DE4331514C2 - System zum Steuern bzw. Regeln der Dämpfungscharakteristik von Fahrzeugstoßdämpfern - Google Patents
System zum Steuern bzw. Regeln der Dämpfungscharakteristik von FahrzeugstoßdämpfernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein System zum Steuern der Dämpfungscharakteristik
an Stoßdämpfern eines Fahrzeugs gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In der
JP 61-163011 A ist ein Beispiel für ein früher vorgeschlagenes
System zum semiaktiven Steuern der Dämpfungscharakteristik der Stoßdämpfer eines
Fahrzeugs beschrieben.
In der genannten Veröffentlichung
wird
sowohl die vertikale Geschwindigkeit der gefederten Masse (Fahrzeugkörper)
als auch die
Relativgeschwindigkeit zwischen
der gefederten Masse (Fahrzeugkörper) und der ungefederten
Masse (Rad) erfaßt. Wenn beide Geschwindigkeiten das
selbe Vorzeichen aufweisen, wird die
Dämpfung des Stoßdämpfers auf hart
eingestellt. Wenn jedoch die beiden Geschwindigkeiten unter
schiedliche Vorzeichen haben, wird die
Dämpfung des Stoßdämpfers auf weich
eingestellt. Diese Einstellvorgänge vollziehen die
als "Sky Hook"-Theorie bezeichnete semiaktive Steuerung der Dämpfungs
charakteristik unabhängig voneinander für
die Stoßdämpfer der einzelnen Räder.
Damit kann eine den Fahrzeugkörper zu Schwingungen anregende
Energie verringert und andererseits die Dämpfung der Energie
von vorhandenen Schwingungen gesteigert werden. Dementsprechend
können auf den Fahrzeugkörper einwirkende Schwingungen
unterdrückt und ein wesentlich verbesserter Fahrkomfort
erreicht werden. Zusätzlich können Phänomene wie Anfahr-Hocken
und/oder Brems-Nicken unterdrückt und die Lenkstabilität
verbessert werden.
Wenn jedoch bei dem in der genannten JP 61-163011 A
offenbarten Aufhän
gungssteuersystem ein Steuerungsverstärkungsfaktor so fest
gelegt wird, daß die Übertragung der Schwingungsenergie
von der Straßenoberfläche auf den Fahrzeugkörper (gefe
derte Masse) unterdrückt wird, während die Charakteristik
zum Steuern der Schwingungsdämpfung erhalten bleibt, erfolgt
beim Einwirken einer Trägheitskraft auf die gefederte
Masse aus einem Lenkvorgang des Fahrzeugs ein Wanken bzw. Rollen der
gefederten Masse. Weiterhin wird die Wirkung der Dämpfung durch die zusätzlich wirkende Träg
heitskraft unzureichend, so daß ein ausreichender schwin
gungsdämpfender Effekt auf die gefederte Masse nicht erzielt
werden kann.
Die DE 42 36 805 A1, bei der es sich um eine nicht vorveröffentlichte,
prioritätsältere Anmeldung derselben Anmelderin
handelt, beschreibt eine Einrichtung zur Steuerung des Dämpfungskoeffizienten
eines Schwingungsdämpfers.
Der Dämpfungskoeffizient jedes einzelnen Dämpfers
wird dabei aufgrund eines Steuersignals eingestellt, dessen
Ableitung aus der Ausfederungsgeschwindigkeit eines Fahrzeugkörperteils
neben dem entsprechenden Schwingungsdämpfer
und/oder der Einfederungsgeschwindigkeit des Fahrzeugkörpers
und/oder der Nickgeschwindigkeit des Fahrzeugkörpers
erfolgt. Die verschiedenen Werte für das
Fahrzeugverhalten werden dabei aus Signalen abgeleitet,
welche von den einzelnen Schwingungsdämpfern zugeordneten
Beschleunigungssensoren gewonnen werden.
Besondere
Vorkehrungen für die Kurvenfahrt sind nicht getroffen.
Aus der DE 41 35 525 A1 ist eine ähnliche Anordnung bekannt,
wobei zur Erfassung einer Fahrtrichtungsänderung eine Querbeschleunigung
eingeht.
Die EP 0 235 695 A1 zeigt bereits ein Dämpfungssteuerungssystem,
bei dem neben zahlreichen anderen Faktoren auch der
Lenkwinkel und dessen Änderungsrate von entsprechenden Sensoren
erfaßt werden. Die Verarbeitung erfolgt dabei
nach einem aufwendigen komplexen Ablauf in einem Rechner,
wobei nicht nur der Lenkwinkel und die Vertikalbeschleunigung
in die Steuerungswerte eingehen, sondern zusätzlich
die Fahrzeuggeschwindigkeit, die Gaspedalstellung
und ggfs. die Bremsverzögerung. Diese Anordnung ist von der
Software wie von der Hardware her sehr aufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System der
eingangs genannten Art zu schaffen, welches bei einfachem
Aufbau und einfacher, kostengünstiger Herstellbarkeit
sicher arbeitet und
bei auftretenden Fahrtrichtungsänderungen eine
angemessene Änderung des Dämpfungsverhaltens
erzeugt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des
Hauptanspruchs gelöst.
