DE4340117C2 - Verfahren zur Beheizung von Backöfen, insbesondere Industriebacköfen und Backofen zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Beheizung von Backöfen, insbesondere Industriebacköfen und Backofen zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beheizung von Backöfen, insbeson
dere Industriebacköfen, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und einen Backofen zur Durchführung des Verfahrens.
Dieser Backofen ist für eine Beheizung mit Holz vorgesehen.
Immer mehr steigt die Nachfrage nach ökologischen, d. h. umweltfreundlich
erzeugten Produkten, dazu gehört auch das nach althergebrachter Art und
Weise gebackene Brot. Das in einem Backofen mit Holzbeheizung gebackene
Brot ist wegen seines Wohlgeschmacks und seiner Bekömmlichkeit beim Publi
kum sehr geschätzt. Um den Vorteil eines solchen Holz-Backofens voll nutzen
und mit fallender Temperatur backen zu können, ist es in erster Linie er
forderlich, daß ein solcher Backofen eine große Wärmespeicherkapazität
aufweist und die Möglichkeit bietet, die erzeugte Wärmeenergie zu einem
hohen Prozentsatz für den Backprozeß zu verwerten.
Doch viele
herkömmliche Backöfen sind nur für kontinuierliche Beheizung vorgesehen,
die Wege der Heizgasströme sind kurz und enden, ohne ihre nutzbare Wärme
energie voll abgegeben zu haben, zu schnell im Schornstein. Die meisten
Öfen sind auch verhältnismäßig leicht gebaut, wodurch es an einem ausrei
chenden Wärmespeichervermögen fehlt.
In der DE-PS 6 84 418 ist ein Backofen bekannt geworden, dessen Heizgase
zwischen übereinander angeordneten Backkammern im Gegenstrom durch Rohre
geführt sind. Die Heizgase werden jedoch in zwei voneinander unabhängigen
Feuerräumen erzeugt und zu schnell in den Schornstein abgeführt. Die Be
lastung der Umwelt mit CO₂ ist bei der Benutzung zweier Feuerräume sehr
hoch und der Aufwand an Wärmeenergie rechtfertigt nicht den erzielten
Nutzen.
Das in der DE-PS 37 20 819 beschriebene Backhaus besteht aus einer Anzahl
paarweise symmetrisch zu einem Schornstein angeordenten Backkammern, die
etagenweise übereinander liegen. Dabei ist jede Backkammer einzeln beheiz
bar. Von einem Gebläse sind nach jeder Etage Steigleitungen geführt, von
denen nach jeder Kammer der jeweiligen Etage Anschlüsse abgezweigt sind,
über die den Kammern Verbrennungsluft zuführbar ist. An der Außenseite
sind die Kammern mit Regelklappen für die Abgasabführung versehen. Das
Backhaus besitzt rechts und links je einen Abgaszug, die einerseits mit
den Backkammern verbunden sind, andererseits in den Schornstein münden.
Obwohl das Backhaus transportabel sein soll, besitzt es eine gewisse Masse von wärmedämmenden
Schamottsteinen, die die Verbrennungswärme teilweise speichern. Das bringt es mit sich, daß mit den
Rauchgasen ein Teil der durch Verbrennung erzeugten Wärme ungenutzt
durch den Schornstein abgeführt wird, ohne daß es möglich wäre, auf dem
Rauchgasweg weitere Partien des Backhauses aufzuheizen und die Rauchgase abzukühlen. In An
betracht der gleichzeitigen Beheizung einer ganzen Anzahl von Backkammern wird
auch hier eine hohe Umweltbelastung mit CO₂ angenommen.
Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Beheizung von Backöfen
und einen Backofen zu schaffen, der eine optimale Ausnutzung der eingesetz
ten Wärmeenergie zuläßt, eine gute Wärmespeicherkapazität besitzt und ein
Mindestmaß an CO₂-Ausstoß aufweist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst wie im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 und 2 dargelegt. Weitere Merkmale der Ausgestaltung der Er
findung sind aus den Ansprüchen 3 bis 6 zu entnehmen.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß die eingesetzte Wärmeenergie
weitestgehend von der Masse des Backofens gespeichert wird und es so
auch möglich wird, mit der gespeicherten Wärme den Backprozeß weiter
fortzuführen und mit fallender Temperatur zu backen, ohne daß der Back
ofen erneut beheizt werden muß. Natürlich ist der Backofen auch unter
ständigem Beheizen betreibbar. Die Teilung des Heizstroms in vier Teile
bringt es mit sich, daß die Heizgase einen genügend langen Weg geführt
werden, ehe sie in den Schornstein gelangen. Die Wärme im Backofen ist
gleichmäßig verteilt, wodurch die Backwaren während des Backvorganges
nicht umgesetzt werden müssen, weil sog. "heiße Stellen" innerhalb der
Backkammern nicht vorhanden sind. Wie schon vermerkt, kann bei erlosche
nem Feuer der Backbetrieb fortgesetzt werden, was den Backofen als beson
ders schadstoffarm auszeichnet.
