DE4340415C2 - Steuerverfahren für Spritzgießmaschinen - Google Patents
Steuerverfahren für SpritzgießmaschinenInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft ein Steuerungs- und Regelungsverfahren für Spritzgießmaschinen
gemäß Anspruch 1.
Bei einer Spritzgießmaschine, wie sie beispielsweise aus der japanischen
Patentveröffentlichung Nr. 4 (1992) - 131 217 hervorgeht, wird generell eine Regelungs-
bzw. Rückkopplungssteuerung derart ausgeführt, daß eine Spritzgeschwindigkeit
(Steuerungsgröße) einer Schnecke (der Steuerung unterworfenes Objekt), die durch einen
Einspritzzylinder (Verstellorgan) angetrieben wird, auf einen durch eine vorgegebene
Gießbedingung vorgegebenen Sollwert geregelt wird.
Ein derartiges Verfahren wird unter Bezugnahme auf das in Fig. 5 gezeigte
Regelungssystem erklärt. Zuerst wird eine Stellung eines Einspritzzylinders (bzw.
Schnecke) 62 durch einen Positionsdetektor 61 detektiert, und dieser detektierte Wert Dod
wird durch eine Geschwindigkeitsumwandlungseinheit 63 in eine
Geschwindigkeitsinformation (detektierter Wert Vod) umgewandelt. Ein eine
Gießbedingung vorgebender eingestellter Wert Vos der Einspritzgeschwindigkeit und der
detektierte Wert Vod werden in einer Subtraktionseinheit 64 einer Subtraktion
unterworfen, ein erhaltener Abweichungswert Voc wird in einer PID-Regelungseinheit 65
einer PID-Regelung unterworfen und danach an ein Servoventil 66 gegeben, und dieses
Servoventil 66 wird dazu benutzt, eine Regelung des Antriebs des Einspritzzylinders 62
auszuführen. Eine solche Regelung wird bei einem analogen Signalverarbeitungssystem
ebenso wie bei einem digitalen Signalverarbeitungssystem ausgeführt.
Bei einem solchen herkömmlichen Verfahren wird die Regelung unter Verwendung des die
PID-Regelungseinheit 65 enthaltenden Regelungssystems ausgeführt, wobei im Fall des
analogen Signalverarbeitungssystems eine Einstellung zur Bestimmung einer PID-
Konstante oder dergleichen nicht einfach ist, wobei, wenn eine ausgewählte Einstellung
zur Dämpfung mehrerer Charakteristiken durchgeführt wird, es schwer wird, gute
Charakteristiken für alle Bereiche zu erhalten, was zwangsläufig in dem Nachteil
resultiert, daß leicht ein individueller Fehler und/oder ein mechanischer Fehler auftreten,
obgleich die Einstellung eine beträchtliche Zeit in Anspruch nimmt. Insbesondere wird
dieses Problem deutlich sichtbar, wenn als Servoventil 66 ein Proportionalservoventil
verwendet wird, bei welchem die Strömungsgrößencharakteristik keine lineare
Charakteristik aufweist. Andererseits tritt im Fall des digitalen Signalverarbeitungssystems
(digitales Servosystem), bei welchem ein Steueralgorithmus durch einen Mikrocomputer
ausgeführt und verarbeitet wird, der Nachteil auf, daß es schwierig ist, die lineare
Steuerung, bei welcher Berechnungsgleichungen linear werden, auszuführen. Außerdem
besteht bei dem Regelungssystem mit einer derartigen PID-Regelung, das eine in Fig. 3
durch eine Zwei-Punkt-Linie gezeigte Einspritzgeschwindigkeits-Charakteristik Fv
aufweist, der Nachteil, daß das Ansprechverhalten schlecht ist und eine sehr genaue und
sehr stabile Regelung aufgrund des Auftretens eines Überschwingens in positiver und/oder
negativer Richtung nicht möglich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Steuerungs- und Regelungsverfahren für
Spritzgießmaschinen bereitzustellen, bei welchem insbesondere das Ansprechverhalten
während des Anstiegs der Einspritzgeschwindigkeit verbessert ist, so daß das Auftreten
eines Überschwingens in positiver und/oder negativer Richtung verhindert wird, und bei
