DE4330594C1 - Vorrichtung zum Entfernen einer Filterkuchen-Grundschicht - Google Patents
Vorrichtung zum Entfernen einer Filterkuchen-GrundschichtInfo
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- B04—CENTRIFUGAL APPARATUS OR MACHINES FOR CARRYING-OUT PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES
- B04B—CENTRIFUGES
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- B04—CENTRIFUGAL APPARATUS OR MACHINES FOR CARRYING-OUT PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen einer
Filterkuchen-Grundschicht aus einer Zentrifugentrommel ei
ner diskontinuierlich betreibbaren Filterzentrifuge, mit
einem Schälmesser zum Abtragen von Filterkuchen von einem
Filtermittel in der Zentrifugentrommel bis auf eine Grund
schicht und mit einer Düseneinrichtung zum Abblasen der
Grundschicht von dem Filtermittel.
Austragsvorrichtungen dieser Art werden seit langem zum
berührungslosen und damit verschleißfreien Entfernen der
Filterkuchen-Grundschicht von dem empfindlichen Filtermit
tel, meist ein Gewebe aus Metall- oder Kunststoffäden, ein
gesetzt. In einer diskontinuierlich betreibbaren Filterzen
trifuge wird in einem Arbeitszyklus eine bestimmte Menge ei
nes Fest-Flüssig-Gemisches in die rotie
rende Zentrifugentrommel eingeleitet. Durch die Rotations
bewegung der Trommel wird die Suspension an den Trommelman
tel gedrückt, wobei der Feststoff von dem eingelegten Fil
termittel zurückgehalten wird und die Flüssigkeit das Fil
termittel durchdringt und aus der Trommel herausgeschleu
dert wird.
Nach Beendigung des Trennvorgangs muß die sich am Filter
mittel abgesetzte Feststoffschicht, der sogenannte Filter
kuchen, mittels einer Austragsvorrichtung aus der Zentrifu
ge entfernt werden. Dies geschieht üblicherweise durch
das langsame Zustellen eines Schälmessers in die sich dre
hende Filtertrommel, wobei der Filterkuchen abge
tragen und aus der Zentrifugentrommel ausgetragen wird.
Das Schälmesser muß jedoch kurz vor Erreichen des empfind
lichen Filtermittels gestoppt werden, um dieses nicht zu beschädi
gen. Nach dem Schälvorgang bleibt somit eine dünne Schicht
des Filterkuchens, die sogenannte Grundschicht, auf dem
Filtermittel zurück.
Aus verfahrensbedingten Gründen kann es jedoch notwendig
sein, auch die Grundschicht von dem Filtermittel zu entfer
nen. So wird beispielsweise in der Pharmaindustrie eine
strikte chargenweise Verarbeitung gefordert, wobei eine
Vermischung der einzelnen Chargen oder Batches ausgeschlos
sen sein muß. Auch bei einem Produktwechsel, bei Verarbei
tung verderblicher Produkte oder bei steigendem Filtrationswiderstand der
Grundschicht ist ein rückstandsfreies Entfernen des Filter
kuchens aus der Zentrifugentrommel geboten.
Gegenüber der hydraulischen Grundschichtentfernung oder dem
Auswaschen des Feststoffes mit einer Reinigungsflüssigkeit wird
durch die pneumatische Grundschichtentfernung
der Rest-Feststoff nicht durch eine Reinigungsflüssig
keit verunreinigt oder erneut angefeuchtet. Das abge
blasene Grundschichtmaterial kann somit dem ausgeschälten
Feststoff zugeführt werden. Durch das Aufblasen eines pneu
matischen Mediums, beispielsweise Druckluft oder Stick
stoff, platzt die Grundschicht vom Filtermittel ab oder
wird derart gelöst, daß diese dann mittels des Schälmessers
entfernt werden kann.
Das pneumatische Medium wird über eine Düseneinrichtung
aufgebracht, welche einen definierten, geringen Abstand
zur Grundschicht haben muß. In der Praxis hat sich ge
zeigt, daß Düsen, die im Bereich des Schälmessers angeord
net sind, durch abgelöste Feststoffteile zugesetzt werden können.
Hierdurch wird dann eine einwandfreie Funktion der Düseneinrich
tung beeinträchtigt oder sogar verhindert. Des weiteren
können die Ablagerungen an der Düseneinrichtung beim
nächsten Arbeitszyklus zu einer unerwünschten Vermischung
der Chargen führen, was zusätzliche Reinigungsmaßnahmen der
Düseneinrichtung nach jedem Ablösevorgang erfordert.
