DE433450C

DE433450C - Fluessigkeitswechselgetriebe

Info

Publication number: DE433450C
Application number: DEE23804D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1919-03-12
Filing date: 1919-03-12
Publication date: 1926-08-31

Description

Flüssigkeitswechselgetriebe. Es sind Flüssigkeitswechselgetriebe bekannt, bei denen in umlaufenden Trommeln gelagerte Kolben durch schräge, in ihrer Neigung verstellbare Hubscheiben achsrecht bewegt werden. Hierbei vollführen die Hubscheiben Taumelbewegungen, die durch kurbelartige Glieder mit den Drehbewegungen der zugehörigen Wellen in Übereinstimmung gebracht «erden. Derartige Taumelscheiben machen aber die Bauart durch die zahlreichen Einzelteile sehr verwickelt. Zudem treten bei den Taumelscheiben Massenbeschleunigungen auf, die ihre Verwendung für höhere Drehzahlen erschweren und daher solche Getriebe für viele Zwecke ausschließen. Auch sind bei ihnen starke Reibungsverluste vorhanden. Gemäß der Erfindung sind diese Nachteile dadurch beseitigt, daß die Hubscheiben feststehen und die Kolben frei auf ihnen umlaufen. Zwar ist ein Getriebe mit feststehenden Hubscheiben bekannt. Dort sind die Hubscheiben aber paarweise in paralleler Anordnung vorhanden und führen die als Doppelkolben ausgeführten Kolben einer Seite des Getriebes paarschlüssig. Diese Anordnung erfordert eine sehr genaue Herstellung und läßt nach Abnutzung eine ungenaue Fühlung und daher ein Schlagen der Kolben befürchten. Infolge Feststehens der Hubscheiben bei dem Erfindungsgegenstand ist das gesamte Getriebe außerordentlich vereinfacht und findet nur eine gleitende Reibung der Kolbenenden auf der Scheibe statt, wodurch ein höherer Wirkungsgrad erhalten wird. Ferner sind nur geringe schwingende 1lassen vorhanden, so daß die Maschine auch für hohe Drehzahlen geeignet ist.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,- bei dem die Pumpe und der Motor in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht sind. Abb. i zeigt das Getriebe im Längsschnitt, Abb. :2 einen Querschnitt nach Linie A-B der Abb. i, Abb. 3 einen Querschnitt nach Linie C-D der Abb. i und Abb. 4. einen Kolbenkopf mit Gleitschuh in größerem Maßstabe.
Das Getriebe besteht aus einer Pumpe a und einem Motor b, die in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind. Die Pumpe besteht aus einer umlaufenden Trommel h, in der sich achsrecht verschiebbare Kolben g befinden. Diese liegen mittels Gleitschuhe h. gegen eine in ihrer Neigung verstellbare Hubscheibe i an. Die Gleitschuhe sitzen gelenkig auf den Kolbenköpfen und werden zweckmäßig durch Sprengringe L oder ähnliche Vorrichtungen auf ihnen gehalten (Abb. 4.). In gleicher Weise besteht der Motor aus einer umlaufenden Trommel hl mit Kolben g1 und einer Hubscheibe il. Zwischen den einander gegenüberliegenden Stirnflächen der Trommeln h. und hl ist eine Steuerkanalscheibe c eingeschaltet, auf der sich die beiden Kolbentrommeln möglichst abgedichtet drehen. In der Scheibe sind kreisbogenförmige Kanäle d und dl v orgesehen, an denen die die Kolben aufnehmenden Zylinderbohrungen der Trommel beim Umlauf vorübergleiten.
Bei Vorrichtungen der beschriebenen Art treten Stöße und Erschütterungen in dein abgeschlossenen Flüssigkeitsraum nicht nur bei der gewöhnlichen Förderarbeit, sondern hauptsächlich dann auf, wenn durch Undichtigkeiten Flüssigkeit v erlorengegangen ist. Zur Vermeidung dieser Stöße sind an die Steuerkanäle d und cll der Scheibe c Windkessel oder belastete Kolben angeschlossen. Abb. a zeigt den Steuerkanal dl mit einem mit Flüssigkeit gefüllten Zylinder verbunden, in dem sich ein federbelasteter Kolben f befindet. Es können jedoch auch Windkessel e gewählt werden. Auch kann für beide Kanäle ein gemeinsamer Druckausgleicher angeordnet werden, der dann zweckmäßig mit dem Kanal dl verbunden ist.
Um das Getriebe betriebsfertig zu machen, wird es durch einen Anschlußstutzen in und den Kanal dl mittels einer Handpumpe o. dgl. mit Flüssigkeit angefüllt und dann die Pumpe d langsam in Bewegung gesetzt, bis die Pumpe, der Motor b, die Kanäle, der Windkessel und der Druckkolbenzy linder genügend mit Flüssigkeit angefüllt sind. Danach wird der Anschluß in dicht verschlossen. Wird jetzt die Pumpe a von einem Motor aus angetrieben, so gelangt die eingeschlossene Flüssigkeit infolge der Arbeit der Pumpenkolben g durch den Kanal d in der Scheibe c unmittelbar hinter die Motorkolben g1 und drückt diese achsrecht aus der Trommel hl heraus, wodurch sie, auf der Hubscheibe il gleitend, die Kolbentrommel und die damit verbundene Welle in Umdrehung versetzen. Die hierbei auf dem Rückwege von der Hubscheibe il in die Trommel hl hineingedrückten Kolben g1 verdrängen die Flüssigkeit und drücken sie durch den Kanal dl hinter die ebenfalls auf ihrem Rückwege befindlichen Pumpenkolben g. Dadurch werden diese gegen die Hubscheibe i der Pumpe gepreßt und gelangen unter steter Berührung mit der Hubscheibe in ihre Anfangsstellung zurück. Auf diese Weise führen die Pumpen-und die Motorkolben in ihren beiden Bewegungsrichtungen dauernd einander die Flüssigkeit zu, wodurch die erforderliche Bewegung der Kolben geregelt wird, ohne daß diese in mechanischer Verbindung miteinander stehen.
Durch Undichtigkeiten entwichene Flüssigkeit wird sofort aus dem im Windkessel e befindlichen, unter Druck stehenden Flüssigkeitsvorrat ergänzt, so daß die Arbeitsräume des Getriebes dauernd mit Flüssigkeit gefüllt bleiben. Die elastischen Druckmittel im Windkessel und im Druckzylinder wirken bei eintretenden Stößen dämpfend, besonders beim Wechsel der Geschwindigkeit und der Umlaufrichtung. Dieser Wechsel wird durch Verstellen der Schräglage der Hubscheibe hervorgerufen. Die frei auf den Hubscheiben gleitenden Kolben ermöglichen ein leichtes Verstellen der Scheibe, wobei die Kolben sich den bei der Verstellung ergebenden veränderten Gleitbahnen von selbst anpassen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Flüssigkeitswechselgetriebe, bestehend aus umlaufenden zylindrischen Trommeln, in denen Kolben durch verschieden schräg einstellbare Hubscheiben achsrecht bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubscheiben (i, il) feststehen und die Kolben (g, gl) frei auf ihnen umlaufen.