DE3426779A1 - Schmalbandige filterung unter ausnutzung des alias-effektes - Google Patents

Schmalbandige filterung unter ausnutzung des alias-effektes

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    • H03ELECTRONIC CIRCUITRY
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    • H03H19/00Networks using time-varying elements, e.g. N-path filters
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    • HELECTRICITY
    • H03ELECTRONIC CIRCUITRY
    • H03HIMPEDANCE NETWORKS, e.g. RESONANT CIRCUITS; RESONATORS
    • H03H17/00Networks using digital techniques
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  • Filters That Use Time-Delay Elements (AREA)

Description

  • "Schmalbandige Filterung unter Ausnutzung des Alias-Effektes"
  • Schmalbandige Filterung unter Ausnutzung des Alias-Effektes.
  • Sollen analoge Signale digital verarbeitet werden, so ist im allgemeinen das Abtasttheorem zu beachten, das besagt, daß die Abtastfrequenz mindestens doppelt so groß sein muß wie die höchste im Signal enthaltene Frequenz /1/. Mit anderen Worten, bei fester Abtastfrequenz muß vor dem Abtaster ein (Antialiasing-) Filter geschaltet werden, das alle Signalfrequenzen oberhalb der halben Abtastfrequenz wirksam unterdrückt, da sonst durch die Abtastung sogenannte Alias-Frequenzen im eigentlichen Frequenzbereich entstehen, die nicht mehr unterschieden werden können. Bild 1 stellt diesen Effekt anschaulich dar. Aus einem Signal mit dem Spektrum in la entsteht durch die Abtastung ein periodisches Spektrum. Genügt die Abtastfrequenz fT = 1/T dem Abtasttheorem (wie in Ib und 1c), so lassen sich die verschiedenen spektralen Anteile durch Filter wieder trennen. Ist die Abtastfrequenz fT niedriger als die doppelte maximale Signalfrequenz (wie in id und le), so entstehen mehr oder weniger große Überlappungen im Spektrum, d.h. es können im Basisband nun Frequenzanteile auftreten, die vorher nicht oder nur mit anderen Amplituden vertreten waren. Bei der digitalen Verarbeitung analoger Signale muß diese Erscheinung also unbedingt ber;icksichtigt werden.
  • Unter bestimmten Umständen läßt sich dieser Effekt der Aliasfrequenzen jedoch günstig ausnutzen. Wird ein Signal mit einem abgegrenzten Spektrum von fel bis fe2 (siehe Bild 2) unter Verletzung des Abtasttheorems durch die Frequenz fT = 1/T abgetastet, so entstehen z.B. die schraffierten Aliasfrequenzen von al = T - e2 bis fa2 = T - er ohne daß es dabei zu einer störenden Uberlappung der Frequenzbereiche kommt.
  • Ein solcher Fall ist gegeben, wenn die eigentliche Information des Signals auf einen Träger aufmoduliert ist, und somit die absolute Frequenz dieses Trägers in Bezug auf die Information keine Rolle spielt.
  • Man kann diese Erscheinung theoretisch auch von einer anderen Seite her betrachten.
  • Angenommen, man wünscht eine Filtercharakteristik wie in Bild 3a um eine Frequenz f0 herum. Realisiert man diese Charakteristik durch ein digitales Bandpaßfilter (z.B. durch Switched Capacitor-Filter, CCD-Filter oder per Programm auf geeigneten Prozessoren), so erhält man durch die notwendige, vorherige Abtastung des Signals fur eine Bearbeitung per Rechner bzw. durch die verfahrensimmanente Abtastung (taktgesteuertes Schalten) bei SC- und CCD-Filtern eine Periodizität der Filtercharakteristik (vgl. Bild 3b).
  • Stearns beschreibt diesen Sachverhalt anschaulich so /5/: "Bei einem Abtastintervall von T Sekunden sind Frequenzkomponenten bei v und v + n/T Hz für ganzzahliges n nicht voneinander unterscheidbar, d.h. sie haben dieselben Abtastwerte." Schreibt man nun f0 an stelle 81 und schließt auch den schmalen Frequenzbereich um f0 ein, 90 entstehen auf diese Weise identische Durchlaßbänder (eine Art von Spiegelfrequenzen) bei fni n fT + ; n = 1,2, ... (1) Liegt nun das eigentlich zu bearbeitende Signal f im Durchlaßbereich einer e dieser "Harmonischen" der Filtercharakteristik (siehe Bild 3c), so wird, da die Frequenzen fn+ die gleichen Abtastwerte liefern wie fO, das Signal durch das Schalten bzw. Abtasten auf die Frequenz f0 transformiert und dort entsprechend der Filtercharakteristik bearbeitet. Die ursprüngliche Hochfrequenz fe welche die Eingangs frequenz eines Empfängers sein kann, ist also durch Unterabtastung in die Aliasfrequenz f0 umgesetzt worden. Selbstverständlich muß durch ein einfaches analoges Filter (Schwingkreis, RC Filter) der Frequenzbereich des eigentlichen Signals grob vorselektiert werden (in Bild 3c gestrichelt gezeichnet), damit die anderen Bänder keine Anteile im Basisband liefern.
