DE3236162A1 - Selbstabgleichender schmalbandempfaenger - Google Patents

Selbstabgleichender schmalbandempfaenger

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DE3236162A1 DE19823236162 DE3236162A DE3236162A1 DE 3236162 A1 DE3236162 A1 DE 3236162A1 DE 19823236162 DE19823236162 DE 19823236162 DE 3236162 A DE3236162 A DE 3236162A DE 3236162 A1 DE3236162 A1 DE 3236162A1
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Rainer Dipl.-Ing. 6500 Mainz Bermbach
Wolfgang Dr.-Ing. 6101 Groß-Bieberau Hilberg
Manfred Dipl.-Ing. 6100 Darmstadt Lobjinski
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    • HELECTRICITY
    • H03ELECTRONIC CIRCUITRY
    • H03JTUNING RESONANT CIRCUITS; SELECTING RESONANT CIRCUITS
    • H03J7/00Automatic frequency control; Automatic scanning over a band of frequencies
    • H03J7/02Automatic frequency control
    • HELECTRICITY
    • H03ELECTRONIC CIRCUITRY
    • H03GCONTROL OF AMPLIFICATION
    • H03G5/00Tone control or bandwidth control in amplifiers
    • H03G5/16Automatic control
    • H03G5/24Automatic control in frequency-selective amplifiers

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  • Circuits Of Receivers In General (AREA)

Description

  • Selbstabgleichender Schmal bandempfänger.
  • Beschreibung.
  • 1. Grundgedanke.
  • Aus den mit den bisherigen Schmalbandempfängern, wie sie heute z.B. bei Funkuhren aktuell sind, gesammelten Erfahrungen entstand der Wunsch, ein neues Empfängerkonzept zu erarSeiten, bei dem im besonderen der Grundgedanke verwirklicht wird, die Rechenfähigkeit des eingesetzten Computers zu nutzen, um den Analogteil der Schaltung in seinem Aufbau zu vereinfachen und in seiner Leistung zu verbessern.
  • Einfache Empfänger, die für den Nahbereich des Senders geeignet sind, werden als Geradeausempfänger aufgebaut. Bei diesen Empfängern wird die Ferritantenne durch einen Kondensator zu einem Schwingkreis ergänzt, an dem die Empfangsspannung abgegriffen wird, um sie nach einer Verstärkung und einer Demodulation dem Komparator zuzuführen, der die serielle Folge der Datenbits an den Mikrocomputer weiterleitet.
  • Ein einfacher Antennenschwingkreis hat jedoch nur eine mittlere Güte im Bereich von 200 bis 300 und damit eine relativ große Bandbreite, sodaß hier eine breitbandige Verstärkung der Empfangssignale auch zu einer Verstärkung von empfangenen Störungen führt. Zudem hat ein breitbandiger Verstärker ein relativ großes Eigenrauschen, in dem ein schwaches Signal nicht mehr erkennbar ist.
  • Bessere Empfänger verwenden deshalb eine selektive Verstärkung, um das Eigenrauschen zu mindern und gleichzeitig Störungen zu unterdrUcken, die andere Frequenzen besitzen als das Empfangssignal.
  • Zur Selektion können dabei Spulenfilter oder aktive Filter mit Operationsverstärkern eingesetzt werden. Die größte Selektion erreicht man bei einem Geradeausempfänger mit einem Quarzfilter, das im wesentlichen einen Quarz enthält, der genau für die Empfangsfrequenz gefertigt ist.
  • Schaltungen, die mit einer so hohen Selektion arbeiten und damit auch extrem schwache Signale verarbeiten können, benötigen in jedem Fall eine Verstärkungsregelung, damit sie durch starke Signale im Nahbereich des Empfängers nicht übersteuert werden.
  • Bei schwachen Signalen entsteht aber leicht die Gefahr, daß einerseits der relativ breitbandige Empfangsschwingkreis Störungen empfängt, die den emDfindlichen Verstärker übersteuern, andererseits kann ein verstärktes Signal vom Verstärkerausgang leicht auf den Eingang des Empfängers zurückkoppeln und zu einer Selbsterregung der-Schaltung fü-hren.
