DE4335053A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Veredeln einer Papierbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Veredeln einer PapierbahnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ver
edeln einer Papierbahn nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
Aus DE-PS 34 27 967 ist es bekannt, eine Papierbahn mit
hoher Einlauffeuchte durch die Walzenspalte eines Ver
dichtungskalanders, Satinierkalanders oder Glättwerks
laufen zu lassen und die dann ebenfalls zu hohe Aus
trittsfeuchte durch eine nachgeschaltete Trocknungsvor
richtung auf den gewünschten Endwert herabzusetzen. Die
hohe Feuchte in Verbindung mit dem im Walzenspalt auf
tretenden Liniendruck führt zu hochverdichteten Papie
ren, wie z. B. Silicon-Rohpapier oder Pergaminpapier,
mit sehr guten Eigenschaften bezüglich Raumgewicht,
Porosität, Transparenz und Glätte. Obwohl die Glätte
durch die Nachtrocknung verringert wird, sei sie immer
noch besser als bei der üblichen Behandlung für Natur
papier, bei dem die Trocknung allein durch die Tempera
tur der Kalanderwalzen bewirkt wird. Anstelle einer
Erhöhung der Glätte kann auch der Liniendruck reduziert
und daher eine geringere Verdichtung erreicht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die erziel
bare Glätte der Papierbahn noch weiter zu erhöhen bzw.
die Verdichtung zu verringern.
Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig durch die Merkmale
des Anspruchs 1 und vorrichtungsmäßig durch die Merkma
le des Anspruchs 7 gelöst.
Dadurch, daß die Trocknung nicht als Nachtrocknung,
sondern als Zwischentrocknung erfolgt, werden die mit
der Trocknung verbundenen Nachteile, nämlich eine Wie
deraufrichtung der Papierfasern, also eine Verringerung
des Glanzes und der Glätte des Papiers, durch min
destens ein nochmaliges Pressen im Walzenspalt besei
tigt. Hierbei ist zwar die Glätteverbesserung im nach
folgenden Walzenspalt geringer als bei höherer Feuch
tigkeit. Im Endeffekt hat aber das Papier insgesamt
eine höhere Glätte.
Umgekehrt kann man durch Verringerung des Liniendrucks
ein Papier mit geringerer Verdichtung erzielen, dessen
Glätte den bisher üblichen Werten entspricht. Ein wei
terer Vorteil der Zwischentrocknung liegt darin, daß
man eine sehr starke Reduzierung der Feuchte vornehmen
kann, bei der ein entsprechend starkes Wiederaufrichten
der Papierfasern zu beobachten ist. Denn diese Fasern
werden anschließend wieder eingeebnet. Man kann somit
in den vorgeschalteten Walzenspalten mit sehr hoher
Feuchte arbeiten, ohne daß die Walzen selbst auf hoher
Temperatur gehalten werden müßten. Dies macht es mög
lich, bei elastischen Walzen, statt sie mit einem in
zwischen nicht mehr zugelassenen Asbestbezug zu verse
hen, weniger temperaturbeständige Bezüge aus Asbester
satzstoffen zu verwenden.
All diese Vorteile gelten in besonderem Maße, wenn ge
mäß den Ansprüchen 2 und 8 der Trockenvorrichtung nur
noch ein Walzenspalt nachgeschaltet ist. Dieser eine
Spalt reicht in aller Regel aus, um die beim Trocknen
wieder aufgerichteten Fasern einzuebnen. Die infolge
der geringeren Feuchte hinzunehmende Verringerung der
Glätteverbesserung nimmt den kleinstmöglichen Wert an.
Die Maßnahmen der Ansprüche 3 und 9 erlauben eine Ände
rung der Trocknungsleistung quer über die Papierbahn
und daher eine unterschiedliche Reduzierung der Feuchte
quer über die Papierbahn.
Mit Hilfe der Messungen gemäß den Ansprüchen 4 und 10
läßt sich darüber hinaus ein gewünschtes Eigenschafts-
Profil quer über die Bahnbreite erhalten. Abweichungen
von einem solchen Sollprofil werden durch entsprechende
Ansteuerung der einzelnen Trocknungszonen ausgeglichen.
