Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für einen
abstimmbaren Schwingkreis.
Schwingkreise können zur Umgehung aufwendiger anfänglicher
Präzisionsabgleichmaßnahmen und/oder zum Einsatz bei ver
schiedenen Frequenzen abstimmbar ausgeführt sein, wobei
insbesondere die Veränderung eines die Resonanzfrequenz
des Schwingkreises mitbestimmenden Kapazitätswerts von Be
deutung ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine vorteil
hafte Schaltungsanordnung für einen solchen abstimmbaren
Schwingkreis anzugeben.
Die Erfindung ist im Patentanspruch 1 beschrieben. Die Un
teransprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung.
Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zeichnet sich
durch einen einfachen Aufbau und hohe monolithische Inte
grierbarkeit aus. Als Kapazitäten sind vorzugsweise inte
grierte Flächenkondensatoren eingesetzt, die weitgehend
temperaturstabile Kapazitätswerte aufweisen und im Unter
schied zu Kapazitätsdioden keine Referenzspannung benöti
gen. Die relativen Kapazitätswerte können über Flächenver
hältnisse mit guter Genauigkeit eingestellt werden. Ferti
gungstoleranzen in den Absolutwerten der Kapazitäten sind
unkritisch.
Die Erfindung ist besonders vorteilhaft einsetzbar in in
tegrierten Funkuhrempfängern, insbesondere zum Empfang
verschiedener lokaler Zeitzeichensignale auf unterschied
lichen Frequenzen. Dabei kann vorteilhafterweise das Soll
frequenzsignal ebenso wie Überlagerungssignale des Empfän
gers aus dem Uhrenquarzsignal als gemeinsamer Bezugs-Fre
quenz abgeleitet werden.
Die Erfindung ist nachfolgend an einem bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Abbildung noch ein
gehend veranschaulicht.
In dem skizziertem Beispiel bildet eine magnetische An
tenne 1 mit einer oder mehreren Kapazitäten einer Konden
satorgruppe CA einen am Eingang eines Empfängers E liegen
den Schwingkreis. Die Resonanzfrequenz des Schwingkreises
ist einstellbar durch getrenntes Zu- oder Abschalten der
einzelnen Kapazitäten mittels Schaltern einer Schalter
gruppe SCH.
Für optimalen Empfang ist die Resonanzfrequenz des
Schwingkreises auf die Frequenz der zu empfangenden elek
tromagnetischen Wellen abzustimmen.
Zum Auffinden der hierfür optimalen Schalterstellung der
Schaltergruppe SCH regt ein Schwingungsgenerator G während
einer Abgleichphase den Schwingkreis zu einer Schwingung
auf dessen Resonanzfrequenz fs an. Sofern während der Ab
gleichphase auch elektromagnetische Wellen über die An
tenne A Schwingungen im Schwingkreis induzieren können,
ist die Amplitude der durch den Generator angeregten
Schwingung ausreichend groß zu wählen für ein eindeutiges
Dominieren der Resonanzschwingung. Für die Ausführung des
Generators und dessen Anschluß an den Schwingkreis sind an
sich Beispiele aus dem Stand der Technik bekannt. Insbe
sondere kann der Generator einen rückgekoppelten Verstär
ker enthalten.
In einem Frequenzkomparator K wird die Resonanzfrequenz fs
des Schwingkreises mit einer vorgebbaren Referenzfrequenz
fr verglichen. Anstelle der Frequenzen fs und fr können
auch durch Frequenzteilung aus diesen abgeleitete Frequen
zen fs′, fr′ im Komparator K verglichen werden. Hierfür
kann dem Komparator eine Teileranordnung mit zwei Fre
quenzteilern TS und TR mit i.a. unterschiedlichen Teiler
faktoren vorgeschaltet sein. Vorzugsweise weist das vom
Generator G zum Komparator K abgegebene Signal der
Resonanzfrequenz fs Rechtecksignalform auf. Die Referenz
frequenz fr gibt, ggf. unter Einrechnung der Teilerfakto
ren in den Frequenzteilern TS, TR einen Sollwert für die
Resonanzfrequenz des Schwingkreises vor. Bei Abweichung
des durch fs gegebenen Ist-Wertes der Resonanzfrequenz von
diesem Sollwert veranlaßt der Frequenzkomparator K eine
Veränderung der Schalterstellung der Schaltergruppe SCH
mit dem Ziel, die festgestellte Frequenzabweichung aus
zugleichen. Der Frequenzkomparator gibt hierfür ein Aus
gangssignal, z. B. ein Größer (<)- oder Kleiner (<)-Signal
an eine nachfolgende Auswerte- und Steuereinrichtung AS
ab, wodurch die Richtung der vorzunehmenden Änderung des
wirksamen Kapazitätswerts festgelegt wird. Der Frequenz
komparator ist vorzugsweise als digitaler Phasendetektor
mit unendlichem Zielbereich ausgeführt. Auch die Verwen
dung analoger und anderer digitaler Phasendetektoren ist
denkbar.
Zur Betätigung der einzelnen Schalter der Schaltergruppe
SCH ist ein Auf-/Ab-Zähler Z vorgesehen der vorzugsweise
als n-stufiger Binärzähler in Verbindung mit einer binären
Abstufung der schaltbaren Kapazitätswerke ci der n einzel
nen Kapazitäten ausgeführt ist. Jeder Ausgang bi des n-
stufigen Zählers Z betätigt einen Schalter der Schalter
gruppe. Zur Veränderung der Resonanzfrequenz wird die im
Schwingkreis wirksame Kapazität verändert, indem die
Schalterstellung der Schaltergruppe verändert wird. Dies
wiederum erfolgt durch Ändern der Zählstellung des Zählers
Z. Ein Taktsignal P oder ein daraus abgeleitetes Taktsi
gnal P′ verändert den Zählerstand mit jedem Taktimpuls um
jeweils ein Zählinkrement und den wirksamen Kapazitätswert
um einen Schritt der im Idealfall immer gleich dem klein
sten schaltbaren Wert c1 ist. Die Zählrichtung wird durch
das Ausgangssignal des Frequenzkomparators bzw. ein daraus
abgeleitetes Zählrichtungssignal U/D festgelegt. Dieses
Ausgangssignal braucht daher nur die Richtung der Abwei
chung, nicht aber deren Größe anzugeben.
