Schaltschrank, bei dem aus einer Öffnung einer Schaltschrankwand oder einer
Schaltschranktür ein Auszug mittels Führungselementen ausziehbar
untergebracht ist, wobei auf dem Auszug eine Tastatur abstellbar ist, und
wobei der Auszug eine Blende trägt, die bei eingeschobenem Auszug
die Öffnung abdeckt.
Ein derartiger Gegenstand ist aus der DE 41 03 843 A1 bekannt. In dieser
Druckschrift ist ein Schaltschrank mit einem Schrankfach beschrieben, in dem
ein Auszug ausziehbar untergebracht ist. Der Auszug ist schubladenartig aus
gebildet und trägt die Tastatur. Die Blende, die bei eingeschobenem Auszug die
Öffnung abdeckt in die der Auszug einschiebbar ist, kann in Richtung auf die
Tastatur hin abgeklappt werden. Dadurch ist die Tastatur leicht zugänglich. Bei
solchen Schaltschränken erweist es sich als nachteilig, daß für den Einsatz
etwaiger Zusatzelemente, wie z. B. einer Computermaus nicht ausreichend
Arbeitsfläche zur Verfügung steht.
Die DE 91 02 541 U1 zeigt einen Schaltschrank mit einem Schrankfach. Das
Schrankfach ist mittels eines um eine horizontale Achse schwenkbaren Deckels
verschließbar. Im abgeklappten Zustand weist der Deckel, dem Benutzer zuge
kehrt einen erhöhten Abschnitt auf, auf dem eine Tastatur abstellbar ist.
Zwischen dem erhöhten Abschnitt und dem Deckel ist eine ausziehbare Arbeits
platte untergebracht. Die Arbeitsplatte kann parallel zu dem Deckel waagerecht
ausgezogen werden. Abhängig von der Größe einer Bedienperson und der An
ordnung eines solchen Schrankfaches an einem Schaltschrank läßt die waage
recht ausziehbare Arbeitsplatte ein ergonomisch günstiges Arbeiten mit den
zusätzlichen Bedieneinheiten oftmals nicht zu.
Aus dem Firmenprospekt "Rittal PC-Schranksysteme mit Neuheiten 92" ist ein
der DE 91 02 541 U1 ähnlicher Schaltschrank mit einem Schrankfach bekannt,
das mittels eines abklappbaren Deckels verschlossen werden kann. Jedoch sind
hier keine zusätlich ausziehbaren Arbeitsplatten vorgesehen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Schaltschrank mit ausziehbarem Auszug so
weiterzubilden, daß auf einfache Art und Weise eine zusätzliche Arbeitsplatte
geschaffen wird, die bei ausgezogenem Auszug einer Bedienperson ergo
nomisch günstig zugänglich gemacht werden kann.
Diese Aufgabe der Erfindung wird mit den im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
Demgemäß ist also vorgesehen, daß die Tastatur auf einem erhöhten Abschnitt
des Auszuges abstellbar ist, in dem mindestens eine waagerecht
ausziehbare Arbeitsplatte untergebracht ist und daß die Arbeitsplatte im
ausgezogenen Zustand winklig gegenüber dem Auszug, dem Bediener zugekehrt
verstellbar ist.
Damit kann sich eine Bedienperson bei ausgezogenem Auszug mit einer einzigen
Handbewegung eine zusätzliche Arbeitsplatte schaffen, auf der zusätzliche
Bedienelemente wie z. B. eine Computermaus gehandhabt werden können. Um
eine ergonomisch günstige Handführung beim Bedienen der zusätzlichen Bedien
einheiten zu erreichen, kann die Arbeitsplatte im ausgezogenen Zustand winklig
verstellt werden. Diese Verstellung kann entweder stufenlos oder gerastet
erfolgen.
Es ist vorgesehen, mehrere Arbeitsplatten in dem Podest ausziehbar unterzu
bringen, dann kann sich der Bediener Arbeitsplatten in für ihn günstige
Positionen ausziehen und sich beispielsweise neben der Arbeitsfläche für die
Mouse auch noch zusätzliche Ablagen verfügbar machen.
Die Tastatur selbst kann mit dem Auszug fest verbunden oder nur lose auf
diesen aufgesetzt sein.
Für das Ausziehen der Arbeitsplatten sind verschiedene
Lösungsvarianten denkbar. Es ist beispielsweise möglich, daß
die Arbeitsplatte(n) nach vorne und/oder seitlich ausziehbar
ist (sind).
