DE4331265C2 - Stromwandler für elektrische Leiter - Google Patents
Stromwandler für elektrische LeiterInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stromwandler für elektrische Leiter, wie
Schienen, Kabel und Freileitungen, der eine von einem Gehäuse umgebene
Induktionsspule aufweist, wobei die Induktionsspule ein U-förmiges Eisenjoch
umschließt, und wobei auf dem einen Jochschenkel des Eisenjoches ein
Rückschlußeisen zwischen einer Öffnungsposition und einer Schließposition
schwenkbar gelagert ist.
Derartige Stromwandler dienen zur Messung von Belastungen eines Leiters innerhalb
Energieversorgungssystemen. Dazu wird das Eisenjoch auf den Leiter aufgesetzt. Die
Induktionsspule erfaßt dann das Magnetfeld des stromführenden Leiters, wobei der
Leiter in diesem System eine Primärspule mit einer Windung darstellt.
Ein Stromwandler der genannten Art ist aus der DE-PS 576 994, Abb. 1 bekannt. Das
U-förmige Eisenjoch trägt am Ende eines seiner beiden Jochschenkel ein derart
schwenkbares Schlußstück (Rückschlußeisen), dass dieses durch Federkraft
selbsttätig in einer Schließposition gehalten wird, in der es die Öffnung zwischen den
beiden Enden der gegenüber liegenden Jochschenkel schließt. Die Lagerung des
Schlußstückes ist so ausgebildet, dass es pendelartig in beide Richtungen gegen die
Federkraft bewegt werden kann und nachfolgend federkraft-bedingt wieder in die
Schließposition zurückkehrt. Hierdurch erfolgt ein Öffnen selbsttätig beim Aufsetzen
auf den jeweiligen Leiter, und wenn sich der Leiter innerhalb des vom Joch
umschlossenen Bereichs befindet, wird das Schlußstück selbsttätig federkraft-bedingt
geschlossen. Der Leiter befindet sich dann - je nach seiner Querschnittsgröße - mit
mehr oder weniger großem Spielabstand (Luftspalt) innerhalb des Joches.
Das DE-GM 19 20 450 beschreibt einen Zangen-Stromwandler, bei dem ein Schenkel
des Joches nach Art einer Zange wippenartig gelagert ist. Dieser Wandler kann somit
nach manuellem Öffnen auf den Leiter aufgesetzt werden. Ein Schließen erfolgt dann
nach Lösen des zu betätigenden Jochschenkels durch die Kraft einer Feder.
Die US-PS 4 456 873 beschreibt einen weiteren Stromwandler für den genannten
Zweck, wobei das im wesentlichen rechteckige Joch an einer Verbindungsstelle im
Bereich neben der Spule geöffnet und unter Verformung auf den jeweiligen Leiter
aufgesetzt und dann wieder geschlossen werden kann. Dazu werden zwei Stangen
benötigt. Innerhalb des Joches ist eine Schraubenfeder derart angeordnet, dass diese
im aufgesetzten Zustand den Leiter in Richtung der Spule preßt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stromwandler der
gattungsgemäßen Art zu schaffen, der auf einfache Weise auf einen Leiter aufgesetzt
und auch wieder gelöst werden kann, wobei ein guter Sitz des Stromwandlers auf dem
Leiter weitgehend unabhängig vom jeweiligen Leiterquerschnitt bzw. -durchmesser
erreicht werden soll. Dies bedeutet, dass der Stromwandler für einen großen Leiter-
Durchmesserbereich geeignet sein soll.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass das Rückschlußeisen U-förmig
ausgebildet und im Bereich einer seiner Knickstellen an dem einen Jochschenkel des
Eisenjoches gelagert ist, dass im Gehäuse Federn verankert sind, und dass der Leiter
beim Aufschieben des Stromwandlers das Rückschlußeisen über dessen einen
Schenkel aus der Öffnungsposition in die Schließposition bewegt und in dieser
Stellung durch die Federn gehalten ist.
Indem das Rückschlußeisen im Bereich einer seiner Knickstellen schwenkbeweglich
am freien Ende des einen Jochschenkels gelagert ist, gelangt in der Öffnungsposition
das Rückschlußeisen mit einem seiner Schenkel zur Anlage an dem Leiter, so dass
beim weitergehenden Aufsetzen über diesen am Leiter anliegenden Schenkel eine
Schwenkbewegung des Rückschlußeisens in seine Schließposition bewirkt wird. Die
Federn drücken dann den Leiter gegen den Schenkel des Rückschlußeisens und
halten dieses folglich in der Schließposition. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Federn
als Schenkelfedern ausgebildet sind, weil diese einen großen Federwinkel
gewährleisten, um Leiter mit unterschiedlichen Durchmessern anpressen zu können.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den
Unteransprüchen enthalten.
