DE4338799A1 - Verpackung für Bücher und/oder andere Produkte sowie Verfahren und Vorrichtung zu ihrer Herstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verpackung aus faltbarem Material, wie Karton, Pappe oder Wellpappe, als maschinell herstellbarer allseitig geschlossener, im allgemeinen quaderförmiger Behälter für Bücher und/oder andere beliebige Produkte, mit einem ein­ heitlichen Materialzuschnitt, der vier um parallele Faltlinien zueinander biegbare Behälterflächen (Boden, Deckel und zwei Seiten) sowie einen Überschlag/Lasche aufweist. Ebenso betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen einer solchen Verpackung bzw. zum Verpacken von Produkten in quaderförmigen Behältern.

Bisher bekannte Verpackungen zum Transport oder Versand von Büchern, Videokassetten, Schallplatten-und CD-Alben oder anderen Produkten gewährleisten zwar einen ausreichenden Schutz ihres Inhaltes während der Beförderung, verursachen jedoch insofern verhältnismäßig hohen Aufwand, als die zu verpackenden Gegenstände bzw. Produktserien die unterschiedlichsten Formate aufweisen, die jeweils andere Zuschnitte, andere Werkzeuge und zusätzliche Maschinenrichtzeiten erfordern. Ferner müssen zur Auslastung von Verpackungsmaschinen unterschiedliche Ver­ packungszuschnitte für die verschiedenen Produktserien rechtzeitig vorgefertigt sein und abrufbereit stehen, wodurch zusätzliche Vorhaltekosten für die Zuschnitte und den dafür benötigten Lagerraum entstehen. Wesentliche Nachteile bekannter Verpackungen bestehen auch darin, daß die das Produktfach seit­ lich begrenzenden Stirnpolster einheitlich von beiden Seiten des Behälterbodens ausgehen und dadurch den Zuschnitt auf einem Teil seiner Länge sehr breit machen. Da die Stirnpolster durch Aufstellen sowie mehrfaches Umbiegen ihrer einzelnen Seiten längs vorgeprägter Faltlinien entlang in einer Verpackungs­ maschine vorgesehener Formschultern und -bleche geformt werden, ist dafür eine große Maschinenlänge notwendig, welche die Takt­ zeiten verlängert, zumal der Vorschubgeschwindigkeit dadurch Grenzen gesetzt sind, daß die an den maschinellen Mitnehmern anliegende Zuschnittkante durch die im Bereich der seitlichen Formbleche hemmend auftretenden Verformungskräfte nicht über­ lastet bzw. verformt werden darf. Eine hierbei angestrebte hohe Festigungsgeschwindigkeit führt zu verminderter Sicherheit und hohen Ausschußquoten. Des weiteren entsteht aufgrund der seit­ lich am Boden anhängenden und an diesen aufzufaltenden Stirn­ polster ein ungünstiger Zuschnitt, der viel Abfall mit zusätz­ lichen Entsorgungskosten verursacht.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Ver­ packung der eingangs angegebenen Art dahingehend zu verbessern, daß unter Vermeidung der Nachteile des Standes der Technik, insbesondere unter Vermeidung der bisher notwendigen Typen­ vielfalt ein abfalloser Materialzuschnitt hergestellt werden kann, der in einfacher Weise an beliebig vorkommende Produktformate anpaßbar und leicht zu einem verschließbaren Behälter geformt werden kann. Das Verfahren und eine Vorrich­ tung zum Verpacken von Gegenständen sollen durch kürzere Ferti­ gungszeiten und geringeren Aufwand verbessert bzw. vereinfacht werden.

Zur Lösung der produktbezogenen Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die vier Behälterflächen und der Überschlag /Lasche durch einen ersten einheitlichen rechteckigen Material­ zuschnitt gebildet sind, daß die zwei restlichen Behälterflächen durch aus identischen Materialzuschnitten vorgefertigten Stirnpolster mit rechtecki­ gem Rohrquerschnitt gebildet sind, deren zwei Seitenflächen der Behälterhöhe und deren Ober- und Unterseiten der Begrenzungs­ länge eines im Behälter zu bildenden Produktfaches angepaßt ist, und daß die Stirnpolster vor Befüllung des Behälters an ihren Unterseiten mit dem Behälterboden und nach Befüllung an ihren Oberseiten durch Leimauftrag mit dem von einer Seite her ver­ schließbaren Deckel verbindbar sind, dessen freies Ende durch den von der anderen Seite her umfaltbaren Überschlag/Lasche überfaßbar und durch Leimverbindung mit diesem fest verschließ­ bar ist.

