DE4333006A1 - Detektor zum Nachweis von Stickstoffmonoxid NO und Ammoniak NH3 - Google Patents

Detektor zum Nachweis von Stickstoffmonoxid NO und Ammoniak NH3

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Description

Die Stickoxid- und Partikelemission (Staub) eines auf Lei­ stung und Verbrauch optimierten Dieselmotors läßt sich durch verbrennungstechnische Maßnahmen nur noch unwesentlich ver­ ringern. Um auch die in Zukunft vom Gesetzgeber vorgeschrie­ benen Abgaswerte einhalten zu können, ist daher eine Nachbe­ handlung der dieselmotorischen Abgase unumgänglich.
Eine deutliche Verringerung der NOx-Emission eines Motors mit Luftüberschuß läßt sich durch Anwendung des sogenannten Se­ lective-Catalytic-Reduction-Verfahrens erreichen. Beim SCR- Verfahren wird gasförmiges Ammoniak NH₃, Ammoniak in wäßriger Lösung oder Harnstoff als Reduktionsmittel in das Abgas­ system eingespritzt, so daß an einem Katalysator insbesondere die chemischen Reaktionen
4 NO + 4 NH₃ + O₂ → 4 N₂ + 6 H₂O
2 NO₂ + 4 NH₃ + O₂ → 3 N₂ + 6 H₂O
ablaufen können. Zur vollständigen Reduktion von 1 Mol NOx im dieselmotorischen Abgas benötigt man etwa 0,9 bis 1,1 Mol NH₃. Wird weniger Ammoniak NH₃ eingespritzt, arbeitet der Katalysator nicht mehr mit dem höchsten Wirkungsgrad. Eine Überdosierung ist ebenfalls zu vermeiden, da ansonsten unverbrauchtes Ammoniak NH₃ in die Atmosphäre gelangt. Von Vorteil wären daher Sensoren, mit denen man den NH₃-Schlupf messen bzw. die NH₃-Dosierung kontrollieren oder regeln könn­ te.
Seitens der Automobilindustrie besteht der Wunsch, Klimaanla­ gen und Lüftungssysteme so zu steuern, daß die Schadstoffkon­ zentration in der Fahrgastzelle eines PKW immer unterhalb ei­ ner für die Gesundheit des Menschen unbedenklichen Schwelle bleibt. Hierfür benötigt man beispielsweise einen Sensor für Stickoxide NOx, der die Frischluftzufuhr ab einer bestimmten NOx-Konzentration reduziert bzw. unterbricht und das Lüftungs­ system in den Umluftbetrieb umschaltet. Ähnlich wie ein NH₃- Sensor könnte ein auf Stickoxide ansprechender Detektor auch zur Regelung eines Dieselkatalysators herangezogen werden.
Aus [1] ist ein NOx-Detektor bekannt, dessen sensitives Ele­ ment aus einer Mischung der Metalloxide Al₂O₃ und V₂O₅ be­ steht. Der bekannte Detektor spricht allerdings nicht auf Am­ moniak NH₃ an. Außerdem bereitet es erhebliche Schwierigkei­ ten, die Stickoxide NO und NO₂ zu unterscheiden.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Detektors, mit dem sich sowohl Ammoniak NH₃ als auch Stickstoffmonoxid NO in ei­ nem Gasgemisch nachweisen lassen. Ein Nachweis dieser Gase soll auch dann noch gewährleistet sein, wenn deren Konzentra­ tion im ppm-Bereich liegt. Außerdem soll ein Verfahren ange­ geben werden, mit dem sich hochempfindliche Vanadatschichten herstellen lassen. Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch einen Detektor nach Patentanspruch 1 und ein Verfahren nach Patentanspruch 9 gelöst.