Wie bereits erwähnt, können mehrere Arbeitsplatten verwendet
sein. Dann kann der Bediener den jeweiligen Anforderungen
entsprechen eine beliebige zusätzliche Arbeitsfläche ausziehen.
Günstig ist es beispielsweise in diesem Zusammenhang auch,
daß ein Rechts- bzw. Linkshänder sich entsprechend eine rechte
oder linke Arbeitsplatte ausziehen kann.
Nach einer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Blende auf
den Auszug abklappbar ist, und daß die Arbeitsplatte nach vorne
über die Blende ausziehbar ist.
Wenn die Blende eingeklappt ist, ist der Zugang zur Tastatur
erleichtert. Ist in diesem Fall z. B. vorgesehen, daß eine
Arbeitsplatte nach vorne ausgezogen werden soll, dann kann
die Arbeitsplatte über die eingeklappte Blende gezogen werden.
Hierbei muß die Arbeitsplatte in dem erhöhten Abschnitt des
Auszuges gegenüber der eingeklappten Blende erhöht untergebracht
werden.
Eine Ausgestaltung eines Schaltschrankes sieht vor, daß die
Führungselemente als mindestens zweiteilige Teleskopschienen
ausgebildet sind, die beidseitig am Auszug angebracht sind.
Damit sind kostengünstige Führungselemente verwendet, die auch
die Auszugbewegung des Auszuges in seiner Endstellung begrenzen.
Ist vorgesehen, daß der erhöhte Abschnitt von vorne nach hinten
eine zunehmende Höhe aufweist und nach oben mit einer
Abstellplatte für die Tastatur abgeschlossen ist, dann nimmt
die abgestellte Tastatur eine für die Bedienung vorteilhafte
geneigte Stellung ein.
Soll eine Arbeitsplatte nach vorne ausgezogen werden, dann
wird die Ausziehbewegung der Arbeitsplatte beispielsweise
dadurch erreicht, daß die Seitenwände des erhöhten Abschnittes
mit Führungsdurchbrüchen versehen sind, in denen Führungsansätze
der Arbeitsplatte geführt sind, wobei die Anschläge gleichzeitig
die Einschub- und die Auszugsbewegung begrenzen können.
Die Vorderfront des erhöhten Abschnittes weist einen Schlitz
zur Durchführung der Arbeitsplatte auf.
Die Verwendung der Arbeitsplatte als Mouse-Verstellfläche wird
dadurch begünstigt, daß die Arbeitsplatte mit einer Gummimatte
belegt und als Verstellfläche für eine "Mouse" verwendet ist.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
der Auszug mit den Teleskopschienen in einem vorne offenen
Kasten untergebracht ist, der zwischen vertikalen Trägern des
Schaltschrankes befestigt ist. Damit ist die Tastatur, die
auf dem Auszug abgestellt ist, im eingeschobenen Zustand des
Auszuges gesichert im Schaltschrank untergebracht. Die
vertikalen Rahmenschenkel ermöglichen eine stabile Fixierung
des Kastens.
Ist ein Schaltschrank nach der Erfindung so ausgebildet, daß
die Blende sich über die vertikalen Träger erstreckt und mittels
Schließelementen an diesen in einer Schließstellung festlegbar
ist, dann überdeckt die Blende die entsprechenden Partien der
Rahmenschenkel. Damit ist zum einen ein optischer Abschluß
erreicht. Zum anderen kann die Blende an den Rahmenschenkeln
abgedichtet angelegt sein, so daß auf einfache Weise eine staub- und/oder
feuchtigkeitsdichte Unterbringung der Tastatur im Schaltschrank möglich ist.
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß die Blende in der hochgeklappten
Stellung arretierbar ist und daß diese Arretierung mittels Auslöseelementen
aufhebbar ist.
Ist vorgesehen, daß die Arbeitsplatte ein Teil des Abschnittes oder des
Auszuges ist, dann kann die Arbeitsplatte als integrierter Bestandteil des
Abschnittes oder des Auszuges gefertigt werden.