  • Betrachtet man allein die zweite Fehlerursache, dann kann man Abhilfe schaffen, indem man den Empfangskreis vom Verstärker räumlich trennt, und die Antenne über eine längere Leitung mit dem eigentlichen Empfänger vérbindetu Man kann sie dann noch als aktive Antenne mit Vorverstärker ausführen und so dem eigentlichen Empfänger ein bereits verstärktes Signal zuführen. Solche Funkuhrempfänger sind heute weitverbreitet.
  • Eine bessere Lösung des zweiten Problems besteht in einer Umsetzung des Signals auf eine andere Frequenz, sodaß eine Rückwirkung des Verstärkerausgangs auf den Eingangskreis dort nicht mehr möglich ist. Bei solchen Empfängerkonzepten, die in der Radiotechnik als Superhet-Empfänger oder in einer Erweiterung als Doppel super bekannt sind, wird das Signal jeweils mit einer Oszillatorspannung an einem Bauelement mit nichtlinearer Kennlinie multipliziert, wodurch Mischprodukte der Summen- und Differenzfrequenz aus Signalfrequenz und Oszillatorfrequenz entstehen. Die so entstehende Spannung wird selektiv verstärkt, was wiederum mit Spulenfiltern oder aktiven Filtern durchgeführt wird.
  • Solche Filter können relativ einfach von Hand abgeglichen werden, wenn man die Selektion nicht zu hoch wählt und durch ausgewählte Bauelemente sicherstellt, daß eine Temperaturdrift nicht zu einer Selbsterregung oder zu einer Frequenzverschiebung fünrt. Durch geschickte Wahl der Oszillatorfrequenz kann dafür gesorgt werden, daß ein Störsignal der Spiegelfrequenz bereits durch den Empfangskreis etwas gedämpft wird und damit nur wenig den Empfang stört.
  • Insgesamt zeigt es sich aber, daß schon ein beträchtlicher Aufwand bei der Entwicklung, sowie beim Aufbau und dem Abgleich eines solchen Empfängers getrieben werden muß, um dann bei einer Gesamtgüte des Empfängers von etwa 2000 auch schwache Signale noch bei dem nötigen Störabstand erkennen zu können.
  • Diese Nachteile werden bei dem neuentwickelten Empfänger vermieden. Er besitzt keine Spiegelfrequenzempfindlichkeit, er ist durch Selbstabgleich weitgehend unempfindlich gegenüber der Toleranz und der Drift von Bauelementen, und bei ihm kann auch ein Störsignal einer fremden Frequenz den Eingangskreis nicht übersteuern. Um so erstaunlicher ist es, daß der Empfänger von einem Prinzip ausgeht, welches eines der ältesten in der Radioempfängertechnik ist. Es handelt sich dabei um die einfache Audion- Schaltung (Bild 1) /1/, /2/, bei der die einzige Selektion im Fmp1angskreis liegt. Das Audionprinzip beruht darauf, daß die unverme,dlichen Ver:ste,die im Antennenschwingkreis zu einer geringen Güte und zu einer relativ großen Bandbreite führen, durch Entdämpfung kompensiert werden. Hierzu wird die Empfangsspannung verstärkt und in Mitkopplung gezielt auf den Empfangskreis zurückgeführt. Die Eigenschaften, die bei den alten Radioempfängern von großem Nachteil waren, nämlich die geringe Bandbreite und die Empfindlichkeit in Bezug auf die Stabilität stören in der vorliegenden Anwendung nicht mehr. Denn einerseits ist gerade die geringe Bandbreite zum Empfang des Zeitsignals erwünscht, andererseits wird die Aufgabe, die Mitkopplung des Empfängers ständig zu überprüfen und bei Anderungen nachzuregeln, von dem Mikrocomputer übernommen.
  • 2. Aufbau und Arbeitsweise des Empfängers Die nach diesem Prinzip arbeitende und ständig in Bezug auf Frequenz und Güte optimal nachgeregelte Schaltung kann mit einem Empfangsschwingkreis als einzigem frequenzbestimmenden Element alle gewünschten Bedingungen erfüllen (Bild 2 ).