Die Erfindung ist an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Heizgasführung im Back
ofen in Draufsicht,
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Backofens in Vorderan
sicht,
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Backofens von der Seite
gesehen,
Fig. 4 eine Darstellung des Feuerraumes im Schnitt,
Fig. 5 eine Darstellung der tunnelförmigen Einbauten zur Führung
der Heizgase,
Fig. 6 die Einmündung der Kanäle in erstere Kanäle über der Back
kammerdecke.
Fig. 1 zeigt, wie die Führung der Heizgase im Backofen vor sich geht.
Der Übersichtlichkeit halber ist in der linken Hälfte des Backofens die
Heizgasführung über der Backkammerdecke und in der rechten Hälfte die
Heizgasführung unter der Backkammersohle dargestellt. Dabei bedeuten die
Symbole Kreis mit zentralem Punkt eine auf den Betrachter zukommende und
Kreis mit darinbefindlichem Kreuz eine vom Betrachter weg führende Strö
mung. Diese Symbole gelten für alle Fig. 1 bis 6.
Die Heizgase werden vom Feuerraum 1 über seitlich von diesem zu beiden
Seiten abzweigende Kanäle 2 unter den Backkammersohlen beider Backkammern 3,
nämlich der linksseitigen und der rechtsseitigen, geführt (Fig. 2). Am En
de der Backkammern 3 sind an deren Seitenwänden aufsteigende Kanäle 4 an
geordnet, die Heizgase werden umgelenkt und strömen nun in diesen senk
recht nach oben und werden dann an den Backkammerdecken wieder umgelenkt
und strömen nun durch Kanäle 5, die durch tunnelartige Einbauten 16 gebil
det sind, bis zum Eintritt in den Schornstein 6. In der Feuerraumdecke 7
ist der Spalt 8 vorgesehen. Durch diesen strömt weiterhin ein Strom von
Heizgasen, der sich in zwei Ströme aufteilt und über die Kanäle 14 und 15
durch Kanäle 10 strömt, die sich über der Backkammerdecke 13 befinden und
die durch die Anbringung von Abdeckungen 17 auf den Zwischenräumen zwischen
den tunnelförmigen Einbauten 16, die die Kanäle 5 bilden, entstanden sind.
Diese Heizgase in den Kanälen 10 strömen im Gegenstrom zu denen in den
Kanälen 5 und gelangen bis an die entgegengesetzten Enden der Backkammer
decken 13 und münden an den Übergangsstellen 11 in die Kanäle 5 ein
(Fig. 6) und werden zum Schornstein geführt.
In Fig. 4 ist der Feuerraum 1 in zwei aneinanderstoßenden Halbschnitten
dargestellt. Diese Art der Darstellung wurde gewählt, da, anders als in
der schematischen Darstellung in Fig. 2, beim ausgeführtem Backofen die
Kanalabgänge der Kanäle 2 und 10 nicht in einer Zeichenebene liegen. So
zeigt die linksseitige Darstellung wie in Feuerraum 1 die Kanäle 2 unter
der Backkammersohle 12 weggeführt sind und wie sie über der Backkammer
decke 13 als Kanäle 5 zurückkehren und nach dem Schornstein 6 geleitet
werden. Die rechtsseitige Darstellung zeigt die Feuerraumdecke 7, in der
der Spalt 8 eingebracht ist. Über dem Spalt 8 befindet sich der lange
Kanal 14, der rechtwinklig zu den Längsachsen der Backkammern 3 verläuft
und nach oben in zwei schmalen Kanälen 15 fortgesetzt ist, von denen bei
dieser Darstellung nur einer zu sehen ist. An deren oberen Enden zweigen
zu beiden Seiten die Kanäle 10 ab, in denen die Heizgase im Gegenstrom
zu den in den Kanälen 5 geleiteten Heizgasen geführt sind. Die äußeren
Seitenwände der Kanäle 15 sind dabei die inneren Wände der Backkammern 3.