Ein günstige Ergonomie ist nach der Erfindung dadurch erreicht, daß der
Auszug in eine im wesentlichen waagrechte Arbeitsstellung ausziehbar ist und
daß die Arbeitsplatte waagrecht ausziehbar ist und in der ausgezogenen Stel
lung winklig gegenüber dem Auszug verstellbar ist. Die Arbeitsplatte kann dem
Bediener zugekehrt noch begrenzt verstellt werden, so daß eine vorteilhafte
Handhabung bei der Bedienung einer Mouse erzielt wird. Die Verstellbewegung
kann stufenlos oder gerastert in einzelnen Teil-Verstellbewegungen erfolgen (in
den Zeichnungen nicht dargestellt).
Damit die Arbeitsplatte schnell und einfach ausgezogen werden kann, ist
vorgesehen, daß die Arbeitsplatte ein Griffstück aufweist.
Eine kostengünstige Ausgestaltung sieht in diesem Zusammenhang beispiels
weise vor, daß das Griffstück als Griffleiste ausgebildet und an der Arbeitsplatte
einstückig abgekantet ist und daß die Griffleiste als Anschlag die Einschub
bewegung der Arbeitsplatte begrenzt. Dadurch, daß die Griffleiste einen
Anschlag für die Einschubbewegung definiert, kann die
Arbeitsplatte stets in die gleiche Stellung eingeschoben werden.
Damit die Arbeitsplatte nicht zu weit ausgezogen wird, ist
vorgesehen, daß auch die Auszugsbewegung der Arbeitsplatte
mittels eines Anschlages begrenzt ist.
Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung den ausgezogenen
Auszug mit Tastatur bei hochgeklappter Blende,
Fig. 2 in perspektivischer Darstellung den ausgezogenen
Auszug mit Tastatur, eingeklappter Blende und
ausgezogener Arbeitsplatte, und
Fig. 3 in perspektivischer Darstellung einen Auszug mit
eingeklappter Blende und seitlich ausgezogenen
Arbeitsplatten.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 ist der Auszug
20 mit den als Führungselemente ausgebildeten Teleskopschienen
21 in einem vorne offenen Kasten 10 untergebracht, der an zwei
vertikalen Trägern 11 und 12, z. B. den beiden vorderen
vertikalen Rahmenschenkeln eines Rahmengestelles eines
Schaltschrankes befestigt ist. Dabei können Dichtungsstege
der vertikalen Rahmenschenkel und horizontale Abschlußleisten
oder Abschlußabkantungen 13 und 14 des Kastens 10 die Abdichtung
zur Blende 23 des eingeschobenen Auszuges 20 übernehmen. Im
hinteren Bereich des Auszuges 10 befindet sich ein erhöhter
Abschnitt 22, der in seiner Höhe nach hinten zunimmt. Auf der
geschlossenen Oberseite des Abschnittes 22 wird die Tastatur
40 abgestellt. Der Abschnitt 22 hat in seinen Seitenwänden
langlochartige Führungsdurchbrüche 24, in der Führungsansätze 32
einer Arbeitsplatte 30 verstellbar geführt sind. Die
Führungsansätze 32 begrenzen gleichzeitig die Einschub- und
Auszugsbewegung der Arbeitsplatte 30, die durch einen Schlitz
in der Vorderseite des Abschnittes 22 geführt ist. Die
Vorderkante der Arbeitsplatte 30 ist mit einem Griffstück 31
versehen, das die Handhabung der Arbeitsplatte 30 erleichtert.
An der Vorderkante des Auszuges 20 ist eine Blende 23
angebracht, die auf den Auszug 20 eingeklappt werden kann,
wie Fig. 2 zeigt. Die Blende 23 wird in der hochgeklappten
Stellung arretiert. Die Arretierung kann mittels
Auslöseelementen 26 aufgehoben werden, so daß die Blende 23
eingeklappt werden kann. Mit Schließelementen 15 und 25 kann
bei hochgeklappter Blende 23 und eingeschobenem Auszug 20 eine
Schließstellung erreicht werden.
Aus dem Abschnitt 22 kann über den Schlitz der Vorderseite
die Arbeitsplatte 30 in einer Hölle ausgezogen werden, so daß
sie über der eingeklappten Blende 23 zu liegen kommt, wie Fig. 2
erkennen läßt. Die Arbeitsplatte 30 schließt sich dann
unmittelbar an die Vorderseite der Tastatur 40 an, wobei nur
ein sehr kleiner Absatz an der Übergangsstelle entsteht. Die
Oberseite der Arbeitsplatte 30 ist mit einer Gummimatte belegt
und kann vorzugsweise als Verstellfläche für eine "Mouse" 33
verwendet werden.
