DE4333029C2 - Tragwerk aus Bambusrohren - Google Patents
Tragwerk aus BambusrohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Tragwerk aus Einzelstreben.
Tragwerke aus Einzelstreben mit Verbindungselementen aus
Metall sind beispielsweise für Messeaufbauten bekannt.
Nachteilig bei diesen Tragwerken aus Einzelstreben ist, daß
diese aus Metall bestehen und aufgrund des hohen Gewichtes
schwierig zu transportieren sind. Zwar sind Holzstreben zum
Zusammensetzen von Regalen bekannt, jedoch müssen diese
Holzstreben erst aufwendig gefertigt werden.
Aus der DE 38 17 236 A1 und der DE 89 00 382 U1
sind auch Verbindungen für Bambusrohre bekannt. Bei beiden
Verbindungsarten sind Schranken erforderlich.
Daher ist es Aufgabe der Erfindung ein Tragwerk aus Bambusrohren
zu schaffen, das bei einem leichten Gewicht eine
hohe Festigkeit aufweist, ohne daß die Gefahr des Ausbrechens der
Bambusrohrenden entsteht.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß besteht die Verbindungstrebe, die an den
freien Enden Verbindungselemente aufweist, aus einem Bam
busrohrabschnitt. Weiter ist wesentliches Merkmal der Er
findung, daß die Verbindungselemente, die einen Bambus
rohrabschnitt aufnehmen, Ungradheiten des Bambusrohrs ausgleichen.
Nach der Erfindung sind die Verbindungselemente
mit einer Bohrung versehen, die das freie Ende eines Bam
busrohrabschnittes um eine bestimmte Weglänge aufnehmen.
Aufgrund des natürlichen Bambusrohrmaterials lassen sich sehr
leichte Tragwerke erstellen. Zusätzlich besitzen
diese Tragwerke eine hohe Festigkeit für Zug-, Druck- und
Biegekräfte.
Aufgrund des natürlichen Wuchses sind die Ver
bindungsstreben in Form der Bambusrohrabschnitte nicht
exakt gerade. Dies wird erfindungsgemäß jedoch durch die Verbin
dungselemente ausgeglichen.
Dadurch, daß die freien Enden der Bambusrohrabschnitte in die Bohrungen der
Verbindungselemente eingesetzt sind,
sind sehr feste Verbindungen zwischen einem Verbin
dungselement und dem Ende des Bambusrohres erzielbar, ohne
daß die Gefahr eines Ausbrechens besteht.
Die Verbindungselemente können nach einer ersten Ausfüh
rungsform der Erfindung vorgefertigte Kappen sein, die über
ein Klebe-/Vergußmittel mit dem Bambusrohr verbunden sind.
Nach einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform können
die Verbindungselemente in einer Form an das Bambusrohrende
direkt angegossen oder angespritzt sein. Zur Erhöhung der
Festigkeit der Verbindung zwischen dem Verbindungselement
und dem Bambusrohr können in beiden Teilen an den gegen
überliegenden Flächen Nuten, Vorsprünge und andere hinter
schneidende Mittel vorgesehen sein.
Erfindungsgemäß bestehen die Verbindungselemente bevorzugt
aus rohrförmigen oder haubenförmigen Kappen, die aus Me
tall, Kunststoff, Gummi oder Holz gefertigt sind. An die
Metallkappen lassen sich andere Befestigungsmittel und Ge
winde anlöten oder anschweißen. Ebenso lassen sich die Ver
bindungselemente mit Außengewinden versehen und in andere
Koppelglieder einschrauben. Ebenso können die Verbindungs
elemente aus den anderen Materialien mit Bohrungen und an
deren Mitteln versehen sein, die ein Verbinden mehrerer
Einzelstreben erlauben.
Nach einer anderen Weiterbildung kann die erfindungsgemäße
Einzelstrebe imprägniert, lackiert oder mit einem Schrumpf
schlauch überzogen sein, um die Wetterfestigkeit zu erhö
hen.