Um Amplitudeneinbrüche sowie Phasensprünge des Generators
G durch Umladen von umgeschalteten Kapazitäten zu vermei
den, erfolgt die Umschaltung vorteilhafterweise immer zu
derselben Phasenlage der Schwingung im Schwingkreis, vor
zugsweise in der Nähe eines Nulldurchgangs. Dies kann auf
besonders einfache Weise durch eine digitale Synchroni
sierschaltung (SS) erzielt werden, welche ein Weiterzählen
des Auf/Ab-Zählers vom Eintreffen einer Signalflanke des
Generators G abhängig macht.
Da während des Abgleichvorgangs kein Empfang elektromagne
tischer Signale möglich ist, ist dieser Abgleichvorgang
zeitlich einzugrenzen. Der Abgleichvorgang kann beendet
werden, wenn die Resonanzfrequenz bis auf eine vom klein
sten Kapazitätsschritt c1 abhängige maximale Restabwei
chung mit dem Sollwert übereinstimmt. Zur Feststellung der
Übereinstimmung kann in der Auswerte- und Steuereinrich
tung AS beispielsweise ein Zeitglied (t) vorgesehen sein,
welches für den Abgleichvorgang eine feste Zeitspanne vor
gibt, beispielsweise die für den Durchlauf des vollständi
gen Zählbereichs notwendige Zeitspanne. Gemäß einer ande
ren vorteilhaften Ausführungsform ist in der Einrichtung
AS ein Detektor vorgesehen, der aus Signalflanken im Aus
gangssignal des Frequenz-Komparators K den erfolgten Ab
gleich erkennt. Signalflanken in diesen Signal treten dann
auf, wenn der Abgleich erfolgt ist und mit jedem weiteren
Zähltakt sich das Vorzeichen der Frequenzabweichung und
damit die Zählrichtung umkehrt. Die Resonanzfrequenz pen
delt dann um ihren Sollwert. Vorzugsweise ist ein solcher
Detektor als Abgleichzähler (ZA) ausgeführt, der erst nach
mehreren Zählrichtungswechseln den Abgleich feststellt.
Mittels eines Ein- Ausschaltsignals E/A von der Auswerte-
und Steuereinrichtung wird der Generator G nur während des
Abgleichvorgangs aktiviert. Vorzugsweise wird außerhalb
des Abgleichvorgangs auch der Frequenzkomparator abge
schaltet. Nach Beenden des Abgleichvorgangs bleibt der
Zähler Z in der zuletzt eingenommenen Zählstellung und
speichert somit die Schalterstellung in Form seines Zähl
werts und die für die gewünschte Resonanzfrequenz gefun
dene Schalterstellung der Schalterergruppe SCH bleibt er
halten.
Für den Fall, daß die Resonanzfrequenz auf mehrere Soll
werte einstellbar sein soll, ist für jeden Sollwert in ei
nem eigenen Abgleichvorgang eine eigene Schalterstellung
zu ermitteln. Zur Vorgabe unterschiedlicher Sollwerte kön
nen die Teilerfaktoren der Frequenzteiler TR, TS und/oder
die Referenzfrequenz fr veränderlich vorgebbar sein. Es
kann dann jeweils mit jedem Wechsel des Sollwerts ein er
neuter Abgleich vorgenommen werden oder es können die zu
verschiedenen Sollwerten einmal ermittelten
Schalterstellungen als n-stellige Binärworte in einem
Speicher in Zuordnung zu den jeweiligen Sollwerten abge
legt und bei einem Wechsel des Sollwerts wieder abgerufen
und zur Einstellung der Schaltergruppe SCH, z. B. als Pre
set-Wert für den Zähler Z ohne weiteren Abgleichvorgang
herangezogen werden.
Alternativ der vorstehend beschriebenen Anordnung können
die Elemente zum Frequenzvergleich, zur Auswertung und
Steuerung und zum Verändern der Schalterstellung einzeln,
kombiniert oder insgesamt auch in Form eines Steuerpro
gramms eines Prozessors mit an sich bekannten Schaltungs
elementen realisiert werden. Die anhand der Abbildung be
schriebenen Mittel sind dann in angepaßter Form Bestand
teil des Prozessoraufbaus.
Die gesamte Anordnung kann einschließlich des Empfängers
und weiterer Schaltungsteile vorteilhafterweise monoli
thisch integriert werden, wobei die magnetische Antenne
als externes Element über einen oder zwei Kontakte ange
schlossen ist. Vorzugsweise wird die Anordnung in CMOS-
oder BICMOS-Technologie ausgeführt.
Die Anordnung ist insbesondere von Vorteil für eine inte
grierte Funkuhr-Empfängerschaltung für verschiedene lokale
oder regionale Zeitzeichensender mit unterschiedlichen
Übertragungsfrequenzen und ermöglicht dabei mit geringem
Aufwand eine schnelle Anpassung an eine neue Empfangsfre
quenz. Vorzugsweise wird die Referenzfrequenz dann aus der
Schwingfrequenz des Uhrenquarzes abgeleitet, ebenso die
Überlagerungsfrequenz(en) des Empfängers.