Ist die Arbeitsplatte 30 in den erhöhten Abschnitt 22 des
Auszuges 20 eingeschoben, dann kann die Blende 23 wieder
hochgeklappt und in dieser Stellung arretiert werden. Nach
dem Einschieben des Auszuges 20 verschließt die Blende 23 das
belegte Schrankfach, wobei die Blende 23 die Träger 11 und
12 überdeckt und an diesen festgelegt wird. Dabei kann mit
den Schließelementen 15 und 25 die Schließstellung eingestellt
werden.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. An den beiden vertikalen Trägern 11, 12 sind
in Richtung der Tiefe des Schaltschrankes verlaufende Streben
16 befestigt. An den Streben 16 sind Teleskopschienen 21
angebracht. Die Teleskopschienen 21 tragen einen erhöhten
Abschnitt 22. Der erhöhte Abschnitt 22 ist aus einem
Blechzuschnitt gefertigt, der zu einer quaderförmigen Aufnahme
abgekantet ist. In dieser Aufnahme sind zwei Arbeitsplatten
30 seitlich ausziehbar untergebracht. An den Arbeitsplatten
30 sind seitlich Griffstücke 31 angeordnet. Die Griffstücke
31 erstrecken sich über die gesamte Breite der jeweiligen
Arbeitsplatte 30. Im eingeschobenen Zustand der Arbeitsplatten
30 liegen die Griffstücke 31 seitlich am Abschnitt 22 an und
begrenzen somit die Einschubbewegung der Arbeitsplatte 30.
Die beiden Arbeitsplatten 30 können gleichzeitig oder
wechselweise aus dem Abschnitt 22 ausgezogen werden. Es ist
auch möglich, daß die beiden Arbeitsplatten 30 miteinander
in Wirkverbindung stehen Dann ist es möglich, erst eine
Arbeitsplatte 30 seitlich auszuziehen. Wird dann die andere
Arbeitsplatte 30 ausgezogen, dann gleitet die erste
Arbeitsplatte 30 in ihre Ausgangsstellung, so daß sie wieder
im erhöhten Abschnitt 22 untergebracht ist.
Vorderseitig ist an den Teleskopschienen 21 eine Blende 23
angebracht. Die Blende 23 ist um eine horizontale Achse in
Richtung zum Schaltschrank hin abklappbar. Im abgeklappten
Zustand liegt die Blende 23 flach vor dem Abschnitt 22, so
daß der Zugang zum Abschnitt 22 und damit zu einer auf diesem
abgestellten Tastatur 40 erleichtert ist. Die Arbeitsplatten
30 dienen als Verstellfläche für eine Mouse 33 oder können
als Ablage verwendet werden.
Nach Beendigung eines Bedienvorganges können die Arbeitsplatten
30 wieder eingeschoben und die Blende 23 vertikal aufgestellt
werden. Dann kann der gesamte Auszug 20 mittels der
Teleskopschienen 21 in den Schaltschrank eingeschoben werden,
wobei die Blende 23 die Öffnung des Schaltschrankes, in der
der Auszug 20 untergebracht ist, verdeckt. Die Blende 23
überragt die vertikalen Träger 11, 12 des Rahmengestelles
seitlich, so daß mittels Dichtelementen eine Abdichtung an
den Trägern 11, 12 möglich ist. An ihrer Ober- und Unterseite
schlägt die Blende 23 an horizontalen Abschlußleisten 13,14
an, die zwischen den Trägern 11, 12 verschraubt sind. Auch
hier kann mittels Dichtungselementen eine Abdichtung der Blende
23 erfolgen. Im eingeschobenen Zustand kann der Auszug 20
mittels eines Schließelementes 25 verriegelt werden. Das
Schließelement 25 ist in die Blende 23 eingesetzt und arbeitet
mit einem entsprechenden Aufnahmeelement, das an einem der
vertikalen Träger 11, 12 angebracht ist, zusammen.
In den Ausführungsbeispielen sind Arbeitsplatten 30 dargestellt,
die entweder nach vorne oder zur Seite ausziehbar sind. Es
ist jedoch auch möglich, einen Auszug 20 vorzusehen, bei dem
aus dem erhöhten Abschnitt 22 sowohl seitlich als auch nach
vorne Arbeitsplatten 30 ausziehbar sind.