DE4337629A1 - Antimikrobiell wirkende Oasomycin-Derivate, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents
Antimikrobiell wirkende Oasomycin-Derivate, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Makrolactone, die Derivate der natürlichen Oasomycine
A und B sind, ein Herstellungsverfahren für diese Verbindungen sowie deren
Verwendung als pharmakologische Wirkstoffe.
Antimikrobiell wirkende Makrolactone sind als Metaboliten des
Sekundärstoffwechsels von Streptomyceten bekannt. Ein Beispiel hierfür ist das
klinisch vielfach angewandte Makrolid-Antibiotikum Amphotericin B, das zur
Klasse der Heptaene innerhalb der Makrolactone gehört. Es wird zur Behandlung
schwerer Pilzinfektionen, insbesondere bei Patienten mit geschwächtem
Immunsystem, verwendet.
Die therapeutische Verwendung dieses Naturstoffes ist jedoch durch
schwerwiegende Nebenwirkungen, insbesondere eine ausgeprägte
Nephrotoxizität, sowie seine Schwerlöslichkeit stark eingeschränkt. Ursache
hierfür ist die geringe Selektivität des Antibiotikums in seinem
Wirkmechanismus. Es wirkt durch Störung des Steroidstoffwechsels in
Zellmembranen. Zahlreiche Versuche wurden unternommen, die toxischen
Nebenwirkungen durch chemische Derivatisierung zu beheben, doch führten
diese Strukturvariationen wiederum zu toxischen Effekten oder zu stark
reduzierter antifungischer Wirksamkeit.
Zahlreiche weitere Antibiotika aus Streptomyceten- oder Streptoverticillium-
Stämmen, die eine große Ringstruktur besitzen und auf vielfältige Weise zu
verwenden sind, sind seit längerem bekannt.
In EP 921 18 516.1 ist beschrieben, daß Streptoverticillium- und Streptomyces-
Stämme neue makrocyclische Lactone, die Oasomycine A und B, produzieren.
Diese Verbindungen besitzen pharmakologische und damit therapeutische
Wirksamkeit und können insbesondere als antibakterielle Mittel sowie als
Inhibitoren der Cholesterin-Biosynthese mit entsprechendem pharmakologischen
Nutzen eingesetzt werden.
Weiterhin sind aus DE-P-43 03 513.2 die Naturstoffe Oasomycin C, D, E und F
bekannt, welche von den Mikroorganismen Streptoverticillium sp. und/oder
Streptomyces sp. während der Fermentation synthetisiert und in den
Kulturüberstand abgegeben werden, ihr Herstellungsverfahren und die
Verwendung von Oasomycin C, D, E, F als pharmakologische Wirkstoffe.
Beispiele für Antibiotika aus Streptomyceten sind außerdem die antifungischen
Amycine (EP 02 72 668) sowie die von J. V. Uri (Acta Microbiologica 33, 271
(1986)) beschriebenen Desertomycine. Diese nicht polygenen Makrolid-
Antibiotika besitzen ausgeprägte antifungische Aktivitäten. Die mit den
Desertomycinen eng in ihrer Struktur verwandten Oasomycine (EP 04 82 543)
besitzen pharmakologische Wirksamkeit und können insbesondere als
antibakterielle Mittel sowie als Inhibitoren der Cholesterin-Biosynthese mit
therapeutischem Nutzen eingesetzt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, nach Derivaten von Oasomycin A oder B mit
verbesserten pharmakologischen Eigenschaften und neuen Wirkmechanismen zu
suchen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch Derivatisierung der
Oasomycine A oder B, indem man funktionelle Seitenketten unter nucleophiler
Öffnung des 5-Ringlactons in die Oasomycine A oder B ohne Verwendung einer
Schutzgruppe selektiv einführt und dadurch einen Makrocyclus erhält.
Die Erfindung betrifft somit:
- 1. Eine Verbindung der Formel (I)
in der R¹ Wasserstoff oder α-Mannosyl und R² einen Rest der allgemeinen
Formel (II)
bedeutet, wobei R³ einen einfachen oder verzweigten, gegebenenfalls selbst
funktionelle Gruppen tragenden Alkylrest mit 1 bis 22 C-Atomen und R⁴
Wasserstoff bedeutet,
oder R³ und R⁴ einfache oder verzweigte, gegebenenfalls selbst funktionelle Gruppen tragende Alkylreste mit 1 bis 22 C-Atomen bedeuten, die gleich oder verschieden sowie Bestandteil eines gesättigten cyclo-aliphatischen oder heterocycloaliphatischen Systems sein können. - 2. Eine Verbindung der Formel (III) in der R¹ Wasserstoff oder α-Mannosyl und R² eine gemäß Anspruch 1 definierte Bedeutung haben.
- 3. Ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel (I) oder (III) gemäß den Ansprüchen 1 und 2, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel (IV) in der R¹ Wasserstoff oder die Gruppe bedeutet, mit einem primären oder sekundären Amin der allgemeinen Formel (V) wobei R³ und R⁴ die vorgenannten Bedeutungen haben, umsetzt.
- 4. Eine Verwendung einer Verbindung der Formel (I) oder (III) nach Anspruch 1 oder 2 als pharmakologisch wirksamen Stoff, insbesondere als antimikrobiellen Wirkstoff zur Vorbeugung oder Heilung von Infektionen mit Pilzen, Bakterien oder Protozoen sowie zur Bekämpfung von Nematoden und Helminthen.
Im folgenden wird die Erfindung detailliert beschrieben, insbesondere in ihren
bevorzugten Ausführungsformen. Ferner wird die Erfindung durch den Inhalt der
Patentansprüche bestimmt.
Die Verbindung der Formel (IV) in der R¹ Wasserstoff bedeutet, wird Oasomycin
A genannt. Bedeutet R¹ einen Mannoserest, wird diese Verbindung Oasomycin
B genannt.
Unter funktionellen Gruppen versteht man Gruppen, die chemisch modifiziert
werden können. Diese funktionellen Gruppen werden hauptsächlich von einem
Kohlenwasserstoffgerüst getragen. Hierzu zählen vorzugsweise Aminogruppen
und basische Heterocyclen.
Der Begriff "multifunktionell" beschreibt die Reaktionsfähigkeit eines Amins,
welches in der Seitenkette weitere basische Aminofunktionen trägt.
