DE4334585A1 - Verfahren zum Regulieren der Feuchtigkeit von zu kämmendem Fasermaterial - Google Patents
Verfahren zum Regulieren der Feuchtigkeit von zu kämmendem FasermaterialInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Regulieren der Feuchtigkeit von zu kämmendem Fasermaterial
und auf eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Zu kämmendes Fasermaterial wird üblicherweise in
Form von Wattebändern zu Wattewickeln aufgewickelt, die
dann einer Kämmaschine vorgelegt werden. Auf der Kämma
schine werden die Wattebänder abgewickelt und verarbeitet.
Dabei können Probleme auftreten, indem die Wattewickel
haaren, die Fasern sich elektrostatisch aufladen und um
Walzen in der Kammaschine wickeln usw., was zu schlechter
Qualität des gekämmten Materials und zu einem verringerten
Nutzeffekt führt. Die Probleme können gemildert werden,
wenn die ganze Kämmerei, in der auch die Wattewickel
hergestellt werden, auf eine vorbestimmte Temperatur und
eine vorbestimmte Luftfeuchtigkeit klimatisiert wird. Das
ist jedoch mit hohen Kosten verbunden und kann zudem für
das Bedienungspersonal unangenehm sein.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe ge
stellt, ein einfaches und kostengünstig durchführbares
Verfahren zu schaffen, mit dem die Feuchtigkeit von zu
kämmendem Fasermaterial reguliert werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren, mit dem die
Aufgabe gelöst wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Fasermaterial in Form einer Watte durch eine Behandlungs
zone geführt wird, in der der Feuchtigkeitsgehalt der
Watte erhöht wird, und daß die Watte unmittelbar an
schließend zu einem Wattewickel aufgewickelt wird, der
dann einer Kämmaschine vorgelegt wird.
In der Behandlungszone kann der laufenden Watte
in einfacher Weise Feuchtigkeit zugeführt werden. Zusätz
lich ist es möglich, in der Behandlungszone eine gegenüber
der Umgebungstemperatur erhöhte Temperatur aufrecht zu
erhalten, z. B. durch Zufuhr von Wasserdampf.
Die befeuchtete und ggf. erwärmte Watte wird dann
sofort zu einem Wattewickel aufgewickelt. In dem Watte
wickel, der beispielsweise einen Durchmesser von etwa 60
bis 70 cm haben kann, bleibt die zugeführte Feuchtigkeit
während längerer Zeit, z. B. während einiger Stunden,
erhalten, bis die Watte dann auf der Kämmaschine verarbei
tet wird. Die erhöhte Feuchtigkeit, die das Fasermaterial
in der Behandlungszone erhält, verringert die elektro
statischen Aufladungen der Fasern bei der Verarbeitung in
der Kämmaschine. Erhöhte Temperatur, die das Fasermaterial
in der Behandlungszone erhält und/oder die beim Aufwickeln
der Watte zum Wattewickel entsteht, hat zur Folge, daß
die Fasern weicher und geschmeidiger sind als bei normaler
Raumtemperatur, wodurch sich das Fasermaterial in der
Kämmaschine besser und störungsfreier verarbeiten läßt
und die Fasern weniger auf Walzen wickeln. Wenn das Faser
material Honigtau enthält, wie er beispielsweise in Baum
wolle vorhanden sein kann, dann ist auch für diesen eine
bestimmte erhöhte Temperatur erforderlich, um eine optima
le Verarbeitbarkeit des Fasermaterials zu gewährleisten.
Die ebenfalls erfindungsgemäße Einrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist gekenn
zeichnet durch einen Wickelapparat zum Aufwickeln einer
zugeführten Watte zu einem Wattewickel und eine diesem
Wickelapparat unmittelbar vorgeschaltete Behandlungszone,
durch welche die zugeführte Watte hindurchgeführt ist und
welche mit Mitteln zum Zuführen von Feuchtigkeit in die
Zone versehen ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nach
stehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Skizze von Teilen eines
Wickelapparates, der eine zugeführte Watte zu einem Watte
wickel aufwickelt und dem eine Behandlungszone für die
Watte vorgeschaltet ist, und die
Fig. 2 bis Fig. 5 skizzenhaft je eine Ausfüh
rungsform der Behandlungszone in etwas größerem Maßstab.
Gemäß Fig. 1 enthält ein Wickelapparat zwei
drehbare Wickelwalzen 1 und 2, auf denen im Betrieb ein
Wattewickel 3 liegt, der von den Wickelwalzen gedreht
wird. Dem rotierenden Wattewickel 3 wird eine aufzuwic
kelnde Watte 4 zugeführt, die in nicht dargestellter Weise
z. B. aus nebeneinandergelegten Streckenbändern gebildet
wird und auf einem Tisch 5 zulauft. Benachbart zum Umfang
der ersten Wickelwalze 1 ist in üblicher Weise eine Reihe
von Kalanderwalzen 6, 7, 8, 9 angeordnet, zwischen denen
die Watte 4 mäanderförmig hindurchläuft, bevor sie, auf
dem Umfang der ersten Wickelwalze 1 liegend, den Wattewik
kel 3 erreicht.