  • Nach dem Einschalten wird die Mitkopplung des Empfangskreises in kleinsten Schritten erhöht. Ober die Mitkopplung, die die erste Stellgröße des Empfängers darstellt, kann vom Computer aus die Güte Q des Empfangskreises über einen einfachen D/A-Wandler mit einer Auflösung von 16 bit geregelt werden. Beim Einsetzen der Eigenschwingung dieses Kreises wird am Ausgang des angeschlossenen Verstärkers die Resonanzfrequenz gemessen, und mit Hilfe der im Empfangskreis eingesetzten Kapazitätsdiode auf die gewünschte Empfangsfrequenz von 77,5 kHz eingeregelt. Auch diese Operation wird nach dem Einschalten vom Computer aus selbständig durchgeführt. Die Frequenz wird dabei über den Komparator durch eine einfache Torzeitmessung mit dem Timer des Mikrocomputers bestimmt, während die Abstimmspannung über einen zweiten Kanal des D/A-Wandlers der Kapazitätsdiode zugeführt wird.
  • Die dritte Regelgröße ist die Verstärkung des nachfolgenden Verstärkers, der einen Regel umfang von 55 dB besitzt, um bei unterschiedlichen Empfangsspannungen eine Signalspannung konstanter Amplitude am Ausgang hervorzubringen. Während des Abgleichs des Schwingkreises ist die Verstärkung auf ihr Minimum eingestellt. Am Ausgang des Verstärkers befinden sich zwei Demodulatoren, die sich im wesentlichen durch die Zeitkonstanten ihrer nachfolgenden Tiefpässe unterscheiden. Der erste Demodulator, der zur Signal erkennung dient, hat eine Tiefpaßzeitkonstante von 20 ms, während der zweite Demodulator nur zur Erkennung der Empfangsamplitude dient und mit einer Zeitkonstanten von 1 s auch die Modulation glättet.
  • Mit diesem Demodulator wird nun die Amplitude der Spannung am Verstärkerausgang kontrolliert, wenn nach dem Frequenzabgleich die Mitkopplung des Audions zurückgenommen wird. In großer Entfernung vom Sender, wo das Empfangssignal schwach ist, wird die Amplitude auf einen sehr kleinen Wert absinken, wenn die Mitkopplung nicht mehr zur Selbsterregung ausreicht. Nach dem weiteren Verringern um einen Sicherheitsabstand, bei dem die Güte einen Wert von etwa 10 000 besitzt, muß nun die Verstärkung erhöht werden, bis ein Signal des Zeitzeichensenders mit der gewünschten Amplitude erkannt wird, was der Grundeinstellung des Empfängers entspricht.
  • In der näheren Umgebung des Senders bis etwa 50 km wird beim Zurücknehmen der Güte im abgeregelten Zustand des Verstärkers bereits das Empfangssignal eine hohe Amplitude am Verstärkerausgang hervorrufen.- Mit dem gleichen Algorithmus wird die Mitkopplung des Empfangskreises nun weiter gesenkt, was einer Reduktion der Güte auf tiefere Werte als 10 000 entspricht, bis auch hier das Signal mit der geforderten Amplitude am Verstärkerausgang zur Verfügung steht, was im Nahbereich des Senders der Grundeinstellung entspricht. Die geringere Güte des Empfangskreises im Nahbereich des Senders verschlechtert nicht die Zuverlässigkeit, da hier das Nutzsignal sehr stark ist. Sie stellt vielmehr eine Erweiterung des Regel umfangs des Empfängers um 40 dB dar, was zu einem Gesamtregelumfang des Empfängers von 95 dB führt.
  • Nach der Grundeinstellung wird bereits ein Zeitzeichensignal empfangen und vom D/A-Wandler in eine logische Pulsfolge umgesetzt, die vom Mikrocomputer decodiert werden kann. Die Parameter Resonanzfrequenz, Güte und Verstärkung werden nun während des Betriebs ständig überwacht und bei Änderungen nachgeregelt.