Entsprechend versteht man unter "bifunktionell" solche Amine, die in der
Seitenkette zwei basische Aminofunktionen tragen.
Heterocyclische Verbindungen sind Verbindungen mit ringbildenden Atomen aus
mindestens zwei verschiedenen Elementen. Der Fachmann verwendet diesen
Begriff für Verbindungen, deren Ringstruktur neben Kohlenstoffatomen noch
Heteroatome aus mindestens einem anderen Element (Stickstoff, Sauerstoff,
Schwefel usw.) enthalten.
Zu den cyclo-aliphatischen Verbindungen zählt man grundsätzlich die
alicyclischen Verbindungen. Hierbei handelt es sich um ringförmige organische
Verbindungen, zu denen wiederum die Cycloalkane, -alkene und alkine zählen.
Die Oasomycine A oder B (Schema 1) reagieren mit Nucleophilen
erwartungsgemäß irreversibel unter Öffnung des Makrocyclus. So entsteht
beispielsweise mit Natriummethylat nach Neutralisieren der Reaktionslösung
selektiv der am Makrocyclus geöffnete Methylester, wobei die Bildung eines
Tetrahydropyrans als Nebenreaktion beobachtet wird (Schema 2).
Überraschenderweise reagieren primäre und sekundäre Amine der allgemeinen
Formel (V)
wobei R³ in primären Aminen einen einfachen oder verzweigten, gegebenenfalls
selbst funktionelle Gruppen tragenden Alkylrest mit 1-22 C-Atomen und R⁴ = H
bedeuten, und R³ und R⁴ in sekundären Aminen einfache oder verzweigte,
gegebenenfalls selbst funktionelle Gruppen tragende Alkylreste mit 1-22
C-Atomen bedeuten, die gleich oder verschieden sowie Bestandteil eines
gesättigten cyclo- oder heterocyclo-aliphatischen Systems sein können.
Beispiele für solche Verbindungen, die bei der Umsetzung der Oasomycine
A oder B mit Aminen der allgemeinen Formel (V) entstehen, finden sich in
Schema 3. Diese Produkte können je nach Wahl der Ausgangsverbindung
Oasomycin A oder Oasomycin B sowohl in der in Position 22 freien
Hydroxylform (R¹ = H) als auch in der α-mannosylierten Form (R¹ =
α-Mannosyl) erhalten werden.
Weiterhin kann überraschenderweise in einigen Fällen, und zwar in Abhängigkeit
vom Reaktionspartner der allgemeinen Formel (V) und von den gewählten
Reaktionsbedingungen, zusätzlich zur selektiven Öffnung des 5-Ringlactons
noch Reaktion unter Erweiterung des 42-gliedrigen Makrocyclus um 2 C-Atome
zu neuen 44-gliedrigen Makrolactonen erfolgen.
Schema 4 beschreibt ein Beispiel für diesen Reaktionsverlauf.
Die Ausgangsverbindungen Oasomycin A und B werden wie in den
Anmeldungen EP 04 82 543 sowie in Liebigs Ann. Chem. 1993, Seite 573,
beschrieben durch Fermentation von Streptoverticillium sp. oder Streptomyces
sp., insbesondere DSM 5989 oder 5990 aus dem Kulturfiltrat isoliert, gereinigt
und charakterisiert.
Die Amine der allgemeinen Formel (V) sind entweder käuflich oder lassen sich
mittels vielfältiger, dem Chemiker geläufigen Verfahren nach Literaturmethoden
herstellen. Beispiele für primäre Amine, mit denen sich die entsprechenden
Produkte der Formeln (I) und (III) herstellen lassen, sind Benzylamin,
n-Hexylamin, Anilin, ringsubstituierte Amine wie z. B. 4-Methoxbenzylamin und
4-Methoxyanilin und dgl. Beispiele für sekundäre Amine der allgemeinen Formel
(V), die zu den erfindungsgemäßen Verbindungen (I) oder (III) reagieren, sind
Morpholin, Piperazin, Dimethylamin und N-Methyl-n-hexylamin. Bevorzugt unter
milden Bedingungen reagieren hinreichend nucleophile, sterisch wenig
gehinderte Amine, wie z. B. 1,2-Diaminoethan, Propylamin oder Dimethylamin.
Sterisch stark gehinderte sekundäre Amine, wie z. B. Diisopropylamin, und
elektronisch desaktivierte aromatische Amine, wie z. B. 2,4-Dinitroanilin, sind
keine geeigneten Reaktionspartner.
Besonders bevorzugt werden multifunktionelle Amine eingesetzt, die zu
basischen Derivaten (I) oder (III) mit primären, sekundären, tertiären oder
heterocyclischen Aminresten in der Seitenkette R² führen. Liegen mehrere
gleichwertige Aminofunktionen mit vergleichbarer Reaktivität vor, so setzt man
den betreffenden Reaktionspartner im mindestens 1.5- bis 10-fachen Überschuß
ein, um die mehrfache Addition an das 5-Ringlacton der Oasomycine A oder B
zu vermeiden. Liegen verschiedenartige Aminofunktionen mit vergleichbarer
Reaktivität vor, so können trennbare, regioisomere Additionsprodukte erhalten
werden.
Repräsentative Beispiele für Produkte der Formeln (I) oder (III), die mit
bifunktionellen Aminen entstehen, sind in Schema 3 und 4 aufgeführt und
werden im folgenden erläutert:
1,2-Diaminoethan reagiert zu 2-Aminoethylamid-Derivaten der Strukturen
I-1 und III-1;
1-(3-Aminopropyl)-imidazol reagiert selektiv an der primären Aminofunktion zu den Verbindungen I-4;
N-(2-aminoethyl)-morpholin reagiert zu den Amid-Derivaten I-6;
1,4-Dibenzylamin liefert die Amid-Derivate I-3;
N-(2-aminoethyl)-piperazin reagiert sowohl an der primären als auch an der sekundären Aminofunktion zu den regioisomeren Produkten I-5 und I-7.