  • Durch die Filterung im Basisband erhält man eine Erhöhung der Güte bezogen auf die Signalfrequenz, da die Bandbreite im Basisband die gleiche ist wie in der "harmonischen" Filterkurve. Die erreichbaren Güteerhöhungen sind u.. beträchtlich. Allgemein gilt bei einer Güte Q0 im Basisband für die Güte e bezogen auf die Signalfrequenz Da die Eingangsfrequenz f = n f? + 9 ist, kann man den Güteerhöhungse -faktor fe/fO auch durch die Taktfrequenz T ausdrücken d.h. die Güte wächst proportional zum Verhältnis von Takt- und Filterresonanzfrequenz und proportional zur Ordnungszahl der "Harmonischen".
  • An einem konkreten praktischen Beispiel soll die Anwendung des geschilderten Verfahrens verdeutlicht werden. Es gibt heute integrierte Filterbausteine auf dem Markt, die nach dem Switched Capacitor-Verfahren arbeiten und nur noch sehr wenige externe Bauteile zum Betrieb benötigen.
  • Der Baustein MF10 von National Semiconductor /2/ enthält zwei Filterbaugruppen, die mittels einiger Widerstände nahezu jede Filterfunktion ermöglichen. Zur Realisierung eines Bandpaßes sind z.B. lediglich drei Widerstände nötig, durch deren Werte man Verstärkung, Güte und Eingangsimpedanz des Filters einstellen kann. Die Filterresonanzfrequenz wird durch die Taktfrequenz des Filters bestimmt und beträgt f0 = fT/a (4) wahlweise für a = 50 oder a = 100.
  • In ähnlicher Weise arbeitet der Filterbaustein R5620 der Firma Reticon /3/, der nur eine einzige Filterbaugruppe enthält, dessen Güte und Verhältnis zwischen Takt- und Resonanzfrequenz aber digital z.B. von einem Prozessor eingestellt werden können.
  • Ein solcher Baustein läßt sich nun hervorragend einsetzen, um z.B. Zeitzeichensignale im Lang- und Längstwellenbereich zu verarbeiten. Für den Zeitzeichensender DCF77 ist die Eingangsfrequenz fe = 77,5 kHz, d.h. aus (1) ergibt sich f = n f + f (5) e T - O (5) Da a = fT/fO = 50 bzw. 100 folgt als Bestimmungsgleichung für die Taktfrequenz bzw. die Abtastfrequenz fT f e fT = ------- mit a = 50, 100 (6) n + 1 /a Dies bedeutet, daß man für jede Oberwelle der Taktfrequenz vier mögliche Takt frequenzen in die Alias- und Resonanzfrequenz f0 = fT/a transformieren T kann, wobei n hier die Ordnungszahl der Vielfachen der Abtast- bzw.
  • Taktfrequenz im periodischen Spektrum angibt.
  • Die Tabellen 1 und 2 geben Zahlenwerte für verschiedene n an, wobei fT aus Gl.(6) zu errechnen ist, und die Indizes +,- sich auf die Vorzeichen von 1/a in dieser Gleichung beziehen. Wählt man z.B. a = 100, n = 2 und fT- = 38,945 kHz, so entspricht dies den Verhältnissen in Bild 3c. Über die Gleichungen (2) und (3) läßt sich die Güte bei der Eingangsfrequenz von 77,5 kHz berechnen. Eine Bandbreite von z.B. 7-8 Hz bei der Resonanzfrequenz f0 = 389 Hz entspricht einer Güte von Q0 = 50, d.h. für e ergibt sich Dies zeigt, daß sich über dieses beschriebene Verfahren leicht beachtliche Gütewerte bzw. sehr geringe Bandbreiten mit wenig Aufwand realisieren lassen. (In der Praxis zeigt sich noch, daß die Werte n = 2 oder n = 3 besonders günstig sind, da bei ihnen die endliche Abtastimpulsbreite sich noch nicht sonderlich als Amplitudenverringerung bemerkbar macht.) Bei solch geringen Bandbreiten muß die für das Filter benötigte Taktfrequenz selbstverständlich auch sehr genau eingehalten werden. Eine Abweichung von %+ + 2 Hz im angeführten Beispiel kann u.U. noch toleriert werden.
  • Eine gute Möglichkeit, die Taktfrequenz zu erhalten, ist ihre Gewinnung aus einem festen Quarzoszillator durch Teilung. Aus der erlaubten Abweichung der Taktfrequenz ergibt sich eine geforderte Frequenzgenauigkeit des Oszillators über der Temperatur bzw. durch Alterung von max + 50ppm.
