DE4338838C2 - Kippvorrichtung zum Entleeren von Müllbehältern - Google Patents
Kippvorrichtung zum Entleeren von MüllbehälternInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kippvorrichtung zum Entleeren
von Müllbehältern, insbesondere für Müllfahrzeuge, mit einer in
einer vertikalen Führung eines Gestelles verschiebbar gelagerten,
an einem Hubtrieb angeschlossenen Kippwelle, die wenigstens eine
Aufnahme für die Müllbehälter trägt und aus einer anschlagbegrenz
ten Ausgangsdrehstellung über wenigstens einen mit der Kippwelle
drehfest verbundenen Schwenkhebel verdrehbar ist, der zur Drehungs
erteilung mit seinem freien Ende in eine quer zur Führung des Ge
stelles verlaufende, gestellfeste Kulisse eingreift.
Um Müllbehälter zunächst anzuheben und dann in einen Sammelbehäl
ter zu entleeren, ist es bekannt (AT-PS 384 799), die Aufnahme
für die Müllbehälter an einer Kippwelle vorzusehen, die seitlich
in vertikalen Führungen mittels eines Hubtriebes verschoben wer
den kann und mit einem Schwenktrieb verbunden ist, der aus einem
mit der Kippwelle drehfest verbundenen Schwenkhebel und einer
quer zur vertikalen Kippwellenführung verlaufenden, gestellfe
sten Kulisse besteht, in die das freie Ende des Schwenkhebels
eingreift. Wird beim Anheben der Kippwelle das freie Ende des
Schwenkhebels in der Kulisse gefangen, so wird der Kippwelle über
den Schwenkhebel eine Drehung erteilt, die zu einem Entleeren des
aufgenommenen Müllbehälters führt. Über einen entsprechenden Ku
lissenverlauf kann im Zusammenhang mit der gewählten Länge des
Schwenkhebels ein vorteilhafter Beschleunigungs- und Geschwindig
keitsverlauf über den Kippwinkel sichergestellt werden, ohne un
zulässige Belastungen des Schwenktriebes in Kauf nehmen zu müssen.
Aufgrund der notwendigen Länge des Schwenkhebels ergibt sich al
lerdings für den Schwenktrieb eine vergleichsweise große Bauhöhe.
Außerdem bleibt der erreichbare Kippwinkel beschränkt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu
vermeiden und eine Kippvorrichtung zum Entleeren von Müllbehältern
der eingangs geschilderten Art mit einfachen konstruktiven Mitteln
so zu verbessern, daß ein vorteilhafter Geschwindigkeits- und Be
schleunigungsverlauf über den Kippwinkel beim Entleeren der Müll
behälter sichergestellt werden kann, ohne eine größere Bauhöhe
oder eine unerwünschte Beschränkung des Kippwinkels in Kauf neh
men zu müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Schwenk
hebel gelenkig unterteilt ist und in der Ausgangsdrehstellung der
Kippwelle eine im Sinne der Drehungserteilung anschlagbegrenzte
Knickstellung einnimmt.
Die gelenkige Unterteilung des Schwenkhebels führt im Zusammen
hang mit seiner anschlagbegrenzten Knickstelllung dazu, daß zu
nächst die Drehungserteilung über den geknickten Schwenkhebel
erfolgt, weil ja aufgrund des im Sinne der Drehungserteilung
wirksamen Anschlages zwischen den gelenkig miteinander verbunde
nen Hebelteilen der geknickte Schwenkhebel wie ein starrer
Schwenkhebel mit entsprechend verkürzter Länge wirkt. Erst wenn
zufolge der Kippwellenverschiebung entlang der vertikalen Ge
stellführungen die Schwenkhebelteile aus der anschlagbegrenzten
Knickstellung auseinandergeschwenkt werden können, vergrößert
sich die wirksame Schwenkhebellänge, so daß die Bauhöhe des
Schwenktriebes durch die anschlagbegrenzte Knickstellung in der
Ausgangsdrehstellung der Kippwelle gegenüber starren Schwenkhe
beln entsprechend verringert wird. Da das Auseinanderschwenken
der Schwenkhebelteile aus der Knickstellung zwangsläufig eine
Drehung der Kippwelle zur Folge hat, wird der mögliche Kippwinkel
durch die Knickstellung des Schwenkhebels erheblich vergrößert.
