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Einrichtung zum Löschen von Koks. Bei den bisherigen Einrichtungen
zum Löschen des aus den Entgasungsräumen von Gaserzeugungsöfen, insbesondere den
Kammern von Schrägkammeröfen austretenden Kokses läßt man den Kokskuchen in einen
Löschtrog fallen und besprengt ihn in dem Trog von oben - und von unten mit dem
Löschwasser. Der Koks bildet auf dem Boden des Löschtroges einen größeren Haufen,
in welchem eine größere Anzahl Koksstücke übereinanderliegen. Die Besprengung mit
dem Löschwasser hat daher nur zur Folge, daß die oberen und unteren Schichten des
Haufens abgelöscht werden, sein innerer Kern bleibt jedoch glühend und muß daher
zur Besprengung erst freigelegt werden. Diese Art des Ablöschens des Kokses hat
nicht nur den Nachteil, daß zur Freilegung des Kerns des Kokshaufens besondere Einrichtungen
erforderlich sind und heim Umstürzen des Haufens eine unerwünschte Zerkleinerung
des Kokses eintritt, sondern es besteht auch die Gefahr, daß die oberen und unteren
Koksschichten zuviel Wasser erhalten, also ersaufen. Ferner bleibt die Ablöschung
des Kokses ungleichmäßig, und es wird mehr Wasser verbraucht als zum Ablöschen unbedingt
erforderlich ist.
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Diese Übelstände sind nach der Erfindung dadurch behoben, daß die
dem zu entleerenden Entgasungsraum zugekehrte Wand des Löschtroges eine Schurre
bildet, über deren mittleren Teil im Winkel eine Stauwand angeordnet ist, die zwischen
sich und der Schurre einen Durchlaß für den glühenden Koks frei läßt. Der beim Einfallen
in den Löschtrog zerkleinerte Kokskuchen muß dann durch diesen Durchlaß hindurch,
wobei er zu einer verhältnismäßig dünnen und gleichmäßigen Schicht gestreckt wird,
die hinter der Stauwand durch Besprengen von oben und unten abgelöscht wird. Die
gleichmäßige Ablöschung der gesamten aus der Kammer austretenden Koksmenge ist dadurch
gesichert und der Wassergehalt des Kokses sehr gering, weil das Löschwasser
bis
zu den äußersten Teilchen der ausgebreiteten Koksschicht dringen kann, und es daher
möglich ist, diese Wassermenge genau auf diejenige zu beschränken, welche zum Ablöschen
des Kokses erforderlich ist. Hierdurch ist zugleich eine erhebliche Wasserersparnis
erreicht. Auch ist ein Umstürzen des Kokskuchens im Löschtroge nicht erforderlich,
so daß eine zu starke Zerkleinerung des Kokses vermieden ist.
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Um den Durchlaß zwischen Schurre und Stauwand dem jeweiligen Fassungsvermögen
des Entgasungsraumes, also der Größe des Kokskuchens anpassen zu können, ist erfindungsgemäß
die Stauwand nach dem Ofen hin und von diesem fort bewegbar. Bei Änderung des Abstandes
der Stauwand vom Ofen ändert sich infolge der gegenseitigen Winkellage von Schurre
und Stauwand auch die Größe des Koksdurchlasses und damit die Schichthöhe des zu
löschenden Kokses. Vorteilhaft ist zu diesem Zweck vor dem Ofen ein Löschwagen vierfahrbar,
der mit einer nach dem Ofen hin und von diesem fort vierfahrbaren Laufkatze versehen
ist, an der die Stauwand hängt.
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Die Zuführung des Löschwassers, insbesondere für die Besprengung des
Kokses von unten, gestaltet sich besonders einfach, wenn der Löschtrog einen feststehenden
Bunker bildet, über dem der die Stauwand tragende Löschwagen vierfahrbar ist. Es
ist dann die die Schurre bildende Wand des Löschtroges mit den Spritzdüsen versehen.