  • 3. Abstimmvorgang Speziell die Güte und auch die Frequenz des fast völlig entdämpften Empfangsschwingkreises sind Größen, die sehr genau efugesbellX werden müssen. Der Grundabgleich, bei dem diese Größen zunächst auf br'chbare Werte eingestellt sind, bleibt deshalb nicht lange erhalten, und durch die Drift der eingesetzten Bauelemente wird sich bald eine Verstimmung ergeben, die durch ein Nachführen der Einstellung ausgeglichen werden muß. Der Prozessor ist durch die Dekodierung und Auswertung der eintreffenden Signale und mit dem Betrieb der Anzeige, sowie mit dem Betrieb angeschlossener Interfaces nur zu etwa 20% ausgelastet, sodaß er die zur Nachführung nötigen Aufgaben leicht mitübernehmen kann ( Bild 3 ).
  • Hierzu wird zunächst die Abstimmspannung der Kapazitätsdiode in kleinen Schritten variiert, wobei der Empfang erhalten bleibt. Dabei wird die Amplitude des Empfangssignals überwacht, und die Abstimmspannung wird auf den Wert eingestellt, bei dem das Empfangssignal maximal ist. Dieser Einstellvorgang entspricht dem Einstellen eines einfachen Radioempfängers auf den gesuchten Sender, wenn dabei der Feinabgleich nach der Lautstärke des empfangenen Signals vorgenommen wird, d.h. wenn der Mensch mit seiner Intelligenz, seinem Hörvermögen und seinen Händen in den Regelkreis einbezogen wird. Für den Fall des Nahempfangs, bei dem das Signal schon bei völlig abgeregeltem Verstärker ausreichend groß ist, ist der Güteabgleich sehr einfach vorzunehmen. Die Güte wird gerade so verändert, daß das Signal die ausreichende Größe besitzt, und sie wird, ähnlich wie beim Fernempfang, kontrolliert. Wird eine Güte von über 10 000 erforderlich, dann geht der Nachregelalgorithmus in die Betriebsart Fernempfang über. Sehr viel interessanter ist es, beim Fernempfang die Güte des Empfängers einzustellen, ohne dabei den Empfang zu unterbrechen. Hierzu wird die Resonanzfrequenz über die Abstimmspannung soweit erhöht, daß die Signalamplitude auf 70% ihres Maximalwertes abfällt. Danach wird die Resonanzfrequenz nach der anderen Seite, über das Empfangsmaximum hinweg verschoben, bis ihre Amplitude auch hier 70°/0 des Maximalwertes beträgt. Bei korrekt eingestellter Güte von 10 000 müßte die Differenz dieser beiden Resonanzfrequenzen 77 500 Hz/10 000 = 7,75 Hz betragen. Ergibt die Messung einen kleineren Wert, dann ist die Güte zu groß und muß zurückgenommen werden; bei einem größeren Wert wird dementsprechend die Güte erhöht. Der Zusammenhang zwischen Resonanzfrequenz und Abstimmspannung, der zur Berechnung der Bandbreite des Empfangskreises nötig ist, wird schon beim Grundabgleich des Empfängers direkt ermittelt, indem die Spannungänderung gemessen wird, die beim selbstschwingenden Empfangskreis bei 77,5 kHz eine Frequenzänderung von 8 Hz bewirkt. Selbstverständlich kann dieser Zusammenhang nur beim selbsterregten Schwingkreis gemessen werden, denn nur in diesem Zustand ist die gemessene Frequenz gleich der Resonanzfrequenz.
  • Im Empfangsbetrieb dagegen schwingt der ',npf*ngskreis immer nur mit der Empfangsfrequenz, angeregt vom Signal des 'eitweichensenders, das auch während des Nachregelns ohne nennenswerte Beeinträchtigung empfangen wird.
  • Ist der Zusammenhang zwischen der gemessenen Bandbreite und der dazugehörigen Steuerspannung bekannt, dann ist es theoretisch möglich, den Abgleich der Güte nicht nur schrittweise in der richtigen Richtung, sondern in einem einzigen Schritt vorzunehmen. Zur Bestimmung dieses Zusammenhangs müssen die Erfahrungen von einfachen Korrekturabgleichvorgängen vom Mikrocomputer ausgewertet werden, der dann selbstlernend den Abgleich optimieren kann. Die Einstellung des nachfolgenden Verstärkers ist relativ problemlos. Sie wird im Maximum der Resonanzkurve des Empfangskreises vorgenommen und braucht nur nach dessen Abgleich direkt entsprechend der geforderten Amplitude nach dem Wert des Ausgangssignals eingestellt werden.