Dem Wickelapparat ist eine in Fig. 1 nur schema
tisch angedeutete Behandlungszone Z vorgeschaltet, durch
welche die Watte 4 hindurchläuft, nachdem sie den Tisch 5
verlassen hat und bevor sie die erste Kalanderwalze 6
erreicht. Die Behandlungszone Z ist mit in Fig. 1 nicht
dargestellten Mitteln zum Zuführen von Feuchtigkeit in die
Zone versehen.
Die genannten Mittel können natürlich in sehr
vielen verschiedenen Ausführungsformen realisiert werden,
wie dem Fachmann ohne weiteres klar sein wird. Einige
wenige Möglichkeiten sind in den Fig. 2 bis 5 schematisch
dargestellt.
Gemäß Fig. 2 sind in der Behandlungszone, durch
welche die Watte 4 von unten nach oben hindurchläuft,
Sprühdüsen 10 angeordnet, welche fein verteiltes Wasser
auf die beiden Oberflächen der Watte 4 aufsprühen. Zusätz
lich kann in der Behandlungszone auch eine z. B. elektri
sche Heizeinrichtung 11 angeordnet sein, die der Watte 4
Wärme zuführt, z. B. durch Infrarotstrahlung oder durch ein
elektrisches Mikrowellenfeld. Das aufgesprühte Wasser
verdunstet dann im Wattewickel 3 und führt zu einem erhöh
ten Feuchtigkeitsgehalt der Fasern in der Watte.
Gemäß Fig. 3 enthält die Behandlungszone eine
neben dem Weg der Watte 4 angeordnete Verteilerkammer 12
mit gegen die Watte gerichteten Öffnungen 13. Aus einer
Quelle 14 wird der Verteilerkammer 12 über eine Leitung 15
befeuchtete Luft und/oder Wasserdampf zugeführt. Die
befeuchtete Luft bzw. der Wasserdampf treten dann durch
die Öffnungen 13 aus und erhöhen den Feuchtigkeitsgehalt
und ggf. die Temperatur der laufenden Watte 4.
Gemäß Fig. 4 enthält die Behandlungszone eine
schachtförmige Kammer 16, durch deren Inneres die Watte 4
hindurchläuft. An die Kammer 16 ist eine Leitung 17
angeschlossen, durch welche befeuchtete Luft und/oder
Wasserdampf in das Innere der Kammer eingeführt wird.
Auch die Fig. 5 zeigt eine schachtförmige Kammer
18, die jedoch doppelwandig ausgeführt ist. In den Mantel
raum 19 der Kammer mündet eine Leitung 20, durch die dem
Mantelraum 19 befeuchtete Luft und/oder Wasserdampf zu
geführt wird. Die befeuchtete Luft bzw. der Wasserdampf
treten durch Öffnungen 21 in das Innere der Kammer aus
und befeuchten die durchlaufende Watte 4. An den Mantel
raum 19 kann auch eine Auslaßleitung 22 zum Abführen von
Luft bzw. Wasserdampf angeschlossen sein, wobei die Luft
bzw. der Wasserdampf im Kreislauf durch einen nicht darge
stellten Befeuchter bzw. Dampferzeuger geführt sein kön
nen. Ferner kann an den Mantelraum 19 auch noch eine
Kondensatablaufleitung 23 angeschlossen sein.
Die befeuchtete Luft, die in den Fig. 3 bis 5
zugeführt werden kann, kann natürlich zusätzlich erwärmt
sein. Damit und/oder mit dem Wasserdampf kann in der
Behandlungszone eine erhöhte Temperatur aufrechterhalten
werden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Regulieren der Feuchtigkeit von
zu kämmendem Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fasermaterial in Form einer Watte (4) durch eine
Behandlungszone (Z) geführt wird, in der der Feuchtig
keitsgehalt der Watte erhöht wird, und daß die Watte
unmittelbar anschließend zu einem Wattewickel (3) aufge
wickelt wird, der dann einer Kämmaschine vorgelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Behandlungszone (Z) auch eine erhöh
te Temperatur aufrechterhalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die Behandlungszone (Z) Wasserdampf
eingeführt wird.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch
einen Wickelapparat (1, 2) zum Aufwickeln einer zugeführ
ten Watte (4) zu einem Wattewickel (3) und eine diesem
Wickelapparat unmittelbar vorgeschaltete Behandlungszone
(Z), durch welche die zugeführte Watte (4) hindurchgeführt
ist und welche mit Mitteln (10; 12; 17; 19, 20) zum Zufüh
ren von Feuchtigkeit in die Zone versehen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Behandlungszone (Z) auch mit Mitteln
(11; 12; 17; 19, 20) zum Aufrechterhalten einer erhöhten
Temperatur in der Zone versehen ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behandlungszone (Z) von einer
Kammer (16; 18) gebildet ist, die mit Mitteln (17; 19, 20)
zum Aufrechterhalten einer vorbestimmten Luftfeuchtigkeit
im Inneren der Kammer versehen ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kammer (16; 18) auch mit Mitteln (17;
19, 20) zum Aufrechterhalten einer vorbestimmten Tempera
tur im Inneren der Kammer versehen ist.
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