DE4332127A1 - Einrichtung zur Oxydation von Komponenten organischer Proben sowie Verfahren hierzu - Google Patents
Einrichtung zur Oxydation von Komponenten organischer Proben sowie Verfahren hierzuInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Oxydation von
Komponenten organischer Proben, insbesondere zur Oxydation
von aus einem Gaschromatographen austretenden Komponenten
und zur Aufbereitung für eine massenspektrometrische
Analyse von Isotopenverhältnissen, mit einer einen Gasein
tritt und einen Gasaustritt aufweisenden Kammer, einem
Oxydator innerhalb der Kammer und insbesondere einer Auf
heizeinrichtung für die Kammern dadurch gekennzeichnet, daß
der Oxydator Nickeloxyd ist. Weiterhin betrifft die Erfin
dung ein Verfahren zur Isotopenverhältnisanalyse.
Eine von vielen möglichen Anwendungen für massenspektro
metrische Untersuchungen ist die Analyse von Isotopenver
hältnissen. So ist die Analyse von Kohlenstoff- und Stick
stoffisotopen in Komponenten organischer Proben von
Interesse. Für die Untersuchung gasförmiger Komponenten ist
es bekannt, einem Massenspektrometer einen Gaschromato
graphen vorzuordnen und die einzelnen Komponenten zeitlich
zu trennen. Weiterhin bekannt ist die Oxydation der Kompo
nenten vor Durchführung der massenspektrometrischen
Analyse. Dabei wird beispielsweise der Kohlenstoff der
organischen Probe zu CO2 und der Wasserstoff zu H2O umge
wandelt. CO2 entsteht als Oxydationsprodukt von ver
schiedenen Komponenten. Das heißt, daß die Analyse anhand
einer einzigen Verbindung (CO2) durchgeführt werden kann.
Darüber hinaus ist die Handhabung von CO2 relativ einfach,
da es sich bei Zimmertemperatur gasförmig, ohne geheizte
Leitungen in die Ionenquelle des Massenspektrometers
einbringen läßt. Die Oxydation der organischen Komponenten
erfolgt in einem Verbrennungsofen (Combustion Interface).
In diesem werden die organischen Komponenten aufgeheizt und
mit Hilfe eines speziellen Oxydators oxidiert. Dieses
Verfahren ist in der Literatur als IRM-GCMS
(Isotope-Ratio-Monitoring Gas Chromatography- Mass
Spectrometry) oder als GC-IRMS (Gaschromatography Isotope
Ratio Mass Spectrometry) bekannt. Als Oxydator wurde bisher
Kupferoxyd (CuO) als besonders vorteilhaft angesehen.
Entsprechende Analyseverfahren sowie zugehörige Apparaturen
sind beschrieben in Analytical Chemistry, Vol. 50, No. 11,
September 1978, Seiten 1465-1473 und Org. Geochem. Vol. 16,
Nos 4-6, 1990, Seiten 1115-1128. Ergänzend zu dem Oxydator
ist in der Regel als Katalysator Platin vorgesehen.
Die Verwendung von Kupferoxyd als Oxydator hat verschiedene
Nachteile. Für die Oxydation der organischen Komponenten
ist eine hohe Temperatur erforderlich, beispielsweise für
Methan eine Temperatur nahe 1000°C. Bei dieser Temperatur
zersetzt sich das Kupferoxyd in Cu und O2. Die Oxydation
der organischen Komponenten wird damit unvollständig. Zur
Vermeidung dieses Effekts muß das Kupfer laufend
nachoxydiert werden. Entsprechende Zusatzeinrichtungen sind
vorzusehen. Außerdem koaguliert Kupfer bereits bei derartig
hohen Temperaturen und verliert dadurch weitgehend seine
Oxydationsfähigkeit. Trotz dieser Nachteile wurde bisher
Kupferoxyd (CuO) als der am besten geeignete Oxydator
angesehen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung
bzw. ein Verfahren zu schaffen, das eine Oxydation organi
scher Komponenten auch bei hohen Temperaturen ermöglicht
oder gar temperaturunabhängig gute Ergebnisse liefert.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß als
Oxydator Nickeloxyd (NiO) vorgesehen ist. Versuche haben
ergeben, daß Nickeloxyd weitgehend temperaturunabhängige
Isotopenverhältnisanalysen ermöglicht. Angesichts der über
ragenden Alleinstellung von Kupferoxyd in der Literatur und
Praxis ist diese Erkenntnis überraschend.