Es können daher Kippwinkel auch größer als 180° erreicht werden.
Nach dem Kippvorgang zum Entleeren des Müllbehälters wird die
Kippwelle wieder abgesenkt, wobei der Schwenkhebel in Bewegungsum
kehr eingeknickt und in der anschlagbegrenzten Knickstellung in
die Ausgangsdrehstellung zurückgedreht wird.
Das Auseinanderschwenken der Schwenkhebelteile während des Kipp
vorganges bringt insbesondere bei einem nach oben ansteigenden
Kulissenverlauf, der eine sehr sanfte Einleitung der Kippbewegung
erlaubt, die Gefahr mit sich, daß der Schwenkhebel bei der Ab
wärtsbewegung der Kippwelle aus der Kulisse austritt, bevor die
anschlagbegrenzte Knickstellung erreicht wird. Um diese Gefahr
eines nicht ordnungsgemäßen Rückkippens der Müllbehälter auszu
schließen, kann in weiterer Ausbildung der Erfindung der das
freie Ende des Schwenkhebels bildende Hebelteil durch eine Feder
im Öffnungssinn der Knickstellung belastet werden. Durch eine
solche Federbelastung wird das freie Ende des Schwenkhebels in
die Kulisse gedrückt, was ein zwangsweises Einknicken des Schwenk
hebels in seine Knickstellung gegen die Kraft der Belastungsfeder
bewirkt. Ein Öffnen der Knickstellung nach dem Verlassen der quer
zur Führung verlaufenden Kulisse im Rahmen eines vorgegebenen Füh
rungsspieles hat bei der weiteren Absenkbewegung der Kippwelle
keinen Einfluß auf die Funktion der Kippvorrichtung, weil die Fe
derkraft nicht zu einem selbständigen Verdrehen der Kippwelle aus
reicht. Außerdem wird beim Anheben der Kippwelle vor dem Einlei
ten der Drehbewegung die anschlagbegrenzte Knickstellung des
Schwenkhebels aufgrund der Führung des Schwenkhebels in der quer
verlaufenden Kulisse wieder erzwungen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dar
gestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Kippvorrichtung zum Entleeren eines
Müllbehälters ausschnittsweise in einer zum Teil aufgeris
senen Draufsicht,
Fig. 2 diese Kippvorrichtung in einem Vertikalschnitt nach der
Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer Konstruk
tionsvariante und
Fig. 4 die Kippvorrichtung nach der Fig. 3 ausschnittsweise in
einer teilweise aufgerissenen Ansicht in Richtung der Auf
nahme für die Müllbehälter.
Die Kippvorrichtung nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2
besteht im wesentlichen aus einem Gestell 1, das beispielsweise
an einem Müllfahrzeug vorgesehen ist und seitlich vertikale Füh
rungen 2 für Schlitten 3 aufweist, in denen eine Kippwelle 4
drehbar gelagert ist. Diese Kippwelle 4 ist mit einer Aufnahme 5
für Müllbehälter 6 versehen, die beispielsweise aus einem mit
einem Müllbehälteranschlag 7 zusammenwirkenden Schüttkamm 8 be
steht, aber auch einschwenkbare Aufnahmearme 9 für Großraumbe
hälter aufweisen kann, wie dies in der Fig. 2 strichpunktiert
angedeutet ist. Zum Verdrehen der Kippwelle 4 ist wenigstens ein
seitlicher Schwenkhebel 10 vorgesehen, der aus zwei miteinander
gelenkig verbundenen Hebelteilen 11 und 12 besteht, von denen der
eine drehfest mit der Kippwelle 4 verbunden ist und der andere
eine Führungsrolle 13 an seinem freien Ende trägt, mit der er in
eine quer zu den Führungen 2 verlaufende Kulisse 14 eingreift.
Der mit der Kippwelle 4 drehfest verbundene Hebelteil 11 trägt
einen Anschlag 15 für den anderen Hebelteil 12, so daß die beiden
Hebelteile 11 und 12 des Schwenkhebels 10 in der in Fig. 2 mit
vollen Linien gezeichneten Ausgangsdrehstellung der Kippwelle 4
eine anschlagbegrenzte Knickstellung einnehmen.