  • Muß der Verstärker nach dem Abgleich völlig abgeregelt werden, so wird auf die Betriebsart Nahempfang übergegangen, bei der die Ausgangsamplitude über eine Zurücknahme der Güte weiter gesenkt werden kann.
  • Insgesamt ergibt sich nach diesem Konzept ein Geradeausempfänger, der nicht nur unempfindlich ist gegenüber den Toleranzen seiner Bauelemente, sondern auch gegen äußere Einflußgrößen. Zu diesen Einflußgrößen gehört neben der Temperatur auch die Permeabilität des felderfüllten Raumes in der Umgebung der Antenne, die sich im Innern des Uhrengehäuses befindet. Beispielsweise beeinflußt schon ein auf der Uhr und damit in unmittelbarer Nähe der Antenne abgelegter Schlüsselbund die Güte und auch die Resonanzfrequenz des Empfangskreises erheblich und hat damit eine sofortige Nachregelung dieser Größen zur Folge. Erst recht wird aber die Oberkopplung vom Verstärkerausgang auf den Eingang, die in einer Mitkopplung oder in einer Gegenkopplung bestehen kann, und die das klassische Problem von Geradeausempfängern hoher Verstärkung darstellt, in die gemessene Gesamtgüte einbezogen, wodurch unkontrollierte Empfangsveränderungen unmöglich sind.
  • 4. Technische Realisierung Zur Realisierung des Audions wurde die kapazitive Tiefpunktankopplung beim Empfangsschwingkreis gewählt. Bei dieser Variante, die dem Prinzip nach dem Colpittsoszillator /3/ entspricht, kommt man mit der geringsten Zahl von Bauelementen aus. Es wird nur eine Antennenspule ohne Anzapfung benötigt, und der Verstärker kann mit einem einzigen Transistor, einem Source-Folger, realisiert werden, siehe Bild 4. Das Signal am Source von T1 wird durch die Widerstände R1 und R2 geteilt und in den Schwingkreis zurückgekoppelt.
  • Bei dieser Ankopplung nach dem Colpittsprinzip reicht ein geringer Teil der Amplitude der Schwingkreisspannung zur Entdämpfung aus. Diese Entdämpfung der Schaltung läßt sich auf einfache Weise steuern, wenn wie im vorliegenden Fall für T1 ein Dual-Gate-MOS-Feldeffekttransistor eingesetzt wird, dessen Steilheit über die Spannung am Gate 2 einstellbar ist. Der Einsatz dieses Transistors als Source-Folger bietet darüberhinaus den Vorteil, daß sich die Drain-Gate-Kapazität nicht mit der Ansteuerung ändert und so auch keine amplitudenabhängige Verstimmung des Schwingkreises auftreten kann.
  • Die Einstellung der Resonanzfrequenz des Schwingkreises wird über die beiden Kapazitätsdioden vorgenommen. Durch die beiden gegeneinandergeschalteten Dioden wird auch hier eine amplitudenabhängige Verstimmung des Kreises vermieden, denn die Nichtlinearitäten der Kapazitäten kompensieren sich gegenseitig. Da die Dioden immer in gesperrtem Zustand sind, kann auch die Stellgröße aus einer hochohmigen Spannungsquelle geliefert werden. Die Steuerspannung für den nachfolgenden, zweistufigen Verstärker kann ebenfalls aus einer hochohmigen Quelle entnommen werden, denn als Verstärker werden hier Dual-Gate-Feldeffekttransistoren eingesetzt, deren Steilheit über die Spannung an Gate 2 eingestellt wird. Wegen der hohen Selektion des Eingangskreises kann in diesem Verstärker auf eine Bandfilterwirkung verzichtet werden, und es ergibt sich eine einfache Schaltung, die neben den Transistoren nur Widerstände und Koppel kondensatoren enthält, deren Werte unkritisch gegenüber Toleranz und Drift sind. Ober die Steuerspannung ist eine Gesamtverstärkung von bis zu 55 dB einstellbar.