Insbesondere bei horizontal gelagerten Zentrifugen werden
derzeit Düseneinrichtungen eingesetzt, welche separat zu
dem Schälmesser in die Zentrifugentrommel eingefahren wer
den. Dies erfordert jedoch eine zusätzliche und kosten
aufwendige Vorrichtung, welche zudem außerhalb und in
nerhalb der Zentrifugentrommel einen entsprechend großen
Bauraum erfordert. Bei dieser Anordnungsvariante der Ab
blasvorrichtung besteht jedoch auch weiterhin die Problema
tik der Ablagerungen an der Düseneinrichtung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Grundschicht-Ablösevorrichtung für eine diskontinuierlich
betreibbare Filterzentrifuge der im Oberbegriff des An
spruchs 1 genannten Art zu schaffen, bei der die Düsenein
richtung zum Ablösen der Grundschicht mit sehr geringem
Aufwand in eine besonders günstige Position zu dem Schäl
messer gebracht werden kann.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die
Düseneinrichtung einen beweglichen Düsenträger mit Düsen
kopf und einen Düsenstock aufweist, welcher relativ zu dem
Schälmesser fest angeordnet ist, daß der Düsenträger am
Düsenstock zwischen einer rückgezogenen Ruhe- und einer Ar
beitsstellung im Nahbereich der Zentrifugentrommel bewegbar
ist und daß der Düsenträger zum Ab
blasen der Grundschicht in die Arbeitsstellung und nach
Beendigung des Abblasens zurück in die Ruhestellung beweg
bar ist. Die Düseneinrichtung kann hierbei eine oder mehre
re Düsen aufweisen, die vor oder hinter dem Schälmesser an
geordnet sind. Während des Ausschälens des Filterkuchens
mit dem Schälmesser befinden sich die Düsenköpfe in einer
geschützten Stellung. In diesem
Zustand liegt die Düseneinrichtung so am Schälorgan
an, daß sie im wesentlichen keine vermehrte Fläche zur Ab
lagerung von Produkten darstellt.
Nach Beendigung des mechanischen Ausschälens beginnt das
pneumatische Ablösen der Grundschicht von dem Filtermittel.
Hierbei wird der Düsenträger mit dem Düsenkopf aus dem
Düsenstock in die Arbeitsstellung gefahren. Dieser
Vorgang kann bei Strömungsbeginn des pneumatischen Mediums
durch den Strömungsdruck oder durch ein gesondert angesteu
ertes Stellglied, beispielsweise einen Stellmotor, einen Hubzy
linder oder ähnliches erfolgen. Die Arbeitsposition der
Düse kann dabei auf eine gewünschte Entfernung zur Grund
schicht eingestellt werden, welche je nach Produkt übli
cherweise zwischen 5 und 30 mm beträgt.
Die Düseneinrichtung kann somit in einfa
cher und platzsparender Weise in die Vorrichtung des
Schälorgans integriert werden, bietet während des mechani
schen Ausschälens keine Ablagefläche für den Feststoff und
kann zum Abblasen der Grundschicht die gewünschte
Position zum Filtermittel einnehmen. Zur Rückstellung des
Düsenträgers in den Düsenstock kann ein weiteres Stell
glied, eine Federeinrichtung oder das Eigengewicht des
Düsenträgers eingesetzt werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht dar
in, daß der Düsenträger in seiner Ruhestellung durch einen
Federtrieb einer Federeinrichtung fixiert ist, welche
zwischen dem Düsenträger und dem Düsenstock angeordnet ist.
Auf diese Weise muß der Düsenträger lediglich durch eine
Stellkraft in die Arbeitsstellung bewegt werden. Nach Weg
fall dieser Stellkraft sorgt der Federtrieb der Federein
richtung dafür, daß sich der Düsenträger selbsttätig in
seine Ruhestellung zurückbewegt, wodurch der Steuerungsauf
wand für die Positionierung des Düsenträgers reduziert
wird.
