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Die
Erfindung bezieht sich auf medizinisch-chirurgische Sensoranordnungen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Insbesondere,
jedoch nicht ausschließlich, betrifft
die Erfindung Sensoranordnungen zur intercraniellen Druckmessung.
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Herkömmliche
Sensoranordnungen zur intercraniellen Druckmessung umfassen einen
elektrischen Drucksensor oder Druckumsetzer, welcher über eine
elektrische Leitung mit einer elektrischen Kupplung verbunden ist.
Die Kupplung ist von herkömmlicher
Bauart und wird zum Betrieb mit einer dazu passenden Kupplung verbunden,
welche wiederum über
eine elektrische Leitung mit elektrischen Überwachungsvorrichtungen verbunden
ist, die die gemessenen Druckwerte anzeigen oder abspeichern. Die
Anordnung wird wie folgt am Patienten angebracht. Durch den Schädelknochen
wird ein Loch gebohrt und mit einem Skalpell oder einem ähnlichen Instrument
werden zwei zueinander im Abstand stehende Einschnitte vorgenommen,
wodurch sich eine Untertunnelung der Haut und des subcutanen Gewebes
auf dem Schädelknochen
im Bereich des Loches ergibt. Das Ende einer Zange wird dann durch
den einen Einschnitt geschoben, so daß es innerhalb der Untertunnelung
verläuft
und aus dem zweiten Einschnitt heraussteht. Die Zange wird geöffnet, der Sensor
in den Griffbereich der Zange gebracht und die Zange wieder geschlossen.,
wobei sie den Sensor mit geringer Kraft greift. Daraufhin wird die
Zange durch die Untertunnelung zurück und aus dem ersten Einschnitt
herausgezogen, wobei sie den Sensor mitnimmt. Der Sensor wird dann
durch die Bohrung in den Kopf geschoben, so daß er sich zwischen der Dura
und dem Schädelknochen
befindet, wobei seine druckempfindliche Seite nach innen zeigt.
Der Sensor befindet sich nach der Einführung innerhalb des Schädelknochens,
wobei sein Anschlußkabel aus
dem zweiten Einschnitt hervorsteht.
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Bei
dieser Methode ist problematisch, daß der Drucksensor relativ empfindlich
ist und von der Zange häufig
beschädigt
wird. Dies kann zu einem Aussetzen des Sensors oder zu falschen
Druckangaben führen.
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Aus
der
DE 38 33 723 C2 ist
eine gattungsgemäße medizinisch-chirurgische
Sensoranordnung bekannt, die einen am vorderen Ende eines Katheterschlauches
angeordneten Sensor und einen am hinteren Ende des Katheterschlauches
vorgesehenen Anschluß für das Eingangskabel
eines Monitors oder Oszillographen enthält. Bei dieser zur intrauterinen Druckmessung
verwendeten Sensoranordnung wird jedoch der Sensor durch Verschiebung
des Katheterschlauches in den Körper
der zu untersuchenden Person eingeführt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Sensoranordnung der eingangs genannten
An zu schaffen, die auf einfache Weise und bei geringem Beschädigungsrisiko
mit einer Zange oder einem anderen Greifinstrument eingesetzt werden
kann.
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Gelöst wird
diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Ein
Ausführungsbeispiel
einer elektrischen, intercraniellen Drucksenoranordnung und ein
Verfahren zu deren Befestigung gemäß der vorliegenden Erfindung
werden im folgenden unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen
näher beschrieben.
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Diese
zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung
der Anordnung;
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2 einen Längsschnitt durch einen Teil der
Anordnung;
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3 einen Längsschnitt durch einen Teil der
Anordnung, welche an eine Überwachungsvorrichtung
angeschlossen ist;
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4 bis 7 das Verfahren zur Benutzung der Anordnung.
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Aus
den 1 und 2 ist ersichtlich, daß die intercranielle Drucksensoranordnung 2 eine
patientenseitige Anordnung 4 umfaßt, an deren Rückseite ein
Führungsstab 6 angebracht
ist.
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Die
patientenseitige Anordnung 4 umfaßt an ihrer rechten Seite einen
herkömmlichen
elektrischen Drucksensor 40, welcher an eine elektrische
Leitung 42 angeschlossen ist, die typischerweise etwa 100 mm
lang ist. Vier Drähte 44 innerhalb
der Leitung 42 erstrecken sich zu deren linkem Ende, wo
sie an eine elektrische Kupplung 46 geringen Querschnitts
angeschlossen sind. Der Querschnitt der Kupplung 46 ist aus
Gründen,
welche später
erläutert
werden, so gering wie möglich
zu halten.
