DE4334712A1 - Reproduktionssystem - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Reproduktionssystem mit mehreren, der Ein- und/oder Ausgabe von Reproduktionsdaten dienenden Komponenten, zum Beispiel Kamera, Ausgabeeinheit für Hardcopies, Druckmaschine, Ink-Jet-Drucker, Kopierer usw.

Unter Reproduktionssystem soll im Zuge dieser Anmeldung ein Gesamtsystem verstanden werden, daß der Erfassung von Bild oder Schrift dient und entsprechende Daten zur Verfügung stellt. Diese Daten, insbesondere in digitaler Form, werden dann weiterverarbeitet, so daß letztlich ein Produkt, beispielsweise ein Druckexemplar, hergestellt auf einer Offset-Druckmaschine, entsteht.

Die einzelnen Komponenten eines derartigen Reproduktionssystems werden nach dem heutigen Stande der Technik optimiert, das heißt, jede Komponente ist auf optimale Fehlerfreiheit auszulegen, damit das Gesamtsystem befriedigende Ergebnisse liefert. Diese höchsten Qualitätsanforderungen an die einzelnen Komponenten erfordern einen hohen konstruktiven und auch finanziellen Aufwand. Die anzustrebenden möglichst kleinen Toleranzen, um weitere Verbesserungen zu erzielen, führen zu progressiv steigenden Aufwendungen im Hinblick auf die einzusetzenden Materialien, die Fertigungsstätten und für das einzusetzende Personal. Diese "hochgezüchteten" Systeme neigen zu Instabilitäten, da schon geringe Störeinflüsse dazu führen, daß ein stabiler Betriebszustand verlassen wird.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Reproduktionssystem der eingangs genannten Art zu schaffen, das optimale Ergebnisse bei vertretbarem Aufwand liefert. Ferner sollen trotz üblicher Toleranzen stabile Betriebszustände erzielt werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest einer der Komponenten eine Korrektureinrichtung zugeordnet ist, die der Komponente zugeführte und/oder von dieser gelieferte Reproduktionsdaten in Abhängigkeit von spezifischen, reproduktionsverfälschenden Eigenschaften der Komponenten derart beeinflußt, daß der Verfälschung entgegengewirkt, vorzugsweise daß diese weitestgehend kompensiert wird.

Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Vorgehens ist es also möglich, Unzulänglichkeiten von Komponenten zuzulassen, da aufgrund der Korrektureinrichtung diese Unzulänglichkeiten berücksichtigt und daher kompensiert werden. Wenn beispielsweise die spezifischen Eigenschaften einer Druckmaschine bekannt sind, das heißt, reproduktionsverfälschende Eigenarten bis zu einem gewissen Grade zugelassen werden, so wird dennoch das Endprodukt den gewünschten, unverfälschten Zustand aufweisen, wenn - gemäß der Erfindung - die reproduktionsverfälschenden Eigenschaften von der Korrektureinrichtung berücksichtigt werden. Ein besonderer Vorteil besteht beim Gegenstand der Erfindung darin, daß es ausreicht, Standardkomponenten einzusetzen, die zu einem stabilen Betriebszustand beitragen. Vorzugsweise ist jeder Komponente des Reproduktionssystems eine eigene Korrektureinrichtung zugeordnet, wobei es bei dieser Aufgabenteilung nicht darauf ankommt, daß eine Einzelkom­ ponente für sich fehlerfrei arbeitet, sondern daß die Fehlerfreiheit durch die Korrektureinrichtung herbeigeführt wird, wobei insgesamt, also im Gesamtsystem, somit im wesentlichen eine Fehlerfreiheit vorliegt. Das Wort "Reproduktionsdaten" im Anspruch 1 soll sehr weitgehend verstanden werden. Es ist nicht nur im Hinblick auf einen reinen elektronischen Datenaustausch zu verstehen, sondern beinhaltet ebenfalls einen Informationsaustausch und auch die Funktion eines Zusammenwirkens verschiedener Baugruppen.

Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Reproduktionsdaten als Sollgröße in einem Speicher abgelegt sind. Diese Sollgröße entspricht der Vorstellung, wie das Endprodukt aussehen soll. Wenn also beispielsweise mittels einer Videokamera oder einer digitalen Kamera ein Bild von einem Gegenstand gefertigt wird, so entspricht der Gegenstand dem Original, das aufgenommene Bild ist jedoch durch Unzulänglichkeiten der Videokamera zum Original nicht identisch. Die aufgenommenen Bilddaten werden nicht direkt in den Speicher gegeben, sondern zunächst korrigiert. Mithin entspricht dann aufgrund der Korrektureinrichtung die im Speicher abgelegte Sollgröße dem Original. Zumeist ist es jedoch gewünscht, die Sollgröße individuell zu beeinflussen, beispielsweise wenn die Farbe des abgebildeten Gegenstandes im Sinne eines gewünschten Effekts aufgehellt werden soll. Hierzu werden die im Speicher abgelegten Reproduktionsdaten (zur individuellen Beeinflussung dieser Ursprungs-Daten) mittels einer Datenbearbeitungs-Einrichtung derart verändert, daß diese Aufhellung bei der Sollgröße vorhanden ist. Dies hat jedoch zur Folge, daß die Sollgröße zwar dem gewünschten Produkt entspricht, nicht jedoch identisch zu dem Original ist.

Ferner ist es vorteilhaft, eine digitale Verarbeitung der Daten vorzunehmen. Dies gilt für sämtliche Komponenten im Reproduktionssystem.

Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Korrektureinrichtung als digitale Korrektureinrichtung ausgebildet ist.

Vorzugsweise arbeitet jede Komponente über die ihr zugeordnete Korrektureinrichtung direkt mit dem Speicher und somit mit der Sollgröße zusammen. Jede Komponente bildet somit zusammen mit der zugehörigen Korrektureinrichtung ein in sich geschlossenes System, was den Vorteil hat, daß beim Austausch einer Komponente - beispielsweise wird die Druckmaschine innerhalb des Gesamtsystems ersetzt - nicht eine Neueinstellung des Gesamtsystems erforderlich ist, sondern eine Anpassung auf die neue Komponente beschränkt bleibt, indem die spezifischen Eigenschaften dieser neuen Komponente von der Korrektureinrichtung berücksichtigt werden.

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand eines Blockschaltbilds.

Die Figur zeigt ein Reproduktionssystem 1, das eine Videokamera 2, einen Drucker 3, eine Offset-Druckmaschine 4 und einen Speicher 5 aufweist. Ferner sind Korrektureinrichtungen 6, 7, 8 und 9 vorgesehen. Mit 10 ist eine Baugruppe der Offset-Druckmaschine 4 bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen digital arbeitenden Druckzylinder. Schließlich zeigt die Figur eine Datenbearbeitungs-Einrichtung 11.

Die Videokamera 2, der Drucker 3, die Offset-Druckmaschine 4 und die Baugruppe 10 bilden Komponenten des Reproduktionssystems 1.

Bereits an dieser Stelle sei erwähnt, daß die Erfindung selbstverständlich nicht auf die in der Figur wiedergegebenen Komponenten beziehungsweise auf den dort wiedergegebenen Aufbau des Reproduktionssystems beschränkt ist, sondern auf der Basis ihres Grundprinzips vielfältige Ausgestaltungen zuläßt.