Zum Kippen des in die Aufnahme 5 eingehängten Müllbehälters 8
werden die die Kippwelle 4 aufnehmenden Schlitten 3 über einen
Hubtrieb 16, beispielsweise einen Zylindertrieb, angehoben, wo
bei beim Erreichen der in der Fig. 2 gezeichneten Ausgangsdreh
stellung der Hebelteil 12 mit seiner Führungsrolle 13 in die ge
stellfeste Kulisse 14 eingreift, so daß bei einem weiteren Anhe
ben der Schlitten 3 die Kurbelwelle 4 über den Schwenkhebel 10
verdreht wird, weil aufgrund der anschlagbegrenzten Knicklage der
eingeknickte Schwenkhebel 10 wie ein starrer Hebel wirkt. Erst
wenn beim weiteren Anheben der Kippwelle 4 die Hebelteile 11 und
12 aus der anschlagbegrenzten Knicklage auseinanderschwenken, er
gibt sich eine Verlängerung der wirksamen Schwenkhebellänge, bis
die durch den Hubtrieb 16 bestimmte Endstellung erreicht ist, die
in der Fig. 2 strichpunktiert angedeutet wurde. Aus dieser Dar
stellung läßt sich unmittelbar entnehmen, daß die Bauhöhe des
Schwenktriebes aufgrund der gelenkigen Unterteilung des Schwenk
hebels 10 erheblich herabgesetzt werden kann. Die wirksame Länge
des Schwenkhebels 10 über den Kippwinkel der Kippwelle 4 ändert
sich ja entsprechend der jeweiligen Knicklage. Außerdem kann ein
vergleichsweise großer Kippwinkel sichergestellt werden. Bei
einem Anheben der Kippwelle 4 über die strichpunktiert gezeich
nete Endlage hinaus ergibt sich ein noch größerer Kippwinkel, der
erst durch die Strecklage der beiden Hebelteile 11 und 12 des
Schwenkhebels 10 begrenzt wird.
Wie der Fig. 1 entnommen werden kann, sind die Führungen 2 als
Hohlprofile ausgebildet, in denen die Schlitten 3 mit Hilfe von
Gleitkörpern 17 aus Kunststoff geführt sind. Eine solche Schlit
tenführung macht Durchtrittsöffnungen 18 für die Kippwelle 4 in
den Führungen 2 erforderlich. Der Schwenkhebel 10 liegt bei die
ser Konstruktion außerhalb der Führungen 2. Da der die Kulisse 14
bildende Kulissenkörper 19 innerhalb hohler Steher des Gestells 1
vorgesehen ist, müssen in der inneren Seitenwand dieser Steher
Durchtrittsöffnungen 20 für die Führungsrollen 13 des Schwenkhe
bels 10 angebracht sein.
Die Konstruktion nach den Fig. 3 und 4 unterscheidet sich von der
Ausführungsform der Kippvorrichtung nach den Fig. 1 und 2 zunächst
dadurch, daß der Schwenkhebel 10 innerhalb der vertikalen Führung
2 vorgesehen ist, und zwar im Bereich einer Ausnehmung 21 des
Schlittens 3. Diese Schwenkhebelanordnung hat den Vorteil eines
besonderen Verschmutzungsschutzes. Darüber hinaus wird der An
schlag für die Knickstellung des Schwenkhebels 10 nicht durch
einen gesonderten Anschlagskörper gebildet, sondern durch die
Kippwelle 4 selbst bzw. eine die Kippwelle aufnehmende Lager
buchse 22 des Schlittens 3, wie dies der Fig. 3 klar entnommen
werden kann.
Die zur Führung 2 quer verlaufende Kulisse 14 steigt im Gegensatz
zur Kulisse gemäß der Ausführungsform nach der Fig. 2 nach oben
an, was eine sanfte Einleitung der Kippbewegung sichert. Eine
solche Kulissenführung bringt jedoch die Gefahr mit sich, daß bei
einem Absenken der Kippwelle 4 zum Rückkippen der Müllbehälter
aus der oberen Endlage der Schwenkhebel 10 nicht einknickt, son
dern aus der Kulisse 14 austritt. In einem solchen Fall kann
über den Schwenkhebel 10 kein Rückkippmoment aufgebracht werden.