Die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht eines
Fahrzeugs, bei dem ein erfindungsgemäßes System zum Steuern
der Dämpfungscharakteristiken der jeweiligen Stoßdämpfer
anwendbar ist,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer
Ausführungsform des Systems zum Steuern der
Dämpfungskoeffizienten für die jeweiligen Stoßdämpfer,
Fig. 3 einen Querschnitt eines der Stoßdämpfer, der in der
erfindungsgemäßen Ausführungsform zur Anwendung
kommt,
Fig. 4 eine vergrößerte Schnittansicht eines Kolbens und
der ihn umgebenden Teile jedes Stoßdämpfers,
Fig. 5 eine charakteristische Kurvenschar der Dämpfungswirkung
in der Zugstufe und der Druckstufe des Kolbens
jedes Stoßdämpfers, der in der Ausführungsform
gemäß Fig. 2 bis 4 zur Anwendung kommt,
Fig. 6 eine charakteristische Kurve der Dämpfungskraft
in Abhängigkeit von der Verstellung eines Schritt
motors zur Dämpfungssteuerung im
Stoßdämpfer,
Fig. 7(A) bis 7(C) Querschnitte entlang der Linie K-K
in Fig. 4,
Fig. 8(A) bis 8(C) Querschnitte entlang den Linien L-L
und M-M in Fig. 4,
Fig. 9(A) bis 9(C) Querschnitte entlang der Linie N-N
in Fig. 4,
Fig. 10 eine charakteristische Kurve der Dämpfungskraft,
wenn die Dämpfungscharakteristik in der Zugstufe
des Stoßdämpfers auf hart eingestellt
ist,
Fig. 11 eine charakteristische Kurve der Dämpfungskraft,
wenn die Dämpfungscharakteristiken sowohl in der Zugstufe
als auch in der Druckstufe auf weich einge
stellt sind,
Fig. 12 eine charakteristische Kurve der Dämpfungskraft,
wenn die Dämpfungscharakteristik in der Druckstufe
des Stoßdämpfers auf hart eingestellt
ist,
Fig. 13 ein Ablaufplan, der von der in Fig. 2 gezeigten
Steuereinheit ausgeführt wird,
Fig. 14 ein Blockschaltdiagramm einer wesentlichen
Schaltung des Dämpfungskoeffizient-
Steuersystems,
Fig. 15 ein Blockschaltdiagramm einer anderen wesentlichen
Schaltung des Dämpfungskoeffizient-
Steuersystems,
Fig. 16 ein Diagramm der Grenzbedingung zum Umschalten des
Dämpfungskraftsteuersystems,
Fig. 17(A), 17(B), 17(C) und 17(D) einen
Zeitablaufplan der Betriebsabläufe ohne Einfluß des Lenkzustands,
Fig. 18(A) und 18(B) einen Zeitablaufplan
zum Erläutern der Abläufe unter Einfluß des Lenkzustands,
Fig. 19 charakteristische Kurven von Schaltlinien,
wenn die Steuerung während des Steuervorgangs ausgeführt
wird,
Fig. 20 Veränderungen der Dämpfer-Kennlinie mit dem erfindungsgemäßen
Dämpfungskraftsteuersystem.
Nachfolgend wird zum besseren Verständnis der Erfindung auf
die Zeichnung Bezug genommen.
In Fig. 1 sind vier
Stoßdämpfer (Aufhängungseinheiten) SA1, SA2, SA3 und
SA4 jeweils zwischen Teilen eines Fahrzeugkörpers und
entsprechenden Laufrädern eingesetzt. Es wird angemerkt, daß
im folgenden SA als allgemeine Bezeichnung für einen belie
bigen Stoßdämpfer verwendet wird.
An einem Teil des Fahrzeugkörpers in der Nähe jedes Stoß
dämpfers SA ist ein Beschleunigungssensor 1 (auch als G-Sen
sor bezeichnet) eingebaut, der zum Erfassen einer Vertikal
beschleunigung dient. Ein Lenksensor 2 ist an dem Lenksystem
des Fahrzeug angeordnet, um den Lenkwinkel zu erfassen, mit
dem der Fahrer das Lenkrad betätigt.
An einer Stelle des Fahrzeugkörpers in der Nähe des Fahrer
sitzes ist eine Steuereinheit 4 angebracht, die ein Aus
gangssignal von jedem G-Sensor 1 und dem Lenkwinkelsensor 2
empfängt und ein Antriebssteuersignal an einen Schrittmotor
(auch als Pulsmotor bezeichnet) 3 ausgibt, der mit jedem
Stoßdämpfer SA verbunden ist.
Fig. 2 zeigt ein Blockschaltdiagramm des in Fig. 1 gezeigten
Dämpfungskraftsteuersystems.
Die Steuereinheit 4 umfaßt, wie aus Fig. 2 ersichtlich, eine
Schnittstellenschaltung 4a, eine CPU 4b und eine Treiber
schaltung 4c. Die Schnittstellenschaltung empfängt die von
den jeweiligen G-Sensoren 1 und dem Lenkwinkelsensor 2
stammenden Signale.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt jedes der Stoßdämpfer SA. Der
Stoßdämpfer SA umfaßt einen Zylinder 30, einen Kolben 31,
der zwei Kammern, nämlich eine obere Kammer A und eine
untere Kammer B ausbildet, eine äußere Umhüllung 33, die
eine Reservekammer 32 an einem Außenumfang des Zylinders 30
bildet, eine Basis 34 zum Bilden der unteren Kammer B und
der Reservekammer 32, ein Führungsteil 35, das als Führung
für eine Gleitbewegung einer an den Kolbenkörper 31
angelenkten Kolbenstange 7 dient, eine zwischen der äußeren
Umhüllung 33 und dem Fahrzeugkörper eingesetzte Tragfeder 36
und einen Gummipuffer 37.
In Fig. 3 dringt eine Steuerstange 70 durch die Kolbenstange
7 und wird durch den Schrittmotor 3 gedreht (rotiert).