Bei einer auf diese Weise verbesserten Verpackung entsteht kein Verschnitt bzw. Abfall, da der erste Materialzuschnitt Recht­ eckform besitzt, die als solche oder als entsprechend teilbares Ganzes vom Material- bzw. Pappenhersteller bereits so angelie­ fert wird. Gleiches gilt für die vorgefertigten Stirnpolster, da diese ebenfalls aus rechteckigen Materialzuschnitten gefaltet und verklebt werden. Die leichte Anpaßbarkeit der Verpackung an beliebige Produktformate ist dadurch gewähr­ leistet, daß zur Erzielung variabler Behälterhöhen und -breiten lediglich die Faltlinienabstände auf dem ersten Zuschnitt verändert zu werden brauchen, während die in ihrer Länge auf eine gegebene Behälterbreite abgestimmten Stirnpolster-Zu­ schnitte ebenso durch Veränderung der Faltlinienabstände und entsprechende Faltung das Produktfach im Behälter beliebig vergrößern oder verkleinern.

Vorzugsweise ist im ersten Materialzuschnitt eine Flächenfolge - Deckel, Seite, Boden, Seite, Überstand/Lasche - durch Falt­ linien bestimmt, durch deren Abstandsveränderung Behälter mit beliebig unterschiedlichen Höhen und/oder Breiten herstellbar sind, wobei der größte aus Höhe und Breite bestehende Summen­ wert durch ein Mindestüberdeckungsmaß und der niedrigste Summenwert durch ein maximales Überdeckungsmaß (= Deckelbreite) der Lasche bezüglich des Deckels begrenzt ist. Für die er­ wünschte Variabilität wird hier der zum gesicherten Verschlie­ ßen des Behälters dienende, außen auf den Deckel aufzuklebende Überstand/Lasche ausgenutzt, indem er um die zur Herstellung eines breiteren und/oder höheren Behälters erforderlichen Materialflächen bis auf das Mindestüberdeckungsmaß reduziert - oder im umgekehrten Fall um die bei einem kleineren Behälter übrigen Materialflächen vergrößert wird.

Da es beim Versand von insbesondere Büchern üblich ist, dem Ansichtsexemplar des bestellten Buches ein Geschenk beizulegen, ist gemäß einer anderen Ausführungsform der Verpackung das Produktfach durch mindestens eine im Bereich zwischen den Stirnpolstern mit dem Boden verleimbare, gefaltete und in sich verleimte Polsterröhre beliebig unterteilbar. Das Produktfach kann andererseits durch zusätzliche Polsterröhren mehrfach unterteilt und so der Behälter als Verpackung beliebiger anderer Produkte genutzt werden, gegebenenfalls auch als nach dem Öffnen des Deckels bereitstehender Präsentbehälter z. B. für eine Schmuckstück-Kollektion, ein Kaffee-, Tee- oder Seifensor­ timent und dergleichen. Je nach Produktart kann das Material des ersten und des zweiten Zuschnittes außer aus Pappe auch aus Kunststoff, Metallblech oder aus entsprechend kaschiertem Karton bestehen.

Gemäß einer Variante dieses Vorschlages ist mindestens eines der Stirnpolster oder eine der Polsterröhren als gefalteter, nach oben offener Behälter mit rechteckigem Boden ausgeführt, dessen Höhe auf die des Verpackungsbehälters abgestimmt ist und der die Funktionen eines Stirnpolsters und eines Beilagenfaches übernimmt. Bei aus Wellpappe bestehenden zweiten Materialzu­ schnitten für die Stirnpolster und Polsterröhren verlaufen die Faltlinien vorzugsweise quer bzw. senkrecht zur Wellenrichtung.

Die Stirnpolster und die Polsterröhren unterschiedlicher Querschnitte können vorteilhaft aus dem gleichen Material­ zuschnitt dadurch gebildet sein, daß ein bei kleineren Quer­ schnitten bzw. enger beieinander liegenden Faltlinien ent­ stehender Überstand durch Materialdoppelung bzw. durch eine weitere Faltlinie zur Bildung eines zusätzlichen Überstandes aufgenommen ist, der sich diagonal durch den Hohlraum des Polsters erstreckt. In jedem Fall umfaßt ein Stirnpolster oder eine Polsterröhre vier aneinanderhängende Seitenabschnitte und einen Überstand/Lasche, der bei der Vorfertigung mit einem Seitenabschnitt dieser Fügeteile innen oder außen verklebt ist.