welchem die Stabilität und die Zuverlässigkeit beträchtlich vergrößert ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben. Für den Fall, daß eine
Einspritzgeschwindigkeit einer durch eine Antriebseinrichtung 2 beispielsweise einen
Einspritzzylinder 2c angetriebenen Schnecke 3 (der Steuerung unterworfenes Objekt) so
gesteuert bzw. geregelt wird, daß sie einen eingestellten Wert Vs einer vorher eingestellten
Gießbedingung, insbesondere zum Beispiel eine Zwischensteuerungsgröße zur Betätigung
des Einspritzzylinders 2c annimmt, kann ein Ventildifferenzdruck ΔP eines Servoventils 4
detektiert, ein Befehlswert Vc zur Betätigung und Steuerung des Einspritzzylinders 2c
mittels Berechnung durch eine Computerfunktionseinheit 5 auf der Basis des detektierten
Ventildifferenzdrucks ΔP und des eingestellten Wertes Vs bestimmt und der bestimmte
Befehlswert Vc zur Betätigung und Steuerung des Einspritzzylinders 2c verwendet werden.
Dadurch ist es möglich, während einer Teilperiode beim Einspritzen, insbesondere
während einer Übergangsperiode, eine Steuerung auszuführen, die einer
vorwärtsgekoppelten Steuerung ähnlich ist. Deshalb wird während dieser Periode die
gewöhnliche Rückkopplungssteuerung bzw. Regelung nicht ausgeführt.
Weiterhin kann die Einspritzgeschwindigkeit als die Steuerungsgröße detektiert und beim
Erreichen eines vorher eingestellten Zielwertes Ld durch einen detektierten Wert Vd der
detektierten Einspritzgeschwindigkeit eine Regelung auf der Basis des detektierten Wertes
Vd und des eingestellten Wertes Vs ausgeführt werden. Insbesondere wird die aufgrund
der Betätigung des Zylinders 2c hervorgerufene Einspritzgeschwindigkeit detektiert, und
wenn der detektierte Wert Vd den vorher eingestellten Zielwert Ld (üblicherweise gilt Ld
< Vs) erreicht, wird die Regelung auf der Basis des eingestellten Wertes Vs und des
detektierten Wertes Vd ausgeführt. Dadurch wird in der Übergangsperiode die Steuerung
ähnlich einer vorwärts gekoppelten Steuerung ausgeführt, während in der stationären
Periode die Regelung zusammen mit der vorwärts gekoppelten Steuerung verwendet oder
ein Umschalten auf die Regelung allein ausgeführt wird.
Ein Vorteil der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt darin, daß ein Steuerungs-
und Regelungsverfahren für Spritzgießmaschinen bereitgestellt ist, bei welchem während
der ganzen Steuerung bzw. Regelung die Genauigkeit stark vergrößert und die Gießqualität
stark verbessert ist.
Am besten geeignete Beispiele der Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung
anhand der Figuren detailliert näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein funktionelles Blockschaltbild zur Erklärung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens für Spritzgießmaschinen,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Spritzgießmaschine, bei welcher dieses Verfahren
ausgeführt werden kann,
Fig. 3 Charakteristiken von Steuerungsgrößen und dergleichen in Abhängigkeit von
der Zeit, die entstehen, wenn eine Steuerung und Regelung mit diesem Verfahren
ausgeführt wird,
Fig. 4 ein Blockschaltbild eines anderen Beispiels einer Spritzgießmaschine, bei
welcher dieses Verfahren ausgeführt werden kann, und
Fig. 5 ein funktionelles Blockschaltbild zur Erklärung eines herkömmlichen
Regelungsverfahrens für eine Spritzgießmaschine.
Zunächst wird eine Ausbildung einer Spritzgießmaschine, bei welcher ein Verfahren
gemäß dieser Erfindung ausgeführt werden kann, unter Bezugnahme auf die Fig. 2
erklärt.