Fig. 4 zeigt einen vergrößerten Querschnitt eines wesent
lichen Teils des Kolbens 31.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, sind in dem Kolben 31 zwei
Durchgangsöffnungen 31a, 31b ausgebildet. Ferner sind ein
Zugseitendämpfungsventil 12 sowie ein Druckseitendämpfungs
ventil 20 vorgesehen, welche die entsprechenden Durch
gangsöffnungen 31a, 31b öffnen und schließen. Eine Anschlag
begrenzung 41, die spiralförmig an einem Ende der Kolben
stange 7 angreift, ist in spiralförmigem Eingriff mit einem
Bolzen 38, der den Kolben 31 durchsetzt. An dem Bolzen 38
ist eine Verbindungsöffnung 39 zum Bilden von Strömungs
verbindungen ausgebildet, um ein Arbeitsfluid zwischen der
oberen Kammer A und der unteren Kammer B zu führen (zweiter
Zugseitenstömungsweg E, dritter Zugseitenströmungsweg F,
Bypass-Strömungsweg G und zweiter Druckseitenströmungsweg J,
wie später noch beschrieben wird). Ein Einsteller 40, der
zum Ändern eines Strömungswegquerschnittes dient, ist
drehbar innerhalb der Verbindungsöffnung 39 eingesetzt. Am
äußeren Umfang des Bolzens 38 sind ein Zugseitenrückschlag
ventil 17 und ein Druckseitenrückschlagventil 22 angebracht,
die den Strömungsdurchgang an dem mit der Verbindungsöffnung
39 gebildeten Strömungsweg entsprechend der Fließrichtung
des Arbeitsfluids ermöglichen und unterbrechen.
Es ist anzumerken, daß die Steuerstange 70 mit dem Ein
steller 40 verbunden ist. Der Bolzen 38 ist mit einem ersten
Durchlaß 21, einem zweiten Durchlaß 13, einem dritten Durch
laß 18, einem vierten Durchlaß 14 und einem fünften Durchlaß
16, in der Reihenfolge von oben, versehen.
Andererseits weist der Einsteller 40 einen zentralen hohlen
Teil 19 sowie eine erste seitliche Öffnung 24 und eine
zweite seitliche Öffnung 25 auf. Eine Längsnut 23 ist in dem
Außenumfang des Einstellers 40 eingeformt.
Die Strömungswege, durch welche das Arbeitsfluid zwischen
der oberen Kammer A und der unteren Kammer B beim Zughub des
Kolbens 31 übertragen werden kann, umfassen: a) einen ersten
Zugseitenströmungsweg D, der das Arbeitsfluid durch die
Durchgangsöffnung 31b und die Innenseite des geöffneten Zug
seitendämpfungsventils 12 in die untere Kammer B führt; b)
einen zweiten Zugseitenströmungsweg E, der durch den zweiten
Durchlaß 13, die Längsnut 23 und den vierten Durchlaß 14
verläuft und der durch einen äußeren Umfang des geöffneten
Zugseitendämpfungsventils 12 verläuft; c) den dritten Druck
seitenströmungsweg F, der durch den zweiten Durchlaß 13, die
Längsnut 23, den fünften Durchlaß 16 und das geöffnete Zug
seitenrückschlagventil 17 verläuft und bis in die untere
Kammer B reicht; und d) den Bypass-Strömungsweg G, der durch
den dritten Durchlaß 18, die zweite seitliche Öffnung 25 und
den hohlen Teil 19 verläuft.
Andererseits umfassen die Strömungswege, durch welche das
Arbeitsfluid zwischen der oberen Kammer A und der unteren
Kammer B beim Druckhub des Kolbens 31 übertragen werden
kann: a) den ersten Druckseitenströmungsweg H, der durch die
Durchgangsöffnung 31a und das geöffnete Ventil des Druck
seitendämpfungsventils 20 verläuft; b) den zweiten Druck
seitenströmungsweg J, der durch den hohlen Teil 19, die
erste seitliche Öffnung 24 und das geöffnete Ventil des
Druckseitenrückschlagventils 22 zu der oberen Kammer A
verläuft; und c) den Bypass-Strömungsweg G, der durch den
hohlen Teil 19, die zweite seitliche Öffnung 25 und den
dritten Durchlaß 18 zu der oberen Kammer A verläuft.
Das besagt, daß der Stoßdämpfer SA eine derartige Dämpfungs
kraftcharakteristik aufweist, daß die Charakteristik der
Dämpfungskraft sowohl beim Zughub als auch beim Druckhub als
Reaktion auf eine Drehbewegung des Einstellers 40 von einer
niedrigen Dämpfungskraft (weich) in eine hohe Dämpfungskraft
(hart) abgewandelt werden kann.
Bei dieser Ausführung ist die Dämpfungskraftcharakteristik
so ausgebildet, daß sie, wie in Fig. 5 gezeigt, in mehreren
Stufen abgewandelt werden kann. Eine Charakteristik, wie in
Fig. 5 dargestellt, wird auch als Dämpfungskoeffizient
bezeichnet.
Wenn gemäß Fig. 6 der Einsteller 40 aus einer Einstellung,
in der sowohl die Zugseite bzw. Zugstufe als auch die Druckseite bzw. Druckstufe niedrige
Dämpfungskräfte aufweisen (nachfolgend als weiche Charakte
ristik SS bezeichnet), im Gegenuhrzeigersinn gedreht wird,
dann kann nur die Dämpfungskraft auf der Zugseite in mehre
ren Stufen geändert werden und die Druckstufenseite ist auf
dem niedrigen Dämpfungskoeffizientenwert festgelegt (nach
folgend als harte Zugstufencharakteristik HS bezeichnet).
Wenn andererseits der Einsteller 40 in Uhrzeigerrichtung
gedreht wird, dann weist nur die Druckstufenseite die mehr
stufigen Dämpfungskoeffizienten auf, und die Zugstufenseite
ist auf dem niedrigen Dämpfungskoeffizient festgelegt (nach
folgend als harte Druckstufencharakteristik SH bezeichnet).
Für die Einstellungen, in denen der Einsteller 40 in die
Drehstellungen (1), (2) und (3) von Fig. 6 gebracht ist, ist
der Querschnitt des Kolbens in der Linie K-K jeweils in den
Fig. 7(A), 7(B) und 7(C) gezeigt, in den Linien L-L und M-M
in den Fig. 8(A) bis 8(C) und in der Linie N-N in Fig. 9(A)
bis 9(C).