Vorteilhafterweise weist die Kammer innerhalb der Einrich
tung - das Ofenrohr - eine Auskleidung oder Beschichtung
aus Al2O3 auf oder ist aus Al2O3 gefertigt. Eine Reaktion
des Oxydators Nickeloxyd mit dem Material der Kammer, etwa
den Kammerwandungen, wird dadurch vermieden.
Entsprechend der oben beschriebenen Einrichtung arbeitet
auch das erfindungsgemäße Verfahren mit Nickeloxyd als
Oxydator.
Weitere Merkmale der Erfindung sind den Ansprüchen und der
Beschreibung entnehmbar. Ausführungsformen der Erfindung
werden im folgenden anhand von Zeichnungen näher be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Anlage zur
Isotopenverhältnisanalyse,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Verbren
nungsofens zur Oxydation organischer Komponen
ten.
Im Zusammenhang mit den nachfolgenden Erläuterungen wird
ausdrücklich Bezug genommen auf den in der Beschreibungsein
leitung genannten Stand der Technik bzw. auf die dort be
schriebenen Einrichtungen und Verfahren. Die vorliegenden
Ausführungsbeispiele stellen Abwandlungen der dort gezeig
ten Einrichtungen und Verfahren dar.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Anlage zur
Isotopenverhältnisanalyse mit einem Gaschromatographen 10,
einem Massenspektrometer 12 (MS) sowie einem dazwischen
angeordneten Verbrennungsofen (Combustion Interface) 14.
Letzterer wird in Verbindung mit der Fig. 2 näher beschrie
ben.
Zwischen dem Verbrennungsofen 14 und dem Massenspektrometer
12 ist ein Wasserabscheider 16 angeordnet sowie zwischen
letzterem und dem Massenspektrometer 12 eine Kapillare 18
zur Begrenzung des Gaseinstroms in die Ionenquelle (Open
Split Interface).
Die beschriebenen Bauteile sind jeweils verbunden über
Leitungsabschnitte 20, 22, 24 und 26. Im Leitungsabschnitt
20, das heißt dem Gaschromatographen 10 nachgeordnet, ist
ein Abzweig mit einem Auslaßventil 28 angeordnet. In dem
dem Verbrennungsofen 14 nachgeordneten Leitungsabschnitt 22
sind eine Sauerstoffzufuhr mit einem Ventil 30 und eine
Heliumzufuhr über ein Ventil 32 vorgesehen. Eine weitere
Heliumleitung 34 ist am Übergang vom Wasserabscheider 16
zum Leitungsabschnitt 24 angeordnet.
Im Bereich der Einlaßkapillare 18 ist über ein Ventil 36
eine Referenzprobe mit einem bekannten Isotopenverhältnis
zuführbar. Schließlich ist der Leitungsabschnitt 26 durch
ein Ventil 38 gegenüber dem Massenspektrometer 12 ver
schließbar.
Eine organische Probe wird in dem Gaschromatographen 10 in
Komponenten zerlegt. Diese treten zeitlich nacheinander aus
dem Gaschromatographen über die Leitung 20 aus. Im Ver
brennungsofen 14 erfolgt eine Oxydation der Komponenten.
Dabei wird der vorhandene Kohlenstoff zu Kohlendioxyd
oxydiert. Aus Wasserstoff bildet sich Wasser (H2O). Die
Oxydation erfolgt innerhalb des Verbrennungsofens 14 bei
hoher Temperatur, etwa für Methan bei 800 bis 1140°C. Als
Oxydator ist im Verbrennungsofen 14 Nickeloxyd vorgesehen,
als Draht oder als feines Geflecht.
Das erzeugte Wasser wird im Wasserabscheider 16 vom Kohlen
dioxyd getrennt. Als Wasserabscheider dient eine hygroskopi
sche Membran, die außen mit trockenem Helium umspült wird.