In Fig. 2 bedeutet das Bezugszeichen 10 eine Einspritzvorrichtung der
Spritzgießmaschine, die an einem vorderen Bereich mit einem Heizzylinder 11 und an
einem hinteren Bereich mit einer Schneckenantriebseinheit 2 versehen ist. Von der
Schneckenantriebseinheit 2 ist in Fig. 2 nur ein Hydraulikzylinder 2c gezeigt. Außerdem
ist der Zylinder 11, der in seinem Inneren eine frei verschiebbare Schnecke 3 aufweist, am
vorderen Ende mit einer Einspritzdüse 12 und am oberen Ende seines hinteren Bereichs
mit einem Trichter zum Zuführen von Gießmaterial versehen. Der Zylinder 2c ist in
seinem Inneren mit einem Kolben 14 versehen und das vordere Ende dieses Kolbens ist
mit dem hinteren Ende der Schnecke 3 verbunden.
Mit X ist ein Steuerungs- und Regelungssystem bezeichnet, das durch eine
Hydraulikdruckschaltung 20 und ein Signalverarbeitungssystem 30 gebildet ist. Die
Hydraulikdruckschaltung 20 ist durch eine Verbindung einer Hydraulikdruckpumpe 21 und
eines Ölbehälters 22 durch ein 3/4-Servoventil 4 mit einer vorderen Kammer und einer
hinteren Kammer des Hydraulikzylinders 2c gebildet. Das Signalverarbeitungssystem 30
ist als Ganzes durch eine Computereinheit 5 gebildet und mit einem Positionsdetektor 35
versehen. Die Computereinheit 5 weist eine Einstelleinheit 31, eine
Geschwindigkeitsumwandlungseinheit 32, eine Servofolgesteuerungseinheit 33 und eine
Servosteuerungseinheit 34 auf. Die Einstelleinheit 31 ist beispielsweise durch eine Tastatur
gebildet, über die verschiedene Gießbedingungen eingestellt werden können, bei diesem
Beispiel insbesondere einen Einstellwert Vs der Einspritzgeschwindigkeit. Verschiedene
Einstelldaten, die über die Einstelleinheit 31 eingestellt werden, werden an die
Servofolgesteuerungseinheit 33 gegeben. Der Positionsdetektor 35 ist so ausgebildet, daß
er beispielsweise einen linearen Maßstab für die absolute Stellung verwendet, und erfaßt
die Stellung der Schnecke 3. An die Servofolgesteuerungseinheit 33 und die
Geschwindigkeitsumwandlungseinheit 32 werden detektierte Positionsdaten gegeben. Die
Geschwindigkeitsumwandlungseinrichtung 32 ist mit einer Funktion zur Umwandlung der
vom Positionsdetektor 35 gegebenen Positionsdaten in Geschwindigkeitsinformation
versehen, und ein detektierter Wert Vd der mittels der
Geschwindigkeitsumwandlungseinheit 32 erhaltenen Einspritzgeschwindigkeit wird an die
Servosteuereinheit 34 gegeben.
Die Servofolgesteuereinheit 33 ist mit einer Funktion zum Übergeben verschiedener
Steuerungszustände zur Ausführung einer Folgesteuerung im Steuerungs- und
Regelungssystem X sowie von Geschwindigkeitseinstelldaten, Druckeinstelldaten und
dergleichen an die Servosteuereinheit 34 versehen. An die Servosteuereinheit 34 werden
außerdem detektierte Werte eines Vorwärtsbewegungsdruckes Pf und eines
Rückwärtsbewegungsdruckes Pr des Kolbens 14 (Schnecke 3), ein Ölzufuhrdruck Po der
Hydraulikdruckpumpe 21 und ein Behälterdruck Pt des Ölbehälters 22 gegeben. Ein
Befehlswert zum Betrieb und zur Steuerung des Zylinders 2c als ein Ausgangssignal der
Servosteuerungseinheit 34, d. h. ein Befehlswert Vc für das Servoventil 4, wird an eine
Steuerungseingabeeinheit 41 des Servoventils 4 gegeben.
