen. Zum Klemmen des Druckplattenanfangs wird dieser zwischen die geöffnete vordere Klemmein richtung 5 geschoben und nachfolgend das Spannmittel 14 betätigt, indem durch Drehung des Exzenterhebels 16 in Pfeilrichtung dieser in Übertotlage verbracht wird. Damit werden die mit dem Zugmittel 10 in Wirkverbindung stehenden Stützbolzen 8 in Richtung der oberen Klemmschiene 5.2 verschoben und so die Klemmschiene 5.2 um die Kugelkopfschrauben 7 entgegen der Wirkung der Druckfedern 9 geschwenkt, wodurch der Druckplattenanfang zwi schen der oberen Klemmschiene 5.2 und der unteren Klemmschiene 5.1 geklemmt wird. Nach dem Aufziehen der Druckplatte 3 auf den Plattenzylinder 1 wird das Druckplattenende zwischen der oberen Klemmschiene 6.2 und der unteren Klemmschiene 6.1 der hinteren Klemmeinrichtung 6 positioniert und durch Verbringen des Exzenterhebels 16 des Spannmit tels 14 in die Übertotlage geklemmt. Nachfolgend werden analog zum Klemmvorgang die an der hinteren Kanalwand 2.2 anliegenden Stützbolzen 8 der Spanneinrichtung 17 durch das Zugmittel 10 beaufschlagt und damit die hintere Klemmeinrichtung 6 tangential verschoben, so dass die Druckplatte 3 gespannt wird. Zum Entfernen der Druckplatte 3 werden in umge kehrter Reihenfolge nacheinander die Spannmittel 14 gelöst, indem der Exzenterhebel 16 aus der Übertotlage und damit entgegen der Pfeilrichtung geschwenkt wird und damit die Druckplatte 3 entspannt und entklemmt.

Fig. 3, 4 und 5 zeigen eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung, in denen der Antrieb der Stützbolzen 8 mit Hilfe von Verdrängungsmitteln 18 realisiert wird. In den Fig. 3 und 4 ist das Verdrängungsmittel 18 als fluidgefüllter Schlauch 18.1 ausge führt, während in der Ausführungsform gem. Fig. 5 Kugelumlaufmittel 18.2 als Verdrän gungsmittel 18 vorgesehen sind, wobei der die Kugeln 21 aufnehmende Kugelkanal 20 im Bereich der Antriebswelle eines Stützbolzens 8 erweitert ist. Die Kompression bzw. Dekom pression des fluidgefüllten Schlauches 18.1 und damit die Verschiebung der Stützbolzen 8 wird über eine Verschiebung des Steuerbolzen 19 in oder entgegengesetzt der Pfeilrichtung in Fig. 4 realisiert. Es ist natürlich auch denkbar, den Antrieb der Stützbolzen 8 mit Hilfe von an sich bekannten hydraulischen oder pneumatischen Elementen zu realisieren, wozu je doch aufwendige Zuführungen für die Medien in den Plattenzylinder 1 erforderlich sind.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1

Plattenzylinder

2

Zylindergrube

2.1

vordere Kanalwand

2.2

hintere Kanalwand

3

Druckplatte

4

Stellschraube

5

vordere Klemmeinrichtung

5.1

untere Klemmschiene

5.2

obere Klemmschiene

6

hintere Klemmeinrichtung

6.1

untere Klemmschiene

6.2

obere Klemmschiene

7

Kugelkopfschraube

8

Stützbolzen

9

Druckfeder

10

Zugmittel

11

Seilklemme

12

Bohrung

13

Aussparung

14

Spannmittel

15

Gestellpunkt

16

Exzenterhebel

17

Spanneinrichtung

18

Verdrängungsmittel

18.1

fluidgefüllter Schlauch

18.2

Kugelumlaufmittel

19

Steuerbolzen

20

Kugelkanal

21

Kugel

Claims

1. Vorrichtung zum Klemmen und Spannen von biegsamen Druckplatten (3) auf dem Plat tenzylinder (1) von Bogenrotationsmaschinen mit einer in einer Zylindergrube (2) ange ordneten vorderen (5), aus einer oberen (5.2) und einer unteren (5.1) Klemmschiene be stehenden Klemmeinrichtung und einer hinteren (6), aus einer oberen (6.2) und einer un teren (6.1) Klemmschiene bestehenden Klemmeinrichtung, die zum Spannen tangential verschiebbar ausgeführt ist, wobei die oberen Klemmschienen (5.2, 6.2) durch als Ge lenkpunkte wirkende Kugelkopfschrauben (7) mit den unteren Klemmschienen (5.1, 6.1) verbunden sind, in den unteren Klemmschienen (5.1, 6.1) verschiebbar angeordnete, mit den oberen Klemmschienen (5.2, 6.2) korrespondierende Stützbolzen (8) sowie in der un teren Klemmschiene (6.1) der hinteren Klemmeinrichtung (6) mit der hinteren Kanalwand (2.2) korrespondierende Stützbolzen (8) vorgesehen sind, und die Stützbolzen (8) zum Klemmen der vorderen Klemmeinrichtung (5), zum Klemmen der hinteren Klemmeinrich tung (6) und zum Spannen jeweils mit einem Zugmittel (10) oder einem Verdrängungsmit tel (18) in Wirkverbindung stehen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (10) als Seil, Kette oder Band ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdrängungsmittel (18) als fluidgefüllter Schlauch (18.1) oder als Kugelumlaufmittel (18.2) ausgebildet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (10) an einem Spannmittel (14) angelenkt ist.

5. Vorrichtung nach den Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannmittel (14) als ein in den unteren Klemmschienen (5.1, 6.1) angeordneter, in eine Übertotlage bring barer Exzenterhebel (16) ausgebildet ist.