Auch andere Verfahren, etwa cryogene oder chemische, sind
möglich.
Das Kohlendioxyd wird abwechselnd mit einem Referenzgas
über die Kapillare 18 dem Massenspektrometer 12 zugeführt.
In diesem ist ein Mehrfachauffänger vorgesehen, der auf die
Massenzahlen 44 und 45, entsprechend den Kohlenstoffiso
topen 12C, 13C, fest eingestellt ist. Das Isotopenverhält
nis 13C/12C kann kontinuierlich ohne Änderung der elek
trischen Einstellung des Massenspektrometers gemessen
werden. Dabei haben Änderungen der Intensität des
CO2-Signals in erster Näherung keinen Einfluß auf das
gemessene Isotopenverhältnis 13C/12C, weil sich die zu den
Massen 45, 44 gehörenden Ionenströme gleichzeitig ändern.
Im Ergebnis wird eine außerordentlich hohe Genauigkeit bei
der Messung der Isotopenverhältnisse erreicht.
Die Sauerstoffeinspeisung über das Ventil 30 ist als Sauer
stoff-Quelle für den Fall einer Nachoxydierung des Nickel
oxyds vorgesehen. Die Nachoxydierung ist in wesentlich
größeren Zeitabständen erforderlich als bei dem bekannten
Verfahren mit Kupferoxyd. Der Sauerstoff wird im Gegenstrom
durch den Verbrennungsofen 14 geführt und tritt über das
Ventil 28 aus. In ähnlicher Weise ist das Ventil 32 für die
Einleitung eines Helium-Gegenstroms vorgesehen. Zu Beginn
einer Messung strömt zunächst das Lösungsmittel aus dem Gas
chromatographen 10 heraus. Dieses wird im sogenannten
Backflash-Verfahren zurückgehalten. Der Austritt für das
Helium ist ebenfalls das Ventil 28. Schließlich ist am
stromabwärtigen Ende des Wasserabscheiders 16 eine Helium
einspeisung 34 vorgesehen. Dieses tritt am stromaufwärtigen
Ende des Wasserabscheiders 16, am Pfeil 34a, wieder aus und
dient der von Zeit zu Zeit erforderlichen Trocknung des
Wasserabscheiders 16.
Anstelle der oben beschriebenen Oxydation von Kohlenstoff
ist analog eine Oxydation anderer Elemente, etwa von
Schwefel, möglich. Beim Verbrennungsvorgang kann auch Stick
stoff frei werden. Ist die Isotopenanalyse dieses Stick
stoffs erwünscht, so wird das in diesem Falle störende
Kohlendioxyd in einer Kühlfalle zurückgehalten, etwa durch
Kühlung eines kurzen Leitungsabschnitts mit flüssigem Stick
stoff.
Fig. 2 zeigt den Aufbau des Verbrennungsofens 14 in detail
lierterer Querschnittsdarstellung. Ein Ofenrohr 40 ist um
geben von Heizelementen 42. Etwa mittig ist in den Heizele
menten 42 ein Durchbruch für ein Thermoelement 44 zur
Temperaturbestimmung des Ofenrohrs 40 vorgesehen. Letzteres
weist einen Durchmesser von etwa 0,6 mm oder weniger auf.
Die zuvor beschriebenen Elemente sind ringsum mit einer
dickwandigen Isolierung 46 verkleidet.