1-(3-Aminopropyl)-imidazol reagiert selektiv an der primären Aminofunktion zu den Verbindungen I-4;
N-(2-aminoethyl)-morpholin reagiert zu den Amid-Derivaten I-6;
1,4-Dibenzylamin liefert die Amid-Derivate I-3;
N-(2-aminoethyl)-piperazin reagiert sowohl an der primären als auch an der sekundären Aminofunktion zu den regioisomeren Produkten I-5 und I-7.
Zur Synthese der Verbindungen (I) oder (III) geht man am besten so vor, daß
man Oasomycin A oder B in äquimolaren Mengen oder in bis zu einem
50-fachen Überschuß, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel wie Chloroform,
Methylenchlorid, Tetrahydrofuran, Dimethylformamid, Methanol, Dioxan,
Dimethylsulfoxid oder Pyridin mit einer Verbindung der Formel (V) umsetzt. Die
Reaktion kann, je nach Wahl des Lösungsmittels, der Lösungsmittelmenge und
der Reaktionstemperatur in homogener oder heterogener Phase ablaufen.
Vorzugsweise wird in homogener Phase mit Gemischen der obengenannten
Lösungsmittel gearbeitet. Bei flüssigen Verbindungen der Formel (V) wird
besonders bevorzugt ohne inertes Lösungsmittel gearbeitet, d. h. die
Reaktionspartner werden in Substanz umgesetzt.
Die Reaktionstemperaturen liegen dabei zwischen 0°C und +180°C
vorzugsweise zwischen 0°C und +120°C, beim Arbeiten mit oder ohne
Lösungsmittel vorzugsweise zwischen 0°C und dem Siedepunkt des
Lösungsmittels bzw. des Reaktionspartners der Formel (V), besonders bevorzugt
zwischen +10°C und +100°C.
Die Reaktionszeiten betragen 10 Minuten bis 180 Stunden, bevorzugt, je nach
Reaktionstemperatur, 10 Minuten bis 8 Stunden. Der Reaktionsverlauf bis zu
Beendigung der Umsetzung kann vorteilhaft mittels
Dünnschichtchromatographie (DC-Kontrolle) oder
Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC) verfolgt werden.
Die Reinisolierung der Verbindungen der Formeln (I) oder (III) erfolgt durch
Chromatographie an geeigneten Trägermaterialen, vorzugsweise an Kieselgel,
Aluminiumoxid, Ionenaustauschern oder Adsorberharzen, durch anschließende
Elution mit organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Essigsäure-alkylester mit einem
niederen Alkohol, Dichlormethan, bzw. Gemischen dieser Lösungsmittel mit
niederen Alkanolen, gegebenenfalls auch mit Wasser, Pyridin, Acetonitril, bzw.
einem für Ionenaustauscher-Harzen geeigneten pH- bzw. Salzgradienten, wie
beispielsweise Kochsalz oder organischen oder anorganischen Puffersalzen.
Besonders bevorzugt erfolgt die Isolierung und Reinigung der Verbindungen der
Formeln (I) oder (III) mittels Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC) an
RP-Phasen (reversed phase), beispielsweise an RP-18 Material mit Korngrößen
im Bereich von 30-70 µ durch Elution mit Lösungsmittelgemischen,
beispielsweise unter Gradientenelution mit Methanol/Acetonitril/Wasser-
Gemischen unter Zusatz organischer Säuren, wie z. B. mit Ameisensäure oder
Trifluoressigsäure oder mit Pufferlösungen.
Besitzen die Verbindungen der Formeln (I) oder (III) funktionelle Gruppen in der
Seitenkette R², wie z. B. in den Verbindungen (I-1) (Schema 3) und (III-1)
(Schema 4), wobei R¹ Wasserstoff oder α-Mannosyl bedeuten kann, so ergeben
sich weitere vielfaltige Möglichkeiten zur Anknüpfung weiterer organischer
Reste, Wirkstoffmoleküle sowie löslicher oder fester Trägermoleküle.
Ein Beispiel hierfür ist die Anknüpfung weiterer organischer Reste an die
Verbindungen der Formel (I-1), wobei R¹ Wasserstoff oder α-Mannosyl bedeuten
kann, insbesondere die nach den geläufigen Methoden der Peptidsynthese
erfolgende Anknüpfung einer geeignet aktivierten Carbonsäure oder geschützten
Aminosäure, wobei die Aminoschutzgruppen im letzten Schritt der
Synthesesequenz unter milden Bedingungen abgespalten werden können.
So lassen sich beispielsweise die Verbindungen der Formeln (I) oder (III), wobei
R¹ Wasserstoff oder α-Mannosyl bedeutet, mit dem N-Hydroxysuccinimidester
der FMOC-Carbonsäure kuppeln. Die FMOC-Schutzgruppe wird dann mit milden
Basen, z. B. mit Morpholin abgespalten. Aus den Verbindungen der Formel (I-1),
wobei R¹ Wasserstoff oder α-Mannosyl bedeuten kann, erhält man so z. B. die
Verbindungen (I-2) (Schema 3).
Weiterhin lassen sich endständige primäre Aminogruppen in den Verbindungen
der Formel (I) oder (III), wobei R¹ Wasserstoff oder α-Mannosyl bedeutet, in
bekannter Weise mit den hierfür üblichen Reagenzien, beispielsweise mit
Amino-imino-methansulfonsäure (J. Chem. Soc. Perkin Trans. I. 3179, 1992) zu
Guanidino-Funktionen derivatisieren.
Im vorliegenden Fall bedeutet der Begriff "heterocycloaliphatisch", daß das N-
Atom einer Verbindung der Formel (II) oder (V) über R³ bzw. R⁴ in einen
Heterocyclus integriert ist, wie z. B. in Piperidin, Piperazin, Morpholin etc.
Im vorliegenden Fall handelt es sich bei cyclo-aliphatischen Verbindungen um
Kohlenstoffringe mit 3 bis 9 C-Atomen (z. B. Cyclopropyl oder Cyclononyl) oder
polycyclische Ringe, wie z. B. Adamantyl- oder Norbornylringe.
Die Verbindungen der Formeln (I) und (III) sind amorph. Sie lösen sich bevorzugt
in polaren Lösungsmitteln, wie z. B. Wasser, Methanol und DMF sowie in
Mischungen derselben, ferner in Mischungen polarer Lösungsmittel mit höheren
Alkanolen oder unpolaren Lösungsmitteln, wie z. B. n-Butanol, Essigester oder
Dichlormethan.