Bei einer weiteren Ausgestaltung
ist es vorteilhaft, daß ein Strömungskanal in
dem Düsenträger gegenüber einem Strömungskanal des Düsen
stocks einen geringeren Querschnitt aufweist, daß zwischen
dem Strömungskanal des Düsenträgers und dem Strömungskanal
des Düsenstocks eine Druckkammer angeordnet ist, in der bei
einer Durchströmung des Ablasmediums
ein Druck entsteht, durch welchen der
Düsenträger entgegen dem Federtrieb in die Arbeitsstellung
bewegbar ist. Das pneumatische Medium wird somit gleichzei
tig zur Erzeugung der Stellkraft verwendet, welche den
Düsenträger in seine Arbeitsstellung bewegt. Es wird damit
sichergestellt, daß der Düsenträger auch ohne zusätzlichen
Steuerungsaufwand und Verwendung separater Stellglieder bei
Beginn des Abblasvorgangs in die Arbeitsposition und nach
dessen Beendigung in die Ruheposition zurückbewegt wird.
Durch den Unterschied der Querschnittsflächen baut sich in
der Druckkammer ein Druck auf. Auf eine Wand des Düsen
trägers, welche die Druckkammer begrenzt, entsteht somit
eine Druckkraft. Der bewegliche Düsenträger wird durch
diese Druckkraft solange bewegt, bis sich durch die Fe
dereinrichtung oder einen Anschlag ein Kräftegleichgewicht
einstellt.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist
der Düsenträger als zylin
derförmiges Düsenrohr ausgebildet, welches im Düsen
stock axial verschiebbar angeordnet ist. Der Düsenträger
kann somit in einfacher Weise parallel zur Strömungsrich
tung des pneumatischen Mediums in dem Düsenstock bewegbar
vorgesehen werden. Das Düsenrohr kann dabei auch aus meh
reren Rohren bestehen, welche teleskopartig zueinander ein-
und ausfahrbar sind.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
ist vorgesehen, daß der Strömungskanal im
Düsenträger, die Druckkammer und ein Einlaß des Strömungs
kanals rotationssymmetrisch zu einer gemeinsa
men Achse angeordnet sind. Durch diese einfache Anwendung
wird auf den Düsenträger eine Druckkraft ausgeübt, welche
den Düsenträger in Strömungsrichtung aus dem Düsenstock in
seine Arbeitsstellung treibt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung
besteht darin, daß die Federeinrichtung
eine Spiralfeder ist
und daß die
Federkraft der Spiralfeder kleiner ist als die Druckkraft,
welche bei Durchströmung auf den Düsenträger wirkt. Eine
Spiralfeder, welche den Düsenträger in seine Ruhestellung treibt, stellt eine kostengünstige Ausführung der
Federeinrichtung dar. Bei einer linearen Federkonstante
kann der Abstand der Düseneinrichtung zur Grundschicht über
den Strömungsdruck des pneumatischen Mediums eingestellt
werden.
Des weiteren ist es bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, daß die Oberfläche des Düsenkopfs
in der Ruhestellung fluchtend mit der Oberfläche des Düsen
stocks ist. Auf diese Weise wird verhindert, daß sich
selbst kleinste Feststoffmengen an der Düseneinrichtung ab
lagern können.
Bei einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
ist vorgesehen, daß der Düsenträger drehbar in dem Düsen
stock gelagert ist. Der Düsenträger kann damit durch eine
Schwenkbewegung in die Arbeitsposition bewegt werden. Durch
die Drehbarkeit des Düsenträgers gegenüber dem Düsenstock
kann der Düsenkopf in der Ruhestellung in einem relativ
großen Abstand zu dem Schälmesser positioniert werden.
Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung
ist vorgesehen, daß der Düsenträger im Düsen
stock um eine Drehachse drehbar ist, welche senkrecht zu der
Strömungsrichtung angeordnet ist, daß in Ruhestellung der
Strömungskanal im Düsenträger quer zum Strömungskanal
des Düsenstocks angeordnet ist, und daß in Arbeitsstellung beide
Strömungskanäle in Linie angeordnet sind. Bei Strömungsein
leitung entsteht eine Druckkraft auf den quer gerichteten
Strömungskanal im Düsenträger. Die so erzeugte Druckkraft
bewirkt ein Drehmoment um die Drehachse, wodurch der
Düsenträger von seiner Ruhestellung in die Arbeitsstellung
bewegt wird. Bei Erreichen der Arbeitsstellung sind der
Strömungskanal im Düsenträger und der Auslaßströmungskanal
im Düsenstock in einer Linie aufeinander ausgerichtet. Eine
weitere Auslenkung des Düsenträgers über die Arbeitsstel
lung hinaus findet somit nicht statt.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
ist der Düsenträger gegenüber dem Düsen
stock sowohl drehbar als auch axial verschiebbar angeordnet.
