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Rollschuh mit in einer Reihe hintereinander in bogenförmiger oder
gerader Bahn federnd gelagerten Laufrollen. Vorliegende Erfindung betrifft einen
Rollschuh mit in einer Reihe hintereinander elastisch gelagerten Rollen, bei welchem
durch eine eigenartige Ausbildung der elastischen Lagerung der Rollen von deren
Gesamtzahl stets nur eine der jeweiligen Körper- bzw. Fußstellung des Läufers entsprechende
Teilgruppe nachbarlicher Rollen zur Wirkung gelangt, wodurch der Rollschuh einen
dem Schlittschuh gleichen, ruhigen, weichen und
dennoch sicheren
Lauf mit stoßfreiem übergang von Rolle zu Rolle erhält und, nachdem die Endrollen
mit selbsttätig wirkenden Bremsen versehen sind, zur Vollführung aller mit dem Schlittschuh
möglichen Bewegungen und Übungen geeignet wird.
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Zu dem Zwecke sind die Rollenachsen nicht in der bisher üblichen Weise
zwischen zwei parallelen, starren Längsträgern oder in Schlitzen einer einzigen
nur an den Enden eingespannten, nach unten durchgebogenen Längsfeder gelagert, die
überdies noch eine besondere Spannvorrichtung für die Feder erfordert, sondern an
der Unterseite zweier gesondert beiderseits der Rollen angeordneter flacher Längsfedern,
welche zwischen je zwei Rollenlagern frei aufliegend und in ihrer Längsrichtung
beweglich an an der Unterseite der beiden starren Längsträger oder Rippen des Rollschuhgestelles
ausgebildeten Widerlagern angeschlossen sind. Die dievorderste und hinterste Rolle
tragenden Enden dieser Längsfedern sind freitragend und biegen sich bei absichtlicher
Belastung der ersten oder letzten Rolle zwecks Geschwindigkeitsverminderung oder
Stehenbleibens so weit nach oben, daß die betreffende Rolle mit einer an der Sohle
des Rollschuhgestelles oder des Schuhes selbst befestigten Bremsplatte in Berührung
kommt und dadurch gebremst wird.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des den
Erfindungsgegenstand bildenden Rollschuhes in Abb. i in Seitenansicht und in Abb.
2 in Ansicht von unten dargestellt. Abb. 3 und ;l zeigen Schnitte nach I-I bz«.
II-II in Abb. i in natürlicher Größe.
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Abb. 5 zeigt einen Teil der Abb. i in natürlicher Größe, teilweise
im Längenschnitt. Abb.6 zeigt in größerem Maßstabe einen Querschnitt durch eine
die Rollenlager tragende Feder.
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Das aus zwei nach oben offenen, U-förmig profilierten, vorn und hinten
durch die Trittplatte i (Abt. 2 und 3) miteinander verbundenen und mittels seitlicher
Lappen 2 an der Schuhsohle bzw. -absatz festschraubbaren parallelen Längsträgern
3 bestehende Rollschuhgestell ist hier aus Metallblech gepreßt gedacht, kann aber
auch in beliebiger anderer Weise hergestellt sein. Die beiden Längsträger 3 haben
an der Unterseite in der Querrichtung korrespondierend angeordnete gewölbte Vorsprünge
4, die als Widerlager dienen, an welchen die beiden die Rollenlager tragenden flachen
Längsfedern 5 mittels Kopfschrauben 6 zueinander parallel, frei aufliegend befestigt
sind, so daß sie sich an den Befestigungsstellen frei biegen und ihren jeweiligen
Durchbiegungen entsprechend auch in der Längsrichtung bewegen können. Zu dem Zwecke
sind die Federn 5 nur an je einer Befestigungsstelle in der Längsrichtung
unverrückbar festgelegt, während sie an allen übrigen Befestigungsstellen Langlöcher
7 (Abt. 5) zur Durchführung der Schrauben 6 haben. In der Mitte zwischen je zwei
solcher Befestigungsstellen sowie an den äußersten Enden der über die vordersten
und hintersten Befestigungsstellen frei hinausragenden Endstücke der Federn 5sind
mit letzteren an deren Unterseite die Rollenlager 8 mittels von oben her die Federn
5 durchsetzender Mutterschrauben 9 starr verbunden. Je zwei solcher in der Querrichtung
nebeneinanderliegender Lager 8 sind durch eine wagerechte Achse i o starr miteinander
verbunden, auf welcher je eine Laufrolle i i auf Kugeln laufend gelagert ist (Abt.