Die Verbindungen der Formeln (I) und (III) sind im festen Zustand und in
Lösungen im pH-Bereich zwischen 4 und 8, insbesondere 5 und 7, stabil und
lassen sich damit in übliche galenische Zubereitungen einarbeiten. Besitzen die
Verbindungen der Formeln (I) oder (III) basische Gruppen, beispielsweise
Aminogruppen in den Seitenketten R², z. B. wie in den Produkten der Formeln (I)
und (III) in den Schemata 3 bzw. 4, so lassen sich mit geeigneten Säuren
physiologisch verträgliche Salze herstellen, die z. B. zu einer verbesserten
Wasserlöslichkeit und Bioverfügbarkeit der Verbindungen beitragen. Beispiele für
geeignete Säuren sind Essigsäure, Weinsäure, Salicylsäure, Äpfelsäure,
Ascorbinsäure, Zitronensäure sowie anorganische Säuren wie Phosphorsäure,
Chlorwasserstoff oder Bromwasserstoff.
Eine erfindungsgemäße Verbindung der Formeln (I) oder (III) sowie - beim
Vorliegen basischer Gruppen in den Seitenketten R² - das Salz eignet sich
aufgrund der wertvollen pharmakologischen Eigenschaften zur Anwendung als
Arzneimittel.
Insbesondere zeigt eine erfindungsgemäße Verbindung der Formeln (I) oder (III)
bzw. das Salz antimikrobielle Wirkung, insbesondere gegen bakterielle Keime,
sowie gegen Protozoen und humanpathogene bzw. phytopathogene Pilze, und
kann darüber hinaus auch zur Bekämpfung von Ektoparasiten und Helminthen
eingesetzt werden.
Sowohl zur Prophylaxe als auch zur Behandlung entsprechender Erkrankungen
kann eine Verbindung der Formeln (I) und/oder (III) entweder allein oder mit
physiologisch verträglichen Hilfs- oder Trägerstoffen angewandt werden. Als
Trägermaterial können bei Tierarzneimitteln die üblichen Futtermittelmischungen
bzw. beim Menschen alle pharmakologisch verträglichen Trägermaterialien
und/oder Hilfsstoffe verwendet werden.
Eine erfindungsgemäße Verbindung wird im allgemeinen oral oder parenteral
verabreicht, aber auch eine rektale Anwendung ist prinzipiell möglich. Geeignete
feste oder flüssige galenische Zubereitungsformen sind beispielsweise
Granulate, Pulver, Tabletten, Dragees, (Mikro-)Kapseln, Zäpfchen, Sirupe,
Emulsionen, Suspensionen, Aerosole, Tropfen oder injizierbare Lösungen in
Ampullenform sowie Präparate mit protrahierter Wirkstoff-Freigabe, bei deren
Herstellung üblicherweise Trägerstoffe und Zusätze und/oder Hilfsmittel wie
Spreng-, Binde-, Überzugs-, Quellungs-, Gleit- oder Schmiermittel,
Geschmacksstoffe, Süßungsmittel oder Lösungsvermittler Verwendung finden.
Als häufig verwendete Träger oder Hilfsstoffe seien Magnesiumcarbonat,
Titandioxid, Lactose, Mannit und andere Zucker, Talkum, Milcheiweiß, Gelatine,
Stärke, Vitamine, Cellulose und ihre Derivate, tierische pflanzliche Öle,
Polyethylenglykole und Lösungsmittel, wie etwa steriles Wasser, Alkohole,
Glycerin und mehrwertige Alkohole genannt. Gegebenenfalls können die
Dosierungseinheiten für die orale Verabreichung mikroverkapselt werden, um die
Abgabe zu verzögern oder über einen längeren Zeitraum auszudehnen, wie
beispielsweise durch Überziehen oder Einbetten des Wirkstoffes in Teilchenform
in geeignete Polymere, Wachse und dergleichen.
Vorzugsweise werden die pharmazeutischen Präparate in Dosierungseinheiten
hergestellt und verabreicht, wobei jede Einheit als aktiven Bestandteil eine
bestimmte Dosis einer Verbindung der Formel (I) oder (III) enthält. Bei festen
Dosierungseinheiten wie Tabletten, Kapseln oder Suppositorien kann diese Dosis
bis zu 200 mg, bevorzugt jedoch etwa 0.1 bis 100 mg, und bei
Injektionslösungen in Ampullenform bis zu etwa 200 mg, vorzugsweise aber
etwa 0.5 bis 100 mg, pro Tag betragen. Die zu verabreichende Tagesdosis ist
abhängig vom Körpergewicht, Alter, Geschlecht und Zustand des Säugers.
Unter Umständen können jedoch auch höhere oder niedrigere Tagesdosen
angebracht sein. Die Verabreichung der Tagesdosis kann sowohl durch
Einmalgabe in Form einer einzelnen Dosierungseinheit oder aber in mehreren
kleinen Dosierungseinheiten als auch durch Mehrfachgabe unterteilter Dosen in
bestimmten Intervallen erfolgen.
Die erfindungsgemäßen Arzneien werden dadurch hergestellt, daß man eine oder
mehrere Verbindungen der Formeln (I) und/oder (III) mit üblichen Träger- sowie
gegebenenfalls Zusatz- und/oder Hilfsstoffen in die bzw. eine geeignete
Darreichungsform bringt.
In den sich anschließenden Beispielen wird die Erfindung weiter erläutert.
Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht. Mischungsverhältnisse bei
Flüssigkeiten beziehen sich auf das Volumen, wenn keine anderen Angaben
gemacht wurden.
1.08 g (1.05 mmol) Oasomycin A werden in 150 ml wasserfreiem Methanol
und 30 ml wasserfreiem Dichlormethan gelöst, mit 3.2 ml einer 30-proz.
Natriummethylat-Lösung versetzt und 6.5 Stunden auf 65°C erwärmt. Nach
Abkühlen auf Raumtemperatur wird mit saurem Ionenaustauscher Dowex
50 W × 2, 50-100 mesh, in der H⁺-Form bei pH 3 insgesamt 45 Minuten
gerührt, filtriert, das Filtrat erst mit festem Natriumhydrogencarbonat und dann
zusätzlich mit Triethylamin neutralisiert. Nach Einengen mit Toluol erhält man
1.87 g Rückstand, der mit präparativer HPLG (Waters Prep Pak, RP-Phase,
400 ml) gereinigt wird (Methanol/0.01 M Ammoniumacetat in Wasser (1/1) mit
steigendem Methanolgradienten).