Ein Ausführungsbeispiel wird anhand von Fig. 1-9 der
Zeichnung erläutert.
Fig. 1 zeigt den Stromwandler von der Seite,
Fig. 2 eine Vorderansicht im Schnitt,
Fig. 3 von unten,
Fig. 4 von der anderen Seite,
Fig. 5 von vorn im Funktionszustand
Fig. 6 von oben,
Fig. 7 einen offenen Wandler vor dem Eindringen des Leiters,
Fig. 8 einen Wandler in halbgeschlossener Stellung,
Fig. 9 einen geschlossenen, den Leiter umfassenden Wandler.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Isolierstoffgehäuse bezeichnet, an dem
eine Grifföse 1a schwenkbar gelagert ist. In das Gehäuse 1 ist
ein U-förmiges Eisenjoch 2 eingesetzt, auf dessen einem Jochschenkel 2a ein U-förmiges
Rückschlußeisen 3 schwenkbar gelagert ist. Zur Lagerung dient
ein Scharnier 4a, 4b, das mit Nieten 5a, 5b an dem Jochschenkel 2a und
dem Rückschlußeisen 3 im Bereich einer seiner Knickstellen befestigt ist.
Links und rechts von Joch 2 und Rückschlußeisen 3 sind Schen
kelfedern 6 und 7 sichtbar, die auf einer Drehachse AB ge
lagert sind.
Fig. 2 stellt die Vorderansicht des Wandlers im Schnitt dar.
In das wannenförmige Gehäuse 1 ist das Joch 2 mit einer um
dieses Joch herumgewickelten Spule 11 eingesetzt. Joch und
Spule werden durch eine Vergußmasse 13 befestigt und ge
schützt. Das Rückschlußeisen 3 ist in der Schließposition dar
gestellt. Die Federn 6, 7 drücken einen großen, kreisrunden Leiter
10 gegen den linken Schenkel 3a des Rückschlußeisen 3. Da
durch wird der rechte Jochschenkel 3b des Rückschlußeisens satt
gegen den rechten Jochschenkel 2b des Joches 2 gepreßt. Die Folge
ist ein guter magnetischer Kraftfluß zwischen den Teilen des
Eisenkreises und eine innige Kopplung zwischen dem primären
Leiter 10 und der sekundären Wandlerspule 11.
Jede primäre Magnetfeldänderung induziert so in der Meßspule
11 eine definierte Spannung, die abgeleitet und angezeigt
werden kann.
Das herausgeführte Meßkabel ist mit 12 bezeichnet. Die aus
Draht gebogene Öse 1a ist mit Hilfe von angeformten Lager
schilden 8, 9 an dem Boden des Gehäuses 1 befestigt.
Wenn man den Wandler mit Hilfe der Öse 1a nach unten zieht,
drückt der Leiter 10 das Rückschlußeisen 3 in die Öffnungs
position entsprechend Fig. 7, bis ein mit dem Schenkel 3a
verbundener Querstift 14 gegen die Rastnasen 6a, 7a der Federn 6, 7
stößt.
Fig. 3 zeigt das Kunststoffgehäuse 1 von unten. Aus der
Fläche ragen Lagerschilde 8, 9 heraus, die die Öse 1a
tragen. Das Meßkabel 12 ist seitlich herausgeführt und zu
sammen mit der Spule so eingegossen, daß die Teile gegen
Witterungseinflüsse geschützt sind.
Fig. 4 zeigt den Stromwandler von der anderen Seite. Da die
Schenkelfedern 6, 7 in einem Winkelbereich von etwa 90° wirksam
sein müssen, benötigen sie eine Vielzahl von Schraubenwin
dungen, die durch das Eisenjoch 2 verdeckt sind. Die abge
winkelten Enden 6b, 7b der Federn 6, 7 sind durch Bohrungen
in dem Joch 2 hindurchgesteckt.
Die Vorderansicht des Wandlers nach Fig. 5 zeigt, daß der
Leiter 10 den Raum zwischen Gehäuse, Joch und Rückschluß fast
völlig ausfüllt.