  • Da aber das Verhältnis von Takt- und Resonanzfrequenz bei diesen Bausteinen nur mit einer Genauigkeit im Bereich von +0,2 t bis +1,5 % spezifiziert wird, und außerdem dieses Verhältnis zumindest bei a = 100 stark temperaturabhängig ist, muß man zusätzliche frequenzbestimmende oder frequenzstabilisierende Mittel einsetzen. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, einen Taktoszillator zu verwenden, der von dem in Zeitzeichenempfängern ohnehin vorhandenen Mikrocomputer auf die richtige Frequenz eingestellt wird (durch Frequenzmessung, Durchfahren und Filtermaximumssuche etc.). Dadurch können auch im laufenden Betrieb auftretende Verstimmungen z.B. durch Temperaturänderungen leicht korrigiert werden. Ein solcher Oszillator kann z.B. mit Vorteil direkt durch eine vom Mikrocomputer erzeugte Spannung gesteuert werden, oder aber man verwendet eine PLL-Schaltung und stellt per Computer das Teilungsverhältnis in der Regelschleife ein.
  • Mit SC-Filtern lassen sich auf die beschriebene Weise sehr einfache Empfänger z.B. für Zeitzeichensignale aufbauen. In guten Empfangslagen reicht es aus, den Empfangsschwingkreis direkt oder über eine einfache Pufferstufe an den Filterbaustein anzuschließen, der dann die gefilterten und verstärkten Signale zur Demodulation zur Verfügung stellt. Bei wechselnden Empfangsorten und schwachen Empfangssignalen ist dies unzureichend. Die Empfangsspannung der Antenne wird dann grundsätzlich noch über einen regelbaren Verstärker geführt werden müssen, der die nötige Eingangsspannung für die Filterbausteine zur Verfügung stellt. Da für eine hohe Eingangsempfindlichkeit eine große Verstärkung auf der Empfangsfrequenz benötigt wird, gibt es dann Probleme, wenn die Antenne mit auf der gleichen Platine montiert ist. Es entstehen sehr leicht Schwingungen. Um sie zu vermeiden, kann man in bekannter Weise Verstärker sehr sorgfältig abschirmen. Da dies aufwendig ist, wird hier vorgeschlagen eine spezielle Eingangsstufe zu verwenden, bei der durch Mitkopplung der Empfangsschwingkreis gezielt entdämpft wird. Hierbei läßt sich die Rückkopplung steuerbar machen und über den Mikrocomputer optimal einstellen /4,6/. In der hier beschriebenen Anwendung reichen in vielen Fällen noch relativ niedrige Gütewerte aus, so daß die Rückkopplung auch fest eingestellt werden kann (siehe Bild 4). Lediglich die Resonanzfrequenz des Schwingkreises muß dann mittels Kapazitätsdiode o.ä. nachführbar gemacht werden, da durch in der Nähe befindliche Metallteile die Antenne leichter verstimmt werden kann, als bei den üblichen niedrigen Schwingkreisgüten.
  • Bild 5 zeigt zum Abschluß ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Schmalbandempfängers. Vom Mikrocomputer werden über einen Digital-Analogwandler Steuerspannungen erzeugt, einmal für die Frequenznachstimming des Eingangskreises, zum anderen zur Steuerung des Taktoszillators des SC-Filters. Die teilentdämpfte Eingangsstufe liefert die Eingangsspannungen für das Switched Capacitor-Filter, das wiederum das verstärkte, bandbegrenzte und auf die Aliasfrequenz umgesetzte Signal am Ausgang bereitstellt. Nach der Demodulation wird das Zeitzeichensignal z.B.
  • über einen uC-internen Komparator oder einen A/D-Wandler zur Weiterverarbeitung in den Mikrocomputer iibernommen.
  • Durch ein solches Konzept lassen sich mit geringem Aufwand sehr schmalbandige und damit störsichere Empfänger realisieren, die den weiteren großen Vorteil haben, daß sie sich selber durch den Mikrocomputer abstimmen und einstellen.
  • Dadurch werden nicht nur die optimalen Empfangseigenschaften langfristig beibehalten, sondern auch in der Fertigung des Empfängers entfällt jeglicher Abgleich, was in der Regel erhebliche Kosteneinsparungen mit sich bringt.
    n fT+ fo fT- fo
    l 75980,4 1519,6 79081,6 1581,6
    2 38366,3 767,3 39141,4 782,8
    3 25662,3 513,2 26006,7 520,1 a = 50
    4 19278,6 385,6 19472,4 389,4
    5 15438,2 308,8 15562,2 311,2
    Tabelle 1
    n fT+ fo T- fo
    1 76732,7 767,3 78282,8 782,8
    2 38557,2 385,6 38944,7 389,4
    3 25747,5 257,5 25919,7 259,2 a = 100
    4 19326,7 193,3 19423,6 194,2
    5 15469,1 154,7 15531,1 155,3
    Tabelle 2 Literatur /1/ R. Best Handbuch der analogen und digitalen Filterungstechnik AT Verlag, Aarau/Schweiz, 1982 /2/ MF10 Universal Monolithic Dual Switched Capacitor Filter, Datenblatt der Firma National Semiconductor, 1981 /3/ R5620 Universal Active Filter, Datenblatt der Firma Reticon, 1981 /4/ R. Bermbach; M. Lobjinski Neue Funkuhren aus dem Institut für Datentechnik, aus "Funkuhren" S. 169-193, Oldenbourg Verlag München, 1983 /5/ S.D. Stearns Digitale Verarbeitung analoger Signale Oldenbourg Verlag 1979.
  • /6/ Selbstabgleichender Schmalbandempfänger P 32 36 162.9