Als nächstes wird das erfindungsgemäße Verfahren für die Spritzgießmaschine unter
Bezugnahme auf das in Fig. 1 gezeigte funktionelle Blockschaltbild beschrieben. Das
Beispiel erläutert das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise in einem
Geschwindigkeitssteuerungsbereich beim Einspritzen.
Zunächst betätigt und steuert die Computereinheit 5 (Servosteuerungseinheit 34) den
Zylinder 2c gemäß einem eine Gießbedingung bildenden eingestellten Wert Vs der
Einspritzgeschwindigkeit, einem Ventildifferenzdruck ΔP des Servoventils 4, vorher
gespeicherten vorbestimmten Funktionsgleichungen (Übertragungsfunktion für das
Übertragungssystem und dergleichen) und bekannten Konstanten, d. h. sie bestimmt einen
an das Servoventil 4 zu gebenden Befehlswert Vc (Ventilverschiebung M). Die
Einspritzgeschwindigkeit V kann durch V = Q/S (Q bedeutet die Durchflußmenge durch
das Servoventil 4, S bedeutet die Fläche des Einspritzzylinders 2c) dargestellt werden, so
daß die Durchflußmenge Q aus dem eingestellten Wert Vs der Einspritzgeschwindigkeit
bestimmt werden kann. Die Durchflußmenge Q ist proportional zu einer Öffnungsfläche
einer Spule des Servoventils 4 und einem Durchflußmengenkoeffizienten des Servoventils
4, der proportional zur Quadratwurzel eines Wertes ist, der durch Teilen des Zweifachen
des Ventildifferenzdruckes ΔP des Servoventils 4 durch eine Betriebsöldichte r erhalten
wird, so daß die Durchflußmenge Q nach Q = CB.√2ΔP/r (B bedeutet das Maß der
geöffneten Fläche des Servoventils 4) bestimmt werden kann. In diesem Fall wird der
Ventildifferenzdruck ΔP gemäß P = PO - Pt - Pf (PO bedeutet den Ölzufuhrdruck, Pt den
Behälterdruck, und Pf den Vorwärtsbewegungsdruck (Ladedruck)) bestimmt.
Wenn folglich der eingestellte Wert Vs gegeben ist, wird der Ventildifferenzdruck ΔP in
Realzeit bestimmt, und die Durchflußmenge Q kann durch Berechnung gemäß den vorher
gespeicherten bekannten Konstanten und den oben genannten Funktionsgleichungen (Block
51) bestimmt werden. Außerdem stellen die Durchflußmenge Q und die
Ventilverschiebung M des Servoventils 4 eine proportionale Relation dar, so daß der
Befehlswert Vc des Servoventils 4 gemäß Vc = M = KQ (K bedeutet eine Zunahme bzw.
Verstärkung der Durchflußmenge Q und der Ventilverschiebung M aufgrund des
Ventildifferenzdruckes ΔP) (Blöck 52) bestimmt wird.
Der auf diese Weise erhaltene Befehlswert Vc (Ventilverschiebung M) wird durch eine
Digital-Analog-Umwandlungseinheit 53 in ein analoges Signal umgewandelt und an das
Servoventil 4 gegeben. Dadurch wird speziell vom Start des Einspitzens und während der
Übergangsperiode bei der Tätigkeit des Zylinders 2c die einer vorwärtsgekoppelten
Steuerung ähnliche Steuerung für den Ventildifferenzdruck ΔP (Zwischensteuerungsgröße)
und keine gewöhnliche Regelung für die Einspritzgeschwindigkeit (Endsteuerungsgröße)
durchgeführt. Dies hat zur Folge, daß das Servoventil 4 keine Verzögerung erzeugt,
sondern unmittelbar auf einen schnell zunehmenden Ventilöffnungsgrad eingestellt wird,
um den eingestellten Wert Vs zu erreichen. In diesem Fall wird eine Schalteinheit 54 nach
Fig. 1 auf offen geschaltet.