  • Das Konzept, den analogen Teil der Schaltung zu vereinfachen d mit wenigen einfachen Bauelementen auszukommen, wurde auch bei der Meßgrößenaufnahme und bei der Ausgabe der Stellgrößen erfolgreich weiterverfolgt. Die Meßgrößen, die zur Kontrolle des Empfängers aufgenommen werden müssen, sind die Frequenz, mit der der selbsterregte Empfangskreis beim Grundabgleich schwingt, und die Amplitude des Empfangssignals. Das Sinussignal wird am Ausgang des Verstärkers mit einem einfacher~~Kcmparater in ein- ri. TTL-kompatibles Rechtecksignal umgewandelt und einem Timer des Computers zugeführt, mit dem in einer einfachen Torzeitmessung der aktuelle Wert der Frequenz bestimmt wird.
  • Zur Bestimmung der Amplitude der Empfangsspannung wird das Verstärkerausgangssignal gleichgerichtet und über einen Tiefpaß des Demodulators 2 einem D- Flipflop zugeführt, siehe Bild 5. Durch den Ausgang des Flipflops, der über einen Widerstand mit dem Tiefpaßkondensator verbunden ist, wird die Spannung im Mittel an der logischen Entscheidungsschwelle des Flipflops gehalten. Aus der Zahl der Taktzyklen, während denen das Flipflop bei dieser Kompensation des demodulierten Signals im high- und im low-Zustand war, läßt sich, über viele Taktperioden gemessen, die Amplitude des Signals bestimmen.
  • Auf gleiche Weise, nur mit einer kleineren Tiefpaßzeitkonstanten, läßt sich beim Anschalten des Demodulators 1 an das Flipflop der Signalverlauf messen.
  • Dieses D-Flipflop stellt den wesentlichen Kern eines nach /4/ weiter vereinfachten, hochauflösenden A/D-Wandlers dar. Dieser Wandler arbeitet nach dem Charge-Balancing-Verfahren und besitzt trotz seiner Einfachheit die geforderte Auflösung und eine hohe Präzision. Der Einsatz eines Tiefpasses anstelle des sonst üblichen Integrators führt lediglich zu einer yeringen Nichtlinearität an den Meßbereichsgrenzen, die für den vorliegenden Anwendungsfall ohne Bedeutung ist. Auch die Drift der Flipflopschwelle ist relativ gering und für den Einsatz zur Aufnahme des Zeitzeichensignals unerheblich, sodaß dieser Wandler mit seinem Bauteileaufwand und mit seinen Fähigkeiten für die vorliegende Anwendung hervorragend geeignet ist. Bei der Herstellung der Schaltung in integrierter Form kann der hochohmige Rückführungswiderstand Rn auch, wie in /5/, durch einen geschalteten Kondensator ersetzt werden.
  • Die Spannungen zur Steuerung der Güte, der Frequenz und der Verstärkung des Empfängers wirken auf Feldeffekttransistoren und Kapazitätsdioden und werden damit nur durch geringe Leckströme belastet. Es reicht deshalb aus, die Spannungen jeweils auf einen Pufferkondensator zu geben, dessen Spannungswert zyklisch aufgefrischt oder nachgestellt wird.
  • Diese Maßnahme gestattet es, einen einzigen Digital-Analog-Wandler zu verwenden, dessen Ausgangsspannung über einen Analog-Multiplexer wahlweise an einen der Kondensatoren angelegt werden kann. Dieser Wandler muß eine hohe Auflösung besitzen, da die Werte für die Frequenz und für die Güte sehr fein eingestellt werden müssen. Er muß arüb?rhinaus eine monoton Umsetzerkennlinie besitzen doch Linearität und Temperaturkonstanz sind nicht gefordert.