Bei einer anderen Ausführungsform kann der Überstand eines Stirnpolsters oder einer Polsterröhre eine äußere Material­ dopplung einer Seitenfläche bilden und in seiner Fortsetzung sich entlang der Bodenebene des Polsters weiter erstrecken. Auf diese Weise werden die Veränderungsmöglichkeiten eines zweiten Zuschnittes erweitert, wobei der sich außerhalb des Polster­ bereiches fortsetzende Überstand als Bodenverstärkung und zusätzliche Klebefläche zur Verfügung steht.

Eine weitere Ausführungsform sieht vor, daß ein zur Untertei­ lung des Produktfaches dienender Trennsteg ebenfalls aus dem zweiten Materialzuschnitt dadurch hergestellt ist, daß durch eng beieinanderliegende Faltlinien seine Seitenwände zueinander um 180° zusammengebogen bzw. gedoppelt sind, von denen jeweils mit dem Behälterboden verleimbare Überstände ausgehen.

Zusätzliche Vorteile der erfindungsgemäßen Verpackung ergeben sich aus dem Verpackungsverfahren und für die Verpackungs­ maschine gemäß der Erfindung. Dadurch, daß die zu rechteckigen Hohlquerschnitten gefalteten und in sich verleimten Stirnpol­ ster in einem gesonderten Fertigungsgang hergestellt werden, kann dieser mindestens teilweise zur gleichen Zeit ablaufen wie der Rill- oder Prägevorgang für die Faltlinien auf dem ersten Materialzuschnitt, so daß sich diese Fertigungszeiten überlap­ pen und die Gesamtfertigungszeit verringert. Aufgrund dieses Konzeptes, die Stirnpolster und andere Fügeteile auf einer z. B. quer zur Länge der Verpackungsmaschine verlaufenden gesonderten Vorfertigungsstrecke herzustellen, verringert sich auch die Gesamtlänge der Verpackungsmaschine.

Die Maschinenlänge wird außerdem erheblich dadurch reduziert, daß in ihr die ersten rechteckigen Zuschnitte mit ihrer z. B. bis zu 850 mm betragenden größeren Länge quer zum Förderweg liegen und somit für die Länge der Arbeitsstationen nur die kleinere Zuschnittlänge, z. B. bis zu 400 mm, berücksichtigt zu werden braucht. Die somit erreichten kleineren Längen der Arbeitsstationen und kleineren Abstände zwischen diesen ermög­ lichen eine der Fertigungssicherheit zugute kommende taktmäßige Arbeitsweise und eine auf vergleichsweise hohe, aber noch zulässige Vorschubgeschwindigkeit von etwa 0,7 m/s. Herkömm­ liche Zuschnitte mit seitlich anhängenden Stirnpolstern müssen demgegenüber in Richtung ihrer größten Abmessung befördert werden, damit die Polster auf dem Förderweg durch seitliche Formbleche aufgestellt und umgefaltet werden können, so daß im Hinblick auf die notwendig großen Abstände zwischen einzelnen Stationen sowie auf die Faltverformungswiderstandskräfte nur niedrige Vorschubgeschwindigkeiten gefahren werden dürfen und, abgesehen von sehr großen Maschinenlängen, lange Fertigungs­ zeiten entstehen. Außerdem ist bei der erfindungsgemäßen Ver­ packung durch die auf den Boden aufgesetzten und verleimten Stirnpolster oder Polsterröhren sichergestellt, daß an deren offenen Stirnseiten die aufzustellenden Seitenwände des Be­ hälters eine feste Anlage finden.