Der Ventildifferenzdruck ΔP wird in Realzeit detektiert und ändert sich, so daß nach dem
Start des Einspritzens die Durchflußmenge Q zu jedem Zeitpunkt zur Steuerung des
Servoventils 4 geändert wird. In diesem Fall kann der Ventildifferenzdruck ΔP ein
Absolutwert sein oder als sich änderndes Verhältnis bestimmt werden, jedoch wird das
sich ändernde Verhältnis vom Gesichtspunkt der Genauigkeit mehr bevorzugt. Wenn
überdies der Ventildifferenzdruck ΔP zunimmt, wird das Servoventil 4 in Richtung seines
Schließens angesteuert. Andererseits wird eine derartige Druckregelung
(Rückdruckregelung) durch eine Proportional-Plus-Integralregelung ausgeführt. Bei der
Proportional-Plus-Integralregelung wird ein Abweichungswert Ve mit einem
Proportionalverstärkungsfaktor Kp multipliziert und danach bei jeder Integralzeit die
Berechnung einer Summe von Produkten ausgeführt, um den Befehlswert Vc zu
bestimmen, der an das Servoventil 4 gegeben wird. Der Befehlswert Vc ist in diesem Fall
gemäß Vc = Ve + (Kp × Ve)/Ts bestimmt.
Andererseits machen der Kolben 14 und die Schnecke 3 im Zylinder 2c unter der
Steuerung bzw. Regelung des Servoventils 4 eine Vorwärtsbewegung. Die
Vorwärtsbewegungsstellung der Schnecke 3 wird durch den Positionsdetektor 35 detektiert
und in eine Geschwindigkeitsinformation umgewandelt, d. h. in den durch die
Geschwindigkeitsumwandlungseinheit 32 detektierten Wert Vd der
Einspritzgeschwindigkeit. Der erhaltene detektierte Wert Vd wird an eine
Geschwindigkeitsvergleichseinheit 55 gegeben. Außerdem wird der eingestellte Wert Vs
an die Geschwindigkeitsvergleichseinheit 55 gegeben, so daß die
Geschwindigkeitsvergleichseinheit 55 einen Zielwert (Überwachungslinie der unteren
Grenze) Ld aus dem eingestellten Wert Vc gewinnt, beispielsweise durch Multiplikation
mit einem konstanten Koeffizienten (nicht größer als 1), und die
Geschwindigkeitsvergleichseinheit 55 vergleicht diesen Zielwert Ld mit dem detektierten
Wert Vd und schaltet die Schalteinheit 54 zu einem Zeitpunkt (Zeitpunkt von Tc in Fig.
3), zu welchem der detektierte Wert Vd den Zielwert Ld erreicht, auf geschlossen.
Dadurch wird eine auf dem eingestellten Wert Vs und dem detektierten Wert Vd
basierende Regelungsfunktion addiert. Das heißt, der Abweichungswert Ve wird aus dem
eingestellten Wert Vs und dem detektierten Wert Vd durch eine
Subtraktionsfunktionseinheit 56 betimmt, es wird eine Integralberechnung einer
Verzögerung erster Ordnung auf der Basis des durch die Schaltfunktionseinheit 54
hindurchgegangenen Abweichungswertes Ve ausgeführt, und es wird ein Hilfsbefehlswert
Vc' bestimmt (Block 57). Im vorliegenden Fall wird der Hilfsbefehlswert Vc' gemäß Vc'
= VcO + Vc(1 - e)(t/T)/Ts (VcO bedeutet den Servobefehlswert zum vorhergehenden
Zeitpunkt, e bedeutet die Basiskonstante des natürlichen Logarithmus, t bedeutet die
Abtastperiode, T die Zeitkonstante der Verzögerung erster Ordnung und Ts eine
Steuerungszeitkonstante) bestimmt, und der erhaltene Hilfsbefehlswert Vc' wird durch die
Digital-Analog-Umwandlungseinheit 53 in ein Analogsignal umgewandelt, welches
zusätzlich zum Befehlswert Vc an das Servoventil 4 gegeben wird. Auf diese Weise wird
unter Verwendung des eingestellten Wertes Vs und des detektierten Wertes Vd eine
gewöhnliche Regelung für die Einspritzgeschwindigkeit (Steuerungsgröße) addiert. Auf
diese Weise wird die Regelung in der stationären bzw. gleichbleibenden Periode der
Betätigung des Einspritzzylinders 2c addiert und die Regelung für die Steuerungsgröße
(Vd) und die einer vorwärts gekoppelten Steuerung ähnliche Steuerung für die
Zwischensteuerungsgröße (ΔP) werden zusammen benutzt. Im vorliegenden Fall kann die
Regelung auch allein ausgeführt werden.