Der mit der Erfindung erzielbare Vorteil besteht insbesondere darin, daß man den Detektor auch bei den im Abgastrakt eines Dieselmotors herrschenden Temperaturen von 500 bis 600°C noch problemlos betreiben kann, wobei die Empfindlichkeit der Sensorschicht auf Stickstoffmonoxid NO und Ammoniak NH₃ um einige Größenordnungen über der Querempfindlichkeit auf Sau­ erstoff O₂ und Wasserstoff H₂ liegt. Auf Methan CH₄, Kohlen­ monoxid CO und Kohlendioxid CO₂ spricht der Detektor nicht an. Es treten auch keine Maskierungseffekte auf, d. h. die Empfindlichkeit des Detektors auf NO und NH₃ wird durch die Anwesenheit der anderen Gase nicht verändert. Außerdem kann man zwischen den Stickoxiden NO und NO₂ unterscheiden, sofern nur eines der beiden Gase im Meßgas vorhanden ist.
Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildun­ gen Ausgestaltungen der im folgenden anhand der Zeichnungen erläuterten Erfindung. Hierbei zeigt:
Fig. 1 und 2 den schematischen Aufbau des erfindungsgemäßen Detektors,
Fig. 3 die Kammelektroden des Detektors,
Fig. 4 Verfahrensschritte zur Herstellung der Kammelektroden,
Fig. 5 die auf den Kammelektroden abgeschiedene AI₂O₃-V₂O₅- Sandwich- Struktur,
Fig. 6 bis 10 die Sensitivität der erfindungsgemäß herge­ stellten AlVO₅-Dünnschicht des Detektors auf Stick­ stoffmonoxid NO, Ammoniak NH₃ und andere Gase.
Die Fig. 1 und 2 zeigen einen erfindungsgemäßen Detektor, dessen Substrat 1 aus einem sehr gut elektrisch isolierenden Material wie Glas, Berylliumoxid BeO, Aluminiumoxid Al₂O₃ oder Silizium (mit Si₃N₄/SiO₂-Isolation) besteht. Auf dem zwischen 0,1 und 2 mm dicken Substrat 1 sind zwei eine Inter­ digitalstruktur bildende Platinelektroden 2, 2′, eine diese Elektroden leitend verbindende Vanadatschicht (AlVO₄ oder FeVO₄) als NH₃- bzw. NO-empfindliches Element sowie ein Tem­ peraturfühler 4 angeordnet. Die mit 5 bezeichnete Passivie­ rungsschicht aus Siliziumoxid schirmt die den beiden Kamm­ elektroden 2, 2′ und dem Temperaturfühler 4 jeweils zugeord­ neten Anschlußleitung 6, 6′ bzw. 7, 7′ vor dem im Meßgas vor­ handenen Sauerstoff ab.
Um die gewünschte Betriebstemperatur von bis zu 600°C ein­ stellen und unabhängig von äußeren Einflüssen konstant halten zu können, wird der Detektor mit Hilfe einer auf der Rück­ seite des Substrats 1 angeordneten Widerstandsschicht aktiv beheizt. Die in Fig. 2 mit 8 bezeichnete Widerstandsschicht besteht beispielsweise aus Platin Pt, Gold Au oder einer elektrisch leitfähigen Keramik und besitzt eine mäanderförmi­ ge Struktur. Dargestellt ist auch die etwa 10 bis 100 nm dicke und aus Titan Ti, Chrom Cr, Nickel Ni oder Wolfram W bestehende Metallschicht 9, die die Haftung zwischen dem Substrat 1 und den Platinelektroden 2, 2′ verbessert.
Die Abmessungen der Kammelektroden 2 und 2′ hängen vom spezi­ fischen Widerstand der darüber aufgebrachten Sensorschicht 3 im gewünschten Temperaturbereich ab. So kann die Kammstruktur 2, 2′ beispielsweise Dicken von 0,1 bis 10 µm, Breiten von 1 bis 1000 um und Elektrodenabstände von 1 bis 100 um aufwei­ sen. Für eine 1 µm dicke AlVO₄-Schicht 3 führen die folgenden Abmessungen zu gut meßbaren spezifischen Widerständen im Tem­ peraturbereich zwischen 500 und 600°C: Elektrodendicke D = 1,5 µm, Länge der Interdigitalstruktur L = 1 mm, Elektroden­ abstand S = 50 µm.