Weitere Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus Beschreibung und Zeichnungen, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausfüh­ rungsform der Erfindung verwirklicht und für sich weitere schutzfähige Ausführungen bilden können, für die hier Schutz beansprucht wird. Ausführungsbeispiele der Verpackung gemäß der Erfindung sind an Hand der Zeichnungen nachfolgend beschrieben. Es zeigen, jeweils schematisch,

Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht einer geschlossenen Verpackung nach der Erfindung,

Fig. 2 einen größten sowie einen im Verhältnis dazu kleinsten ersten Plano-Zuschnitt,

Fig. 3 eine Polsterröhre in perspektivischer Darstellung,

Fig. 4 eine Draufsicht auf den Plano-Zuschnitt für die Polsterröhre nach Fig. 3,

Fig. 5 eine Polsterröhre wie Fig. 3, deren Überstand im Innern aufgenommen ist,

Fig. 6 eine Polsterröhre wie in Fig. 3 mit über ihre eine Seite vorstehendem Überstand,

Fig. 7 ein als Beilagenfach ausgebildetes Stirn- oder Trennpolster,

Fig. 8 einen Trennsteg in perspektivischer Darstellung,

Fig. 9 perspektivisch einen ersten Zuschnitt mit mehreren konfektionierten Fügeteilen und

Fig. 10 eine Übersicht einer Verpackungsmaschine nach der Erfindung.

Bei der fertiggestellten Verpackung bzw. dem daraus hergestell­ ten Behälter gemäß Fig. 1 sind aus einem ersten Zuschnitt 10 ein Boden 11, eine daran längs einer Faltlinie anschließende Seitenwand 12 mit davon ausgehendem Deckel 13, eine von der gegenüberliegenden Bodenseite ausgehenden Seitenwand 14 und ein daran hängender Überstand/Lasche 15 gebildet. Der Behälter, z. B. Versandkarton, ist ,an seinen beiden restlichen Seiten­ wänden durch zwei im Beispiel gleiche Stirnpolster 16, 17 ver­ vollständigt, deren Seitenflächen der Behälterhöhe und deren mit Boden 11 und Deckel 13 verleimte Ober- und Unterseiten der Begrenzungslänge eines im Behälter gebildeten Produktfaches 18 angepaßt sind.

Fig. 9 zeigt den noch nicht gefalteten Zuschnitt 10, in dem die beiden Stirnpolster 16, 17 bereits mit dem Boden 11 verleimt sind und vom Produktfach 18 mittels einer Polsterröhre/Trenn­ polster 19 ein Beilagenfach 20 abgetrennt ist.

In der Draufsicht gemäß Fig. 2 auf den ersten Plano-Zuschnitt 10, von dem bei der Herstellung des Verpackungsbehälters ausge­ gangen wird, sind quer zur Längsrichtung verlaufende Faltlinien für zwei mögliche Behälter- bzw. Produktfachformate eingetra­ gen, wobei diese Faltlinien bzw. deren Abstände voneinander über die Länge des Zuschnittes 10 auch beliebig anders verteilt sein können, um auch eine Anpassung an andere Produktformate zu erreichen. Die Faltlinie 22 legt einen verhältnismäßig schmalen Deckel 13 fest, dem ein entsprechend großer Boden 11, bestimmt durch die Faltlinien 23, 24, zugeordnet ist. Der Abstand zwi­ schen den Faltlinien 22 und 23 bestimmt die Höhe der Behälter­ seite 12, der die entsprechend hohe, durch die Faltlinie 24′ begrenzte Behälterseite 14 zugeordnet wird. Der in Fig. 2 rechts von der Faltlinie 24′ verbleibende Überstand/Lasche 15 hat etwa die gleiche Größe wie Boden und Deckel.

Bei der zweiten Aufteilung des Zuschnitts 10 entsteht durch die Faltlinie 25 ein verhältnismäßig großer Deckel 13, dem ein durch die Faltlinien 26, 27 begrenzter gleich großer Boden 11 entspricht. Der zwischen den Faltlinien 25 und 26 entstehenden Seitenwand 12 entspricht die durch die Faltlinien 27 und 28 begrenzte gleich große Seitenwand 14. Bei diesem relativ großen Behälterformat ist der Zuschnitt 10 bis auf die verbleibende Mindestbreite für den Überstand/Lasche 15 verbraucht. Für kleinere Verpackungen bzw. Produkte kommen bis zu einem in Fig. 2 als Beispiel gezeigten kleinsten ersten Zuschnitt 10′ abge­ stufte Zuschnitts-Zwischengrößen zur Anwendung.