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Die
Kupplung 46 ist mit der Leitung 42 über eine
isolierende, zylindrische Buchse 47 kreisförmigen Querschnitts
verbunden, welche einen Außendurchmesser
von etwa 4 mm sowie ein Außengewinde 48 aufweist.
Aus der Rückseite
der Buchse 47 steht eine zylindrische Metallhülse 49 hervor
und bildet einen ersten ringförmigen
Kontakt wo die Hülse am
Ende der isolierenden Buchse offen steht. Einer der Drähte 44 ist
mit der Hülse 49 an
deren vorderem Ende verlötet
oder auf andere Weise verbunden. Eine zweite Metallhülse 50 verläuft koaxial
mit der ersten Hülse 49 und
steht ein kurzes Stück über diese
heraus, wodurch sie einen zweiten ringförmigen Kontakt bildet. Beide
Hülsen
sind im Bereich ihrer Überlappung
durch eine zwischen ihnen befindliche Manschette 51 voneinander
isoliert. Die zweite Hülse 50 ist
an ihrem vorderen Ende mit einem weiteren Draht der Drähte 44 verbunden.
Eine dritte Metallhülse 52 bildet
einen dritten ringförmigen
Kontakt der Kupplung 46, indem sie über das hintere Ende der zweiten
Hülse 50 hervorsteht
und gegenüber
dieser mit einer zweiten isolierenden Manschette 53 elektrisch
isoliert ist. Ein dritter Draht der Drähte 44 ist mit dem
vorderen Ende dieser dritten Hülse 52 verbunden.
Der vierte Kontakt der Kupplung 46 wird durch einen koaxialen
Metallstab 57 gebildet, welcher über das hintere Ende der dritten
Hülse 52 hervorsteht
und gegenüber
dieser durch eine dritte isolierende Manschette 54 elektrisch
isoliert ist. Der vierte Draht der Drähte 44 ist mit dem
vorderen Ende des Stabs 47 verbunden. Weil die vier Kontakte 49, 50, 52 und 57 entlang
der Länge
der Kupplung axial zueinander beabstandet sind, kann der Durchmesser
der Kupplung minimal gehalten werden.
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Der
Führungsstab 6 kann
in verschiedener Weise ausgeführt
sein. Im allgemeinen umfaßt
er eine flexible Führung
mit einem Anschluß 62,
welcher an die Kupplung 46 der patientenseitigen Anordnung anschließbar ist.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Führung
als flexibler Kunststoffstab 60 aus Vollmaterial von etwa
50 mm Länge
ausgebildet. Alternativ hierzu kann ein Kunststoffrohr verwendet werden.
Der Anschluß 62 auf
dem Führungsstab 6 ist eine
zylindrische Kunststoffbuchse mit einem Innengewinde 64,
welches auf das Gewinde 48 der Buchse 47 aufschraubbar
ist. Das rechte Ende des Anschlusses 62 ist offen, so daß der Anschluß auf der
patientenseitigen Anordnung 4 befestigt werden kann. Das linke
Ende des Anschlusses 62 verjüngt sich in einer Verjüngung 66.
Der Führungsstab 6 wird
lediglich zum Einsetzen der patientenseitigen Anordnung 4 verwendet
und weist keinerlei elektrische Funktionen auf.
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Nach
der Anbringung des Drucksensors 40 in der oben beschriebenen
Weise wird der Führungsstab 6 entfernt
und beiseitegelegt. Die elektrische Verbindung zur Kupplung 46 wird,
wie es in 3 dargestellt
ist, über
ein Anschlußkabel 70 der Überwachungsvorrichtung
hergestellt. Dieses Kabel 70 umfaßt eine Leitung 71,
welche die Drucküberwachungseinheit 72 mit
der Kupplung 73 verbindet. Die Kupplung 73 der Überwachungsvorrichtung
weist eine äußere isolierende
Hülse 74 mit
einem Innengewinde 75 im Bereich ihres vorderen Endes auf.