Die Steuerung oder Regelung kann nicht nur in Abhängig
keit von der Feuchte erfolgen, sondern auch in Abhän
gigkeit von Glanz oder Glätte, weil diese Eigenschaften
von der Feuchte im nachgeschalteten Walzenspalt abhän
gen.
Bei der Weiterbildung nach den Ansprüchen 5 und 11
sorgt die Absaugevorrichtung dafür, daß der beim Trock
nen entstehende Dampf sich nicht anschließend als Kon
densat auf der Papierbahn niederschlägt und damit ver
hindert, daß die gewünschten Eigenschaften entstehen.
Die in Anspruch 6 erwähnten Trocknungsarten erlauben
eine intensive Wärmeübertragung, ohne daß dabei Druck
auf die Papierbahn ausgeübt werden müßte.
Die Ausführungsform nach Anspruch 12 hat den Vorteil,
daß im untersten Walzenspalt der höchste Liniendruck
herrscht und daher die Verringerung der Feuchte durch
die vorgeschaltete Trocknungsvorrichtung einen nur ge
ringen Glätteverlust mit sich bringt.
Die Ausgestaltung nach Anspruch 13 führt dazu, daß die
Papierbahn nach dem Trocknen eine vorgegebene Zeit in
der freien Atmosphäre verbleibt, so daß ein weiteres
Ausdampfen der aufgeheizten Papierbahn erfolgen kann,
ehe der letzte Walzenspalt erreicht wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsge
mäßen Vorrichtung und
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf Meßstation und
Trockner.
Eine zu veredelnde Papierbahn 1 wird von einer Abwic
kelrolle 2 abgenommen, durch einen Satinagekalander 3
und eine Trocknungsvorrichtung 4 hindurchgeleitet sowie
von einer Aufwickelrolle 5 aufgenommen. Der Satinageka
lander 3 weist einen Stapel aus harten Walzen 6, z. B.
aus Stahl, und aus weichen Walzen 7, die mit einem Be
zug beispielsweise aus Asbestersatzstoffen, versehen
sind, auf. Zwischen den Walzen werden Walzenspalte 8
gebildet, durch welche die Papierbahn 1 mit Hilfe von
Leitwalzen 9 geführt wird. Die Papierbahn 1 tritt etwa
horizontal aus dem zweituntersten Walzenspalt 8a aus
und durchläuft mit einem horizontalen Abschnitt 1a die
Trocknungsvorrichtung 4. Nach Umlenkung führt ein zwei
ter horizontaler Abschnitt 1b der Papierbahn 1 zum un
tersten Walzenspalt 8b. Die fertigbehandelte Papierbahn
1 durchläuft noch eine Meßstation 10, welche mit einem
Sensor 11, der über die Breite der Papierbahn 1 hin und
her bewegt werden kann, eine Bahneigenschaft, wie
Feuchte, Glanz und/oder Glätte mißt, und sie an einen
Istwerteingang 12 eines Reglers 13 leitet. Über einen
Sollwerteingang 14 wird das über die Bahnbreite ge
wünschte Eigenschaftsprofil eingegeben. Am Ausgang 15
werden entsprechende Steuersignale für die Trocknungs
vorrichtung 4 abgegeben.
Die Trocknungsvorrichtung weist mehrere nebeneinander
angeordnete Trocknungselemente 16 auf, deren Trock
nungsleistung unabhängig voneinander steuerbar ist. Man
kann daher einige Bahnabschnitte stärker trocknen als
andere und daher das Feuchteprofil bzw. die davon ab
hängigen Glanz- und Glättewerte ändern. Außerdem be
sitzt die Trocknungsvorrichtung 4 eine Absaugvorrich
tung 17, um den beim Trocknen entstehenden Dampf abzu
führen. Das Trocknen kann durch Beblasen mit heißer
Luft, durch eine infrarot-Strahlungsheizung, durch Wär
meleitung mittels beheizter Zylinder oder auf eine an
dere bekannte Weise erfolgen.