Diese Anordnung des Düsenträgers im Düsenstock stellt dabei
eine Kombination aus der vorgenannten drehbaren und der zu
vor beschriebenen axialen Anordnung dar. Der Düsenträger
kann somit in seiner Ruhestellung sowohl abgewendet als
auch in einer größeren Entfernung zu seiner Arbeitsstellung
positioniert werden.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung
besteht darin, daß der Düsenkopf austauschbar und schwenkbar
ist. Durch Austausch des Düsenkopfes durch einen Düsenkopf
mit verändertem Strömungskanalquerschnitt kann in einfacher
Weise der Abblasdruck variiert werden. Bei schwenkba
rem Düsenkopf kann die Düseneinrichtung auf
Veränderungen am Schälorgan oder an der Filterkuchen-Grund
schicht eingestellt werden.
Es ist dabei besonders vorteilhaft, daß der Düsenkopf in
Arbeitsstellung einen Abstand von rund 10 mm von der Grund
schicht hat. In diesem Abstand läßt sich eine gute Fokussie
rung des Düsenstrahles bei ausreichender Sicherheitsdistanz
zum Filtermittel erreichen.
Es ist zudem vorteilhaft, wenn die Düseneinrichtung
eine Vielzahl von Düsenträgern aufweist.
Die Vorrichtung kann somit auch bei Breitschälvorrichtungen
vorgesehen werden. Die einzelnen Düsenträger befinden sich
dabei in einer vorgegebenen Ordnung vor und/oder hinter
dem breiten Schälmesser, wobei ein lückenloses Abblasen der
Grundschicht gewährleistet wird.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist
das Abblasmedium Umge
bungsluft oder ein inertes Gas. Als inerte Gase können
beispielsweise Stickstoff oder Kohlendioxid eingesetzt wer
den. Durch diese Maßnahme wird verhindert, daß während des
Abblasvorganges chemische Veränderungen in der Grund
schichtsubstanz stattfinden. In Sonderfällen kann auch ein
Dampf oder eine Flüssigkeit zum Ablösen der Grundschicht
aufgebracht werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entfernen einer Fil
terkuchen-Grundschicht kann sowohl für horizontale als auch
für vertikale Zentrifugen eingesetzt werden. Durch den un
komplizierten Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
diese bei Zentrifugen mit unterschiedlichen Systemen des
Feststoffaustrags eingebaut werden, ohne daß die Systeme im we
sentlichen verändert werden müssen. So kann die Abblasvor
richtung bei Breitschälvorrichtungen, Schmalschälvorrich
tungen oder Schälvorrichtungen eingesetzt werden, die in
Kombination Eintrittsorgan für einen Stromtrockner sind.
Die Vorrichtung ist platzsparend.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der schema
tischen Zeichnung dargestellt und werden nachstehend näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Querschnittsansicht durch ein erstes Ausfüh
rungsbeispiel der Düseneinrichtung
mit axial verschiebbarem Düsenträger,
Fig. 2 eine Querschnittsansicht eines zweiten Ausfüh
rungsbeispiels der Düseneinrichtung
mit schwenkbarem Düsenträger,
Fig. 3 eine Seitenansicht im Querschnitt einer Filter
zentrifuge mit einer Vorrichtung
zum Entfernen einer Filterkuchen-Grundschicht,
und
Fig. 4 eine Vorderansicht im Querschnitt der Filterzen
trifuge gemäß Fig. 3.
Fig. 1 zeigt eine Düseneinrichtung 10,
bei der ein Düsenträger 13 in einem Düsenstock 20 axial
verschiebbar angeordnet ist. Der Düsenstock 20 besteht bei
dieser Ausführungsform aus einem Düsenstockgrundkörper 11,
auf welchem ein Düsenstockdeckel 12 aufgeschraubt ist. In
dem Düsenstockdeckel 12 befindet sich ein Aufnahmeraum 21,
in dem der Düsenträger 13 über eine Fußplatte 16 axial ver
schiebbar geführt ist. Der Außendurchmesser der Fußplatte
16 bildet dabei mit dem Innendurchmesser des Aufnahmeraums
21 eine gasdichte Gleitpassung.