Die Stirnpolster 16, 17 mit Rechteckrohr-Querschnitt werden aus einem z. B. quadratischen Planozuschnitt 29 gemäß Fig. 4 vorge­ fertigt, der ähnlich dem ersten Zuschnitt 10 mit vier Falt­ linien 30 zur Bildung von vier Profilseiten und eines entspre­ chend Fig. 3 innen oder außen überlappenden, verleimten Über­ standes 35 versehen wird. Die Faltlinien 30 dieses zweiten Zuschnittes 29 können in ihren Abständen zur Formung flacherer und breiterer Stirnpolster beliebig verändert werden.

Da bei der Polsterröhre gemäß Fig. 5 die Summe der vier Pro­ filflächenbreiten im Verhältnis zur Gesamtbreite des zweiten Zuschnittes 29 gering ist, entsteht ein verhältnismäßig großer Überstand, der in einen mit der einen Profilseite verleimten Abschnitt 35 und einen im Inneren des Hohlprofils verbleibenden Abschnitt 36 unterteilt ist, zweckmäßigerweise mit Hilfe einer zusätzlichen Faltlinie.

Beim der Polsterröhre gemäß Fig. 6 befindet sich der gesamte größere Überstand 35 als äußere mit der Profilbodenseite ver­ klebte Fortsetzung in der Verlängerung der Bodenebene. Die beschriebenen Polsterröhren können sowohl als Stirnpolster als auch als Trennpolster zur Unterteilung des Produktfaches be­ nutzt werden und können im letzteren Fall gleiche oder andere Querschnitte als die Stirnpolster aufweisen. Sie können in diesem Fall gleiche oder andere Querschnitte aufweisen.

Zur Unterteilung des Behälters in ein Produktfach und ein Beilagefach kann anstelle eines Stirnpolsters ein in Fig. 7 gezeigter aus Pappe gefalteter oder aus anderem Material bestehender Behälter 37 mit rechteckigem Boden dienen. Zweck­ mäßig ist der nach oben offene Behälter in seiner Höhe an die des Verpackungsbehälters angepaßt. Zur Unterteilung des Pro­ duktfaches kann auch ein Trennsteg 38 gemäß Fig. 8 dienen, der aus dem zweiten Materialzuschnitt 29 hergestellt ist, wobei durch eng benachbarte Faltlinien die Seitenwände 39 doppelt aneinander liegen, von denen jeweils mit dem Behälterboden 11 verleimte Überstände ausgehen.

Beim Ausführungsbeispiel einer Verpackungsmaschine gemäß Fig. 10 kommen die ersten Planozuschnitte 10 nacheinander von einem Palettenstapel P1 zu einer Anlegestation 40, von der die Zu­ schnitte einzeln in einer Rillstation 42 mit Faltlinien verse­ hen werden, wozu zwei hintereinander gelagerte, jeweils zwei verstellbare Rillwerkzeuge tragende Walzen 43 dienen. Ein Rill­ werkzeug der ersten Walze befindet sich in Fig. 10 auf der durchgehend gezeichneten, sich durch die gesamte Maschine hindurchziehenden Null-Linie N. Von der Rillstation 42 werden die geprägten Zuschnitte 10 mittels Förderriemen auf eine durch die Maschine laufende getaktete Transportstrecke überführt, die Förderketten mit in bestimmten Taktabständen angeordneten Mit­ nehmern 41 aufweist und in jeder Takt- oder Arbeitsstation anhält. Zu dieser Übergabe und Ausrichtung der Zuschnitte 10 dient eine Übergabestation 44, von der aus die zwischen Boden 11 und einer Seitenwand 13 verlaufende Faltlinie auf die vorge­ nannte Null-Linie N ausgerichtet wird. Sobald der Zuschnitt 10 in der folgenden Fügestation 46 während der Taktzeit des Kettenförderers stillsteht, werden die auf einer gesonderten Fertigungsstrecke vorbereiteten Stirnpolster 16, 17 und, falls erforderlich, eine oder mehrere Polsterröhren auf den Boden 12 des Zuschnitts 10 aufgesetzt. Die Fertigungsstrecke für diese Fügeteile beginnt mit einer Anlegestation 50 für einzelne einem Palettenstapel 48 entnommene Materiallagen 47, die für das gezeigte Beispiel so bemessen sind, daß daraus drei zweite Zuschnitte 29 entstehen. Die Lagen 47 können als Nutzen der auf der Palette 48 abgelegten Zuschnitte angesehen werden. Von der Anlegestation 50 gelangt jede Lage 47 in eine Rill- und Schneidestation 52, in der sie durch Rillwerkzeuge einer ersten Walze 51 mit Faltlinien versehen und durch auf einer zweiten Walze 53 angeordnete Trennwerkzeuge in drei Zuschnitte unter­ teilt wird. Die der Trennwalze 53 folgende Station 54 ent­ spricht etwa der Übergabestation 44, von der aus die verein­ zelten Zuschnitte auf getrennten Förderstrecken in Formsta­ tionen 56 zu rechteckigen Polsterröhren gefaltet, verklebt und an ihrer Bodenseite mit Leim einer vorbestimmten Offenzeit versehen werden. Auf den anschließenden Förderstrecken 58 werden die vorgefertigten Polsterröhren vor einer Greifer­ station 60 gepuffert, in der ein Greifer jeweils die nächsten drei Posterröhren gemeinsam übernimmt, sie in Richtung einer Leimwalzenstation 62 zusammenführt und nach Beleimung ihrer Unterseiten mittels Führungen im erforderlichen Abstand auf den Boden 11 des Zuschnitts 10 aufsetzt.