Fig. 10, 11 und 12 zeigen Charakteristiken der Dämpfungs
kräfte in den jeweiligen Stellungen (1), (2) und (3).
Fig. 13 zeigt einen Ablaufplan, der von der Steuereinheit 4
ausgeführt wird, um den Antrieb des Schrittmotors 3 zu
steuern. Es ist festzuhalten, daß die in Fig. 13 gezeigte
Programmroutine für jeden Stoßdämpfer unabhängig ausgeführt
wird.
Gemäß Fig. 13 liest die CPU 4b in einem Schritt 101 die
Geschwindigkeit v, die durch Verarbeiten eines Signals von
jedem G-Sensor 1 erlangt wird, ein Lenkwinkel Θ
und eine Lenkwinkelgeschwindigkeit ΔΘ, die durch Verarbeiten
eines Signals von dem Lenkwinkelsensor 2 erhalten wird. Es
ist anzumerken, daß der Lenkwinkel Θ
in der Weise erlangt wird, daß gemäß Fig. 14 das von dem
Lenkwinkelsensor 2 erhaltene Signal durch einen Tiefpaß
filter (LPF) geleitet wird, der eine Grenzfrequenz von 5 Hz
aufweist, um Geräusche mit hohen Frequenzkomponenten zu eli
minieren. Ferner ist anzumerken, daß die Lenkwinkelgeschwin
digkeit ΔΘ in der Weise erlangt wird, daß gemäß Fig. 15 eine
Änderungsrate im Lenkwinkel, der entsprechend
einer Änderung der Pulszahl pro Zeiteinheit des Lenkwinkel
sensors 2 erlangt wird, durch einen Tiefpaßfilter (LPF) mit
einer Grenzfrequenz von 1 Hz geleitet wird.
In einem Schritt 102 bestimmt die CPU 4b, ob die Lenkung
eingeschlagen ist und demzufolge ein definierter Lenkzustand
besteht.
Das bedeutet, daß die CPU im Schritt 102 bestimmt, ob ein
absoluter Wert von (Θ · ΔΘ) größer als ein vorbestimmter
Wert K ist. Bei JA im Schritt 102 geht die Routine zu einem
Schritt 103, und bei NEIN im Schritt 102 geht die Routine zu
einem Schritt 110. Fig. 16 zeigt in einer Zeichnung eine
erste Region, in welcher der Lenkzustand besteht (EIN), und
eine zweite Region, in der der Lenkzustand nicht besteht
(AUS).
In einem Schritt 103 veranlaßt die CPU 4b, daß ein Merk
zeichen F auf 1 gesetzt wird.
In einem Schritt 104 berechnet die CPU 4b ein Steuersignal V
für jeden Stoßdämpfer SA. Wenn der Lenkzustand besteht
(EIN), werden die Koeffizienten in einer Steuergleichung wie
folgt eingesetzt: αf = αr = 0, af = af, und
ar = ar.
(Steuergleichung)
VFR = αf (v₁ + βfv₁ · vp + γfV₁ + γfV₁ · vR) +
af (ΔΘ + bf · Θ);
VFL = αf (v₂ + βfv₂ · vp - γfv₂ · vR) - af (ΔΘ + bfΘ);
VRR = αr (v₃ - βrv₃ · vp + γ₁v₃ · vR) + ar (ΔΘ + brΘ); und
VRL = αr (v₄ - βrv₄ · vp - γrv₄ · vR) - ar (ΔΘ + brΘ).
VFL = αf (v₂ + βfv₂ · vp - γfv₂ · vR) - af (ΔΘ + bfΘ);
VRR = αr (v₃ - βrv₃ · vp + γ₁v₃ · vR) + ar (ΔΘ + brΘ); und
VRL = αr (v₄ - βrv₄ · vp - γrv₄ · vR) - ar (ΔΘ + brΘ).
In der vorstehenden Steuergleichung bezeichnet VFR ein
rechtes Vorderrad, VFL ein linkes Vorderrad, VRR ein rechtes
Hinterrad und VRL eine linkes Hinterrad. Diese Symbole
können jedoch einfach durch das Steuersignal V ersetzt
werden, wenn es hier nicht anders angegeben ist.
Ferner bezeichnet v1 eine Vertikalgeschwindigkeit der
gefederten Masse am rechten Vorderrad, v2 eine Vertikalge
schwindigkeit der gefederten Masse am linken Vorderrad, v3
eine Vertikalgeschwindigkeit der gefederten Masse am rechten
Hinterrad und v4 eine Vertikalgeschwindigkeit der gefederten
Masse am linken Hinterrad. vp bezeichnet eine Stampf- bzw.
Nickrate (pitch rate), vR bezeichnet eine Rollrate, ΔΘ
bezeichnet die Lenkwinkelgeschwindigkeit und Θ bezeichnet
den Lenkwinkel.
Außerdem wird die Stampfrate vp nach einer durchschnitt
lichen Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Vorder- und
den Hinterrädern errechnet, und die Rollrate vR bezeichnet
eine Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen den rechten und
den linken Rädern. Diese Raten können unter Anwendung der
folgenden Gleichungen abgeleitet werden.
vp = (v1 + v2-v3-v4)/2
vR = (v1 + v3-v2-v4)/2
vR = (v1 + v3-v2-v4)/2
Unter nochmaliger Bezugnahme auf Fig. 13 bestimmt die CPU 4b
in einem Schritt 105, ob ein absoluter Wert des erhaltenen
Steuersignals V größer als ein vorbestimmter Schwellenwert δ
ist.
Bei JA in dem Schritt 105 geht die Routine zu einem Schritt
106. Bei NEIN in dem Schritt 105 geht die Routine zu einem
Schritt 107.