Innerhalb des Ofenrohrs 40 ist eine Füllung aus Nickeloxyd
vorgesehen, etwa als Draht oder feines Geflecht. Das Ofen
rohr 40 ist innen mit Al2O3 beschichtet oder besteht ins
gesamt aus diesem Werkstoff. Die vor- und nachgeordneten
Leitungen 20, 22, 24 weisen einen etwas geringeren Innen
durchmesser auf als das Ofenrohr 40. Jeweils an den Über
gängen vom Ofenrohr 40 zu den Leitungen 20, 22 sind Rück
haltestopfen 48 aus einem gröberen Al2O3-Werkstoff angeord
net. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die
Sauerstoffzufuhr mit dem Ventil 30, die Heliumzufuhr mit
den Ventilen 32 und 34 sowie der Wasserabscheider 16 in der
Fig. 2 nicht mit eingezeichnet.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält der Ver
brennungsofen 14 als Oxydator außerdem Kupferoxyd, insbeson
dere als Mischung oder Gemenge mit Nickeloxyd. Das Kupfer
oxyd gibt zwar den Sauerstoff schneller ab als das Nickel
oxyd. Der Sauerstoff tritt aber nicht einfach aus dem Ofen
aus, sondern bewirkt eine Nachoxydierung des verbrauchten
Nickeloxyds. Auch andere Zuschlagstoffe oder zusätzliche
Bestandteile, insbesondere mit der beschriebenen Wirkung,
sind möglich.
Vorzugsweise enthält der Verbrennungsofen 14 Platin als
Katalysator.
Bezugszeichenliste:
10 Gaschromatograph
12 Massenspektrometer
14 Verbrennungsofen
16 Wasserabscheider
18 Einlaßkapillare
20 Leitungsabschnitt
22 Leitungsabschnitt
24 Leitungsabschnitt
26 Leitungsabschnitt
28 Auslaßventil
30 Sauerstoffventil
32 Heliumventil
34 Heliumleitung
34a Austritt
36 Ventil
38 Ventil
40 Ofenrohr
42 Heizelemente
44 Thermoelement
46 Isolierung
48 Rückhaltestopfen
12 Massenspektrometer
14 Verbrennungsofen
16 Wasserabscheider
18 Einlaßkapillare
20 Leitungsabschnitt
22 Leitungsabschnitt
24 Leitungsabschnitt
26 Leitungsabschnitt
28 Auslaßventil
30 Sauerstoffventil
32 Heliumventil
34 Heliumleitung
34a Austritt
36 Ventil
38 Ventil
40 Ofenrohr
42 Heizelemente
44 Thermoelement
46 Isolierung
48 Rückhaltestopfen
Claims (7)
1. Einrichtung zur Oxydation von Komponenten organi
scher Proben, insbesondere zur Oxydation von aus einem Gas
chromatographen austretenden Komponenten und zur Aufbereit
tung für eine massenspektrometrische Analyse von Isotopen
verhältnissen, mit einer einen Gaseintritt und einen Gas
austritt aufweisenden Kammer (Verbrennungsofen 14), einem
Oxydator innerhalb der Kammer und insbesondere einer Auf
heizeinrichtung (Heizelemente 42) für die Kammer,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Oxydator Nickeloxyd ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Oxydator neben Nickeloxyd Kupferoxyd vorgesehen
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Oxydator Platin als Katalysator enthält.
4. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (Verbrennungs
ofen 14) innen eine Auskleidung oder Beschichtung aus Al2O3
aufweist oder aus Al2O3 gefertigt ist.
5. Verfahren zur Isotopenverhältnisanalyse von Kohlen
stoff und Stickstoff, insbesondere 13C/12C und 15N/14N,
wobei eine (organische) Probe in einem Gaschromatographen
(10) in Komponenten zerlegt, die Komponenten in einem Ver
brennungsofen (14) einem Zersetzungs- und Oxydationsprozeß
ausgesetzt, gegebenenfalls unerwünschte Nebenprodukte abge
schieden und die Verbrennungsprodukte einem Massenspektro
meter (12) zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
als Oxydator im Verbrennungsofen (14) Nickeloxyd verwendet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Oxydator neben Nickeloxyd Kupferoxyd verwendet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Verbrennungsofen ein Katalysator verwendet
wird, insbesondere Platin.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4332127A DE4332127C2 (de) | 1992-09-26 | 1993-09-22 | Einrichtung zur Oxydation von Komponenten organischer Proben sowie Verfahren hierzu |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4232301 | 1992-09-26 | ||
DE4332127A DE4332127C2 (de) | 1992-09-26 | 1993-09-22 | Einrichtung zur Oxydation von Komponenten organischer Proben sowie Verfahren hierzu |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE4332127C2 DE4332127C2 (de) | 1998-01-22 |
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ID=6468910
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (3)
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