DE4335889C2 - Oberwalzenträger für Streckwerke von Spinnereimaschinen - Google Patents
Oberwalzenträger für Streckwerke von SpinnereimaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Oberwalzenträger für Streckwerke
von Spinnereimaschinen mit den im Oberbegriff des Hauptanspru
ches aufgeführten Merkmalen.
Streckwerke dieser Art sind beispielsweise aus den deutschen
Patentschriften 974 221 und 12 79 515 der Anmelderin bekannt.
Die durch den Einsatz von pneumatischen oder hydraulischen
elastischen Hohlkörpern angestrebte konstante Druckbelastung der
Oberwalzen eines Streckwerkes läßt sich mit den bekannten Vor
richtungen dieser Art nur unvollkommen erreichen, da sich der
oder die elastischen Hohlkörper durch die Druckplatten nur mit
erheblicher Reibung an den Wänden des Trägergehäuses verformen
lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Oberwalzen
träger der genannten Art so auszubilden, daß die angestrebte
Konstantdruckbelastung auch bei einer Verstellbewegung der
Druckplatten unter dem Einfluß der Oberwalzen-Halter gewähr
leistet ist.
Die gestellte Aufgabe wird bei dem genannten Oberwalzenträger
erfindungsgemäß mittels der im kennzeichnenden Teil des Haupt
anspruches aufgeführten Merkmale gelöst.
Durch die Ausbildung und Bemessung der auf die Druckplatten
einwirkenden Bodenseite des mindestens einen elastischen Hohl
körpers und die Ausbildung seiner anschließenden Seitenränder
als Rollmembranwandungen werden Reibungen des Hohlkörpers am
Trägergehäuse vermieden. Durch den Abstand der versteiften
Bodenplatte von den Seitenwänden des Trägergehäuses können die
angrenzenden und mit der Bodenplatte verbundenen, als Rollmem
bran ausgebildeten Seitenwandungen zwischen der Bodenplatte
und den Seitenwänden des Trägergehäuses jeweils eine Biege
schleife ausbilden, so daß sich die Seitenwände bei einer
Bewegung einer von dem elastischen Hohlkörper beaufschlagten
Druckplatte nach oben oder nach unten reibungsfrei auf den
Seitenwänden des Trägergehäuses abrollen können. Dadurch ist
gewährleistet, daß über den gesamten Arbeitshub der mit den
Druckplatten gekoppelten Oberwalzen-Halter durch den oder die
elastischen Hohlkörper ein konstanter Belastungsdruck beibe
halten wird. Unterschiede in der Höhenstellung der auf ein
fache Weise über Stößel mit einem zugehörigen Oberwalzen-
Lenker oder Oberwalzen-Lagerbügel gekoppelten Druckplatte, wie
sie insbesondere durch das Abschleifen der Oberwalzenbezüge
verursacht werden, werden durch die elastischen Hohlkörper
ohne Veränderung des eingestellten Belastungsdruckes ausgegli
chen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäß ausge
bildeten Oberwalzenträgers besteht darin, daß durch den oder
die elastischen Hohlkörper Fertigungstoleranzen der mit dem
Hohlkörper in Verbindung kommenden Streckwerkteile weitest
gehend ausgeglichen werden und daß sich gegenüber mechanischen
Federn eine günstigere Belastungskennlinie ergibt. Dadurch
läßt sich auch eine merkliche Vereinfachung des Aufbaus des
gesamten Oberwalzenträgers mit seinen Schiebern und den Hal
tern für die Oberwalzen, ob Lagerbügel für Einzel- oder Lenker
für Doppeloberwalzen, erreichen.