In dem Schritt 106 bestimmt die CPU 4b, ob das Steuersignal
V einen positiven Wert anzeigt. Bei JA in dem Schritt
106 geht die Routine zu einem Schritt 108. Bei NEIN in dem
Schritt 106 geht die Routine zu einem Schritt 109.
In dem Schritt 107 beaufschlagt die CPU 4b die Treiberschal
tung zur Ausgabe eines Betriebssignals an den Schrittmotor 3
zur Steuerung des Stoßdämpfers SA zum Einstellen der weichen
Charakteristik SS.
Im Schritt 108 beaufschlagt die CPU 4b die Treiberschaltung
zur Ausgabe eines Betriebssignals an den Schrittmotor 3 zur
Steuerung des Stoßdämpfers in die harte Zugstufencharakte
ristik HS. Es ist festzuhalten, daß der Dämpfungskoeffizient
in der Zugstufe zu diesem Zeitpunkt des Schrittes 108
in ein Verhältnis zur Größe des Steuersignals V gebracht
wird.
Im Schritt 109 beaufschlagt die CPU 4b die Treiberschaltung
4c zur Ausgabe eines Betriebssignals an den Schrittmotor 3
zur Steuerung des Stoßdämpfers SA zum Einstellen der harten
Druckstufencharakteristik SH. Es ist festzuhalten, daß der
Dämpfungskoeffizient in der Druckstufe zu diesem
Zeitpunkt des Schrittes 109 in ein Verhältnis zur Größe des
Steuersignals V gebracht wird.
In dem Schritt 110 bestimmt die CPU 4b, ob das Merkzeichen
F = 1 ist. Bei JA im Schritt 110 geht die Routine zu einem
Schritt 111. Bei NEIN im Schritt 110 geht die Routine zu
einem Schritt 114.
Im Schritt 111 startet die CPU 4b einen Zeitgeber zum Messen
einer Zeit t.
In einem Schritt 112 bestimmt die CPU 4b, ob die gemessene
Zeit eine vorbestimmte Zeitdauer T0 erreicht. Bei JA im
Schritt 112 geht die Routine zu einem Schritt 113. Bei NEIN
im Schritt 112 geht die Routine zu dem Schritt 104.
In dem Schritt 113 setzt die CPU 4b das Merkzeichen F = 0.
In dem Schritt 114 erzeugt die CPU 4b das Steuersignal V,
wenn der Lenkzustand nicht besteht (AUS). In diesem Fall
werden die Koeffizienten in der obenstehenden Gleichung so
gesetzt, daß αf = αf, αr = αr und af = ar = 0.
Als nächstes wird nachfolgend ein Betrieb der vorstehend
beschriebenen bevorzugten Ausführungsform erläutert.
a) Wenn der Lenkzustand nicht besteht (AUS):
Wenn das Fahrzeug nahezu auf einer geraden Straße oder in
einem gleichbleibenden Kurvenradius (gleichförmiger Dreh
status) fährt, ist ein Produkt zwischen dem Lenkwinkel Θ und
der Lenkwinkelgeschwindigkeit ΔΘ verhältnismäßig klein, so
daß der in dem Schritt 102 definierte Lenkzustand nicht
besteht.
In diesem Fall wird in dem Schritt 114 das Steuersignal so
berechnet, daß die Koeffizienten in der Steuergleichung auf
αf = αf, αr = αr und af = ar = 0 gesetzt werden. In diesem
Fall beträgt ein auf den Lenkwinkel bezogener Korrekturwert
0, so daß der Dämpfungskoeffizient des Stoßdämpfers SA auf
der Basis der Vertikalgeschwindigkeit v der gefederten
Masse, der Stampfrate vp und der Rollrate vR gesteuert wird.
Ein derartiger Betriebszustand für den Fall des nicht beste
henden Lenkzustandes wird nachfolgend unter Bezugnahme auf
den in den Fig. 17(A) bis 17(B) dargestellten Zeitablaufplan
beschrieben.
Fig. 17(A) zeigt einen Zeitablaufplan des Steuersignals V
(das hauptsächlich der Vertikalgeschwindigkeit v der
gefederten Masse entspricht).
Fig. 17(B) zeigt einen Zeitablaufplan der Dämpfungskraft F
und der Relativgeschwindigkeit zwischen den Geschwindig
keiten der gefederten und der ungefederten Masse.
Fig. 17(C) zeigt einen Zeitablaufplan der Steuerrichtung des
Stoßdämpfers SA.
Fig. 17(D) zeigt einen Zeitablaufplan des an den Schritt
motor 3 ausgegebenen Betriebssignals (Dämpfungskoeffizient).
Wenn, wie in den Fig. 17(A) bis 17(D) gezeigt, der absolute
Wert des Steuersignals V den vorbestimmten Schwellenwert δ
nicht überschreitet, wird die Dämpfungskraftcharakteristik
in die weiche Charakteristik geregelt. Wenn sein absoluter
Wert den Schwellenwert δ überschreitet, ist die Dämpfungs
kraftcharakteristik derart, daß die harte Zugstufencharakte
ristik HS eingestellt ist, wenn das Steuersignal ein posi
tives Vorzeichen aufweist. Wenn dagegen das Steuersignal V
ein negatives Vorzeichen aufweist, ist die Dämpfungskraft
charakteristik in der harten Druckstufencharakteristik SH.
Außerdem wird der Dämpfungskoeffizient entsprechend der
Größe des Steuersignals V geregelt.