Ausbeute: 495 mg (44.5%)
FAB-MS: m/e = 1081.5 (M + Na⁺); C₅₆H₉₈O₁₈ = 1059.4.
Ausbeute: 495 mg (44.5%)
FAB-MS: m/e = 1081.5 (M + Na⁺); C₅₆H₉₈O₁₈ = 1059.4.
1.20 g (1.17 mmol) Oasomycin A werden in 10 ml Ethylendiamin 1 Stunde bei
Raumtemperatur gerührt. Nach Abziehen des Ethylendiamins im Vakuum wird
der Rückstand noch mehrmals mit Toluol/Methanol eingeengt und getrocknet.
Das Rohprodukt (1.36 g) besteht aus zwei Komponenten, die mittels
präparativer HPLC an RP-18 (40-63 µ) getrennt werden. Die Produkte eluieren
mit einer Mischung aus 70 Teilen Methanol und 3 Teilen einer 0.075-proz.
Trifluoressigsäurelösung.
Verbindung I-1 (R¹ = H) Ausbeute: 747 mg (59%)
FAB-MS: m/e = 1087.6 (M + H⁺); C₅₇H₁₀₂N₂O₁₇ = 1087.4
IR(KBr): 1680, 1650, 1550 cm-1
Verbindung III-1 (R¹ = H) Ausbeute: 300 mg (24%)
FAB-MS: m/e = 1087.6 (M + H⁺) und 1109.7 (M + Na⁺); C₅₇H₁₀₂N₂O₁₇ = 1087.4
IR(KBr): 1680, 1650, 1550 cm-1.
Verbindung I-1 (R¹ = H) Ausbeute: 747 mg (59%)
FAB-MS: m/e = 1087.6 (M + H⁺); C₅₇H₁₀₂N₂O₁₇ = 1087.4
IR(KBr): 1680, 1650, 1550 cm-1
Verbindung III-1 (R¹ = H) Ausbeute: 300 mg (24%)
FAB-MS: m/e = 1087.6 (M + H⁺) und 1109.7 (M + Na⁺); C₅₇H₁₀₂N₂O₁₇ = 1087.4
IR(KBr): 1680, 1650, 1550 cm-1.
84 mg (0.24 mmol) FMOC-6-Aminocapronsäure, 41 mg (0.36 mmol)
N-Hydroxysuccinimid und 74 mg (0.36 mmol) Dicyclohexylcarbodiimid in 2 ml
wasserfreiem Pyridin werden 4 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach
Filtration werden 200 mg (0.184 mmol) der Verbindung I-1 (R¹ = H) aus
Beispiel 2 zugegeben und 24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach
Einengen wird der Rückstand (241 mg) mittels HPLC gereinigt (Nucleosil
RP- 18/7 µ, 21 × 250 mm Säule, Gradient 75-100% Methanol/Wasser, Flußrate
25 ml/min).
Ausbeute: 114 mg (33%) FMOC-geschützte Verbindung I-2 (R¹ H;
C₇₉H₁₂₄O₂₁N₃). Davon werden 104 mg (0.07 mmol) in 4 ml Dichlormethan und 2 ml Morpholin 10 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird dann in eiskaltes Dichlormethan getropft. Nach Stehenlassen im Kühlschrank wird das Produkt abfiltriert.
Ausbeute: 69 mg (82%)
FAB-MS: m/e = 1200.5 (M + H⁺), 1222.5 (M + Na⁺); C₆₃H₁₁₃O₁₈N₃ = 1200.6
Ausbeute: 114 mg (33%) FMOC-geschützte Verbindung I-2 (R¹ H;
C₇₉H₁₂₄O₂₁N₃). Davon werden 104 mg (0.07 mmol) in 4 ml Dichlormethan und 2 ml Morpholin 10 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wird dann in eiskaltes Dichlormethan getropft. Nach Stehenlassen im Kühlschrank wird das Produkt abfiltriert.
Ausbeute: 69 mg (82%)
FAB-MS: m/e = 1200.5 (M + H⁺), 1222.5 (M + Na⁺); C₆₃H₁₁₃O₁₈N₃ = 1200.6
500 mg (0.42 mmol) Oasomycin B werden bei ca. +10°C mit 4 ml
Ethylendiamin 1.5 Stunde gerührt. Die mit 5 ml Methanol verdünnte Lösung
wird in 50 ml Diethylether eingetropft. Das Rohprodukt wird abgesaugt,
getrocknet (Ausbeute 394 mg = 75%) und mittels HPLC weiter gereinigt.
Säule: µ-Bondapak Waters RP-18/10 µ, 19 × 150 mm, Gradient 80-100%
Methanol/Wasser, Flußrate 22 ml/min.
Ausbeute: 223 mg (43%)
FAB-MS: m/e = 1271.6 (M + Na⁺); C₆₃H₁₁₂N₂O₂₂ = 1249.5
Ausbeute: 223 mg (43%)
FAB-MS: m/e = 1271.6 (M + Na⁺); C₆₃H₁₁₂N₂O₂₂ = 1249.5
1.00 g (7.34 mmol) 4-(Aminomethyl)-benzylamin und 0.50 g (0.48 mmol)
Oasomycin A werden 4 Stunden bei 70°C gerührt. Nach Abkühlen wird die
Reaktionsmischung mit 5 ml Methanol verdünnt und in 75 ml Wasser getropft.
Nach Zentrifugieren wird der Überstand verworfen. Diese Prozedur wird
dreimalig wiederholt. In Methanol unlöslicher Feststoff wird abgetrennt und
verworfen. Rohausbeute: 163 mg (29%). Das Produkt wird mittels HPLC weiter
gereinigt. Säule: µ-Bondapak Waters C18/10 µ, 19 × 150 mm, Gradient 80-100%
Methanol/Wasser, Flußrate 22 ml/min.