Ein zusätzlicher Einsatz mechanischer Federungselemente kann
ganz entfallen oder auf ein Minimum beschränkt werden. So kann
bei einem Schieber des Oberwalzenträgers, der als Halter für
ein Riemchenlaufwerk vorgesehen ist, ein dort üblicher fe
dernder Halter durch einen zusätzlichen, in einer Druckplatte
endenden Stößel ersetzt werden, der durch den elastischen
Hohlkörper beaufschlagt ist und auf den Oberriemchenhalter
einwirkt. Bei den einfach auszubildenden Schiebern hat der
Schieberkörper nur noch die Funktion einer sicheren Führung
der Stößel, über welche die Druckplatten direkt auf einen vom
Schieber geführten Oberwalzen-Halter oder auf einen Oberriem
chen-Halter einwirken. Lediglich der die in Fadenabzugsrich
tung letzte Oberwalze haltende Schieber kann aus Sicherheits
gründen zusätzlich mit einer auf seinen Halter einwirkenden
Druckfeder versehen sein, die so ausgelegt ist, daß sie eine
Teilbelastung des Halters auch bei völlig unbelasteter Druck
platte bewirkt. So ist in jedem Falle gewährleistet, daß ein
Zurückspringen der Fadendrehung in das Streckfeld verhindert
wird. Eine zentrale Teilentlastung aller Streckwerke einer
Spinnereimaschine läßt sich auch durch Umschalten auf einen
reduzierten Druck bei geschlossenen Oberwalzenträgern erzie
len.
Der bei der heutigen Qualität elastischer Kunststoffe seltene
Fall einer Leckbildung an einem der elastischen Hohlkörper
läßt sich leicht feststellen, indem ein Kontrollstift in einer
Öffnung des hohlen Trägergehäuses verschwindet, der erfin
dungsgemäß im Innern des Trägergehäuses direkt oder indirekt
mit der Wandung eines elastischen Hohlkörpers gekoppelt ist,
insbesondere an einer an der Innenseite des Trägergehäuses
verankerten Blattfeder befestigt sein kann, die von der Wan
dung des elastischen Hohlkörpers gegen ihre Federkraft beauf
schlagt ist.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Oberwalzenträgers anhand der schematischen
Zeichnung näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch
den an einer Stütze angelenkten Oberwal
zenträger;
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt durch den
Oberwalzenträger und einen seiner Schie
ber entlang der Linie II-II in gegenüber
Fig. 1 vergrößertem Maßstab;
Fig. 3 einen der Fig. 2 entsprechenden Quer
schnitt durch einen eine Einzeloberwalze
haltenden Schieber.
Fig. 1 zeigt eine auf einer maschinenfesten Haltestange 10
befestigte Stütze 11 eines Streckwerkes sowie einen in bekann
ter Weise an der Stütze 11 verschwenkbar gelagerten Oberwal
zenträger 12 sowie einen Hebel 13 zum Belasten oder Lösen des
Oberwalzenträgers 12. Das Gehäuse des Oberwalzenträgers 12 hat
in ebenfalls bekannter Weise einen aus Fig. 2 ersichtlichen U-
förmigen Querschnitt. In das Gehäuse des Oberwalzenträgers 12
ist ein an seinen Querschnitt angepaßter, schlauchartiger
elastischer Hohlkörper 14 eingelegt, der sich über die gesamte
wirksame Länge des Oberwalzenträgers 12 erstreckt.
Aus der Querschnittsdarstellung der Fig. 2 ist ersichtlich,
daß der Hohlkörper 14 eine dicke und entsprechend steife
Bodenplatte 15 aufweist, deren Seitenränder einen Abstand zu
den Seitenwandungen des Gehäuses des Oberwalzenträgers 12
aufweisen, der mindestens die doppelte Dicke der an die Boden
platte 15 angrenzenden dünneren und in Anlage gegen die Innen
seite des Gehäuses des Oberwalzenträgers 12 befindlichen Sei
tenwandungen 16 des elastischen Hohlkörpers 14 hat. Die Sei
tenwandungen 16 des elastischen Hohlkörpers 14 bilden jeweils
eine Rollmembran und sind so mit der Bodenplatte 15 verbunden,
daß die Seitenwandungen 16 zwischen den Seitenrändern der
Bodenplatte 15 und den Seitenwandungen des U-förmigen Gehäuses
des Oberwalzenträgers 12 jeweils eine Biegeschleife 17 bilden
können, wenn die Bodenplatte 15 des Hohlkörpers 14 im Oberwal
zenträger 12 bewegt wird.