Wie vorstehend beschrieben, wird bei dieser Ausführungsform
die Dämpfungskraftcharakteristik auf der Grundlage des Vor
zeichens des Steuersignals V gewechselt. Wenn jedoch, wie in
Fig. 17(A) bis 17(D) gezeigt, das Vorzeichen des Steuersig
nals (angenähert entsprechend der Vertikalgeschwindigkeit v
der gefederten Masse) mit der Relativgeschwindigkeit über
einstimmt, d. h. daß die in dem Stoßdämpfer erzeugte Dämp
fungskraft in die Richtung weist, in welcher die Schwingung
erfolgt, wird die Richtung, in der der Kolbenhub erfolgt, in
den hohen Dämpfungskoeffizient geregelt. Wenn auf der
anderen Seite die Vorzeichen des Steuersignals V und der
Relativgeschwindigkeit nicht miteinander übereinstimmen,
d. h. wenn die Dämpfungskraft in der Richtung der aufgebrach
ten Schwingung wirkt, wird die Richtung, in der der Kolben
hub erfolgt, in den niedrigen Dämpfungskoeffizient geregelt
(das heißt unter Verwendung der "Sky Hook"-Theorie), um den
Einfluß der Straßenoberfläche zu unterdrücken und einen
hohen Fahrzeugkomfort zu erlangen.
Wie sich unter nochmaliger Bezugnahme auf die Fig. 17(A) bis
17(D) aus dem Fall ergibt, in dem die erste Steuerungsrich
tung für den Stoßdämpfer SA von der weichen Druckstufencha
rakteristik in die harte Zugstufencharakteristik gewechselt
wird, ist es nicht notwendig, die Dämpfungskraftcharakte
ristik beim Umschalten der Steuerungsrichtung des Stoßdämp
fers SA von der weichen Druckstufe auf die harte Zugstufe zu
ändern, wenn die Steuerung zum Einstellen der Druckstufe auf
weich erfolgt, vorausgesetzt, daß die harte Zugstufencharak
teristik bereits dahin geändert ist.
Auf diese Weise kann die betriebsabhängige Charakteristik
und die Haltbarkeit verbessert werden.
b) Wenn der Lenkzustand besteht (EIN) (|Θ · ΔΘ| < K, worin
K eine Konstante bedeutet):
Wenn das Fahrzeug versucht, von seiner Fahrspur in eine
andere Fahrspur zu wechseln, oder wenn das Fahrzeug eine
Slalombewegung ausführt, wird der Wert des Produkts aus
dem Lenkwinkel Θ und der Lenkwinkelgeschwindigkeit ΔΘ
größer, so daß der in dem Schritt 102 definierte Lenk
zustand besteht (EIN).
In diesem Fall werden, wie in dem Schritt 104 erfolgt, die
Koeffizienten in der Steuergleichung αf = αr = 0, af = af
und ar = ar, und die Steuergleichung wird zum Ermitteln des
Steuersignals V ausgerechnet.
In diesem Fall ist ein auf die Vertikalgeschwindigkeit der
gefederten Masse bezogener Term gleich 0 und der Dämpfungs
koeffizient des Stoßdämpfers SA wird auf der Grundlage der
Lenkwinkelgeschwindigkeit ΔΘ und dem Lenkwinkel Θ
geregelt.
Fig. 18(A) und 18(B) zeigen integrale Zeitablaufpläne, wenn
der oben beschriebene Lenkzustand besteht.
Fig. 18(A) zeigt den Zeitablaufplan des Lenkwinkels
Θ (ausgezogene Linie) und die Lenkwinkelgeschwindigkeit
ΔΘ (strichpunktierte Linie).
Fig. 18(B) zeigt den Zeitablaufplan des Steuersignals V,
wenn der Lenkzustand besteht (ausgezogene Linie), und V′,
wenn der Lenkzustand nicht besteht (sogenannte Sky Hook-
Steuerung).
Im einzelnen ist die Frequenz der Rollrichtung, die erzeugt
wird, wenn das Fahrzeug von seiner Fahrspur in eine andere
Fahrspur gewechselt ist oder wenn das Fahrzeug eine Slalom
bewegung ausführt, in dem Frequenzband wesentlich niedriger
als die Frequenzen etwa der Resonanz der gefederten Masse
und der Rollresonanz; der Lenkwinkel Θ und die Lenkwinkelge
schwindigkeit ΔΘ sind proportional zu einem Rollwinkel und
einer Rollrate.
Wenn somit die Dämpfungskraftsteuerung gemäß Fig. 19 während
der Lenkerbetätigung entsprechend einer Steuerschaltlinie
ausgeführt wird, ist die Steuerung derart, daß sie im Ver
hältnis zu dem Rollwinkel und der Rollrate geregelt wird, so
daß der Rollwinkel verringert werden kann.
Fig. 20 zeigt eine Lissajous′sche Figur der Dämpfungskraft
für den Fall, daß bei der bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung die Dämpfungskraftsteuerung während des Lenk
vorgangs erfolgt.
Wie aus Fig. 20 ersichtlich, kann eine Federkonstante jeder
Aufhängungseinheit verstärkt werden, und die verstärkte
Federkonstante erlaubt es, den Rollwinkel zu reduzieren. In
Fig. 20 bezeichnet eine unterbrochene Linie den Fall, in dem
das Steuersignal nur zu der Lenkwinkelgeschwindigkeit pro
portional ist. Im Fall der unterbrochenen Linie von Fig. 20
bleibt die Federkonstante unverändert.
In der bevorzugten Ausführungsform wird jede Aufhängungs
einheit zum Aufweisen der harten Zugstufencharakteristik HS,
der harten Druckstufencharakteristik SH und der weichen
Charakteristik SS gesteuert.
Es können jedoch auch solche Aufhängungseinheiten verwendet
werden, die die Dämpfungskraftcharakteristiken sowohl in der
Zugstufe als auch in der Druckstufe von weich nach hart und
umgekehrt ändern. In diesem anderen Fall muß die Relativge
schwindigkeit erfaßt werden, wenn die Schwingungsunter
drückung gesteuert wird.
Die Steuergleichung ist nicht auf die oben angegebene
Gleichung beschränkt. Die Stampfrate und/oder Rollrate in
den auf die Vertikalgeschwindigkeit v der gefederten Masse
bezogenen Termen können weggelassen werden.