Nachstehend wird die Funktionsweise näher erläutert: Mittels der Videokamera 2 wird ein Bild, beispielsweise der dort stilisiert wiedergegebene Baum als Original OR aufgenommen. Entsprechende digitale Bilddaten werden der Korrektureinrichtung 6 zugeführt. Diese nimmt eine derartige Bearbeitung der Bilddaten vor und übergibt diese dem Speicher 5, daß die im Speicher 5 abgelegten Reproduktionsdaten dem Original OR entsprechen. Da die Videokamera 2 - wie jede andere Komponente auch - bestimmte Unzulänglichkeiten aufweist und Fehler einbringt, ist es die Aufgabe der Korrektureinrichtung 6 diese Fehler zu kompensieren. Hierzu führt die Videokamera 2 der Korrektureinrichtung 6 die Eigenschaften zu, die der Reproduktionsverfälschung entsprechen. In der Korrektureinrichtung 6 werden also aufgrund der dort vorliegenden Informationen über die Verfälschungen Bearbeitungsschritte ausgeführt, die der Verfälschung entgegenwirken, so daß die schließlich zum Speicher 5 übertragenen Reproduktionsdaten dem Original OR entsprechen.

In vielen Fällen ist es erwünscht, das Produkt hinsichtlich bestimmter Eigenschaften gegenüber dem Original OR zu verändern. Hierfür ist die Datenbearbeitungs-Einrichtung 11 vorgesehen. Ihr wird ein individuelles Bearbeitungssignal BE zugeführt, wodurch die im Speicher 5 abgelegten Reproduktionsdaten derart verändert werden, daß der gewünschte Effekt beim Produkt auftritt. So ist es beispielsweise möglich, die Farbgebung mittels der Datenbearbeitungs-Einrichtung 11 in gewünschter Weise zu beeinflussen. Diese beeinflußten, im Speicher 5 niedergelegten Reproduktionsdaten bilden eine Sollgröße. Hierunter sind die Daten zu verstehen, die den gewünschten Zustand aufweisen, also beispielsweise nicht mehr dem Original OR entsprechen, sondern mittels der Datenbearbeitungs-Einrichtung 11 beeinflußt worden sind.

Wenn nunmehr beispielsweise auf dem Drucker 3 eine Hardcopie von den aufgenommenen Bilddaten erstellt werden soll, so werden die als Sollgröße vorliegenden Reproduktionsdaten aus dem Speicher 5 abgerufen und - über die Korrektureinrichtung 7 - dem Drucker zugeführt. Hierdurch wird das Produkt P′ vom Drucker 3 erstellt. Da der Drucker 3 individuelle Eigenschaften besitzt, die eine Verfälschung mit sich bringen, werden entsprechende, diese Verfälschungen berücksichtigende Informationen der Korrektureinrichtung 7 zur Verfügung gestellt, die die vom Speicher 5 kommenden Daten derart beeinflussen, daß das Produkt P′ der Sollgröße entspricht, das heißt, es weist die Qualität auf, die gewünscht ist.

Sollen mittels der Offset-Druckmaschine 4 Produkte P hergestellt werden, so werden die Reproduktionsdaten ebenfalls über eine Korrektureinrichtung 8 der Offset-Druckmaschine 4 zugeführt, wobei ebenfalls ein Rückmeldungszweig zwischen der Offset-Druckmaschine 4 und der Korrektureinrichtung 8 besteht, die die reproduktionsverfälschenden Eigenschaften der Offset-Druckmaschine 4 berücksichtigt. Der Druckmaschine 4 und/oder einer oder mehreren anderen Komponenten kann eine Meßeinrichtung zugeordnet sein. Diese befindet sich im Falle der Zuordnung zur Druckmaschine 4 entweder in dieser selbst oder im Produktaustragweg 13 der Druckmaschine 4. Die Meßeinrichtung tastet optisch das Bild des Druckprodukts ab. Stellt sie gegenüber dem gewünschten Bild (Sollgrößen) Abweichungen aufgrund von Unzulänglichkeiten fest, so werden entsprechende Daten der Korrektureinrichtung 8 zugeführt, wodurch diese Unzulänglichkeiten durch Korrekturgrößen beseitigt werden. In der Figur sind diese Maßnahmen durch die Pfeile 12 bzw. 12′ verdeutlicht.