Insgesamt ergeben sich nach der Erfindung die Möglichkeit,
unterschiedlichste Tragwerke aus Einzelstreben mit hoher
Genauigkeit zusammenzufügen, obwohl die Verbindungsstreben
durch das Wachstum leicht gekrümmt sind. Die Einzelstreben
bilden aufgrund der Kappen exakt definierte Stäbe mit einer
geraden Strebenachse und parallelen Kappenenden bei unter
schiedlich definierbaren Längen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Einzelstrebe aus einem erfindungsgemäßen
Tragwerk, und
Fig. 2 einen Schnitt durch den Endbereich einer erfin
dungsgemäßen Ausführungsform einer Einzelstrebe.
Fig. 1 zeigt eine Einzelstrebe eines Tragwerkes. Die Ein
zelstrebe besteht aus einem Bambusrohrabschnitt 1 und Ver
bindungselementen 3, die an den freien Enden 2 des Bambus
rohrabschnittes 1 aufgesetzt sind.
In der gezeigten Ausführungsform bilden die Verbindungsele
mente 3 geschlossene haubenförmige Kappen, in die über ein
Klebe-/Vergußmittel 6 die freien Enden eingebettet sind.
Mittels des Klebe-/Vergußmittels 6 und die topfförmigen
Verbindungselemente 3 lassen sich unterschiedliche Bambus
rohrdurchmesser, verwenden und Ungenauigkeiten ausgleichen.
Bei den Verbindungselementen 3 kann es sich auch um Rohrab
schnitte mit rundem oder viereckigem Querschnitt handeln.
Dadurch, daß die Verbindungselemente 3 die freien Enden 2
der Rohrabschnitte 1 von außen umgreifen, ergeben sich hohe
Festigkeiten, wobei das Bambusrohrende nicht aufsplittern
kann. In anderen Ausführungsformen können die Verbindungs
elemente 3 auch direkt angegossen oder angespritzt sein, so
daß das Klebe-/Vergußmittel 6 entfallen kann.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
nicht nur die unterschiedlichen Durchmesser der Bambus
rohrabschnitte 1 durch die Verbindungselemente 3 ausgegli
chen werden können, sondern auch ein Längenausgleich und
ein exaktes Ausrichten auf die Strebenachse 5 ermöglicht
wird. Unabhängig davon, ob die Bohrung 4 mit Klebe-/Vergußmittel
6 oder direkt durch angegossenes oder ange
spritztes Material des Verbindungselementes 3 aufgefüllt
wird, lassen sich Bambusrohrdurchmesser, die Strebenlänge
und die Strebenachse 5 trotz des natürlich gekrümmten Bam
busrohres exakt festlegen. Folglich lassen sich die vor
teilhaften Eigenschaften von Bambusrohr so ausnutzen, das
bei einem geringen Gewicht die Festigkeit von Stahl be
sitzt.
Wie weiter aus Fig. 1 ersichtlich, kann das Verbindungsele
ment 3 beispielsweise in eine Kugel 13 oder in ein Gelenk
stück 12 mit einer Drehachse 14 eingesetzt sein. Die Kugel
13 oder das Gelenkstück 12 können mit dem Verbindungsele
ment 3 ein einstückiges Teil bilden und aus allen gängigen
Materialien auch wie Hartgummi bestehen.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform eines kappenförmigen Ver
bindungselementes 3 im Schnitt, das eine Querbohrung 11 und
eine axiale Gewindebohrung 10 aufweist. An dem freien Ende
2 des Bambusrohrabschnittes 1 sowie an der Innenwandung der
Bohrung 4 des Verbindungselementes 3 können Vorsprünge oder
Nuten 8, 9 ausgebildet sein, die zur Befestigung Hinter
schneidungen bilden.
Anstelle der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsfor
men der Verbindungselemente 3 können auch L-, T-, Kreuz-
und Sternverbinder ein Verbindungselement bilden, das meh
rere Bambusrohrabschnitte 1 aufnimmt, die in einem bestimm
ten gewünschten Winkel zueinander stehen.
Verfahrensmäßig werden die Einzelstreben in ihrer längenmä
ßigen und axialen Ausrichtung mittels einer Lehre herge
stellt, in die die Verbindungselemente 3 eingesetzt werden.
Beispielsweise lassen sich die Querbohrungen 11 auf Zapfen
aufstecken, die in einem gewünschten Abstand angeordnet
sind. Der Bambusrohrabschnitt 1 wird dann zusammen mit den
aufgeschobenen Verbindungselementen 3 in die Lehre
eingesetzt. Vor dem Aufschieben oder nachträglich wird die
Füllmasse zwischen Stab und Verbindungselement 3 einge
bracht, worauf das Aushärten der Einzelstrebe 1 in der
Lehre erfolgen kann.