Wenn in dieser Ausführungsform der Lenkzustand besteht
(EIN), werden die auf die Vertikalgeschwindigkeit der gefe
derten Masse bezogenen Termen auf Null gesetzt, um das
Steuersignal V abzuleiten. Es ist jedoch nicht immer not
wendig, die Dämpfungskraft mit solchen auf Null gesetzten
Termen zu steuern.
Da, wie vorstehend beschrieben, bei einem erfindungsgemäßen
Dämpfungssystem für Fahrzeuge das Steuersignal auf der
Grundlage des Lenkwinkels, der Lenkwinkelgeschwin
digkeit und des von der Einrichtung zum Erfassen des Ver
haltens der gefederten Masse, wie etwa dem G-Sensor, abge
leiteten Signals ermittelt wird, und da das ermittelte
Steuersignal zum Steuern der Dämpfungskraftcharakteristik
jedes Stoßdämpfers SA verwendet wird, wird die Dämpfungs
kraftcharakteristik für jede Aufhängungseinheit so ge
steuert, daß sie die Schwingungsdämpfungskraft in der Roll
richtung auf der Grundlage des Lenkwinkels und der Lenkwin
kelgeschwindigkeit erzeugt, die angenähert in derselben
Phase wie der Rollwinkel und die Rollrate liegen, so daß
derart auf die gesteuerte Dämpfungskraft eingewirkt wird,
daß die Federkonstante jeder Aufhängungseinheit erhöht wird
und der Rollwinkel verringert werden kann.
Ferner ist in dem Fall, daß jeder Stoßdämpfer SA so kon
struiert ist, daß er eine hohe Dämpfungskraftcharakteristik
auf einer der Hubseiten aufweist, die andere Hubseite auf
eine vorbestimmte niedrige Dämpfungskraftcharakteristik
festgelegt. Wenn in diesem Fall eine Einstellung, in der
eine der Hubseiten, in der die in Richtung der Schwingungs
unterdrückung ausgeübte Dämpfungskraft die hohe Dämpfungs
kraftcharakteristik aufweist, in eine Einstellung umgesetzt
wird, in der die erzeugte Dämpfungskraft in der Beaufschla
gungsrichtung der Schwingungen auf den Fahrzeugkörper ausge
übt wird, befindet sich die andere Hubseite in der niedrigen
Dämpfungskraftcharakteristik ohne eine Änderung der Dämp
fungskraftcharakteristik, so daß die Auftreffkraft der
Schwingungen gemindert wird. Auf diese Weise ermöglicht eine
einfache Steuerung die wirkungsvolle Einstellung der Charak
teristik und eine gute Haltbarkeit jeder Aufhängungseinheit
(Stoßdämpfer SA).
Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein System zum
Steuern der Dämpfungskraftcharakteristik von Stoßdämpfern,
von denen jeder zwischen eine gefederte und eine ungefederte
Masse eingesetzt ist, wobei ein Steuersignal zum Steuern der
Dämpfungskraftcharakteristik an einer Seite oder beiden
Seiten jedes Stoßdämpfers von einer Steuereinheit auf der
Grundlage eines Signals abgeleitet wird, das das Verhalten
der gefederten Masse angibt, eines Signals, das die Lenk
winkelverstellung des Fahrzeuglenksystems angibt, und eines
Signals, das die Lenkwinkelgeschwindigkeit des Fahrzeuglenk
systems angibt. Ferner weist eine Steuergleichung zum Er
mitteln des Steuersignalwertes mehrere Koeffizienten auf,
die in Abhängigkeit davon, ob ein vorbestimmter Lenkzustand
besteht, auf Null gesetzt werden.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und darge
stellte Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr sind im
Rahmen der Erfindung zahlreiche Abwandlungen möglich.
Claims (4)
1. System zum Steuern der Dämpfungskraftchrakteristik von Stoßdämpfern
(SA) eines Fahrzeugs, mit
- a) mehreren Stoßdämpfern (SA), von denen jeder zwischen die gefederte und eine ungefederte Masse des Fahrzeugs eingesetzt ist;
- b) einer ersten Einrichtung (3, 70) zum Abändern der Dämpfungskraftcharakteristik in der Zug- und/oder Druckstufe jedes Stoßdämpfers in Abhängigkeit von einem Steuersignal (Vi);
- c) einer zweiten Einrichtung (1) zum Erfassen der vertikalen Geschwindigkeiten (vi) an der gefederten Masse des Fahrzeugs;
- d) einer dritten Einrichtung (2) zum Erfassen eines Lenkwinkels (Θ) und einer Lenkwinkelgeschwindigkeit (ΔΘ) eines Fahrzeuglenksystems; und
- e) einer Steuereinheit (4b) zum Aufnehmen eines ersten Signals, das den Lenkwinkel(Θ) anzeigt, und eines zweiten Signals, das die Lenkwinkelgeschwindigkeit (ΔΘ) anzeigt, von der dritten Einrichtung (2), sowie eines dritten Signals, das die von der zweiten Einrichtung (1) erfaßten Vertikalgeschwindigkeiten (vi) der gefederten Masse anzeigt, und zum Erzeugen von unter Verwendung der Werte der ersten, zweiten und dritten Signals abgeleiteten Steuersignalen (Vi), welche an die erste Einrichtung übertragen werden, so daß die Dämp fungskraftcharakteristik jedes Stoßdämpfers (SAi) entsprechend dem zugeordneten Steuersignal (Vi) gesteuert wird,
- f) wobei jeder Stoßdämpfer (SA) in drei Steuerarten
einstellbar ist:
- a) eine variabel harte Zugstufe in Verbindung mit einer Druckstufe von vorbestimmter niedriger Dämpfung (HS);
- b) eine variabel harte Druckstufe in Verbindung mit einer Zugstufe von vorbestimmter niedriger Dämpfung (SH); und
- c) einer weichen Charakteristik (SS), bei der die Dämpfung sowohl der Zugstufe als auch der Druckstufe auf die vorbestimmte niedrige Dämpfung festgelegt ist,
- g) wobei ferner dann, wenn ein Wert des Steuersignals (Vi)
für einen Stoßdämpfer (SAi) einen positiven Wert aufweist
und einen vorbestimmten Schwellenwert (δ) übersteigt, die
Steuereinheit (4) das Steuersignal an die erste Einrichtung
so abgibt, daß der Stoßdämpfer (SAi) in die Einstellung der
harten Zugstufendämpfung (HS) gesteuert wird; jedoch dann,
wenn der Wert des Steuersignals zwischen positiven und
negativen Schwellenwerten (±δ) liegt, der zugehörige
Stoßdämpfer (SAi) auf die weiche Dämpfung (SS) gesteuert
wird; während dann, wenn der Wert des Steuersignals (Vi)
unter dem negativen Schwellenwert (-δ) liegt, der zugehörige
Stoßdämpfer (SAi) auf die harte Druckstufendämpfung (SH)
gesteuert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß - h) dann, wenn der Lenkzustand die Bedingung |Θ · ΔΘ| < K nicht erfüllt, das Steuersignal (Vi) für den entsprechenden Stoßdämpfer (SAi) auf der Grundlage des dritten Signals (vi) von der zweiten Einrichtung (1) abgeleitet wird, und wenn die Bedingung erfüllt ist, das Steuersignal (Vi) unter Verwendung mindestens des ersten und zweiten Signals (Θ, ΔΘ) von der dritten Einrichtung (2) erzeugt wird.