Nach der Vereinigung der Polsterröhren mit Zuschnittboden 11 in der Fügestation 46 wird die Taktbewegung fortgesetzt. Die Taktzeit kann im Bereich von einer Sekunde oder etwas darunter liegen. Die Beförderungszeit, die zusammen mit der Verweilzeit die Taktzeit bildet, liegt unter der Annahme einer zulässigen Vorschubgeschwindigkeit von 0,7 m/s und eines Abstands der Mit­ nehmer 41 bzw. der Stationen von 500 mm, wenn die in Förder­ richtung gemessene kleinere Länge des größten vorkommenden Zuschnittes etwa 400 mm beträgt, in diesem Beispiel bei etwa 0,7 s, so daß noch eine ausreichende Verweilzeit für den jewei­ ligen Arbeitsgang zur Verfügung steht.

Auf dem Weg zur Station 64 werden die Behälterseitenwand 12 und bis zur nachfolgenden Station 66 der Deckel bis in die Null-Linie N aufgerichtet. Da die Mitnehmer 41 in unmittelbarer Nähe der Null-Linie am Zuschnitt anliegen, wird der Aufricht­ widerstand über das Verpackungsmaterial problemlos in den Mitnehmer übertragen. Nachdem im Versandkarton Produkt- und Beilagenfach durch die Polsterröhren sowie durch die aufge­ stellte Seitenwand 12 vorbereitet sind, wird in der Einlege­ station 66 das auf einer Querförderstrecke oder Rollenbahn bereitgestellte Produkt 70 z. B. durch einfaches seitliches Überschieben über einen Anlegetisch in das Produktfach einge­ legt. In der folgenden Einlegestation 72 wird eine von einem Beilagenstapel 74 zuvor auf eine Zuführungseinrichtung 76 gebrachte Beilage in das Beilagenfach geschoben oder eingelegt.

Die nachfolgenden Stationen 78, 80 und 82 sind beliebig nutzbar um beispielsweise zusätzliche Beilagen wie Prospekte oder sog. Flyer in das Produkt- oder Beilagenfach einzulegen. In der Station 84 werden die zweite Seitenwand 14 und der Überstand/Lasche 20 aufgerichtet, wobei dieser Vorgang beendet ist, wenn der Versandkarton diese Station erreicht hat. Zwischen Station 84 und 88 sind oberhalb der Förderstrecke zwei Heißleimdüsen 86 vorgesehen, um die Oberseiten der Polster­ röhren mit Leimpunkten oder - spuren zu versehen, auf die in der Station 88 der Deckel geschlossen und aufgedrückt wird. Der Leimauftrag wird auf die Oberseiten der Stirnpolster und das Trennpolster aufgebracht. Das Schließen des Deckels erfolgt mittels eines nicht gezeigten Führungsbleches. Zwischen Station 88 und 92 ist eine weitere Heißleimdüse 90 vorgesehen, die auf den geschlossenen Deckel eine Leimspur aufbringt, über welcher der Überstand/Lasche 15 geschlossen und angedrückt wird.