Die Fig. 3 zeigt eine maßstabsgetreue Abbildung einer Inter­ digitalstruktur in Draufsicht. Als Temperaturfühler findet bei diesem Ausführungsbeispiel eine aus Platin bestehende Wi­ derstandsschicht 10 Verwendung. Zur Herstellung der Kammelek­ troden 2, 2′ wird zunächst eine 1,5 µm dicke Platinschicht 11 auf dem beheizten Korundsubstrat 1 in einer Sputteranlage ab­ geschieden (s. Fig. 4a, b). Die Strukturierung dieser Schicht 11 erfolgt in einem positiv-Fotoschritt, bei dem man den Fotolack 12 am Ort der zu erzeugenden Elektroden auf­ bringt und durch eine Maske 13 belichtet (s. Fig. 4c, d, e). Der entwickelte Fotolack 12 schützt die Platinschicht 11 wäh­ rend des nachfolgenden Ätzschritts (s. Fig. 4f). Nach dem Entfernen des Fotolacks 12 mit Azeton erhält man die ge­ wünschten Kammelektroden 2 und 2′ (s. Fig. 4g) auf der an­ schließend die sensitive Vanadatschicht 3 abgeschieden wird (s. Fig. 4h).
Die Verwendung von Gold Au anstelle von Platin Pt als Elek­ trodenmaterial hat keinen Einfluß auf die Gasempfindlichkeit der Vanadatschicht 3.
Die außergewöhnlichen Eigenschaften des erfindungsgemäßen De­ tektors beruhen auf dem Verfahren zur Herstellung der gassen­ sitiven Schicht. Im Unterschied zu dem aus [1] bekannten Calcinierungsverfahren wird die sensitive Schicht in einem speziellen Sputterverfahren aufgebracht und anschließend meh­ rere Stunden lang getempert. Die Beschichtung der Kammelek­ troden kann man beispielsweise in der Sputteranlage Z490 von Leybold vornehmen. Als Ausgangsmaterialien dienen metalli­ sches Vanadium V und Aluminium Al, die reaktiv, d. h. in ei­ nem aus 80% Argon und 20% Sauerstoff bestehenden Plasma von entsprechenden Targets zerstäubt werden und sich auf dem be­ heizten Substrat niederschlagen. Durch abwechselndes Zerstäu­ ben der beiden Targets baut sich die in Fig. 5 dargestellte Sandwich-Struktur 14 auf. Sie hat eine Dicke von etwa 1 µm und besteht aus jeweils 60 bis 80 etwa 10 bis 15 nm dicken V₂O₅- bzw. Al₂O₃-Schichten, wobei der Al₂O₃-Anteil bei 50% bis maximal 70% liegt. Die Sputterparameter sind in der fol­ genden Tabelle angegeben.
Restgasdruck
ca. 2-4×10.6mbar
Sputtergasdruck 4,2×10-3mbar
Sputtergas 20% O₂/80% Ar
DC-Potential Al-Target: 155 V
V-Target : 225 V
Substrattemperatur ca. 250°C
Um ein homogenes Mischoxid zu erzeugen, wird die Sandwich- Struktur 14 in einem Hochtemperaturofen an Luft etwa 5 bis 15 Stunden getempert. Die Ofentemperatur hat hierbei einen ent­ scheidenden Einfluß auf die Topographie und die Phase der Al₂O₃/V₂O₅-Schichten. Eine optimale Sensitivität für Ammoniak NH₃ und Stickstoffmonoxid NO zeigen Schichten, die bei Tempe­ raturen T zwischen 550°C T 610°C getempert wurden und aus gleichen Anteilen von V₂O₅ und Al₂O₃ bestehen. Durch das Tempern entsteht das für die hohe Gasempfindlichkeit verant­ wortliche Aluminiumvanadat AlVO₄. Die maximale Arbeitstempe­ ratur der Vanadatschicht liegt bei etwa 600°C. Aluminium­ vanadat AlVO₄ besitzt eine trikline Einheitszelle mit a = 0,6471 nm, b = 0,7742 nm, c = 0,9084 um, α = 96,848 Å, β = 105,825 Å und = 101,399 Å, deren Volumen V = 0,4219 nm³ beträgt.