Die Fußplatte 16 bildet auch das Widerlager für eine Feder
einrichtung 15, welche bei diesem Ausführungsbeispiel als
Spiralfeder ausgebildet ist. Die Federeinrichtung 15 im
Aufnahmeraum 21 stützt sich am Düsenstockdeckel 12 ab und
treibt den Düsenträger 13 mit der Fußplatte 16 in die dar
gestellte Ruhestellung am Düsenstockgrundkörper 11.
In Ausrichtung auf die Bewegungsrichtung des Düsenträgers
13 ist im Düsenstockgrundkörper 11 ein Strömungskanal 19
angeordnet, welcher in eine Druckkammer 23 mündet. Koaxial
zum Strömungskanal 19 weist der rohrförmige Düsenträger 13
einen Strömungskanal 18 auf, dessen Querschnitt kleiner ist
als die Querschnittsfläche des Strömungskanals 19 im Düsen
stockgrundkörper 11. Die Fußplatte 16 bildet eine Begren
zungswand der Druckkammer 23 und schließt diese gasdicht
gegenüber dem Aufnahmeraum 21 ab. Ein Distanzelement ist
zur Sicherstellung eines Mindestvolumens der Druckkammer 23
vorgesehen. Die Querschnittsverkleinerung ist so gewählt,
daß durch die Druckdifferenz eine Kraft entsteht, welche die Fußplatte 16 mit dem
Düsenträger 13 entgegen der Kraftwirkung der Federeinricht
ung 15 vom Düsenstockgrundkörper 11 so lange weg treibt, bis
sich eine gleichgroße Gegenkraft der Federeinrichtung 15
gebildet hat.
Koaxial zum rohrförmigen Düsenträger 13 befindet sich im
Düsenstockdeckel 12 eine Durchgangsbohrung 22, durch welche
der Düsenträger 13 hindurchragt. Um ein Eindringen von Sus
pension oder Feststoffteilen durch die Durchgangsbohrung 22
in den Aufnahmeraum 21 zu verhindern, sind Radialdichtungen
17 vorgesehen. An der Mündung des Düsenträgers 13 außer
halb des Düsenstockdeckels 12 befindet sich ein austausch
barer Düsenkopf 14, welcher die eigentliche Düse der Düsen
einrichtung 10 darstellt.
Fig. 2 zeigt als anderes Ausführungsbeispiel eine
Düseneinrichtung 30. Bei der Düseneinrichtung 30
besteht ein Düsenträger 33 aus einem rohrförmigen Düsenarm
31, welcher in einem Schwenkkörper 36 befestigt ist. Der
Schwenkkörper 36 ist in einem Düsenstock 40 zwischen einer
Ruhestellung und einer Arbeitsstellung in einem im wesent
lichen zylindrischen Aufnahmeraum 41 gelagert.
Eine Federeinrichtung 35, welche im Aufnahmeraum 41 zwi
schen dem Düsenstock 40 und dem Schwenkkörper 36 angeordnet
ist, treibt den Düsenträger 33 in die dargestellte Ruhe
stellung. In dieser Ruhestellung steht die Mittellinie ei
nes Strömungskanals 38 im Düsenträger 33 in einem Winkel zu
der Mittellinie eines Strömungskanals 39, welcher in eine
Druckkammer 43 des Düsenstocks 40 mündet.
Bei Beginn der Durchströmung der Strömungskanäle 39 und 38
baut sich ein Druck in der Druckkammer 43 auf und es ent
steht auf dem Schwenkkörper 36 eine Druckkraft, welche ein
Drehmoment um eine senkrecht zur Strömungsachse angeordnete
Drehachse 42 erzeugt. Dieses Drehmoment ist größer als die
Kraftwirkung der Federeinrichtung 35 und dem Federtrieb
entgegengerichtet. Auf diese Weise wird der Düsenträger 33
von seiner Ruhestellung in die Arbeitsstellung bewegt, in
der der Strömungskanal 38 im Düsenträger 33 koaxial zum
Strömungskanal 39 im Düsenstock 40 ist. Zur genauen Defi
nierung der Ruhe- und Arbeitsstellung sind am Düsenstock 40
Anschlagflächen 44 und 45 vorgesehen. Am freien Ende des
auswechselbaren Düsenarms 31 befindet sich ein ebenfalls
austauschbarer Düsenkopf 34.