  • Es wurde deshalb eine besonders einfache Form eines Rampenwandlers verwendet. Die Schaltung in Bild 6a besteht aus einem Transistor, der als Schalter eingesetzt wird, und einem Tiefpaß. Mit dem Beginn der Wandlung wird der Transistor vom Start-Signal gesperrt und der Strom durch den Widerstand R1 lädt den Kondensator auf. Die Spannung UC steigt dabei verzögert. mit der Zeitkonstanten R1*C gegen den Endwert UB an. Nach der Wandlungszeit tW erhält der Analog-Multiplexer vom Timer einen Enable-Impuls, siehe Bild 6b, und verbindet für kurze Zeit den Tiefpaßkondensator mit dem durch die Adreßleitungen ausgewählten Haltekondensator. Mit der Zurücknahme des Start-Impulses wird die Kapazität C1 durch den Transistor wieder entladen und befindet sich im Ausgangszustand für die folgende Wandlung. Obwohl die Sättigung des Transistors vom gewählten Typ und von der Temperatur abhängig ist, und die Wandlerkennlinie nichtlinear verläuft, hat sich gezeigt, daß die im Regelkreis eingestellten Werte sehr gut reproduzierbar sind, sodaß die Auflösung von 64 000 Schritten gerechtfertigt ist und ein sauberes Einstellen der gewünschten Spannung auf 50 pV genau möglich ist.
  • 5. Ergebnisse Die Empfangseigenschaften der neuen Funkuhr erfüllen aufgrund der Kombination des Audions mit dem elektrisch messenden und steuernden Mikrocomputer bei weitem sämtliche Forderungen hinsichtlich Selektivität und Eingangsempfindlichkeit. Die extrem geringe Bandbreite, die schon mit einem einzigen selektiven Kreis erreicht wird, unterdrückt alle störenden Signale. Die durch die höchste Trennschärfe hervorgerufene Kurvenform des Zeitzeichensignals kann günstig mit digitalen Methoden (Matched Filter) im Mikrocomputer weiterverarbeitet werden, wodurch sich eine eindeutige Synchronisation auf den Sekundenbeginn erreichen läßt.
  • Bild 7 zeigt einen typischen Signalverlauf. Die vom Mikroprozessor eingestellte Güte beträgt hier ca. 10 000, wie sich durch die folgende einfache Rechnung abschätzen läßt. Betrachtet man den Empfänger als einen Tiefpaß erster Ordnung, auf den ein Impuls von 100 ms Dauer und einer Folgefrequenz von 1 Hz gegeben wird, so läßi si!:h die Güte bzh. die Bandbreite aus der Flankendauer des empfangenen Signals bestimmen. Das demodulierte Signal fällt bei Trägerabsenkung innerhalb von 21 ms auf 37 % des Endwertes, d.h. die Zeitkonstante beträgt.21 ms. Daraus ergibt sich für den angenommenen einfachen Tiefpaß eine Bandbreite von B = 1/2 Tr T = 7,58 Hz Das entspricht bei der Sendefrequenz von 77,5 kHz einer Güte von Q = 77 500 Hz / 7,58 Hz = 10 226 Die Ergebnisse dieser einfachen Abschätzung stimmen mit den experimentell ermittelten Bandbreiten überein. Bild 8 zeigt den Frequenzgang des vom Mikrocomputer eingestellten Audions. Aus der Teilung der Frequenzachse mit 20 Hz/cm ergibt sich eine 3 dB-Bandbreite von weniger als 8 Hz und somit eine Güte von 10 000.
  • Es wurde bei diesem Funkuhrkonzept versucht, ein Optimum an Leistung mit minimalem Schaltungsaufwand zu erzielen. Die Entwicklung eines höchst empfindlichen und extrem schmalbandigen Empfängers, der mit einem einzigen selektiven Kreis Gütewerte über 10 000 erreicht, zeigt, daß dieses Ziel realisiert werden konnte. Außer der Reduzierung des Aufwandes im analogen Schaltungsteil wurde gegenüber bisherigen Konzepten durch den Einsatz des Computers auch ein allgemeines Problem der Empfängertechnik am Beispiel des Funkuhrempfängers gelöst:- Durch den automatischen Abgleich des Empfängers werden alle änderungen des Empfangsverhaltens ausgeglichen, die aufgrund von Toleranzen und der Drift der verwendeten Bauelementen entstehen können.