Ein weiteres Beispiel mit einem viel kleineren Leiter 10' ist
mit unterbrochenen Linien angedeutet. Die weit nach links ge
neigte Feder ist mit 6' bezeichnet. Auch bei sehr kleinem Lei
ter erfüllt sie noch ihre Funktion, den Leiter gegen Rück
schlußeisen und Joch zu pressen, so daß der Eisenkreis ge
schlossen ist.
Das Anpressen kleiner Leiter gegen den linken Schenkel 3a des
Rückschlußeisens 3 wird noch dadurch verbessert, daß die Ober
seite des Gehäuses 1 leicht nach links abgeschrägt ist. Die
Teile des Wandlers sind so beschaffen, daß man ihn auch auf
rechteckige Stromschienen oder beliebig gestaltete Vielader
kabel aufschieben kann.
Da die Meßspule 11 gegenüber dem Eisenkreis und dem Leiter gut
isoliert werden kann, ist eine Isolation des Leiters 10 nicht
erforderlich, wenn die Signalverarbeitung und/oder Anzeige
direkt am Wandler erfolgt. Als optisches Anzeigeelement am
Wandler könnte eine Leuchtdiode dienen. Zur akustischen Mel
dung wäre ein Schallgeber zu integrieren.
Wenn man bei nicht isolierten Hochspannungsleitern den Anzei
geort verlegen will, kann die Distanz zum Ort des Wandlers mit
Hilfe eines Fiber-Optik-Leiters überbrückt werden.
Fig. 6 stellt eine Draufsicht auf den geschlossenen Wandler
dar. Die Federn 6 und 7 nehmen die Position wie in Fig. 5
ein, also bei eingelegtem Leiter. Ohne Leiter würden sie flach
auf dem Gehäuse 1 aufliegen. Der Stift 14 ragt seitlich weit
über das Rückschlußeisen 3 hinaus, damit er beim Öffnen des
Wandlers die Federn 6 und 7 kontaktieren kann.
Als Vergußmasse für die Spule 11 kommt ein Zweikomponenten-
Gießharz infrage, das das Gehäuse mit dem Eisenkreis fest
verbindet und zugleich die Spule vor jedem Witterungseinfluß
schützt. Die Spulenenden sind mit dem Meßkabel 12 verbunden,
dessen Ende feuchtigkeitsdicht eingebettet ist.
Der beschriebene Stromwandler wird mit einer Schaltstange
montiert, deren Verstellhaken in die Grifföse 1a einrastet.
Das Rückschlußeisen 3 wird in die Öffnungsposition hochgeklappt, also um etwa 100°
gedreht, wenn der Wandler auf einen Leiter aufgeschoben
werden soll.
Fig. 7, 8 und 9 zeigen in drei Momentaufnahmen den Beginn des
Aufschiebens, den Punkt der maximalen Auslenkung der Federn 6, 7
und den Endzustand des vom Wandler umfaßten Leiters 10.
Wenn der Leiter 10 in das Rückschlußeisen 3 eindringt, kippt
er dieses Eisen über den Schenkel 3a unter Verformung der Federn 6, 7 nach rechts,
bis sich der Eisenkreis entsprechend Fig. 9 völlig schließt.
In diesem Zustand drücken die Federn 6, 7 den Leiter 10 gegen
den Schenkel 3a und der Wandler ist funktionsfähig.
An der integrierten Wandlerspule fällt eine Spannung an, die
dem Primärstrom in dem Leiter 10 proportional ist. Der Meß
wert wird über das Meßkabel 12 in eine Auswertestation über
tragen.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbei
spiel beschränkt. Die Anpassung des Wandlers an verschiedene
Leiterdurchmesser kann man auch dadurch verwirklichen, daß
man an zwei gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses mehrere
alternativ nutzbare Aussparungen für die Verankerung der Fe
dern vorsieht. Der Wandler kann dann durch Umstecken der Fe
dern, vorzugsweise Blattfedern, den verschiedenen Leiterdurch
messern leicht angepaßt werden.
Um die Federn gegen Herausfallen zu sichern, können seitlich
Deckel angebracht werden, die die Aussparungen abdecken, so
daß sie nur noch in Austrittsrichtung der Federn offen sind.
Zur Befestigung der Deckel können Hinterschneidungen, insbe
sondere Schwalbenschwanzprofile, benutzt werden.
Der große Vorteil des neuartigen Stromwandlers besteht darin,
daß er, mit einem Minimum an Bauteilen auskommend, mit Hilfe nur
einer Schaltstange aus sicherer Entfernung montierbar und
demontierbar ist und daß man sich mit einer Ausführungsform
verschiedenen Leiterdurchmessern anpassen kann.