Bei diesem Steuerungs- und Regelungsverfahren ist die Charakteristik der
Einspritzgeschwindigkeit (Vd) so wie in Fig. 3 dargestellt. Wie aus dieser Figur klar
hervorgeht, wird die einer vorwärts gekoppelten Steuerung ähnliche Steuerung während
des Anstiegs ausgeführt, die Reaktionszeit Tr wird kürzer als eine herkömmliche
Reaktionszeit TrO, das Ansprechverhalten in der Übergangsperiode wird verbessert, ein
Überschwingen in positiver und/oder negativer Richtung verschwindet und die Stabilität
wird verbessert. Überdies werden in der stationären Periode die Regelung und die einer
vorwärts gekoppelten Steuerung ähnliche Steuerung zusammen benutzt, so daß die
Genauigkeit stark erhöht wird. Außerdem tritt nach Fig. 3 beim Auftreten einer
Änderung der Belastung aufgrund einer Ansprechverzögerung im Fall einer Regelung
durch die herkömmliche PID-Regelung eine Fluktuation W der Einspritzgeschwindigkeit
auf, und dieses Problem ist im Fall des Verfahrens gemäß dieser Erfindung gelöst. In
Fig. 3 bezeichnet Lu eine Überwachungslinie einer oberen Grenze, Zf einen Bereich, in
welchem die einer vorwärts gekoppelten Steuerung ähnliche Steuerung unter Verwendung
des Ventildifferenzdruckes P ausgeführt wird, Zb einen Bereich, in welchem die Regelung
weiter zusammen mit der einer vorwärts gekoppelten Steuerung ähnlichen Steuerung
verwendet wird, und Tc einen Schaltpunkt der Schalteinheit 54.
Bezüglich der für die Berechnung notwendigen Zeitkonstante wird eine am besten
geeignete Zeitkonstante durch Ausführen eines Lernprozesses für jeden eingestellten Wert
bestimmt, die gespeichert, bei Änderung der Gießbedingungen gelesen und benutzt wird.
Überdies ist es auch möglich, während der Ausführung der Steuerung bzw. Regelung den
eingestellten Wert mit dem detektierten Wert zu vergleichen, um eine am besten geeignete
Zeitkonstante zu bestimmen. Darüberhinaus wird bei Verwendung eines
Proportionalservoventils die Zeitkonstante so eingestellt, daß eine Kennlinie, die eine
Ventilverschiebung in Abhängigkeit von einer Durchflußmenge angibt, eine lineare
Charakteristik aufweist.
Ein anderes Beispiel der Erfindung ist in Fig. 4 dargestellt. Das obige, in Fig. 2
gezeigte Beispiel ist vom Hydraulikdrucktyp, während das andere Beispiel nach Fig. 4
vom Elektromotortyp ist. Grundsätzlich kann der Elektromotortyp wie der
Hydraulikdrucktyp ausgeführt sein, mit der Ausnahme, daß die Funktionsgleichungen und
die Konstanten verschieden sind. In der Fig. 4 sind Teile, die jenen in Fig. 2 gleich
sind, mit dem gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Der Elektromotortyp unterscheidet sich
vom Hydraulikdrucktyp darin, daß die Schnecke 3 durch einen Servomotor 37 und einen
Kugelspindelmechanismus 38 bewegt wird, und daß eine Motorsteuerung 39 zum Betrieb
des Servomotors 37 vorgesehen ist, wobei die Drehzahl (Drehwinkel) des Servomotors 37
durch einen Drehkodierer 40 detektiert wird und an die Motorsteuerung 39 zum Ausführen
der Steuerung bzw. Regelung gegeben wird.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Beispiele beschränkt. Bei den
obigen Beispielen ist zum Beispiel die Einspritzgeschwindigkeit die Steuerungsgröße,
jedoch ist es möglich, das gleiche auch mit anderen Steuergrößen auszuführen,
beispielsweise einem Druck, einer Position oder dergleichen.