Ausbeute: 223 mg (43%)
FAB-MS: m/e = 1271.6 (M + Na⁺); C₆₃H₁₁₂N₂O₂₂ = 1249.5
Ausbeute: 223 mg (43%)
FAB-MS: m/e = 1271.6 (M + Na⁺); C₆₃H₁₁₂N₂O₂₂ = 1249.5
1.00 g (7.34 mmol) 4-(Aminomethyl)-benzylamin und 0.50 g (0.42 mmol)
Oasomycin B werden 45 Minuten bei 70°C gerührt. Nach Abkühlen wird die
Reaktionsmischung mit 5 ml Methanol verdünnt und in 75 ml Wasser getropft.
Nach Zentrifugieren wird der Überstand verworfen. Diese Prozedur wird
dreimalig wiederholt. In Methanol unlöslicher Feststoff wird abgetrennt und
verworfen. Rohausbeute: 222 mg (40%).
Das Produkt wird mittels HPLC weiter gereinigt. Säule: µ-Bondapak Waters RP-
18/10 µ, 19 × 150 mm, Gradient 75-100% Methanol/Wasser, Flußrate 11 ml/min.
Ausbeute: 130 mg (23%)
FAB-MS: m/e = 1347.6 (M + Na⁺); C₆₉H₁₁₆N₂O₂₂ = 1325.6
IR(KBr): 1690, 1645, 1500 cm-1
Ausbeute: 130 mg (23%)
FAB-MS: m/e = 1347.6 (M + Na⁺); C₆₉H₁₁₆N₂O₂₂ = 1325.6
IR(KBr): 1690, 1645, 1500 cm-1
500 mg (0.48 mmol) Oasomycin A und 1.5 ml (12.6 mmol) 1-(3-Aminopropyl)
imidazol werden 4 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach Verdünnen der
Reaktionsmischung mit 5 ml Methanol wird das Rohprodukt mit Di-n-propylether
und Diethylether ausgefällt, abgesaugt und getrocknet. Das erhaltene
Rohmaterial (0.57 g) wird mittels HPLC gereinigt. Säule:
Prep Pak Cartridge Waters RP-18/15 µ, 19 × 150 mm, Gradient 85-100% Methanol/Wasser, Flußrate 100 ml/min. Ausbeute: 348 mg (65%). Die Substanz kann weiter durch Ausrühren in Dichlormethan/Diethylether (1/1) gereinigt werden.
Ausbeute: 262 mg (47%)
FAB-MS: m/e = 1152.9 (M + H⁺) und m/e = 1174.9 (M + Na⁺); C₆₁H₁₀₅N₃O₁₇ = 1152.47
IR(KBr): 1700, 1650, 1555, 1530 cm-1
Prep Pak Cartridge Waters RP-18/15 µ, 19 × 150 mm, Gradient 85-100% Methanol/Wasser, Flußrate 100 ml/min. Ausbeute: 348 mg (65%). Die Substanz kann weiter durch Ausrühren in Dichlormethan/Diethylether (1/1) gereinigt werden.
Ausbeute: 262 mg (47%)
FAB-MS: m/e = 1152.9 (M + H⁺) und m/e = 1174.9 (M + Na⁺); C₆₁H₁₀₅N₃O₁₇ = 1152.47
IR(KBr): 1700, 1650, 1555, 1530 cm-1
500 mg (0.42 mmol) Oasomycin B und 1.5 ml (12.6 mmol) 1-(3-Aminopropyl)
imidazol werden 5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Rohprodukt
(386 mg = 70%) wird analog wie in Beispiel 7 beschrieben isoliert und weiter
gereinigt. Säule: Nucleosil RP-18/7 µ von Machery & Nagel, Gradient 65-100%
Methanol/Wasser, Flußrate 25 ml/min.
Ausbeute: 253 mg (44%)
FAB-MS: m/e = 1314.5 (M + H⁺) und m/e = 1336.5 (M + Na⁺); C₆₇H₁₁₅N₃O₂₂ = 1314.6
IR(KBr): 1700, 1650, 1550, 1530 cm-1
Ausbeute: 253 mg (44%)
FAB-MS: m/e = 1314.5 (M + H⁺) und m/e = 1336.5 (M + Na⁺); C₆₇H₁₁₅N₃O₂₂ = 1314.6
IR(KBr): 1700, 1650, 1550, 1530 cm-1
500 mg (0.48 mmol) Oasomycin A und 1.5 ml (11.4 mmol) N-(2-Aminoethyl)
piperazin werden 4 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach Verdünnen der
Reaktionsmischung mit 10 ml Dichlormethan wird das Produkt mit Diethylether
ausgefällt, abgesaugt und getrocknet. Das Rohmaterial (0.58 g) wird mittels
HPLC gereinigt. Säule: Nucleosil RP-18/7 µ-Material, 21 × 150 mm, Gradient
65-100% Methanol/Wasser, Flußrate 25 ml/min.
Ausbeute Verbindung I-5 (R¹ = H): 265 mg (48%) mit folgenden analytischen Daten:
FAB-MS: m/e = 1156.9 (M + H⁺) und m/e = 1178.9 (M + Na⁺); C₆₁H₁₀₉N₃O₁₇ = 1156.5
IR(KBr): 1705, 1650, 1550 cm-1
Ausbeute Verbindung I-7 (R¹ = H): 125 mg (23%) mit folgenden analytischen Daten:
FAB-MS: m/e = 1156.9 (M + H⁺) und m/e = 1178.9 (M + Na⁺); C₆₁H₁₀₉N₃O₁₇ = 1156.5
IR(KBr): 1705, 1625 cm-1
Ausbeute Verbindung I-5 (R¹ = H): 265 mg (48%) mit folgenden analytischen Daten:
FAB-MS: m/e = 1156.9 (M + H⁺) und m/e = 1178.9 (M + Na⁺); C₆₁H₁₀₉N₃O₁₇ = 1156.5
IR(KBr): 1705, 1650, 1550 cm-1
Ausbeute Verbindung I-7 (R¹ = H): 125 mg (23%) mit folgenden analytischen Daten:
FAB-MS: m/e = 1156.9 (M + H⁺) und m/e = 1178.9 (M + Na⁺); C₆₁H₁₀₉N₃O₁₇ = 1156.5
IR(KBr): 1705, 1625 cm-1
750 mg (0.63 mmol) Oasomycin B und 2.0 ml (15.2 mmol) N-(2-Aminoethyl)
piperazin werden 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach Verdünnen der
Reaktionsmischung mit 3 ml Methanol wird das Rohprodukt mit 40 ml
Diethylether ausgefällt und abgesaugt. Diese Prozedur wird noch 3mal
wiederholt. Das getrocknete Rohmaterial (694 mg) wird mittels HPLC gereinigt.