Im Betrieb wird eine Papierbahn 1 mit hoher Eingangs
feuchte, beispielsweise 20%, in den Satinierkalander 3
eingeführt, so daß sämtliche Walzenspalte 8 mit Ausnah
me des untersten Walzenspaltes 8b mit vergleichsweise
hoher Feuchte durchlaufen werden, was zu einer sehr
guten Glättung des Papiers führt. Eine weitere Verbes
serung ergibt sich, wenn zumindest ein Teil der harten
Walzen 6 beheizt ist und/oder wenn sich der Bezug der
weichen Walzen 7 infolge der ständigen elastischen Ver
formung erwärmt, also die Papierbahn 1 außer der hohen
Feuchte auch noch eine höhere Temperatur annimmt. Die
Trocknungsvorrichtung 4 setzt die hohe Feuchte bis an
nähernd auf den gewünschten Endwert herab, beispiels
weise auf 5%, wobei sich allerdings die Fasern an der
Oberfläche teilweise aufrichten. Aus diesem Grund er
folgt eine nochmalige Druckbehandlung im untersten Wal
zenspalt 8b. Dies geschieht bei herabgesetzter Feuchte,
was aber ausreicht, um die gewünschte hohe Glätte zu
erzeugen.
Abwandlungen vom gezeigten Ausführungsbeispiel sind in
vielerlei Hinsicht möglich, ohne den Grundgedanken der
Erfindung zu verlassen. Beispielsweise kann das Papier
auch in mehreren aufeinanderfolgenden Kompaktkalandern
behandelt werden, wobei die Trocknungsvorrichtung wie
derum am Ende der Behandlungsstrecke, jedoch auf jeden
Fall vor dem letzten Walzenspalt, angeordnet ist.
Claims (13)
1. Verfahren zum Veredeln einer Papierbahn, die in
mindestens einem Walzenspalt einer Druckbehandlung
und anschließend einer Trocknung außerhalb eines
Walzenspalts unterworfen wird, dadurch gekennzeich
net, daß auf die Trocknung mindestens eine weitere
Druckbehandlung in einem Walzenspalt folgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trocknung bis nahe zum gewünschten Endwert
der Feuchte erfolgt und nur noch eine Druckbehand
lung in einem Walzenspalt folgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Trocknung über die Bahnbreite zo
nenweise steuerbar ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß Eigenschaften der fertig behan
delten Bahn, wie Feuchte, Glanz und/oder Glätte,
gemessen werden und in Abhängigkeit hiervon die
Trocknung erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der bei der Trocknung entste
hende Dampf abgesaugt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trocknung mittels Strah
lung, Konvektion oder Wärmeleitung erfolgt.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, mit mindestens zwei
durch Walzen gebildeten Walzenspalten und einer
Trocknungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trocknungsvorrichtung (4) im Lauf der Papier
bahn (1) zwischen zwei Walzenspalten (8a, 8b) an
geordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Trocknungsvorrichtung (4) vor dem
letzten Walzenspalt (8b) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Trocknungsvorrichtung (4) über
die Bahnbreite verteilt einzelne Trocknungselemente
(16) aufweist, deren Trocknungsleistung unabhängig
voneinander steuerbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, ge
kennzeichnet durch mindestens einen im Lauf der
Papierbahn (1) hinter dem letzten Walzenspalt (8b)
angeordneten Sensor (11) zur Messung einer Bahnei
genschaft, wie Feuchte, Glanz und/oder Glätte, und
durch eine Steuervorrichtung (13), die die Trock
nungsleistung in Abhängigkeit von den Meßwerten
steuert.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß der Trocknungsvorrichtung
(4) eine Dampfabsaugvorrichtung (17) zugeordnet
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß ein vertikaler Walzensta
pel verwendet und die Trocknungsvorrichtung (4) im
Lauf der Papierbahn (1) zwischen dem zweituntersten
(8a) und dem untersten (8b) Walzenspalt vorgesehen
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 und 12, da
durch gekennzeichnet, daß die Trocknungsvorrichtung
(4) in Höhe des zweituntersten Walzenspalts (8a)
angeordnet ist und die Papierbahn (1) nach Umlen
kung unterhalb der Trocknungsvorrichtung zum unter
sten Walzenspalt (8b) geführt ist.
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