Eine nachfolgende Ausschleußstation 94 hat die Aufgabe, beschädigte oder unvollständige Verpackungen, die durch ein Schieberegister ermittelt worden sind, seitlich von der Förderstrecke wegzuschieben und rechtzeitig vor der Abstapelung der fertigen Verpackungen auszuscheiden. Die nachfolgenden Stationen 96 bis 102 führen übliche Aufgaben aus wie Adressieren, Lesen, Kodieren, Etikettieren usw., worauf die fertigen Verpackungen an einen Abstapler weitergegeben werden.

Claims (15)

1. Verpackung aus faltbarem Material wie Karton, Pappe oder Wellpappe, als maschinell herstellbarer allseitig geschlos­ sener, im allgemeinen quaderförmiger Behälter für Bücher und/ oder andere beliebige Produkte, mit einem einheitlichen Mate­ rialzuschnitt, der vier um parallele Faltlinien zueinander biegbare Behälterflächen (Boden, Deckel und zwei Seiten) sowie einen Überschlag/Lasche aufweist, dadurch gekennzeichnet,

• - daß die vier Behälterflächen (11 bis 14) und der Überschlag/Lasche (15) durch einen ersten rechteckigen Materialzuschnitt (10) gebildet sind,
• - daß die zwei restlichen Behälterflächen durch aus identischen Materialzuschnitten (29) vorgefertigten Stirnpolster (16, 17) mit rechteckigem Rohrquerschnitt gebildet sind, deren zwei Seitenflächen der Behälterhöhe und deren Ober- und Unterseiten der Begrenzungslänge eines im Behälter zu bildenden Produktfaches angepaßt sind,
• - und daß die Stirnpolster (16, 17) vor Befüllung des Behälters an ihren Unterseiten mit dem Behälterboden (11) und nach Befüllung des Behälters an ihren Oberseiten durch Leimauftrag mit dem von einer Seite (12) her verschließbaren Deckel (13) verbindbar sind, dessen freies Ende durch den von der anderen Seite (14) her umfaltbaren Überschlag/Lasche (15) überfaßbar und durch Leimverbindung mit diesen fest verschließbar ist.

2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Materialzuschnitt (10) eine Flächenfolge von Deckel,Seite, Boden, Seite, Lasche durch Faltlinien (z. B. 25, 26, 27, 28) bestimmt ist, durch deren Abstandsveränderung Behälter mit unterschiedlichen Höhen und/oder Breiten herstell­ bar sind, wobei der größte aus Höhe und Breite bestehende Summenwert durch ein Mindestüberdeckungsmaß und der niedrigste Summenwert durch ein maximales Überdeckungsmaß (= Deckelbreite) der Lasche (15) bezüglich des Deckels (13) begrenzt ist.

3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltlinien bei einem aus Wellpappe bestehenden ersten Materialzuschnitt insbesondere quer zur Wellenrichtung ver­ laufen.

4. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Produktfach (28) durch mindestens eine im Bereich zwischen den gefalteten, in sich verleimten Stirn­ polstern (16, 17) mit dem Boden (11) verleimbare gefaltete, in sich verleimte Polsterröhre (19) beliebig unterteilbar ist.

5. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Stirnpolster (16, 17) oder eine der Polsterröhren (19) als gefalteter nach oben offener Behälter (37) mit rechteckigem Boden ausgeführt ist und die gleiche Höhe wie der Verpackungsbehälter aufweist.

6. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei aus Wellpappe bestehenden zweiten Mate­ rialzuschnitten (29) für die Stirnpolster (16, 17) und Polster­ röhren (19) die Faltlinien quer/senkrecht zur Wellenrichtung verlaufen.

7. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Stirnpolster (16, 17) oder Polsterröhren (19) unterschiedlicher Querschnitte aus dem gleichen Material­ zuschnitt (29) dadurch gebildet sind, daß der bei kleineren Querschnitten bzw. enger beieinander liegenden Faltlinien entstehende Überstand (35) durch Materialdoppelung bzw. durch eine zusätzliche Faltlinie zur Bildung eines zusätzlichen Überstandes (36) aufgenommen ist, der sich diagonal durch den Hohlraum des Polsters erstreckt.

8. Verpackung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Überstand eines Stirnpolsters (16, 17) oder einer Polsterröhre (19) durch äußere Materialdopplung und eine Fortsetzung des Überstandes (35) entlang der Bodenebene des Polsters aufgenommen ist.

9. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein zur Unterteilung des Produktfaches dienender Trennsteg (38) aus dem zweiten Materialzuschnitt dadurch hergestellt ist, daß durch eng beieinander liegende Faltlinien die Seitenwände (39) zueinander um 180° zusammenge­ bogen bzw. gedoppelt sind, von denen jeweils mit dem Behälter­ boden verleimbare Überstände (35) ausgehen.

10. Verfahren zur Herstellung einer Verpackung aus faltbarem Material wie Karton, Pappe oder Wellpappe, in Form eines im allgemeinen quaderförmigen Behälters für Bücher und/oder andere beliebige Produkte, bei dem

• - auf einem einheitlichen rechteckigen Materialzuschnitt durch Rillung vier nebeneinander parallele Faltlinien zur gegenseiti­ gen Abgrenzung von Boden, Deckel, zwei Seiten und einer an einer Seite anhängenden Lasche erzeugt werden,
• - auf den Boden im Bereich seiner freien Seiten aus zweiten identischen Materialzuschnitten zu rechteckigen Hohlquer­ schnitten gefaltete und in sich verleimte Stirnpolster aufge­ setzt und verleimt werden, um die zwei restlichen Seitenflächen des Behälters zu schließen und die Länge des entstehenden Produktfaches zu begrenzen,
• - die Behälterseiten über den Boden bis zur Anlage an den of­ fenen Enden der Stirnpolster aufgestellt werden,
• - das Produkt in den Produktraum eingelegt wird,
• - der Deckel unter Verleimung mit den Oberseiten der Stirn­ polster geschlossen und an seinem freien Ende mit der Lasche überfaßt bzw. abgedeckt und verleimt wird.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Boden des ersten Zuschnittes mindestens eine den Stirnpolstern gleiche oder ähnliche vorgefertigte Polsterröhre oder ein Trennpolster verleimt wird.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Zuschnitt parallel zu seiner kleineren Länge auf einer Förderstrecke bewegt wird, und daß erst nach dem Verleimen der Polsterröhren die Behälterseiten aufgestellt werden.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst nur eine Behälterseite gegen die Stirnfläche der Polsterröhren aufgestellt wird und danach das Produkt und/oder eine Beilage über die noch nicht aufgestellte Behälterseite in die Verpackung eingeführt bzw. eingeschoben werden.

14. Maschine zur Herstellung einer Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 und/oder zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Fertigungsstrecke eine taktförmig angetriebene Längsfördereinrichtung aufweist, die durch eine Mehrzahl von unter gleichen Abständen hintereinander angeordneten Arbeits­ stationen verläuft, und zwar mindestens durch

• - eine Anleger- und Rillstation (40, 42) für in Förderrichtung verlaufende Faltlinien der Zuschnitte,
• - eine Fügestation (46), der eine Greifereinrichtung (60) zum Aufsetzen vorgefertigter Polsterröhren auf den Zuschnitt zugeordnet ist,
• - mindestens eine Füllstation (66) zum Befüllen des auf dem Zuschnitt seitlich offenen Produktfaches
• - eine oder mehrere Aufrichtstationen (64, 86) mit Führungsmit­ teln zum Aufrichten für die Behälterseiten
• - und durch zwei Schließstationen (88, 92) mit Leimdüsen zum Beleimen der Polsterröhren und Schließen des Deckels sowie mit einer Leimdüse zum Beleimen des Deckels und zum Schlie­ ßen der Lasche (15).

15. Maschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,

• - daß in die Fügestation (46) der Förderstrecke eine durch die Greifereinrichtung (60) abgeschlossene, insbesondere quer verlaufende Vorfertigungsstrecke (58) herangeführt ist, die eine Anlege-, Rill- und Schneidestation (50, 52) zum Prägen und Trennen einer Materiallage in parallel nebeneinander liegende Einzelzuschnitte für die Polsterröhren aufweist,
• - daß für jeden Einzelzuschnitt nachfolgend nebeneinander angeordnete Falt- und Verleimstationen (56), Pufferstrecken sowie eine den Pufferstrecken und der Fügestation zwischenge­ schaltete Leimwalzenstation (62) vorgesehen sind,
• - und daß die Greifereinrichtung (60) als gemeinsames Förder­ mittel für mehrere Polsterröhren über die Leimwalzenstation bis zu deren Aufsetzen auf den Zuschnitt in der Fügestation (46) ausgebildet ist.