Um diese Fehlfunktion zu vermeiden, kann der das freie Ende des
Schwenkhebels bildende Hebelteil 12 durch eine Feder 23 im Öff
nungssinn der Knickstellung belastet werden, so daß dieser Hebel
teil 12 in die Kulisse 14 hineingedrückt wird, wie dies durch den
Pfeil 24 in der Fig. 3 angedeutet wird. Damit ist eine Fehlfunk
tion durch ein vorzeitiges Austreten des Schwenkhebels aus der
Kulisse 14 ausgeschlossen.
Die Feder 23 für den Hebelteil 12 kann unterschiedlich ausgebildet
sein. An Stelle der in der Fig. 3 angedeuteten Schraubenfeder
könnte beispielsweise eine Torsionsfeder in Form eines die Gelenk
achse bildenden Drehfederstabes oder eines Gummifeder-Torsionsele
mentes eingesetzt werden.
Damit Gleitreibungen zwischen dem Schwenkhebel 10 im Bereich
seines Gelenkes und der vertikalen Führung 2 vermieden werden,
kann die Gelenkachse mit Laufrollen 24 versehen werden, wie dies
in der Fig. 3 angedeutet ist, die außerdem zeigt, daß sich an die
quer zur Führung 2 verlaufende Kulisse 14 eine in Richtung der
Führung 2 verlaufende Kulisse 25 anschließen kann, um für den
Schwenkhebel 10 auch im Bereich des kippfreien Anhebens der Müll
behälter eine gute Führung zu sichern. Die Kulissen 14 und 25
können von einem gemeinsamen Kulissenkörper 19 gebildet werden.
Da der Kulissenkörper 19 gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den
Fig. 3 und 4 auf der Außenseite der Führung 2 angeordnet ist, muß
die Führung 2 für den Schwenkhebel 10 eine entsprechende Durch
trittsöffnung 26 zu den Kulissen 14 und 25 hin aufweisen.
Es könnten beispielsweise zwei
der beschriebenen Kippvorrichtungen voneinander unabhängig an
einem gemeinsamen Gestell angeordnet werden, um zwei Müllbehälter
voneinander unabhängig und getrennt entleeren zu können. Es könn
ten aber auch zwei Müllbehälter nebeneinander auf einer gemeinsa
men Kippwelle in entsprechende Aufnahmen eingehängt werden, um
diese Müllbehälter über eine Kippvorrichtung gemeinsam zu ent
leeren. Schließlich ist festzuhalten, daß der Schwenkhebel 10
nicht nur durch ein Gelenk, sondern auch durch zwei oder mehrere
Gelenke unterteilt werden kann. In einem solchen Fall sind je
doch geeignete Maßnahmen zu treffen, um ein ordnungsgemäßes Rück
schwenken der einzelnen Hebelteile in die Ausgangslage sicherzu
stellen.
Claims (2)
1. Kippvorrichtung zum Entleeren von Müllbehältern, insbeson
dere für Müllfahrzeuge, mit einer in einer vertikalen Führung
eines Gestelles verschiebbar gelagerten, an einem Hubtrieb an
geschlossenen Kippwelle, die wenigstens eine Aufnahme für die
Müllbehälter trägt und aus einer anschlagbegrenzten Ausgangsdreh
stellung über wenigstens einen mit der Kippwelle drehfest verbun
denen Schwenkhebel verdrehbar ist, der zur Drehungserteilung mit
seinem freien Ende in eine quer zur Führung des Gestelles verlau
fende, gestellfeste Kulisse eingreift, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkhebel (10) gelenkig unterteilt ist und in der Aus
gangsdrehstellung der Kippwelle (4) eine im Sinne der Drehungser
teilung anschlagbegrenzte Knickstellung einnimmt.
2. Kippvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der das freie Ende des Schwenkhebels (10) bildende Hebelteil
(12) durch eine Feder (23) im Öffnungssinn der Knickstellung be
lastet ist.
Applications Claiming Priority (1)
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Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
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