In der Fig. 1 ist ferner die Baugruppe 10 dargestellt, die einen digitalen Druckzylinder darstellt. Der Druckzylinder weist eine Vielzahl von digital ansteuerbaren Pixeln auf, wodurch es möglich ist, ohne eine konventionelle Druckplatte den Offset-Druckprozeß durchzuführen. Dem digitalen Zylinder werden die Reproduktionsdaten des Speichers 5 ebenfalls über eine Korrektureinrichtung 9 zugeführt, wobei wiederum ein Rückmeldungszweig zwischen dem Zylinder und der Korrektureinrichtung 9 vorgesehen ist. Der gestrichelte Pfeil gibt an, daß die Baugruppe 10 Bestandteil der Offset-Druckmaschine 4 ist.

Es ist selbstverständlich nicht notwendig, daß die Offset-Druckmaschine 4 mit einem digitalen Zylinder arbeitet, sondern auch möglich, daß ein konventioneller Druckplattenzylinder mit entsprechenden Druckplatten zum Einsatz gelangt. Bei der Druckplattenfertigung ist dann ebenfalls eine (nicht dargestellte) Korrektureinrichtung vorgesehen, die individuellen Eigenschaften der Druckplattenherstellung in den Prozeß mit einfließen läßt, so daß vorhandene Fehler eliminiert werden.

Stets wirkt - wie anhand der Figur bereits gezeigt - jede Komponente mit der Quelle (Reproduktionsdaten als Sollgröße des Speichers 5) direkt zusammen. Damit wird in jedem Untersystem stets mit der Sollgröße gearbeitet, die den Vorstellungen des Betreibers entspricht. Systemintern sind somit die jeweiligen Einzelfehler eliminiert. Bei sämtlichen Ein- und Ausgaben werden somit die Systemeigenschaften der Ein- und Ausgabegeräte berücksichtigt, so daß das Produktionsergebnis dem angestrebten Ergebnis entspricht.

Claims (9)

1. Reproduktionssystem mit mehreren, der Ein- und/oder Ausgabe von Reproduktionsdaten dienenden Komponenten, beispielsweise Kamera, Ausgabeeinheit für Hardcopies, Druckmaschine, Ink-Jet-Drucker, Kopierer usw., dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Komponenten (2, 3, 4, 10) eine Korrektureinrichtung (6, 7, 8, 9) zugeordnet ist, die der Komponente (2, 3, 4, 10) zugeführte und/oder von dieser gelieferte Reproduktionsdaten in Abhängigkeit von spezifischen reproduktionsverfälschenden Eigenschaften der Komponente (2, 3, 4, 10) derart beeinflußt, daß der Verfälschung entgegengewirkt, vorzugsweise daß diese weitestgehend kompensiert wird.

2. Reproduktionssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Komponente (2, 3, 4, 10) je eine Korrektureinrichtung (6, 7, 8, 9) zugeordnet ist.

3. Reproduktionssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reproduktionsdaten als Sollgröße in einem Speicher (5) abgelegt sind.

4. Reproduktionssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Speicher (5) eine Datenbearbeitungseinrichtung (11) zur individuellen Beeinflussung von Ursprungs-Daten zugeordnet ist.

5. Reproduktionssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, durch eine digitale Verarbeitung der Daten.

6. Reproduktionssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrektureinrichtung (6, 7, 8, 9) als digitale Korrektureinrichtung ausgebildet ist.

7. Reproduktionssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, jede Komponente (2, 3, 4, 10) über die ihr zugeordnete Korrektureinrichtung (6, 7, 8, 9) direkt mit dem Speicher (5) und somit mit der Sollgröße zusammenarbeitet.

8. Reproduktionssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der einer Istgröße entsprechende Zustand der Komponente (2, 3, 4, 10) aufgrund der zugeordneten Korrektureinrichtung (6, 7, 8, 9) der Sollgröße entspricht.

9. Reproduktionssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente eine Druckmaschine (4) ist, deren Druckprodukt (Druckbild) von einer optischen Meßeinrichtung auf Verfälschungen abgetastet wird und daß entsprechende Korrekturdaten einer Korrektureinrichtung (8) zur Kompensation der Verfälschungen zugeführt werden.