In dem dargestellten Oberwalzenträger 12 sind gemäß Fig. 1
drei Schieber 18, 19 und 20 in Längsrichtung des Oberwalzen
trägers verstellbar angeordnet. Die Schieber ragen gemäß
Fig. 2 mit seitlichen Führungsstegen 21 in passende innere
Längsnuten des Oberwalzenträgers 12. Die Schieber 18-20
weisen eine zentrale Durchgangsöffnung für die Führung eines
Stößels 23, 24 oder 25 auf, der bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 und 2 jeweils mit einem Lenker 26 für die
Achse 27 einer Doppeloberwalze 28 verbunden ist. An seinem in
das Gehäuse des Oberwalzenträgers ragenden Ende ist der Stößel
23 jeweils mit einer Druckplatte 30 verbunden, deren Größe an
den erforderlichen Belastungsdruck der Doppeloberwalze 28
angepaßt ist. Die Breite der Druckplatten 30 ist dabei auf die
Breite der Bodenplatte 15 begrenzt. Alle Druckplatten 30 sind
durch die Bodenplatte 15 des elastischen Hohlkörpers 14 beauf
schlagt, die gemäß Fig. 1 Quersicken 31 aufweist, die ihre
flächige Anlage gegen die einzelnen Druckplatten auch bei
engen Einstellungen der Verzugsweiten erleichtern.
Der Schieber 19, der mit einem Halter 32 für Oberriemchen 33
versehen ist, weist einen zusätzlichen, auf den Oberriemchen
halter 32 einwirkenden Stößel 34 auf, der ebenfalls über eine
Druckplatte 35 von der Bodenplatte 15 des elastischen Hohlkör
pers 14 beaufschlagt ist.
Der Ausgangsschieber 20 weist zusätzlich eine Schraubendruck
feder 36 auf, die mit ihrem einen Ende im Schieber abgestützt
und mit ihrem anderen Ende neben dem Stößel 25 den Lenker 26
für die Ausgangs-Doppeloberwalze 28 des Streckwerks beauf
schlagt und auch bei vollständig druckfrei geschaltetem Hohl
körper 14 eine Teilbelastung der Ausgangs-Doppeloberwalze 28
gewährleistet.
Die Zufuhr von Druckgas oder Druckflüssigkeit in den elasti
schen Hohlkörper 14 erfolgt über ein in Fig. 1 angedeutetes
Mehrwegeventil 37. Auf dieses Ventil wirkt der Hebel 13 über
einen Schaltstift 38 ein, dergestalt, daß in der Belastungs
stellung des Hebels 13 der Hohlkörper unter dem vollen Bela
stungsdruck steht. In der Lösestellung des Hebels 13 wird der
Hohlkörper 14 entlüftet.
In einer Wandung des Oberwalzenträgers 12 ist im Sichtbereich
einer die Spinnereimaschine überwachenden Bedienungsperson
eine Öffnung 39 für einen Kontrollstift 40 ausgebildet. Der
Kontrollstift 40 ist auf einer Blattfeder 41 angeordnet, die
mit ihrem einen Ende an der Innenseite des Oberwalzenträgers
12 befestigt und von dem elastischen Hohlkörper 14 beauf
schlagt ist. Steht der elastische Hohlkörper 14 unter Druck,
ragt der Kontrollstift 40 sichtbar nach außen. Ist der elasti
sche Hohlkörper 14 dagegen drucklos, wird der Kontrollstift 40
durch die Blattfeder 41 in das Gehäuseinnere zurückgezogen.
Der Kontrollstift könnte auch an den Hohlkörper 14 angeformt
sein.
In dem Oberwalzenträger 12 lassen sich auch mehrere einzelne
elastische Hohlkörper 14, die jeweils für eine Schiebergruppe
vorgesehen oder einzelnen Schiebern zugeordnet sind, anordnen.
Diese Einzelhohlkörper sind in gleicher Weise mit einer stei
fen Bodenplatte 15 und angrenzenden, als Rollmembrane ausge
bildeten Seitenwandungen 16 versehen. Die Stirnwandungen der
einzelnen elastischen Hohlkörper lassen sich durch Einbuchtun
gen so gestalten, daß die Abrollbewegung der Seitenwandungen
16 nicht behindert wird.