  • Literaturhinweise /1/ de Forest: Der Audiondetektor und -Verstärker.
  • Elektronische Zeitschrift 1914, S. 699 ff J. Springer Verlag Berlin 1914 /2/ Kohlrausch: Praktische Physik, Band 2.
  • B.G. Teubner Verlagsgesellschaft Stuttgart 1956 /3/ Zinke, Brunswig: Lehrbuch der Hochfrequenztechnik 2. Band.
  • Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1974 /4/ Lobjinski, Sinn, Arenz: Spannungen und Frequenzen mit geringem Aufwand gemessen.
  • ELEKTRONIK 1980 H. 19, S. 98 - 100 Franzis-Verlag München 1980.
  • /5/ Lobjinski, Bermbach: Switched-capacitor technique improves a-d conversion.
  • Electronics 1982, June 2, p. 149 - 151 McGraw Hill New York 1982.
  • Bildunterschriften Bild 1. Audionprinzip Bild 2. Blockschaltbild der neuen Funkuhr Bild 3. Abgleichalgorithmus Bild 4. Schaltung der realisierten Funkuhr Bild 5. Einfacher Analog/Digital-Wandler Bild 6. Steuerspannungserzeugung Bild 7. Foto des empfangenen Zeitzeichensignals vor und nach der Demodulation Bild 8. Bandbreite des eingestellten Empfängers ( x-Achse: 20 Hz/Teil

Claims (9)

  1. --- Pz;en;asprüche - -Selbstabgleichender Schmalbandempfänger Schmalbandempfänger, dadurch gekennzeichnet, daß eine resonanzfähige Schaltung am Eingang vorhanden ist, daß diese Schaltung hinsichtlich der Resonanzfrequenz und der Güte durch elektrische Größen eingestellt wird, daß ein Mikrocomputer vorhanden ist, der Frequenz und Bandbreite ständig mißt, und aufgrund dieser Meßergebnisse die elektrischen Stellgrößen für den Resonanzkreis so ausgibt, daß sich genau die gewünschte Frequenz und Bandbreite ergeben.
  2. 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einstellen der gewünschten Resonanzfrequenz die Eigenfrequenz der Eingangsschaltung gemessen wird, indem ihr vom Mikrocomputer solche Stellwerte zugeführt werden, daß sie völlig entdämpft ist und schwingt.
  3. 3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einstellen der gewünschten Resonanzfrequenz die Eigenfrequenz der Eingangsschaltung gemessen wird, indem durch Variation der entsprechenden Stellwerte des Mikrocomputers das Maximum der Empfangsspannung ermittelt wird.
  4. 4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einstellen der gewünschten Bandbreite die vorhandene Bandbreite gemessen wird, indem durch Variation der entsprechenden Stellwerte des Mikrocomputers typische Punkte des Frequenzganges der Empfangsschaltung gemessen werden.
  5. 5, Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der einmalige Grobabgleich bei der Herstellung der Empfänger nach Anspruch 2 erfolgt und der ständige Feinabgleich im Betrieb nach Anspruch 3.
  6. 6. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellwerte für einen oder mehrere Sender ermittelt und in vorzugsweise permanente digitale Speicher eingeschrieben werden.
  7. 7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verkürzung der Abgleichzeit nach einer Stromunterbrechung auf die peXanent gespeicherten digitalen Stellwerte zurückgegriffen wird, daß diese in Analogwerte umgesetzt und der Empfängerschaltung zugeführt werden.
  8. 8. Anordnung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten für die Stellwert im Parameterspeicher ständig aktu0isiert werden, und damit nacll kurzen Unterbrechungen noch den gerade herrschenden Umgebungsbedingungen angepaßt sind.
  9. 9. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung konstanter Eingangssignale für den Mikrocomputer bei unterschiedlichen Empfangsverhältnissen ein elektrisch regelbarer Verstärker eingesetzt wird, dessen Verstärkung ebenfalls unmittelbar vom Mikrocomputer eingestellt wird.
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