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Um den Kokskuchen vor seinem Durchtritt durch den zwischen Stauwand
und Schurre gebildeten Durchlaß hinreichend zu zerkleinern, damit eine Verstopfung
des Durchlasses vermieden wird, ist erfindungsg ern. äß die Stauwand an der dem
Ofen zugekehrten Seite in ihrer Mitte mit einer im Querschnitt dachförmigen Schneide
versehen. Auf diese Schneide trifft der Kokskuchen an seiner aht, wodurch er zerspalten
wird. Die Teile des Kokskuchens werden durch die sich nach hinten verbreiternde
Schneide seitlich abgelenkt, wodurch eine günstige Ausbreitung des Kokses auf die
ganze hinter der Stauwand liegende Fläche der Schurre gesichert ist. Zweckmäßig
ist diese Schneide um ihre untere Kante drehbar und einstellbar, um sie in die für
die Zerteilung des Kokskuchens günstigste Lage bringen und insbesondere der Höhe
der Schrägkammern anpassen zu können.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Kokslöscheinrichtung
nach der Erfindung dargestellt.
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Abb. i ist ein senkrechter Schnitt durch die Einrichtung mit der Vorderansicht
des Ofens. Abb.2 ist ein senkrechter Längsschnitt nach der Linie A-B der Abb. i
und Abb. 3 ein wagerechter Querschnitt nach der Linie C-D der Abb. z.
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Der zu entleerende Ofen ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Schrägkammerofen a, vor dessen Kammern b ein als Löschtrog dienender
Bunker c angeordnet ist, der über die ganze Länge des Ofens durchgeht. Die dem Ofen
a zugekehrte Wand d des Bunkers c ist als Schurre ausgebildet, so daß der darauf
fallende glühende Koks unter der Wirkung der Schwerkraft bis zur Auslaßöffnung e
des Bunkers c gelangen kann. Oberhalb des Bunkers c ist auf Gleisen f ein Löschwagen
g vor den Kammern b vierfahrbar. Der Löschwagen ist mit einem Schlot 1a zum Abzug
der Dämpfe versehen. Im Löschwagen g ist eine auf den Ofen a zu gerichtete und wagerecht
liegende Fahrbahn i angebracht, die zum Verfahren einer Laufkatze k dient, an deren
Unterseite ein Gestell L angebracht ist, das ein Dreieck bildet, dessen Spitze der
Schurre d des Bunkers c zugekehrt ist. An dieser Dreieckspitze ist um eine Achse
in eine im wagerechten Querschnitt dreieckige Schneide st gelagert, clie innerhalb
des Gestells L mittels eines Handgriffs o verstellt und in der Einstellage mittels
einer an der Laufkatze vorgesehenen Kupplung p festgestellt werden kann. An der
Schneide ja ist hinten eine Stauwand q befestigt, die fast bis zur Achse in reicht
und sich bis dicht an die Seitenwandungen des Löschwagens g erstreckt. Die Neigung
der Schurre d ist so gewählt, daß zwischen der unteren Kante der Stauwand q und
der Schurre d ein bestimmter Durchlaß für den glühenden Koks verbleibt, wobei die
Stauwand q etwa über dem mittleren Teil der Schurre hängt.
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An dem dem Ofen a zugekehrten Teil des Löschwagens b ist noch eine
kürzere Schurre r vorgesehen, um den Kokskuchen aus der Kammer b auf die
Schurre d des Löschtroges c überzuführen.
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Der Löschtrog c ist an der Schurre d, insbesondere an dem hinter der
Stauwand q liegenden Teile, mit einer größeren Anzahl Spritzdüsen s versehen, die
an einer absperrbaren Zuleitung t für das Löschwasser angeordnet sind. Oberhalb
dieses Teils der Schurre d ist eine Brause u im Löschwagen g angebracht,
die mit einem Stutzen v herausragt, der an eine Wasserzuleitung w anschließbar ist.
Unterhalb der Austrittsöffnungen e des Bunkers c kann eine Fördervorrichtung, z.