Fig. 3 zeigt in einem der Fig. 2 entsprechenden Querschnitt
durch einen Oberwalzenträger 12′ einen für eine Einzeloberwal
ze vorgesehenen Schieber 18′. In der Figur sind dem Schnitt
bild der Fig. 2 entsprechende Teile mit den gleichen Bezugs
ziffern, ergänzt durch einen Indexstrich, bezeichnet. Die
Druckplatte 30′ wirkt hier auf einen Stößel 43 ein, der mit
einem Lagerbügel 46 als Halter für die Achse 47 einer Einzel
oberwalze 48 gekoppelt ist.
Claims (10)
1. Oberwalzenträger für Streckwerke von Spinnereimaschinen,
bei welchem die Oberwalzen (28, 48) in Haltern (26, 46)
von Schiebern (18-20) gelagert sind, die an dem hohlen
Trägergehäuse in dessen Längsrichtung verstellbar angeord
net sind, in welchem mindestens ein elastischer und mit
einem pneumatischen oder hydraulischen Druckmittel füll
barer und an den Querschnitt des Trägergehäuse-Hohlraumes
angepaßter Hohlkörper (14, 14′) angeordnet ist, der je
weils über eine mit einem Halter (26, 46) gekoppelte
Druckplatte (30, 30′) auf mindestens eine der Oberwalzen
(28, 48) einen Belastungsdruck ausübt, dadurch gekenn
zeichnet, daß der mindestens eine elastische Hohlkörper
(14, 14′) eine versteifte Bodenplatte (15, 15′) aufweist,
deren beide Seitenränder von den Seitenwandungen des Trä
gergehäuses einen Abstand aufweisen, der mindestens der
doppelten Dicke der angrenzenden Seitenwandungen (16, 16′)
des elastischen Hohlkörpers (14, 14′) entspricht, die als
Rollmembranwandungen ausgebildet sind, und daß die maxima
le Breite der mindestens einen, von dem elastischen Hohl
körper beaufschlagten Druckplatte (30, 30′) auf die Breite
der versteiften Bodenplatte (15, 15′) des Hohlkörpers (14,
14′) begrenzt ist.
2. Oberwalzenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckplatten (30, 30′) über Stößel (23-25, 34,
43) mit dem zugehörigen Oberwalzen-Halter (26, 32, 46)
gekoppelt sind.
3. Oberwalzenträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in mindestens einem der Schieber (19), der
als Halter (32) für ein Oberriemchen ausgebildet ist, ein
zusätzlicher, in einer Druckplatte (35) endender Stößel
(34) angeordnet ist, der auf den Oberriemchenhalter (32)
einwirkt.
4. Oberwalzenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit
einem auf mehrere Schieber einwirkenden elastischen Hohl
körper, dadurch gekennzeichnet, daß die versteifte Boden
platte (15) des elastischen Hohlkörpers (14) quer zur
Trägerlängsrichtung verlaufende Biegesicken (31) aufweist.
5. Oberwalzenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens der die Ausgangs-Oberwalze
(28) haltende Schieber (20) zusätzlich eine auf seinen
Halter (26) einwirkende, auf eine Teilentlastung des Hal
ters bei unbelasteter Druckplatte (30) ausgelegte Druck
feder (36) aufweist.
6. Oberwalzenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Wandung des Oberwalzenträgers
(12) mit einer Öffnung (39) für einen Kontrollstift (40)
versehen ist, der im Innern des Trägergehäuses direkt oder
indirekt mit einer hinter der Öffnung (39) befindlichen
Wandung eines elastischen Hohlkörpers (14) gekoppelt ist.
7. Oberwalzenträger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontrollstift an die Wandung des Hohlkörpers (14)
angeformt ist.
8. Oberwalzenträger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontrollstift (40) an einer an der Innenseite des
Trägergehäuses verankerten Blattfeder (41) befestigt ist,
die von der Wandung des elastischen Hohlkörpers (14) gegen
ihre Federkraft beaufschlagt ist.
9. Oberwalzenträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Oberwalzen-Halter (26) als Lenker für
eine Doppeloberwalze (28) ausgebildet ist.
10. Oberwalzenträger nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Oberwalzen-Halter als Lagerbügel (46)
für eine Einzeloberwalze (48) ausgebildet ist.
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