Bei dem beschriebenen Stromwandler wird das Meßsignal, eine
Spannung, mit Hilfe eines Meßkabels 12 in eine Meßstation
weitergeleitet.
Alternativ kann die Signalverarbeitung unmittelbar am Meß
wandler erfolgen. Hierzu wird das Wandlergehäuse so weit ver
größert, daß man darin beispielsweise einen mit Blinklicht
versehenen Kurzschlußanzeiger unterbringen kann.
Das Gehäuse erhält dann ungefähr die Form eines Würfels, der
an seiner Unterseite die Grifföse und eine Blinkdiode trägt.
Zusätzlich kann in die Unterseite ein wasserdichter Schraub
deckel integriert werden, so daß ein Batteriewechsel leicht
möglich ist.
1
Gehäuse
1
a Öse
2
Eisenjoch
2
a linker Schenkel
2
b rechter Schenkel
3
Rückschlußeisen
3
a linker Schenkel
3
b rechter Schenkel
4
a,
4
b Scharnier
5
a,
5
b Nieten
6
,
7
Federn
7
a Rastnase
6
b,
7
b abgewinkeltes Federende
8
,
9
Lagerschilde
10
Kabel oder Leiter
11
Spule
12
Meßkabel
13
Vergußmasse
14
Querstift
AB Drehachse
AB Drehachse
Claims (8)
1. Stromwandler für elektrische Leiter (10), wie Schienen, Kabel und Freileitungen,
der eine von einem Gehäuse (1) umgebene Induktionsspule (11) aufweist,
wobei die Induktionsspule (11) ein U-förmiges Eisenjoch (2) umschließt und
wobei auf dem einen Jochschenkel (2a) des Eisenjochs (2) ein
Rückschlusseisen (3) zwischen einer Öffnungsposition und einer
Schließposition schwenkbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlusseisen (3) U-förmig
ausgebildet und im Bereich einer seiner Knickstellen an dem einen
Jochschenkel (2a) des Eisenjoches (2) gelagert ist,
dass im Gehäuse (1) Federn (6, 7) verankert sind, und
dass der Leiter (10) beim Aufschieben des Stromwandlers das Rückschlusseisen (3) über seinen einen Schenkel (3a) aus der Öffnungsposition in die Schließposition bewegt und in dieser Stellung durch die Federn (6, 7) gehalten ist.
dass im Gehäuse (1) Federn (6, 7) verankert sind, und
dass der Leiter (10) beim Aufschieben des Stromwandlers das Rückschlusseisen (3) über seinen einen Schenkel (3a) aus der Öffnungsposition in die Schließposition bewegt und in dieser Stellung durch die Federn (6, 7) gehalten ist.
2. Stromwandler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (6, 7) als
Schenkelfedern mit großem Federwinkel ausgebildet sind, die das offene
Rückschlusseisen (3) in einer Raststellung festhalten und in der Schließposition
einen Leiter (10) beliebigen Durchmessers gegen das geschlossene
Rückschlußeisen (3) pressen.
3. Stromwandler nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das aus Kunststoff bestehende
Gehäuse (1) an seiner Unterseite eine Öse (1a) zur Anbringung einer
Schaltstange aufweist.
4. Stromwandler nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) an seiner
Oberseite eine Wanne aufweist, in der die Spule (11) mit dem sie
durchdringenden Jochschenkel (2) eingegosssen ist.
5. Stromwandler nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlußeisen (3) über ein
Scharnier (4a, 4b) mit dem einen Jochschenkel (2a) verbunden ist, und dass die
Drehachse (AB) der Schenkelfedern (6, 7) diagonal gegenüber in der Nähe des
anderen Jochschenkels (2b) liegt.
6. Stromwandler nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite des Gehäuses (1)
leicht in Richtung des einen Jochschenkels (2a) abgeschrägt ist, um kleinere
Leiter optimal anpressen zu können.
7. Stromwandler nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse an zwei gegenüber
liegenden Seiten mehrere alternativ nutzbare Aussparungen für die Federn
aufweist, so dass der Wandler durch Umstecken der Federn verschiedenen
Leiterdurchmessern anpaßbar ist.
8. Stromwandler nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federn in ihren Aussparungen
durch Deckel gesichert sind, die über Schwalbenschwanzprofile mit
dem Gehäuse verbunden sind.
Priority Applications (2)
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R071 | Expiry of right |