Säule: Nucleosil RP-18/7 µ, 21 × 150 mm, Gradient 75-100% Methanol/Wasser,
Flußrate 25 ml/min.
Ausbeute Verbindung I-5 (R¹ = α-Mannosyl): 198 mg (24%) mit folgenden analytischen Daten:
FAB-MS: m/e = 1318.9 (M + H⁺) und m/e = 1340.9 (M + Na⁺); C₆₇H₁₁₉N₃O₂₂ = 1318.7
IR(KBr): 1700, 1650, 1550 cm-1
Ausbeute Verbindung I-7 (R¹ = α-Mannosyl): 188 mg (23%) mit folgenden analytischen Daten:
FAB-MS: m/e = 1318.9 (M + H⁺) und m/e = 1340.9 (M + Na⁺); C₆₇H₁₁₉N₃O₂₂ = 1318.7
IR(KBr): 1700, 1625 cm-1
Ausbeute Verbindung I-5 (R¹ = α-Mannosyl): 198 mg (24%) mit folgenden analytischen Daten:
FAB-MS: m/e = 1318.9 (M + H⁺) und m/e = 1340.9 (M + Na⁺); C₆₇H₁₁₉N₃O₂₂ = 1318.7
IR(KBr): 1700, 1650, 1550 cm-1
Ausbeute Verbindung I-7 (R¹ = α-Mannosyl): 188 mg (23%) mit folgenden analytischen Daten:
FAB-MS: m/e = 1318.9 (M + H⁺) und m/e = 1340.9 (M + Na⁺); C₆₇H₁₁₉N₃O₂₂ = 1318.7
IR(KBr): 1700, 1625 cm-1
500 mg (0.48 mmol) Oasomycin A und 1.0 ml (7.62 mmol) N-(2-Aminoethyl)
morpholin werden 4 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach Verdünnen der
Reaktionsmischung mit 10 ml Dichlormethan wird das Rohprodukt mit
Diethylether ausgefällt, abgesaugt und getrocknet. Das erhaltene Rohmaterial
(0.57 g) wird mittels HPLC gereinigt. Säule: Waters Prep Pak RP-18/15 µ,
47 × 300 mm, Gradient 75-100% Methanol/Wasser, Flußrate 100 ml/min.
Ausbeute Verbindung I-6 (R¹ = H): 366 mg (66%) mit folgenden analytischen Daten:
FAB-MS: m/e = 1157.9 (M + H⁺) und m/e = 1179.9 (M + Na⁺); C₆₁H₁₀₈N₂O₁₈ = 1157.5
IR(KBr): 1700, 1650, 1550 cm-1
Ausbeute Verbindung III-6 (R¹ = H): 44 mg (8%) mit folgenden analytischen Daten:
FAB-MS: m/e = 1157.9 (M + H⁺) und m/e = 1179.9 (M + Na⁺); C₆₁H₁₀₈N₂O₁₈ = 1157.5
Ausbeute Verbindung I-6 (R¹ = H): 366 mg (66%) mit folgenden analytischen Daten:
FAB-MS: m/e = 1157.9 (M + H⁺) und m/e = 1179.9 (M + Na⁺); C₆₁H₁₀₈N₂O₁₈ = 1157.5
IR(KBr): 1700, 1650, 1550 cm-1
Ausbeute Verbindung III-6 (R¹ = H): 44 mg (8%) mit folgenden analytischen Daten:
FAB-MS: m/e = 1157.9 (M + H⁺) und m/e = 1179.9 (M + Na⁺); C₆₁H₁₀₈N₂O₁₈ = 1157.5
750 mg (0.63 mmol) Oasomycin B und 2.0 ml (15.2 mmol) N-(2-Aminoethyl)
morpholin werden 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach Verdünnen der
Reaktionsmischung mit 4 ml Methanol wird das Rohprodukt mit 25 ml
Diethylether ausgefällt und abgesaugt. Der Feststoff wird durch Rühren in 8 ml
Dichlormethan/Diethylether (1/2), Lösen in Dichlormethan/Methanol und
Ausfällen in Diethylether weiter gereinigt und dann getrocknet. Das Rohprodukt
(594 mg) wird mittels HPLC gereinigt. Säule: Nucleosil RP-18/7 µ, 21 × 150 mm,
Gradient 65-100% Methanol/Wasser, Flußrate 25 ml/min.
Ausbeute Verbindung I-6 (R¹ = α-Mannosyl): 386 mg (46.4%) mit folgenden analytischen Daten:
FAB-MS: m/e = 1341.9 (M + Na⁺); C₆₇H₁₁₈N₂O₂₃ = 1319.67
IR(KBr): 1700, 1650, 1550 cm-1
Ausbeute Verbindung I-6 (R¹ = α-Mannosyl): 386 mg (46.4%) mit folgenden analytischen Daten:
FAB-MS: m/e = 1341.9 (M + Na⁺); C₆₇H₁₁₈N₂O₂₃ = 1319.67
IR(KBr): 1700, 1650, 1550 cm-1
0.80 g (0.78 mmol) Oasomycin A und 10 ml Benzylamin werden 3 Stunden bei
55°C gerührt. Nach Verdünnen mit Essigsäure-ethylester/Dichlormethan wird
mit 0.1 N Salzsäure ausgeschüttelt. Dabei bildet sich in der wäßrigen Phase ein
Niederschlag, der nach 12 Stunden abfiltriert und getrocknet wird.