2. System zum Steuern der Dämpfungskraftcharakteristik an den
einzelnen Stoßdämpfern (SAi) eines Fahrzeugs nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuersignal für jeden
Stoßdämpfer durch Anwendung der folgenden Gleichungen
abgeleitet wird:
VFR = αf (v₁ + βfv₁ · vp + γfV₁ + γfv₁ · vR) +
af (ΔΘ + bf · Θ);
VFL = αf (v₂ + βfv₂ · vp - γfv₂ · vR) - af (ΔΘ + bfΘ);
VRR = αr (v₃ - βrv₃ · vp + γ₁v₃ · vR) + ar (ΔΘ + brΘ); und
VRL = αr (v₄ - βrv₄ · vp - γrv₄ · vR) - ar (ΔΘ + brΘ),worin bedeutet:
VFR das Steuersignal V für das rechte Vorderrad,
VFL das Steuersignal V für das linke Vorderrad,
VRR das Steuersignal V für das rechte Hinterrad,
VRL das Steuersignal V für das linke Hinterrad,
v₁ die Vertikalgeschwindigkeit der gefederten Masse am rechten Vorderrad,
v₂ die Vertikalgeschwindigkeit der gefederten Masse am linken Vorderrad,
v₃ die Vertikalgeschwindigkeit der gefederten Masse am rechten Hinterrad,
v₄ die Vertikalgeschwindigkeit der gefederten Masse am rechten Hinterrad,
vp die Nickgeschwindigkeit,
vR die Rollgeschwindigkeit,
ΔΘ die Lenkwinkelgeschwindigkeit,
Θ die Lenkwinkelverstellung,
wobei die Nickgeschwindigkeit vp und die Rollgeschwindigkeit vR aus folgenden Gleichungen abgeleitet werden:vp = (v1 + v2 - v3 - v4)/2
vR = (v1 + v3 - v2 - v4)/2.
VFL = αf (v₂ + βfv₂ · vp - γfv₂ · vR) - af (ΔΘ + bfΘ);
VRR = αr (v₃ - βrv₃ · vp + γ₁v₃ · vR) + ar (ΔΘ + brΘ); und
VRL = αr (v₄ - βrv₄ · vp - γrv₄ · vR) - ar (ΔΘ + brΘ),worin bedeutet:
VFR das Steuersignal V für das rechte Vorderrad,
VFL das Steuersignal V für das linke Vorderrad,
VRR das Steuersignal V für das rechte Hinterrad,
VRL das Steuersignal V für das linke Hinterrad,
v₁ die Vertikalgeschwindigkeit der gefederten Masse am rechten Vorderrad,
v₂ die Vertikalgeschwindigkeit der gefederten Masse am linken Vorderrad,
v₃ die Vertikalgeschwindigkeit der gefederten Masse am rechten Hinterrad,
v₄ die Vertikalgeschwindigkeit der gefederten Masse am rechten Hinterrad,
vp die Nickgeschwindigkeit,
vR die Rollgeschwindigkeit,
ΔΘ die Lenkwinkelgeschwindigkeit,
Θ die Lenkwinkelverstellung,
wobei die Nickgeschwindigkeit vp und die Rollgeschwindigkeit vR aus folgenden Gleichungen abgeleitet werden:vp = (v1 + v2 - v3 - v4)/2
vR = (v1 + v3 - v2 - v4)/2.
3. System zum Steuern der Dämpfungskraftcharakteristik an
den einzelnen Stoßdämpfern (SAi) eines Fahrzeugs nach Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dann, wenn die
Lenkzustands-Bedingung nicht erfüllt ist, αf = αf, αr = αr
und af = ar = 0 sind, und wenn die Lenkzustands-Bedingung
erfüllt ist, αf = αr = 0, af = af und ar = ar sind.
4. System zum Steuern der Dämpfungskraftcharakteristik an
den einzelnen Stoßdämpfern (SA) eines Fahrzeugs nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Einrichtung (1) einen Vertikal-G-Sensor für jeden
Stoßdämpfer (SAi) an dem Fahrzeugkörper aufweist, um die
Vertikalgeschwindigkeit der gefederten Masse zu bestimmen.
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