In Fig. 3 ist eine horizontal gelagerte Filterzentrifuge
50 dargestellt, bei der eine Vorrichtung
zum Entfernen einer Grundschicht 53 eines Filterkuchens
vorgesehen ist. Bei der Filterzentrifuge 50 ist eine Zen
trifugentrommel 51 mit einem Filtermittel 52 in einem
Gehäuse 59 horizontal gelagert.
In die Zentrifugentrommel 51 ist eine Verschiebevorrichtung
55 ein- und ausführbar, an der ein Schälmesser 54 befestigt
ist. Das Schälmesser 54 kann durch Verschieben und Verdre
hen der Verschiebevorrichtung 55 an den Filterkuchen auf
dem Filtermittel 52 zugestellt werden. In der Verschiebe
vorrichtung 55 sind Zuleitungen 57 vorgesehen, welche
Druckluft zu der Düseneinrichtung leiten.
Unterhalb des Schälmessers 54 ist ein Austragsorgan 56 vor
gesehen, welches die abgelösten Filterkuchenteile in der
Zentrifugentrommel 51 auffängt und aus der Zentrifugentrom
mel 51 herausbefördert. In diesem Ausführungsbeispiel wird
eine durch einen Motor M angetriebene Förderschnecke als Fördermittel einge
setzt.
In Fig. 4 ist die Filterzentrifuge 50 aus Fig. 3 in einer
Frontansicht im Querschnitt dargestellt. Die einzelnen
Komponenten weisen die gleichen Bezugszeichen entsprechend
Fig. 3 auf.
In der gezeigten Vorderansicht wird die schematische Anord
nung der Düseneinrichtung 10 gemäß Fig. 1 an dem Schälmes
ser 54 verdeutlicht. Der Düsenträger 13 ist aus dem Düsen
stock 20 ausgefahren und befindet sich in der Arbeits
stellung im Nahbereich der Grundschicht 53 des Filterkuchens. Durch
das Aufblasen von Druckluft auf die Grund
schicht 53 platzt diese von dem Filtermittel 52 ab und
fällt in den Auffangbehälter des Austragsorgans 56. Nach
Beendigung des Abblasvorgangs entfällt die Druckkraft auf
den Düsenträger 13 und dieser bewegt sich aufgrund der Fe
derkraft mit Nachlassen des Strömungsdrucks in den Düsen
stock 20 in die Ruhestellung zurück. Beim Zurückfahren des
Düsenträgers 13 in den Düsenstock 20 werden auch eventuell
auf dem Düsenträger 13 liegengebliebene Filterkuchenteil
chen abgestreift und in den Auffangbehälter des Austrags
organs 56 befördert.
Die Vor
richtung kann zum Entfernen einer Filterkuchen-Grundschicht bei
allen diskontinuierlich betreibbaren Filterzentrifugen ein
gesetzt werden, bei denen der Filterkuchen ausgeschält wird.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Entfernen einer Filterkuchen-Grund
schicht aus einer Zentrifugentrommel einer diskonti
nuierlich betreibbaren Filterzentrifuge, mit einem
Schälmesser zum Abtragen von Filterkuchen von einem
Filtermittel in der Zentrifugentrommel bis auf eine
Grundschicht und mit einer Düseneinrichtung zum Ab
blasen der Grundschicht von dem Filtermittel,
dadurch gekennzeichnet
daß die Düseneinrichtung (10; 30) einen beweglichen Düsenträger (13; 33) mit Düsenkopf (14; 34) und ei nen Düsenstock (20; 40) aufweist, welcher relativ zu dem Schälmesser (54) fest angeordnet ist,
daß der Düsenträger (13; 33) am Düsenstock (20; 40) zwischen einer rückgezogenen Ruhestellung und einer Arbeitsstellung im Nahbereich der Zentrifugentrommel (51) bewegbar ist, und
daß der Düsenträger (13; 33) zum Abblasen der Grund schicht (53) in die Arbeitsstellung und nach Beendi gung des Abblasens zurück in die Ruhestellung beweg bar ist.