Ausbeute: 859 mg (97%)
FAB-MS: m/e = 1156.9 (M + Na⁺); C₆₂H₁₀₃NO₁₇ = 1134.49
IR(KBr): 1700, 1650, 1605, 1500 cm-1
Ausbeute: 859 mg (97%)
FAB-MS: m/e = 1156.9 (M + Na⁺); C₆₂H₁₀₃NO₁₇ = 1134.49
IR(KBr): 1700, 1650, 1605, 1500 cm-1
125 mg (0.10 mmol) der Verbindung I-1 (R¹ = α-Mannosyl) aus Beispiel 4
werden 24 Stunden mit 13.7 mg (0.10 mmol) Amino-imino-methansulfonsäure
bei Raumtemperatur in 4 ml trockenem Methanol gerührt. Nach Einengen wird
das Produkt analog wie in Beispiel 4 beschrieben gereinigt. Ausbeute: 90 mg
(70%). Das ¹³C-NMR-Spektrum entspricht dem Spektrum der
Ausgangsverbindung. Zusätzlich wird das charakteristische Signal für die
Guanidinogruppe bei 158.8 ppm beobachtet (vgl. 1. Antibiotics 1990, 438).
Die Aktivität wird in einem Standardscreeningverfahren mittels Mikrotitertest
bestimmt. Als Nährmedium (antifungischer Test) diente eine Neopepton-
Dextrose-Lösung bei pH 6.5 bzw. ein Tryptose-Trypticase-Hefemedium
(Anti-Protozoen-Test). Die minimalen Hemmkonzentrationen (MHKs in µg/ml)
gegen repräsentative Erreger wurden in Verdünnungsreihen bestimmt:
(1) Trichophyton mentagrophytes; (2) Trichophyton rubrum; (3) Microsporum canis; (4) Candida albicans; (5) Aspergillus niger; (6) Trichonomas vaginalis.
(1) Trichophyton mentagrophytes; (2) Trichophyton rubrum; (3) Microsporum canis; (4) Candida albicans; (5) Aspergillus niger; (6) Trichonomas vaginalis.
Die Aktivitäten werden in einem Standardscreeningverfahren mittels
Agarverdünnungstest auf dem Medium Mueller Hinton Agar bestimmt. Die
minimalen Hemmkonzentrationen (MHKs) in µg/ml gegen folgende Keime sind
aufgelistet:
(1) Staph. aureus SG 511, (2) Staph. aureus 285, (3) Staph. aureus 503, (4) Strept. pyrogenes 308 A, (5) Strept. pyrogenes 77 A, (6) Strept. faecium D.
(1) Staph. aureus SG 511, (2) Staph. aureus 285, (3) Staph. aureus 503, (4) Strept. pyrogenes 308 A, (5) Strept. pyrogenes 77 A, (6) Strept. faecium D.
Claims (10)
1. Verbindung der allgemeinen Formel (I)
in der R¹ Wasserstoff oder α-Mannosyl und R² eine Verbindung der
allgemeinen Formel (II)
bedeuten, wobei R³ einen einfachen oder verzweigten, gegebenenfalls
selbst funktionelle Gruppen tragenden Alkylrest mit 1-22 C-Atomen und
R⁴ Wasserstoff bedeutet,
oder R³ und R⁴ einfache oder verzweigte, gegebenenfalls selbst funktionelle Gruppen tragende Alkylreste mit 1-22 C-Atomen bedeuten, die gleich oder verschieden sowie Bestandteil eines gesättigten cyclo-aliphatischen oder heterocycloaliphatischen Systems sein können.
oder R³ und R⁴ einfache oder verzweigte, gegebenenfalls selbst funktionelle Gruppen tragende Alkylreste mit 1-22 C-Atomen bedeuten, die gleich oder verschieden sowie Bestandteil eines gesättigten cyclo-aliphatischen oder heterocycloaliphatischen Systems sein können.
2. Verbindung der allgemeinen Formel (III)
in der R¹ und R² eine gemäß Anspruch 1 definierte Bedeutung haben.
3. Verbindung der Formel (I) oder (III) oder ein Salz einer Verbindung der
Formel (I) oder (III) zur Verwendung als Arzneimittel.
4. Arzneimittel, enthaltend eine Verbindung der Formel (I) oder (III) oder ein
Salz einer Verbindung der Formel I oder III und gegebenenfalls einen oder
mehrere pharmazeutische Träger.
5. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel (I) oder (III) gemäß
den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
Verbindung der allgemeinen Formel (IV)
in der
R¹ Wasserstoff oder die Gruppe bedeutet,
mit einem primären oder sekundären Amin der allgemeinen Formel (V) wobei R³ und R⁴ die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen haben, umsetzt.
R¹ Wasserstoff oder die Gruppe bedeutet,
mit einem primären oder sekundären Amin der allgemeinen Formel (V) wobei R³ und R⁴ die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen haben, umsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung
zwischen 0°C und +180°C und innerhalb von 10 Minuten bis 180
Stunden erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung
zwischen 0°C und +120°C und innerhalb von 10 Minuten bis 8 Stunden
erfolgt.
8. Verwendung einer Verbindung der Formel (I) oder (III) nach Anspruch 1
oder 2 oder ein Salz einer Verbindung der Formel I oder III als
pharmakologisch wirksamen Stoff.
9. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine
antimikrobielle Wirksamkeit zur Vorbeugung oder Heilung von Infektionen
mit Pilzen, Bakterien oder Protozoen vorhanden ist.
10. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Wirksamkeit gegen Nematoden und Helminthen vorhanden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934337629 DE4337629A1 (de) | 1993-11-04 | 1993-11-04 | Antimikrobiell wirkende Oasomycin-Derivate, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934337629 DE4337629A1 (de) | 1993-11-04 | 1993-11-04 | Antimikrobiell wirkende Oasomycin-Derivate, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4337629A1 true DE4337629A1 (de) | 1995-05-11 |
Family
ID=6501773
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934337629 Withdrawn DE4337629A1 (de) | 1993-11-04 | 1993-11-04 | Antimikrobiell wirkende Oasomycin-Derivate, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4337629A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US9758607B2 (en) | 2013-10-10 | 2017-09-12 | Research Foundation Of The City University Of New York | Polymer with antibacterial activity |
-
1993
- 1993-11-04 DE DE19934337629 patent/DE4337629A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US9758607B2 (en) | 2013-10-10 | 2017-09-12 | Research Foundation Of The City University Of New York | Polymer with antibacterial activity |
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DE3438244C2 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: AVENTIS RESEARCH & TECHNOLOGIES GMBH & CO KG, 6592 |
|
8130 | Withdrawal |