B. ein Förderwagen i, laufen, der den abgelöschten Koks aufnimmt.
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Vor der Entleerung einer Kammer b wird die Laufkatze h auf ihrer Fahrbahn
i so weit verschoben, claß zwischen der unteren Kante
der
Stauwand q und der Schurre d ein dem Fassungsvermögen der Kammer b, also der Größe
des Kokskuchens entsprechender Durchlaß für den Koks verbleibt. Mit Rücksicht auf
die Höhe der Kammer b, also des Kokskuchens, wird die Schneide n mittels des Handgriffs
o so eingestellt, daß der Kokskuchen in seiner ganzen Höhe auf die Schneide auftrifft.
Dabei wird der Löschwagen g so vor die Kammer b gefahren, daß die Schneide n in
gleicher Flucht mit der Längsmitte der Kammer steht. Wird dann die Kammer b entladen,
so gleitet der glühende Kokskuchen über die Schurre y auf die Schurre d des Troges
c und trifft an seiner Naht auf die Schneide -ia, durch die er in zwei Teile gespalten
wird. Diese Teile werden durch die pflugartig wirkende Schneide nach den Seiten
hin auf die Stauwand q zu abgelenkt, an "welcher sich der in größere Koksstücke
aufgebrochene Kokskuchen zunächst anstaut. Die unmittelbar auf der Schurre d liegenden
Koksstücke gleiten aber unter ihrer Schwerewirkung durch den Durchlaß zwischen der
unteren Kante der Stauwand q und der Schurre auf der ganzen Breite des Löschwagens
hindurch, so daß hinter der Stauwand q der Koks in einer gleichmäßigen Schicht gewisser
Stärke ausgebreitet liegt. Es wird dann durch öffnung des Absperrhahns in der Wasserzuleitung
t dieser Koks von unten durch die Spritzdüsen s besprengt. Da der Koks nur in einer
verhältnismäßig dünnen, gleichmäßigen Schicht auf der Schurre hinter der Stauwand
q liegt, kann der sich bildende Dampf bis zu den oberen Koksstücken der Schicht
hindurchtreten, wo er als Gluterstickungsmittel dient, ohne sich zu zersetzen. Man
kommt daher für das Ablöschen mit der Besprengung von unten aus, wobei man nur gerade
so viel Wasser gebraucht, als zum Ablöschen unbedingt erforderlich ist. Im Bedarfsfalle
kann auch diese Koksschicht mittels der Brause u. von oben besprengt werden, die
an die Zuleitung a,, angeschlossen wird.
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An Stelle der Brause kann natürlich auch ein Schlauch treten, der
von Hand geführt wird. Der angestaute Koks tritt allmählich durch den Durchlaß zwischen
Stauwand q und Schurre d hindurch, bis er restlos abgelöscht ist. Dabei kann der
Koks durch die absperrbare Öffnung e des Bunkers c in den Förderwagen _r übergeführt
werden.
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Bei einem anderen Fassungsvermögen der Kammer b würde eine Verstellung
der Stauwand q nach dem Ofen a hin oder von diesem fort erforderlich
sein, um die Schichthöhe der hinter der Stauwand q liegenden Koksschicht dem Fassungsvermögen
anzupassen, denn infolge der gegenseitigen Winkelstellung der Stauwand q und der
Schurre d ändert sich bei der Bewegung der Stauwand der Abstand zwischen der unteren
Kante dieser Wand und der Schurre und damit der Durchgang für den Koks. Bei besonders
hohen Kammern wird-die Schneiden durch Drehung um die Achse an nach hinten unigelegt,
damit auch der Kokskuchen auf seiner ganzen Höhe an der Naht auf die Schneide auftrifft.
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Die mit der Stauwand zusammenwirkende Schurre kann auch an dem Löschwagenselbst
vorgesehen sein, und an Stelle des über die ganze Länge durchgehenden Bunkers c
können auch mehrere Bunker Verwendung finden, die unterhalb des Löschwagens liegen.