Schichten mit einem Al₂O₃-Anteil von mehr als 50% zeigen ei­ nen etwas kleineren Meßeffekt. Man kann sie allerdings auch noch bei höheren Temperaturen von bis zu 680°C einsetzen.
Die folgenden Diagramme sollen die Empfindlichkeit bzw. Sen­ sitivität der nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten AlVO₄-Dünnschichten auf verschiedene Gase dokumentieren. Auf­ getragen ist jeweils die Größe σ/σ₀ (σ₀: Leitfähigkeit der sensitiven Schicht in synthetischer Luft (80% N₂/20% O₂)) in Abhängigkeit von der Zeit t bzw. der Konzentration des je­ weiligen Gases.
Bereits die Anwesenheit kleinster Mengen von Stickstoffmon­ oxid NO und Ammoniak NH₃ in trockener synthetischer Luft führt zu einem deutlichen Anstieg der Leitfähigkeit des Alu­ miniumvanadats AlVO₄ (s. Fig. 6 und 7). So ändert sich die Leitfähigkeit um etwa 75%, wenn man der Luft 10 ppm Stick­ stoffmonoxid NO beimischt. Die Zugabe von 10 ppm Ammoniak NH₃ hat eine Erhöhung der Leitfähigkeit um mehr als ein Faktor 6 zur Folge.
Wie die Fig. 8 zeigt, erhöht sich der spezifische Widerstand der AlVO₄-Dünnschicht bei Anwesenheit von Stickstoffdioxid NO₂. Da das Vanadat gegenüber Stickstoffmonoxid NO ein völlig anderes Verhalten zeigt (Verringerung des spezifischen Wider­ standes, s. Fig. 6), kann man beide Stickoxide eindeutig von­ einander unterscheiden.
Außer auf Stickstoffmonoxid NO und Ammoniak NH₃ spricht die Vanadatschicht auch auf Änderungen des Sauerstoffpar­ tialdrucks und Wasserstoff H₂ an (s. Fig. 9). Die Queremp­ findlichkeit auf Sauerstoff O₂ und Wasserstoff H₂ ist aller­ dings erheblich kleiner als die Reaktion auf Stickstoffmon­ oxid NO und Ammoniak NH₃. So haben 500 ppm Wasserstoff H₂ in Luft annähernd dieselbe Änderung der Leitfähigkeit zur Folge wie die Zugabe von 10 ppm Stickstoffmonoxid NO. Nicht nach­ weisbar sind die Gase Kohlenmonoxid CO (bis 1500 ppm), Methan CH₄ (bis 5000 ppm) und Kohlendioxid CO₂ (bis 1%) bis zu den in den Klammern jeweils angegebenen Konzentrationen. In feuchter Luft (80 mbar H₂O) beobachtet man eine deutliche Ab­ nahme der NH₃-Sensitivität; sie bleibt aber immer noch dop­ pelt so groß wie die Empfindlichkeit für Stickstoffmonoxid NO (s. den rechten Teil der Fig. 9).
In Fig. 10 ist die Empfindlichkeit der AlVO₄-Dünnschicht in feuchter Luft (80 mbar H₂O) bei 500 °C und einem NO-Anteil von 10 ppm dargestellt. Innerhalb der jeweils durch eine waagrechte Linie markierten Zeitintervallen wurde der feuch­ ten Luft ein weiteres Gas in der angegebenen Konzentration beigemischt. Die Luft enthielt also beispielsweise zwischen der 80. Minute und der 110. Minute neben den 10 ppm Stick­ stoffmonoxid NO noch 1500 ppm Kohlenmonoxid CO. Wie die Meß­ ergebnisse zeigen, wird die NO-Empfindlichkeit der AlVO₄- Schicht durch die Anwesenheit von Kohlenmonoxid CO, Methan CH₄ und Kohlendioxid CO₂ nicht beeinflußt. Die Beimischung von Wasserstoff H₂ bewirkt zwar keine Maskierung der NO-Sen­ sitivität, es ist aber eine eindeutige Querempfindlichkeit festzustellen. Einen ähnlichen Effekt beobachtet man bei Sau­ erstoff O₂, wenn sich dessen Konzentration von 20% auf 2% verringert.