Claims (5)

  1. Påtentanspriche 1. Anspruch Anordnung zum Filtern eines Signales, dadurch gekennzeichnet, daß das Signal unter Verletzung des Abtasttheorems (=Abtastfrequenz ist größer als höchste Signalfrequenz) mit einer solchen Frequenz abgetastet wird, daß ein periodisches Abtastspektrum entsteht, welches in einem relativ niederen Frequenzbereich ein Frequenzband hat, dessen Signal inhalt dort sehr leicht schmalbandig herauszufiltern ist.
  2. 2. Anspruch Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastfrequenz so gewählt wird, daß ihr n-facher Wert gleich der Summe oder Differenz aus Signalfrequenz und Resonanzfrequenz des schmalbandigen Nieder frequenz filters ist.
  3. 3. Anspruch Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Abtastung und Filterung zusammen in einem digitalen Filter durchgeführt werden.
  4. 4. Anspruch Anordnung nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor das Digitalfilter ein einfaches Hochfrequenzfilter gesetzt wird, welches für die Signalfrequenz durchlässig ist aber die anderen Anteile des Abtastspektrums genügend unterdrückt.
  5. 5. Anspruch Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochfrequenzfilterung durch eine einfache mikroprozessorgesteuerte Audionschaltung geschieht.
DE19843426779 1984-07-20 1984-07-20 Anordnung zum schmalbandigen Filtern der Zeitzeichensignale des Senders DCF 77 Expired DE3426779C2 (de)

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