Die Anwendungsmöglichkeiten der Tragwerke aus den Einzel
streben 1 sind vielfältig und können umfassen: einen
Fahrradrahmen, ein Bettgestell einen Stuhl, ein Tischge
stell, einen Zaunpfosten, eine Abschleppstange, eine Leiter,
ein Fachwerk für ein Gewächshaus, ein Klettergerüst, eine
Kinderschaukel, eine Zeltkonstruktion, ein Verkehrsschild,
einen Mast, ein Auto-Chassis, ein Regal, einen Gittermasten,
eine abgehängte Zimmerdecke, ein Geländer, eine Leitplanken
befestigung, eine elektrisch isolierende Aufhängung für
eine Oberleitung oder einen Messestand.
Der Durchmesser der Verbindungselemente 3 kann nach der
Erfindung bevorzugt 10-250 mm betragen.
Bezugszeichenliste
1 Einzelstrebe
2 freies Ende
3 Verbindungselement
4 Bohrung
5 Strebenachse
6 Klebe-/Vergußmittel
8 Nuten
9 Nuten
10 Gewindebohrung
11 Querbohrung
12 Gelenkstück
13 Kugel
14 Drehachse
2 freies Ende
3 Verbindungselement
4 Bohrung
5 Strebenachse
6 Klebe-/Vergußmittel
8 Nuten
9 Nuten
10 Gewindebohrung
11 Querbohrung
12 Gelenkstück
13 Kugel
14 Drehachse
Claims (10)
1. Tragwerk aus Bambusrohren (1),
die über die Verbin
dungselemente (3) miteinander verbunden sind, wobei
die Verbindungselemente (3) mindestens eine Bohrung (4)
aufweisen, in die je ein freies Ende (2) eines Bambus
rohrs (1) eingesetzt ist, und wobei
die Verbindungselemente (3) an den freien Enden (2) des
Bambusrohrs (1) angespritzt, angegossen sind oder
über ein Klebe-/Vergußmittel (6) mit den freien Enden (2)
des Bambusrohrs (1) verbunden sind, in der Weise, daß
Ungradheiten des Bambusrohrs ausgeglichen werden.
2. Tragwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente (3) haubenförmige Kappen
aus Kunststoff, Metall, Keramik, Holz oder Hart
gummi sind.
3. Tragwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente (3) Querbohrungen (11), Gewin
debohrungen (10) oder Befestigungsansätze aufweisen.
4. Tragwerk nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei benachbarte Verbindungselemente (3) ein Gelenk
(12) bilden.
5. Tragwerk nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente (3) im Querschnitt quer zur
Strebenachse (5) rund oder viereckig sind.
6. Tragwerk nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß die freien Enden (2) der Bambusrohrabschnitte (7) und
die Wandungen der Bohrungen (4) der Verbindungselemente (3)
Hinterschneidungen bildende Vorsprünge, Aussparungen oder
Nuten (8, 9) aufweisen.
7. Tragwerk nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bambusrohrabschnitte (1) lackiert, imprägniert
oder mit einem Schrumpfschlauch überzogen sind.
8. Tragwerk nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein einzelnes Verbindungselement (3) mehrere Bohrungen
(4) aufweist, deren Bohrungsachsen in einem Winkel zueinan
der stehen.
9. Tragwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungselemente (3) L-, T-, Kreuz- oder Sternver
binder sind.
10. Tragwerk nach Anspruch 1-9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bambusrohre (1) einen Fahrradrahmen, ein Bettge
stell, einen Stuhl, ein Tischgestell, einen Zaunpfosten,
eine Abschleppstange, eine Leiter, ein Fachwerk für ein Ge
wächshaus, ein Klettergerüst, eine Kinderschaukel, eine
Zeltkonstruktion, ein Verkehrsschild, einen Mast, ein Auto-
Chassis, ein Regal oder einen Messestand bilden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934333029 DE4333029C2 (de) | 1993-09-29 | 1993-09-29 | Tragwerk aus Bambusrohren |
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- 1993-09-29 DE DE19934333029 patent/DE4333029C2/de not_active Expired - Fee Related
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