3). Jede Rolle i i biegt bei Belastung im Wege ihrer Lager 8 die Federn 5 nicht
nür zwischen den nächstliegenden Befestigungsstellen nach oben durch, sondern überträgt
diese Durchbiegung auch über diese hinaus auf die anschließenden Federabschnitte,
jedoch in entgegengesetztem Sinne, und beeinflußt somit dadurch auch die nachbarlichen
Rollen. Die Federn 5 sind so bemessen, daß zwei bis drei nachbarliche Abschnitte
derselben bzw. also, zwei bis drei Rollen genügen, um die Körperlast des Läufers
ohne abnormale Durch_biegungen der Federn aufzunehmen. Dadurch wird erreicht, daß
von sämtlichen Rollen des Rollschuhes stets nur eine der jeweiligen Körper- oder
Fußstellung des Läufers entsprechende Gruppe von zwei bis drei unmittelbar hintereinanderliegenden
Rollen zur Beanspruchung gelangt. Das ergibt auch. den Verteil, daß bei der gezeichneten
Anordnung der Rollen in bogenförmiger Laufbahn der Rollschuh besonders zum Beschreiben
selbst der kleinsten Kurven, also zum sogenannten Kunstlaufen, geeignet ist, während
er bei Anordnung der Rollen in gerader Laufbahn zum Schnellaufen besonders geeignet
wird.
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Zur Verminderung der Laufgeschwindigkeit oder zur raschen Einstellung
der Bewegung oder zur Ausführung besonderer Figuren dient eine einfache Bremsvorrichtung,
welche aus einer über der vordersten Rolle i i an der Sohle i des Rollschuhgestelles
oder an der Schuhsohle selbst befestigten Bremsplatte 12 aus Leder oder einem anderen,
dem jeweiligen Rollenmaterial angepaßten Material besteht (Abt. i). Ein Auftreten
mit dem vorderen Rollschuhende bewirkt ein Durchbiegen der freistehenden vorderen
Endstücke der Federn 5 nach oben und damit ein Andrücken der an deren äußersten
Enden gelagerten Rolle i i an die Bremsplatte 12, welche die Rolle ausgiebig bremst.
Es ist selbstverständlich, daß eine gleiche Bremsvorrichtung auch über der ebenfalls
freischwingend gelagerten hintersten Rolle
i i an dem entsprechend
verlängerten Rollschuhgestell oder am Schuhabsatz selbst angebracht werden kann,
wodurch man den gleichen Zweck auch durch Niederdrücken der Ferse erreichen kann.
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Die Federn 5 können aus je einer entsprechend stark bemessenen, durchlaufenden
Flachfeder von beiläufig der Länge des Rollschuhes bestehen, aber zweckmäßig, wie
gezeichnet, aus je zwei oder auch mehreren aufeinanderliegenden, dünneren Flachfedern
gebildet werden. In jedem Falle muß für eine Verstärkung der freitragenden Endstücke
der Federn gesorgt sein, wie dies in Abb. i angedeutet ist. Zur besseren Übertragung
der Körperlast und deren Reaktionen auf die Federn 5 und zur gleichzeitigen Sicherung
der zur Befestigung der Federn 5 am Rollschuhgestell und der Rollenlager 8 an den
Federn verwendeten Schrauben sind oben zwischen diese und die die Federn 5 tragenden
Vorsprünge q. des Rollschuhgestelles sowie unten zwischen Federn 5 und die Rollenlager
8 kurze Flachfederstücke 13 bzw. 1 ¢ eingelegt. Die Enden der oberen .kurzen Federn,
13 reichen bis fast an die Köpfe der nachbarlichen Rollenlagerbefestigungssch:rauben
9, und die unteren kurzen Federn 14 reichen mit ihren Enden bis fast an die Köpfe
der Befestigungsschrauben 6 der Federn 5 (Abb. 5), so daß also alle Schraubenköpfe
zwischen je zwei Federenden zu liegen kommen und somit die Schrauben, deren Köpfe
darum rechteckig gestaltet sind, von diesen Federenden an jeder unbeabsichtigten
Verdrehung verhindert bzw. auf diese Weise gesichert werden. Es ist klar, daß die
oberen Federeinlagen 13 die Körperlast von jedem Federauflager q. auf die nachbarlichen
Rollenlager 8 und die unteren Federeinlagen 1¢ die Reaktionen der Körperlast von
den Rollenlagern 8 auf die Federauflager q. übermitteln helfen. Durch den Gebrauch
biegen sich die Enden dieser kurzen Federeinlagen 13 und 14 in der in Abb. 5 übertrieben
angedeuteten Weise etwas auf, wodurch sich deren schraubensichernde Wirkung noch
erhöht. Um eine gegenseitige Verdrehung oder seitliche Verschiebung der die Federn
5 bildenden Einzelfedern zu verhüten und dieselben in der Längsrichtung aneinander
zu führen, sind die seitlichen Ränder sämtlicher Federn in der in Abb.6 ersichtlichen
Weise nach oben aufgebogen.