In Fig. 5 ist ein Schnitt in Längsrichtung durch eine Backkammer 3 gezeigt,
der besonders die tunnelförmigen Einbauten 16 zur Führung der Heizgase ver
anschaulicht, die sowohl unter der Backkammersohle 12 als auch über die
Backkammerdecke 13 verlaufen und sowohl die Kanäle 2 unter der Backkammer
sohle 12 als auch die Kanäle 5 über der Backkammerdecke 13 bilden. Unter
der Backkammersohle 12 sind zwischen den tunnelförmigen Einbauten 16 wärme
speichernde Einbauten 18 vorgesehen, die für einen Wärmeausgleich und damit
einer gleichmäßigen Wärmespeicherung an der Backkammersohle 12 sorgen und
sog. "heiße Stellen" vermeiden und damit ein Umsetzen der Backwaren wäh
rend des Backvorganges überflüssig machen. Die Kanäle 10, die über die
Backkammerdecke 13 und parallel zu den Kanälen 5 verlaufen, sind durch Ab
deckungen 17 gebildet, die die zwischen den tunnelförmigen Einbauten 16
vorhandenen Zwischenräume abdecken. Die hierin geführten Heizgase strömen
entgegen der Richtung der in den Kanälen 5 geführten Heizgase. Diese Ka
näle 10 sind nur über die Backkammerdecke geführt und verbessern die Wirkung
der Oberhitze des Backofens, da die Heizgase in den Kanälen 5 bereits
einen großen Teil ihrer Wärmeenergie abgegeben haben, und die Oberhitze
wesentlich für das Gelingen großvolumiger Backwaren ist. Ferner wird
durch diese Maßnahme die Speicherung der Wärmeenergie im Backofen verbes
sert. Die Abgase des Backofens weisen eine beträchtliche Abkühlung auf,
wenn sie in den Schornstein einmünden. Die Kanäle 10 enden an den Stellen,
wo die Kanäle 5 auf der Backkammerdecke 13 beginnen. Hier befinden sich
die Übergangsstellen 11, wovon eine in Draufsicht in Fig. 6 dargestellt
ist. Die ankommenden Heizgase, die entgegen der Richtung der Heizgase in
den Kanälen 5 strömen, werden an den Übergangsstellen 11 um 180° umgelenkt
und in die Kanäle 5 eingeleitet und strömen zusammen mit den Heizgasen in
den Kanälen 5 dem Schornstein zu. Die Übergangsstellen 11 weisen eine für
den Strömungsverlauf günstige Ausbildung aus, um einen guten Übergang der
Rauchgase von den Kanälen 10 in die Kanäle 5 zu erreichen und Rückstau zu
vermeiden. In dieser Ansicht sind auch die von der Backkammersohle 12
aufsteigenden Kanäle 4 sichtbar, die ebenfalls von tunnelförmigen Einbau
ten 16 gebildet werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Beheizung von Backöfen, insbesondere Industriebacköfen,
mit symmetrisch zum Schornstein liegender linker und rechter Backkam
mer, dadurch gekennzeichnet, daß der Strom der vom Feuerraum kommen
den Heizgase in vier Teilströme aufgeteilt wird, von denen je einer
in einer ersten Strömung die linke und die rechte wärmespeichernde
Backkammersohle (12) umströmt, an deren Ende umgelenkt an der äußeren
Seitenwand entlang aufsteigt und über die Backkammerdecke (13) in
schmalen, parallelen ersten Kanälen (5) geführt wird, während die an
deren beiden Teilströme in jeweils einer zweiten Strömung an den bei
den inneren Backkammerseitenwänden nach oben geführt und zwischen den
ersten Kanälen (5) im Gegenstrom zu der in diesen herrschenden Strö
mung in zweiten Kanälen (10) über die Backkammerdecken (13) geführt
werden und am Ende der Backkammerdecke wieder mit der ersten Strömung
vereint und gemeinsam mit der ersten Strömung nach dem Schornstein (6)
geführt werden.
2. Backofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zu beiden Seiten des Feuerraums seitlich im Feuer
raum Kanäle abzweigen, die parallel zueinander in Bodenkanälen (2)
unter den wärmespeichernden Backkammersohlen (12) geführt sind und
weiter seitlich an den Backkammerwänden nach oben über die Backkammer
decke (13) geführt sind und in den Schornstein (6) münden, daß in der
Mitte der Feuerraumdecke (7) ein Spalt (8) vorgesehen ist, der in
einen langen Kanal (14) mündet, der nach oben in zwei schmalen Kanä
len (15) fortgesetzt ist, deren äußere Seitenwände die inneren Seiten
wände der wärmespeichernd ausgebildeten Backkammern sind, an deren
oberen Enden zu beiden Seiten parallele zweite Kanäle (10) abzweigen,
und daß am Ende der Backkammerdecken die zweiten Kanäle (10) mit
Übergangsstellen (11) versehen sind, welche die zweiten Kanäle (10)
mit den ersten Kanälen (5), die durch tunnelartige Einbauten gebildet
sind, verbinden.
3. Backofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Back
kammersohle (12) zwischen den Bodenkanälen (2) wärmespeichernde Ein
bauten (18) vorgesehen sind.
4. Backofen nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die paral
lelen zweiten Kanäle (10) unmittelbar an die ersten Kanäle (5) an
schließen.
5. Backofen nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß unter
der Backkammersohle (12), an den Seitenwänden und über der Backkammer
decke (13) zur Führung der Heizgase tunnelförmige Einbauten (16) vorge
sehen sind.
6. Backofen nach Anspruch 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die tunnel
förmigen Einbauten (16) über der Backkammerdecke (13) mit Abstand von
einander angeordnet sind und einen Zwischenraum bilden und daß die vom
Feuerraum über den Spalt (8) her mit Heizgas beschickten zweiten Kanä
le (10) durch Abdeckungen (17) hergestellt sind, welche die zwischen
den tunnelförmigen Einbauten (16) vorhandenen Zwischenräume abdecken.
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DE3720819A1 (de) * | 1987-06-24 | 1989-01-05 | Jochen Wahl | Backhaus |
-
1993
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DE4340117A1 (de) | 1995-06-01 |
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Owner name: STICH, RUDOLF, 14558 BERGHOLZ-REHBRUECKE, DE |
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