In ihrem Innenraum weist die Hülse 74 vier
Stufen 76 bis 79 zunehmend geringeren Durchmessers
auf, welche den vier Kontaktbereichen 49, 50, 52 und 57 der patientenseitigen
Kupplung 46 entsprechen. Jede der Stufen 76 bis 79 hat
einen elektrischen Kontakt 83 bis 86, an welchen
entsprechende Drähte 87 der Leitung 71 angeschlossen
sind. Wenn die Kupplung 73 der Überwachungsvorrichtung auf
die patientenseitige Kupplung 46 aufgeschraubt wird, berühren die
Kontakte 83 bis 86 der Kupplung der Überwachungsvorrichtung
die Kontaktbereiche 49, 50, 52 und 57 der
patientenseitigen Kupplung, so daß der Sensor 40 elektrisch
mit der Überwachungsvorrichtung 72 verbunden
wird.
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Die
Drucksensoranordnung 2 wird gemäß der nun folgenden Beschreibung
eingesetzt, wobei Bezug auf die 4 bis 7 genommen wird.
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Es
werden, wie aus 4 ersichtlich
ist, zwei parallele Einschnitte 100 und 102 mit
Hilfe eines Skalpells 104 durch die Haut und das subcutane
Gewebe 106 über
dem Schädelknochen 108 vorgenommen.
Die Einschnitte 100 und 102 sind jeweils etwa 20
mm lang und weisen einen Abstand von etwa 40 mm zueinander auf.
Unterhalb des zweiten Einschnitts 102 wird eine Bohrung 109 durch
den Schädelknochen 108 gebohrt.
Im nächsten
Schritt wird, wie es in 5 dargestellt
ist, die gekrümmte
Vorderseite 110 einer Zange 112 durch den ersten
Einschnitt 100 eingeführt,
unter halb der Haut und des subcutanen Gewebes 106 verschoben
und dann so nach oben gedrückt,
daß sie
ein geringes Stück durch
den zweiten Einschnitt 102 hervorsteht. Die Handgriffe 114 der
Zange 112 werden dann auseinanderbewegt, so daß sich die
Vorderseite 110 ebenfalls ein geringes Stück öffnet. Das
linke Ende der Führung 60 auf
der Führungsvorrichtung 6 wird
dann zwischen die Klemmen der Vorderseite 110 der Zange
gebracht und die Zange 112 wird geschlossen, wodurch die
Führungsvorrichtung 6,
wie es in 6 dargestellt
ist, sicher ergriffen wird. Anschließend wird die Zange 112 zurückgezogen,
wobei sie die Führung 60 der
Führungsvorrichtung 6 durch
den Einschnitt 102 und unter die Haut 106 zieht.
Die Verjüngung 66 und
der geringe Querschnitt des Anschlusses 62 unter der Kupplung 46 ermöglichen
die Durchquerung des Einschnitts ohne Schwierigkeiten. Wenn die
Klemme 112 weiter zurückgezogen
wird, durchquert die Führungsvorrichtung 6 den
ersten Einschnitt 100, während die Leitung 42 durch
den zweiten Einschnitt 102 gezogen wird, bis der Drucksensor 40 dem
zweiten Einschnitt 102 nahe kommt. Die Zange 112 wird
dann geöffnet
und der Drucksensor 40 durch den Einschnitt in die Bohrung 109 geschoben
bis der Sensor sich innerhalb des Schädels, zwischen dem Schädelknochen
und der Dura, befindet und seine druckempfindliche Seite nach innen weist.
Die Führungsvorrichtung 6 wird
dann von der patientenseitigen Kupplung 46 abgeschraubt
und durch die elektrische Kupplung 73 ersetzt, wodurch der
Sensor 40 mit der Patientenüberwachungsvorrichtung 72 elektrisch
verbunden wird, wie es in 7 dargestellt
ist.
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Aus
dem voranstehenden ist ersichtlich, daß durch diese Methode der Drucksensor 40 nicht
ergriffen werden muß,
wodurch das Beschädigungsrisiko des
Sensor erheblich reduziert wird.
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Die
beschriebene Anordnung kann auch mit anderen Sensoren, beispielsweise
Temperatursensoren, chemischen Sensoren, Blutsauerstoffsensoren
usw. angewandt werden. Der Sensor und das Kabel müssen nicht
elektrisch, sondern können
auch optisch arbeiten, wobei in diesem Fall die Kupplung eine optische
Kupplung wäre.