Der erfindungsgemäße Detektor läßt sich beispielsweise als Luftgütesensor in einem Kraftfahrzeug verwenden. Seine Quer­ empfindlichkeit auf Sauerstoff O₂ und Wasserstoff H₂ ist hierbei nicht von Nachteil, da Autoabgase keine größeren Was­ serstoffmengen enthalten und die Sauerstoffkonzentration der in Luft verdünnten Abgase nahezu konstant bleibt.
[1] Sensors and Actuators 19 (1989) 259-265.

Claims (16)

1. Detektor zum Nachweis von Stickstoffmonoxid NO und Ammoni­ ak NH₃ mit einem auf einem isolierenden Grundkörper (1) an­ geordneten Sensorelement (3) und einem das Sensorelement (3) kontaktierenden Elektrodenpaar (2, 2′), dadurch gekennzeichnet , daß das Sensorelement (3) aus einem Vanadat MeVO₄ besteht, wobei Me ein dreiwertiges Metall bezeichnet.
2. Detektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Sensorelement (3) aus Aluminiumvanadat AlVO₄ oder Ei­ senvanadat FeVO₄ besteht.
3. Detektor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Vanadat Beimischungen von Aluminiumoxid Al₂O₃ ent­ hält.
4. Detektor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Sensorelement (3) schichtförmig ausgebildet und durch folgendes Verfahren hergestellt ist:
  • - Abdecken des Elektrodenpaares (2, 2′) und der dazwischen­ liegenden Oberfläche des Grundkörpers (1) mit mehreren Me­ talloxidschichten, so daß eine Schichtenfolge Me₂O₃-V₂O₅-Me₂O₃-V₂O₅- usw. entsteht
  • - Tempern der Metalloxidschichten.
5. Detektor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Vanadatschicht eine Dicke d < 10 µm aufweist.
6. Detektor nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Anteil des Metalloxids Me₂O₃ bei 50% bis maximal 70% liegt.
7. Detektor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß das Elektrodenpaar (2, 2′) als Interdigitalstruktur aus­ gebildet ist.
8. Detektor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß ein Temperaturfühler (4, 10) und/oder ein Heizelement (8) auf dem Grundkörper (1) angeordnet sind.
9. Verfahren zur Herstellung eines Detektors zum Nachweis von Stickstoffmonoxid NO und Ammoniak NH₃ bei dem
  • - eine aus einem elektrisch leitenden Material bestehende Schicht (11) auf einem isolierenden Grundkörper (1) abge­ schieden wird,
  • - mindestens ein nichtleitend miteinander verbundenes Elek­ trodenpaar (2, 2′) durch Strukturierung der Schicht (11) erzeugt wird,
  • - auf dem Elektrodenpaar (2, 2′) und der dazwischenliegenden Oberfläche des Grundkörpers (1) mehrere Metalloxidschichten derart abgeschieden werden, daß eine Schichtenfolge Me₂O₃ - V₂O₅ - Me₂O₃ - V₂O₅ - usw.entsteht, wobei Me ein dreiwertiges Metall bezeichnet und
  • - die Schichtenfolge getempert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Metalloxidschichten durch reaktive Kathodenzerstäu­ bung in einer Argon-Sauerstoffatmosphäre oder durch reaktive Elektronenstrahlverdampfung erzeugt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet , daß jeweils mehr als 50 Me₂O₃- und V₂O₅-Schichten abgeschie­ den werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß jeweils nur Schichten mit einer Dicke D < 20 nm erzeugt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet , daß die abgeschiedenen Metalloxidschichten die gleichen An­ teile von Me₂O₃ und V₂O₅ enthalten.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet , daß das Me₂O₃-Anteil zwischen 50% und 70% beträgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß die Schichtenfolge Al₂O₃ - V₂O₅ - Al₂O₃ - V₂O₅ - usw. bei einer im Bereich zwischen 550°C und 640°C liegenden Temperatur getempert wird.
16. Verwendung eines Detektors nach einem der Ansprüche 1 bis 9 als Luftgütesensor oder NH₃-Schlupfwächter.
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