daß die Düseneinrichtung (10; 30) einen beweglichen Düsenträger (13; 33) mit Düsenkopf (14; 34) und ei nen Düsenstock (20; 40) aufweist, welcher relativ zu dem Schälmesser (54) fest angeordnet ist,
daß der Düsenträger (13; 33) am Düsenstock (20; 40) zwischen einer rückgezogenen Ruhestellung und einer Arbeitsstellung im Nahbereich der Zentrifugentrommel (51) bewegbar ist, und
daß der Düsenträger (13; 33) zum Abblasen der Grund schicht (53) in die Arbeitsstellung und nach Beendi gung des Abblasens zurück in die Ruhestellung beweg bar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenträger (13; 33) in seiner Ruhestellung
durch einen Federtrieb einer Federeinrichtung (15; 35)
fixiert ist, welche zwischen dem Düsenträger
(13; 33) und dem Düsenstock (20; 40) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Strömungskanal (18; 38) in dem Düsenträger (13; 33) gegenüber einem Strömungskanal (19; 39) des Düsenstocks (20; 40) eine geringere Querschnittsflä che aufweist,
daß zwischen dem Strömungskanal (18; 38) des Düsenträgers (13; 33) und dem Strömungskanal (19; 39) des Düsenstocks (20; 40) eine Druckkammer (23; 43) an geordnet ist, in der bei einer Durchströmung des Ab blasmediums ein Druck entsteht, durch welchen der be wegliche Düsenträger (13; 33) entgegen dem Federtrieb in die Arbeitsstellung bewegbar ist.
daß ein Strömungskanal (18; 38) in dem Düsenträger (13; 33) gegenüber einem Strömungskanal (19; 39) des Düsenstocks (20; 40) eine geringere Querschnittsflä che aufweist,
daß zwischen dem Strömungskanal (18; 38) des Düsenträgers (13; 33) und dem Strömungskanal (19; 39) des Düsenstocks (20; 40) eine Druckkammer (23; 43) an geordnet ist, in der bei einer Durchströmung des Ab blasmediums ein Druck entsteht, durch welchen der be wegliche Düsenträger (13; 33) entgegen dem Federtrieb in die Arbeitsstellung bewegbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenträger (13) als zylinderförmiges Düsen
rohr ausgebildet ist, welches im Düsenstock (20) axial
verschiebbar angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strömungskanal (18) im Düsenträger (13), die
Druckkammer (23) und ein Einlaß des Strömungskanals
(19) rotationssymmetrisch zu einer gemeinsamen Achse
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federeinrichtung (15) eine Spiralfeder ist,
und daß die Federkraft der Spiralfeder kleiner ist als
die Druckkraft, welche bei Durchströmung auf den
Düsenträger (13) wirkt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche des Düsenkopfs (14; 34) in Ruhe
stellung fluchtend mit der Oberfläche des Düsenstocks
(20; 40) ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und
5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenträger (33) drehbar in dem Düsenstock
(40) gelagert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenträger (33) im Düsenstock (40) um eine Drehachse (42) drehbar ist, welche senkrecht zur Strö mungsrichtung angeordnet ist,
daß in Ruhestellung der Strömungskanal (38) im Düsen träger (33) quer zum Strömungskanal (39) im Düsenstock (40) angeordnet ist, und
daß in Arbeitsstellung beide Strömungskanäle (38, 39) in Linie angeordnet sind.
daß der Düsenträger (33) im Düsenstock (40) um eine Drehachse (42) drehbar ist, welche senkrecht zur Strö mungsrichtung angeordnet ist,
daß in Ruhestellung der Strömungskanal (38) im Düsen träger (33) quer zum Strömungskanal (39) im Düsenstock (40) angeordnet ist, und
daß in Arbeitsstellung beide Strömungskanäle (38, 39) in Linie angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenträger (13; 33) gegenüber dem Düsenstock
(20; 40) sowohl drehbar als auch axial verschiebbar angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenkopf (14; 34) austauschbar und schwenkbar
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenkopf (14; 34) in Arbeitsstellung einen
Abstand von ca. 10 mm von der Grundschicht (53) hat.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Düseneinrichtung (10; 30) eine Vielzahl von
Düsenträgern (13; 33) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abblasmedium Umgebungsluft oder ein inertes
Gas ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934330594 DE4330594C1 (de) | 1993-09-09 | 1993-09-09 | Vorrichtung zum Entfernen einer Filterkuchen-Grundschicht |
EP94111199A EP0642835A3 (de) | 1993-09-09 | 1994-07-19 | Vorrichtung zum Entfernen einer Filterkuchen-Grundschicht. |
Applications Claiming Priority (1)
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