Claims (8)
1. Steuerungs- und Regelungsverfahren für Spritzgießmaschinen,
bei dem die Einspritzgeschwindigkeit (Vd) einer von einer
Antriebseinrichtung (2c) angetriebenen Schnecke (3) auf einen
durch eine vorgegebene Gießbedingung gegebenen Sollwert (Vs)
geregelt wird,
mit folgenden Schritten:
Ansteuern der Antriebseinrichtung (2c), wobei ein Istwert (ΔP) einer Betriebsgröße der Antriebseinrichtung (2c) erfaßt wird,
Berechnen eines Befehlswertes (Vc) für die Ansteuerung der Antriebseinrichtung (2c) auf der Grundlage des erfaßten Istwertes (ΔP) und des gegebenen Sollwertes (Vs), und
Erfassen der Einspritzgeschwindigkeit (Vd) der Schnecke (3), wobei die Antriebseinrichtung (2c) ab Beginn des Antriebs der Schnecke (3) auf der Grundlage des berechneten Befehlswertes (Vc) angesteuert wird, bis die erfaßte Einspritzgeschwindigkeit (Vd) der Schnecke (3) einen voreingestellten Zielwert (Ld) erreicht, und die Einspritzgeschwindigkeit (V) der Schnecke ab diesem Zeitpunkt auf der Grundlage der erfaßten Einspritzgeschwindigkeit (Vd) und des gegebenen Sollwertes (Vs) auf den Sollwert (Vs) geregelt wird.
Ansteuern der Antriebseinrichtung (2c), wobei ein Istwert (ΔP) einer Betriebsgröße der Antriebseinrichtung (2c) erfaßt wird,
Berechnen eines Befehlswertes (Vc) für die Ansteuerung der Antriebseinrichtung (2c) auf der Grundlage des erfaßten Istwertes (ΔP) und des gegebenen Sollwertes (Vs), und
Erfassen der Einspritzgeschwindigkeit (Vd) der Schnecke (3), wobei die Antriebseinrichtung (2c) ab Beginn des Antriebs der Schnecke (3) auf der Grundlage des berechneten Befehlswertes (Vc) angesteuert wird, bis die erfaßte Einspritzgeschwindigkeit (Vd) der Schnecke (3) einen voreingestellten Zielwert (Ld) erreicht, und die Einspritzgeschwindigkeit (V) der Schnecke ab diesem Zeitpunkt auf der Grundlage der erfaßten Einspritzgeschwindigkeit (Vd) und des gegebenen Sollwertes (Vs) auf den Sollwert (Vs) geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Verwendung eines Hydraulikzylinders (2c) als
Antriebseinrichtung (2).
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hydraulikzylinder (2c) mittels dem Ventildifferenzdruck (ΔP)
eines Servoventils (4), welches den Befehlswert (Vc) empfängt,
betätigt wird, wobei der Ventildifferenzdruck (ΔP) als Istwert
bei der Berechnung des Befehlswertes (Vc) verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Verwendung eines Servomotors (37) als Antriebseinrichtung.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehzahl des Servomotors (37) als Istwert bei der Berechnung
des Befehlswertes (Vc) verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß durch eine Schalteinrichtung (54) auf die
Regelung der Einspritzgeschwindigkeit (V) umgeschaltet wird,
wenn die erfaßte Einspritzgeschwindigkeit (Vd) den
voreingestellten Zielwert (Ld) erreicht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Regelung der Einspritzgeschwindigkeit
auch auf der Grundlage des erfaßten Istwertes (ΔP) erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zielwert (Ld) unterhalb des Sollwertes
(Vs) liegt.
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Inventor name: NAKAMURA, NOBUYUKI, NAGANO, JP Inventor name: ARAI, TSUYOSHI, NAGANO, JP |
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